Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine beim Gründungsparteitag des „Bündnis Sahra Wagenknecht - für Vernunft und Gerechtigkeit“, 27.01.2024 / dpa

Gründungsparteitag des Bündnis Sahra Wagenknecht - Die anständige Alternative?

Das Bündnis Sahra Wagenknecht zeigt sich auf dem Gründungsparteitag in Berlin als straff organisierte neue Heimat des Linkspopulismus.

Autoreninfo

Jakob Ranke ist Volontär der Wochenzeitung Die Tagespost und lebt in Würzburg. Derzeit absolviert er eine Redaktions-Hospitanz bei Cicero.

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Vor dem Ostberliner „Kosmos“ in der Karl-Marx-Allee hat sich eine Schlange gebildet. Etwa 380 der 450 Auserwählten, die sich Mitglieder des „Bündnis Sahra Wagenknecht – für Vernunft und Gerechtigkeit“ nennen dürfen, warten am Samstagmorgen darauf, in die große Halle des ehemaligen Kinos gelassen zu werden. An der Seite hat sich eine Handvoll Demonstranten hinter einem „Free Assange“-Banner versammelt. „Aber da sind wir doch dafür“ raunt ein älterer Herr mit sächsischem Dialekt seinem Nachbar zu. Dass affirmative Demonstrationen gerade en vogue sind, ist anscheinend an ihm vorbeigegangen. 

Die junge Partei, erst Anfang Januar gegründet, trifft sich an diesem Wochenende zu einem ersten Parteitag. Zu beschließen gibt es die Erweiterung des Parteivorstandes; bei der anschließenden Europawahlversammlung sollen die designierten Kandidaten für die Europawahl bestätigt werden. Der Zeitplan ist eng getaktet: An einem einzigen Tag soll so vollbracht werden, wozu jüngst die AfD zwei Wochenenden benötigte. Nicht zu Unrecht eilt der Neugründung der Ruf voraus, Fehler älterer Parteigründungen zu vermeiden. Man will nicht zu schnell wachsen Karrieristen und Querulanten sollen draußen bleiben. Und setzt dabei auf straffe Organisation von oben, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. 

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A.W.Mann | So., 28. Januar 2024 - 09:05

Linkspopulismus ?
Rechtspopulismus ?

Was betreiben denn die anderen „ demokratischen Parteien“. Stimmt Populismus ist das natürlich keiner, vernünftige Politik zum Wohle der Mehrheit in diesem Land also dem Volk oder der Bevölkerung ist keine zu erkennen. Man verfolgt Lobbyinteressen und Klientelpolitik. Zum BSW mag ich noch keine Einschätzung abgeben, weil dieser ja auch sehr wohltuend durch die Medien hofiert wurde, um die andere Opposition zu schwächen. Welche Position eine Frau Wagenknecht wirklich vertritt ? Eine Veränderung in der „Altparteienlandschaft“ kann der Meinungsfreiheit in diesem Land jedenfalls nicht schaden.
Wie bei der Werteunion wird es auch beim BSW darauf ankommen, möglichst nicht zu viele opportunistische Karriereristen aus den Altparteien anzuziehen. Unverbrauchte und nicht durch Korruption belastete Figuren sollten die Mehrheit gegenüber den postengeilen Wendehälsen ausmachen. Für die Protagonisten, wenn sie es denn ehrlich meinen, eine Mammutaufgabe.

