Werden AfD und Die Linke noch gebraucht? / dpa

Alice Weidel und Martin Schirdewan im Sommerinterview - AfD und Die Linke: Zwei Parteien, viele Probleme

Am Wochenende stellten sich der Co-Parteivorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, und die Co-Parteivorsitzende der AfD, Alice Weidel, den Fragen im jeweiligen Sommerinterview von ARD und ZDF. Der eine in Berlin, die andere in Südtirol. Tatsächlich sind die Probleme, mit denen beide Parteien derzeit zu kämpfen haben, gut vergleichbar, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Die Palette reicht vom Verhältnis zu Russland bis zu internen Querelen. Doch leider kam es im Interview mit Weidel mal wieder nur in Nuancen zu einem inhaltlichen Gespräch.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Was die Kulisse für ihr Sommerinterview betraf, hatte Alice Weidel zweifellos die bessere Wahl getroffen. Während die AfD-Co-Vorsitzende (neben Tino Chrupalla) sich den Fragen der ZDF-Journalistin Shakuntala Banerjee im schönen Südtirol stellte, trafen sich der noch halbwegs neue Linke-Co-Vorsitzende Martin Schirdewan (neben Janine Wissler) und Oliver Köhr von der ARD in Berlin. Bergpanorama versus Glas und Beton. Gut, ein bisschen Spree war in der ARD auch zu sehen, aber wie dem auch sei. Denn es sollte um Inhalte gehen, nicht darum, wer im jeweiligen Sommerinterview mehr Urlaubsatmosphäre zu verbreiten hatte. 

Ohne an dieser Stelle direkt die Hufeisentheorie ins Spiel zu bringen, lässt sich erst einmal feststellen, dass die AfD und Die Linke derzeit mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Allem voran das Verhältnis der beiden Parteien zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Auf beiden Seiten muss man sich schließlich den Vorwurf des „Putin-Verstehens“ gefallen lassen, unabhängig davon, ob der Begriff nun wirklich beiträgt zu einer sachlichen Diskussion über Themen wie die Sanktionspolitik der Europäischen Union, die Risiken von noch mehr Waffenlieferungen an die Ukraine oder die Frage, welche Vorgeschichte man rund um den Ukraine-Krieg (Stichwort: „Nato-Osterweiterung“) ebenso berücksichtigen könnte oder sollte, um das seit 23. Februar diesen Jahres andauernde Töten in Gänze zu begreifen. 

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Urban Will | Mo., 8. August 2022 - 15:37

verpflichtung ablehnen „muss“ nicht ausreden lässt oder ihnen mit irgendeinem Hohlgeschwätz das Wort nimmt, vor allem, wenn sie einem intellektuell überlegen sind, bzw. man merkt oder annimmt, dass sie es sind, oder sie offensichtlich Recht haben, ist ein altbekannter Trick.
In sämtlichen Talkshows oder sonstigen Runden, wo AfD – Politiker teilnehmen (was eh so gut wie nie vorkommt), ist das gelebte Praxis, im Bundestag bei den Fragestunden ebenso.
Die Blauen werden auf absehbare Zeit nicht regieren, bzw. mitregieren, dafür wird gesorgt werden. Der Komplott aus Altparteien und Medien steht.
Man tut so, als bedeuteten sie den sicheren Untergang, sollte sie je mit ans Ruder kommen.
Eine reine Hypothese.
Aber allgemein geglaubt.
Ebenso wie die geschichtsklitternde, über alle Maßen blödsinnige Behauptung, hier eine Re – Inkarnation der NSDAP zu haben.
Aber man lässt sich halt gerne für dumm verkaufen im „besten Deutschland aller Zeiten“, die Folgen davon sehen wir immer klarer.

so habe ich den Eindruck, war Herr Gauland eine Zeit lang "beliebt" in den Talkshows, wenn es denn schon ein AfD-Mensch sein musste. Er war nicht besonders eloquent und so im Gegenüber mit 4 bis 5 politisch Korrekten sowieso nicht. Es hätte welche gegeben, die den anderen Paroli geboten hätten, aber das hätte ja gezeigt, was für gescheite gebildete Leute es dort gibt.

