Recherchen zu Lauterbachs Lebenslauf : Der Minister mauert Recherchen des „Schwäbischen Tagblatts“ legen erneut Ungereimtheiten im Lebenslauf von Karl Lauterbach offen. Der macht derweil rechtliche Vorbehalte gegen die Weitergabe seiner Daten geltend. VON THOMAS KUBO
Neue Vorwürfe gegen Karl Lauterbach : Das potemkinsche Institut Recherchen von „Cicero“ legen nahe, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in seiner Bewerbung an die Universität Tübingen 1995 ein weiteres Mal falsche Angaben zu seinem Lebenslauf gemacht hat. Demnach erklärte er damals, ein Institut an der Universität zu Köln zu leiten, das es zum Zeitpunkt der Bewerbung noch gar nicht gab. VON THOMAS KUBO
Namensgeber-Debatte an der Uni Münster : Ein Opfer seines Wortschwalls Schwächling, Aufschneider, brutaler Streber – der letzte deutsche Kaiser genießt keinen guten Ruf. Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster möchte Wilhelm II. deshalb als Namensgeber canceln. Zu Recht? VON HARRY NUTT
Fachkräftemangel : Zu viele Studenten, zu wenige Lehrlinge In vielen Branchen herrscht akuter Fachkräftemangel, weil es zu wenig Nachwuchs gibt. Während sich immer weniger Schulabgänger für eine Berufsausbildung entscheiden, herrscht an Studienanfängern kein Mangel. Jetzt ist selbst das grüne Lieblingsprojekt, die Energiewende, in Gefahr, weil es zu wenige Fachkräfte gibt, die die Windräder, Solarpaneele und Wärmepumpen installieren. VON RAINER WERNER
Historiker Thomas Großbölting über Missbrauch in der Katholischen Kirche : „Die Gesellschaftliche Wahrnehmung ist verzerrt“ Ein Forscherteam der Universität Münster hat erstmals alle Akten zu Fällen von sexuellem Missbrauch im Bistum Münster aufgearbeitet. Die exemplarische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es bis zum Jahr 2000 eine systematische Vertuschung gegeben hat. Zugleich kritisiert der Chef der Untersuchung, Thomas Großbölting, eine einseitige Wahrnehmung in der Gesellschaft. „Kommunionsunterricht ist für Kinder nicht gefährlicher als der Sportverein“. VON VOLKER RESING
Studium unter Corona-Bedingungen : Universität ohne Präsenzlehre – ein Erfahrungsbericht Während in Dänemark, Schweden und den Niederlanden schon jetzt die letzten Einschränkungen des öffentlichen Lebens zurückgenommen werden, tut man sich in Deutschland noch immer schwer damit, den „Exit“ aus der Pandemie zu schaffen. Panische Eltern trauen sich nicht, ihre Kinder in die Schule zu schicken, staatliche Universitäten kehren nur vereinzelt zur Präsenzlehre zurück. Ein Anlass, zurückzublicken. VON NATHAN GIWERZEW
Kriminologin Britta Bannenberg : Denkmuster der Täter Die Kriminologin Britta Bannenberg erforscht, wie sich Amokläufe verhindern lassen. Und berät Menschen, die befürchten, dass ein Anschlag bevorsteht. Fatal ist es, sagt sie, wenn die Anzeichen einer Tat nicht ernst genommen werden. VON BJÖRN EENBOOM
Identitätspolitik : Das Elend der Gleichmacherei Wenn das identitätspolitische Gift von den Universitäten in Medien und Schulen sickert, zerrinnt uns nicht nur die Bürgergesellschaft zwischen den Fingern. Sondern es steht die Demokratie selbst zur Disposition. Denn die identitätspolitischen Kämpfe zerstören einen Pfeiler unserer liberal-demokratischen Ordnung: die Meritokratie. VON MICHAEL SOMMER
Gendern in der Wissenschaft : Jede/r nach der eigenen Façon Sprache ist für Forschung und Lehre ein zentrales Werkzeug. Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit hat sich daher gegen einen Zwang zum Gendern ausgesprochen, wie ihn Forderungen der Vertretung der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen nahelegen. Der Risikoforscher Jan Barkmann erklärt, warum Sprache frei von Ideologien sein muss. GASTBEITRAG VON JAN BARKMANN
Cancel Culture an der Uni : Storno statt Streitkultur Die Universität Osnabrück hatte den Althistoriker Egon Flaig zu einem Vortrag über Machtkonzepte eingeladen. Dem AStA gefiel das nicht. Er sieht in Flaig eine Figur der Neuen Rechten. Doch statt sich mit dem Historiker öffentlich zu streiten, rief die Studentenvertretung zum Canceln auf. EIN GASTBEITRAG VON MICHAEL SOMMER
Großbritannien plant Gesetz gegen Cancel Culture : „Da können schon ein paar Tomaten fliegen“ An englischen Universitäten eskaliert der Konflikt um „Free Speech“ und „No-Platforming“. Politiker oder Wissenschaftler werden ausgeladen, wenn sie nicht ins Wertemuster der Studierenden passen. Jetzt soll es ihnen ein Gesetz ermöglichen, die Unis zu verklagen. Aber löst das das Problem? VON TESSA SZYSZKOWITZ, LONDON
Absurde Bilderstürmerei : Ausgerechnet Washington Die Washington and Lee University soll umbenannt werden, weil ihre Namensgeber Rassisten waren. So hat es ein Gastautor der „Washington Post“ in einem Beitrag gefordert. Ist das Satire oder Wahnsinn? EIN FUNDSTÜCK VON RIXA FÜRSEN
Virtuelles Studium durch Corona : Vom einsamen Lernen an der digitalen Uni In der Coronakrise stellten die deutschen Hochschulen auf virtuelle Lehre um. Auch im Wintersemester könnte es so bleiben. Dabei zeigt sich schon jetzt, dass die digitale Lehre gerade die schlimmsten Seiten der Bologna-Reformen zum Vorschein bringen kann. VON TOBIAS MAYDL
Protest an Uni Hamburg gegen Bernd Lucke : Wehret den Fortgängen! Der Ökonom Bernd Lucke wurde von der Hamburger Universität vertrieben. Als Gründer der AfD und neoliberaler Wissenschaftler soll er keine Vorlesung halten dürfen. Die Aktion von Antifa und AStA zeigt: Linker Meinungstotalitarismus schadet der Republik und den Hochschulen KOLUMNE: KISSLERS KONTER VON ALEXANDER KISSLER
Exzellenz-Initiative : Universitäten sind entscheidender Wirtschaftsfaktor Die sogenannte Exzellenz-Initiative steht in der Kritik, nur einige wenige Universitäten in Deutschland zu fördern. Die Rektorin der 2019 erneut ausgezeichneten Universität Konstanz, Kerstin Krieglstein, verteidigt den Wettbewerb. Von ihm profitierten alle deutschen Universitäten EINE REPLIK VON KERSTIN KRIEGLSTEIN