Musiker Ringsgwandl während eines Auftritts im hessischen Vellmar / dpa

Treffen mit Georg Ringsgwandl - „Der Deutsche wusste es immer schon besser“

Der bayerische Musiker Georg Ringsgwandl wird dieses Jahr 75 Jahre alt. Im Interview spricht er über seinen neuen Roman, den Fall Rammstein und das deutsche Wesen, an dem die Welt genesen soll. Feministische Außenpolitik, sagt er, sei schon im Hunsrück schwierig.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Georg Ringsgwandl, Jahrgang 1948, ist ein bayerischer Musiker, Kabarettist und Autor. Sein neues Buch heißt „Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris“. Der Roman beruht auf den Aufzeichnungen seiner ehemaligen Tourmanagerin, die sich vor Jahren mit, so Ringsgwandl, „einem Mechaniker und jeder Menge Schwarzgeld“ ins Ausland abgesetzt habe. Im November wird Ringsgwandl 75 Jahre alt. Cicero trifft ihn zum Gespräch in München. Als Treffpunkt hat er den Hinterhof eines Mehrfamilienaltbaus im Süden der Stadt gewählt.  

Herr Ringsgwandl, wir haben darum gebeten, dass wir uns für dieses Gespräch an einem Ort treffen, zu dem Sie einen starken persönlichen Bezug haben. Jetzt sitzen wir im Garten eines Hinterhofs im Münchner Stadtteil Untersendling. Warum sind wir hier?  

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Gerhard Lenz | So., 16. Juli 2023 - 12:15

Zitat:

"Da denke ich mir: Dieser verrottete Dreckshaufen hat zwei Weltkriege vom Zaun gebrochen und die Shoa auf dem Konto. Und jetzt laufen wir herum und sagen der Welt, was Demokratie ist? "

Wow. Da frage ich mich, wie Wallau & Co. die deutsche Ehre wieder herstellen - nachdem sie das Sauerstoffzelt verlassen haben.

Vielleicht wird es ja lustig.

Wahrscheinlicher aber meldet sich gerade keine(r) zu Wort.

Ein Wort des Dankes an den Cicero für solche Beiträge. Auch wenn ich Herrn Ringswandl Einschätzungen z.B. zum deutschen Engagement in der Klimapolitik nicht teile.

Aber egal. Wir leben ja in einer Demokratie. Da muss er DAS, ich JENES sagen dürfen, und beides müsste Platz hier finden (dürfen).

Markus Michaelis | So., 16. Juli 2023 - 12:58

Danke für das Interview. Wo ich mich sehr anschließen kann: als Menschen können wir immer nur sehr begrenzt Dinge verstehen. Ich denke, es ist trotzdem gut, wenn jeder versucht etwas mitzudenken und mitzureden - nur eben nicht in der festen Überzeugung die letzte Wahrheit verstanden zu haben.

Die heutige Gesellschaft nehme ich dabei als zu unkritisch wahr - man ist sich so sicher für Gerechtigkeit, universelle Dinge, Klima etc. auf der richtigen und wichtigen Seite zu stehen und bei den Gegnern ist so klar, wo sie ganz falsch liegen. Ich kann nicht sehen, dass das alles so klar ist, was wichtig ist, was für die wichtigen Dinge funktionieren könnte, was nicht. Auch wer wirkliche "Gegner" sind, oder wer doch eher positiv beiträgt - und positiv zu was?

Mir ist das alles zu unkritisch geworden. Die Kunst besteht glaube ich eher darin trotzdem Entscheidungen zu treffen - aber im Ungewissen - man entscheidet sich eben. Heute ist dagegen soviel Gewissheit.

