Illustration: Viola Schmieskors

Aufstieg einer Partei - Die AfD spielt Hase und Igel

Hinter dem Erfolg der AfD stehen auch mediale und juristische Strategien, die ihre Gegner oft alt aussehen lassen. Wie funktionieren diese Guerilla­methoden im Europawahlkampf?

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Für die AfD ist das Wahljahr 2024 bloß ein Testlauf. Die Europawahl am 9. Juni und drei Landtagswahlen im Osten sollen zeigen, wie weit die Rechtsaußenpartei inzwischen in die Mitte des Landes vorstoßen kann. Es werden Strategien erprobt und Prozeduren eingeübt für die Bundestagswahl des Jahres 2025. Zu ihr will die Partei erstmals sogar mit einem eigenen Kanzlerkandidaten antreten. Es ist ein Hase-und-Igel-Spiel, bei dem die Etablierten oft ausgetrickst werden.

Nachdem sich die Rauchschwaden vom Wannsee verzogen haben, können der AfD in diesem Jahr auf dem Weg zu historischen Wahlerfolgen eigentlich nur noch zwei Dinge gefährlich werden. Da wäre einerseits das Gerichtsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster. Die AfD wehrt sich gegen den Vorwurf, sie sei ein extremistischer Verdachtsfall. Weist das Gericht die Beschwerde dagegen mitten im Wahlkampf zurück, dürfte das Wählerstimmen kosten. Und dann wären da noch Vorgänge wie der um den Europakandidaten Petr Bystron. Dem Deutschen tschechischer Herkunft wurde auf einer Internetseite vorgeworfen, er „könnte“ Geld von Russland-affinen Netzwerken rund um die Plattform „Voice of Europe“ (VoE) erhalten haben. Das soll ein Tonbandmitschnitt dokumentieren, der dem tschechischen Geheimdienst vorliegt. (Dieser Text ist vor den jüngsten Vorwürfen gegen AfD-Politiker Maximilian Krah entstanden; Anm. d. Red.)

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Tomas Poth | Fr., 26. April 2024 - 11:35

Na, wenn die AfD Hase & Igel mit den Altparteien spielt hat das ja auch ein bißchen was von Robin Hood.
Die Altparteien und -medien spielen Skandalisierung mit der AfD, versuchen mit Unterstellungen, Behauptungen, Verrisse, Schauermärchen (z.B. Wannsee 2.0) die Bürger zu erschrecken. Oder wenn sie dann mal in die Talk-Formate kommt wird Verhör und Anklage gespielt. Sehr viele bemerken das üble Spiel und drehen sich ab von den Etablierten, zumal gerade die es sind die unser Land in die Grütze regieren.
Die Jugend der 14-29 Jährigen schwenkt bereits zur AfD um (sh. aktuelle Umfrage), die lassen sich nicht für dumm verkaufen. Die verstehen die kritischen Fragen die die AfD zu Migration, EU-Kratie, US-Nato-Kriege, Demokratieabbau usw. stellt.
Ganz im Gegensatz zu den wenigen Verkalkten hier im Forum die sich am Althergebrachten klammern, alte Vorurteile ausleben und sich in Hasstiraden verbal erbrechen.
Diese Entwicklung bei den jungen Menschen darf Deutschland hoffen lassen.

Gerhard Lenz | Fr., 26. April 2024 - 13:00

Antwort auf von Tomas Poth

...meinen Sie etwa die gleichen jungen Menschen, die hier im Forum von jenen mit "stolzer Lebensleistung" ständig als Faulenzer beschimpft werden?

Wahrscheinlich denken Sie eher an jene, die als Parteinachwuchssoldaten schon wieder von einer hübschen Uniform träumen, sich Poster von Putin an die Wand hängen, Rommel verehren und, wenn im Studentenalter, in Burschenschaft Germanien hochleben lassen!

Und über die Juden ja schon immer Bescheid wussten. Oder, beim Kirchweihfest gerade im nationalen, sturzbesoffenen Volksrausch, Jagd auf Zecken und Ausländer machen!

