Hinter dem Sanftheitssprech der WG-Kultur lauerte immer schon das Totalitäre: Ex-Kommunarde Rainer Langhans vor Mao-Poster / dpa

Politik der Gefühle - Betroffenheitskult

Unsere Gesellschaft ist von einer absurden Betroffenheitsobsession erfasst. Schon die Mehrdeutigkeit des Wortes zeigt, dass hier subjektive Gefühle mit angeblichen Tatsachen vermischt werden. Egomanie wird zum moralischen Maßstab.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Das Wort „betroffen“ hat im Deutschen eine eigenartige Mehrdeutigkeit. Einerseits bedeutet es, von einer Sache, einer Handlung oder einem Vorgang in irgendeiner Weise negativ tangiert zu sein. Beispiel: Soundso viele Menschen waren von dem Unwetter betroffen. Die andere Bedeutung bezieht sich hingegen auf eine Gemütslage. Man ist betroffen im Sinne von erschüttert, ergriffen, innerlich bewegt. So kommt es, dass man im Deutschen betroffen sein kann, obwohl man nicht betroffen ist. Das nennt sich dann Mitgefühl.

Nun waren Menschen schon immer und zu allen Zeiten in einem emotionalen Sinne betroffen und gaben dieser Betroffenheit auch Ausdruck. Allerdings nannte man das dann häufig anders – siehe oben. Eine Konjunktur erlebte die emotionale Betroffenheit als Begriff ab den 70er-Jahren. Man liegt wohl nicht falsch, wenn man die Hippiebewegung der 60er-Jahre und die spätere WG-Kultur mit ihrer manischen Gesprächskultur als Ausgangspunkt für diese Entwicklung ausmacht.

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Naumanna | Sa., 29. April 2023 - 18:23

Genauso ist es, sehr gut analysiert. Und was bedeutet das nun für unsere Gesellschaft?
Dass Gefühle über Tatsachen triumphieren werden mit allen negativen Folgen? Vor allem Betroffenheitsgefühle, obwohl man gar nicht wirklich betroffen ist. Das ist dann eine Form der Dekadenz pur und hält vom rationalen Analysieren und Handeln ab. Sehr gut analysiert. Und was machen wir nun dagegen?

Maria Fischer | Sa., 29. April 2023 - 18:49

"Geh in Dich!"
"War ich schon. Auch nix los."

Brigitte Simon | Mo., 1. Mai 2023 - 11:21

Antwort auf von Maria Fischer

Karl Valentin sagte:
"Gehen Sie nicht in mich hinein,
Gehen Sie selber in sich hinein".

Romuald Veselic | Sa., 29. April 2023 - 19:24

Wenn das Deutsch-Subjektive der Gut- & Bessermenschen zu normativem Element erklärt wird, ist wie Differenz zw. realer u gefühlter Temperatur. Wobei die gefühlte Temperatur ist zum geltenden, unverrückbaren Objekt erklärt. Alles anderes ist unsensibel bis obszön im Sinne der Misanthropie. Die politisch postuliert, nur verwerflich seien kann u ihre giftige Quelle befindet sich stets rechts von der Mitte.
Denn der Asphaltkleber steht moralisch höher als ein Rettungssanitäter m Blaulicht u Martinshorn unterwegs, der privat 2021 vielleicht AfD gewählt hatte.

Nicht der Beweis, sondern die Vermutung ist entscheidend. Denn nicht das Mittel heiligt den Zweck, sondern die Einstellung. Auch dann, wenn sie am falschen Ort zur falschen Zeit stattfindet. Inklusive falsches Publikum.

Nietzsche hätte diesmal den Übermenschen zum Aktivisten umdefiniert.

Prost langes Wochenende ?

