Atomkraftwerk
Schluss mit der Schummelei: Eine Mehrheit der Deutschen ist für eine AKW-Laufzeitverlängerung / dpa

Debatte um AKW-Laufzeitverlängerung - Die kleine grüne Schummelei mit dem „breiten Konsens“ zum Atomausstieg

In der Debatte um eine AKW-Laufzeitverlängerung über das Jahr 2022 hinaus ist bei Teilen der Grünen mittlerweile häufiger von einem Konsens beim Atomausstieg die Rede. Das ist nicht unbedingt gelogen, aber geschummelt ist es trotzdem. Denn die Mehrheit der Deutschen ist klar für eine Laufzeitverlängerung der drei noch verbliebenen deutschen Atomkraftwerke.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„In unserer Gesellschaft herrscht ein weit verbreiteter Konsens zum Ausstieg aus der Atomkraft. An diesem halten wir fest. Eine Laufzeitverlängerung wird es mit uns nicht geben“, ließen jüngst die Vorsitzende der NRW-Grünen, Yazgülü Zeybek, und ihr Co-Vorsitzender Tim Achtermeyer wissen. Das gefällt unter anderem dem Queer-Beauftragten der Bundesregierung Sven Lehmann, der ebenfalls Mitglied der Grünen ist und findet, dass diese Ansage „erfreulicher Klartext“ sei, wie er in den sozialen Medien wissen ließ. 

Ins gleiche Horn wie Zeybek und Achtermeyer blies zuvor schon Britta Haßelmann: „Es gibt einen gesellschaftlichen Konsens zum Ausstieg aus der Atomkraft, den setzen wir nicht aufs Spiel“, so die Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen. Unter den vehementesten Verfechtern eines Atomausstiegs bis Jahresende in der Öko-Partei scheint man sich also auf ein gemeinsames Wording, wie es neudeutsch heißt, geeinigt zu haben. Das vom „breiten“ respektive „weit verbreiteten“ Konsens nämlich. 

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Ingo frank | Fr., 29. Juli 2022 - 15:50

ob die Grünen lügen, beschummeln, nicht bei der Wahrheit bleiben oder unaufrichtige sind. Alles Egal, und die Anhänger der grünen Sekte laufen weiter ihren Idolen hinterher. Ich hoffe nur auf das Wetter, besser gesagt dem Winter der diesem ganzen Treiben ein Ende setzen kann. Schmerzlich für uns alle. Aber lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

@Ingo Frank: Unter Berücksichtigung aller Variablen gehe ich eher davon aus, dass es eher ein Schrecken ohne Ende wird, lieber Herr Frank.

Ingo frank | Fr., 29. Juli 2022 - 19:07

Antwort auf von Sabine Lehmann

Ja, die habe ich. Hätte mich sagen wir mal 1987 jemand gefragt, wie lange die DDR noch existiert, den hätte ich geantwortet 100 Jahre …. nicht aus Überzeugung aber mit dem Glauben daran, dass die DDR nicht verschwindet geschweige denn, dass der ganze Ostblock in seiner damaligen Zusammensetzung sich auflöst. Und seien wir ehrlich weder BND noch ein anderer westl Geheimdienst hatte den Zusammenbruch der DDR geschweige die Wiedervereinigung auf dem Schirm. Auch Kohl nicht der in entscheidenden Moment in Polen war. Will damit sagen, es KANN ganz schnell gehen. Und nicht nur das Wetter ist unberechenbar, auch die Menschen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

ist doch völlig egal. Die Geschichte der Anti-AKW Bewegung ist doch eine ganz andere. Zunächst waren es skeptische Wissenschaftler und kleine Bürgerinitiativen, bis die Urgrünen dieses Problem aufgegriffen, kategorisch entschieden und eine starke Bewegung daraus gemacht haben. Erfolg hatten sie erst beim Schnellen Brüter mit Hilfe des Ingenieurs Klaus Traube, der heimlich abgehört wurde. Der Schnelle Brüter wurde dann tatsächlich nie in Betrieb genommen. Die Leichtwasserreaktoren wurden jedoch trotz vieler dramatischer Katastrophen und Störfälle weiterhin massiv gefördert und gebaut. Der erste rot-grüne Ausstieg war der Einsicht geschuldet, dass AKWs zu komplex und daher zu gefährlich seien. Entsprechende Informationen darüber wurden sowohl n der BRD, als auch in der DDR unter Verschluß gehalten.