Tomas Poth | Mo., 8. August 2022 - 15:45

Es geht nicht darum die AfD zu Wort kommen zu lassen, man will sie auch nicht inhaltlich "stellen", denn das erfordert ja eine Diskussion bei der man auch zuhört und den "Gestellten" reden und antworten läßt ohne zu unterbrechen.
Die Interviewer wollen nur die von ihnen vorgefaßten "Anklagen" öffentlich in Gegenwart von AfD Vorstandsmitgliedern proklamieren, um dann schnell zum Ende zu kommen.
Es geht ausschließlich nur um die Vorführung und Bestätigung von Vorurteilen Seitens der ÖRR, um den Vorwürfen der Ausgrenzung zu entgehen, in dem sie das Gewand stricken "sie durften ja im Fernsehen sein".

Christa Wallau | Mo., 8. August 2022 - 23:42

Antwort auf von Tomas Poth

haben das Entscheidende gesagt:
Der Umgang der Medien (besonders des ÖR-Fernsehens) mit der AfD ist derart unfair, dass es jedem objektiven Betrachter die Sprache verschlagen muss.
Aber der deutsche Durchschnittsbürger hat sich halt längst dran gewöhnt, dass die AfD derart behandelt wird - so wie er üblicherweise alles schluckt, was man ihm vorsetzt:
seien es bevormundende Corona-Maßnahmen ohne ausreichende Begründung, eine irrwitzige Energiepolitik oder sonst etwas.
Ganz offensichtlich wollen die meisten Bundesbürger gar keine
wirkliche Opposition im Lande haben! Ein so wichtiges Korrektiv scheinen sie entbehren zu können. Vielmehr bevorzugen sie den Konsens um j e d e n Preis.
Das zeugt von großer politischer Unreife - unwürdig für Menschen, die sich rühmen, gute Demokraten zu sein.
In Wirklichkeit sind sie nichts anderes als blinde, willige Mitläufer.

ingo Frank | Mo., 8. August 2022 - 15:53

inhaltlichen Gespräch ….“
Ja Herr Krischke genau so habe ich es vorher gesagt, (vor wenigen Tagen hier im Cicero) genau so ist es gekommen. Zielstellung: „Stellen“ der Fr. Weidel. …. Wild wird gestellt, durch Treiber, durch Hunde usw. bis es zum Abschluss gestellt ist. Aber manch ein Wildtier ist clever ( mit ihrem Hinweis der „intellektuellen Unterbelichtheit“ wer da wohl gemeint war?) und läßt sich trotz der bellenden und lauten Meute nicht stellen. Und, wird bei den anderen die zum Interview geladen sind, auch permanent ins Wort gefallen und gar keine Chance gelassen, auf Fragen zu antworten.
Alles erwart- und vorhersehbar. Leider. Ich wünschte mir eine Inhaltliche Auseinandersetzung, frei von Polemik….. leider Fehlanzeige!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

ob ZDF, ARD, AK oder "Der schwarze Kanal", welcher ernstzunehmende Politiker würde da schon hingehen? Es sei denn, er ist Kommunist oder grün.
Der Grüne kommt quasi nach Hause, zu seinen Lieben. Das Massenmedium Fernsehen hat ja keinen Bildungsauftrag mehr, das war früher, sondern einen Erziehungsauftrag.

Um Frau Weidel zu grillen (der andere da kann ja kein deutsches Gedicht), braucht es andere, einen Günter Gauss oder Casdorff, also mehr Männlichkeit.
Und keine, die "irgendwas mit Medien" macht.

Viele Grüße aus der Bonner Republik.

