Kein Wissenschaftler stand mehr im Scheinwerferlicht als Christian Drosten / picture alliance

Perspektiven nach Corona, Teil 3/3 - Das Versagen von Wissenschaft und Ethik

Mit dem Schüren von Ängsten seitens der Wissenschaft wurde während der Corona-Pandemie gezielt Politik gemacht. Die Ratio sollte ausgeschaltet werden, um Widerstand gegen freiheitseinschränkende Maßnahmen im Keim zu ersticken.

Autoreninfo

Christoph Lütge ist Philosoph mit Schwerpunkt Wirtschaftsethik. Er ist Inhaber des Peter-Löscher-Stiftungslehrstuhls und Direktor des „Institute for Ethics in Artificial Intelligence“ an der Technischen Universität München. Bis Februar 2021 war Lütge Mitglied des Bayerischen Ethikrats. 

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Die Pandemie ist vorbei, ihre Auswirkungen werden uns noch lange begleiten. Der Philosoph Christoph Lütge versucht in einem dreiteiligen Beitrag zu klären, was in der Coronakrise eigentlich vorgefallen ist und was diese Krise mit uns als demokratischer Gesellschaft gemacht hat. Im ersten Teil beschrieb Lütge, wie den Individuen Handlungsmacht, Mündigkeit und Würde genommen wurden. Im zweiten Teil ging es darum, wie die Demokratie Schaden genommen hat und Konformismus zum neuen gesellschaftlichen Ideal wurde.

In unserem Buch „Und die Freiheit?“ haben Michael Esfeld und ich bereits 2021 auf die Analogie zwischen der Corona-Situation und dem Milgram-Experiment hingewiesen: Wenn ein Wissenschaftler, am besten mit weißem Kittel, danebensteht und alle Handlungen als notwendig absegnet, sind die allermeisten bereit, ihre möglichen Bedenken und Skrupel zu vergessen und alles zu tun, was man ihnen sagt – auch dann, wenn es offensichtlich unsinnig ist und Menschen darunter leiden.

Nicht nur in Deutschland, in vielen Ländern sind Menschen, auch hochintelligente, blindlings dem gefolgt, was ihnen als wissenschaftlich belegt verkauft wurde. Ob es um Lockdowns oder Maskenpflicht ging, um die Vertreibung von Menschen von Uferpromenaden oder Parkbänken oder um die Impfkampagne mit 2G und teilweiser Impfpflicht: Mir haben in den letzten Monaten viele, die mittlerweile doch starke Zweifel an all dem bekommen haben, gesagt, sie hätten dies schlicht geglaubt, weil es ihnen jemand mit wissenschaftlicher Reputation gesagt hatte – wie bei Milgram.  

Glaube an Wissenschaft erschüttert worden

Aber dieser Glaube an „Science“ ist mittlerweile stark erschüttert worden. Die anhaltende Panikmache einiger Wissenschaftler, die Unlogik vieler Bestimmungen, der offensichtliche Sonderweg Deutschlands in vielen Punkten haben nicht nur der Reputation von Politik und vielen klassischen Medien geschadet, sondern auch der Wissenschaft. Das Label „Wissenschaft“ ist nicht mehr pauschal glaubwürdig. Nur zwei Beispiele, stellvertretend für viele, ein älteres und ein noch recht neues:  

Am 30. Oktober 2020 behauptete der Virologe Christian Drosten in einem auch auf Twitter verbreiteten Online-Vortrag, das Virus habe überhaupt keinen Grund zu mutieren, und das werde auch sicherlich so bleiben, bis eine Herdenimmunität in der Weltbevölkerung bestehe. Nur wenige Monate später wurde die Delta-Variante bekannt (sie ist im Nachhinein sogar bereits für Oktober 2020 nachgewiesen worden).

Zweites Beispiel: Prof. Stefan Kluge, Hamburger Intensivmediziner, twitterte am 12. Januar 2023 eine Grafik, die zeigen sollte, welche Risikofaktoren für schwere Covid-Verläufe verantwortlich seien. Der Faktor „natürliche Immunität“ wurde in der Grafik überhaupt nicht berücksichtigt. Bei Fehlern an so wesentlichen Punkten kann man nur sagen: Wissenschaftliche Glaubwürdigkeit sieht anders aus.  

Ein gefährlicher Herdentrieb

Ohne die gesamte Rolle der Wissenschaft in der Corona-Krise hier noch einmal einzeln durchzugehen, möchte ich nur auf einige Punkte hinweisen, die aufgearbeitet werden müssen: 

Einzelne Wissenschaftler konnten zu viel Macht ausüben. Dazu gehörten zweifellos Drosten und andere, von der Bundesregierung offensichtlich gezielt ausgewählte Experten. Deutschland steht in diesem Punkt nicht völlig allein da, insbesondere in den USA hat Fauci eine ähnliche Rolle ausgefüllt. Allerdings lief es in manchen Ländern klar besser, man muss nur auf das Beispiel Anders Tegnell in Schweden verweisen.  