Kurt Janecek | Fr., 26. April 2024 - 14:31

Antwort auf von Tomas Poth

Man glaubt, man braucht nur lange genug Falschen zu behaupten dann wird es schon als wahr angenommen.
Man hält den Wähler für naiv.
Dem Wähler hat die Correctiv-Meldung (Deportation), die teilweise heute immer noch verbreitet wir aber bereits seit einiger Zeit nachweislich als FALSCH entlarvt wurde, gezeigt das diese Philosophie nicht aufgeht.

Bernhard Jasper | Fr., 26. April 2024 - 11:38

Die Unterschiede und Konflikte treten wieder deutlich zutage. Auch hier in den Kommentaren ist für die ostdeutschen „Follower“ der „Westen“ der „Klassenfeind“. Im Westen haben jedoch Emanzipationsprozesse gegen alte autoritäre Strukturen stattgefunden und die politische Bildung ist für eine friedensfähige Gesellschaft zur Voraussetzung geworden. Im Osten herrscht weiterhin ein regelrechter Hass auf das „System“.

Und so war auch die Macht der Nazis immer das Zusammenströmen von Emotionen und Phantasmen, die in modernen Gesellschaften politisch auseinandergehalten werden (auch eingedämmt durch das Grundgesetz). Dem vom Chaos bedrohtem Dasein den Triumph der Ordnung vorzuführen (Hitler), waren Beschwörungstechniken für die verängstigten Kleinbürger. Wie verschieden auch die Details im Lauf der Zeit sein mögen, sie ähneln sich. Die bürgerliche und moderne Gesellschaft wird als Zumutung empfunden. Es ist die Ablehnung der (westlichen) Zivilisation.

Die Unterschiede fallen mir auch auf, die Entnazifizierung des Westens weist wohl die größeren Mängel auf. Der Persilschein für fast jeden, hat wohl diese Arroganz und Überheblichkeit dieser Herrenmenschen des "Werte Westens" erst ermöglicht. Vielleicht liegt es aber auch in den Genen, siehe Baerbock oder Trittin. Mir fehlt da leider der Bezug, meine Großväter fühlten sich der Tätergruppe nicht verpflichtet und marschierten auch in 2 düsteren Epochen nicht im Geichritt.
Dieser Art von "westlicher Zivilisation" gehöre ich nicht an, ich nenne sie Krankheit, tritt allerdings nicht bei Allen zu Tage, auch hier gibt es kluge und selbstreflektierende, von mir sehr geschätzte Personen, der Rest gehört hüben wie drüben der Dummheit an. Das war dann wirklich schon immer so. Man muß Descartes nur richtig verstehen: "Ich denke SELBST, also bin ich.

PS Eine "friedensfähige Gesellschaft" zeichnen keine Waffenlieferungen aus. Die ist bestrebt mit diplomatischen Mitteln Kriegsherde einzudämmen.

Sie machen Ihrem Namen alle Ehre. Ich bin ganz sicher kein Nazi, wie Sie es behaupten, genauso wenig wie die anderen Wähler dieser Partei. Im Gegenteil, Leute wie Sie glauben auf der Angstklaviatur spielen zu müssen, Lügen zu verbreiten, so wie es damals um die "Machtergreifung" herum praktiziert wurde. Der verängstigte Kleinbürger, Jasper, sind in Wirklichkeit Sie. Aus Angst vor dem Tod wollen Sie lieber Selbstmord begehen und gleich alle die noch mitnehmen, die sich ihrem stupiden Gemüt nicht anpassen wollen. Der Wähler im Osten hat ein Gespür für aufgetischte Lügen, im Gegensatz zum degenerierten Westen, zu deren herausragenden Protagonisten Leute ihres Schlages gehören.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 26. April 2024 - 11:56

