Aufnahme der Ukraine in die Nato? Nicht im europäischen Sicherheitsinteresse Eine Aufnahme der Ukraine in die Nato würde nicht zur Sicherheit des nordatlantischen Raumes beitragen. Im Gegenteil würden sich die europäischen Bevölkerungen dadurch weniger sicher fühlen können als im Kalten Krieg des 20. Jahrhunderts. VON HELMUT W. GANSER
Streitgespräch : Wie soll der Westen im Ukraine-Krieg handeln? Rüdiger Lüdeking hält den Einsatz von Atomwaffen nicht für ausgeschlossen, während Ernst-Jörg von Studnitz die Drohung mit Nuklearwaffen für eine politische Maßnahme hält. VON ALEXANDER MARGUIER
Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus : Das nukleare Eskalationsrisiko und die westliche Politik Nach der russischen Ankündigung, Atomwaffen in Belarus zu stationieren, wäre der Westen gut beraten, nicht jeden Eskalationsschritt des Kremls ostentativ mit einem eigenen zu beantworten. Denn das würde eine politische Lösung des Krieges in immer weitere Ferne rücken. VON RÜDIGER LÜDEKING
Analyse der RAND Corporation : Einen langen Krieg vermeiden Eine Studie der einflussreichen RAND Corporation kommt zu dem Schluss, dass die Vermeidung eines langen Krieges für die USA eine höhere Priorität haben muss als die territoriale Integrität der Ukraine. Auf die Gesprächsbereitschaft beider Seiten sei entsprechend einzuwirken. Zeit, dass man auch in Deutschland realistisch wird. KOLUMNE: GRAUZONE
Nordkorea : Der Kriegsgewinnler Nordkorea war über die vergangenen Jahre stärker isoliert als wohl jeder andere Staat. Der Ukrainekonflikt hat das verändert. Die Regierung aus Pjöngjang knüpft nun so viele Kontakte wie lange nicht – besonders mit Russland. VON FELIX LILL
Abrüstung Nordkoreas : „Das könnte ein guter Deal sein“ Nobuo Tanaka, ein bestens vernetzter japanischer Wirtschaftswissenschaftler, hat einen unerhörten Plan: Japan soll Nordkorea nuklearen Brennstoff abkaufen, den Staat dadurch abrüsten und das Plutonium in heimischen Atomkraftwerken verwenden. Die größte Hürde ist die internationale Politik. VON FELIX LILL
Militärstratege über Ukraine-Krieg : „Putin könnte das Kriegsrecht ausrufen“ Der französische Militärstratege Pierre Servent gehört zu den Wenigen, die Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kommen sahen. Im Interview erklärt der 68-Jährige, auf welche Strategien die ukrainischen und die russischen Truppen im kommenden Winter zurückgreifen werden und wie wahrscheinlich die Befürchtung ist, dass Putin Atomwaffen einsetzen wird. INTERVIEW MIT PIERRE SERVENT
Mobilmachung wegen Ukrainekrieg : Russland ist am A.... Das russische Militär in der Defensive, und jetzt auch noch eine angebliche „Teilmobilmachung“: Wladimir Putins Invasion der Ukraine erweist sich nach sieben Monaten als ein totales Desaster. Russland ist zunehmend wirtschaftlich geschwächt und politisch isoliert. Ohne den Einsatz von immer mehr Gewalt nach innen und nach außen wird sich dieses Regime nicht an der Macht halten können. VON ALEXANDER MARGUIER
Annalena Baerbock in New York : Undiplomatische Chefdiplomatin Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Leisetreterei ihres Vorgängers beendet, aber wohin führt der bisweilen undiplomatische Ton der Chefdiplomatin? Hart im Auftreten gegen China, Russland und die Türkei, aber bislang wenig Konkretes. Bei ihrem aktuellen Auftritt in New York bekennt sie sich zur nuklearen Abschreckung und wirbt zugleich für nukleare Abrüstung. Diese Widersprüche zwischen Realpolitik und Idealismus kann die Grünen-Politikerin nicht länger nur wegmoderieren. Es braucht mehr strategisches Agieren und nicht nur Reden. VON VOLKER RESING
Nato-Gipfel in Madrid : Braucht Europa eine autonome atomare Abschreckung? Die atomare Abschreckung durch die USA hat Europa während des Ukraine-Kriegs mutmaßlich davor bewahrt, den Forderungen Russlands zu erliegen, schreibt Brigadegeneral a.D. Helmut W. Ganser in seinem Gastbeitrag. Doch nicht erst seit dem Nato-Gipfel in Madrid stellt sich die Frage, wie lange Europa noch auf den Schutzschirm der USA vertrauen kann. Sollte sich die EU nicht besser um ihre eigene nukleare Abwehr bemühen? EINE ANALYSE VON HELMUT W. GANSER
Atomverhandlungen mit dem Iran : Am Nullpunkt Die Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten sind ergebnislos geblieben. Dabei ist das Regime in Teheran nur noch wenige Wochen davon entfernt, eine Atombombe produzieren zu können. Tatsächlich geht es aber um mehr: Irans politisches System zerfällt schneller, als es vielen Beobachtern klar ist. VON HILAL KHASHAN
Atomwaffen : Die Logik der Abschreckung: Eine Erinnerung Die atomare Bewaffnung hat das außenpolitische Handeln ab den späten 40er-Jahren grundlegend verändert: Sie hat Kriege verhindert um den Preis, dass die jeweiligen Atommächte innerhalb ihres Einflussbereiches freie Hand hatten. Stattdessen lieferten sie sich Stellvertreterkriege. Eine Renaissance des Stellvertreterkrieges mitten in Europa können wir uns auf Dauer nicht leisten. Hier ist Weisheit und Diplomatie gefragt, nicht moralistische Rechthaberei. KOLUMNE: GRAUZONE
Russland, Ukraine und die Nato : „Putin bewertet Nuklearwaffen anders als wir“ Der Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) warnt vor einer weiteren Eskalation des Ukrainekonflikts. Er traue Putin zu, taktische Nuklearwaffen einzusetzen, so der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages. Als deutliches Signal plädiert er für einen zeitweiligen Stopp der Erdgasimporte. INTERVIEW MIT RODERICH KIESEWETTER
Krisenmanagement im Konflikt mit Russland : Stabilität, nukleare Abschreckung, Nichtentgrenzung Wunschdenken in sicherheits- und verteidigungspolitischen Fragen können wir uns spätestens seit Putins kaum verhohlener Drohung mit Atomwaffen nicht länger erlauben. Wichtig sind glaubwürdige Abschreckung durch die Nato, ein Bewusstsein für machtpolitische Realitäten und Akzeptanz der im Atomzeitalter unausweichlich gewordenen Einsicht, dass Konflikte auch aus normativen Gründen begrenzt werden müssen. VON ANDREAS LUTSCH
Atomwaffen : In Krisenzeiten steigt auch das nukleare Risiko Die Ankündigung Putins, Truppen in die Ost-Ukraine zu senden, ist eine weitere Etappe einer Entwicklung, die die Furcht vor einem Atomkrieg wieder aufkommen lässt. Doch die Gefahr einer nuklearen Auseinandersetzung war in den vergangenen Jahrzehnten nie völlig gebannt. Auch wenn keiner den Erstschlag will: Je aufgeheizter die Weltlage, desto wahrscheinlicher werden Panikreaktionen. VON HANS-PETER BARTELS