Das ist wohl war. Und diesmal vergleichen Sie Ost und Westfernsehen. Und da mußte ich schon schmunzeln. Glauben Sie mir lieber Her Elvers ich wünsche mir nichts sehnlicher als das, dass unser geeintes Land eben nicht in eine rot grüne Diktatur abdriftet, die ich zumindest als rote Diktatur in der DDR erleben „durfte“ Ich sehe jedoch schon einige Parallelen auch mit ihnen gemeinsam Und wenn’s nur Erziehung statt Bildung beim ORR mehrheitlich geht.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Kai Hügle | Mo., 8. August 2022 - 15:54

"Schließlich gibt es, nüchtern betrachtet, derzeit wirklich andere Probleme als die Frage, was Björn Höcke schon wieder gesagt hat oder gesagt haben soll."

Das ist wahr, nur ging es, nüchtern betrachtet, in diesem Interview eben nicht um globale Herausforderungen und Konflikte, sondern um das "Wertegerüst" der AfD und ihre neue Vorsitzende.
Die Aussagen Höckes sind belegt, eine davon wurde eingespielt (in Bild und Ton). Von daher für mich unverständlich, warum Sie eine Formulierung wie "gesagt haben soll" hier unterbringen.
Was die Homophobie angeht, so wich Weidel den Fragen der Journalistin tatsächlich aus. Durchaus verständlich, denn was soll man sagen, wenn man, wieder in Bild und Ton, mit der Aussage eines Parteifreundes (M. Krah, MdEP) konfrontiert wird, der bekanntlich "den Weg freischießen" will, weil "sonst alles Bach runtergeht" - und hier vom "Globo-Homo" fabuliert, den es zu bekämpfen gilt?
Da muss man sich wirklich nicht wundern, wenn der Verfassungsschutz dranbleibt.

Urban Will | Di., 9. August 2022 - 10:54

Antwort auf von Kai Hügle

schillernde Parteimitglieder so von sich geben, dann erwarten Sie auch, dass Klein Bengt (Rüstemeier, SPD) demnächst mit der Kalaschnikow durch das Hans Dietrich Genscher – Haus marschiert ? Oder die Linken, spätestens wenn sie denn mal im Bund regieren dürfen, die Reichen an die Wand stellen oder – mindestens – in Arbeitslager stecken?
Sie müssen da schon konsequent sein, sonst machen Sie sich unglaubwürdig.
Und dass Frau Fester, Grüne, BT – Abgeordnete, bald dann „Boote“ (hat sie wörtlich gesagt) in alle Welt schickt und „Klimaflüchtlinge“ in nicht genau definierter Zahl nach Deutschland/Europa holt (laut Greenpeace könnten bis zu 200 Mio Menschen in absehbarer Zeit hierzu gezählt werden)?
Und da man wohl wieder davon ausgehen kann, dass ca. 95% davon junge Männer sein werden, sollten auch Sie einsehen, dass der Kollaps unserer Gesellschaft hier mal locker übersehen oder gar einkalkuliert wird.
Oder sind aus Ihrer Sicht nur schillernde AfD – Mitglieder „glaubwürdig“?

Gegenstand des vorliegenden Artikels ist ein Interview mit der AfD-Vorsitzenden Weidel. Die in dem Einspieler zitierten Aussagen sind belegt. Das von Krah ("Wir schießen den Weg frei...") hatte ich schon öfter ausgewiesen. Gerne nochmal:

https://www.lvz.de/mitteldeutschland/afd-visiert-in-sachsen-30-plus-x-a…

Die LVZ berichtete übrigens über "tosenden Applaus". Dass Ihnen dazu nichts einfällt, außer dass man das nicht ernst nehmen muss, ist typisch.
Die unsäglichen Tweets von Rüstemeier hat man ernst genommen. Deshalb ist er bei den Jusos rausgeflogen. Wussten Sie das nicht oder haben Sie das vorsätzlich verschwiegen?
Solches Gebaren ist ziemlich unredlich, und da in diesem Forum Falschbehauptungen am Fließend produziert werden, hätte ich gerne einen Quellennachweis über das, was Fester genau gesagt hat.
Mit bestem Dank im Voraus.