Der Begriff Groupthink, in den 50ern geprägt, wurde vor allem durch die Analyse der gescheiterten Schweinebucht-Invasion 1961 berühmt: Ausgewählte Experten bestärken sich gegenseitig, andere Meinungen, die es durchaus geben mag, werden nicht mehr zu äußern gewagt. In der Corona-Krise konnten wir genau das beobachten: einen gigantischen Groupthink und Herdentrieb. Völlig vergessen wurde dabei, dass es in der Wissenschaft nicht um Mehrheit geht. Einzelne oder wenige können Recht behalten. Spätestens im Frühjahr 2021 lagen die Belege und Daten vor. Daraufhin nicht gehandelt zu haben, ist die Schuld der Politik, darauf aber nicht einmal hingewiesen zu haben, ist die Schuld von Teilen der Wissenschaft (nicht nur des Ethikrates).  

Mit dem Begriff Sicherheit wurde in der Krise durchweg Schindluder getrieben: Es war geradezu unglaublich, wie sich insbesondere Wissenschaftler verbogen haben, um für bestimmte Maßnahmen zu argumentieren, die angeblich im Namen der Sicherheit unbedingt nötig seien. In der allerletzten Phase der Krise (Ende 2022 bis Anfang 2023) wurde dies noch einmal sichtbar, wenn angesehene Wissenschaftler allen Ernstes die Beibehaltung der Maskenpflicht in Restbereichen wie Fernzügen als notwendig zu begründen versuchten – obwohl sich die Menschen längst überall andernorts wieder normal begegnen und nahezu der gesamte Rest Europas diese Maßnahme längst hatte fallen lassen. Wer soll diesen Experten noch irgendwie Glauben schenken? 

 

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Ein weiteres zentrales Problem weiter Teile der Corona-Experten war die Fixierung auf das rein Quantitative, (scheinbar) Messbare. Man hatte Daten, woher auch immer sie kamen, und wollte damit etwas machen, etwas zeigen, etwas belegen. Früher wurde das „Positivismus“ genannt. Aber die Modellrechnungen lagen oft so dermaßen daneben, dass es Konsequenzen haben muss. Wenn man Modelle auf die Realität anwendet, muss man auch bereit sein, sie zu korrigieren, wenn die Modelle nicht mehr passen.

Das galt auch insbesondere für die Maskenpflicht, deren Befürworter sich immer wieder auf Modelle (und reine Laboruntersuchungen) bezogen. Der Cochrane Review, eine Metastudie über 78 Studien, veröffentlicht Anfang 2023 in einem oft als Goldstandard bezeichneten medizinischen Publikationsorgan, belegt ganz klar, dass eine Pflicht zum Tragen von Masken keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen hat. Wenn man sich nicht korrigiert, betreibt man keine Wissenschaft mehr.  

So manche Wissenschaftler betreiben Glasperlenspiele, in der Meinung, sich nur auf das eigene Gebiet konzentrieren und sonst mit Scheuklappen durch die Welt gehen zu können. Wenn hierzu dann noch politische Macht kommt, entsteht eine hochgefährliche Mischung – wie sie im Milgram-Experiment zum Vorschein kam.  

Aus all dem müssen Konsequenzen für eine zukünftige Rolle von Wissenschaft gezogen werden. Interdisziplinarität muss die Regel, nicht die Ausnahme werden. Und vor allem: Abweichende Stimmen müssen systematisch gehört werden.  

Angst, Angstmache und Ratio 

Jetzt, am Ende der Corona-Krise, ist oft davon die Rede, dass man ja lange Zeit Angst hatte und deswegen alle Maßnahmen notwendig waren. Unabhängig davon, ob diese Maßnahmen tatsächlich etwas bewirkt haben, stellt sich die Frage, ob die Angst in der Bevölkerung tatsächlich – von Anfang 2020 an – in dieser Weise vorhanden war. Oder wurde die Angst etwa gesteuert? 

Man kann wohl kaum bestreiten, dass in der Corona-Krise oftmals die Ratio ausgeschaltet wurde, um Widerstand gegen Maßnahmen von Vornherein im Keim zu ersticken. Angst lässt oft keine rationalen Abwägungen mehr zu, und diejenigen, die diese Angst erzeugt haben, können durchregieren.

Tegnell sagte im Frühling 2020, es gebe keinen rationalen Weg aus den Maßnahmen heraus – und er hatte Recht. Wer einmal die Angstkarte gezogen hat, muss dies letztlich immer wieder tun. Nur so lässt sich Lauterbachs fortwährende Panikmache erklären – bis auch er, wenn auch sehr spät, mehrere plötzliche (ganz offenkundig rein politisch motivierte) Schwenks vollzog, insbesondere etwa sich im November 2022 für Maßnahmen gegen Kinder zu entschuldigen und Mitte Januar 2023 die Maskenpflicht in Fernzügen aufzuheben: Beides ließ seine eigenen Hardcore-Anhänger tief erschüttert zurück, wie so manche wütende Reaktionen auf Twitter zeigten. Diese waren ganz offensichtlich in ihrer Angst tief gefangen.  

Diese Angst wurde aber auch von anderen geschürt: Hier ist es unvermeidlich, den (zweifellos von vielen überzogenen Verschwörungstheorien umwehten) Namen Bill Gates zu nennen. In diversen Videos, vom Anfang der Krise, teilweise sogar davor, und bis 2022 (etwa vom 11. Februar) finden sich Äußerungen von Gates, in denen er betont, wie stark wir Viren, insbesondere Atemwegsviren, zu fürchten hätten und sie deswegen durch mRNA-Impfungen eliminieren müssten.