Dass die AFD, wie von Ihnen beschrieben, natürlich auch trickreich versuchen muss, die vielen unterstellenden und unwahren Behauptungen irgendwie zu begegnen, ist doch völlig verständlich. Würde ein fairer, offener, inhaltlich respektvoller Wahlkampf durchgeführt werden, würde man auch mit Verfehlungen von AFDlern genauso umgehen, wie mit den eigenen, bräuchte es eben des Hase und Igel Spiels nicht.
Mich treibt schon die ganze Zeit ein Gedanke um. Dieser chin Spion war 5 Jahre bei der SPD, wechselte dann "plötzlich" zur AFD und war 10 Jahre bereits dem Verfassungsschutz bekannt. Wurde da bei der AFD ein Schläfer deponiert, der im taktisch "richtigen" Moment ins Spiel gebracht wird bzw. wurde?
Warum wurde Krah und Bystron nicht gewarnt? Bereits bei den NPD-Verfahren wurde bekannt, das der VS eigene Leute, V-Personen zum Teil in führende Funktionen implantierte. Ich habe den starken Verdacht, dass das hier ebenfalls der Fall ist. Und da die AFD digital führend ist, erfahren es auch wir.

Sie weisen zurecht auf die Juckepunkte hin. Hier wird Seitens der Altparteien und -Medien schäbiges Spiel gespielt.

Volker Naumann | Fr., 26. April 2024 - 23:27

Antwort auf von Tomas Poth

@ Tomas Poth

Den Verdacht haben ja schon viele geäußert, wer kann es klären?
Die Wahrheit wird wohl voraussichtlich im Nebel bleiben.

Aber eine Sache verwundert mich schon, Herr Krah kannte doch
die Vorgeschichte seines Mitarbeiters, davon ist doch wohl
auszugehen. Ich stelle doch nicht jemanden in einer solchen
Position ein, ohne Erkundigungen einzuholen auch außerhalb
der EU- oder sonstigen offiziellen Überprüfungen. Mir scheint
da auch eine leichte "Abgehobenheit" eine Rolle zu spielen.

Mit diesen Erkenntnissen lasse ich dann aber sofort die Finger
von dieser Sache weit weg, dieses Gespür MUSS man in der
Position haben und einen völlig unverdächtigen Mitarbeiter
suchen. Die Vorgeschichte muß einen in dieser Funktion einfach
mißtrauisch machen und verlangt umsichtiges Handeln.

MfG

Frank Klaus | Fr., 26. April 2024 - 12:00

Wen meinen Sie mit professionellen Medien, Herr Brodkorb?
ARD und ZDF haben längst alle journalistischen Professionalitätsstandars über Bord geworfen, das werden Sie nicht leugnen. ARD und ZDF betreiben offen Agitation und Propaganda, sie manipulieren was das Zeug hält, und sie schrecken auch vor glatten Lügen nicht zurück. Mit Journalismus hat dies nichts mehr zu tun.
Professionell sind ARD und ZDF nur in der Desinformation.
Dasselbe gilt für private Medien wie die SZ, ZEIT, Spiegel (Relotiuspresse).
Auf der anderen Seite werden die alternativen Medien immer professioneller.
Ihr Artikel ist ein bisschen aus der Zeit gefallen, Herr Brodkorb.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 26. April 2024 - 12:09

Mir ist noch nicht klar, was dieser "chin. Spion", außer AFD- Insiderwissen, denn konkret an "geheimen" Informationen ausspioniert haben könnte. Was sollte diese Person denn ganz konkret in Erfahrung gebracht haben, was unter die EU Geheimhaltung fällt? Vielleicht Herr Brodkorb, könnten Sie mal recherchieren, was da an Spionagethemen überhaupt im Raum stehen könnte, sollten die Herren Krah und Bystron mit "Geheimsachen" betraut gewesen sein. Bis jetzt wird ja nur Spionage behauptet, aber was wirklich da "ausspioniert" worden sein könnte, darüber lese ich nichts. Es sollte mich, wie bereits geschrieben, nicht wundern, wenn da demnächst behördliche "Spionage" durch einen eingesetzten VS-Mitarbeiter zu Tage gefördert wird. Auch wenn die AFD-Spitze Bauchweh haben dürfte, so ist es letztlich richtig, solange nichts bewiesen ist oder eingestanden wurde, einfach weiterzumachen. Denn genau das ist ja das Ziel der anderen, den Wahlkampf unlauter zu stören und Kandidaten zu diffamieren.

