Demonstration gegen die Münchner Sicherheitskonferenz im Jahr 2023 / dpa

Totalitäres Denken - Die gefährliche Wiederkehr von Freund-Feind-Bildern

Jemandem die „richtige“ oder „falsche“ Gesinnung zu bescheinigen und ihn damit für den politischen Diskurs insgesamt zu (dis)qualifizieren, ist ein Merkmal ideologischer Totalitarismen aller Couleur. Eine Auseinandersetzung respektvoll und sachbezogen zu führen, ist in der Demokratie alternativlos.

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Patrick Oelze ist Programmleiter Politik und Geschichte im Verlag Herder.

 

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Früher wurden nur Flüge gecancelt. Seit einigen Jahren werden auch Diskurse gekündigt. Eine entsprechende Nachricht an mich endete mit: „Schade, ich dachte, ihr gehört zu den Guten.“ Wir können uns zum Glück aussuchen, was wir lesen, ansehen, hören und auch, mit wem wir sprechen wollen. Doch das Einstellen jeglicher Kommunikation aufgrund etwa einer Meinungsäußerung und die leichthändige Sortierung in Gut und Böse erscheint mir symptomatisch für eine Wiederkehr totalitärer Denkmuster nicht nur an den Rändern, sondern in der Mitte der Gesellschaft.

So wird heutzutage gern nicht mehr das Ende der Geschichte, sondern ihre Wiederholung beschworen. Auf der rechten Seite besonders beliebt: die Wiederkehr der DDR. Angeblich sind wir von staatsnahen „Mainstream-Medien“, ruinöser Planwirtschaft sowie einer ideologisch verblendeten (linksgrünen) Elite umstellt. Gendern, Wärmepumpe, weniger Fleischkonsum: alles DDR. Auf der linken Seite wird dagegen gern das Ende der Weimarer Republik bemüht, um die aktuelle politische Lage in Deutschland möglichst wirkungsvoll zu dramatisieren. Angeblich werden wir von Fake News (früher Propaganda), einem unmenschlichen Kapitalismus sowie von Bürgerlichen ohne „Brandmauer“ Richtung Untergang getrieben. Konservatives Familienbild, Verbrenner, Nackensteak: alles Nazis. 

Desavouierung des politischen Gegners

Die nicht sehr schöne Ironie an dieser Stelle: Wenn man von einer Wiederholung der Geschichte sprechen wollte, die gefährlich an frühere Totalitarismen erinnert, dann ist es das zunehmende Schwarz-Weiß-Denken, das aus dem politisch Andersdenkenden einen Feind macht, der die eigene Lebensweise existenziell bedroht. Die endemische Verbreitung dieses Freund-Feind-Schemas in Anlehnung an Carl Schmitt ist – bislang – der größte politische Erfolg, den die AfD und ihre Vordenker verzeichnen können. 

Es befördert die Desavouierung des politischen Gegners, weil es verkürzende Unterstellungen zulässiger erscheinen lässt. Wenn der andere ein Nazi ist oder linksgrün versifft, dann ist es auch in Ordnung, ihn ohne genaueres Besehen zu diffamieren. Dieser Verlust an Differenzierungswille schwächt das Immunsystem des demokratischen Diskurses. In Schnellroda knallen die Korken, wenn der bayerische Ministerpräsident Markus Söder twittert: „Wir lassen uns von den Grünen nicht Kultur und Sprache diktieren! Die Grünen wollen ein Fleischverbot, ein Böllerverbot und Sprachverbote.“ Ob die Grünen das wirklich so wollen: geschenkt.

Totalitäre Reflexe

Aber auch andere totalitäre Reflexe scheinen mit dem wachsenden historischen Abstand zu den zwei deutschen Diktaturen und mit der schwindenden Zahl an Menschen, die sie erlebt haben, zurückzukehren. Wie viel Totalitarismus steckt in aktuellen politischen Debatten bzw. in der Art und Weise, wie sie geführt werden?

Helga Schubert spricht in ihrem Erzählband „Vom Aufstehen“ die „moralische Herabsetzung Andersdenkender“ an. Schubert bezieht sich dabei auf die DDR, aber ein Spezifikum derselben ist der überlegene, nicht selten verächtliche Ton gegenüber Menschen mit anderen Ansichten nicht. Solche moralischen Überlegenheitsgefühle werden heute meist eher links der Mitte verortet. Dort kann man sie unter urbanen Großstädtern tatsächlich nicht selten vorfinden. Häufig aber werden sie auch einfach unterstellt. Sie sind Teil der populistischen Erzählung von den abgehobenen Eliten oder der „Berliner Blase“. 

Eine Erzählung, die Sahra Wagenknecht mit zunehmender Vehemenz pflegt, um die angebliche Realitätsferne der aktuell Regierenden zu unterstreichen. Auch die Behauptung, der andere argumentiere moralisch oder ideologisch, ist ein beliebtes rhetorisches Mittel geworden, um der mühsamen sachlichen Auseinandersetzung mit Argumenten auszuweichen bzw. missliebige politische Projekte als Verblendungszusammenhang abzuqualifizieren. Von „Ideologieprojekten“ etwa spricht der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke gern, wenn er bildungspolitische Maßnahmen kritisiert.

 

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Ein anderer totalitärer Reflex: die Vorstellung, es brauche in der Politik und im Alltag „Haltung“. Eine erstaunliche Karriere eines Begriffes, der zumindest in Westdeutschland bis in die 1990er Jahre meist die erzwungene Konformität der Körperhaltung, etwa das Strammstehen in der Bundeswehr, meinte. Heute wird darunter in der Regel eine bestimmte Werteorientierung oder Überzeugung verstanden, die als einzig richtige aufgefasst und deren Artikulation mit Zivilcourage assoziiert (um nicht zu sagen: verwechselt) wird. 

Beliebt ist die positive Verwendung des Begriffs im progressiven Milieu. Die Linke plakatiert vor der nachzuholenden Bundestagswahl in Berlin im Februar 2024 unter anderem mit dem leeren Allgemeinplatz „Links ist Haltung“. Rechtsaußen wird das Wort „Haltung“ umgekehrt wie ein Schimpfwort benutzt, um Positionen oder Meinungen als irrational abzustempeln. Generell gilt: Jemandem die „richtige“ oder „falsche“ Einstellung oder Gesinnung zu bescheinigen und ihn damit für den politischen Diskurs insgesamt zu (dis)qualifizieren, ist jedenfalls ein Merkmal ideologischer Totalitarismen aller Couleur.

Wissenschaft ist keine Quelle von Legitimität

Recht unbekümmerte Wiederkehr feiert links der Mitte der Aktivismus. Aus einem Ehrentitel, der im Sozialismus verliehen wurde, um besonders um das Gemeinwohl verdiente Persönlichkeiten auszuzeichnen bzw. die Propagandafigur des selbstlos und ständig im Auftrag des großen Ganzen sich abrackernden Menschen zu entwerfen, ist in den letzten Jahren – vermutlich eher in Anlehnung an den englischen „Activist“ – eine oft selbstgewählte Tätigkeitsbezeichnung geworden. Der Aktivist von heute setzt sich allerdings nicht für die bestehende gesellschaftliche Ordnung ein, sondern streitet im Gegenteil für die grundlegende Veränderung politischer und ökonomischer Verhältnisse. 

