Pflanzenproben im Labor des Instituts für allgemeine Botanik der Universität Hamburg / laif

Gentechnik - Zucht und Angst

Die EU-Kommission will Gentechnik-Vorschriften für Lebensmittel lockern. Doch Übertreibungen, Generalisierungen, dubiose Studien und das Weglassen von Informationen dominieren die Debatte und beeinflussen politische Entscheidungen. Dabei kann moderne Gentechnik helfen, die Menschheit zu ernähren.

Ludger Weß

Autoreninfo

Ludger Weß schreibt seit den 1980er Jahren über Wissenschaft, vorwiegend Gen- und Biotechnologie. Davor forschte er als Molekularbiologe an der Universität Bremen. 2017 erschienen seine Wissenschaftsthriller „Oligo“ und „Vironymous“ und 2020 das Sachbuch „Winzig, zäh und zahlreich - ein Bakterienatlas“.

So erreichen Sie Ludger Weß:

Während der Pandemie war ein seltener Lobgesang grüner und linker Politiker auf die Gentechnik zu hören. Doch alle Hoffnungen, die Erfolge neuartiger Impfstoffe könnten zu einem Umdenken bei Parteien und NGOs geführt haben, sind zerstoben. Zurück sind das Misstrauen und die alten Märchen und Angstkampagnen. Dabei haben die Gentechnikgegner den Kampf gegen Wissenschaft und Fakten längst verloren, was ihnen selbst durchaus bewusst ist. Sie setzen stattdessen auf Desinformation und Vorurteile. 

Die Auseinandersetzung gewinnt derzeit wieder an Schärfe. Denn im Sommer will die EU-Kommission verkünden, wie sie das Gentechnikrecht anpassen will. Es geht um die Frage, wie neue Züchtungstechniken zu bewerten sind. Die 2001 verabschiedete europäische Gentechnik-Richtlinie beruht auf dem Kenntnisstand der 1990er Jahre. Sie umfasst alle damals bekannten Techniken zur künstlichen Veränderung von Genen.

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Chris Groll | Mi., 3. Mai 2023 - 09:04

Gentechnik in Pflanzen = schlechte Gentechnik.
Gentechnik in Spritzen/mRNA = gute Gentechnik.
Persönlich mag ich keine Art von Gentechnik.
Kann mich noch sehr gut an die Aufregung erinnern, als das TITIP Abkommen mit den USA unterzeichnet werden sollte. Viele Bürger (vor allem die Grünen) haben demonstriert gegen die Gentechnik behandelten Getreidesorten usw. aus den USA (riesiges Thema waren die Chlorhühnchen).
Heute lassen sich alle freiwillig und gerne mit den genveränderten Impfstoffen spiken.
Was Propaganda mit den Menschen machen kann.

Wolfgang Borchardt | Mi., 3. Mai 2023 - 09:11

ein vermeintlich grünes Herz haben, verstehen in aller Regel aber nichts von Grün, ob es um Florenwandel (der Schutz des "Heimischen" = nationalistisch), Ökologie, Pflanzenzüchtung oder Genetik geht. Evolution ist nichts anderes als Gentechnik. Auch in der Natur wird geklont und gekreuzt (hier ist kein Platz für umfassende Begründungen). Die Grünen scheinen die Stellung der mittelalterlichen Kirche einnehmen zu wollen: Die Leugnung der Realität solange es nur geht, Verfolgung Andersdenkender. Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Flora und Fauna sollen verteufelt und zurückgedrängt werden, was man für möglich hält. (konservierender Naturschutz, Angst vor Veränderungen, Sehnsucht nach dem "Heimischen" ). Gentechnik =Teufelszeug, die drohende Klimahölle für alle Ungläubigen. Selbstgeißelung durch Verzicht und Frieren. Co2-Zertifikate mögen mehr bewirken als päpstliche Ablassbriefe, aber der Geschmack ist ähnlich.

