Schon 1989 machte man sich für Zivildienst stark / picture alliance

Zivildienst - Warum das „Gesellschaftsjahr“ eine gute Idee ist

Die Mehrheit der Deutschen fordert laut einer Studie die Einführung eines sogenannten „Gesellschaftsjahres“, eine Neuauflage des Zivildienstes. Es soll für alle Schulabsolventen Pflicht werden. Diesen Vorschlag kann man nur gutheißen

Autoreninfo

Jannik Wilk ist freier Journalist in Hamburg. 

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Vor wenigen Jahren, da war es noch so, dass man von der Schulbank entweder direkt in den kargen Kasernen der Bundeswehr zum Dienst antrat, oder sich aber für die Zivilgesellschaft engagierte. Ein Jahr lang. Dieser Zwang war für viele junge Männer ein großes Ärgernis, hatten sie doch andere Pläne. Darum war ich froh, als 2011 die Wehrpflicht abgeschafft wurde. Denn ich war ein ebensolcher Bursche, mit ebensolchen Plänen. Dass es mir erspart blieb, war wohl so etwas wie die Gnade der späten Geburt. Viel lieber wollte ich hinaus in die Welt, nach England. Ein Jahr nach London oder Brighton. 

Ich habe also weder gedient, noch Zivildienst geleistet oder ein freiwilliges soziales Jahr absolviert. Auch hätte ich mich damals darüber geärgert, wäre mir dies aufgezwungen worden. Im Rückblick aber wäre ich stolz darauf. Und sicherlich ein Stück weiter als ich es heute bin. Denn nach England kam ich ohnehin nie, das Sparschwein war nicht genug gefüllt. Stattdessen begann ich als freier Reporter bei der Lokalzeitung. Auch gut. Es ist auch nicht so, dass ich mich nicht ab und an sozial engagiert hätte. Was aber wäre gewesen, hätte ich mich dazu entschieden, ein ganzes Jahr meines Lebens für die Allgemeinheit zu geben?

Es soll der Jugend der Schaden nicht sein

Jene, die sich noch für Heer und Gesellschaft verpflichten mussten, hatte es nämlich nicht schlechter getroffen. Ein Kommilitone hatte sich beim Bund noch zu Disziplin und Gründlichkeit erziehen lassen. Ich möchte sagen: Es hat ihm nicht geschadet. Das sieht er heute auch so. Und auch die Zivis wurden durch dieses geopferte Jahr keine schlechteren Menschen. 

Um seinen Teil zur Gemeinschaft beizutragen, muss man heute glücklicherweise keine Waffe mehr in die Hand nehmen. Die Deutschen wollen keine Neuauflage der Wehrpflicht. Aber nach einer aktuellen, repräsentativen Studie spricht sich die Mehrheit der Bundesbürger für eine neue Version des Zivildienstes aus. Die soll „Gesellschaftsjahr“ heißen und für Schulabsolventen Pflicht werden. In der Debatte darum geht es um die Zivilgesellschaft, um persönliche Entwicklung, um die Erweiterung des Horizontes. Etwas Soziales zu tun, dagegen kann es keine Argumente geben. Wer kann schon etwas dagegen sagen, sich um sozial benachteiligte Kinder zu kümmern, oder alten Menschen im Seniorenheim zuzuhören? Man kann den Vorschlag daher wirklich nur gutheißen. Außer entnervten Jugendlichen, die sich ihrer Zeit beraubt fühlen, hat die Idee ausschließlich gute Konsequenzen.

Der Gesellschaft etwas zurückgeben

Denn seien wir ehrlich: Es ist nicht verkehrt, einer Gesellschaft etwas zurückzugeben, die uns zumeist in Wohlstand und Frieden und gerade in Deutschland mit sozialer Absicherung und eiserner Rechtstaatlichkeit aufwachsen ließ. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte mit ihrem abgedroschenen Mantra „Uns geht es gut“ eben doch Recht. Ein jeder darf sich dazu eingeladen fühlen, dem Staat – auch in Zeiten in denen die Liebe zur eigenen Nation in bestimmten Kreisen verpönt ist – zu danken. Nicht mit einer Packung Merci, wie hierzulande üblich. Sondern vielmehr mit der Aufopferung eigener Lebenszeit.

