Vorschlag der EU-Kommission zur Grünen Gentechnik „Greenpeace bringt die gleichen Argumente wie vor 30 Jahren“ Die EU-Kommission möchte die Kennzeichnungspflicht bei Zuchtmethoden der Grünen Gentechnik lockern. Für den Agrarökonomen Matin Qaim bietet die neue Technik Lösungen für den nachhaltigen Ackerbau sowie für globale Ernährungsprobleme. INTERVIEW MIT MATIN QAIM
Michaela Kaniber : Die Anti-Özdemir Michaela Kaniber ist Gastarbeiterkind und Söder-Fan. Die bayerische Landwirtschaftsministerin wird zum wichtigen weiblichen Gesicht der CSU – mit Ambitionen. VON ULRICH BERLS
Landwirtschaft : Die vertane Chance der Agrarwende Ein Drittel der deutschen Landwirtschaft sollte bis 2030 ökologisch werden. Das kann kaum noch gelingen. Gestiegene Lebensmittelpreise sind nur einer der Gründe. VON JAN GROSSARTH
Gentechnik : Zucht und Angst Die EU-Kommission will Gentechnik-Vorschriften für Lebensmittel lockern. Doch Übertreibungen, Generalisierungen, dubiose Studien und das Weglassen von Informationen dominieren die Debatte und beeinflussen politische Entscheidungen. Dabei kann moderne Gentechnik helfen, die Menschheit zu ernähren. VON LUDGER WESS
Getreidehandel mit der Ukraine : Das schwarze Loch Am 18. Mai läuft das internationale Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aus. Polen, Ungarn, die Slowakei und Bulgarien wehren sich jetzt schon gegen billiges Getreide aus der Ukraine. Hier hat die EU-Kommission eine Lösung gefunden, aber Russland will der Verlängerung des Abkommens ohnehin nicht zustimmen. VON ANTONIA COLIBASANU
Enteignung in Polen : Der deutsche Landwirt, dessen Traum zum Albtraum wurde Der deutsche Landwirt Stefan Dams, der 2003 legal ein Gut in Polen kaufte, wurde vom polnischen Staat entschädigungslos enteignet. Die Begründung: Verstöße gegen den Tierschutz. Für Dams ist das ein bloßer Vorwand - er sagt, er sei kein Einzelfall, andere EU-Ausländer seien ebenso betroffen. VON JENS MATTERN
Biolandwirtschaft : Euer täglich Brot Umweltorganisationen und Politiker drängen auf mehr Biolandbau. Doch die Verbraucher spielen nicht mit. Und Landwirte warnen vor gravierenden Folgen. Sri Lanka könnte als abschreckendes Beispiel dienen: Das Land wollte zum Ökoparadies werden und erlebte die schwerste Krise seiner Geschichte. VON LUDGER WESS
Trotz mieser Stimmung in der Landwirtschaft : Erntedankfest mit Gemüsesuppe Von längeren Dürreperioden bis zu steigenden Energiekosten: Die deutsche Landwirtschaft steckt im Würgegriff gleich mehrerer Dämonen. Dabei ist der Herbstbeginn eigentlich ein Grund zum Feiern für die Bauern im Land. Unser Genusskolumnist will schlechte Stimmung aber gar nicht erst aufkommen lassen, obwohl auch sein Garten dieses Jahr nicht viel hergegeben hat. Immer gut fürs Gemüt: eine herbstliche Gemüsesuppe. KOLUMNE: GENUSS IST NOTWEHR VON RAINER BALCEROWIAK
Literaturen im August : Grauen, Gestank, Gelsenkirchen Ralf Rothmann beschreibt die seelischen Verheerungen einer verlorenen Generation, Gregor Sander will nicht mehr die ostdeutsche Seele erklären. Ferner: Schicksal und Geschichte des Schweins. Belletristik und Sachbücher im August. VON CICERO-REDAKTION
Proteste gegen EU-Agrarpolitik : „Ich rechne damit, dass wir bis 2030 die Hälfte aller Betriebe verlieren“ In den Niederlanden gibt es seit Wochen Proteste und Unruhen, doch auch die deutschen Bauern gehen gegen eine Umweltpolitik auf die Straße, die sie ihrer Lebensgrundlage beraubt. Im Interview erklärt Willi Kremer-Schillings, besser bekannt als „Bauer Willi“, wogegen protestiert wird, warum sich die Landwirte von der EU gegängelt fühlen und warum er die Debatte um eine sterbende deutsche Landwirtschaft in die symbolische Form der „Grünen Kreuze“ gegossen hat. INTERVIEW MIT WILLI KREMER-SCHILLINGS
Bauernproteste in den Niederlanden : „Hinter diesen Protesten steckt pure Panik“ In den Niederlanden protestieren Bauern gegen die Pläne der Regierung, den Stickstoffeintrag durch die Landwirtschaft bis 2030 zu halbieren und den Viehbestand um 30 Prozent zu verringern. Ein Drittel der Höfe soll deshalb vor dem Aus stehen. Im Interview spricht der niederländische Autor Geert Mak über die historischen Gründe für die neuerlichen Bauernproteste, die verkannte Rolle der Banken im Agrarsystem und die Sendung „Bauer sucht Frau“. VON PETER RIESBECK
Wohin mit Ihrem Geld? : Rendite statt Träumereien Der Ukraine-Krieg hat am globalen Markt für Lebensmittel bereits für große Verwerfungen gesorgt. Die Landwirtschaft der Zukunft wird anders aussehen als hierzulande erträumt. Daran muss sich auch die persönliche Geldanlage anpassen, schreibt unser Finanzkolumnist Daniel Stelter. KOLUMNE: WOHIN MIT IHREM GELD? VON DANIEL STELTER
Sri Lankas grüner Irrweg : Wenn die Bio-Revolution krachend scheitert Vandana Shiva, im Jahr 2002 zum „Hero for the Green Century“ ausgerufen und Trägerin zahlreicher Auszeichnungen, gilt im Westen als Ikone der Nachhaltigkeit, der Agrarwende und des Degrowth. Seit Jahrzehnten fordert sie die Abkehr von der modernen Landwirtschaft. Vergangenes Jahr folgte mit Sri Lanka zum ersten Mal eine Regierung ihren Ratschlägen. Das Experiment schlug kolossal fehl. VON LUDGER WESS
Bauernproteste in Holland eskalieren : Kühe vor dem Parlament Die Bauernproteste in den Niederlanden radikalisieren sich, Lebensmittelzentren werden blockiert. Wegen Umweltbelastung zwingt die Regierung die Landwirte zur Verringerung des Stickstoff-Ausstoßes. Viehbetriebe sind dadurch in ihrer Existenz bedroht. Die Polizei wirkt überfordert und gab schon Schüsse ab. VON ROB SAVELBERG
Welternährungsbericht der Vereinten Nationen : Es droht eine historische Hungerkrise Laut neuestem UN-Welternährungsbericht ist die Zahl der Hungernden und Unterernährten auf bis zu 828 Millionen Menschen angestiegen. Doch die eingängige Deutung, die Globalisierung sei das Kernproblem, verkennt die wahren Zusammenhänge. Die Hungerkatastrophe hat ihren Hauptgrund nämlich im Zusammenbruch des globalen Handels – und die Welternährung hängt an fossilen Energieträgern. VON JAN GROSSARTH