Ich gebe Ihnen vollkommen recht. Die Grünen verstehen in aller Regel nichts von "grün" (sprich: Naturwissenschaften inklusive Biologie, Biochemie und Medizin). Bis auf Ausnahmen (Dahmen, Hofreiter) hat keiner von ihnen eine Ausbildung, die dazu befähigen sollte, Gentechnik ansatzweise zu verstehen. Dahmen, der während der Corona-Zeit das Sprachrohr der Grünen war, ist von Haus aus ja wohl Mediziner (Notfall-Mediziner). Schon während der Corona-Zeit hat er aber sehr deutlich gezeigt, dass ihm jegliches Verständnis für molekulare und biochemische Abläufe fehlt (das ist zum Verständnis von Gentechnik unerlässlich). Auch Hofreiter sollte von seiner Ausbildung her in der Lage sein, Gentechnik rational zu verstehen. Aber er hat sich entschieden, als "Experte" für Kriegswaffen zu fungieren. Er wird schon wissen warum.

Ich habe von GEN-Forschung keine Ahnung und die Materie ist auch nicht mein Ding. Ich bezweifle nicht, dass die Natur tagtäglich irgendwo GEN-Vermischungen vornimmt und neues entstehen läßt. Mein Problem ist nur, dass die GEN-Forschung in Menschenhand eben wieder dazu führt, das es anstatt für die Menschheit, gegen sie angewandt wird und nur dem Geld und der Macht dienen soll. Corona hat uns jüngst die dunkle Seite der GEN-Forschung aufgezeigt. Und was die GRÜNEN und GEN-Forschung anbetrifft, erinnere ich mich in 2008 hat die UNI Gießen ein GEN-Versuchsfeld in Groß-Gerau bepflanzen lassen und wer hat protestiert. Natürlich die GRÜNEN und entsprechende Umweltorganisationen, die heute noch am Start sind. Das Feld musste Tag und Nacht bewacht werden vor Zerstörung und möglicher Brandrodung. Demonstrationen am und um das Versuchsfeld herum von der Umweltlobby und den GRÜNEN organisiert beschäftigte die örtliche Polizei. Und heute? Eben? Grüne GEN-Transformation.

Gerhard Lenz | Mi., 3. Mai 2023 - 10:34

Anderswo finde ich einen Beitrag über Patrick Graichen, den beamteten Lobbyist der Habeck-Administration. Aufschlussreich. Interessant.

Weiter gehts. Gentechnik - Zucht und Angst. Autor: Ludger Weß, kurz vorgestellt als Wissenschaftler und Autor.

Fehlt da was? Wikipedia teilt mir mit, der Herr gehöre zu den Gründern der Kommunikationsagentur A.... Da bietet sich ein Ausflug zur Lobbypedia an. Und, siehe da, es findet sich der interessante Satz:

Managing-Partner Weß setzt sich als Autor( .... ) mit einer Vielzahl von Beiträgen für die Gentechnik ein und polemisiert regelmäßig gegen gentechnik-kritische NGOs wie Greenpeace und Testbiotech.

Ach so? Na gut, kann er ja. Lobbyarbeit betreiben. Machen ja auch andere.

Aber vielleicht wäre es der vielgeforderten Transparenz dienlich gewesen, hätte Cicero Weß' Job in dessen Kurzvorstellung erwähnt.

Sonst könnte man einen falschen Eindruck von Neutralität gewinnen - "Wissenschaftler und Autor" könnten das durchaus nahelegen.

Helmut Bachmann | Mi., 3. Mai 2023 - 10:39

gezeigt, wie naiv die grenzelose Wissenschaftsgläubigkeit ist und wie gefährlich Gentechnik erst recht dann sein kann. Bleibt mir weg mit dem Zeug in meinem Essen.

Christa Wallau | Mi., 3. Mai 2023 - 11:19

"teuflische" Gen-Forschung und -Technologie ab, andererseits betreiben sie eine hoch-riskante Energiepolitik. Beides ist gleichermaßen unvernünftig. Die mangelnde Logik in der Ideologie der grünen Weltverbesserer muß jedem aufstoßen, der noch klar denken kann.

