Ökolandbau funktioniert nur, wenn es die Kunden an der Supermarktkasse auch kaufen, sagt Landwirt Willi Kremer-Schillings / Frank Schoepgens

Biolandwirtschaft - Euer täglich Brot

Umweltorganisationen und Politiker drängen auf mehr Biolandbau. Doch die Verbraucher spielen nicht mit. Und Landwirte warnen vor gravierenden Folgen. Sri Lanka könnte als abschreckendes Beispiel dienen: Das Land wollte zum Ökoparadies werden und erlebte die schwerste Krise seiner Geschichte.

Ludger Weß

Autoreninfo

Ludger Weß schreibt seit den 1980er Jahren über Wissenschaft, vorwiegend Gen- und Biotechnologie. Davor forschte er als Molekularbiologe an der Universität Bremen. 2017 erschienen seine Wissenschaftsthriller „Oligo“ und „Vironymous“ und 2020 das Sachbuch „Winzig, zäh und zahlreich - ein Bakterienatlas“.

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Anfang September verkündete der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, dass er den Export von Pestiziden, deren Anwendung hierzulande nicht erlaubt ist, verbieten werde. Es könne nicht sein, gefährliche Stoffe, die bei uns zu Recht verboten seien, anderen zur Verwendung anzubieten. Zudem kämen die Gifte durch Lebensmittel­importe zu uns zurück.

Umweltorganisationen jubelten über die Ankündigung des Grünen-Politikers, der damit eine von ihnen lange erhobene Forderung erfüllen würde. Doch dann ließen weitere Stellungnahmen aus seinem Ministerium und dem Umweltressort vermuten, dass es nur um ein Exportverbot für einige wenige Mittel gehen wird, deren EU-Zulassung ausgelaufen ist, weil die Hersteller keine Verlängerung beantragten, nachdem Bedenken über gesundheitliche Folgen geäußert wurden. 

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M. Bernstein | Do., 13. Oktober 2022 - 18:11

Natürlich ist die Erhaltung der Umwelt ein hohes Ziel, aber Landwirtschaft wie vor 100 Jahren führt eben zu genau solchen Erträgen wie vor 100 Jahren und hat einen entsprechenden Personalbedarf. Insbesondere körperliche, anstrengende Arbeit wir Unkraut jähten, Käfer absammeln. Da für diese Tätigkeiten nicht genügend interessierte Arbeitnehmer gibt führt es zu geringeren und schlechteren Ernten. Die Nahrungsmittelsicherheit eines Landes ist genauso wichtig wie die Energiesicherheit. Wir können nicht erwarten, dass wir Lebensmittel in Größenordnung im Ausland billig kaufen können.

Ingo frank | Do., 13. Oktober 2022 - 18:35

Kommt mir der Bio Kaffedeckel hoch.
Diese Grün & ökologisch angehauchten Verbraucher sind die, die zu viel Geld, aber weder Lust noch „Zeit“ haben sich einen Teil ihrer Bioprodukte selbst anzubauen. Und außerdem was ist Bio? Strohschwein? Wenn’s Im hohen Mist steht? Ich mache meinen Garten bio. ohne Dünger Pestizide usw. Aber das Saatgut muss ich kaufen…… Darauf habe ich keinen Einfluss….
Und wollte ich meine Kartoffeln, Kohl, Möhren , Zwiebeln, Kohlrabi &&& verkaufen weil’s wirklich bio ist , würde kein Mensch mir das abnehmen extrem teuer. Meine Kartoffeln sind im Jahr 22 wie Höhnereier bio aber sehr klein. Leute last euch nicht verar ……
Kauft sesonal und vom Bauern eures Vertrauens mehr ist nicht drin. Alles andere ist Schwachsinn oder baut selber eurer Obst & Gemüse an da macht ihr was für den Körper und für die Umwelt.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

