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Eine der Büsten des früheren Mohrenrondells. Foto: dpa / Soeren Stache

Umbenennungen von "Mohren"-Namen - Eine andere Geschichte

Das „Mohrenrondell“ im Schlosspark Sanssouci heißt jetzt „Erstes Rondell“. Man könnte glauben, damit sei alles gesagt – und den Fall kopfschüttelnd zu den anderen legen. Das brächte einen aber um ein paar wichtige Erkenntnisse.

Autoreninfo

Jens Nordalm leitete bis August 2020 die Ressorts Salon und Literaturen bei Cicero.

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Wir kennen es. Umbenennungsdiskussionen gehören inzwischen zum Debatten-Alltag. Und gerade Umbenennungen von „Mohren“-Namen. Im Berliner Bezirk Mitte wird die Mohrenstraße nach Abschluss des förmlichen Verfahrens in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umbenannt werden. Amo war aus dem heutigen Ghana verschleppt worden, kam an den Hof von Braunschweig-Wolfenbüttel, promovierte 1729 in Halle und war der erste schwarze Gelehrte an einer deutschen Universität.

Der Berliner U-Bahnhof Onkel-Toms-Hütte ist ein ähnlicher Fall. Nach einer Umbenennungs-Petition im vergangenen Jahr wurde intensiv diskutiert – bisher allerdings ohne Folgen für den Namen. Dies vielleicht auch deshalb, weil in der Diskussion der positive Hintergrund der Namensgebung um 1900 dann doch einleuchtete: die Reverenz nämlich an das gleichnamige Anti-Sklaverei-Buch. Manchmal hilft Debatte.

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Ms Frei | So., 23. Mai 2021 - 10:17

Erforderlich ist immer und überall, Meinungen, Monumente und Bilder, auch Literatur im Kontext der Entstehung zu erkennen.

Dies aber setzt hinreichende Bildung voraus.
Die bei allen Bücherverbrennern und auch den heutigen Cancelern mit Sicherheit nicht vorausgesetzt werden kann.

Der Kluge und Nachdenkliche hat immer schon abgewogen und sein eigen Urteil angezweifelt, ganz anders die Bilderstürmer aller Zeiten.
Nazis, Kommunisten, Taliban.
Immer das gleiche: Laut und haltungsstark, in völliger Übereinstimmung mit ihrem Weltbild destruktiv unterwegs.
Warlords der Intoleranz. Rechts, links, religiös.
Egal, auf jeden Fall totalitär.
In diesem Sinne scheint ja etwas Hoffnung aufzukommen.
Wäre schön.
Bis die o.g. mal mehr lesen und die Ambivalenz ALLER historischen Figuren erkennen.

P.S.: Was ist eigentlich mit der ganzen Orientromantisierung im 18. und 19. Jh?
Rassisimus pur! Pfui!

Kevin, Saskia, Claudia: Los! Attacke!

Denn sonst hätten selbst Nazi-Kitsch und in Monumenten inszenierte Propaganda, hätte jedes Hitler-Denkmal seine Berechtigung, weiterhin die Öffentlichkeit zu verschandeln.
Denn sie sind zweifellos eingebettet in eine zweifellos stattgefundene deutsche Vergangenheit, müssen also, nach Ihrer zurechtgestutzten Logik, im Zusammenhang mit ihrer Entstehung verstanden werden und akzeptiert werden!

Was natürlich Unsinn ist.

Monumente, Gebäude, Straßen- und Ortsbezeichnungen bezeugen auch eine in einer bestimmten Epoche vorherrschende Ideologie oder Machtkonstruktion.

Deren Zeugnisse haben nicht notwendigerweise ein Recht auf Unantastbarkeit.

Manchmal muss nachträglich korrigierend eingegriffen werden.

MS Frei meinte die blinden alles zerstörenden Bilderstürmer der Nazis, Kommunisten, Taliban und heutige sich "woken" nennenden Banausen.

Lenz` "Manchmal muss nachträglich korrigierend eingegriffen werden" hört sich dezenter an und ist manchmal tatsächlich notwendig. Gefährlich ists, wenn der Sturm der Jakobinerinnen eben nicht nur korrigierend eingreift, sondern blindwütig alles niedermäht.