In China oder im Iran ist ein Aktivist/eine Aktivistin in diesem Sinne zu bewundern. Die Beanspruchung dieses Begriffs durch Menschen hierzulande sorgt zumindest nicht selten für eine kurzschlüssige Gleichsetzung der Protestbedingungen in der Bundesrepublik mit denen in einem totalitären Regime. Das Gefühl, sich im „Widerstand“ gegen einen nur scheindemokratischen Machtapparat zu befinden, teilen vor allem eher rechts zu verortende Protestbewegungen. Siehe die Selbstidentifizierung als Sophie Scholl im Corona-Lockdown. Der Pose des Aktivisten steht hier die Pose der Widerstandskämpferin gegenüber (oder besser: zur Seite).

In totalitärem Fahrwasser

Eine weitere sich ausbreitende Denkfigur, die einem aus dem „Arbeiter- und Bauernstaat“ oder der Zeit der „Volksgemeinschaft“ bekannt vorkommen könnte: Abkunft legitimiert oder delegitimiert (inhaltliche und berufliche) Positionen. Der gleichberechtigte Wettstreit unterschiedlicher Stimmen und Positionen in der Öffentlichkeit ist für eine Demokratie essenziell, und die zunehmende Präsenz von Frauen, queeren Personen oder People of Colour ist diesbezüglich fundamental. Doch wer Argumente mit (positivem oder negativem) Verweis auf die Hautfarbe, die Nationalität, das Alter, das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung desjenigen bewertet, der sie vertritt, oder wer von sich selbst behauptet, aufgrund eines dieser Merkmale eine bevorrechtigte Position im Diskurs einzunehmen, gerät leicht in totalitäre Fahrwasser.

Ebenfalls problematisch: Die Annahme, aus einer klaren wissenschaftlichen Erkenntnis leite sich zwingend eine politische Maßnahme ab bzw. Politik sei geradezu verpflichtet, im Sinne dieser Erkenntnis zu agieren. Bundesumweltministerin Steffi Lemke sagte etwa vor einigen Monaten in einem Zeit-Interview: „Die größte Chance, Rechtspopulismus zu bekämpfen, besteht darin, dass Regierungen sich auf eine wissenschaftlich wie demokratisch fundierte Politik konzentrieren.“ Eine demokratisch gewählte Regierung muss für ihre Entscheidungen werben, ein Anspruch auf die Zustimmung der Wähler ergibt sich daraus nicht, auch dann nicht, wenn diese Entscheidungen wissenschaftlich fundiert, also vernünftig sind. 

Weder konkret in unserer Verfassung noch allgemein in der Ideengeschichte der Demokratie tritt meines Wissens die wissenschaftliche Fundierung einer politischen Entscheidung gleichberechtigt neben den Mehrheitswillen als Quelle der Legitimität. Damit wir uns richtig verstehen: Der Klimawandel ist ein Faktum, anders als die pseudowissenschaftlichen Schlussfolgerungen von Rassismus oder des historischen Materialismus. Doch aus Wissenschaftlichkeit allein kann sich nur in der Diktatur, nicht in der Demokratie eine ausreichende Legitimität von Politik ergeben.

Demokratie braucht Differenzierung

Zuletzt: Ein zentrales Element zur Delegitimierung der ersten deutschen Demokratie war die Verächtlichmachung ihrer Institutionen und ihrer Vertreter durch die Nationalsozialisten, aber auch durch die Kommunisten. Das Parlament der Weimarer Republik wurde als müßiggängerische „Schwatzbude“ oder durch das „Finanzkapital“ oder die „Bourgeoisie“ gesteuert dargestellt. Ähnliche Unterstellungen finden sich heute wieder, und sie scheinen zunehmend nicht nur an den politischen Rändern, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft zu verfangen, wenn der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger etwa von einer nur noch „formalen Demokratie“ und von „denen in Berlin“ spricht. Wer so pauschal Ressentiments gegen die etablierten Parteien und den Parlamentarismus schürt, reaktiviert alte totalitäre Reflexe gegen das mühsame Geschäft der Demokratie.

Eine Auseinandersetzung gleichzeitig immer respektvoll und sachbezogen zu führen, ist eine doppelte und anstrengende Herausforderung für den Einzelnen wie für eine Gemeinschaft. Eine Alternative gibt es dazu in der Demokratie nicht. Weil sie genau dieses Prinzip permanent in Frage stellt, ist die AfD keine Alternative in der Demokratie. Wer ihr das Wasser abgraben will, sollte sich schleunigst selbst vom Schwarz-Weiß-Denken verabschieden. Die wohl größte Gefahr für die Demokratie ist der mangelnde und schwindende Wille zur Differenzierung in der Mitte.

Zustand der erregten Empörung

Die „wohl größte zivilisatorische Leistung“ der alten Bundesrepublik, schrieb der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke schon 2016, „war die Entgiftung der alten Rechten und ihrer radikalsten Ausprägung: des eliminatorischen Freund-Feind-Denkens des Nationalsozialismus“. Der Berliner Republik (und mit ihr vielen westlichen Demokratien) steht vielleicht eine ähnlich große Aufgabe bevor: die erneute Austreibung des Freund-Feind-Denkens aus dem politischen Diskurs. 

Auf X alias Twitter kann man gut besichtigen, wie der permanente Zustand der erregten Empörung zu einer Art ansteckenden kollektiven Verrücktheit führt: Die anderen können nur noch als Vollidioten und Feinde wahrgenommen werden. Lars Eidinger verglich in einem Deutschlandfunk-Interview vor wenigen Tagen das zunehmende Schwarz-Weiß-Denken mit dem polarisierten Denken, ein Krankheitssymptom aus der Psychologie, das einen davon abhält, die Welt in ihrer Komplexität und mit ihren Zwischentönen wahrzunehmen. Eine ganze Gesellschaft mit Borderline-Störung. Künstler wie Eidinger können vielleicht besser in Grautönen sehen.

Omid Nouripour hat es in zutreffender Gelassenheit formuliert als Entgegnung auf Friedrich Merz’ Einlassung zu den Zahnbehandlungen abgelehnter Asylbewerber: „Wenn wir uns die ganze Zeit gegenseitig bescheinigen, dass wir das Abendland zerstören, kommen wir nicht weiter.“ Es ist höchste Zeit, weniger totalitäres Denken zu wagen und mehr Zwischentöne zuzulassen, links, rechts und vor allem in der Mitte. Die Wirklichkeit ist komplex. Wir haben die Pflicht, diese Komplexität in unseren Argumenten und Debatten wenigstens versuchsweise abzubilden. Oder die Welt wird ein noch größeres Irrenhaus.

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Jens Schnell | Do., 8. Februar 2024 - 07:56

und orwellesk ist es, wenn ein Fußballverein 18.000€ Strafe bezahlen muß, weil die eigenen Fans simple, biologische Tatsachen als Banner verkündet haben. Banner, die noch vor wenigen Jahren, niemand verstanden hätten, weil sie die Aussagekraft von: "Trakehner sind eine Pferderasse" haben.
Da braucht es keine langen Texte, der Umstand alleine, erklärt den Zustand dieses Landes.

