
- Höher, schneller, weiter
Mit dem Tod des Firmengründers Dietrich Mateschitz beginnt bei Red Bull eine neue Zeitrechnung. Der Patriarch hinterlässt ein Milliardenimperium, das viel mehr ist als ein Brausekonzern.
Es war einmal ein steirischer Lehrersohn, der bei der Lektüre des Magazins Newsweek in einer Hongkonger Hotellobby eine Idee hatte. Der Hersteller eines Getränks namens „Krating Daeng“, war darin zu lesen, mache gute Umsätze in Asien. Also suchte der Österreicher, der über ein feines Gespür fürs Marketing verfügte, den Kontakt zu der thailändischen Unternehmerfamilie. Am 1. April 1987 brachte er schließlich ein neues Produkt auf den österreichischen Markt, das gleichzeitig eine neue Produktgattung war: einen Energydrink. Damit war eine Weltmarke geboren – und der steirische Lehrersohn wurde zu einem der reichsten Unternehmer des Landes. Mit Flugzeugen, einem eigenen Fernsehsender und einer Insel in der Südsee.
Es ist die Geschichte von Red Bull und dem Gründer der Marke, Dietrich Mateschitz. Respektive ist es die Geschichte, wie sie häufig zu lesen ist. Was sich genau zugetragen hat damals in den 1980er Jahren, wissen nur diejenigen, die dabei waren: Mateschitz und die Unternehmerfamilie Yoovidhya, die eine Aktienmehrheit von 51 Prozent an Red Bull hält. Die restlichen 49 Prozent entfallen seit kurzem auf seinen 29-jährigen Sohn Mark, nachdem Dietrich Mateschitz am 22. Oktober im Alter von 78 Jahren verstorben ist.