Kann es sein, dass wir letztlich mit Viren einfach leben müssen, so wie wir es seit Jahrhunderten tun?Zweifellos sollten wir gut bewährte medizinische Fortschritte freiwillig nutzen können. Aber zu behaupten, dass es keine natürliche Immunität geben könne und Menschen ihr Immunsystem nicht einmal trainieren könnten (wie es wiederholt in der Krise hieß), hat mit Vernunft nichts mehr zu tun. Es ist das Beste, zunächst einmal keine Angst vor Viren zu haben, sondern mit ihnen rational umzugehen.

Kognitive Dissonanzen schlichtweg hingenommen 

Wir dürfen die Ratio nicht ausschalten, vor allem dürfen wir nicht zulassen, dass Politiker, Wissenschaftler oder wer auch immer sie uns ausschalten. Versucht wurde dies nicht nur von medizinischer, sondern auch von soziologischer Seite, etwa indem erklärt wurde, wer sich gegen Maßnahmen ausspreche, glaube an einen einzigen richtigen Weg in der Pandemie – und dieser Glaube sei „rationalistisch“ (FAZ vom 15. Januar 2023). Schweden hat nun einmal viele der Kollateralschäden, die in Deutschland durch die Maßnahmen entstanden sind, vermeiden können. Und darauf haben die Kritiker schon frühzeitig hingewiesen – was nichts mit „Rationalismus“ zu tun hat, sondern damit, dass man nicht bereit ist, kognitive Dissonanzen und Widersprüche auf Dauer zu ertragen. 

Kognitive Dissonanzen, dazu gehörten etwa die völlig unsinnigen Maskenregeln: zum Beispiel beim Herumgehen im Restaurant, nicht beim Sitzen. Später musste man im Flugzeug keine mehr tragen, aber (in Deutschland) noch lange danach im Zug. Ungeimpfte Spitzensportler durften trotz negativem Test nicht in bestimmte Länder einreisen. Politiker wurden gesichtet, wie sie ohne Maske flogen oder Bahn fuhren. Und dazu gehörten auch die vielen Momente, als erst 2021, dann 2022 ein Land nach dem anderen (auch Frankreich, die USA, Italien) Corona-Maßnahmen beendete – und Deutschland zum Geisterfahrer wurde. An diesen Kippunkten wurde auch für breite Teile der Bevölkerung die Absurdität des Ganzen endgültig klar.  

Es mag sein, dass für eine gewisse Zeit ein Teil der Menschen bereit ist, kognitive Dissonanzen zu übersehen. Aber auf Dauer geht es nicht. Und einige merken es früher als andere. Für jeden, der einigermaßen hinsah, war es ab einem bestimmten Zeitpunkt evident, dass diese Maßnahmen überhaupt keine Begründung mehr hatten und völlig sinnlos waren: Es waren nur noch Maßnahmen um der Maßnahmen willen.  

Ein erheblicher Teil der Bürger hat sich in der Krise die Ratio abkaufen lassen. Und abgesehen von jenem täglich kleiner werdenden Anteil, der das bis heute nicht erkannt hat, sind immer mehr wütend. Lange haben sie irgendwie auf einen rationalen Ausweg gehofft, um am Ende sagen zu können, dass doch nicht alles umsonst war. 

Wenn aber Maßnahmen ohne Begründung willkürlich beschlossen werden, dann kann das jederzeit wieder passieren. Und ich möchte nicht in einem demokratischen Land leben, in dem einem in Bezug auf fundamentale Grundrechtsfragen gesagt wird, das sei jetzt „eben so“ (Karl Lauterbach am 24. August 2022). Das würde bedeuten: Die Regierenden machen es, weil sie es können.  

Ethik und Ethikräte  

Ethikräte können grundsätzlich – wenn sie denn unabhängiges Denken zulassen und nicht (wie in meinem Fall im Februar 2021 erfolgt) Kritiker ausschließen – eine sinnvolle Funktion haben, gerade auch in Krisenzeiten. Corona war ein Thema für die Ethik: denn es ging um die Verhältnismäßigkeit. Was allerdings erfolgte, war eine völlig einseitige Fixierung auf bestimmte Risiken und auf die (möglichst hundertprozentige) Sicherheit.

Kollateralschäden wurden ausgeblendet – in Bezug auf Kinder und Jugendliche wurde das (wenn auch eher in Ansätzen) im November 2022 vom deutschen Ethikrat (auch nach meiner Kritik in der NZZ vom 5. Oktober 2022) sogar zugestanden. Aber das reicht nicht. Denn der Ethikrat ist für mehr mitverantwortlich, insbesondere auch für den dramatischen Vertrauensverlust der politischen Institutionen (siehe auch mein Interview in der Welt vom 6. Dezember 2022).  

