Afghanistan : Die Außenpolitik des guten Denkens Die außen- und sicherheitspolitische Bilanz der 20 Jahre währenden Intervention des Westens in Afghanistan ist so desaströs wie der Truppenabzug dilettantisch. Die deutsche Außenpolitik der jüngeren Vergangenheit erinnert auf bizarre Weise an das längst vergangene Zeitalter von Imperialismus und Kolonialismus. VON MATHIAS BRODKORB
US-Einschätzungen des Rückzugs aus Afghanistan : „Hört auf, die Welt zu belehren!“ Der Afghanistan-Krieg hat die Vereinigten Staaten mehr als zwei Billionen Dollar gekostet, die meisten Amerikaner befürworten deshalb den Rückzug. Doch die innere Spaltung der USA ist damit nicht überwunden. Mehr als die Hälfte aller Amerikaner sehen ihre eigenen Mitbürger als größte Gefahr für den heimischen „way of life“. VON GREGOR BASZAK
„Und was macht das mit mir?“ : Das Simonis-Syndrom Was verbindet Angela Merkel, Greta Thunberg, Annalena Baerbock und die Reporterin Victoria Reith? Es ist der unbedingte Vorrang persönlicher Befindlichkeiten. Man könnte das auch als „Simonis-Syndrom“ bezeichnen: Emotionen first, Fakten second, kritische Distanz nicht einmal mehr third. VON JENS PETER PAUL
Wahlkampfauftakt von CDU und CSU : Mit Angriffslust in die Aufholjagd Der offizielle Wahlkampfstart der Union zur Bundestagswahl musste ein Befreiungsschlag werden. Denn die Unzufriedenheit mit dem Kanzlerkandidaten nahm zuletzt bedrohliche Ausmaße an. Im Berliner Tempodrom zeigten sich Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder am Samstag aber kampfeslustig. Und die Kanzlerin war auch noch da. VON ALEXANDER MARGUIER
Manfred Güllner über den Bundestagswahlkampf : „Wäre Laschet Fußballer, müsste er das Spielfeld verlassen“ Es wird eng für die CDU bei der Bundestagswahl. Derzeit liegt sie nur noch zwei Prozentpunkte vor der SPD. Was müsste ihr Spitzenkandidat tun, um das Ruder herumzureißen? Meinungsforscher Manfred Güllner über Laschets Fehler, die Tücken der Briefwahl und die Macht der Umfragen. INTERVIEW MIT MANFRED GÜLLNER
Kanzlerkandidat Armin Laschet : Es ist Zeit für einen Neustart Armin Laschet kommt nicht in Fahrt, in den Umfragen geht es für CDU und CSU fast täglich weiter bergab. Jetzt wollen ihn sogar Mitglieder der eigenen Partei auf den letzten Metern noch austauschen. Laschets letzte Chance: Er muss den Bruch mit der Ära Merkel wagen und auf einen Neustart setzen. VON JENS PETER PAUL
Aufregung wegen „True Fruits“ : Der antifaschistische Kampf an der Edeka-Kasse Die „Qual der Wahl“-Saftedition des Smoothie-Herstellers „True Fruits“ soll Bürgern die politischen Forderungen von Linke, Grünen, SPD, CDU, FDP und AfD nahebringen. Doch daraus wird nichts, zumindest nicht mit den AfD-Flaschen bei Edeka. Dort heißt es, rechts sei kein Platz im Regal. Wirklich? VON REINHARD MOHR
Maybrit Illner über das Afghanistan-Desaster : „Federführend ist der Außenminister“ Woran ist der Westen in Afghanistan gescheitert? Darüber diskutierte Maybrit Illner mit ihren Gästen. Weil kein verantwortlicher Minister kommen wollte, wurde ein CDU-Politiker an den Pranger gestellt. Eine noch unglücklichere Figur machte aber die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. VON ANTJE HILDEBRANDT
Der BND und das Debakel von Kabul : Hat der deutsche Auslandsgeheimdienst versagt? Der Bundesnachrichtendienst muss sich harte Vorwürfe gefallen lassen, weil er angeblich die Lage in Kabul völlig falsch eingeschätzt hat. Aber ganz so einfach ist die Sache nicht. Tatsächlich geht es um ein Schwarze-Peter-Spiel, und insbesondere das Auswärtige Amt hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. VON ALEXANDER MARGUIER
Annäherung an die Taliban : Chinas ungewollte Partnerschaft Peking geht auf Kuschelkurs mit den Taliban. Schon Ende Juli wurde eine Taliban-Delegation im chinesischen Tianjin empfangen. Wer jedoch glaubt, China wolle das Machtvakuum füllen, das der Westen in Afghanistan mit dem Abzug hinterlassen hat, liegt falsch. VON FABIAN KRETSCHMER