Joachim Bauer / J. Marguier

Joachim Bauer im Gespräch mit Ralf Hanselle - Cicero Podcast Gesellschaft: „Social Media macht uns krank“

Der Psychologe und Neurowissenschaftler Joachim Bauer erklärt, was die Digitalkultur mit unserer Psyche anstellt.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Die Diagnose, die der prominente Psychologe, Neurowissenschaftler und Bestsellerautor Joachim Bauer für die digitale Gesellschaft bereithält, ist erschreckend: Wir leiden an „Realitätsverlust“. Und „Realitätsverlust“ ist somit auch der Titel seines aktuellen Buches. Social Media, Metaversum und Gaming-Realitäten hätten uns in eine Dissoziation hineingetrieben. Besonders betroffen: die Generation Z. Längst weisen viele Studien darauf hin, dass der Schritt von der Realität in die Virtualität zu immensen psychischen, körperlichen aber auch geistigen Leiden geführt habe: „Wir erleben derzeit eine Verdummung, die ins Mittelalter zurückführt“, so Bauer pointiert.

Im Podcast-Gespräch mit Ralf Hanselle, dem stellvertretenden Chefredakteur von Cicero und Autor des Buches „Homo digitalis“, spricht Bauer über die Bedrohungen durch den Transhumanismus, erörtert unterkomplexe Zukunftsvisionen und kommt so am Ende zu der Frage, was den Menschen denn nun wirklich zum Menschen macht: „Der Transhumanismus hat im Grunde den Irrtum, dass er glaubt, der Geist des Menschen sei nichts weiter als eine unheimlich verdichtete Ansammlungen von Informationen und deren Verarbeitung.“

Ralf Hanselle und Joachim Bauer
Ralf Hanselle (li.) und Joachim Bauer in der Cicero-Redaktion / J. Marguier

Das Gespräch wurde am 24. Januar 2024 aufgezeichnet.

 

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Tomas Poth | Fr., 2. Februar 2024 - 18:18

Tja, und wenn da einer mit dem eraser droht und betätigt oder der Strom fällt aus, dann ist das ewige virtuelle Leben auch im Eimer (Papierkorb), bzw. gelöscht.

Ja und dann, unsere Regierung scheinen reine Gamer in der Virtuality zu sein, anders kann man deren Realitätsverlust nicht erklären. :-))

Sogenannter rotgrüner Fortschrittsglaube, der nur zurück ins Mittelalter führt, bis zur Selbstzerstörung, Selbstaufgabe.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 3. Februar 2024 - 09:29

... so die Beobachtungen meiner Frau und mir. „Wir erleben derzeit eine Verdummung, die ins Mittelalter zurückführt“, genau das ist doch gewollt. Die Menschen sollen wieder wie im Mittelalter nicht lesen und schreiben können, am besten die vorherrschende Sprache nicht beherrschen, seine Kultur und seine Herkunft nicht mehr kennen. Und wohin das führt sehen wir bereits an den Jungpolitikern ohne Lebens- und Berufserfahrung, ohne Abschlüsse oder gefakte Lebensläufe. Die GenZ stellt nur den vorläufigen Höhepunkt dar. Fragen sie einen dieser GenZ mal irgendetwas, was mal zum sog. Basiswissen eines jeden gehört hat. Fehlanzeige. Aber kann man es verdenken? Die Generation der Helikoptereltern hat ihnen das vorgelebt. Jetzt erntet die Gesellschaft die Früchte. Und besser derzeit als mittels KI und asozialer Medien lassen sich gerade die jüngeren Generationen nicht lenken. Papier, Stift und selber denken war gestern. Heute gilt KI und streamen bis die Socken qualmen.