Günter Johannsen | Sa., 29. April 2023 - 19:42

Erst war es die AfD, dann CSU/CDU, jetzt wird Boris Palmer auf dem Altar der grün/linX-woken Zwangsweltverbesserer geopfert: Mit Lügen und einseitiger Dar- bzw. Falschdarstellung! Die Grün-Linken Verlierer wollen sich rächen, weil Boris sich nicht unter die grün-linXen Doktrin hat pressen lassen.
Das ist ein ganz übles Spiel, was Dr. Maaßen, Peter Hahne und viele andere Persönlichkeiten schon über sich ergehen lassen mussten. Genau so war es zuletzt in der Untergegangenen DDR!
Es ist an der Zeit, die menschenverachtenden Linksextremisten-Täter auf zu bringen und zur Verantwortung zu ziehen. Denn jetzt sind wir der DDR-Situation um 1989 im Frühjahr sehr nahe. Jetzt muss endlich Schluss sein mit "Lustig" ... oder es wird Enden wie 1989 im Herbst??!

Günter Johannsen | Sa., 29. April 2023 - 19:45

Ich denke, es ist Politik der Extremisten und Revanchisten. Vorwärts und nicht vergessen: zurück in die Jahre vor 1989!!!

Günter Johannsen | Sa., 29. April 2023 - 19:46

Alle Macht den LinX-Skrupellosen!

Gerhard Lenz | Sa., 29. April 2023 - 19:59

als dezidiert linkes Phänomen sehen. Natürlich waren die Menschen, die sich damals auf die "Suche nach Innen" begaben, die "Love, Peace and Happiness" zelebrieren wollten, politisch eher links. Lehnten Spießbürgertum und kalten Kapitalismus als menschenfeindlich ab.
Das ist aber alles Gesichte.

Heute hat sich in Teilen die Front verkehrt. Wenn von "Wutbürgern und Covidioten" die Rede ist, macht das deutlich, wie sehr Menschen emotionsgesteuert oftmals Fakten und Realität als feindlich ansehen. Die einen lassen sich von "denen da oben" grundsätzlich nichts mehr sagen, von den Medien nicht mehr verdummen, von der Presse nicht mehr belügen - da wird oftmals alleine aufgrund mentaler Ausnahmezustände Widerstand zelebriert. Unerreichbar für Fakten und Tatsachen, weil diese ja doch angeblich nur Ausfluß einer großen Lügen- und Manipulationsmaschine sind. Die einen an den Kragen will. Covidioten machen gar noch physische Bedrohungen aus. Auch hier: Wut dominiert, die Ratio verliert.

Wolfgang Tröbner | So., 30. April 2023 - 09:52

Antwort auf von Gerhard Lenz

sind nicht die Menschen, die Sie so dumm-frech als "Covidioten" bezeichnen. Unerreichbar für Fakten und Tatsachen sind im Gegenteil Covid-Heulbojen wie Sie, die in ihrem Leben keine ordentliche Schulbildung hatten und insbesondere keinerlei Ahnung von naturwissenschaftlichen Fächern haben. Was wollen Sie uns eigentlich mit Ihrem ständigen Geplärre sagen? Eigentlich doch nur, dass Sie zu eigenständigem Denken nicht in der Lage sind ....

Haben SIE das nötig? Ich dachte, angesichts Ihrer zahlreichen Hochschulabschlüsse stünden Sie über Aussagen, für deren Abwatschen Ihnen Ihre kostbare Zeit doch eigentlich viel zu schade sein sollte.

Und ehrlich gesagt: Außer regelmäßigen Pöbeleien und jeder Menge Rechtsaussen-Dogmatik ist von Ihnen hier bisher nichts erschienen.

Darf man das jetzt hier sagen? Oder darf derartiges, wie man sieht, der Tröbner sehr wohl veröffentlichen, Reaktionen auf solchen Quatsch sind aber (wieder mal) nicht zulässig?

Da bin ich mal gespannt...