Joerg Stetter | Do., 8. Februar 2024 - 10:38

Antwort auf von Jens Schnell

Ich weiss zwar nicht, was ein solches Banner in einem Fussballstadion zu suchen hat, aber der DFB hat sich wirklich lächerlich gemacht, im vorauseilenden Gehorsam und der Angst vor angeblicher Diskriminierung. Mich hätte interessiert, was passiert wäre, wenn die Fans " nur zwei biologische Geschlechter" plakatiert hätten. Da hätte man guten Gewissens eigentlich keine Strafe verhängen können. Die von Queeren behaupteten Dutzende von Geschlechtern sind soziale und emotionale Konstrukte, haben nichts mit exakter Wissenschaft zu tun

Urban Will | Do., 8. Februar 2024 - 08:09

Dass sich totalitäre Strukturen im täglichen Umgang miteinander, nicht nur in der Politik, auch in der Gesellschaft, festigen, schreibe ich und viele andere hier und anderswo, schon seit langem.

Was ich nicht verstehe: wieso soll es „der größte Erfolg der AfD“ gewesen sein, dass sich das „Freund – Feind“ - Denken ausgebreitet hat.
Von Beginn an wollte sie mitmachen und wurde gnadenlos in die Schmuddelecke gestellt.
Wenn es einen Hauptgrund für deren Radikalisierung gibt, dann dies.. Wer stets in die Ecke gestellt wird, entwickelt sich zum „Schmuddelkind“.
Was der Autor nicht berücksichtigt: die Allmacht in Politik, Medien und Kultur liegt auf Seiten von Links – Grün. Wer das nicht berücksichtigt, sollte aufhören, über die in der Tat fürchterliche Entwicklung in unserer Gesellschaft zu schreiben.
Am Ende dann das Rezept: Lasst sie mitmachen, hört auf mit der Ausgrenzung. Und dann wird man sehen, ob man ihr das „Wasser abgraben“ kann.
Ich glaube aber: genau davor hat Links – Grün Angst.

ist eine NATIONALSOZIALISTISCHE & Kommunustische Methode, die grün-linke Fanatiker wieder auswärmen. Siline hat recht:
'Der neue Faschismus wird nicht sagen, ich bin der Faschismus. Er wird sagen, ich bin der ANTIFAschismus!'
... Von niederen Instinkten
getrieben!

Ronald Lehmann | Do., 8. Februar 2024 - 17:02

Antwort auf von Günter Johannsen

was Andreas Popp in seinen Aufklärungs-Videos hervorragend erklärt hat
(Danke nach CAN 👍👏💓)

Diese Wort > FASCHISMUS kommt aus den Italienischen/lat. & bedeutet
sinngemäß:

"in ein Richtung gebürstet > ausgebürstet"

Ein sehr guter Artikel! Danke!
Aber es gibt für mich da einen blinden Fleck.
Das Freund/Feind-Schwarz/Weiß-Denken setzte in vollem Umfange 2015 mit dem großen Ansturm der Migranten ein , als alle, die Bedenken ,bedenkenlos als fremdenfeindlich und rassistisch abgestempelt wurden. Zurückgeschlagen wurde mit der Beschimpfung "Gutmenschen". Und dieses Denken wurde von allen Seiten befeuert. Medien und Regierung räumten die Berechtigung der Bedenken, die sich im nachhinein bewahrheiteten, wie wir heute wissen, nicht ein, die Spaltung war nicht mehr aufzuhalten, die AfD im Aufwind.
Vertieft wurde sie in Coronazeiten, wo unverhohlen gegen Ungeimpfte gehetzt wurde...amtlicherseits gesteuert. Und dass Kriege keine Vorgeschichte haben sollen, sondern urplötzlich von einer Seite entzündet werden, ist ein weiteres Indiz für vorgegebenes Gut/Böse-Denken.
Das sollte doch nicht unberücksichtigt bleiben , denn nur so kann man die Handlungsspielräume wieder breit öffnen im Sinne der Demokratie

Wie die Auswahl der von ihm kritisierten Politiker zeigt, lässt sich Herr Oelze dem grünen Milieu zuordnen. Wichtig ist ihm offenbar die Verurteilung der CSU, weil sie sich gegen die erwünschte schwarz-grüne Koalition im Bund stellt.

Nun ist es richtig und notwendig, wenn endlich auch im grünen Teil unserer Gesellschaft das Nachdenken darüber beginnt, wie es weitergehen kann.

Grünes Nachdenken darf aber nicht ohne Selbstkritik stattfinden. Grüne Politiker haben in den letzten beiden Jahren sehr vieles falsch gemacht, insbesondere haben sie aktiv die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben. Grünes Nachdenken darf sich daher nicht darauf beschränken, in pseudo-philosophischer Sprachrhetorik a la Habeck nur nach Gründen zu suchen, selbst an der Macht bleiben zu können.

"Was der Autor nicht berücksichtigt: die Allmacht in Politik, Medien und Kultur liegt auf Seiten von Links – Grün." Stimmt, Herr Will: Auf dieser Seite finden sich die wahren Spalter der Gesellschaft.

...ist es Herr Will. Sie sprechen mir zum wiederholten Male aus der Seele.
Ich nenne es den -Andorra-Effekt" , in Anspielung auf Max Frischs Werk. Der Protagonist entwickelt sich im Laufe des Buches mehr und mehr zu dem, was andere ihm zuschreiben und nachsagen. Dabei traf ursprünglich fast nichts davon zu....
Mehr lesen würde evt vielen in unserer Gesellschaft gut tun. Scheint auch nicht mehr so wichtig zu sein, qenn ich mir unser marodes Schulwesen anschaue

Ronald Lehmann | Do., 8. Februar 2024 - 08:20

der eigentlich schon vor langer, langer Zeit hätte geführt werden müssen

aber da wäre dieser Artikel ein Schlag gegen die neue totalitäre Agenda gewesen

denn das unterscheidet Demokratie & totalitäre Diktatur

weil eine Diktatur nicht nach Argumenten handelt,
sondern was die Macht beschließt, was der momentane ZEITGEIST ist

Armin Latell | Do., 8. Februar 2024 - 08:49

einen Stuhlkreis, zünden eine Kerze an, fassen uns an die Hände und haben uns alle lieb. Ende gut, alles gut. Ziemliches Wischi Waschi, was Herr Oelze da schreibt. Absolut nichtssagend, irgendwie ein rundum Schlagen in alle Richtungen aus einer "Nicht-Position" heraus. Vielleicht bin ich ja aber auch nur nicht intellektuell genug.

Kai Hügle | Do., 8. Februar 2024 - 09:03

Ihre Ausführungen sind sehr ausgewogen. Das macht Ihren Beitrag zu einer absoluten Ausnahmeerscheinung in diesem Magazin für politische Kultur.
Danke sehr!

Achim de Jong | Do., 8. Februar 2024 - 10:39

Antwort auf von Kai Hügle

Ich finde, die Artikel in diesem Magazin sind äusserst ausgewogen. Das Schwarz-Weiss-Denken kam nicht mit der AfD, es war schon immer da.