Ethikräte hätten auf so vieles hinweisen müssen: etwa auf die übermäßige, durch nichts zu rechtfertigende Belastung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, und auch auf völlig ignorierte Kernelemente der Demokratie wie Pluralismus und Meinungsfreiheit. Was wir stattdessen beobachten konnten, war ein Übergießen der Maßnahmen mit einer Art Moralsauce, die den Interessen der Regierenden entgegenkam, teilweise geradezu Zuarbeit darstellte – und letztlich die Moral entwertete. Hier hätte die Ethik – als Theorie der Moral – eine wichtige Aufgabe gehabt, die Niklas Luhmann 1989 prägnant so formulierte: vor der Moral zu warnen.  

Lehren 

Mit der Warnung vor Moralisierung sind wir bei den grundsätzlichen Lehren aus der Krise angekommen. Es muss eine Aufarbeitung geben, um zu verhindern, dass Ähnliches in einer möglichen künftigen Krise wieder geschehen könnte.  

Was die Aufarbeitung des Vergangenen und die Frage „Warum?“ angeht, scheinen mir – unter der (hinterfragbaren) Voraussetzung, dass im Frühjahr 2020 eine Panikreaktion vorherrschte – vor allem zwei entscheidende Fragen wichtig zu sein: Wie konnte es zu der durch Daten nicht gedeckten Eskalation der Maßnahmen im Herbst 2020 kommen? Weshalb wurde im Sommer 2021 nicht entscheidend bis komplett gelockert, so wie in Dänemark, England und anderen Ländern? Es hatten damals übrigens alle ein Impf-Angebot. 

Was die Lehren für die Zukunft angeht, so scheinen mir einige Eckpunkte dafür die folgenden zu sein: Wir brauchen zum ersten eine Neu-Justierung der demokratischen Institutionen, die sich gegenseitig kontrollieren sollten. Denn die Gewaltenteilung hat in Deutschland in dieser Krise fundamental versagt. Das gilt insbesondere für die dritte Gewalt, das Rechtssystem: Es hat in keiner Weise seine Unabhängigkeit von der Exekutive gezeigt. Das kann nicht ohne Folgen bleiben. Und vielleicht brauchen wir auch neue Angebote in der Parteienlandschaft. Ein Blick in Länder wie Frankreich oder Italien zeigt, dass ein Parteienspektrum nicht sakrosankt ist.  

Zum Zweiten muss das Augenmaß bei der Überwachung von Regeln gefördert werden, gerade auch bei denjenigen, die auf unteren Ebenen die Einhaltung von Regeln kontrollieren sollen – um den Tendenzen sklavischer Umsetzung von Regeln („Blockwartmentalität“) entgegenzuwirken. Generell sollte der Blick ins Ausland in Deutschland stärker vorgenommen werden. 

Zum Dritten muss der Kollektivwahn, der in der Corona-Krise insbesondere in Deutschland ausgebrochen ist, angeprangert werden. Es darf kein „Alles muss in eine Richtung laufen“ oder „Die Regeln dürfen nie hinterfragt werden“ mehr geben. Stattdessen brauchen wir Ermutigungen dazu, andere Meinungen zu äußern, gegen den Mainstream zu schwimmen, die Ratio nicht auszuschalten – und Regeln nicht blindlings zu befolgen.  

Wir alle sind gefordert

So platt es klingen mag: In Krisen sind wir alle aufgefordert, uns einzubringen. Das gilt auch für die in der Wissenschaft Tätigen. Wissenschaft kann und sollte den öffentlichen Diskurs nicht scheuen. Wir haben in der Corona-Krise gesehen, dass eine Seite den Diskurs dominierte. Später stellte sich so manches, was hier geäußert wurde, als falsch heraus. Es wäre besser gewesen, wenn sich mehr von der anderen Seite, die früh schon Zweifel hatten, öffentlich geäußert hätten. Philosophisch gesehen läuft es auf das hinaus, was die große Liberale Hannah Arendt immer gefordert hatte: die Vita Activa. 

Dieser Text soll zur Aufarbeitung beitragen, ohne neue Gräben aufzureißen, aber auch ohne pauschal Erinnerungen zu löschen und zu vergessen. Die Aufarbeitung wird im Detail Zeit brauchen, aber in Grundzügen muss die Diskussion darüber bereits jetzt stattfinden. Für ein „alles vergessen und nach vorne sehen“ ist es zu spät, dazu ist zu viel passiert – und hat zu lange gedauert. Verzeihen? Möglich ist viel, aber dazu braucht es Eingeständnisse und auch Rehabilitationen. 

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Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 28. Februar 2023 - 08:37

vorsichtig.
Ich laufe doch nicht hinter einem Kind her, das mir, überspitzt, predigt, ich solle der Wissenschaft folgen, diesbezüglich aber eher noch wenig tätig ist.
Da war Christus auf seinem Gebiet ein bisschen weiter und das schon vor 2000 Jahren?
Eine in Physik promovierte Kanzlerin muss schon liefern, bevor ich ihr in Sachen Medizin folge.
Das Physicum bestehen zwar viele nicht im Medizinstudium, aber es ist nur eine Grundlage.
Nur weil der Vater Pfarrer war, kann man sie mir auch nicht als "Göttin" "verkaufen".
Was war in Deutschland eigentlich in den letzten Jahren los?
Da ich Laie bin, orientiere ich mich gerne an KOMPETENZ.
In meinem Fall an Prof. Dr. Kekulé.
Da ich nicht sehr nachtragend bin, empfehle ich, die Rehabilitierung selbst in Angriff zu nehmen.
Diejenigen, die einen aus Amt und Würden verstiessen, sind evtl. noch ungeeignet?
Ich mag nach wie vor Masken und "sehe" in Asien auch Kinder damit herumlaufen.
Frau Merkel konnte mich aber nicht überzeugen.
Aufarbeitung !