Albert Schultheis | So., 30. April 2023 - 10:20

Antwort auf von Gerhard Lenz

Gut, dass Sie sich da auf der Seite der Drosdens positionierten (verwickelt in gain-of-function, Experimente des Instituts in Wuhan!), des PEI (die einfach während der gesamten Coronazeit Arbeitsverweigerung betrieben haben!), des RKI (die für die Zwangsverabreichung einer wahrscheinlich völlig unwirksamen, aber durchaus gefährlichen, ungetesteten "Impfung" waren!), sowie all der verschiedenen amtlich subventionierten "Faktenchecker" (die sich mit Bachelor in Soziologie anmaßten, verdiente Virologen von der Seite anzupissen!) und schließlich die Horden der charakterlosen linken Nazis von diesem Sänger Grönemeyer bis hin zum Gutsherren Ärztepräsident im engl. Landhaus-Look, die sich nicht zu schade waren, gegenüber Impfskeptikern den Blockwart und Rufmörder zu geben. Super! Wenn sie der Propaganda "Follow se Seiens!" gefolgt sind, Lenz, dann wurden Sie mind 2mal geimpft, 4mal geplustert und hatten bereits 3mal Covid mit zunehmend kritischen Symptomen! Seien Sie froh, keine Nebenwirkunge

Tja, da muss ich immer an den Faktenverdreher, misantrophen und sogenannten Experten janosch dahmen denken. Beschreiben Sie hier gerade alle seine fehlaussagen? Und so einer ist Arzt.

Albert Schultheis | Sa., 29. April 2023 - 22:19

Die Mehrdeutigkeit des Begriffs "Betroffenheit"!
"So kommt es, dass man im Deutschen betroffen sein kann, obwohl man nicht betroffen ist. Das nennt sich dann Mitgefühl." - Ja, es könnte sich im 2. Fall um Mitgefühl handeln - siehe die "Kulleraugen" der betroffenen Marie-Luise Dreyer in der durch sie verschuldeten Todeszone des Aartals. Oder aber auch das betroffene Auflachen des damaligen Kanditus Laschet, dem vielleicht dabei gerade die innere Freude und Erleichterung hochpoppte darüber, dass er an dem tödlichen Verschulden der Politik vergleichsweise geringen Anteil hatte. Daneben gibt es noch den weitverbreiteten infantilen Mitgefühlsdusel von Unbetroffenen aus typischerweise gutem, affluenten Hause, der zeitlebens vor besagten Unbilden und Unannehmlichkeiten verschont wurde. Dieser verfügt weder über die geringste Vorstellung von der existentiellen Bedrohung einer Katastrofe, noch über eine wirksame Art, wie man den wahrhaft Betroffenen helfen bzw nützen könnte (siehe Anne Spiegel)

Markus Michaelis | So., 30. April 2023 - 01:53

Ich würde es so sehen, dass Gefühle schon zentral sind - der Mensch ist keine reine Überlebensmaschine, er ist durch seine Gefühle definiert und zum Menschen gemacht.

Das Problem liegt für mich darin, dass unsere Gesellschaft stillschweigend davon ausgeht, dass es ein "wahres Menschsein" gibt, mit universellen Werten, absolut guten Gefühlen und absolut schlechten Gefühlen. Man redet, als gäbe es einen menschlichen Naturzustand, in dem alles gut und widerspruchsfrei ist, und dieser Naturzustand wird durch böse Menschen, Kapitalisten etc. gestört.

Mein Menschenbild ist anders: wir haben evolutionär eine emotionale Ausstattung und Antriebe, wahrscheinlich für das Leben in kleinen Gruppen optimiert. Nichts davon ist in einem absoluten Sinne perfekt, es ist nicht widerspruchsfrei, schon gar nicht in modernen Massengesellschaften.

Anstatt praktikable Lösungen in begrenzten Umgebungen akzeptieren wir nur universell-globale Werte. Das führt zu realitätsfremden Extremen.