Was soll denn da für ein Schaden angerichtet worden sein, wenn ein Mitarbeiter eines wegen der Mehrheitsverhältnisse völlig egalen Abgeordneten des weltweit ziemlich egalsten , weil zu Recht machtlosen Parlaments (nichtmal "one man one vote" wird bei siener Wahl eineghalten) für China "spioniert" hat? Welche Geheimnisse wird es in diesem eh nach allen Seiten offenen Bienenkorb wohl geben? Ich hoffe trotzdem auf möglichst viele Stimmen für den Rechten Flügel. Weil die rechten Parteien das richtige Ziel verfolgen, diesem von Grund auf dysfunktionalen Haufen keiensfalls noch mehr Macht zu verschaffen.

Was die relevanten "Sicherheitsüberprüfungen" der Mitarbeiter betrifft erinnert mich das eher an ein Scheunentor. Entweder sind die qualitativ unter aller Sau, oder EU-Parlamentarier/Mandatsträger haben mehr Macht was die sicherheitsrelevanten Einstellungskriterien bezüglich ihrer Mitarbeiter betrifft, als ich mir bei so einer Institution vorstellen konnte. Als damals der Linke Dehm eine "Praktikantenstelle" an den RAF-Ex-Terroristen C. Klar vergab habe ich mich auch schon gefragt, was da los ist bei den für Überprüfungen zuständigen Behörden. Mein Mann und ich wurden aufgrund seines Dienstes bei einer nichtdeutschen Ermittlungsbehörde vor seinem Antritt sozusagen auf links gedreht bis in die letzte Gehirnwindung durch die "MIB", die jedem heutigen Datenschutzbeauftragten einen Herzkasper bescheren würden. Was das Wirken von China in der EU betrifft, welche Kontakte inkl. bezahlter Einladungsreiseverkehre bis ca. 2021 üblich waren, erzählte Hr. Theveßen vor kurzem Fr. Maischberger. LG

Klaus Funke | Fr., 26. April 2024 - 12:37

Herr Brodkorb hat recht, das Spiel zwischen AfD und Altparteien hat etwas von einem Hase-und-Igel-Spiel. Die Frage ist nur: Wer jagt wen? Es scheint, die Altparteien hätten die besseren Karten. Doch, das täuscht. Denn der Player wird der Wähler sein. Er entscheidet auch, wer gewinnt. Und da werden die Altparteien verlieren. Das Volk ist nicht auf ihrer Seite, trotz großem Tamtam und aller Medienmacht. Das Volk ist immer auf der Seite des Gejagten. Das war schon immer so. Und so wird die AfD bei den kommenden Wahlen ganz oben sein. Die Frage ist nur - und da sind wir wieder bei Hase und Igel - welches Kapital wird daraus geschlagen? Und da kippt das Pendel wieder zu den Altparteien. Es werden die verrücktesten Koalitionen geschmiedet, nur um der AfD den Sieg zu vermasseln. Und die Presse wird eine große Rolle spielen, und zwar die Rolle des falschen Freundes. Fazit: Die AfD hat zwar die Schlacht gewonnen, aber nicht den Krieg. Und um den Krieg geht es. Die Macht bleibt wie gehabt.

Gerhard Lenz | Fr., 26. April 2024 - 13:15

Antwort auf von Klaus Funke

Funke, von Ihnen ist man ja einiges gewöhnt. Zum Beispiel, dass Sie sich Ihr Wissen und Ihre Erkenntnisse bei Russia Today und ähnlich "verlässlichen" Quellen anlesen.

Wenn Sie behaupten, das "Volk" stünde nicht hinter den Demokraten, sondern hinter der "verfolgten" AfD, gleichzeitig aber in fast jeder Umfrage mindestens 75% der Deutschen die AfD ablehnen, sagt das höchstens etwas über Ihr höchst interessantes Wunschdenken aus, als über deutsche Realitäten.

Seltsam, dass man ähnlichen Schrott angeblich ständig in russischen Blättern findet - dort liest sich das angeblich mittlerweile so, als wäre die AfD die letzte Hoffnung des geknechteten deutschen Volkes, das - selbstredend - unter westlicher Dekadenz und US-Bevormundung leidet.

Dass bei solcher Art Information auch entsprechende Vorhersagen meist recht "ulkig" ausfallen, ist verständlich. Die Deutschen wollten angeblich schon 2015 auf die Strasse, um Merkel zu vertreiben, Covidioten-Spaziergänge wurden zu Volksaufständen usw.