Christa Wallau | Mo., 29. Januar 2024 - 11:33

Antwort auf von A.W.Mann

J e d e neue Partei unterliegt der großen Gefahr, von opportunistischen Karrieristen gekapert zu werden!
Und in den Altparteien hat dieser Vorgang auch immer eine große Rolle gespielt.
Es handelt sich dabei fast um einen Automatismus.
Diejenigen, welche bei anderen Parteien nicht zum Zuge kamen und solche, die bisher beruflich nicht weit gekommen sind, r i e c h e n quasi die Möglichkeiten, die ihnen die vielen, neu zu schaffenden "Posten" bieten und stürzen sich darauf.
Sie bieten sich eilfertig u. freundlich für alle Arbeiten an und gewinnen so das Vertrauen der anderen.
Da die Mitglieder, die aus Überzeugung u. Idealismus die Partei eingetreten sind, wegen ihrer beruflichen u. familiären Verpflichtungen meist nicht die Zeit haben, sich ganz in ihren Dienst zu stellen, kommen die "Abzocker" in unverhältnismäßig großer Zahl zum Zuge.
In der AfD habe ich das hautnah erlebt. Dem BSW dürfte es nicht anders ergehen. Der Fehler liegt im System, das entsprechend geändert werden müßte.

nur im Moment läßt sich das Problem nicht einfach lösen. Aus meiner Sicht ist es einfach wichtig den Etablierten einen kräftigen Schuß vor den Bug zu geben. Dabei ist mir egal ob das die "Werteunion", "BSW" oder die AfD oder alle zusammen macht denn mehr Schaden als das was derzeit regiert einschließlich der CDU/CSU als Opposition ist kaum noch möglich. Besonders putzig finde ich die frage nach den Parteiprogrammen als ob jemals sich eine Partei nach ihrem Programm gerichtet hätte denn da ist ja noch die Wirklichkeit von der man umzingelt ist wie unlängst ein großer Philosoph und Märchenerzähler festgestellt hat.

Kai Hügle | So., 28. Januar 2024 - 09:34

Angesichts der zahlreichen inhaltlichen Überschneidungen mit der AfD scheint mir Ihr Label "linkspopulistisch" für das BSW stark verkürzt.
Wer wie Wagenknecht auch und vor allem um AfD-Anhänger wirbt, der muss natürlich mehr anbieten als Parolen über Mindestlohn und Verteilungsgerechtigkeit. Ginge es nur um solche Dinge, hätten Wagenknecht und ihre Mitstreiter ja nicht aus der Linkspartei austreten müssen. Aber das BSW liefert eben auch dümmliche Phrasen wie
"Gutmenschentum" und die angebliche "Verengung des Meinungskorridors". Dazu ein bisschen "Israelkritik", anti-woke und pro-Russland, und schon wähnt man sich anschlussfähig auf der vermeintlich entgegengesetzten Seite des Parteienspektrums - und ist es vermutlich auch.
Dass Sie die Proteste der Antifa, nicht erwähnt haben, die im Umfeld dieses Parteitages stattfanden und die Tatsache, dass die Europapolitik des BSW sich an der Viktor Orbáns zu
orientieren scheint, verwundert dann nicht mehr weiter.

Kurt Janecek | Mo., 29. Januar 2024 - 07:18

Antwort auf von Kai Hügle

BSW und ggf. die Werteunion bieten sich an als Koalitionspartner für die AfD.
Wenn Sachverstand, Vernunft und Intelligenz aufeinander trifft könnte dies dabei heraus kommen.
Die Beherrschung des Klimawandels, Umwelt- und Naturschutzes in DE könnte dabei besser und schneller voran kommen.

Kai Hügle | Mo., 29. Januar 2024 - 13:10

Antwort auf von Kurt Janecek

Ihr Beitrag hat inhaltlich absolut NULL Bezug zu dem, was ich geschrieben habe, aber im Hinblick auf Klimapolitik "Sachverstand, Vernunft und Intelligenz" in einem Satz mit der AfD (wer erinnert sich nicht an den grandiosen Auftritt von Herrn Kotré bei Lanz?) unterzubringen, das hat durchaus satirische Qualität der Extraklasse.

Sabine Jung | Mo., 29. Januar 2024 - 13:38

Antwort auf von Kai Hügle

auch wenn Sie es nicht gern hören wollen, bzw.Ihre Gesinnung es nicht zulässt
wir leben hier in Deutschland in einer Demokratie, und ob die Partei BSW überhaupt eine Chance hat, das bestimmen die Wähler,
ausser sie werden wieder so diffamiert wie zurzeit die AfD, aber das ist ja in Ihren Augen auch richtig so, gell. Protestmärsche gegen rechts und alles ist richtig.