gemeint, aber es könnte Zeit brauchen. Es empfiehlt sich daher, in angemessenem Ton Fehler offenzulegen und Vorschläge zu unterbreiten, bedenkend, dass sich die Welt in keiner alltäglichen Situation befand.
Ich denke, dass Herr Prof. Kekulé dem Rechnung trägt und im Übrigen seine Überlegungen zum Virus weiter darlegt. MDR
Zu Frau Merkel möchte ich noch sagen, dass ich keinesfalls mehr rundheraus bestreite, dass sie eine Göttin sei, mir ist allerdings nicht klar welche, egal, ob ich den Kosmos von vorne oder von hinten "lese".
Diese Zuschreibungen, wie "Machiavelli, Bismarck, Kant, Luther, Göttin" standen aber evtl. im Raum und wurden meinem politischen Empfinden nach von glühenden Anhängern* eifrig bedient.
Ich gebe also meine Probleme damit gerne zurück, Herr Müller-Vogg, obwohl die Verehrung durch alle Parteien ging.
Der CDU kreide ich es aber am schwersten an.
Eine solche "MACHTAURA mitsamt HEILIGENSCHEIN" in Bezug auf eine Kanzlerin evtl. zuzulassen, hat mich zutiefst erschüttert!

ich uneingeschränkt, doch verstehe ich nicht so ganz, wie Sie – falls ich das alles richtig verstanden habe, was ich las, doch lese ich nicht alle Kommentare – eine so große Verehrerin von Olaf Scholz sein können.
Nun ist er zwar aus der Partei, der sie angehören oder zumindest eng verbunden sind, doch wird Ihrem scharfen Geist nicht entgangen sein, was er so alles am Kerbholz hat. Sein Führungsstil ist katastrophal (ich sage das nach rund 20 J Erfahrung in Sachen Führungsposition), da er offensichtlich (und das ist nur einer der Gründe, für mehr fehlen die Zeichen) absolut unfähig ist, Fehler einzugestehen und v.a. die Wahrheit zu sagen. Ich bin mir sicher, dass hinter vorgehaltener Hand ihm nicht mal mehr die eigenen Leute noch was glauben. Für einen Chef ist das katastrophal.
Ich wollte noch was zu Merkel schreiben, so etwa, dass die „Bewunderung“ für sie ebenfalls nur gespielt war.
Die Geschichtsschreibung wird diese Dame einst vernichten. Da bin ich mir sicher.

Urban Will | Di., 28. Februar 2023 - 09:05

Beitrag.
Gelernt wurde nicht viel. Erneut sehen wir in Sachen Krieg einen Moralismus, der Nachdenken und neue Wege gehen mit Macht und Rigorismus wegwischt.

Zu Corona: die Macht der Angst, das Ablehnen unabhängigen Denkens, der Kotau vor den Politikern und Weißkitteln, das besinnungslose Schleifen von Grundrechten. Alles Zeichen unserer demokratischen Unreife.

Die Entscheidungsfindung in Zeiten von Corona war ein Musterbeispiel der Unfähigkeit.
Sie erfolgte nach dem Prinzip Hühnerstall.
Man sieht ähnliches nun bspw bei der Energie- oder Klimapolitik. Keine Überprüfung, ob das Entschiedene wirklich zielführend ist und mangels der hier auch beschriebenen ernsthaften Gewaltenteilung fehlt der Schutz der Menschen vor Willkür. Auch die Medien versagen größtenteils.
„Eingeständnisse“ sind keine zu erwarten, die Ideologie hat freie Bahn.
Corona war zweifelsohne ein großer Einschnitt, aber er wird in der Rückschau keine „Lehre“ gewesen sein.
Man macht einfach so weiter.

Karl-Heinz Weiß | Di., 28. Februar 2023 - 09:24

Durch das mitten in der Pandemie verliehene Bundesverdienstkreuz an Herrn Drosten und die Lanz-Dauerschleife mit Herrn Lauterbach wurde in Deutschland (erneut) ein Klima der Alternativlosigkeit erzeugt. Dies zeigt sich auch auf anderen Gebieten (Energiekrise), aktuell bei Lösungsvorschlägen für den Ukraine-Krieg. Bleibt zu hoffen, dass sich der abwägende Stil des Merkel-Nachfolgers durchsetzt.