Der Jugend würde es keinen Zacken aus der Krone brechen. Von der Lebenserfahrung, die man dabei gewinnt, könnte sie noch bis ins hohe Alter zehren. Ein Jahr zwischen Schulbank und Hörsaal oder Ausbildung hilft, über sich selbst klar zu werden. Selbst wenn Lisa, 19 Jahre, nach dem Abitur nicht nach Australien ginge, im Great Barrier Reef tauchte, sondern stattdessen im Obdachlosenrefugium Chili con Carne ausgäbe: Sie wäre kein unvollkommenerer Mensch.

Im Gegenteil: Die Gesellschaft leidet – abseits des lobenswerten politischen Engagements für die Umwelt – unter einer gepamperten, unterforderten Wohlstandsjugend. Die kennt sich zwar mit Instagram und Snapchat bestens aus, versteht aber vom Leben, dem gesellschaftlichem Miteinander, von Geschichte, Tradition oder Kultur nur noch selten etwas. Das sage ich nicht als gebrechlicher Greis, sondern als Teil dieser Generation.

Ein Weckruf für die Zukunft

Ihren Teil tragen zu dieser Entwicklung die allseits bekannten Helikoptereltern bei, die ihre Sprösslinge in einer wohligen Blase der Unselbstständigkeit und Unmündigkeit aufwachsen lassen. Mit der Folge, dass sie, einmal aus dem warmen Nest entlassen, der Welt hilflos gegenüberstehen. Charakterlich und intellektuell. Ihnen wäre mit dem „Gesellschaftsjahr“ wohl weitergeholfen. Man kann dem Nachwuchs durchaus etwas mehr zumuten. Man wächst mit seinen Aufgaben.

Das soll kein Appell sein, sich nach alten Zeiten zu sehnen. Das ist ein Weckruf für die Zukunft. Vor allem für die Muße, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Dann profitieren alle davon. Zweitrangig dafür, den Nachwuchs nicht aus überzogener Fürsorge charakterlich verkommen zu lassen. 

Zumindest ein wenig über das Leben zu lernen, sich aus der Komfortzone herauszubewegen, über den Tellerand zu schauen – dem könnte ein „Gesellschaftsjahr“ nur zuträglich sein. Sollte ich irgendeinmal Vater werden, werde ich den Kindern empfehlen, es so zu halten. Besser als ich, der das Jahr zwischen Schule und Universität sinnvoller hätte nutzen können. Vielleicht aber muss ich gar nicht empfehlen. Vielleicht ist das „Gesellschaftsjahr“ dann längst verpflichtend. 

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Christa Wallau | Mi., 17. Juli 2019 - 18:14

Sehr gut, lieber Herr Wilk!

Selbstverständlich müßte es so etwas geben wie eine allgemeine Pflicht, dem Staat (= den Menschen, die im Staat die Gesellschaft bilden und mit ihren Steuern das Gemeinwesen finanzieren) etwas von dem zurückzugeben, was man empfangen hat, und zwar k o s t e n l o s.
Schulbildung zum Beispiel.
Von nichts kommt nichts.
Diese Binsenweisheit müssen heutige junge Leute
wieder lernen, indem sie selber hautnah erfahren,
wo überall A r b e i t und E n g a g e m e n t nötig sind, um ein humanes und einigermaßen reibungsloses Miteinander herzustellen.
Man kann dieses Pflichtjahr nennen wie man will:
Auf jeden Fall gehört es eingeführt.

Sehr vernünftig, Ihre Argumentation, lieber Herr
Wilk. Gäbe es nur mehr junge Leute mit Ihrer
Grund-Einstellung!

'Die Gesellschaft leidet ... unter einer gepamperten, unterforderten Wohlstands-jugend. Die ... versteht aber vom Leben, dem gesellschaftlichem Miteinander, von Geschichte, Tradition oder Kultur nur noch selten etwas.'
Bingo! Ich kann mich vor Begeisterung kaum im Sessel halten!!!
Wir brauchen eine neue gesellschaftliche Balance: zwischen GEBEN und NEHMEN. Und das Prinzip, welches - im Regelfall - gelten muß, ist: Erst die Pflichten - dann die Rechte. Erst etwas leisten - dann Forderungen stellen. Und es muß wieder selbstverständlich werden, daß die jungen und gesunden Menschen im Regelfall geben und ältere und kränkere Menschen - zumeist nach einem langen und z.T. schweren Arbeitsleben - Leistungen empfangen. (Heute ist es verwerflicherweise in Deutschland zuweilen genau umgekehrt)! Von den Dauerprotestierern der Spaßgesellschaft ist zu fordern: (1) Lernen und Arbeiten (2) selber etwas leisten (3) Verantwortung zuerst für das eigene Leben - dann auch für Andere - übernehmen.