Den Einwand vom @Lenz muss man ernst nehmen. Wo verläuft die Grenze zwischen historischer Aufarbeitung, insbesondere der NS-Kunst, und Propaganda-/Regimeverharmlosung. „Der Umgang mit NS-Kunst gehört in den Gesamtkontext unserer Aufarbeitung der NS-Diktatur“, so Staatsministerin Monika Grütters im Zusammenganh mit den jüngsten Funden von Exponaten der NS-Staatsbildhauer Arno Breker und Josef Thorak. Anderes Beispiel: die Pyramiden von Gizeh, monumentales Weltwunder, erschaffen unter Pharaonendiktatur von elendig ausgebeuteten und verreckten Sklaven. So ließe sich das beliebig fortsetzen. Und wenn man als Kind die Schokolade von Sarotti -Mohr nicht mochte, so ist das weder rassistisch, noch antirassistisch oder Kinderaufklärung. Wir müssen uns hüten, alles an Vergangenheit niederzumachen, wie es während der chinesischen "Kulturrevolution" von den "Jungen Garden" brutalst und exzessiv betrieben wurde. Wir vernichten dann unsere eigene Geschichte.

Leider fehlt Ihr Vorname. Dennoch, Sie werden Ihrem Nachnamen gerecht. Ihr Kommentar steht für "freies" Denken und spricht zurecht das Problem an, dass ohne Diskussion, ohne Debatte, ohne Austausch von Sichtweisen, keine allseits befriedigende Lösung gefunden werden kann. Ich schrieb schon zu Beginn des sichtbaren Cancel Cultur zu anderen Artikeln. Nur in Ausnahmefällen umbenennen, besser durch Lesetafeln, Video-Clips oder eben mit dem QR Code Erkläungen geben, die alle Sichtweisen darstellen, seit Entstehung eines solchen Objektes. Da könnte man deutlich die mangelnde Bildung der Besucher anheben. Wer welche Sichtweise übernimmt, muss jeder Besucher selbst entscheiden.
Die wenigsten lesen sich vorher durch, was sie dort sehen. Und ja, manch einer will trotz Erklärung und darüber nachdenken,es nicht verstehen. Es geht den Menschen, wie den Leuten.

Romuald Veselic | So., 23. Mai 2021 - 11:14

Ich kann mich ganz matt erinnern, dass auch in einigen wenigen (heiligen) Schriften, ziemlich üble Anweisungen gibt, wie man sich der Anders- u. Nichtgläubigen entledigt. Dass dies bisher keinem Aufgefallen ist...
Sollte man dies auch nicht irgendwie korrigieren o. ausbessern? Nach heutigen Neusprech Regeln.
MfG Babayaga ✔

Karl-Heinz Weiß | So., 23. Mai 2021 - 11:15

Pünktlich zu den Feiertagen ein Pfingsterlebnis. Im Gespräch zwar keine endgültige Lösung, aber eine Verbesserung erreichen. Ein Verwandter, der in den 50er Jahren ein Waisenhaus für israelische und palästinensische Kinder unterstützte, sagte weitsichtig: “Nur wenn diese Kinder miteinander reden, können wir Frieden erreichen“.
Momentan haben deren Enkel eine Feuerpause vereinbart.

Achim Koester | So., 23. Mai 2021 - 11:30

das Weiße Haus umbenannt? Das ist doch mehr als rassistisch :)

Zu kurz gedacht, Herr Koester, erst mal umpinseln - in einer Melange aller Farben - das wird dann irgendwie schlammig. Die weiße Farbe kommt / kam übrigens aus Deutschland, Dierdorf, so ist zu lesen. Das dürfte einigen auch nicht passen.

... es sind zwar nicht die Eltern verloren gegangen, aber manchmal hat(te) man schon das Gefühl, dass einige demokratische Grundsätze verlustig (lustig...) waren (oder noch sind?)

...kann ich Shakespeare´s Tragödie "Othello, der Mohr von Venedig" unter diesem Titel lesen, oder mich Giuseppe Verdi´s Oper Othello, der Mohr von Venedig hingeben,
ohne mich dem Vorwurf des Rassismus auszusetzen?

Markus Michaelis | So., 23. Mai 2021 - 12:39

Ich glaube zu sehen, wofür Herr Nordalm Respekt aufbringt. Ich sehe für mich andere Aspekte stärker, die mich eher abstoßen. Der gute Anfang bezieht sich wohl auf das Ziel einer globalen, diskriminierungsfreien Gesellschaft (oder ähnlich). Das ist ein ambitioniertes Ziel mit sehr vielen Widersprüchen, von dem niemand weiß, ob das überhaupt erreichbar und dann auch gut wäre (will "Afrika" seine Identität aufgeben?). Eine so ambitionierte Umgestaltung aus so einseitigen Sichten zu sehen, weil sie gerade zeitgeistig "gut laufen", ist ok, mein Respekt dafür ist aber begrenzt.