Christa Wallau | Do., 8. Februar 2024 - 13:11

Antwort auf von Achim de Jong

Diejenigen, welche Andersdenkende in eine Schmutzecke stellen, zum Sündenbock machen oder arrogant als nicht-satisfaktionsfähig verachten - das sind die Schwarz-Weiß-Denker, nicht ihre Kritiker.
Der jetzige schlimme Zustand der Spaltung unserer Gesellschaft wäre n i e
eingetreten, wenn nicht - vom ersten Tag ihres Bestehens an - die AfD verteufelt worden wäre.
Es ist unbestreitbar, w e r da mit dem fatalen Schwarz-Weiß-Sehen begonnen hat.

Walter Bühler | Do., 8. Februar 2024 - 11:44

Antwort auf von Kai Hügle

... Artikel von Herrn Oelze ist eine prompte Betonung der Spaltung in Schwarz-Weiß, die Sie und Herr Lenz in diesem Forum offen halten.

Grün-linke Selbstgefälligkeit und grün-linker Glaubenseifer setzen sich halt doch sehr schnell wieder durch.

Man könnte eigentlich darüber lachen. Aber Ihr kurzer Kommentar zeigt in exemplarischer Weiseh, wie schwer oder gar fast unmöglich es in Wirklichkeit ist, mit Leuten, die sich selbst und ihre Ideologie in allem Ernste für unfehlbar halten, in ein vernünftiges Gespräch zu kommen.

Elisabeth Werner | Fr., 9. Februar 2024 - 01:21

Antwort auf von Kai Hügle

Herr Hügle, Ihr Lob ist leider ein wenig vergiftet, weil Sie gleichzeitig behaupten, Ausgewogenheit wäre eine absolute Ausnahmeerscheinung im "Cicero".
Meiner Erfahrung nach sind die meisten Artikel in diesem Magazin relativ ausgewogen, wobei der von Herrn Oelze leider ein wenig linkslastig ist.

Kai Hügle | Fr., 9. Februar 2024 - 11:36

Antwort auf von Elisabeth Werner

Ein Artikel, der auch auf der rechten Seite des politischen Spektrums gefährliche Entwicklungen beschreibt, ist „linkslastig“. Alles klar. :-)

Ernst-Günther Konrad | Do., 8. Februar 2024 - 09:14

Ja, wir sind es noch, aber auf dem Weg zur Autokratie bzw. zur Meinungsdiktatur.
"Eine Auseinandersetzung respektvoll und sachbezogen zu führen, ist in der Demokratie alternativlos." Genau das ist inzwischen weitgehendst abhandengekommen und wird staatlich gelenkt unterbunden. Es gibt nur noch eine Meinung. Und das ist die woke links-Grüne ideologische Mindermeinung dieser Ökofaschisten. Aber auch die werden sich selbst zerlegen und an der Realität letztlich scheitern. Nur werden sie bis dahin eine Menge Flurschaden angerichtet haben und es wird eine große Kraftanstrengung brauchen, wieder zu den ursprünglichen Werten unseres GG zurückzukehren. Vorher werden wir aber viel Leid und Schmerz erfahren. Und diejenigen, die jetzt mitmachen, sie werden daran größtenteils zerbrechen. Sie wissen es nur noch nicht.

die sog. Einheitsparteien werden aber immer noch von einer Mehrheit der Wähler gewählt. Es ist ja nun auch nicht alles schlecht, man muss auch mal mit anderen Ländern vergleichen, da gibt es sicher das eine oder anderen was wir uns abschauen könnten. Aber eben auch umgehkehrt (zb bin ich immer noch lieber hier Patient, als im britischen Gesundheitssystem)

Peter Sommerhalder | Do., 8. Februar 2024 - 09:18

vernünftig und fair debattiert werden können, wenn im Voraus festgelegt wird wer die „Guten“ und wer die „Schlechten“ sind?

Klar, schlussendlich gewinnt immer die Realität, aber wäre es nicht hilfreich, wenn man von Anfang an beim Debattieren die Realität berücksichtigen würde…?

Angelika Schmidt | Do., 8. Februar 2024 - 09:20

Vielen Dank für diesen differenzierten Artikel über die Komplexität der Wirklichkeit und wie man damit vernünftig umgeht.
In der Tat, man fängt vielleicht am besten bei sich selbst an. Verpflichtet sich selbst zur Reflexion und Differenzierung, prüft, ob man das überhaupt noch kann und vor allem auch will und ob man die Kraft aufbringen kann, die verengte schwarz weiss Meinungsblase zu verlassen um dann mit neuen Einsichten in die Höhle zurück zu kehren. Mir kommt Platons Höhlengleichnis in den Sinn. Aber auch Kassandra, der Seherin. Letztendlich hat ihr niemand geglaubt. Man muss unbequeme Wahrheiten über sich selbst und über die Welt ja wahrhaben, aushalten können. Ich glaube daran hapert es.

Frieda Frey | Do., 8. Februar 2024 - 09:35

"Eine Auseinandersetzung gleichzeitig immer respektvoll und sachbezogen zu führen, ist eine doppelte und anstrengende Herausforderung für den Einzelnen wie für eine Gemeinschaft."

Dafür braucht es viel Selbstdisziplin, die Fähigkeit unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und viel Wissen. Leider geht das vor allem in den Eliten immer mehr verloren. In den Medien wird schon seit Jahren die mentale Unterentwicklung gefeiert, während die Politik zum Showbusiness mutiert, wo in diversen Talkshows und sozialen Medien jeder versucht, sich gegenseitig mit einfachen Parolen zu überbieten. Die grosse Masse scheint es zu mögen.
Wir sind in der Ära des Dilettantismus und Regresses angekommen. Es geht nicht mehr darum funktionierende Lösungen umzusetzen, sondern um Selbstpräsentation und Schein.

Hans Jürgen Wienroth | Do., 8. Februar 2024 - 09:56

Der Ausspruch von Frau Lemke („Die größte Chance, …, besteht darin, dass Regierungen sich auf eine wissenschaftlich wie demokratisch fundierte Politik konzentrieren.“) geht einher mit einer Verabsolutierung „der Wissenschaft“ als unfehlbar.

Wahre Wissenschaft stellt sich selbst und seine Erkenntnisse ständig in Frage. Wo die Ergebnisse von Forschung nicht als absolut gelten, sind Diskussion und Kompromiss möglich. Da gilt auch für die Meinungsfreiheit. Wenn eine Mehrheit diese gefährdet sieht, steht der Absolutismus vor der Tür.

Merkels „alternativlose“ Politik war kein Zeichen von Demokratie, Diskussion überflüssig. Denken wir z. B. an die Einschränkungen der Bürgerrechte in der Corona-Zeit, die von vielen Medien noch befeuert wurden. Wo wird heute in der Politik über die möglichen Folgen von Entscheidungen diskutiert? Diskussion und Opposition sind bei einer unfehlbaren Politik überflüssig.

Gilt das auch, wenn die Politik den Geisterfahrer gegenüber allen anderen Ländern spielt?