Gesetze und gesellschaftliche Vereinbarungen werden nicht von Idealisten, Aktivisten und selektiven Meinungsumfragen gemacht. Wir haben dafür etablierte Verfahren über Parteien und das Parlament. Es ist nicht erkennbar, dass an Vereinbarungen, die auf Verantwortungsethik beruhen, grosser Appetit besteht, oder dass nennenswerte politische Kräfte einen solchen herstellen wollten.

Einen solchen Konsens halte ich nämlich eher für unwahrscheinlich. Darüber hinaus dürften gerade die, die betroffen wären, also die Jungen, mehrheitlich einen aufgezwungenen Dienst, und genau das wäre er, gleichgültig wie schön man ihn umschreibt, eindeutig a b l e h n e n.
Es sind meistens die, die selbst nicht gefordert sind, die für A n d e r e um so mehr fordern, natürlich nur zu derem Besten. Und das sind in diesem Fall in der Regel eher konservative, ältere Menschen, bei denen noch immer die Idee von den "Lehrjahren, die keinen Herrenjahre sind" herumspukt, und die Jungen müssen "uns" erstmal beweisen....auch wenn in diesem Fall die Anregung von einem Vertreter der jüngeren Generaton kommt.
Gegenvorschlag: Der Gesetzgeber schafft die Voraussetzungen, dass J E D E R für eine gewisse Zeit vom Arbeitsleben pausieren darf, und dann dürfen die, die so begeistert sind, selbst ran...gleich ob Rentner, Werktätiger, Student, Jugendlicher, Hausfrau...zum Dienst an der Gemeinschaft.

Dagmar Kluth | Sa., 20. Juli 2019 - 21:34

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sehr geehrter Herr Lenz, wenn Sie sich für die jungen Leute, denen anscheinend kein Einsatz für die Gesellschaft abgefordert werden kann, in die Bresche werfen, vergessen Sie zweierlei: Die ältere Generation, die Sie so darstellen, als forderte Sie etwas Unlauteres, hat in der Regel einen Dienst geleistet, viele von Ihnen noch deutlich länger als zwölf Monate. Zum anderen engagieren sich unendlich viele ältere Menschen ehrenamtlich, aus freien Stücken, ganz ohne Zwang und danken damit der Gesellschaft dafür, dass sie eine Zeit des wachsenden Wohlstandes erleben durften und sich an Armut höchstens noch als Kinder in den Nachkriegsjahren erinnern. In meinem Umfeld gibt es eine Vielzahl solcher Menschen, mich selbst eingeschlossen. Das Bild des viermal im Jahr nach Mallorca düsenden Rentners hängt schief!

...muss ich bei solchen Artikeln (und folgenden Kommentaren) immer an "Zwangsverpflichtung" denken? Die Pflicht, zu "dienen", bzw. alternativ eine gemeinnützige Arbeit zu verrichten, gab es ja lange Zeit. Begründet wurde diese u.a. mit "Charakterbildung", was man getrost als vorgeschoben werten kann - tatsächlich sollten die jungen Menschen " notwendige" Disziplin erlernen, den Bestand an Soldaten sichern und im sozialen Bereich als billige Arbeitskräfte aushelfen. Man hat sich schwer getan, die Wehrpflicht abzuschaffen. Als Gleichaltrige in den Niederlanden oder UK schon nach Ende ihrer Schulzeit über ihr Leben selbst bestimmen durften, musste der deutsche Nachwuchs auf Kasernenhöfen parieren oder in Altenheimen Hilfsdienste leisten. Nun ist Bildung nicht primär Mittel zur Selbstverwirklichung: Die Gesellschaft braucht gut ausgebildete Menschen, sie profitiert also davon. Der Grundsatz, junge Menschen müssten etwas zurückgeben, ist damit natürlich als völlig falsch entlarvt.

Herr Wilk, das mag ja ein gerechtfertigtes Programm sein. Wenn Jugendliche sich die Dinge aneignen, es zu ihrer Sache machen, unterstütze ich es immer. In einer ausdifferenzierten Gesellschaft jedoch, bleibt oft das jugendliche Ego der einzige Bezugspunkt, um irgendjemand, irgendetwas, irgendwo zu werden. Das kreative Potential ist da, in großer Breite, auch wenn es vielleicht nicht an jedem Ort zum Tragen kommen muß.