Doch sehr viele Deutsche stoßen sich offenbar nicht daran, sonden gehen dem gefühlvollen u. alarmistischen Geschwafel der sog. "Aktivisten" in unserem Lande stets neu auf den Leim.

Wissenschaftliche Forschung braucht hochqualifizierte, der Wahrheit verpflichtete Menschen , die es in Deutschland auf Grund der seit Jahren immer schlechteren Schulbildung u. fehlender Mittel für freie Grundlagenforschung gar nicht mehr in genügender Zahl gibt. Die vorhandenen Fachleute wandern zudem auch noch aus - in die USA, nach England usw.

"Halbwissen" u. Fundamentalismus gehen stets Hand in Hand. Deutschland wird daher immer mehr zu einem Land, das sich von Spinnern regieren u. terrorisieren läßt, die in der Welt niemand mehr ernst nimmt.

Armin Latell | Mi., 3. Mai 2023 - 12:42

das weder nur schwarz noch nur weiß ist. Dummerweise wird der "Anwender" oder Konsument von Lobbyisten und NGOs je nach deren Zweck manipuliert. Also bräuchte man "neutrale", seriöse, ehrliche Fachleute und ebensolche Entscheider. Bei der Corona Spritztherapie hat sich gezeigt, dass die offiziell behaupteten diesen Kriterien in keiner Form entsprochen haben, im Gegenteil. In dem Moment, in dem Angst instrumentalisiert wird, heißt es: aufpassen! Gentchnik zur Waffenherstellung kann man eigentlich nur ablehnen, siehe Wuhan. Leider kann man bestimmt nicht immer einfach unterscheiden, ob sie nicht auch der Medizin dient. Auch im Tier- und Pflanzenreich werden ständig Genmanipulationen durchgeführt. Ohne sie würden wir wohl noch in Höhlen hausen. Leider wurde das Vertrauen in "Kontrollinstanzen" in den letzten Jahren total verspielt, siehe STIKO, RKI oder PEI, die von der Politik vereinnahmt und domestiziert wurden. Gesundes Misstrauen und Verstand tut da absolut not!

Ingo Frank | Mi., 3. Mai 2023 - 17:02

eine Melange aus Technikskepsis, Antikapitalismus und Naturromantik …“
Und dann als hiper Nicht- Fleischesser, weil’s Vieh genmanipulierten Futter gefressen, lieber eine Vegi Salami essend und da die tierischen Fettgrieben durch Kokusfett ersetzt und das Rindfleisch aus gefärbtem „Irgendwas“ besteht.
Da Lob ich mir ein richtiges Rindersteak Medium mit selbstgemachte Rosmarin Kartoffeln aus eigener Ernte mit einem frisch geernteten Gartensalat natürlich auch aus eigenem bio Anbau und ein gut gekühltes Bier dazu….. und pfeife auf Gentechnik ….. bin schließlich 3- fach geimpft
Mit freundlichen nicht ganz Ernst gemeinten Grüßen aus der Erfurter Republik

Albert Schultheis | Mi., 3. Mai 2023 - 23:53

Mich irritiert weniger die Gentechnik-Aversion der RotGrünen Khmer als deren ansatz- und bedingungslose Akzeptanz, ja, geradezu selbstverleugnenden Enthusiasmus gegenüber dem völlig neuertigen, kaum getesteten Gen-Cocktail, der über Nacht in allen Medien als "Impfung" und als Panacea schlechthin angepriesen wurde. Dabei waren die noch am Tag zuvor vehement gegen Gen-Mais und sämtliche gen-manipulierten Nahrungsmittel und Medikamente. Man muss sich da ernsthaft fragen, um was geht es den RotGrünen Khmer überhaupt?

Ronald Lehmann | Mi., 5. Juli 2023 - 19:16

Er/ Sie gaben sich große Mühe, um ihren Anforderungen gerecht zu werden

Wie hieß es früher - ZURÜCK AUF LOS

Wie heißt es heutzutage - RÜCKE VOR in den BUNDESTAG oder nach BRÜSSEL

>>Rien ne va plus<<
zu Ändern ?