Vom Ende des Diskurses Nichts geht mehr Zahllose Debatten und vermeintliche Skandale in Deutschland zeigen: Die gesellschaftspolitischen Debatten sind verhärtet. Nichts geht mehr. Gespräche über Schlüsselthemen sind nur noch um den Preis der Selbstaufgabe möglich. Zeit für das bürgerliche Lager, endlich die Konfrontation anzunehmen. KOLUMNE: GRAUZONE
Politik der Gefühle : Betroffenheitskult Unsere Gesellschaft ist von einer absurden Betroffenheitsobsession erfasst. Schon die Mehrdeutigkeit des Wortes zeigt, dass hier subjektive Gefühle mit angeblichen Tatsachen vermischt werden. Egomanie wird zum moralischen Maßstab. KOLUMNE: GRAUZONE
Red Bull nach Mateschitz : Höher, schneller, weiter Mit dem Tod des Firmengründers Dietrich Mateschitz beginnt bei Red Bull eine neue Zeitrechnung. Der Patriarch hinterlässt ein Milliardenimperium, das viel mehr ist als ein Brausekonzern. VON BEN KRISCHKE
„Code of Conduct“ der Buchmesse : Schaden für die literarische Kultur Die diesjährige Frankfurter Buchmesse lockt mit unzähligen Werken – und einem „Code of Conduct“, der wie ein Damokles-Schwert über allen Beteiligten hängt. Das kann der Börsenverein des deutschen Buchhandels nun jederzeit auf jene runterfallen lassen, die anderen ein Dorn im Auge sind. Ein eigens eingerichtetes „Awareness-Team“ hilft dabei. Willkommen auf der Denunziationsmesse. VON ALEXANDER GRAU
Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich : „Die Autonomie-Idee der Kunst hat sich erschöpft“ Der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich deutet die Diskussion um antisemitische Kunstwerke auf der Documenta 15 als Symptom eines sich wandelnden Kunstbegriffs. An die Stelle des unabhängigen Werkes tritt mehr und mehr die Vorstellung einer vernetzten, situativen Kunst, die ein soziales Anliegen vermittelt. INTERVIEW MIT WOLFGANG ULLRICH
Gendern und mehr : Zeitgeistzwang durch die Hintertür Wer besonders progressiv sein will, nutzt Sternchen im Deutschen oder Pluralpronomen im Englischen. Wer sich derweil kritisch mit dem Gendern auseinandersetzt, hört immer wieder ein und dasselbe Argument: Es werde doch niemand zum Gendern gezwungen. In der Realität sieht das längst anders aus. Wer partout nicht gendert oder sich anderem zeitgeistigen Firlefanz verweigert, wird vielerorts bereits sanktioniert. VON BEN KRISCHKE
Identitätspolitik und Rechtssprechung : „Judensau“-Urteil: Unser ungleicher Umgang mit Minderheiten Der Bundesgerichtshof (BGH) genießt hohes Ansehen in Deutschland – obwohl oder gerade weil er da und dort auch in Debatten, die die Gesellschaft spalten, einer Seite recht geben muss. Nun aber hat er ein Urteil gefällt, dass wegweisend sein dürfte. Vielleicht nicht in juristischer Hinsicht, sondern in der Kunst, sich zwischen alle Stühle zu setzen. Denn der Zeitgeist scheint auch vor den Toren höchster Rechtsgelehrtheit nicht haltmachen zu wollen. VON JULIEN REITZENSTEIN
Spracherziehung für Fortgeschrittene : „ZDFKultur“ auf postrassistischen Abwegen Das ZDF untersucht auf seinem Social-Media-Kanal bekannte Kinderlieder auf Rassismus - und wird erwartungsgemäß fündig. Das Vorgehen verrät allerdings vor allem etwas über das rassistische Denken der öffentlich-rechtlichen Sprachkritiker. VON MATHIAS BRODKORB
Debattenkultur : Phobie: Die Psychofalle im Politzirkus Mit Begriffen wie Xeno-, Homo- oder Islamophobie werden Andersdenkende praktisch zu Psychiatriepatienten gemacht, mit denen eine Diskussion nicht lohnt. Aus Fachkreisen gibt es kaum Kritik an diesem Missbrauch des Krankheitsbegriffs. VON BURKHARD VOSS
Identitätspolitik : Das Elend der Gleichmacherei Wenn das identitätspolitische Gift von den Universitäten in Medien und Schulen sickert, zerrinnt uns nicht nur die Bürgergesellschaft zwischen den Fingern. Sondern es steht die Demokratie selbst zur Disposition. Denn die identitätspolitischen Kämpfe zerstören einen Pfeiler unserer liberal-demokratischen Ordnung: die Meritokratie. VON MICHAEL SOMMER
Amazons neue Inklusions-Richtlinien : Schöne neue Kunst Die Amazon-Studios haben sich neue Inklusions-Richtlinien gegeben. Kein Zweifel: Sie werden richtungsweisend für die Unterhaltungsbranche sein – und nicht nur für diese. Die Folgen sind absehbar: Es droht nicht nur das Ende der Kunst, sondern der Albtraum der vollständig politisch korrekt gesteuerten und indoktrinierten Gesellschaft. KOLUMNE: GRAUZONE VON ALEXANDER GRAU
Aufregung wegen „True Fruits“ : Der antifaschistische Kampf an der Edeka-Kasse Die „Qual der Wahl“-Saftedition des Smoothie-Herstellers „True Fruits“ soll Bürgern die politischen Forderungen von Linke, Grünen, SPD, CDU, FDP und AfD nahebringen. Doch daraus wird nichts, zumindest nicht mit den AfD-Flaschen bei Edeka. Dort heißt es, rechts sei kein Platz im Regal. Wirklich? VON REINHARD MOHR
Allensbach-Studie zur Meinungsfreiheit : „Intoleranz im Namen der Toleranz bleibt Intoleranz“ Bloß 45 Prozent der Befragten einer Umfrage geben an, sie haben das Gefühl, ihre politische Meinung frei äußern zu können. Der Wissenschaftler Thomas Petersen sagt, auch in Deutschland verstärkt sich zunehmend der Druck der Anpassung, der von einer kleinen Minderheit ausgeübt wird. INTERVIEW MIT THOMAS PETERSEN
130. Geburtstag von Antonio Gramsci : Die Macht der Sprache Der italienische Marxist Antonio Gramsci wäre gestern 130 Jahre alt geworden. Seine Ideen der Kontrolle durch Sprache sind jedoch aktueller denn je. Warum der Kapitalismus den Lauf der Geschichte trotzdem anders bestimmte, als er ihn ersann. KOLUMNE: GRAUZONE
Political Correctness versus Realität : Ostholsteiner Lektionen Vulnerabilität, Empfindlichkeit und Traumatisiert-Sein scheinen mittlerweile eine Art Statussymbol zu sein. Doch Sophie Dannenberg macht im Urlaub eine erfrischende Erfahrung: Sie trifft auf Grobheit, ganz ohne Triggerwarnung. KOLUMNE VON SOPHIE DANNENBERG