Chris Groll | Di., 28. Februar 2023 - 09:33

Christoph Lütge, Sie haben alles angeführt, was zu sagen ist.
„Die Eigenverantwortung und der mündige Bürger wurden komplett entmachtet, vergessen, erledigt.“
Es gab leider nur wenige dieser mündigen Bürger. Vergessen Sie bitte nicht, die vielen Mitläufer und Menschen die sich auf der richtigen Seite wähnten. . Das die Grundrechte ALLEN genommen wurden, haben die Wenigsten überhaupt registriert oder es war Ihnen egal. Später als dann nur die Ungeimpften eingesperrt wurden interessierte es die Mehrheit auch nicht. Ein Teil hat sich sogar darüber gefreut.
Viele ließen sich spiken, weil sie in Urlaub fahren wollten, weil sie ausgehen wollten und nicht weil sie sich vor einer Krankheit schützen wollten.
All das hätte ich noch hingenommen, aber das man alte Menschen einsam und verlassen hat sterben lassen und Kindern die Kindheit genommen hat, das werde ich niemals verzeihen. Und das alles, obwohl schon sehr früh Zweifel an der Richtigkeit des Handels hätte bestehen müssen.

Chris Groll | Di., 28. Februar 2023 - 09:35

Teil 2
Habe die Dokumentationen „Corona-Auf der Suche nach der Wahrheit“ gesehen und erkannte dadurch ziemlich früh was falsch läuft in der Politik und der angeblichen „Wissenschaft“. Alle hatten nur die §-Zeichen in den Augen. Es war die Gier nach Geld und Macht.
Das wirklich tragische ist nur, daß man daraus gelernt hat, daß es so einfach ist, einen Großteil der Menschen zu manipulieren. Sei es beim Klimawandel, der Energiewende, der Migration und usw.usw

Sabine Jung | Di., 28. Februar 2023 - 09:49

aber an vielen Stellen lässt er mich auch fragend zurück. Ganz einfach auf den Punkt gebracht, Sie haben festgestellt und wo sind die Absteller, die dieses unsägliche Tun und Handeln der Regierenden stoppt? Wo sind die Massnahmen heute dagegen? Wird irgendjemand von "damals" wie der Herr Gesundheitsminister dafür zur Rechenschaft gezogen? Drosten und Co?
In Krisen sind wir alle aufgefordert, uns einzubringen, aber bitte wie?
Man sehe ähnliche Verhaltensmuster der heutigen Klima-und Kriegskrise. Wieder Angst schüren, das Volk klein halten, falsche Medieninhalte ans Volk bringen, die Wahrheit ja immer zurückhalten. Versammlungen und Demos am liebsten verbieten wegen angeblicher rechter Gesinnungsgenossen? Schwurbler?
Fällt das jemand auf, es ist genau wie zu Coronazeiten!

Albert Schultheis | Di., 28. Februar 2023 - 10:01

"Es muss eine Aufarbeitung geben, um zu verhindern, dass Ähnliches in einer möglichen künftigen Krise wieder geschehen könnte." - Nur, es wird keine Aufarbeitung geben! Punkt! Die müssten ja sonst alle zugeben, dass sie Scharlatane sind, das wird nicht geschehen. Und das, was während Corona im medizinisch-sozialpsychologisch-politischen Flächenversuch durchgetestet wurde, ist längst auf allen anderen Gefechtsfeldern der rotgrünen Politik Standard: bei der desaströsen Einwanderung, den Messermorden und Rudelvergewaltigungen wird jeder Widerstand im Keim erstickt! Das CO2- und Klimadogma ist nicht nur deutsche Staatsdoktrin, sie wurde durch UvdL auch EU-Diktat. Desgleichen gilt für die Gender-, Trans*- und Rassismus-Bubbles - alles Bullshit ohne Substanz und demokrat. Legitimation. Das allerschlimmste deutsche Tabu ist jedoch die völlige politische und soziale Ächtung von ca 20% der Menschen: der AfD, die 80 Jahre nach Hitler behandelt werden, als hätten sie einen rassebedingten Makel!

Christoph Kuhlmann | Di., 28. Februar 2023 - 10:42

die mit Sicherheit zu weit gingen. Ausgangssperren zum Beispiel. Man durfte nach 22 Uhr nicht mehr spazieren gehen und vor 6 Uhr nicht zur Arbeit fahren. Die Lustfeindlichkeit der Regierenden kam auch zum Ausdruck, wenn es um kulturelle Veranstaltungen ging. Warum darf man in großen Gruppen arbeiten, aber alles, was Freizeit angeht, wird verboten? Der Gipfel waren sicherlich die Schulschließungen und Schüler, die in dicken Jacken bei offenen Fenstern im Klassenraum saßen. Die Ausstattung der Schulen ist nach wie vor mangelhaft. Sowohl was das Thema Luftreinigung und Klimatisierung angeht als auch die Anbindung der Schüler mit IT-Lösungen. Zumindest Letzteres ist nach wie vor vom Bildungsgrad der Eltern abhängig. Wenn dann das 50 Zoll (1,27 m) TV wichtiger ist als ein EDV-Arbeitsplatz, hat das Kind in solchen Zeiten praktisch schon verloren.

Gabriele Bondzio | Di., 28. Februar 2023 - 11:19

Wenn ich mich so an den Abschnitt in Sieferle`s Buch-Finis Germania- erinnere...
Nietzsche sprach ja noch von einer Schafherde, die von einem (mehr oder weniger guten) Hirten geweidet wurde.

Sieferle benutzte den Ausdruck "Hühnervolk", dessen erstes Merkmal, in der raschen Bereitschaft zur Furchtsamkeit, nach allem was auch nur im entferntesten nach einem Fuchs aussieht, besteht.