Lächerlich! Ein kleiner Pinscher bellt hinterm Zaun. Kläfft, bis er heiser ist. Sie können mich diffamieren so viel Sie wollen, ein Finger zeigt immer auf Sie zurück. Es ist Blödsinn, was Sie hier orakeln. Nichts stimmt, Sie Witzfigur. Inzwischen weiß ich, wer Lenz ist... es lohnt nicht, eine Nebenstelle. Gehen Sie aufs Klo.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 26. April 2024 - 12:46

Ich fange bei einem einfachen Punkt an. Der größte Wahlkampfschlager für die AfD ist die Politik der Ampel und die fehlende Opposition der CDU in vielen wichtigen Fragen, wie z. B. der unbegrenzten Migration, der Energiewende und der „Liberalisierung“ (sprich Streichung kultureller Werte). Da gibt es keine Alternative zur AfD.

Nun zu den Vorwürfen gegen die Partei. Der Autor selbst hat, wie viele andere ehrliche Stimmen, über die Vermischung von Dichtung und Wahrheit seitens Correctiv zum Potsdamer Treffen Stellung genommen. Zu Bystron schreibt er am Ende des Artikels, dass der Name vom tschechischen Geheimdienst nicht genannt wurde. Bleiben Krah und die Verbindungen nach China. Können wir die auf den bayer. MP Söder oder den Kanzler übertragen, die auch in China waren?

Die AfD ist immer bekämpft worden, bes. von den Medien. Das geschah zum großen Teil durch Ignorieren. Insofern musste sich die Partei mit den sozialen Medien einen Ausgleich suchen. Not macht erfinderisch.

Gerhard Lenz | Fr., 26. April 2024 - 12:55

Denn wie das "neue Deutschland", über das man lieber im Geheimen träumt, am Ende aussehen soll, darüber hüllt sich die AfD lieber in Schweigen. Vielleicht weiß man es auch noch gar nicht. Man darf aber annehmen, dass es eher der letzten"Arier-Diktatur" ähneln wird, als unserer liberalen, toleranten Demokratie - die ja von Hoecke & Co. bekanntlich nur als "Zumutung" empfunden wird.
Also muss die AfD die Partei sein, die potentiell viele anlockt - durch Staatsstreich dürfte sie kaum die Macht erobern. Sie muss als Nazi-Nachfolgepartei die Wünsche der Ewiggestrigen bedienen, gleichzeitig Konservative mit vielleicht noch Resten von demokratischer Gesinnung anziehen. Möglichst viele Wähler sollen ihre Hoffnungen auf die AfD projizieren können.
Dazu bedarf es (mindestens) zweier Gesichter und einer gewissen inhaltlichen Beliebigkeit: Das Parteiprogramm für die Öffentlichkeit, die scharfen Reden für das Parteivolk. Verpackt wird das, je nach Bedarf, in Provokation und wehleidigem Opfergetue.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 26. April 2024 - 13:02

dass ich doch ein recht herzliches Verhältnis zu den Linken und ein anerkennendes zu den Konservativen habe, dann vermag ich das nicht gegenüber den Rechten.
Zwischen rechts und mir steht nun mal der Faschismus, obwohl man den evtl. eher als rechtsaußen/rechtsextrem definieren könnte, während das uns geläufigere Bild der "Rechten" deren Bürgerlichkeit wäre?
Nicht ganz, eigentlicht wechselt für mich dann auch das Linke zu den Demokraten und das Konservative zu den Staatstragenden.
Ihr Artikel, Herr Brodkorb, war überfällig.
Völkisches Denken, Blut und Nation brachten den Holocaust.
In der Schärfe evtl. zu erklären aus der damaligen Situation Deutschlands, aber es war eben angelegt und brach heraus.
Der Artikel zeigt mir die AfD klar als rechtsaußen, machtorientiert und inhaltlich nicht wirklich verfasst aufgestellt.
Ich bitte noch einmal alle Anhänger der AfD die bundesrepublikanische Verfasstheit von der AfD einzufordern.
Verständlich, dass der Verfassungsschutz tätig werden muss
Danke