Und: Die Umbenennung von Mohrenstraßen zielt nicht auf rechtsextreme Gewalttäter, sondern auf den tiefen Alltagsrassismus, den die Betroffenen nicht länger ertragen. Rassistische Täter sind hier die breiten Massen: ich müsste beitragen meine (weltoffenen, antirassistischen) Freunde, Kollegen, Verwandten des Rassismus anzuklagen oder meinen eigenen Rassismus ablegen. Ich lehne das eher ab - mindestens die Begriffe.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 23. Mai 2021 - 15:35

Ich mochte früher Sarotti-Schokolade nicht, weil ich die Figur des kleinen (...) diskriminierend empfand, als exotisches Spielzeug unseres Adels.
Die Schokolade kam aber aus Lateinamerika, was ich erst recht nicht mit einem (...) in Verbindung bringen konnte, es sei denn über Sklaverei und Verschleppung.
"Vom Winde verweht" fand ich furchtbar.
Aufklärung finde ich gut, Korrekturen noch besser, aber ich mag keinen "gewalttätigen Aktivismus".
Aus all dem historischen Frevel leitet sich übrigens m.E. kein Recht auf Europa oder irgendeinen anderen Teil der Welt ab, sehr wohl aber die Hoffnung auf Kennenlernen, Verstehen und friedliches Zusammenleben weltweit. Sicher auch das Bemühen um Wiedergutmachung.
Was ich aus "asiatischen" Filmen lernen kann, aus dem Herkommen und Ansiedeln von Bodenschätzen, drüber und drunter.
Miteinander reden, Zukunft gemeinsam gestalten.
Die Proteste waren nicht falsch und doch war da FÜR MICH etwas "Falsches", vlt. das Legitimieren vom Ende her, kurz "Merkel"

Ann-Kathrin Grönhall | Di., 25. Mai 2021 - 08:16

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

fällt mir ein Ort im Kreis Olpe ein.
Da es Wikipedia noch schreiben darf:
"Neger ist ein in die Dörfer Unter-, Mittel- und Oberneger aufgeteilter Stadtteil der nordrhein-westfälischen Kreisstadt Olpe. Der Name leitet sich möglicherweise vom Dorfbach Neger ab"
hoffe ich, dass die Dorfbewohner auch weiterhin nicht schreiben müssen - Ich wohne in (...) oder in mündlicher Form" Ich wohne im Kr. Olpe in dem Dorf mit dem verbotenen Namen"

"Vom Winde verweht" war in meiner Jugend mein Lieblingsfilm und ich habe ihn viele Male im Kino gesehen. Und zwar vor allem weil ich Scarlett oHara u. Rhett Butler so toll fand und den Film für ein sehr gelungenes Werk der Filmbranche.

Bei Schokalade v. Sarotti hiess es damals in der Werbung " Vielen Dank singt man im Chor, vielen Dank Sarotti...."
Ich hatte als Kind ein (..)Puppe und es gab (..)Küsse.
In der Kirche sammelte ein (...)figur mit einer Art Spardose f. Kinder in Afrika.

Es waren schon sehr, sehr schlimme Zeiten damals!

Klaus Funke | So., 23. Mai 2021 - 18:28

Es wird Zeit für einen "Bildersturm" auf alle Bücher. Da kann man Dostojewski, Fontane, Thomas Mann und natürlich auch Karl May einstampfen. Alles Rassisten und Frauenfeinde! Oh verdammt, welch ein Irrsinn! Aber abwarten, wenn die Grünen*innen erst an der Macht sind, erwartet uns noch (des Wahnsinns) viel fettere Beute. Dann haben im wahren Wortsinn die "Dummen" die Macht. Endlich kann man sich mit einem Abschluss der 6. Klasse und ohne Beruf oder Studium so richtig wie unter seinesgleichen fühlen. Endlich ist man geistigen "Leuchttürmen" wie Frau Göring-Eckart u.a. ebenbürtig. Nein, ich habe die Schn... so richtig voll. Hab mich sachkundig gemacht, es steht fest, werde nach Russland auswandern, lebe dann dort von meiner Rente herrlich und in Freuden und solche Foristen wie Lenz & Co. können sich ihre Mäuler über andere zerreißen. Frau Roth hatte schon Recht, auch wenn sie es anders ausgedrückt und/oder gemeint hatte: "Deutschland verrecke!" oder so ähnlich. Bin nicht zitatenfest.