Da passt ihr Satz, werter Herr Lütge, gut...

"Angst lässt oft keine rationalen Abwägungen mehr zu, und diejenigen, die diese Angst erzeugt haben, können durchregieren."

Das wäre in Verbindung mit dem Milgram-Experiment ein guter Erklärungsansatz.

Trotzdem nützt dieser Erklärungsansatz wenig, weil dieses (anerzogene) Verhalten damit nicht aus der Welt geschafft wird.

Sich beliebig wiederholen kann.
Und sich nach Corona jetzt dem Ukraine Krieg zuwendet..

Tomas Poth | Di., 28. Februar 2023 - 11:26

Das Problem sind die tumben Massen, die der flatternden Fahne folgen. Ebenso die gekauften Medien die die tumbe Masse stärken und unter die Fahne lenken!

Ronald Lehmann | Di., 28. Februar 2023 - 11:28

Weil Uniformität wie in Diktaturen angestrebt wird, die zwar wegen der Einfachheit & der Angepasstheit kurzfristig Erfolge auf weißt, aber eben nur kurzfristig.
Die Qualität eines System liegt in der Breite & Tiefe der Möglichkeiten,
da es Unanfälliger in der Evolution ist. Dies sehen wir doch alle z.Z. auf den Energie-Sektor.

Um so breitgefächerter dieser ist, um so stabiler bei negativen Einflüssen. Der weitere Vorteil - aus einen Nachteil wie z.B. Restabfälle/ heutiger Müll wie z.B. Atom-Restmüll, kann morgen schon die profitabelste Energie-Ressource sein.
Keiner ist Glas-Kugel-Leser!

Wir sollten endlich - wirklich Toleranter werden, in dem man die Worte Hass, Demokratie, Frieden, Hilfe &&& nicht so viel in den Mund nimmt oder aufs Propaganda-Papier bringt, sondern wie unsere Ahnen 2x hören, 2x sehen, forschen in Demut & Respekt, analysieren, sich selbst erhöhen & etwas bescheidener im EGO leben & handeln, Werteorientiert

Früher nannte man die "DIENST AM ..."
& nicht Dienst am EG

H.Stellbrink | Di., 28. Februar 2023 - 12:23

Wissenschaftler wurden durch das Hofieren seitens der Politik korrumpiert, und die Politik hat ausschließlich Experten zur Beratung hinzugezogen, die ihre vorgefasste Meinung bestätigt haben. Das ist nicht aus Nachlässigkeit, sondern planmäßig erfolgt, ebenso die faktische Abschaffung des Zugangs zu einer rechtlichen Instanz, die der Willkür des Staates entgegentreten und die Bürger schützen könnte. Das BVerfG hat sich leider aus dem Schutz der Bürgerrechte verabschiedet. Es ist zu sehr von den politischen Parteien infiltriert worden, namentlich der Vorsitzende des ersten Senats. Den Bürgern fehlen also die in einem Rechtsstaat üblichen Abwehrmöglichkeiten gegen Übergriffe des Staates. Demokratie ist nur eine Regierungsform, die das Risiko staatlicher Übergriffe und einer Diktatur der (durch die Angstkampagnen eingeschüchterten) Mehrheit prinzipiell erlaubt. Dem steht nur der Rechtsstaat entgegen, der den Einzelnen schützt, unabhängig davon, ob er richtig redet, denkt oder lebt.

Jeder auf seine Weise erquickliche wie wahrheitsvolle, tiefgründige Kommentare & auch von mir die aller tiefste Verneigung vor so viel Ehrlichkeit wie Wahrhaftigkeit, Herr Lütge. Aber auch Danke lieber Cicero, dass ihr die Bühne & Technik zur Verfügung stellt, denn ihr könnt nicht wie der Gaul bei R. May weg rennen oder weg ducken wie manch Wissenschaftler oder Mediziner.

Das BVerfG, das Bürger und deren Rechte vor einem übergriffigen Staat schützen sollte, haben sich Exekutive und Legislative mit der gängigen Besetzungspraxis gefügig gemacht. Im alten Rom sprach man verächtlich von einer „justitia ancilla“.
Und das betrifft keineswegs nur namentlich den Vorsitzenden des ersten Senats, sondern alle(!) wesentlichen Positionen im Justizwesen (höchste Richterstellen, die ohnehin weisungsgebundenen Staatsanwälte und neuerdings selbst den den Verfassungsschutzpräsidenten).
Mit der Gewaltenteilung verliert der Bürger jede Chance auf Wehrhaftigkeit gegenüber staatlicher Anmaßung oder gar Willkür.
Besonders schwerwiegend ist, und ich weiß, wovon ich rede, dass seitens der dazu berufenen Lehrstuhlinhaber für Verfassungsrecht niemand, aber auch gar keiner, mahnend die gewichtige Stimme erhebt, um diesem Verlust an demokratischer Grundsubstanz Einhalt zu gebieten.
Insofern tragen diese Damen und Herren durch ihr Schweigen eine Mitschuld an der Entwicklung.