Christoph Kuhlmann | Mo., 8. August 2022 - 16:23

die antidemokratische Institution namens ARD zwangsweise finanzieren zu müssen. Ich könnte zum Beispiel Geopolitical Futures, die FAZ und den Guardian von dem Geld abonnieren. Jedenfalls im online Angebotsabo. Papier interessiert mich nicht. Was am ÖRR noch interessant ist, ist die deutsche Welle und Arte. Dabei allerdings auch nur die französischen Beiträge und skandinavische Krimis. Ich fühle mich durch die Gebühren des ÖRR in meiner Informationsfreiheit stark beeinträchtigt.

Norbert Heyer | Mo., 8. August 2022 - 16:25

Ich vergleiche Interviews im Fernsehen immer und stelle dabei fest, dass die Neutralität der fragenden Person je nach Gesprächspartner leidet. Die Grünen werden geradezu angehimmelt, ja sogar beklatscht und kritische Nachfragen zu getätigten Äußerungen gibt es nicht. Alles was Grün ist, wird kommentarlos akzeptiert, obwohl gerade hier eigentlich Nachfragen sich geradezu ergeben. Anders sieht es aus, wenn die AfD es tatsächlich mal schafft, öffentlich bei ARD oder ZDF in Erscheinung zu treten: Hier wird ständig durch Unterbrechungen und Einwände die Aussagen der Ungeliebten in Misskredit zu bringen. Wer hier Chancengleichheit und Fairness verlangt, wird gleich mit in die rechte Ecke geschoben. Das hat alles System, denn ein „Nazi“ - dass will schließlich keiner sein. Einer echten Demokratie würde es aber gut zu Gesicht stehen, jedem Politiker, gleich von welcher Partei,
die gleiche Achtung zu erweisen. Oder gilt „Haltung zeigen“ nur in einer politischen Richtung, die Grün überzogen ist

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 8. August 2022 - 16:29

Eine wirklich gute Zusammenfassung, auch wenn ich das Interview mit Herrn Schirdewan nicht zu Ende gesehen habe. Als im Einspieler über die widerspenstige Frau Wagenknecht (mein Empfinden) hergezogen wurde, war genug.
Das „Interview“ mit Frau Weidel war neben dem gut wiedergegebenen Russland-Thema geprägt vom Thema „Verfassungsfeinde“. Wie üblich wurde die öffentliche Sanktionierung von „verfassungsfeindlichen Äußerungen“ namentlich genannter AfD Mitglieder gefordert, wohl wissentlich, wie das schwer ist. Weitere Themen gab es nicht, es war mehr ein Tribunal als ein Interview und das sollte es wohl auch sein. Das Thema „Beobachtung durch den VS“ gilt für die Linke genauso, war aber nie Thema.
Dass die AfD trotz Medienabstinenz, Versammlungsboykott und der permanenten Darstellung als ein Haufen von Verfassungsfeinden noch bei 10 % liegt, zeigt, dass es noch Menschen gibt, die sich mit den Inhalten auseinandersetzen.
Frage: Wen wählt man als Alternative zur alternativlosen Politik?

Georg Kammer | Mo., 8. August 2022 - 16:43

Frau Weidel: Zitat:
Immer wieder die Gleichen Fragen, der Versuch uns in die gleichen Ecken zu stellen, wie immer.
Zitat Ende.
Ja, indoktrinierte Journalisten, sind halt so, wenn sie für das Lügen - TV arbeiten.
Weidel, Zitat:: Haldenwang ( CDU ), Faeser ( SPD ), passt doch, Verfassungsschutz ist politisch gesteuert. ( SCHON LANGE ).
Zitat Ende.
All das Gesülze, von Panageer, wirkte wie ein grün - rot verfaulter Roboter, aus der letzten Mottenkiste, da nützte auch nicht , dass ewige unterbrechen und dazwischen sülzen.
Vielleicht sollte sich Panageer mal das Grundgesetz auf freie Meinungsäußerung zu Gemüte führen, bevor man immer die gleichen Hass - Triaden, verbal zum Besten gibt.