Heidemarie Heim | So., 28. Januar 2024 - 10:05

Ein bisschen Antikapitalismus, ein bisschen Frieden, ein bisschen Antiamerikanismus, ein bisschen EU, aber nicht zu viel!, ein bisschen mehr Geld für alle, weniger Genderkram und obendrauf ist angeblich ein Jeder willkommen, der nicht allzu "rechte" Töne spuckt und dem ehemaligen großen Bruder, der gerade dabei ist ein ganzes Land zu entnazifizieren, jedoch nicht mittels friedfertiger Demos gegen rechts, sondern mittels Raketen Fakten schafft, übrigens genau wie die palästinensischen Friedensfreunde das schon seit Jahrzehnten mit den Israelis versuchen, nachtrauert wie man es scheinbar selbst tut. Also eine hochflexible und anschlussfähige Partei, die mich so ein bisschen an die gute alte eierlegende Wollmilchsau erinnert;). Da werden denke ich alle aktuell im Parlament anwesenden Parteien und erst recht die Medien ihre helle Freude daran haben;). In den Redaktionen brütet man wahrscheinlich darüber in welche Ecke man BSW abstellt o. ob sie taugt die AfD im Osten auszuschalten. FG

Chris Groll | So., 28. Januar 2024 - 10:11

„Wohlstand für alle“,
Das war allerdings kein sozialistisches Programm. Es war ein Programm der Konservativen und Liberalen. Als Deutschland noch konservativ war, stieg der Wohlstand auch für alle. Davon kann heute keine Rede mehr sein, wo Geld nur noch in aller Welt verteilt wird und das NICHTSTUN höher bewertet wird als das Arbeiten, da kann es nur den Bach runter gehen.
Ja, wenn Deutschland meint, wir müßten noch eine sozialistisch/kommuinistische Partei haben, so soll es denn sein.
Vor ein paar Tagen gab es einen wunderbaren Artikel über Friedrich August von Hayek.
"Vermutlich wurde der ökonomische Erfolg des Liberalismus die Ursache seines Niedergangs, so Hayek. Denn als die Leute wohlhabend wurden, nahmen sie den Wohlstand für gegeben und wurden empfänglich für sozialistische Utopien".
Das sagt eigentlich alles.

Karl-Heinz Weiß | So., 28. Januar 2024 - 10:25

Ein gelungenes Stimmungsbild des Parteitags. Oskar Lafontaine hat sich endgültig als bester Seismograf für politische Wechselstimmungen etabliert. Und zusammen mit seiner rhetorisch begnadeten Partnerin Sarah Wagenknecht kann er sein seit Jahrzehnten festgefügtes Bild von der "amerikanischen" und der "russischen " Welt auf eine breite Basis stellen. Auch 34 Jahre nach der Wende, davon 16 Jahre mit DDR-sozialisierter Kanzlerin, kann man damit in den neuen Bundesländern Begeisterungsstürme auslösen.

Gerhard Lenz | So., 28. Januar 2024 - 10:49

Der Rachegreis aus dem Saarland hat seine Sahra losgeschickt, weiterzumachen, wo er zuletzt gescheitert ist. Dass sich der zunehmend irrlichternde Polit-Opa ("Ami, it is time to go) nicht damit begnügt, im trauten Heim Töpfe zu schrubben oder sich Gedanken über das Mahl zu machen, das er der kämpferischen Sahra kredenzt, wenn sie in den nächsten sechs Monaten mal einen Abend zu Hause verbringen sollte, war abzusehen. So klang er auch gestern wieder, als stünde er mitten im Kampf gegen den Vietnam-Krieg und für einen obskuren Sozialismus, Marke Oskar. Dass die brillante Analytikerin Wagenknecht bei der Formulierung ihrer Ziele auch nur wie eine Stammtisch-Liesl klingt, war längst abzusehen - sie folgt einerseits eben ihrem Oskar bedingungslos; andererseits muss Politik "einfach" sein. Ziel ist auch und vor allem der ewig jammernde Ossi, der immer noch "Die da oben" bekämpft, egal wer es ist.
Dass ein Di Masi allerdings da mitspielt, ist erstaunlich.
Viel Disziplin. Politbüro 2.0 eben.

