Abgang von Herbert Diess bei Volkswagen : Das Ende der Ära Piëch Sein Mangel an sozialer Kompetenz ist nur einer der Gründe, warum Herbert Diess als Volkswagen-Chef abtreten muss. Sein Führungsstil stand intern schon lange in der Kritik. Diess war seinerzeit vom VW-Patriarchen Ferdinand Piëch angeworben worden. Mit seinem Nachfolger Oliver Blume beginnt bei VW nun die Ära Porsche. VON GUIDO REINKING
Thomas Brussig verlässt S. Fischer : Ein Verlag hat Angst Der Erfolgsautor Thomas Brussig verlässt seinen Verlag. Denn das Traditionshaus S. Fischer schreckt vor einem Rechtsstreit mit dem ehemaligen NVA-Offizier Holger Bismark zurück, der namentlich im Brussig-Roman „Das gibts in keinem Russenfilm“ erwähnt wird. In der Causa geht es aber nicht nur um Juristerei, sondern auch um Verantwortung. VON BJÖRN HAYER
Bürgergeld statt Hartz IV : Politik und Wirtschaft haben die Langzeitarbeitslosen aufgegeben Die Bundesregierung will Hartz IV durch ein „Bürgergeld“ ersetzen, der SPD-Arbeitsminister verspricht höhere Leistungen und weniger Sanktionen. Ein Parteifreund und ehemaliger Vorstand der Bundesagentur für Arbeit kritisiert dessen Pläne in einem Cicero-Gastbeitrag scharf: Die Reform sei eine zynische Botschaft an die Arbeitslosen im Lande, schreibt Heinrich Alt. GASTBEITRAG VON HEINRICH ALT
Zinserhöhung der EZB : Der Euro funktioniert nicht Die EZB hat den Realzins in der Eurozone erhöht, doch die Inflation wird sie so nicht dämpfen. Es ist höchste Zeit, dass unsere Politik sich von ihren Lebenslügen verabschiedet: Der Euro funktioniert nicht und der von Grünen und SPD angestrebte Einstieg in eine Transfer- und Schuldenunion wird daran nichts ändern. Die Eurozone braucht eine grundlegende Reform und eine echte Antwort auf die Schuldenproblematik, die auch die Interessen Deutschlands berücksichtigt. VON DANIEL STELTER
Ampelkoalition : Abschied vom Sandkasten Kaum gestartet, schon wurde es gescholten. Doch vielleicht ist das Ampelbündnis Erfolgstreiber einer neuen deutschen Konkordanzgesellschaft. Aber werden die Habeck-Baerbock-Özdemir-Grünen wirklich erwachsen? VON FRANK A. MEYER
Neue Meldestellen in NRW : Was sind denn bitte „Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“? Die NRW-Landesregierung hat unter Federführung des Familienministeriums angekündigt, vier neue Meldestellen im Bundesland zu schaffen: eine für „Queerfeindlichkeit“, eine für „antimuslimischen Rassismus“, eine für „Antiziganismus“ sowie eine, die „anti-Schwarzen, antiasiatischen und weitere Formen von Rassismus“ protokollieren sollen. In der Ankündigung findet sich eine fragwürdige Formulierung. Auch „Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“ sollen dokumentiert werden. VON BEN KRISCHKE
Mythos Mittelstand : Auf beiden Beinen Mit frischen Ideen führt Marco Lanowy den Hosenspezialisten Alberto in Mönchengladbach. Das Unternehmen feiert dieses Jahr sein 100. Jubiläum. VON OLIVER USCHMANN
Alternativen zur Währungsunion : Raus aus der Dauerkrise: Plan B für den Euro Der Euro droht zur Weichwährung zu werden. Grundlegende Regeln wurden völlig ungeniert gebrochen und Italien treibt zum x-ten Mal führungslos dahin. Sollte der Euro tatsächlich scheitern, wird niemand sagen können, es habe keine Alternativen gegeben. Der Wirtschaftswissenschaftler Dirk Meyer hat diese bereits seit den 1990er-Jahren erarbeitet. VON JENS PETER PAUL
Interview mit Hendrik Streeck : „Man muss sich die Frage stellen, ob jeder für eine Evaluation geeignet war" Als Mitglied des Sachverständigenrats war Hendrik Streeck an der Evaluation der Corona-Maßnahmen beteiligt. Hier spricht er über Kritik und wissenschaftliche Ungenauigkeiten sowie über den kommenden Herbst und Winter. VON RALF HANSELLE
Nationale Sicherheitsstrategie : Baerbock: „Sicherheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg“ Die Ampelregierung hat sich vorgenommen, bis Jahresende eine Nationale Sicherheitsstrategie zu entwickeln. Ein guter Schachzug dabei ist, dass dafür nicht nur das Parlament, Experten und internationale Partner eingebunden werden, sondern auch die sogenannte Zivilgesellschaft. Dafür reiste Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mehrere Tage durch Deutschland, um sich dem Dialog mit den Menschen im Land zu stellen. Die letzte Etappe ihrer Deutschlandreise führte sie ins Amerika-Haus in München. VON BEN KRISCHKE