Die Gesellschaft hat sich aufgelöst in Gruppen mit verschiedenen Lebensstilen (siehe das Erodieren der Volksparteien). In einer Zeit, die das Individuum zu begünstigen scheint, wird dem Sich-unterscheiden-Wollen Raum gegeben.

Kollektives ist jedoch immer auch im Individuellen enthalten- nämlich durch Bildung. Und nur eine pluralistische Gesellschaft ist eine gute Gesellschaft.
Und auch - gleich wichtig - die Freude an den entstehenden Dingen, sie zu genießen und aufzunehmen- jenseits aller Zweckrationalität.

"Und nur eine pluralistische Gesellschaft ist eine gute Gesellschaft." Das ist eine Behauptung - und wo bleibt der Beweis? Und steht davon etwas im Grundgesetz? (Pluralistische Gesellschaft ließe sich eventuell auch definieren als eine Egoisten-Gesellschaft!)

Frau Wallau: dieses Mal keine Zustimmung!
Ich teile ihre Meinung grds. immer, aber nicht hier!
Ich habe damals Zivildienst absolviert und zwar achtzehn Monate! Das zu erklären, würde ausufern.
Ich war in einer Behinderteneinrichtung, eine Schwerstpflegegruppe: fast alle total durchen Wind! 3 "Läufer", 7 "Rollis"; davon 4 "Selbstfahrer", 3 "Dauerparker"!
Das war zu Beginn hammerhart für mich!
Aufgrund meines Jurastudiums wurde ich für zwei Tage die Woche in die Personalabteilung versetzt, quasi als Adjutant des Personalchefs.
Das "Heim" ist eine Einrichtung der Diakonie, also kirchlich.
Was ich dort so alles erlebt habe, spottet jeder Beschreibung! Das schockierendste waren die Abrechnungen für "orthopädische Hilfsmittel" sowie "Psycho-Betreuung!" Das ist WUCHER, BETRUG!
Ich habe etliche Gespräche mit "meinen" Mitarbeitern geführt, konnte es nicht fassen. "Das ist eben so!"
Frau Wallau: Zivi, soziales Jahr etc. ist ein Einsparungspotential sonders Gleichen, sonst nichts!

Heidemarie Heim | Mi., 17. Juli 2019 - 20:04

Doch beließe man das ganze Unterfangen der Freiwilligkeit wie das bestehende soziale Jahr?, brechen sich wahrscheinlich nur wenige engagierte einen Zacken aus dem Krönchen! Lustig, dachte den Spruch kennt heute niemand mehr;-)! Diejenigen, die am meisten davon profitieren würden aufgrund "Reifedefiziten", werden sich schwerer aus der Komfortzone bewegen lassen. Von den Ohnmachtsanfällen der Heli-Eltern und dem zart besaiteten Nachwuchs mal abgesehen, wäre eine "Dienstpflicht für alle", wie in manch anderen Ländern aus Gründen eines gerechten Ausgleich nur unter staatlicher Befugnis möglich. Meine damals "unwilligen Pazifisten" im Freundeskreis machten die Fliege nach West-Berlin, wo man u.U. nach Straßenkampf und Studium in der Politik Karriere machte ;). Die waffenaffineren hingen derweil meist gelangweilt in den Kasernen rum, da der Krieg noch ein "kalter" war.
Mit Oma im Pflegeheim "snapchatten" ist übrigens nur was für die ganz harten Mädels und Jungs! Das ist "Eliteeinheit"!

Manfred Westphal | Mi., 17. Juli 2019 - 21:19

Als einer, der sich vor dem Wehr- und Zivildienst erfolgreich gedrückt hat, weil er sonst aus seinem geplanten, aufstrebenden Berufsweg gerissen worden wäre, bin ich trotzdem für das Gesellschaftsjahr. Aber warum dieser Name? Für mich fehlt das Wort "-dienst", denn als solcher muss er benannt und verstanden werden.
Auch eine Wiedereinführung des Wehrdienst in anderer Form würde ich begrüßen, mit der Wahl militärischer oder ziviler Aufgaben, die ja auch Möglichkeiten für den Übergang ins Berufsleben schaffen.
Und nicht zu vergessen, jeder Bundestagsabgeordnete muss diesen Dienst geleistet haben.