Also die Fragestellung, sollte man oder sollte man nicht, ist an sich absurd. Die Physik ist zutiefst undemokratisch.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 29. Juli 2022 - 16:41

Es soll einen Konsens zum Atomausstieg gegeben haben. Wo wurde der in einer demokratischen Wahl festgestellt? Meint der Autor hier die Mehrheit in Merkels einberufenem Rat zum Atomausstieg, der bereits damals mit mehr NGO-Vertretern als Fachleuten besetzt war?
Der Atomausstieg wurde von Frau Merkel als „alternativlos“ beschlossen und in der Regierung mit der FDP durchgedrückt. Sie konnte sich darauf verlassen, dass es im Bundestag keine Opposition dagegen gab, hatten doch SPD und Grüne den Ausstieg in ihrer Regierungszeit beschlossen. Aber wurde Merkel für den Ausstieg oder eine Laufzeitverlängerung von einer Mehrheit der Wahlberechtigten gewählt?
SPD und Grüne werden eine Laufzeitverlängerung bis zum letzten Tag hinauszögern. Dann ist der Point of no Return für einen Weiterbetrieb längst vorbei. Das Land wird dann mit dem Strommangel leben müssen, bis genügend von der „Zukunftsenergie“ verfügbar ist – zumindest im Sommer. Im Winter heißt es dann wieder: Frieren gegen den Klimawandel.

...stattfinden, da können Sie drauf wetten. Die wissen ganz genau, wenn hier der Strom länger großflächig ausfällt und erste Plünderungen stehen an, dann haben die ganz schnell einen heißen Hintern auf Grundeis. Dann geht hier alles auf die Straße. Gegenmaßnahmen werden doch schon durchexerziert und auf rechts geframt. Und die werden auch die KKW wieder anfahren, schon zur Sicherheit. Wenn die Gefahr besteht, daß die Macht flöten geht, machen die alles möglich. Und die Gefahr besteht dann akut.

Ich glaube daran, dass der Strommangel bis zum Jahresende so deutlich wird, dass man die letzten 3 AKWs mit den vorhandenen Brennstäben im sog. "Streckbetrieb" weiterlaufen lässt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Regierung mit den Grünen neue Brennstäbe für einen Weiterbetrieb der AKWs veranlasst, schon gar nicht, wenn die Kraftwerke wg. Brennstabmangel nicht durchlaufen können, sondern zwischenzeitlich abgeschaltet werden müssen.

Peter Sommerhalder | Fr., 29. Juli 2022 - 16:42

"Uno-Report: Strahlenschäden durch Fukushima statistisch nicht belegbar

Die radioaktive Strahlung nach der Atomkatastrophe in Fukushima führt nicht zu einem erhöhten Krebsrisiko"

NZZ, 9.3.2021

Und wenn in absehbarer Zukunft die Kernkraftwerke überhaupt keine radioaktive Abfälle mehr produzieren, auch dann wären die Grünen immer noch gegen Kernkraftwerke....

Und übrigens sind die Kernkraftwerke erst noch ziemlich Co2-ausstossarm...

Georg Kammer | Fr., 29. Juli 2022 - 17:48

Plagiate, Lügen, Halbwahrheiten, nur so kommt man an grüne Superposten, Habeck sülzt uns zu, mit seinen Genuschel, gestern TV , aber richtiger Lärm mit Trillerpfeifen im Hintergrund. Alles Rechte ne Frau Faeser ?
Das wird sich hoffentlich verstärken, ganz sicher !
Baerbock möchte die ganze Welt retten und mit unseren Steuergeldern zu schütten.
Der Deutsche frisst trockene Haferflocken, sammelt Flaschen und friert und stinkt im Winter.
Der grüne Dre.. muss weg, ganz schnell !!!

Menzel Matthias | Fr., 29. Juli 2022 - 18:05

Oh, wie mußten die Genossen der Einheitspartei in der DDR nach 89 Kröten schlucken. So wird (!) es den Grünen noch gehen. Beide nur Ideologie getrieben und in der Wirklichkeit aufgewacht. Die Gasrechnungen bzw. Verträge überzeugen schon noch den letzten gutgläubigen vom ÖRR beschallten Bürger.

