En passant Rammstein versus Stones Am Beispiel des Rammstein-Sängers Till Lindemann zeigt sich das Durcheinander der gegenwärtigen Sexualmoral. Mehr als die bekannten Vorwürfe ist es wohl eher das Vulgäre, das wir Rammstein übel nehmen. KOLUMNE: EN PASSANT VON SOPHIE DANNENBERG
Lob der kleinen Freuden : Musik und Wein im Geiste Epikurs Unser Genusskolumnist hat sich seine Fähigkeit bewahrt, scheinbar Alltägliches als berührende Glücksmomente zu erleben. So widerfuhr es ihm neulich nach einer zufällig aufgeschnappten Musiksendung, die zum Auslöser für einen sorgfältig geplanten Genussabend wurde. KOLUMNE: GENUSS IST NOTWEHR
Georg Ringsgwandl : Der Wind wird milder Das bayerische Genie Georg Ringsgwandl wird im Herbst 75 Jahre alt. Zum Jubiläum überrascht er sich selbst mit seinem ersten Roman. VON BEN KRISCHKE
Klassik in Berlin : Auf den Kopf gestellt Ob Staatsoper, Komische Oper oder Konzerthausorchester und Deutsche Oper: In der deutschen Hauptstadt steht die Klassik-Szene vor einem kompletten Paradigmenwechsel. VON AXEL BRÜGGEMANN
Nachruf auf Sinéad O’Connor : Ekstatische Pythia der Moderne Die irische Sängerin Sinéad O’Connor ist gestern im Alter von nur 56 Jahren in London verstorben. In ihrem Werk sang sie sich mit Wut und Traurigkeit ihre Traumata vom Leib. VON ALEXANDER GRAU
Treffen mit Georg Ringsgwandl : „Der Deutsche wusste es immer schon besser“ Der bayerische Musiker Georg Ringsgwandl wird dieses Jahr 75 Jahre alt. Im Interview spricht er über seinen neuen Roman, den Fall Rammstein und das deutsche Wesen, an dem die Welt genesen soll. Feministische Außenpolitik, sagt er, sei schon im Hunsrück schwierig. INTERVIEW MIT GEORG RINGSGWANDL
Joana Mallwitz : Die Musikverliebte Zu nett? Zu begeistert? Zu betulich? Genau das ist das Erfolgsgeheimnis von Joana Mallwitz, die Chefdirigentin des Berliner Konzerthausorchesters wird. Eine gute Wahl. VON AXEL BRÜGGEMANN
Depeche Mode : Bedenke, dass du sterben wirst Das fünfzehnte Album von Depeche Mode wurde mit Hochspannung erwartet. Auch wegen des Todes von Band-Mitglied Andrew Fletcher im letzten Mai. Mit „Memento Mori“ ist den verbliebenen Depeches ein atmosphärisch dichtes Album auf der Höhe der Zeit gelungen. VON ALEXANDER GRAU
Klassik-Vorschau : Das Jahr des Übergangs Nach 30 Jahren im Amt ist Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden zurückgetreten. Für die Klassikwelt ist das aber nur der erste Akt einer umfassenden Transformation und des Umbruchs. Ein Ausblick auf das Kulturjahr 2023. VON AXEL BRÜGGEMANN
Musikempfehlungen für Weihnachten : Eine Südstaaten-Rockband, Indie-Pop und Helge Schneider Von „Leise rieselt der Schnee“ bis Whams „Last Christmas“: Es gibt Lieder, die lassen sich zur Weihnachtszeit kaum umgehen. Aber es gibt auch die anderen Stücke, jene, die einen zurückblicken lassen auf das zu Ende gehende Jahr – und ruhig auch an Heiligabend gespielt werden dürfen. Hier kommen die Musikempfehlungen der Redaktion für das Jahr 2022. VON CICERO-REDAKTION
Gustav Mahlers 3. Symphonie in der Philharmonie : Musik zwischen Romantik und Größenwahn Bei unserem Genusskolumnisten mag sich Adventsstimmung nicht so richtig einstellen. Und statt einem weihnachtlichen Konzert wollte er lieber eine vermeintlich „große Symphonie“ hören. Doch mit der Symphonie Nr. 3 von Gustav Mahler hat er gehörig daneben gegriffen. VON RAINER BALCEROWIAK
Doku über Leonard Cohen : Das heilig-gebrochene Halleluja Die Doku „Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song“ verknüpft die Biografie des Songwriters mit der Geschichte eines seiner größten Lieder. Sie läuft nun im Kino. Die Doku zeigt, was Cohens „Hallelujah“ den zahlreichen Coverversionen voraus hat. VON ULRICH THIELE
Den Punk hat die Berliner Band nur simuliert : Die braven Ärzte Am vergangenen Sonntag kündigte die Band „Die Ärzte“ an, ihren alten Song „Elke“ nicht mehr zu spielen, er sei „letztes Jahrtausend“. Seitdem rumort das Netz. Wer jedoch hier ein Einknicken vor der politischen Korrektheit wittert, irrt sich gewaltig. Die Ärzte waren noch nie Rebellen, sondern immer schon Opportunisten des Zeitgeistes. KOLUMNE: GRAUZONE
Dirigentenbesetzungen : Götterdämmerung der Haudegen An den Pulten der Orchester etabliert sich ein neuer Ton: weniger autoritär, weniger Establishment – mehr Begeisterung. Der Mythos Maestro ist im Wandel, und der Rausschmiss von Valery Gergiev in München war mehr als nur ein politisches Zeichen. VON AXEL BRÜGGEMANN
Marx-und-Wagner-Ausstellung in Berlin : Ungleiche Zeitgenossen Der eine wollte die Welt entzaubern, der andere sie wieder-verzaubern: Das Deutsche Historische Museum in Berlin widmet Karl Marx und Richard Wagner eine Doppelausstellung. Der Kapitalismuskritiker und der Komponist waren in mancher Hinsicht einander recht ähnlich. Und einander unähnlich, wo man es nicht erwartet. VON HERFRIED MÜNKLER