Peter Sommerhalder | Mo., 8. August 2022 - 16:53

wie Habeck oder Baerbock sich verhalten würden, wenn die beiden so tendenziös interviewt werden würden...

Aber eben, kritische oder gar tendenziöse Fragen werden den Grünen nie gestellt, wieso eigentlich nicht, bei der AfD geht es ja schliesslich auch...

Bernd Windisch | Mo., 8. August 2022 - 17:38

Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit AFD - Position war und ist auch heute nicht gewünscht.

Hätte Banerjee ein informatives Interview zugelassen wäre dies ihre Karriere beim Regierungssender sicherlich nicht förderlich.

Deutschland hatte 2015 keine Opposition und soll 2022 ebenfalls keine haben.

"Denn auch das Gespräch zwischen Weidel und Banerjee krankte an dem, was sich in Interviews mit AfD-Politikern häufiger beobachten lässt: Banerjee stellte eine ganze Reihe Fragen, unterbrach Weidel aber immer wieder, obwohl die AfD-Chefin ihre Argumente noch nicht zu Ende formuliert hatte; nahm ihr so wiederholt die Möglichkeit, ordentlich zu antworten."

Weshlb nennen Sie das Kind nicht beim Namen, werter Herr Krischke, die Presse ist auf Linie und lässt keine anderen Meinungen zu. Das ist unwürdig und verkauft die Zuschauer für blöd.

Gisela Fimiani | Mo., 8. August 2022 - 19:12

Als Sündenbock ist die AfD zu wertvoll, als dass man Frau Weidel die Gelegenheit verschaffen würde mit ihren Argumenten womöglich das wohletablierte Bild der Paria Partei und deren Vertretern zweifelhaft erscheinen zu lassen. Menschen könnten sich selbst ein Bild machen und manches Weidel-Argument für überzeugend halten. Das kann unser Nanny Staatsfunk nicht zulassen. Man nimmt seine erzieherische Mission und seine Aufgabe als Regieruns-Beschützer sehr ernst. Zweifel darf es nicht geben, ebensowenig wie die andere, als gefährlich identifizierte, Meinung. Ich brauche und will keine Nanny, dennoch muß ich sie bezahlen.

Gerhard Lenz | Mo., 8. August 2022 - 19:13

mit einem gesunden Wertesystem!

Man soll sich bloß nicht täuschen: Wer so redet, der ist kein verwirrter Einzelgänger in der AfD. Es scheint, Putins Vernichtungskrieg habe seiner Beliebtheit in der AfD keinen Schaden zugefügt - Führerkult und Verehrung für den Kämpfer gegen westliche Dekadenz sind unverändert groß. Putins Fans haben sich mittlerweile auf Selensky als angeblichen Kriegsverursacher eingeschossen.Und da sind ja noch die berühmten "Hintergründe" - auf die auch Frau Weidel nicht verzichten konnte. Man darf Putin eben nicht ärgern, und Nachbarstaaten haben gefälligst zu kuschen, so die krude Logik.

Der Vorwurf, AfDler würden vorzeitig unterbrochen, wenn sie sich anschickten, auf eine Frage zu antworten, ist schlicht falsch. Man kann immer das gleiche Muster beobachten: Auf eine simple Frage folgt immer ein Schwall leidvoll-aggressiver Propaganda, und erst bei erneutem Nachfragen kann ein Journalist - vielleicht - mit einer meist nichtssagenden Antwort rechnen.
AfD halt.