Fr. Sehrt-Irrek, wer will das schon?!
Genauso wenig kann man Linke Systeme wollen! Mit der DDR haben wir das Paradebeispiel der sogenannten Sozialisten/Kommunisten in live erlebt!
Ihr Altvorderer, Kurt Schumacher, hat die zu recht als rotlackierte Braune benannt. Es waren Sozialfaschisten!
Genauso wie die National-Sozialisten, in denen auch die faschistischen Elemente ein zu Hause hatten.
Soziale Verantwortung wurde mit dem "Rheinischen Kapitalismus" gelebt! Der Staat als "Heilsbringer" versagt überall, der genügt mit seiner Zwangsverwaltung zuerst sich selbst.
Linkssein bedeutet Totalitarismus, Unterdrückung, Ausgrenzung, mit der Selbsttäuschung angeblich sozial zu sein und nur das Beste zu wollen!
Linke leben mit verbogenen Wahrnehmungen, Freiheitsbegriffen, Verantwortungsbegriffen und Realitäten.

Mielke: Ab wir hatten euch doch alle lieb!
Meine Ergänzung: In Hohenschönhausen und Bautzen wurde im Knast sogar Essen gereicht. So lieb hatte er alle, liebte sie alle!

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 27. April 2024 - 08:48

Antwort auf von Tomas Poth

Herrn Brodkorb.
Unabhängig davon kann man wissenschaftlich vertiefen, was die Unterschiede zwischen Kommunismus, Faschismus und ... zu den Konservativen fällt mir im Moment kein passender Krisen-Begriff ein, sind.
Die Commune war ein Macht-Phänomen der sich in Frankreich auflösenden "absoluten" Monarchie und gerade mit Luft nach vorne würde ich das für Russland und China auch so sehen. Ich erwarte dort für die Zukunft weitere Schritte der Demokratisierung, in allem Respekt.
Der Faschismus scheint mir der Krisenmechanismus der "bedrohten" bürgerlichen Gesellschaft, meist als Abwehr linksradikaler Bewegungen, in der Weimarer Republik also vor allem gegen die Kommunisten.
Die Konservativen griffen evtl. gerne zu Methoden der Überwachung und des Polizeistaates.
Haldenwang ist CDU, ich würde insofern raten, keinem Impuls zum Schutz des Staates zu folgen, der unsere verfasste Demokratie beschädigt.
Wir leben in keinem Obrigkeitsstaat oder sonstwie autoritären Charakters, sondern RECHTSSTAAT

Werte Frau Dorothee Sehrt-Irrek, Faschisten finden Sie auch unter den Leuten der Ampelregierung und manchmal habe ich den Eindruck, dass unsere „Die Grünen“ faschistische Züge zeigen oder liege ich da falsch?

<<ch bitte noch einmal alle Anhänger der AfD die bundesrepublikanische Verfasstheit von der AfD einzufordern.
Verständlich, dass der Verfassungsschutz tätig werden muss>>

Wer als Argument den abhängigen Verfassungsschutz heranziehen muss, um sein Bashing zu untermauern , hat keine anderen stichhaltigen Argumente.
Fordern Sie von Ihrer Partei die Einhaltung unserer Rechte ein., gegen die sie lfd. verstößt. Dann wäre dem Wohl Deutschlands geholfen. Die AfD ist doch ein Produkt der schlechten kurrupten Politik derer, die in den letzten Jahrzehnten die Politik bestimmt haben.
Ihre Bitte verfolgt doch nur einen Zweck. Die AfD zu diskreditieren in der Hoffnung, dass es IHRER, das Volk verratene Partei, der SPD Stimmen einbringen und vor dem Verschwinden in der Senke retten könnte.
Sie sollten nicht nur das Parteiprogramm der SPD lesen, sondern auch das der AfD. Allerdings nur lesen allein reicht nicht, man muss auch verstehen was man liest.
Ich schäme mich, dass ich in den 70èr Jahren mal Mitglied dieser Dilettanten*innen-Partei war.