Christa Wallau | So., 23. Mai 2021 - 18:40

daß sich der Rigorismus in der Debatte um das Thema "Diskriminierung von Schwarzen" endlich legt und einer sinnvollen, vernünftigen Diskussion weicht.
Diese läßt sich nur mit Menschen führen, die über umfangreiche Kenntnisse der Geschichte verfügen und an einer s a c h l i c h e n Auseinandersetzung interessiert sind.
Wer nur auf (angeblich) Betroffene hört, öffnet damit Tür und Tor für unzählige Nachfolger, die entdeckt haben, wie man mit Jammern und Anklagen zu Vorteilen aller Art gelangen kann.
Dies dürfte keineswegs im Interesse einer ganzen Gesellschaft sein.
Umbenennungen von "Mohren"- Apotheken (Straßen usw.) sind m. E. völlig unnötig, weil mit dem Begriff "Mohr" nie etwas Negatives verbunden war. Er bezeichnete schlicht nur einen Menschen mit dunkler Hautfarbe.

Rob Schuberth | So., 23. Mai 2021 - 19:12

Als ob wir in unserem Land nicht wesentlichere Probleme haben würden.

Analog zur überwiegenden Ablehnung (die noch zugenommen hat) der Genderitis, hat wohl auch eine Mehrheit der Bevölkerung kein, oder kaum Int. an derlei Petitässen.

Ich lasse mir meine Sprache jedenfalls nicht von einem sogn. Zeitgeist bestimmen.
Übrigens auch weil ich zu meiner Sprache stehe.

sonst wäre sie unbrauchbar geworden.
Die Zeit aber zu ändern über Sprache, über Konditionieren, halte ich nur für bedingt möglich oder überhaupt sinnvoll und schon gar nicht mit Gewalt.
Die Poesie, Literatur überhaupt, scheint mir ein Experimentierfeld, ein Schmelzofen.
Neue Verhältnisse suchen meist eine neue Sprache, deshalb von mir auch kein allgemeines Verdikt über die DDR.
Sprache wird sicher aber immer auch mit der Möglichkeit, es zu sprechen zusammenhängen.
Mußte so lachen, in der südkoreanischen Serie "Love in the Moonlight", hat eine unerlaubt anwesende Person in einem Zimmer einen Schluckauf, weshalb der Diener, der den Raum öffnen möchte, überlegt, ob es ein neues sprachliches Zeichen ist.
Die Serie zeigt sehr gut, auf welchen Wegen historisch neue Zeiten anbrechen und neue Zeichen enstehen, gleich welcher Art.
Ein großes Thema des "asiatischen", von mir aus auch Schnulzkino/Film etc.
Ich habe auch Hedwig Courts-Mahler oder Karl May konsumiert.
Was schrieb Andrea Nahles?:)

Dieter Schimanek | Mo., 24. Mai 2021 - 05:48

inklusive Stottern mit Sternchen. Vermeidung von Rassismus alleine reicht nicht, der Wandel der Gesinnung muß im Sprachgebrauch ersichtlich sein. Wer glaubt das Denken der Menschen durch Umbenennungen und Haltung zeigen verändern zu können ist ein schlichtes Gemüt. Eine unrühmliche Vergangenheit bleibt wie sie ist.

Wer mit aufgezwungenen Sprachveränderungen das Denken beeinflussen will, ist wirklich ein "schlichtes Gemüt", wie Sie richtig sagen, lieber Herr Schimanek.
Ich würde ihn sogar ganz offen als Narren bezeichnen; denn EIGENES DENKEN und FÜHLEN lassen sich - Gott-sei-Dank - (n o c h) von niemandem und mit nichts wirklich unterbinden.
Weder die Vergangenheit (die Geschichte) noch die Gegenwart können dauerhaft durch Sprachverbote oder Umbenennungen manipuliert werden. Der Versuch, durch
"damnatio memoriae" das Andenken an bestimmte Personen oder Vorgänge zu löschen, ist zwar uralt, aber letztlich immer mißglückt.

Ich werde mich jedenfalls nie in meinem Leben von Verhunzern unserer schönen deutschen Sprache zum Narren machen lassen und deren durchschaubaren spracherzieherischen Unsinn unterstützen, den ich als brutalen Eingriff in meine Freiheit und genuine Selbstbestimmung empfinde.