Bernd Windisch | So., 28. Januar 2024 - 18:21

Antwort auf von Gerhard Lenz

Danke für die Erklärung. Ich wunderte mich schon weshalb Sie schon wieder ad hominem diskutieren.

Aber was juckt es den "Rachegreis" wenn sich Herr Tur Tur aus Lummerland an ihm kratzt?

Stefan Jarzombek | So., 28. Januar 2024 - 19:43

Antwort auf von Gerhard Lenz

Zum Bunt gehört Vielfalt die sie immer beschwören.
Oskar kennt sich aus.

Stefan Jarzombek | So., 28. Januar 2024 - 23:40

Antwort auf von Gerhard Lenz

Um das Ausbluten der saarländischen Stahlindustrie zu verhindern, einigten sich Landespolitik und Anteilseigner der Stahlwerke auf eine Stiftungslösung. Federführend war hier der damalige saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine."
Oder:
"Kurz vor der Bundestagswahl 2009 konnte DIE LINKE mit dem Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine bei den Landtagswahlen im Saarland 21,3 Prozent erzielen. Dieses Ergebnis war eng mit der Person Lafontaine verbunden, der dort jahrelang u.a. als Ministerpräsident gewirkt hatte."
Vielleicht wegen dem Satz:
("Ami, it is time to go), werden die Prozentzahlen durch die Decke gehen. (Liest man nur den Artikel über die Gaslieferungen aus USA.) Ich bin wirklich gespannt was politisch kommt. AfD, Werteunion, BSW. Der alte Muff wird offenbar ausgefegt.
Hier sind 3 neue, tatkräftige Parteien am Start. Übrigens 80 Millionen Menschen demonstrieren aktuell ja nicht mit ... wussten sie das? 🤔

Oskar Lafontaine war tatsächlich mal einer meiner Polit-Helden. Unvergessen, als die SPD eines Abends, zur Überraschung der Rest-Republik, im zuvor seit dem 2.WK ausschliesslich von der CDU regierten Saarland die absolute Mehrheit eroberte. Oskar war vermutlich mal DAS politische Talent der SPD. Mehr noch als der damals viel bürgerlicher wirkende und besser zu verkaufende, aber mässig begabte Schröder.
Es gibt aber noch eine andere Erzählung. Und die geht über einen Politiker, der Niederlage nicht verträgt, von Rachegedanken besessen ist und politisch sich seit Jahrzehnten nicht mehr weiterentwickelt hat. Ein Altlinker, der wie Wagenknecht mehr Schwierigkeit mit Neulinken (Grünen) hat, als mit der rechtsextremen AfD.
Denn deren Wähler, so die krude Logik, man durch mehr "Soziales" zurückgewinnen kann. Als ob ein Nazi aufhört, Nazi zu sein, wenn er mehr Lohn bekommt. Weswegen bei ihm die massiven Demonstrationen gegen die AfD heute auch kein Thema sind.

"Damals" wäre er mitgegangen..

Jens Böhme | So., 28. Januar 2024 - 11:20

Was ist an Populismus auszusetzen? Der Atomausstieg Deutschland z.B. war lupenreiner Populismus, weder von BSW noch AfD fabriziert, sondern von Parteien, die gegen Populismus seien. Dass BSW keine Querulanten und sonstige Schwätzer in die Partei reinlassen, ist kein Makel. In den Niederlanden wird nächster Premier jemand, der alleiniges Parteimitglied ist und trotzdem von über ein Drittel der Wähler gewählt wird (Partei für die Freiheit).