Helmut Bachmann | Do., 8. Februar 2024 - 10:00

Der Autor setzt richtig an, verharmlost jedoch eine Seite. Er verbleibt im Freund-Feind-Schema. Was nun einmal zu einer Versöhnung gehört ist die Entschuldigung. Und damit auch die Aufarbeitung der Fehler der Mächtigen. Hier wird so getan, als würde es links der Mitte nur um Reaktion auf "die Rechten" kommen, ein beliebtes Narrativ links der Mitte. Fakt ist, dass Mächtige zu totalitärem Denken und Sprache griffen. Seit jemand das alternativlose Durchregieren erfand. Sehr schlimm wurde es in der Coronazeit, aber bereits die Reaktionen auf eine gewisse eurokritische Partei war alles andere als fair. Wer an den Hebeln der Macht sitzt, darf nicht spalten in Gute und Böse. Erst Recht nicht der Präsident. Wer an den Hebeln der Macht sitzt, darf sich nicht in der Phantasie der eigenen überlegenen Gutheit sonnen. Die AfD, die Wut auf "die da oben" sind Reaktion und Symptom einer abgehobenen Politik. Wer das verharmlost, will nicht wirklich den Streit zulassen, sondern Konsens erzwingen.

S. Kaiser | Do., 8. Februar 2024 - 10:04

.... bringt es dieser Satz: "Die wohl größte Gefahr für die Demokratie ist der mangelnde und schwindende Wille zur Differenzierung in der Mitte." Eine schöne, leicht polemische Gegenüberstellung der polarisierten Positionen. Nichtsdestotrotz wird in beiden Lagern anerkannt, dass der momentane Zeitgeist in der öffentlichen Wahrnehmung linkslastig verortet wird. Denn die einen finden das gut und warnen pauschal und undifferenziert vor dem 'Rechtsruck', die anderen bemängeln besagten Zeitgeist und sehen sich im öffentlichen Diskurs 'gecancelt' und stigmatisiert. Diese Unwucht spiegelt sich in den derzeitigen Umfragen wieder. Die Verantwortung das wieder ins Lot zu bringen, liegt mE bei den Medien, die einen Dialog und Repräsentation von beiden Lagern ermöglichen müssen. Tun sie das nicht, nimmt die Polarisierung zu, die Ränder gewinnen und die Schieflage fräst sich weiter ein.

H. Stellbrink | Do., 8. Februar 2024 - 10:42

Die Aussage "die AfD und ihre Vordenker" hätten ihr Ziel der Polarisierung erreicht, verwundert etwas, befinden sie sich doch ständig in der Defensive und müssen "Nach-Denken". Die Radikalisierung von Teilen der AfD erfolgte von Anfang an unter der Beschimpfung selbst von Lucke, Petry und Meuthen als "Nazis", die heute als Kronzeugen gegen die AfD herangezogen werden. Eine Radikalisierung liegt durchaus im Interesse der anderen Parteien, daher wird kein Mittel gescheut, um sie zu verschärfen.
Die Gesellschaft hat seit Corona ein Problem mit dem Immunsystem, das ihr eine grundlegende Resistenz gegen totalitäre Machtansprüche verleiht. Wie an den Massendemonstrationen erkennbar, reihen sich viele bereitwillig in die Gruppe derer ein, die anderen die Grundrechte beschneiden wollen. Körperliche Unversehrtheit, Meinungsfreiheit, Schutz der Privatsphäre, Diskriminierungsverbot, staatliches Neutralitätsgebot, Gleichheit vor dem Recht stehen alle zur Disposition. Wehret den Anfängen!

Heidemarie Heim | Do., 8. Februar 2024 - 10:56

Zunächst werter Herr Oelze sagen Sie zurecht wie man es heutzutage nicht oft antrifft "was ist" und zu was diese schleichende Entwicklung innerhalb unserer Gesellschaft mittlerweile angerichtet hat. Doch zu kurz kommen mir Gründe oder Ursachen und wer, wann, wo und warum alles seinen bedauerlichen Anfang nahm. Denn herrschte z.B. nicht von Anfang an für mich persönlich peinlich empfundenes Theater und die Ahnung welches schlechte Stück man aufzuführen gedenkt, als es z.B. um die infantil anmutende Diskussion um die Sitzordnung im Bundestag ging: "Bäh, wir wollen aber nicht neben denen sitzen!" o. man als Erstes gemeinsam eine vom Bundestagspräsidenten angestoßene Änderung vornahm um einen Alterspräsidenten der AfD zu verhindern. Und es fortan für keine sich selbst als echte Demokraten bezeichnende Parlamentarier/innen ein Problem war auf eine Zwischenfrage zu antworten: "Nein, mit Nazis rede ich nicht!" (Kahrs SPD) Applaus vom Rest des Hauses. Das Resultat davon sehen wir bis heute!

Wolfgang Döbler | Do., 8. Februar 2024 - 11:29

Die Debatten und Schuldzuweisungen entzünden sich an der Migration. Ich bekomme auch einen "dicken Hals“, wenn jemand gendert, aber darin liegt nicht die Ursache dieser Entwicklung!

"Die Rechten werden immer intelligenter", dieser Satz zeigt auf den Beginn der "antifaschistischen" Bewegung! Das Problem war nicht links gegen rechts, sondern oben gegen unten! Während die Menschen aus den heute sogenannten bildungsfernen Schichten die Integrationsarbeit machen mussten, haben "die da oben" ihr Etikett darauf geklebt: "Faschismus".

Meine Freunde brachten einen gleichaltrigen Juso mit. Ich habe es noch im Ohr: "Die da unten haben schon immer gemacht, was wir wollen." Und "Es ist doch selbstverständlich, dass die Rechten sozial relevante Themen aufgreifen."

Von der Hufeisentheorie waren die Herrschaften damals noch weit entfernt. Heute legitimiert es den "Kampf gegen Rechts"! Was sollen denn die Leute sagen, wäre als Argument ehrlicher gewesen.

Theodor Lanck | Do., 8. Februar 2024 - 11:46

Ein schöner Text - wenn da nicht das fast ausschließliche AfD-Bashing wäre, das den Aufruf zum Austausch zum guten Teil wieder dementiert.

Bernd Windisch | Do., 8. Februar 2024 - 12:12

Gegenüber dem "idealen Feindbild" Björn Höcke, in meinen Augen ein hoffnungslos zurück gebliebener Geschichtsrevisionist und in vielen seiner Ansichten rechtsradikal, den ich als Person niemals wählen würde, sind alle Hemmungen gefallen. Auf den zum Großteil von linken Aktivisten organisierten Demos der letzten Tage wurde der Staat offen aufgefordert Repressionen gegen Höcke (Entzug der Grundrechte) und gegen die AFD (Parteienverbot) in Szene zu setzen. Schlimm ist in diesem Kontext, dass viele Medien diesem intellektuellen "Lynchmob" eine Bühne bieten. Mehr noch, dessen Forderungen sogar medial verstärken in dem der Eindruck erweckt werden soll, diese Forderungen seien legitim oder sogar rechtstaatlich geboten. Zusätzlich wurden namhafte CDU Politiker in den gleichen Rassistentopf gerührt. Das geht gar nicht! Alle Konservativen sollten sich dagegen wehren.