Kurt Janecek | Fr., 26. April 2024 - 14:25

Werter Herr Brodkorb, also mit Guerillamethoden hat die AfD doch ganz sicherlich nichts zu tun, eher deren Gegner mit ihrem Bekämpfungsvorgehen gegen "RECHTS".
So ziemlich alles terroristische was man rechts einordnen kann wird doch der AfD aufgebürdet.
Fragen Sie sich doch einmal was es bei der AfD an Informationen gibt die China oder Russland interessieren könnte (nur ein Beispiel von vielen)?
Also, wer setzt Guerillamethoden ein um seine Konkurrenten nieder zu machen?
Wie naiv muss man sein um auf diese Kampagne gegen die AfD kurz vor Wahlen herein zu fallen.
Eigentlich komme ich eher aus dem konservativ-liberalen politischen Lager aber diese „Schläge unterhalb der Gürtellinie“ von Allen gegen Einen ist mir dann doch ein wenig zu offensichtlich unehrlich, primitiv und ungerecht.

Henri Lassalle | Fr., 26. April 2024 - 14:25

aber ihre Radikalität und merkwürdige Personalbesetzung auf der Führungsebene könnte ihr zum Verhängnis werden. Dies wird auch im benachbarten Ausland moniert; der franz. Partei Rassemblement National ist die AfD viel zu radikal.

@ Henri Lassalle

Die von Ihnen festgestelle geringere Radikalität könnte eventuell
mit der großen Zahl von französischen Staatsbürgern aus den
ehemaligen Kolonien zusammenhängen. Man muß halt auch diese
Klientel "im Auge" behalten.

Ich bin aber sicher, daß Sie wesentlich besser die Lage in FR kennen
als ich es je erahnen könnte, es ist wirklich nur eine Vermutung.

MfG

@ Henri Lassalle

Die von Ihnen festgestelle geringere Radikalität könnte eventuell
mit der großen Zahl von französischen Staatsbürgern aus den
ehemaligen Kolonien zusammenhängen. Man muß halt auch diese
Klientel "im Auge" behalten.

Ich bin aber sicher, daß Sie wesentlich besser die Lage in FR kennen
als ich es je erahnen könnte, es ist wirklich nur eine Vermutung.

MfG

H. Stellbrink | Fr., 26. April 2024 - 15:45

Die Präsenz der AfD in den sozialen Netzwerken erklärt sich m.E. vor allem dadurch, dass sich in Ermangelung einer Repräsentation konservativer ("rechter") politischer Meinungen (insbesondere in den öffentlich-rechtlichen Medien) eine Gegenöffentlichkeit im Netz entwickelt hat. Sie bietet Möglichkeiten, Fake News der Standard-Medien und Lügen durch selektive Nichtberichterstattung zu entlarven.
Hier finden sich wie z.B. hier im CICERO Informationen, die die eher grünlinken Medien nicht oder nur mit einem klar einseitigen Framing liefern. Jüngstes Beispiel ist die fehlende Berichterstattung in ARD und ZDF über den Atom-Skandal.
In dieser Netz-Gegenöffentlichkeit hat nur eine wirklich ausgewogene Berichterstattung wie im CICERO eine Chance und Respekt.

Stefan Jarzombek | Fr., 26. April 2024 - 20:39

"Zwischenzeitlich aber hat Ladislav Šticha, ein Sprecher des tschechischen Geheimdiensts, klargestellt, seine Behörde hätte den Namen Bystrons nie in den Mund genommen. Schlechte Karten also für den erneuten Versuch, die AfD mit Hilfe vermeintlicher oder tatsächlicher Skandale kleinzuhäckseln."
Na, wenn der Kollege aus Tschechien von Herrn Haldewang da plötzlich nichts gesagt haben will, da scheint mir da doch was faul an der ganzen Sache.
Wie bei Habecks neustem Streich bezüglich Atomakten.
Täuschen und Tarnen.
Vielleicht ist Bystron ja tatsächlich unschuldig.
IN DUBIO PRO REA 🤔