Christa Wallau | Di., 28. Februar 2023 - 12:26

herzlich bedanken für seine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema:
"Welche Schlußfolgerungen sind aus dem Umgang mit der Corona-Pandemie in Deutschland zu ziehen?"
Die Sachlichkeit und Offenheit, mit der er arbeitet, ist wohltuend.
Unter den vielen richtigen Feststellungen, die Herr Lütge trifft, scheint mir die wichtigste zu sein, daß seitens der Politik bewußt mit ANGSTMACHE operiert wurde, um die Alternativlosigkeit der von der Regierung ergriffenen Maßnahmen zu rechtfertigen.

Dieses Schüren von Ängsten hat inzwischen auf allen Gebieten Methode - nicht nur bei gesundheitlichen Themen. So gelingt es z. B. seit 2013 erfolgreich, eine grundsätzliche Opposition in D fast völlig zu uinterdrücken, weil man den Bürgern erfolgreich die ANGST eingejagt hat, mit der AfD kehre die Nazi-Zeit zurück.

Es ist dringend notwendig, die fatalen Wirkmechanismen des "Angst-Machens" den Menschen wieder bewußter zu machen.
Eine zweite Zeit der Aufklärung (age of enlightenment) tut not!

- und dabei kann man stehen zu der Partei der AfD so wie zu den Querdenkern (ursprünglich mal lateral thinkers) wie man will - wenn man mehrheits-gesellschaftlich einen beträchtlichen Teil der Bürger (Bürger!), die eine andere, kritische Auffassung vertreten, weg-cancelt, diffamiert, übel beleidigt und entrechtet, noch dazu aus pseudo-moralischen, ja, infantil-moralischen Vorwänden (siehe unsere Büchse der Pandora vom "Ethikrat"), dann ist die Konsequenz sehr bitter: denn es wird ein beträchtlicher Teil der bürgerlichen Vernunft ausgeblendet, einfach weggeworfen! Und die Skeptiker, die Kritiker gehören nun mal häufig zu den Klügeren, den Gebildeteren und Erfahreneren, weil sie gerade nicht auf die nächstbeste Patentlösung aufspringen - siehe die Reden der AfD-Abgeordneten in den Parlamenten. Jeder Einwand der Vernunft wird dann reflexartig "rechts" verortet und ist damit toxisch! Den immensen Preis für solche Dummheit zahlen alle - er übersteigt in D'land bereits heute jede Dimension.

Die klügsten und vernünftigsten Menschen in Deutschland(Realisten mit umfassender Bildung) haben allenfalls in ihren jeweiligen Berufsbereichen noch etwas zu sagen und können dort das Schlimmste verhindern. Ansonsten spielen sie in der Öffentlichkeit (z.B. bei Fernseh-Diskussionen), gar keine Rolle mehr. Ihre Ansichten passen meist ja überhaupt nicht in die diversen "Narrative", die vom Mainstream beherrscht werden.
Dadurch gehen die besten Ideen zur Verbesserung der Lage in unserem Land
einfach veloren bzw. werden - wenn sie doch laut vorgeschlagen werden, wie dies die AfD tut - umgehend als rechtsradikal, rassistisch, menschenverachtend usw. vom Tisch gewischt.
So wird der Preis für die Dummheit, welche Deutschland seit langem regiert, mit jedem weiteren Jahr gigantischer! Zudem kehren jährlich immer mehr (Tausende!) kluge und gut ausgebildete Fachleute diesem "verrückten" Deutschland den Rücken, indem sie auswandern. Die Schweiz, Norwegen, die USA u. a. profitieren von ihnen.

Gisela Hachenberg | Di., 28. Februar 2023 - 23:27

Ein hervorragender Artikel, werter Herr Lütge. Die Kommentare der Mitforisten sagen alles. Ich will nur kurz und knapp sagen: Ich glaube nicht an eine ehrliche Aufarbeitung der Corona Krise. Dann müssten zu viele der damaligen „Wisser“ (und es waren viele) zugeben, dass sie falsch lagen. Einige, wie Drosten, sind „abgetaucht“, andere wie Wieler, verabschieden sich mit viel schwurbeln. Die nächste Krise wird (vielleicht oder sicher?) kommen. Und alles wird sich wiederholen. Zwar mit anderen Protagonisten, aber Presse und „wichtige“ Politiker sind dabei (hoffentlich nicht der Karl, von dem haben wir genug)!
Ich sage mal, ich hoffe, dass ich nicht Recht haben werde.
Vielen Dank für diesen tollen, ausführlichen Artikel!

Martin Beckmann | Mi., 1. März 2023 - 10:24

Sehr guter Artikel, hätte aber auch härter sein können.
Zitat: "Es muss eine Aufarbeitung geben, um zu verhindern, dass Ähnliches in einer möglichen künftigen Krise wieder geschehen könnte."
Im Hintergrund läuft die nächste Runde bereits Grund- und Freiheitsrechte auszuschalten und unser Virenkalle hat schon in Davos, (WEF-Forum) bewaffnet mit schwarzer Maske, das Jahrhundert der Pandemien ausposaunt.
The Epoch Times berichtete:
Umstrittener Deal: Biden-Regierung will WHO Autorität über Pandemie-Politik übertragen
Quelle: The Epoch Times
https://www.epochtimes.de/meinung/kommentar/umstrittener-deal-biden-reg…