Dr.Andreas Oltmann | Mo., 8. August 2022 - 19:50

Nein, Herr Krischke, da können sie lange warten und hoffen. Bärbeißiges nächsten Mal wird man die AfD nicht ausreichend zu Wort und zu Gehör kommen lassen. Weil es von Seiten der des ÖRR nicht gewünscht ist und weil die interviewenden Journalisten den Auftrag haben, sich mit sachlichen Themen nicht auseinanderzusetzen. Was auch den ausgewählten Journalisten liegt, denen das handwerkliche Rüstzeug eines guten Journalisten fehlt.
Eine ernsthafte Diskussion mit der AfD wird also nicht stattfinden. Bevormundung und Diskriminierung.
Die Linkspartei hat halb so viele Stimmen und ist nur dank weniger Direktmandate im Bundestag. Wenn sie nicht da wäre, wäre das kein Verlust.
Gefühlt und gehört ist die Linkspartei in den Medien aber 10x so präsent wie die AfD. Komisch. Oder eigentlich nicht, sondern ein Armutszeugnis für den ÖRR.

Joachim Kopic | Di., 9. August 2022 - 10:53

Antwort auf von Dr.Andreas Oltmann

... mir egal ... aber dass ich für diese EINSEITigkeit auch noch fürstlich zahlen muss, damit die Studios alle 5 Jahre runderneuert werden, dass geht mir gegen den Strich! Anschauen tu ich mir derartiges eh nicht mehr!

Gabriele Bondzio | Mo., 8. August 2022 - 19:59

von noch mehr Waffenlieferungen an die Ukraine,..." der erste Satz wo ich heute einen bezeichnenden Artikel las.

CBS hat hier eine Doku ( Die Reportage erschien erstmals am 4. August) mit dem Titel “Arming Ukraine” veröffentlicht.
In dem behauptet wird, dass nur 30% der hochmodernen Waffensysteme (aus allen Herren Ländern) die Front erreichen.
Alles andere verschwindet in dunklen Kanälen.
wörtlich:
" Das ganze Zeug geht über die Grenze, und dann passiert irgendetwas, 30 Prozent erreichen vielleicht ihren endgültigen Bestimmungsort.”

Und:
"Kein Wunder also, dass sich das ZDF-Sommerinterview auf den letzten Metern dann endgültig auf Twitter-Niveau verabschiedete."...das war genauso abzusehen, werter Herr Krischke!

Karl-Heinz Weiß | Mo., 8. August 2022 - 20:07

Keine Frage: das häufige Unterbrechen eines Interviewgastes verstößt gegen elementare Regeln des Journalismus. Bei Vertretern der AfD gehört Lavieren mit Unschuldsmiene aber zum Standardrepertoire. Daran ist schon Herr Meuthen gescheitert. Man sollte nicht darum herumreden: maßgebend bei der AfD ist Herr Höcke und seine Äußerungen sollte man 1:1 ernst nehmen.

Martin Falter | Mo., 8. August 2022 - 20:26

aber neu, das Weidel und Konsorten, außer ihren Standard Parolen irgendetwas substanzielles zu sagen hätten.
Es hat schon seinen Grund,, warum die Parteien links und rechts am Rand permanent an Zustimmung verlieren.

Es reicht halt nicht mehr nur woke oder fremdenfeindlich zu sein. Die Krisen und Probleme sind einfach zu groß um immer das gleiche Gelaber anzuhören und sich darüber aufzuregen.

ingo Frank | Di., 9. August 2022 - 08:53

Antwort auf von Martin Falter

Ja, kann man so sehen da die Linke auf Bundesebene weiter um die 5% liegt und die AFD nicht wie vermutet nach dem Machtwechsel und mit Weidel relativ konstant bei 11% sich verrottet.
Passend dazu erlebt die AFD in Thüringen trotz Höcke zum wiederholten Mal den Platz 1 mit 25% Zustimmung und verweist die Linken und die CDU mit je 22% auf die zweiten Plätze. Abgeschlagen die SPD mit 11% Grüne & FDP etwas über 5%. Dies alles sind Fakten, die ich nicht weiter bewerten möchte…….
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Brigitte Miller | Di., 9. August 2022 - 09:03

Antwort auf von Martin Falter

haben Sie sich nie mit dem Programm und den Reden der AfD beschäftigt, sonst würden sie diese nicht auf "woke und fremdenfeindlich" reduzieren. Dass die AfD damals gegen den Euro angetreten ist, scheint Ihnen nicht bekannt zu sein. Die Entwicklung gibt ihnen recht.
Die "Krisen und Probleme, die zum Teil von den anderen Parteien hausgemacht sind (Energiewende, Flüchtlingspolitik) werden von diesen nicht gelöst werden, wie man sieht. Vielleicht hätte die AfD ein paar Ideen dazu?