Christoph Kuhlmann | So., 30. April 2023 - 05:56

und einer einseitigen Politisierung von Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Pädagogik, Psychologie etc. Da wir inzwischen bei der zweiten bis dritten Generation sind, ist das Ganze längst selbstreferentiell. Die Autopoiesis ist implementiert und flutet Qualitätsmedien, Schulen und weite Bereiche der Gesellschaft. Das macht vor der Wirtschaft nicht halt. Selbst Autokonzerne gendern. Inzwischen werden selbst Industriestandorte infrage gestellt, um den aus Neowissenschaften generierten Nachhaltigkeitsanforderungen innerhalb weniger Jahre gerecht zu werden. Dazu werden dann zusätzlich zu Steuern und Abgaben, die sowieso schon rekordverdächtig sind, exorbitante Kosten anfallen. Da wundert es dann nicht, dass das pro Kopf Einkommen in Deutschland unterhalb von zahlreichen Nettoempfängern europäischer Solidarität liegt, zu deren Finanzierung es überproportional beiträgt. Ich glaube nicht, dass Langhans erwartet hat, dass er mal zur Legitimation von Karriereopportunisten dienen würde.

Jens Böhme | So., 30. April 2023 - 06:59

Ich fühle mich verletzt, wenn ich auf dem Boulevard ein Satzfetzen auffange "...der ist fett". Ob ich gemeint bin oder wer anderes, spielt keine Rolle. Das nennt man sensibel. Ob ich mir das zu eigen mache, ist das persönliche Problem, die persönliche Entscheidung. Das kann man bis zum Supergau deklinieren: Völkermorde, Kriege werden wegen Gefühlsverletzungen gesellschaftlich und staatlich gerechtfertigt. Dieser Weg der Evolution führt geradewegs dorthin, wo niemand wirklich hin will. Man kann es verzögern, aber letztlich werden Gefühle die Menschheit zahlenmäßig gewaltsam drastisch dezimieren. Wir sind bereits bei der kleinsten Zelle dieser Entwicklung - dem einzelnen tödlichen Terrorakt - nur "betroffen". Wir treffen daraufhin keine Entscheidungen sondern baden weiter in den Gefühlen. Besonders makaber war der Atomausstieg unter Merkel. Hier war die nüchterne, politische Entscheidung eine glasklare Gefühlsentscheidung mit weitreichend negativen Folgen für kommende Generationen.

Albert Schultheis | So., 30. April 2023 - 10:37

Antwort auf von Jens Böhme

die Entscheidung über den Atomausstieg durch die beste, aller Kanzler:Innen war sicherlich keine "glasklare Gefühlsentscheidung"! - Sie war mE dem kalten Kalkül des Machterhalts entsprungen, ebenso wie die Über-Nacht-Entscheidung, alle Grenzen einzureißen! Mit diesen beiden Entscheidungen hat die mit Großkreuzen behängte Un-Person unserem Land und unserer Zukunft im Tausch für einen kurzfristigen persönlichen Wahlerfolg immensen, nicht wieder gutzumachenden Schaden zugefügt. Dass diese Hexe tatsächlich so böse und skrupellos ist, das durften Kemmerich in Thüringen und Maaßen in Chemnitz erfahren. So geht Demokratie in einer postmodernen, infantilisierten und cretinisierten Gesellschaft. Die Krönung dieser Pervertierung ist nur noch, dass man eine solche Eidbrecherin auch noch mit Lametta behängt. Aber diejenigen die die Stasi-Edeltanne schmückten, das sind doch gerade die Schmierenbuben und Milchmädchen, die über 18 Jahre durch sie ihren korrupten Nektar trinken durften.

Ingo Frank | So., 30. April 2023 - 08:19

Ist doch nur möglich bei denen die aus der dekadenten Oberschicht kommen, bzw. denen die die finanziellen Mittel haben, nicht „funktionieren“ zu müssen. Die nicht überlegen müssen ich lerne, studiere, arbeite um mir einen „besseren“ Lebensstandard für mich und einen noch besseren Start für meine Kinder & Enkel zu ermöglichen. Da hat man, wenn man so erzogen ist, schlicht keine Zeit und kein Geld sich über Jahre hinweg in einen Selbstfindungstripp zu stürzen. Es sei denn, man ist Politiker ….. Die können ihre Selbstfindung bis zum Lebensende versuchen zu finden. Und mit welchem Ergebnis?
Pubertieren bis zur Schnabeltasse!
Allen einen schönen Sonntag & einen erholsamen Kampftag- Feiertag verbunden Mit den besten Grüßen aus der Erfurter Republik

@Herr Frank, Sie bringen es auf den Punkt. Ein prägnantes Beispiel ist Frau Neubauer: fernreisengestählt seit Kindertagen, Weltverbesserung statt Geldverdienen, mediale Dauerpräsenz. Meilenweit entfernt von der Lebenswirklichkeit von 80% der Bevölkerung. Die Dekadenz der Oberschicht war schon immer der Beginn des Niedergangs einer Gesellschaft.