Angenehm sachlich und auf hohem Niveau sind die Leserzuschriften unter diesem Artikel. Das lässt hoffen!

Bernhard Marquardt | Do., 8. Februar 2024 - 12:14

„ Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen. “.Voltaire.
Diese essentielle Errungenschaft der Aufklärung scheint gerade verloren zu gehen.
Initiiert von der Regierung zum eigenen Machterhalt.
Gestützt von der links-grünen Medienphalanx und von fanatisierten „NGO's“, befeuert sie die Unterdrückung der Meinungs- und Redefreiheit.
Von neuen Jakobinern wird jeder genötigt, die „moralisch richtige“ Haltung zu beweisen, ansonsten drohen ihm Stigmatisierung, shitstorm und Ausschluss aus der Diskussion. Mindestens.
Demnächst werden die schwarzen SAntifa-Hilfstrupps im "Kampf gegen rechts" die Keulen schwingen, Autos abfackeln, Fensterscheiben zertrümmern, vermeintlich „Rechte“ drangsalieren und deren Familien bedrohen.
Zur klammheimlichen Freude der Antifa-Frau Esken und anderer Kombattanten.
Ein schicksalträchtigerr Rückfall hinter die Errungenschaften der Aufklärung.

.......ist schon seit vielen Jahren verloren gegangen. Die Umkehr des Zitates wurde schon spätestens von Merkel eingeleitet mit ihre sogenannten "alternativlosen Politik".

Tomas Poth | Do., 8. Februar 2024 - 12:29

Sehr gut auf den Demos gegen Rechts zu erkennen.
Totalitarismus ist den HeilsDenkern der rotgrünern Blase stets innewohnend.

Jens Böhme | Do., 8. Februar 2024 - 13:18

Freiheit und Demokratie haben fertig. Die Bürger, die Gesellschaft, die Parteien sind schon weiter als das zu verteidigende System. Das System wird von allen verteidigt, gemeint ist aber bereits ein neues System: das Autoritäre, das Absolute, je nach politischer Ausrichtung. Es wird nicht wahrgenommen, weil Entwicklung ohne Brachial-Revolution langsam durch alle gesellschaftlichen Bereiche wächst. Letztlich ist es lustig zuzuschauen, wie eine zunehmend bildungslose Gesellschaft die eigentliche Ursache des Systemzusammenbruchs der bisherigen Demokratie - die Globalisierung in alle gesellschaftlichen und persönlichen Lebensbereiche - nicht erkennt und stattdessen sich gegenseitig die Federn ausrupft.

Markus Michaelis | Do., 8. Februar 2024 - 13:19

Zuerst mal Ja, wir diskutieren zuwenig miteinander, weil zuviele Sichtweisen als alternativlos und nicht diskutierbar vorausgesetzt werden.

Ich glaube aber nicht (mehr) daran, dass alle einfach ruhiger miteinander reden müssen. Gauck beschreibt in seinem aktuellen Buch, wie er von dem Glauben abgekommen ist, dass man einfach nur vernünftige Schulen und Diskurse bräuchte, um am Ende alle Menschen in einen gemeinsam geteilten Diskursrahmen zu bekommen.

Zum Teil kommen die gesellschaftlichen Probleme daher, weil wir zu sehr an die Kraft dieses vernünftigen Diskurses glauben und dann immer wilder reagieren, wenn dieser den eigenen Toleranzbereich verlässt.

Ich denke jeder Mensch hat nur eine begrenzte Auffassungsgabe, begrenzt viel Zeit und Geduld den tausend Puzzlesteinen zu folgen, wie andere die Welt sehen. Millionen Menschen synchron können das ohnehin nicht. Vielleicht brauchen wir keinen Triumph der Vernunft, sondern mehr pragmatischen Umgang mit tiefen Gegensätzen.

Wie würden Sie folgendes Frage beantworten:

Ist es vernünftig an einer roten Ampel zu halten, wenn weit und breit kein anderer Verkehrsteilnehmer vorhanden ist?
Oder wäre es pragmatisch die Ampel zu ignorieren und seinen Weg fortzusetzen?

Höre gerne von Ihnen.

Christoph Schnörr | Do., 8. Februar 2024 - 13:23

... vielen Dank. Ich befürchte jedoch, dass die Forderung "Eine Auseinandersetzung gleichzeitig immer respektvoll und sachbezogen zu führen, ist eine doppelte und anstrengende Herausforderung für den Einzelnen wie für eine Gemeinschaft." ein frommer Wunsch bleiben wird, wenn schon elementarste Verhaltensweisen heutzutage bei den Verantwortlichen nicht mehr selbstverständlich sind: Wenn ich etwas ankündige, dann mache ich nicht das Gegenteil. Entscheidungen sind hinreichend zu begründen. Wenn Recht gelten soll, dann bitte für alle und das auch durchsetzen. Bitte keine "Brandmauern", egal nach welcher Seite. Nicht nur die Komplexität der Wirklichkeit versuchen wahrzunehmen, sondern die Wirklichkeit und Tatsachen überhaupt erst einmal wahrnehmen statt zu ignorieren. Im Aufsichtsrat der öffentlichen Medien das durchsetzen, was per Satzung vorgegeben wurde. Verantwortung insbesondere auch dann übernehmen, wenn es aus eigenem Fehlverhalten geboten ist zurückzutreten.

Bernd-D. Wieeth | Do., 8. Februar 2024 - 13:49

Leider kennt die Wissenschaft keine Wahrheiten, sondern lediglich (bisher nicht widerlegte) Hypothesen.
Die Diskussion über die Klimaveränderung in de 1970er Jahren hat eine neue Eiszeit erwartet.
Siehe etwa Frankopan, Zwischen Erde und Himmel, S. 766 ff
Speziell bei Prognosen in chaotischen System, wozu Wetter und Klima, gehören, können sich also auch Prognosen in 50-Jahres-Zyklen verändern. Zumal unser Kenntnisstand der Abhängigkeiten und Rückkopplungen immer unvollständig sein wird.
Zugegeben: aktuell ist die Hypothese des hohen Einflusses von CO2 hoch plausibel.
Leider müssen wir mit diesen Unsicherheiten leben.

Bernd-D. Wieeth | Do., 8. Februar 2024 - 13:52

Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere recht haben könnte.
Aber heute will ja niemand irgendwen verdächtigen.

Tomas Poth | Do., 8. Februar 2024 - 18:38

Antwort auf von Bernd-D. Wieeth

... immer wieder gut.