Fritz Elvers | Di., 9. August 2022 - 01:40

habe ich mir das Interview von Shakuntala Banerjee (höhö) mit Alice Weigel doch noch angesehen. Putins Krieg war schnell abgehandelt, da ihn ja sogar die AfD verurteilt. Schon wegen der verlorenen Kesselschlacht bei Kursk.
Blieb noch Putins angebliche Homophobie. DAS zentrale geopolitische Thema. Ob Shakuntala und Alice sich dabei wohl näher gekommen sind? Im schönen Tirol, wenn auch nur Süd? Jedenfalls kann Schröder von Putin nicht lassen. Beide haben ihre völkerrechtswidrigen Angriffskriege geführt, das schweißt zusammen!

Chris Groll | Di., 9. August 2022 - 10:22

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn zwei Parteien mit so unterschiedlichen Werten zu Worte kommen. In einer Demokratie sollte es so sein. Leider ist es in Deutschland aber so, daß man eigentlich die konservative Meinung nicht hören will. Darum läßt man die Personen – in diesem Fall Frau Weidel – gar nicht recht zu Worte kommen. Man unterbricht unentwegt um die interviewte Person aus dem Konzept zu bringen und dann dumm aussehen zu lassen.
Dass man sich nicht wirklich mit dem Programm der AfD auseinandersetzen wollte, war doch wohl schon vorher klar. Anders als bei den Linken. An einige Mitforisten: Aussagen von den Grünen/sPD/fDP/cDu/Linken, die beleidigend und herabwürdigend sind, gibt es genug. Das läßt man gerne unter den Tisch fallen.

Gerhard Schwedes | Di., 9. August 2022 - 18:52

Ich war lange ein AfD-Sympathisant, aber nun bin ich seit dem verbrecherischen Überfall Russlands auf die Ukraine und der abstrusen Einstellung der AfD dazu zwar noch immer einer, der die AfD bei nächster Gelegenheit wählen wird, aber dies bloß aus einem Mangel an Alternativen heraus. Wie kann, so frage ich mich, diese Partei so hirnrissig und verblödet sein, sich passiv gegenüber einem Massenmörder und Killer und einem verblödeten Volk, dem russischen, zu verhalten? Da die Altparteien aber ideologisch noch verblödeter sind und unserem Land einen unendlichen Schaden zugefügt haben, bleibt mir nur, das kleinere Übel aus etwas weniger Verbödete zu wählen.

Wolfgang Jäger | Di., 9. August 2022 - 22:33

Was dieses Pseudo-Interview mit Frau Weidel nun aber wirklich bewiesen hat ist, dass die ÖR-Medien entgegen ihrem Auftrag ein linkes Framing abarbeiten und alles, aber auch wirklich alles daran setzen, um Meinungsvielfalt bzw. Objektivität zu verhindern. Da soll der Zuschauer nicht eine Sekunde Die Gelegenheit bekommen, über sachliche Argumente von Frau Weidel nachzudenken. Sie werden im Keim erstickt. Also alles nach der Devise: Ausgrenzen und diffamieren. Dieses Fake-Interview macht nun wirklich dem letzten Blinden und Tauben klar, was in diesem Lande medial schon seit Jahren von frechen, arroganten und selbstgefälligen Haltungsjournalisten (sic!!) gespielt wird. Und wir brauchen uns über die Zustände in diesem Land nicht mehr zu wundern. Alles von den regierungstreuen Linksmedien herbeigeredet und hoffähig gemacht. Wir leben medial längst in DDR 2.0-Zuständen. Das betrifft übrigens auch die führenden Printmedien.
Ein Grund mehr, die Gebührenzahlungen zu verweigern.