Günter Johannsen | So., 30. April 2023 - 19:03

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

"Die Dekadenz der Oberschicht war schon immer der Beginn des Niedergangs einer Gesellschaft." Dieses geflügelte Wort muss zum Satz des Jahres gekürt werden, denn es passt im Zusammenhang mit Greta Neubauer wie die Faust aufs linX-grüne Auge!

Ernst-Günther Konrad | So., 30. April 2023 - 08:34

Man sagt oft, ein gesunder Egoismus braucht der Mensch, um überleben zu können. Doch ist diese Emotionalität, die sich hier inzwischen in der Betroffenheitskultur breit gemacht noch "gesund"? Ich behaupte nein. Diese krankhafte Überemotionalisierung wurde und wird bewusst und gewollt dazu eingesetzt, die Menschen zu lenken, damit sie nicht mehr denken. In diesem Forum, wie überall in der Gesellschaft, werden nicht selten Aussagen getroffen, Handlungen bewertet und Analysen vorgenommen, die genau deshalb, weil über emotionalisiert, sich fernab der sachlichen Realität bewegen. Die Gesellschaft wird von Minderheiten gedrängt, häufig nicht mal in der Sache persönlich betroffen, sich Emotionen zu eigenen zu machen. Das Geschäftsmodell des "gefühlten" Betroffenen ist die Hypermoral, die sich daraus entwickelt hat. Jeder Mensch hat ein ganz persönliches Empfinden und wird inzwischen dazu aufgefordert, es anderen überzustülpen und damit das eigene EGO über das der anderen zu stellen.

Helmut Bachmann | So., 30. April 2023 - 08:54

Man erkannte in den Siebzigern wohl zurecht, dass es nicht lebensbejahend war, seine Gefühle zu unterdrücken. Doch dann käme eigentlich ein leider ausgelassener Schritt: die nicht unterdrückten Gefühle verarbeiten und in ihrer Komplexität und Widersprüchlichkeit anzuerkennen. Das verhindert dann ein blindes egomanisches Ausleben.

Maria Arenz | So., 30. April 2023 - 09:13

Eine kleine Korrektur- die Allheiligkeit von Gefüheln gilt natürlich nicht für die Gefühle aller, sondern nur für die Gefühle der "Gerechten". Die Gefühle von weißen Steuerzahlern z.B., zumal wenn sie auch noch männlich sind, sind sch...egal, noch egaler womöglich als die in ihren Kreisen verbreitete -lächerliche- Vorstellung, von ihrem selbst verdienten Geld wenigstens soviel behalten zu dürfen, daß sie am Ende nicht noch auf staatliche Almosen aus irgendwelchen "Wummsen" angewiesen sind, um über die Runden zu kommen.

Manfred Bühring | So., 30. April 2023 - 09:15

… Graurücken! Wenn der Betroffenheitsmodus Grundlage unserer Außenpolitik wird und wir Deutschen meinen, eine Weltmacht wie China als kleine Regionalmacht maßregeln zu können, selbst vor der UN, dann wird uns diese Hybris irgendwann auf die Füße fallen.

Hans-Hasso Stamer | Mo., 1. Mai 2023 - 04:44

DEN Bogen von den Althippies bis zu Woko Haram hat noch niemand so überzeugend gezogen.

Sehr interessanter Artikel. Er erklärt die dahinterstehende Entwicklung und versöhnt dadurch wenigstens zu einem kleinen Teil mit dem irrationalen Wahnsinn des linksextremen Zeitgeistes.