Was haben wir alles für wunderbare Ausdrücke. Gute-Kita-Gesetz. Geordnetes-Rückführungs-Gesetz. Und nun: Das Gesellschaftsjahr. Für wie blöd hält man eigentlich die Bevölkerung? Soll man das Kind doch gleich beim Namen nennen. Und nicht irgendwelche Wort-Schöpfungen kreiern. -- Dass sich junge Leute eingeben und auch einen Beitrag leisten sollen - finde ich richtig. Statt Genickstarre durch das Smart-Phone oder Have fun mit dem E-Scooter. Einfach mal das Leben von der realen, teilweise auch rauen Seite sehen, spüren, erfassen. -- Das haben wir aber auch den überehrgeizigen Helicopter-Eltern zu verdanken. -- Nur: Dass mit dem Militär-Dienst ... da folge ich Ihnen nicht. Gruß am Donnerstag!

So genannte Helikopter-Eltern sind mir in den gesamten Schuljahren unseres Nachwuchses nie begegnet.
Dieser "Kampfbegriff" wird jedoch gerne für Eltern verwendet die mit Interesse die Schullaufbahn ihrer Kinder verfolgen, was für Lehrer durchaus nervig und anstrengend sein kann.
Auch schauen nicht alle Jugendlichen auf ihre Smartphone, haben FUN oder e-Skooter.
Die Jugendlichen die ich kennengelernt habe waren mit ihrer schulischen Ausbildung beschäftigt, damit sie gute Startmöglichkeiten in die Berufstätigkeit bzw. Studium hatten.

Barbara Piele | Do., 18. Juli 2019 - 19:40

Antwort auf von Helene Kaiser

freut mich aber für Sie! Ich kenne es anders. GANZ ANDERS! Kann es sein, dass Sie im Schwarzwald leben? Da scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.

udo dreisoerner | Do., 18. Juli 2019 - 13:07

Antwort auf von Manfred Westphal

Da Sie sich erfolgreich gedrückt haben sind Sie meiner Meinung nach nicht berechtigt überhaupt irgendetwas in dieser Richtung zu begrüßen.

Karsten Paulsen | Mi., 17. Juli 2019 - 22:13

In dem genannten Alter haben die Jugendlichen "der Gesellschaft" nichts zurückzugeben. Alle empfangen Leistungen wurden direkt von den Eltern oder den Steuern der Eltern finanziert. Wenn diese Jugendliche etwas zurückzugeben hätten, dann ihren Eltern.

Viel wichtiger finde ich die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht, damit die Bundeswehr mit der Zivilgesellschaft im Austausch bleibt und im Notfall ausreichend Reservisten zur Verfügung stehen. Die Lücke ist inzwischen so groß, dass ich da am Ende noch mit meinen 65 Jahreneinspringen muss, da niemand von den Y und Zs eine Waffe bedienen kann.

"etwas" vorher bekommen hat. Normalerweise ist dieses "etwas" ein Geschenk, eine Gunst, eine Großzügigkeit....
Haben denn die jungen Menschen vorher "etwas" bekommen? Klar doch, sie genossen eine kostenlose Bildung. Welchen Wert solche Bildung hat, ist vielen Schülern/Schülerinnen wohl nicht ganz klar, weswegen die Resultate schon mal mau sind. Aber Schule soll ja keine "Lust" bereiten, wie auch hier erst jüngst gemeint wurde; mehr Disziplin scheint notwendig.
Also erfüllen die Jüngsten ihre Pflicht, sie erfüllen (meistens) 12 Jahre Schulpflicht, und sind in der Regel froh, wenn sie die Schule verlassen. Und dafür sollen sie jetzt etwas zurückgeben?
Um jeden Zweifel zu vermeiden: Bildung dient immer dem Individuum UND der Gesellschaft, sie ist kein uneigennütziges Geschenk. Die Gesellschaft kann ohne gut ausgebildeten Nachwuchs nicht existieren, umgekehrt kann der Einzelne durchaus in einer Höhle vegetieren. Wem gebührt jetzt der größere Dank? Wer muss hier WEM etwas zurückgeben?

