Brodkorb liest Drehbuch der Ampel & Postkoloniale Redundanzen Das 1958 erschiene Buch „Es lebe die Ungleichheit“ kann als Drehbuch zur Ampelpolitik gelesen werden. Der Sammelband „Das Auswärtige Amt und die Kolonien“ dreht sich um koloniale Traditionen, die Deutschland bis heute prägen. VON MATHIAS BRODKORB
Beobachtungen zu Europas Substanzverlust : Triumphe der Bedeutungslosigkeit Europa produziert weiterhin, in erfreulich hoher Qualität und Quantität, Automobile, Anti-Ageing-Produkte, Handtaschen und Windräder. Reicht das als geopolitische, geistige und zivilisatorische Daseinsberechtigung? Anders gefragt, braucht die Welt noch Europa, und falls ja, wofür eigentlich? VON DOMINIK PIETZCKER
„Francafrique“ : Afrikas Abkehr von Frankreich Das frankophone Afrika steht vor einem Umbruch, in vielen ehemaligen Kolonialländern regt sich Widerstand gegen Paris. Frankreich droht seine privilegierte Stellung zu verlieren. Es geht um milliardenschwere Wirtschaftsinteressen und um politischen Einfluss. Russland könnte die Lücke füllen. VON RONAN WORDSWORTH
Man sieht nur, was man sucht : Blut und Schweiß vom Stamm der Igbo Die Benin-Bronzen, die von der Bundesregierung an Nigeria zurückgegeben werden, zeugen weniger von Kolonialismus denn vom Menschenhandel des kleinen afrikanischen Königreichs. VON BEAT WYSS
Deutschland bei der Katar-WM : Neo-Kolonialismus im Namen des Guten Die WM in Katar ist an sich ein Skandal. Den absoluten Tiefpunkt markiert jedoch die moralische Herrenreiterpose, in der sich die deutsche Nationalmannschaft gefällt. Selbst einfachste Gebote der Höflichkeit gegenüber einem Gastgeber wischt man mit neokolonialer Selbstherrlichkeit beiseite. KOLUMNE: GRAUZONE
USA : Thanksgiving: Nichts zu danken? Heute wird in den USA Thanksgiving gefeiert. Beim Truthahn-Essen dürften sich Anhänger der Republikaner und der Demokraten über die Bedeutung des Festes in die Haare kriegen. Indianische Aktivisten sind sogar der Meinung, der Feiertag zelebriere einen Genozid. VON EVA C. SCHWEITZER
UN-Resolution gegen Russland : Das Dilemma des Westens Auch wenn eine große Mehrheit in der UN-Vollversammlung die russischen Annexionen in der Ukraine verurteilt hat, sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Westen mit seiner harten Haltung gegenüber Russland zunehmend alleine dasteht. Statt global Kooperationen zu organisieren, möchte man weiterhin die Welt missionieren. KOLUMNE: GRAUZONE
Umbenennungen von "Mohren"-Namen : Eine andere Geschichte Das „Mohrenrondell“ im Schlosspark Sanssouci heißt jetzt „Erstes Rondell“. Man könnte glauben, damit sei alles gesagt – und den Fall kopfschüttelnd zu den anderen legen. Das brächte einen aber um ein paar wichtige Erkenntnisse. VON JENS NORDALM
Streit um Benin-Bronzen : Heilige Einfalt! In einer Runde bei Kulturstaatsministerin Monika Grütters ist gestern die Bereitschaft zur Rückgabe der berühmten Benin-Bronzen bekräftigt worden. Damit endet eine jahrzehntelange Auseinandersetzung. Dennoch bleiben Fragen. VON JOHANN MICHAEL MÖLLER
Gecancelter Rassismus-Vortrag : „Das ist dreifache Diskriminierung“ Die Stadt Hannover sagt den Vortrag des Historikers Helmut Bley über Kolonialgeschichte Afrikas ab. Eine Initiative hatte kritisiert, dass ein weißer Mann auftritt. Ob das schon immer so war und was Cancel Culture mit unserer Gesellschaft macht, darüber spricht er im Interview. EIN INTERVIEW MIT HELMUT BLEY
Die Churchill-Frage : Denk mal! Die globalisierte Konsum-Jugend protestiert gegen Churchills Kolonialismus. Seine Denkmäler sollen verschwinden, weil er ein Rassist gewesen sein soll. Doch vergessen die Aktivisten dabei nicht etwas? VON FRANK A. MEYER
Churchill, Greta und die Bilderstürmer : Es heißt Denkmal und nicht Empörmal Bilderstürmer tragen vor, Churchill sei Kolonialist und Rassist gewesen. Gemessen am heutigen Wertesystem ist das nicht ganz von der Hand zu weisen. Doch sollte man die öffentliche Erinnerung ausradieren und damit die Gründe, für die Menschen wie er geehrt wurden? VON JULIEN REITZENSTEIN
Brexit : „Bluff statt Fachwissen“ In der „New York Times“ rechnet der Autor Pankaj Mishra mit den Brexiteers ab. Die politische Klasse agiere so ahnungslos wie einst die britische Elite vor 70 Jahren, als es um die Teilung Pakistans vom kolonisierten Indien ging, kritisiert Mishra EIN FUNDSTÜCK DER CICERO-REDAKTION
Kolonialismus-Raubkunst in Frankreich : Zurückgeben oder Zurückkrebsen? Emmanuel Macron versprach es, ein Regierungsbericht verlangt es nun: Frankreich soll geraubte Kunstgüter aus der Kolonialzeit an die betroffenen Staaten zurückgeben. Das könnte europaweit Auswirkungen haben VON STEFAN BRÄNDLE
Humboldt-Forum Berlin : Gründungsintendant Parzinger rechnet mit seinen Kritikern ab Politiker, Professoren und Journalisten kritisieren das Museumskonzept für das Humboldt-Forum im Stadtschloss. Es verharre im kolonialen Blick auf seine Objekte. Der Leiter der Stiftung Preußischer Kulturbesitz widerspricht. Postkolonialer Institutionenhass helfe nicht weiter VON CICERO-REDAKTION