Mein Fühlen, mein Denken und meine Sprache gehören mir.

Andre Möller | Mo., 24. Mai 2021 - 08:50

spielt Herr Nordalm das Spiel der Identitätspolitik mit. Finde ich schwierig. Wenn man damit erst mal anfängt, wo endet das dann? Man kann sich als Gesellschaft nicht an Empfindungen einiger weniger oreintieren. Das ändert sich ja auch, soll da Rondell jetzt alle 20 Jahre umbenannt und umgebaut werden? Mein Gott, ich dachte, man hätte aus den ideologischen Verbohrtheiten z. B. der frühen DDR gelernt, die immerhin ab den 70iger Jahren Vieles vom Geschichtsbild wieder auf ihren Platz gesetzt hat (Preußen, Luther...). Also selbst die Kommunisten waren damals lernfähig. Heute wäre ich nicht so sicher...

Heidemarie Heim | Mo., 24. Mai 2021 - 09:19

Für wie lange, geehrter Herr Nordalm? Ich habe in Ermangelung weitreichenden Wissens bezüglich Kunst, Kultur und deren Erschaffern von Epochen überdauernder Werke einige Zeit überlegen müssen, ob und wie ich einen Kommentar dazu verfassen soll. Bei allen Beiträgen zu Themen wie Umbenennung, dem stürzen von Denkmälern usw. befällt mich instinktiv ein großes Unbehagen, eine Ahnung nahender Gefahr. Nun weiß ich auch weshalb. Ich habe bei Wikipedia unter dem Begriff "Kulturvandalismus" eine ziemlich genaue Beschreibung dessen nachlesen können was ich da fühle und befürchte angesichts dieser aktivistischen "Geschäftsmodelle" zur Korrektur bis hin zur Auslöschung zeitungeistiger? Kunst. Ich zweifele ganz einfach daran, dass sich diese Leute und diejenigen, die sich dem ganzen Furor beugen, mit ein paar Umbenennungen zufrieden geben werden. Was nimmt diese Generation ohne Ehrfurcht vergangener Hochkulturen sowie der eigenen als nächstes aufs Korn? Nach IS-Manier die Pyramiden eliminieren? FG

Manfred Klein-Ilbeck | Mo., 24. Mai 2021 - 10:09

Ob eine Statue entfernt, eine Straße umbenannt oder ein literarischer Text verändert werden muß, sollten allein diejenigen entscheiden, die damit durch ihren Wohnort, ihre Freizeitgewohnheiten oder politischen Tätigkeiten in Berührung kommen - und nicht irgendwelche sendungsbewußten Wichtigtuer, die ihren Mitmenschen vorschreiben wollen, was diese als rassistisch, sexistisch, kolonialfaschistisch oder sonstwas zu empfinden haben.

Brigitte Simon | Mo., 24. Mai 2021 - 21:03

Eine weitere andere Geschichte sollte Jens Nordalm ins Visier nehmen. Wir erleben in Deutschland eine Umbenennungsdiskussion. Ist es noch eine kons-truktive Diskussion, welche die " Black Lives-Matter-Bewegung" zuläßt? Ist es Selbstzerfleischung oder
Selbstbeweihräucherung? Lassen sie hoffentlich noch eine aufklärende, intelligente Diskussionsbe-reitschaft zu?

Wie es nicht sein darf zeigt derzeit die Universität Oxford Deutschland. Bei ihr gerät die klassische Musik Beethoven, Mozart, Bach unter Beobach-tung der Woke-Culture. Die "Weiße Hegomanie"
der Musik, muß entkolonialisiert werden schreibt Oxford. Denn unsere Komponisten wirkten in der "Periode der Sklaverei. Ihre Verbindung zu ihrer kolonialen Vergangenheit ist nicht abgestreift worden, so die Universität Oxford.

Bass- und Violinschlüssel ihrer Notenschrift sei ein Schlag ins Gesicht der farbigen Studenten. Es muß mehr afrikanische Musik gelehrt werden. Ebenso ist
Weiter Teil 2

Manfred Bühring | Di., 25. Mai 2021 - 10:59

Ein Dorf mit ca. 1000 Einwohnern in SH. Wohnen da nur Rassisten? Nein, denn Negernbötel bedeutet "nähere Siedlung". Aber warten wir mal ab, wann "Aktivisten" das Ortsschild verunzieren.