Klaus Funke | So., 28. Januar 2024 - 11:21

Warum? Natürlich zuerst gegen die AfD. Das BSW tut weniger weh. Oscar, der ewige Amatur-Sozialist, ist überall zu sehen. Aber Vorsicht, wo der mitmischt, sollte man sich raushalten. Alle Neugründungen, wo er beteiligt war, sind in die Hose gegangen. Ja, es stimmt, von allem ein bisschen - das ist Oscars Handschrift - aber nicht zu viel. Ganz klar Populismus. Und, da das BSW wenig gefährlich erscheint, lässt man sie erstmal machen. Wirklich gefährlich sind sie selbst für die AfD nicht, auch nicht für Herrn Maaßen und seine Altherrenclique. Wer sich jetzt für dieses BSW engagiert, verpulvert sein Potenzial. Aber, auch das ist im Kampf gegen die AfD erwünscht. Das BSW wird eine Wählerklientel binden, das in anderer Verbindung für die Etablierten gefährlich werden könnte. Was nicht weh tut, können wir erstmal zulassen. Wie sagte einst der Walter Ulbricht: "Es muss nach Demokratie aussehen, aber wir müssen die Kontrolle behalten!" Meine Stimme kriegt die Sahra nicht.

Naumanna | So., 28. Januar 2024 - 12:41

Halte ich für eine gute Alternative für Deutschland. BSW ist nicht nur eine Heimat für Linkspopulismus, sondern kann auch eine Heimat sein für Konservative, denen einiges an der CDU nicht passt. Der unselige Woke Blödsinn ist hier nicht mehr möglich -Gott sei Dank, auch wenn fast keiner mehr an ihn glaubt. Und natürlich kann man hohe Renten und hohe Mindestlöhne an vernünftige Wirtschaftspolitik koppeln, vor allem, wenn die Kooperation mit Russland wieder möglich wird. Ich hoffe, die neue Partei steht eng zur EU und löst die Migrationskrise.
Ich wünsche BSW auf jeden Fall Erfolg!

Christa Wallau | So., 28. Januar 2024 - 14:48

erinnert mich stark an den strahlend lächelnden Bernd Lucke, der als Gründer der AfD anfangs überall von vielen Leuten, die jahrelang vergeblich auf eine Alternative zur Merkel-Partei gewartet hatten, begeistert begrüßt u. unterstützt wurde.
Die Aufbau-Zeit der AfD war traumhaft schön!
Ich möchte sie nicht missen. Da kamen so viele unterschiedliche, aber a l l e hoch motivierte u. hoffnungsfrohe Menschen aus den verschiedensten Berufen zusammen! Wir pflegten freien Meinungsaustausch u. entwickelten Ideen, wie es mit Deutschland weitergehen sollte. In uns allen (die meisten hatten vorher noch nie einer Partei angehört) brannte das Feuer des Aufbruchs.

Jeder weiß, wie es weiterging...
Der Alltag mit seinen menschlichen Schattenseiten holte die AfD bald ein, und so wird es - mit tödl. Sicherheit - auch dem BSW ergehen. "Anständig" ist in der Politik ein Fremdwort u. wird es immer bleiben.
Bärbel Bohley hat dies z. B. auch bitter erfahren müssen u. sich ganz aus d. Politik verabschiedet.

habe gerade Bärbel Bohley gegoogelt. Sie ist 2010 gestorben. Das ist traurig. Aber ihre website existiert noch. Ist schon so - "Politisch Lied ein garstig Lied" heißt es so ungefähr in Goethes Faust. Da ist leider was dran. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ...