Wie der erste Poster schon geschrieben hat: Die "kostenlose" Bildung ist natürlich nicht kostenlos, sondern per Steuer finanziert. Und natürlich auch von denen, deren Kinder z.B. nicht studieren. Hinzu kommt noch, dass diese Bildung meist gar nicht benötigt wird, sondern zumeist nur eine "Eintrittskarte" ist, um den Wettbewerb um gute Jobs zu reduzieren. Da wo Bildung direkt bezahlt werden muss, z.B. in der USA, überlegen sich Eltern und Kinder sehr genau ob sich eine solche Investition lohnt. Die Folge ist dann, dass die hierzulande beliebten Laberfächer eher nicht gewählt werden. Wenn es dann heißt, dass deren Absolventen trotzdem irgendwo Jobs bekommen, beweist das, dass es auch ohne dieses Studium gegangen wäre. So wie das z.B. in der USA ist. Auch ist ein on-the-job training nicht grundsätzlich schlecht, da aktuell und für diesen Job relevant.

Im übrigen halte ich nichts von so etwas wie einem „Gesellschaftsjahr“. Nur naive Leute stimmen zu sich ausplündern zu lassen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 18. Juli 2019 - 17:39

Antwort auf von Robert Müller

was aber wieder zu einem Missverhältnis bei der Einarbeitung führen kann.
Eine Möglichkeit wäre, an das freiwillige Jahr Boni zu knüpfen wie bei der Kindererziehung, zu der man ja auch "keine" Qualifikationen benötigt, mindestens die zeitlichen Nachteile auszugleichen.

dieter schimanek | Do., 18. Juli 2019 - 08:32

Eine Mehrheit der Gesellschaft möchte das? Eine Mehrheit möchte angeblich auch die CO2 Steuer, nicht Bepreisung. Und natürlich auch den Verbrennungsmotor abschaffen. Den absoluten Gehorsam bei der Bundeswehr erlernen, schadet also auch nicht? Man kann mit Statistik auch fürs Mäusemelken eine Mehrheit zelebrieren wenn das angesagt ist. Ich halte nichts von solchen Zwängen. Wer unter Zwang alte Menschen betreut oder Behindete beglückt ist am falschen Platz. Ein freiwilliges soziales Jahr ist der richtige Weg, kombiniert mit einer angemessenen finanziellen Vergütung.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 18. Juli 2019 - 10:35

Antwort auf von dieter schimanek

Sie denken aber doch an eine ausgewogene Belastung/Berücksichtigung von Männern und Frauen.
Das Argument der Kindererziehung gilt nicht mehr, seit besonders durch die SPD, aber auch die Grünen und Linken die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach vorne gebracht wird.
Bevor mir jemand in die Parade fährt, ich "weiss" schon, das war natürlich Merkel und die DDR, obwohl die DDR da wirklich konsequenter war auf einem evtl. etwas niedrigen Stand gesellschaftlicher Arbeit. Natürlich auch bedingt durch die Besatzung.
Die Bundesrepublik sprang nach dem II. Weltkrieg in die industrielle Hochmoderne, allerdings manchmal auch nach dem Motto "Ich will etwas Eigenes haben" Jodlerdiplom von Loriot, das sich aber auch nicht alle leisten konnten.
Von dieser Moderne hat Frau Merkel ganz sicher und von mir unbeanstandet viel in die CDU gebracht, weshalb sie auch so lange getragen wurde trotz der ebenso Mängel.
Mit Schröder und den Grünen wäre das aber auch nach vorne gekommen.
Es ist ALLER Zeit.

Helene Kaiser | Do., 18. Juli 2019 - 13:57

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Ich sehe in der heutigen Zeit kaum Alternativen für junge Mütter NICHT arbeiten zu gehen, selbst wenn der Partner gut verdient.
Die Beiträge zum Kindergarten liegen ab einem relativ geringem Einkommen (nicht zu versteuerndes Einkommen) bei 300 - 400 €. Der geringe Verdienst der Mutter - sehr oft Teilzeit - zerbröselt dann schon mit dem Entrichten des Beitrages.

Zudem halte ich es aus entwicklungspsychologischer Sicht für sehr bedenklich Kinder unter 3 Jahren stundenlang in die Kita oder KiGa zu geben. Schauen Sie sich einmal entsprechende Studien an.

Und etwas Ihr Einwand "eigens" zu haben war in den 50er-80er allenfalls ein Luxusproblem einiger ganz weniger!