Ingofrank | Fr., 26. April 2024 - 21:42

Selbst wenn die AFD mit dem Attribut eines „Rechtsaextremistischen Verdachtsfall“ von OVG „beglückt“ wird, wird dies nicht mehr Wähler beeindrucken, wie der, der den Streuungsbereich bei Wahlumfragen entspricht, und das als Verluste der AFD im Mainstream gefeiert werden. Wannsee lässt grüßen !
Es verfängt beim Wähler nicht mehr, genau so wie er jämmerliche Versuch gestern Abend bei Illner den AFD ler zu „stellen“ Der absolute Brüller war, dass die Fr. Amann zugeben mußte, dass der Spiegel (amerikanische) Zuwendungen in Millionenhöhe von Amerika (der B.G. Stiftung) bekommt.
Das ist jedenfalls Fakt, ich habe es nachgelesen.
Umgekehrt sind Zuwendungen von China und oder Russland an die AfD derzeit nicht bewiesen.
Beweise auf den Tisch zu legen war die „alle gegen Eineb- Frktion nicht in der Lage……
Ich frage mich nur, für welche „Wähler“ solche Spielchen veranstaltet werden? Für die die einen Funken Verstnd im Hirn haben, jedenfalls nicht,
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ronald Lehmann | Fr., 26. April 2024 - 22:14

Liebe Frau D. Sehrt-Irrek,
vor langer Zeit (? -würde ich sagen)
hat Herr Andres Popp, der jetzige Mann von der ehemaligen Nachrichten-Sprecherin Eva Hermann, die damals von Kerner (wie es gerne der Herr Lenz tut)

als Rechtspopulistin
Nazi-Versteher
Verschwörungstheoretikerin
&&&

öffentlich diffamiert & gesellschaftlich HINGERICHTET wurde

Jedenfalls berichtete Andreas Popp
Das Wort FASCHISMUS kommt aus den Ital./lat. & bedeutet

>>> In EINE Richtung ausgebürstet

fmp. ORWELL-gefiltert
für nur EINE ideologische Ausrichtung gefiltert & zu bereitet
also für keine andere Ideologie zugänglich & erst Recht nicht für Argumente, Fakten oder Zahlen

Aber Demokratie & Fortschritt lebt vom Streiten, Diskutieren oder Debattieren

außer beim GG oder den Geboten Gottes

Gisela Hachenberg | Fr., 26. April 2024 - 23:42

Lieber Herr Brodkorb, nachdem
ich Ihren (sehr langen) Artikel etwas widerstrebend (ob der Länge) gelesen habe, habe ich zwei Fragen. In einem Artikel, den Sie vor kurzem geschrieben haben, waren Sie doch der Meinung, dass der Verfassungsschutz in der jetzigen Form überflüssig sei. Oder sehe ich das falsch? In Ihrem Artikel hier erwähnen Sie diesen aber einige Male. Haben Sie Ihre Meinung geändert? Mir wird inzwischen, seitdem Haldenwang uns alle ja alle „verfolgen“ will, wenn wir den Staat verhöhnen sollten, übel, wenn ich den Namen dieses Mannes höre. Außerdem warte ich immer noch auf Erklärungen, warum die AfD in einigen Bundesländern „gesichert verfassungswidrig“ ist. Reicht es, diese Bewertung einfach nur so in den Raum zu stellen? Zweite Frage: Wen soll ich denn nun wählen: die von fast allen Medien, Politikern der Ampel, ÖRR etc. so geächtete AfD, oder die Partei des vom Cicero entlarvten Lügners und Betrügers Habeck? Ihre gesichert linke SPD never ever für mich. Helfen Sie mir!

Christoph Kuhlmann | Sa., 27. April 2024 - 13:10

Zugegeben es ist teilweise grottig. Aber anhand der Fülle von Verleumdungen, Intrigen und Geheimdienstlichen Unwahrheiten, die nur verbreitet werden, wenn sie der AfD schaden und niemals wenn sie ihr nutzen, darf man sich nicht wundern, wenn sich die Partei andere Kommunikationskanäle sucht. So ist gerade von der Leipziger Volkszeitung berichtet worden, dass der angebliche Spion aus China seit 2017 für den sächsischen Verfassungsschutz arbeitet. Zwei Tage nachdem vollmundig den VFS für die Bekämpfung der Spionage lobte. Währen der ÖRR ausschließlich Regierungspropaganda verbreitet, klären kleinere Printmedien noch ab und an die wahren Skandale der Feinde von Meinungsfreiheit und Demokratie auf der Regierungsbank und in den Ämtern auf.