Günter Johannsen | So., 16. Juli 2023 - 13:11

(https://www.cicero.de/innenpolitik/letzte-generation-klima-woke-unterne…) die sich lächerlich machen. ... Wenn mir jemand bündig erklären würde, was man dagegen macht, ohne dass das Regierungssystem Hitler oder Stalin wird, dann bin ich sofort dabei."
Ringsgwandl war schon immer authentisch und er wird es auch weiterhin sein. Das gefällt mir an ihm und ich erkenne die Art und Weise unserer Demonstrationen/Montags-Friedensgebete in Leipzig gegen die Allmacht und "Alternativlosigkeit" der Ideologie der SED-Kommunisten. Wir seinerzeit (in den 1980ern hatte nicht am Protest verdient, sondern wir wurden verfolgt (Karriereschnitt/Knast)! Ringsgwandl ist geradezu und schwurbelt nicht links daher, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen:
"Du kannst Fragen stellen, ja. Aber Wahrheiten verkünden? No fucking way!"

Günter Johannsen | So., 16. Juli 2023 - 13:21

Danke, Herr Krischke, für dieses aufschlussreiche Interview. "Damals saßen die Nazis noch in Regierungsämtern, in der Bundesregierung, im Kanzleramt, in den Gerichten in Bonn. Und jetzt, da diese ganzen Figuren tot und selbst deren Söhne im Ruhestand sind, schwingt man große Reden."
Heute sitzen links-grüne Sozialisten/Kommunisten in den Regierungs-Ämtern und verhindern schon wieder Demokratie und echte Rechtsprechung: heute werden Linke Gesetzesbrecher verschont und Menschen, die eine eigene Meinung äußern, kriminalisiert! Leider haben sich nur die Farben der All-Macht geändert: der Filz, die Selbstbereicherung, die Meinungs-Unfreiheit, die Hofberichterstattung ist dieselbe geblieben!

Gisela Hachenberg | So., 16. Juli 2023 - 14:34

Sehr interessantes Interview, lieber Herr Krischke! Ich hatte bis jetzt noch nichts von Ringsgwandl gehört, aber der gefällt mir. Auch wenn er nicht immer geradeaus auf Fragen antwortet, kann man sich denken, was er meint. Zumindest mein Eindruck! Fast alles, was er sagt, gefällt mir. Nur 2 Einsprüche: „die Jungen (von heute) saufen weniger, als wir gesoffen haben.“ Wenn ich mir heutzutage die Jugendlichen, z.B. nach der Abiturfeier, die in meiner Stadt im Park großzügigst gefeiert wird, ansehe, kann ich nur sagen, dass wir nicht total besoffen auf dem Gras oder dem Bürgersteig gesessen haben. Wir hatten auch gar nicht das Geld dazu.
2. Einspruch: „Baerbock tut mir leid. Die ist in… reingeraten, dessen Schrecken sie vorher nicht gesehen hat. Die ist nicht zu beneiden“ sagt er. Wenn man Außenministerin von D werden will oder wird, muss man wissen, was auf einen zukommt, auch wenn man nicht die hellste Leuchte ist, wie man ja inzwischen weiß. Die ist nicht naiv. Die weiß, was sie will!!

Armin Latell | Mo., 17. Juli 2023 - 10:42

kenne diesen Künstler nicht, aber trotzdem, oder vielleicht auch deshalb: eine echt interessante Unterhaltung. Ein paar schlaue Sprüche hat er ja schon drauf. Von wegen "alt und kein bisschen Weise".

Peter Saulus | Mo., 17. Juli 2023 - 12:45

Als langer Ringsgwandl-Fan freue ich mich über diese Interview. Er hat u. a. die deutsche Schlaumeierei auf den Punkt gebracht. Übrigens kann jeder Weitgereiste bestätigen, dass es auf der Welt viele von dieser Sorte gibt. Gerade bei Themen, die unsere eigenen Defizite offenbaren, sind wir besonders gut im Ratschläge-geben.
Hervorragend wie im Interview zur Betrachtung der eigenen Verhaltensdefizite aufgefordert wird. Erst mal bei sich und innerhalb der eigenen vier Wände überprüfen, ob man das, worüber man sich lautstark echauffiert, auch selber vor-lebt? Und manchmal sind die größten Moralisten und Weltverbesserer im Stillen die größten "Drecksäcke". Nach einem Berufsleben als Gesprächspartner suchender Menschen kann ich das fast als Fazit ausgeben. Und Ringsgwandl ist einer der Wenigen, die Dieses nicht erst ab Renteneintritt ausgeprochen haben. Eine aussterbende Gattung im Künstlerbereich.