Joachim Kopic | Fr., 29. Juli 2022 - 18:58

... gibt es ja jetzt schon lauten Protest, wenn "unser" Wirtschaftsminister auftritt und dabei freut man sich momentan ja noch, wenn es kalt bleibt. Ein richtig harter Winter, wo auch bei den Grünen die Erdwärme nicht mehr ausreicht ... und die Mehrheit ist "aufgewacht", weil sie nicht einschlafen kann - wetten ;)

Ernst-Günther Konrad | Fr., 29. Juli 2022 - 19:47

Wenn ich beim Brettspiel meine Figur "heimlich" dem Ziel näher verorte, dann betrüge ich meine Mitspieler. Gerade den GRÜNEN geht die Klammer. Die wissen, dass ihr Klimagedöns auf dem Spiel steht, das sie seit Jahren mit Merkel inszeniert haben. Sie haben Angst vor dem Volk, das für sie unberechenbar wird, wenn die durch grüne Politik selbst verursachte Energiekrise platzt. Habeck hat schon eine kleine Kostprobe bürgerlicher Wut in Bayreuth am eigenen Leib spüren müssen. Das war erst ein kleiner zarter Anfang. Sollte es wirklich dazu kommen, das Gas nicht mehr bezahlbar oder gar nicht mehr verbindlich dem Bürger zur Verfügung steht, werden sicher auch die woken Wähler nicht bereit sein, sich für die Dauer des Winters in einen Kälteschlaf zu begeben. Aber ich habe schon oft geschrieben. Es braucht den Griff auf die heiße Herdplatte bei einigen, bis sie merken, dass es weh tut. Derzeit wird mit "Schummeln" versucht das Problem zu lösen. Die Wahrheit wird ans Licht kommen.

Schon machen die üblichen Randfiguren - je nach Auftritt Migrationsgegner, Klimaleugner, Covidiot, Gegner der Energiewende oder Putinversteher - bei einem Auftritt eines grünen Ministers den üblichen Lärm, wird daraus "bürgerliche Wut".

Aber gut: Der Forist sieht ja seit Jahren das "Volk" auf den Straßen und das Land sogar möglicherweise an der Schwelle zu einer "Militärdiktatur".

Bis dann die nächsten Wahlen stattfinden und das "Volk" in blauer Verpackung schon wieder eine Pleite einfährt.

Aber warum sich mit Realitäten befassen, wenn entsprechend ausgerichtete, ideologische "Visionen" die eigene Verzweiflung trösten sollen.

Sabine Lehmann | Fr., 29. Juli 2022 - 20:27

Das grüne Schaffen erinnert mich immer daran, was Franz-Josef Strauß über die Grünen einmal sagte. Sie sind wie eine Melone, außen grün, aber innen rot und mit braunen Flecken. Wie zutreffend.
Die "rechte" Gesinnung dieser Genossen kann sich jeder in Erinnerung rufen, der unter dem hashtag "wirhabenmitgemacht" nachlesen kann, wer dieser Sektierer am lautesten und schlimmsten die Menschen diffamiert u. beleidigt hat, die nicht ins Lauterbachsche Weltbild passen wollten.
Schade, dass es die "Meldestellen" für "unrechte" Gesinnung zu der Zeit noch nicht gab. Aber warten wir mal den Herbst ab. Sie scharren ja jetzt schon wieder mit den Hufen und überbieten sich gegenseitig mit Forderungen nach neuen alten Grundrechtseinschränkungen. Nichts fürchtet die links-grüne Agenda mehr, als den Widerstand der breiten Masse, wenn im Winter die Lichter in Deutschland ausgehen. Da kann man doch präventiv schon mal wegen Pseudo-Corona den Notstand verhängen u. Demos der Volksgesundheit wegen verbieten.

Fritz Elvers | Sa., 30. Juli 2022 - 01:03

"«Es ist eine Katastrophe, aber es ist keine Strahlenkatastrophe», sagte die Strahlenbiologin Anna Friedl, die Deutschland im Unscear vertritt. Im Vergleich zu Tschernobyl seien in Fukushima weit weniger radioaktive Stoffe freigesetzt worden - und grösstenteils im Meer statt auf Land niedergegangen...."
Tja , wie gUt, dass Bayern am Meer liegt.

200000 Bewohner wurden evakuiert, Schaden Rückbau: 1 Billionen USD (Prof. Lesch).

Welchen Sinn macht es, imme nur die halbe Wahrheit zu verbreiten? Dennoch war der totale Ausstieg ein Fehler, Es gibt keine Fakultät Kerntechnik mehr. Wir bräuchten jetzt Inder oder Chinesen., um AKWs zu betreiben.

Achim Koester | So., 31. Juli 2022 - 09:21

Als "kleine Schummelei" würde ich die dreisten Lügen der Grünen nicht verharmlosen, handelt es sich doch um völlig unzutreffende Aussagen zu Mehrheitsmeinungen. Mit solchen Tricks arbeiten eigentlich nur totalitäre Systeme, um ihre Bevölkerung zu täuschen und ihre Ideologie durchzusetzen.