Ronald Lehmann | Do., 8. Februar 2024 - 13:53

ich sehe fmp. Demokratie in zwei Faktoren eingeteilt

A - DEN RAHMENBEDINGUNGEN

Gesetze/Verfügungen/Anordnungen
die Auswahl der Entscheider
welche Voraussetzungen müssen diese haben Schutzmechanismen gegen ANFÄLLIGKEIT von Bestechung/Abhängigkeiten
Berufungen >> wer ist Ermächtigt & wer kann kontrollieren & gibt es Einspruchs-Möglichkeit
Einspruchsmöglichkeiten, Veto-Recht & Fristen
Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen für Volk &/oder Kontrolleure & sind diese für die Macht-Systeme sichtbar wie z.B. das Bundes-Kartell-Amt 🤣🤣

B - DEN INHALTEN (Füllstand der Tropfen im Fass)

den abertausenden von Entscheidungen, Verfahrensweisen, Abhandlungen sowie deren Abläufe in einer Gesellschaft
>> in den einzelnen Gewalten-Teilungen
>> wie verlaufen die Prozesse

👿
- von oben nach unten, wo nur noch Fassadenmäßig abgenickt wird
- wo im stillen Kämmerlein taktische Partei-Spielchen vollführt werden
- wo Selbstbedienung ohne Rechenschaft normal ist
- wo Eide & Verantwortungs-Übernahme
> Märchen 👿

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 8. Februar 2024 - 15:50

Die Farben Schwarz & Weiß als Gegensätze im Denken zu postulieren ist diskriminierend. Ein guter Weißdenker wird bemüht sein die kaiserliche Kolonialpolitik durch Erleichterung der Museen von Exponaten zu relativieren und eine ständige Fährverbindung zwischen Nordafrika und Italien herzustellen. Damit kann der gute Schwarzdenker endlich seinen Unterhaltspflichten nachkommen und €‘s in die Heimat zu überweisen.
Völlig überflüssig ist der Hinweis auf die Probleme zwischen Politik & Wissenschaft. Es ist doch klar, dass die Politik Wissenschaft finanziert die es in unsozialer Weise vertritt, dass in der Geschlechterfrage ausschlaggebend ist, dass Körperorgane wie Gebärmutter oder Hoden, in welchen die Samenzellen produziert werden, bestimmend sind für das Geschlecht. & wie kann man nur den Begriff Aktivist überhaupt nur infrage stellen. Der Hamster im Hamsterrad ist Aktivist, nicht der Klimakleber, der genau das Gegenteil tut. zumindest der Hamster lebt gesünder.

M. Posselt | Do., 8. Februar 2024 - 15:54

Der Artikel spricht viele Punkte der heutigen politischen (Nicht-)Debatte an. Allerdings sollte man nicht vergessen, wer hier die Mächtigen sind, die ihre Kritiker in zunehmend totalitärer Weise diffamieren und denunzieren, offenbar mit dem Ziel der Zersetzung und (pol.) Vernichtung, wie einst die Stasi. Aufrufe zu Aufmärschen gegen diese Kritiker seitens der Regierenden und deren Institutionen gab und gibt es nur in totalitären Staaten. Wer sich da vereinahmen lässt, beweist nur, dass er von demokratischem Diskurs und Meinungsfreiheit nichts versteht bzw. keine Argumente für den so notwendigen Diskurs hat.

Sancho | Do., 8. Februar 2024 - 15:55

In diesem kleinen Bändchen von Gustave Le Bon wird sehr anschaulich die Systematik der Massenbewegungen analysiert.
Auch wenn diese Erkenntnisse schon ~100 Jahre alt sind, und Formulierungen dem Zeitgeist entsprechen, so sind die Parallelen bemerkenswert, geben Einblick in Hintergründe und helfen, die heutigen Situation einzuordnen.
Unter dieser Prämisse ist nicht die AfD, der politische Gegner, der flugs zum Feind erklärt wurde, der Verursacher der Krise, Cancel Culture, Diskursverengung, etc. sondern die Inkompetenz der Regierungen. Es ist das alte, bewährte Muster der Ablenkung und das Werkzeug dazu, in diesem Buch beschrieben, wirkt nach wie vor, wie auf unseren Straßen besichtigt werden kann.

Henri Lassalle | Do., 8. Februar 2024 - 16:13

ist die Machtausübung. Der "Gute" gehorcht dem lieben Gott, der alles sieht, alles hört und kontrolliert. Das "Böse" ist der Opponent, der ewig Ungehorsame, der sich dem paranoischen Gott nicht total unterordnen will.
In Abwandlung dieses archaischen Schemas haben wir heute die ausgrenzende Intoleranz, nach dem alten Motto: "Wenn ihr nicht für mich (uns) seid, dann seid ihr gegen mich, also meine Feinde". Dieses Schema ist atavistisch, wird sich nie ändern. Da hat man nur zwei Optionen: Kampf oder Rückzug. Ich habe den Eindruck, viele Bürger ziehen sich angesichts der politischen und öffentlichen Spektakel ins Private zurück, man könnte von einem Biedermeier-Reflex sprechen.

Bernhard Jasper | Do., 8. Februar 2024 - 16:55

Osten: Aus den Vorprägungen der DDR-Zeit, sowie den enttäuschten Erwartungen und Träumen in der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik („das System“), erwuchs die Projektion auf das mystisch völkische „Wir“ (Pegida: „Wir sind das Volk“). Was sich dort im ökonomisch bestimmten Sozialzusammenhang zusammenbraute, wurde dann von zugezogenen westlichen Ideologen instrumentalisiert. Eine Ent-Ideologisierung (Freund-Feind) nach der Wende hat also nie gegriffen, mit unangenehmen Konsequenzen. Die Unterschiede treten wieder deutlich zutage. Nicht Integration, sondern Eigenständigkeit scheint wieder gefragt (Abschottung).

Westen: Es gibt keine einheitliche Bildvorstellung von Gesellschaft mehr. Die moderne Gesellschaft ist heterogen, es handelt sich nicht mehr um Einheitlichkeit. Die Gesellschaft hat sich aufgelöst in einzelne Gruppen mit verschiedenen Lebensstilen, die sich immer weiter ausdifferenzieren. Vorstellungen von Gesellschaft sind heute dynamisch.

Urban Will | Do., 8. Februar 2024 - 18:37

Antwort auf von Bernhard Jasper

Einen im Wortlaut identischen Beitrag (der Teil unter „Osten“) von Ihnen findet man als Antwort auf einen Kommentar eines anderen Foristen im Artikel „Versuch eines sachlichen Verhörs“ hier im CICERO.
Kann man machen, klar.
Aber schon der Wortlaut Ihrer Beiträge lässt einen ein wenig ratlos. Für mich etwas zu abstrakt.
Aber gut, geht mich nichts an.
Ich denke mir meinen Teil, alles andere wäre Spekulation.
Ihnen einen schönen Abend.

Fritz Elvers | Do., 8. Februar 2024 - 21:15

Antwort auf von Bernhard Jasper

Die Pegida Losung: „Wir sind das Volk“, war ja praktisch ein Plagiat der eigentlichen Revolution von 1989. Aber das Grundgefühl, trotz aller Zuwendungen, vom Westen betrogen worden zu sein, blieb und haben sich kurioser Weise clevere, aus dem Westen stammende Agitatoren (Gauland, Weidel, Hoecke u.s.w.) zunutze gemacht. Eine Partei als Geschäftsidee, der Ossi lässt sich praktisch vom Westen, von gescheiterten NPDlern, politisch kaufen! Warum tritt der heimatliebende Bernd nicht in seiner Heimat an?

Der gemeine Ossi muss sich endlich emanzipieren, er kann selbst genug und muss sich vom Westen keine AfD (NPD) aufschwatzen lassen.