Ernst-Günther Konrad | So., 28. Januar 2024 - 15:05

Das sollten wir alle nie vergessen, bei aller persönlicher Wertschätzung dieses Frau gegenüber und dem Respekt vor ihrer Klugheit und Schönheit. Viele Zukunftsfragen beantwortet die neue Partei gar nicht oder nur schwammig. Lediglich die aktuellen Themen, bei denen sie auch Schnittmengen zu AFD haben, da werden auch sie konkret. Ich glaube nicht daran, dass die Partei BSW längerfristig großen Einfluss haben wird. Eher traue ich der Maaßen Partei zu, der Werte Union, dass die einiges reißen werden, gerne auch ein wenig von der AFD, wenn am Schluss in Länderparlamenten AFD/Werte Union eine Mehrheit bekommen. Davor haben die Etablierten besonders Angst, deswegen wird auch schon wieder kräftig die Nazikarte gezogen, nur ist die inzwischen verblasst. BSW wird einige enttäuschte LINKE, SPDler und auch grüne binden, ob die aber bei der EU Wahl über 5% kommen, da habe ich meine Zweifel. Lafontaine übrigens wirkt inzwischen deutlich gealtert, müde und etwas tüttelig. Mein Eindruck.

Gunther Freiherr von Künsberg | So., 28. Januar 2024 - 15:29

inhaltlich höchst problematisch war die Rede von Sahra Wagenknecht. Einer intelligenten Frau wie SW muss man unterstellen, dass sie die Konsequenzen ihrer Forderungen erkennt. Die Konsequenz, der Ukraine keine Waffen mehr zur Verfügung zu stellen ist nicht ein auszuhandelnder Friede, sondern ein Unterwerfungsdiktat der Russen über die demokratisch organisierte Ukraine. Ich unterstelle SW daher, dass sie ein kommunistenähnliches System in Europa (Ukraine) einem demokratischen System vorzieht. Nach kommunistischer Logik ist die Ukraine der demokratische Aggressor, weil eine Infektion des russischen totalitären Systems durch Ukrainenischen demokratischen Einfluss befürchtet werden muss, und so das korrupte Oligarchie- System durch das Volk (wie in der Maidan-Revolution) beendet werden könnte. Eine derart intelligente Frau wie SW erkennt das, und nimmt es in Kauf. Ich halte SW daher für keine Demokratin sondern für eine Befürworterin autokratischer Systeme. Und das vor unserer Haustür!

Ingo frank | So., 28. Januar 2024 - 16:52

und wird eine links gerichtete Partei bleiben.
Auch die, die einen „Sozialismus mit menschlichen Antlitz“ wollten, sind bis zum Ende Sozialisten / Kommunisten oder
Alt- SED ler geblieben …. sowohl in ihren gesellschaftlichen als auch in ihren wirtschaftlichen Anschauungen. BSW wird eine Linke Partei mehr oder weniger für den Westen bleiben, da viel empfänglicher für linke Idee und die Erfahrungen eines sozialistischen Systems schlicht fehlen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Stefan Jarzombek | So., 28. Januar 2024 - 19:14

Neu gegründet und gleich in Regierungsverantwortung.
So wäre es richtig.

Henri Lassalle | So., 28. Januar 2024 - 19:17

im richtigen Moment, auch die Existenzangst der etablierten "Volksparteien" zeugt davon - man wird sichtlich nervös.
Ich denke sie wird einigen Erfolg haben. Wenn Wagenknecht äussert, dass Deutschland die dümmste Regierung Europas habe, dann kann ich ihr nicht widersprechen. Auch ihre Warnung Deuschland sollte sich nicht in einen Krieg mit Russland hineinziehen lassen, sollte man sich merken.

Brigitte Simon | So., 28. Januar 2024 - 20:28

Die Ideen kenne ich doch.
- Wieder Gas aus Rußland
- keine Waffen für die Ukraine
- Putin und Stalin lassen grüßen.

Dieses Ideen der AfD könnten für Wagenknecht gefährlich werden. Drohen uns erneute Demonstrationen anderer Coleur?
Lafontaine mit seinem linksextremen Gedankengut und Netzwerk wird´richten.
Haldenwang, Faeser Steinmeier, SED-Scholz stehen Gewehr bei Fuß.
Alle Garanten für das entstandene linksradikale Deutschland. Sollte Wagenknechts Krönung nicht von Dauer sein, Geld liegt in der Schweiz.