hermann klein | Do., 13. Oktober 2022 - 22:42

Die Ökosozialisten diktieren seit Jahren über die deutschen Medien, was der deutsche Bürger zu denken hat. Die GRÜNEN, die Toleranz immer so hochhalten sind hier die größten Hetzer und Heuchler wenn es darum geht ihre Ziele von der perversen Energiewende durchzusetzen. Und die Geschichte zeigt leider das wir Deutsche ein Mahl vom kollektiven Größen-Wahn befallen, alles besonders sorgfältig machen. Da gibt es derzeit viele Übereinstimmung zu den Jahren 1938-1945.
Ein neuer Umweltextremismus ist längst vorhanden. Der Kampf gegen den angeblichen Klimakollaps wird von den Ökofaschisten zur Weltreligion erhoben.
Die Energiewende tritt in mittelalterlichen Fußstapfen und ist dabei sich die Gewaltstiefel der Zentralkomitees der kommunistischen und sozialistischen Parteien sowie der nationalistischen Diktaturen wieder anzuziehen. Allerdings die grünen Taugenichtse müssen hinterher aufpassen, nicht wie im Mittelalter für ihren Frevel öffentlich ausgepeitscht zu werden.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 14. Oktober 2022 - 10:06

In unserem Landkreis wurde seinerzeit das erste Genmais Versuchsfeld eingerichtet, es ist heute noch da. Nein, wir werden vieles nicht mehr rückgängig machen können, aber man kann vieles einfach nicht mitmachen.
@ Ingo Frank - wir bauen auch einiges, nicht alles selbst an, entsprechend unseres Bodens. Ja, nicht alles sieht wie die mit Pestiziden behandelte Ware beim Discounter aus, Äpfel haben auch mal Würmer usw., Sie kennen das sicher. Dennoch macht es neben der täglichen Erdung im Garten Spaß, wenn auch körperliche Mühen je älter man wird es erschweren. Dennoch haben wir mit Marmelade, Tomaten in allen Formen verarbeitet, Apfelbrei und eingefrorenen Beeren, mit Paprika usw. wenigstens die Hälfte unseres Bedarfes gedeckt und haben saisonal immer frisches Gemüse. Doch wer will noch selbst was schaffen. Die Gartennachbarn haben vor allem einen Freizeitgarten, zum Grillen und Chillen und so langsam erkennen sie, was Eigenanbau für Vorteile bringen kann und versuchen es selbst.

Gabriele Bondzio | Fr., 14. Oktober 2022 - 10:19

Große Träume ohne praktische Kleinerprobung enden oft so.
Leidtragend sind die Verbraucher des Landes.

Was legitimiert Herr Özdemir für das Landwirtschafts- Ministerium und sein grünes Traumpotential?

Eine Ablichtung mit ein paar Hanfpflanzen auf den Balkon. Sahen zwar gut gepflegt aus, aber geben eben auch dem Urteil: Was rauchen die da oben eigentlich...ausreichend Nahrung.

In der Bekleidung von Ministerposten, sollte der amtierende Minister, ein paar Jahre praktische Erfahrung mitbringen.

Als Erzieher ausgebildet (Abschluß Studium 1994), hatte er ab 1989 in Landesverbänden und auf Bundesmaßstab nur grüne Ideologie vertreten. Keinerlei Praxis in landwirtschaftlichen Belangen ist in seiner Biografie vermerkt.

Da jeder Kleingärtner mehr Ahnung bzw. Praxis durch durchdachte Gartenarbeit, Düngung und ihre Fruchtfolgen.

"Menschen angeln gern Ideale, wenn sie im Trüben fischen."
-Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker

Alexander Brand | Fr., 14. Oktober 2022 - 11:20

"Allerdings ……… für ihren Frevel öffentlich ausgepeitscht zu werden."

Das genau müssen sie nicht, es sind die „besseren“ Menschen, sie retten die Welt, und zwar NICHT indem sie mit gutem Beispiel voran gehen, sondern indem sie allen anderen vorschreiben was sie zu denken, zu tun und zu sagen haben! Frei nach dem Motto „do as I say, not as I do”!

Es ist wie von George Orwell beschrieben und in jedem sozialistisch-kommunistischen Staat/System praktiziert: alle sind gleich und manche (= die Schweine) sind gleicher als die anderen!

Die linksfaschistische Pseudoreligion der Grünen wird diese Gesellschaft zerstören und ja, Sie haben recht, es gibt viele Parallelen zu den 30er Jahren, denn auch die Nationalsozialisten waren Sozialisten und wie die Grünen, dachten auch sie, sie wären die „besseren“ Menschen und wie bei den Grünen haben sie daraus die Rechtfertigung gezogen, allen anderen ihren Willen aufzuzwingen!

Es kommen sehr unruhige Zeiten auf uns zu!