Es begaben sich einst ein Herr in Karo und Hirschkrawatte, eine Blondine, ein ausgemusterter Lehrer, der stets die rechte Hand nach vorne streckte, womit sich dann gut die Zweige beiseite schieben ließen und einige andere finstere Gesellen des Nachts über die grüne Grenze durchs Gebüsch in das einstige Reich des Honni, das untergangen war... Der Malermeister war schon dort und erwartete sie.

Und dann hat man hat dem „gemeinen Ossi“, gemeinhin ein unselbständiges, wirres, unverständliches Zeug redendes Wesen, das stets gefüttert werden will und nie arbeitet, die neue Partei quasi ins Schaufenster gehängt, neben der Honni – Büste , den der Ossi ja noch immer verehrt.
Und der Honni, also die Büste, gelle, die war verzaubert und hat dann alle zwei Minuten geschrien: „Liewe Mittbüürnnnninnnen ünn Mütbürrrrrnr... wählet nün die da!“
Und der „gemeine Ossi“, wie gesagt, siehe oben, des Denkens unfähig, hat halt gemacht.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann wählen sie noch heute.

Sancho | Do., 8. Februar 2024 - 17:51

In diesem kleinen Bändchen von Gustave Le Bon wird sehr anschaulich die Systematik der Massenbewegungen analysiert.
Auch wenn diese Erkenntnisse schon ~100 Jahre alt sind, und Formulierungen dem Zeitgeist entsprechen, so sind die Parallelen bemerkenswert, geben Einblick in Hintergründe und helfen, die heutigen Situation einzuordnen.
Unter dieser Prämisse ist nicht die AfD, der politische Gegner, der flugs zum Feind erklärt wurde, der Verursacher der Krise, Cancel Culture, Diskursverengung, etc. sondern die Inkompetenz der Regierungen. Es ist das alte, bewährte Muster der Ablenkung und das Werkzeug dazu, in diesem Buch beschrieben, wirkt nach wie vor, wie auf unseren Straßen besichtigt werden kann.

„Gemeinschaften“ wollen den Menschen auf ein Bild, eine einzige Idee einschwören (besonders ausgeprägt wahrzunehmen in einer Online-„Community“ oder auch in der Zielgruppenwerbung und Propaganda). Wer ist eigentlich dieses radikale kollektive „Wir“? Mich erinnert es immer an die „Blut- und Boden“- Mystik der Nazis- diese fluchbeladene Seite der abendländischen Zivilisation.

Die moderne „Gesellschaft“ bietet dem Menschen jedoch den nötigen Raum und Abstand zu anderen, von wo aus er sich immer wieder neu entwerfen und ausprobieren kann. Eine heterogene Gesellschaft bringt eben „viele Blumen zum Blühen“. Kommt es nicht an jedem Ort zum Tragen, tritt dort das „Recht“ (Grundgesetz) ein. Die moderne Gesellschaft hat auch Öffentlichkeit, jedoch mit gesellschaftlichen Umgangsformen.

nur an „Nazis“ und „Blut- und Boden -Gemeinschaft“ zu erinnern scheint.
Und Sie diesem die sogenannte „moderne" Gesellschaft“ gegenüberstellen, die dem Menschen angeblich genügend „Raum und Abstand“ gewährt.
Ich sehe mich gerade in so einer „modernen“, links – grün dominierten Runde sitzen (um mal Ihrem „Nazi – Bild“ ein anderes gegenüberzustellen) und mir die Freiheit nehmen (was ich mir als „moderner“ Mensch in einer ach so heterogenen Gesellschaft einfach mal erlaube), den menschengemachten Klimawandel kritisch zu hinterfragen oder die Segnungen von Windrädern, oder was auch immer...
Da würde sich wohl schnell zeigen, dass das „Wir“ gewiss kein reines Markenzeichen einer „Blut und Boden – Mystik“ ist.
Mit etwas Glück käme ich unverletzt nach draußen...
Das „Wir“ dominiert unseren derzeit links -grün beherrschten Mainstream in gleicher Weise wie einst die Nazis.
Oder was glauben Sie, wer die „moderne“ „Cancel Culture“ erfand?

Susanne Stefi | Do., 8. Februar 2024 - 18:10

Dieser Zusammenhang mit der hier beschriebenen Misere fehlt mir in der Betrachtung. Ich stimme dem Autor in seiner Analyse völlig zu, ich kann nur nicht nachvollziehen, wenn er schreibt "hier kann die AfD einen Erfolg verbuchen".
Die Frage muss doch lauten, wann und wie begann die Polarisierung? Ich denke, sie begann damit, dass Frau Merkel quasi die Opposition abschaffte. Plötzlich wollten alle Parteien das Gleiche. Opposition war nicht mehr "schick". Das verstärkte sich 2015 und gipfelte schließlich in der Corona-Zeit. Wer hier auch nur im Ansatz etwas hinterfragte wurde sofort und alternativlos in die rechte Ecke gedrängt. Der Versuch, sachlich zu diskutieren wurde im Keim erstickt. Es gab eine vorgeschriebene Lehrmeinung. Andersdenkende, die gar nichts mit rechten Parteien gemein hatten, wurden diffamiert, gelöscht, lächerlich gemacht. Natürlich radikalisiert das.
Solange diese Zeit nicht aufgearbeitet wird, solange wird die Gesellschaft weiter polarisieren.

Karla Vetter | Do., 8. Februar 2024 - 20:13

Wenn selbst im Lob der Pferdefuß folgt, wie hier im Forum geschehen(" Ausgewogener Artikel, aber nur Ausnahmeerscheinung im Cicero").Leider haben die Verletzungen, nicht zuletzt in der Stigmatisierung der Coronakritiker, den Graben vertieft." Die" Wissenschaft wird uns nicht heraus helfen. Sie erfindet sich täglich neu. So z.B. zur Klimaerwärmung der Artikel in "Nature "zu den Untersuchungen von Schwämmen und der Wahrscheinlichkeit, dass diese weit v o r jeglicher Industrialisierung begann.

Elisabeth Werner | Fr., 9. Februar 2024 - 02:25

Wenn Aiwanger beklagt, dass unsere Demokratie nur noch eine formelle ist, hat er nicht unrecht.
In unserer repräsentativen Demokratie sollen die Parlamentarier das Volk vertreten. Einem Teil der Parlamentarier wird aber zunehmend verweigert, ihre Wähler zu vertreten, indem ihnen grundlegende Rechte beschnitten werden, wie z.B. ein stellvertretender Parlamentspräsident oder verschiedene Ausschuss-Vorsitze.
Die "Altparteien" haben sich gemütlich im Parlament eingerichtet, und dulden niemanden, der ihr Wohlbefinden stört.
Diejenigen, die dich das trotzdem trauen, werden deshalb schnell als Antidemokraten oder auch als Nazis verleumdet, obwohl sie sich niemals gegen die Demokratie ausgesprochen haben, und sogar für mehr Demokratie durch Volksabstimmungen plädieren.
Auch der Vorwurf, sie wünschten sich einen starken "Führer" ist an den Haaren herbeigezogen.
Auch wenn Aiwanger sicher nicht für die AfD sprechen wollte, hat er dies mit seiner zutreffenden Aussage doch getan.