Tomas Poth | So., 28. Januar 2024 - 20:28

Sie sind bekennende Sozialisten, das kann für unser Land nur in die Hose gehen!

Naumanna | So., 28. Januar 2024 - 20:33

Chaim Noll - über Bärbel Bohley
sehr interessant - apropos Politik

Sofort war Übereinstimmung hergestellt. Und nun sagte sie etwas, was ich nie vergaß. „Alle diese Untersuchungen“, sagte sie, „die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – um sie dann zu übernehmen.“
Als wir verblüfft schwiegen, fuhr sie fort: „Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi.

Naumanna | So., 28. Januar 2024 - 20:36

immer noch Chaim Noll über Bärbel Bohley
hoch interessant

Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.“

An diese Sätze denke ich oft. Wir haben bald nach diesem Abend Berlin verlassen, sind nach Israel gegangen. Ich habe noch ein paarmal mit Bärbel telefoniert, ich konnte ihr helfen, einen guten Anwalt zu finden zur Abwehr der Gerichtsverfahren, Klagen und Einstweiligen Verfügungen, mit denen sie überschwemmt wurde – langwierige, kostspielige Prozesse, die ihr sehr geschadet haben. Für sie war das Leben im Westen kein Aufatmen.Sie hatte sich, in den kurzen Monaten der Euphorie, der Hoffnung und der Wahrheit, die auf den Fall der Mauer folgten, eine Offenheit angewöhnt, ein lautes Aussprechen unliebsamer Gedanken, die sie auch im Westen zur Unperson machten. ...

Naumanna | So., 28. Januar 2024 - 20:39

immer noch Chaim Noll über Bärbel Bohley -
wirklich beängstigend, wo die Entwicklung hindriftet - ich hoffe Sahra kann den gordischen Knoten durchhauen ...

Ich denke oft an sie (Bärbel Bohley). Wenn ich davon lese, wie seltsame Einrichtungen, sagen wir: die von der deutschen Regierung finanzierte Amadeu Antonio Stiftung, das Beobachten von Kindergarten-Kindern suggerieren, wie die Vorsitzende dieser Stiftung, unsere alte Ost-Berliner Bekannte Netty, mit ihren Mitarbeitern Listen zusammenstellt, in denen Unliebsame, unter dem Vorwand eines „Kampfes gegen rechts“ oder der Prävention gegen „Rassismus“, namhaft gemacht, zur Ausgrenzung empfohlen, stigmatisiert werden – dann denke ich an Bärbel Bohley. An ihre prophetischen Worte vor fast dreißig Jahren. ...

Sandy Boras | So., 28. Januar 2024 - 20:46

Diesen Artikel Ihrem Redaktions-Hospitanten, einem Volontäir, zu überlassen spricht nicht für Cirero. Die aktuelle kritische Situation in der BRD hat mehr verdient..

Urban Will | Mo., 29. Januar 2024 - 09:37

SED-Nachfolgern nun eine „neue SPD“ nach seinen Vorstellungen auf, denn diese, wie eben auch die Linken sind hoffnungslos im grünen Sumpf aus Klimawahn, Gender und all dem Mist versunken.
Eine SPD nach altem Muster kann und muss bspw. eine unkontrollierte Migration ablehnen, denn diese Last trägt fast ausschließlich die traditionelle SPD – Klientel.
Eine „traditionelle“ SPD steht für ein gutes Verhältnis zu Russland, anstatt in dummes moralisches Gesäusel zu verfallen. Lafontaine wird seine Meinung zum Ukraine – Krieg haben und sie wird anders ausfallen als das ständige „Putin will Europa erobern“ - Geplappere von Links – Grün.
Insofern kann diese neue Partei durchaus einschlagen. Es hängt davon ab, wie sehr sich die Menschen bereits haben einlullen lassen vom links – grün dominierten Medienstadl.
Was unter „wirtschaftlicher Vernunft“ zu verstehen ist, wird sich zeigen.
Ich denke, man wird für hohe Einkommensgruppen kräftig die Steuern erhöhen. Das kommt unten immer gut an.