Aber niedlich war es doch oder?
Ich war zwar bei der ASF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen), ich bin in der Gewerkschaft und der SPD, aber ich war immer so frei, auch meine eigenen Interessen und Überlegungen halt dann dort vorzubringen.
Ich bin bestimmt nicht soweit weg von Ihnen, jedenfalls in diesen Punkten.
Wenn es nicht anders geht, okay, aber mindestens das 1. Lebensjahr sollten die Kinder bei einem Elter (männlich oder weiblich) sein.
Da Ehen aber auch nicht mehr lange zu tragen scheinen und gleichzeitig der Wandel in Berufen rasant voranschreitet, braucht es entweder hohe gesellschaftliche Solidarität überhaupt für Kinder und deren Sorger oder eben große Vorsicht bei denjenigen, die sich auf Teilzeit oder seltener ganz die Familie konzentrieren.
In Ehen darf man Verdienste zusammenzählen, andererseits kann der Kindergarten nicht alleine von Eltern bezahlt werden und wird er wohl auch nicht.
Zudem steigt endlich der Lohn für diese Tätigkeiten.
Schwierig.

Las glaube ich bei standard.at, dass frühe Vorfahren der Menschen in schlechten Jahren wohl auch wieder begannen, ihren Nachwuchs zu stillen. Man kann das am Barium-Gehalt gefundener Knochen nachweisen.
Ich erinnere "Die Früchte des Zorns" in der eine junge Mutter, die wohl ihr Kind in der Dürre verlor, einen alten gebrechlichen Mann stillt.
Ich glaube daran, dass man ein Gutteil Lasten gesellschaftlich schultern und meistern kann, deshalb bin ich in der SPD.
Nicht nur, um der Gesellschaft zurückzugeben, war ich lange Jahre politisch aktiv, auch um meine Interessen in der Gesellschaft voranzubringen.
Nun sind auch Ehen Orte gegenseitiger Fürsorge, die dem Staat einiges abnehmen kann, ich würde also nicht einfach komplett das Ehegattensplitting abschaffen, aber eine Verlagerung auf die Familie scheint mir angezeigt, ebenso bei der kostenlosen Mitversicherung in den Krankenkassen.
Es müssen nicht gleich Milliarden frei werden, ich glaube, die Summe wird es machen.
Debatte sowieso:)

Bernd Schiebener | Do., 18. Juli 2019 - 09:05

Überlege was du für dein Land tun kannst. Und nicht was das Land für dich !
Durch Wehrdienst oder "Gesellschaftsjahr" könnten viele Defizite in der Erziehung nachträglich ausgeglichen werden. Wobei ich bei dem Gesellschaftsjahr so meine Zweifel habe.......im "Kuschel Deutschland". Und die Neubürger sind nach den neuesten Umfragen in der Überzahl ....ich bin gespannt. In den Schwimmbädern kann man schon mal sehen wie es ausgehen wird.......

Jörg Müller | Do., 18. Juli 2019 - 09:19

„Dieser Zwang war für viele junge Männern ein großes Ärgernis, hatten sie doch andere Pläne.„ Ein solcher Satz sagt alles, auch die Argumentation dass es für die junge Menschen gut wäre. Entweder ist es eine Notwendigkeit oder nicht, besonders beim Wehrdienst. Das Ganze würde heute schon daran scheitern, dass die jungen Menschen von ihren Helikoptermüttern abzuschirmen wären. Braucht die BW dann einen Mütterbetreuungsoffizier pro Btl.
Im übrigen, was ist denn mit denen, die noch nicht so lange hier leben?

Helene Kaiser | Do., 18. Juli 2019 - 13:59

Antwort auf von Jörg Müller

So genannte Helikopter-Eltern sind mir in den gesamten Schuljahren unseres Nachwuchses nie begegnet.
Dieser "Kampfbegriff" wird jedoch gerne für Eltern verwendet die mit Interesse die Schullaufbahn ihrer Kinder verfolgen, was für Lehrer durchaus nervig und anstrengend sein kann.

helmut armbruster | Do., 18. Juli 2019 - 09:20

sollte ein solches Gesellschaftsjahr kommen und wird es nicht richtig organisiert - woran man heute allen Grund zu zweifeln hat - dann wird es bald Gammeljahr heißen.
Ich kann mir nicht vorstellen wie so etwas z.B. in Berlin unter den dortigen Verhältnissen funktionieren könnte.

Vermutlich gibt es erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken gegen einen solchen "Zwangsdienst".
Es war schon in den 1950er Jahren schwierig, einen allgemeinen Wehrdienst (damals nur für junge Männer) durchzusetzen und als Gegenstück einen Zivildienst.
Viel besser wäre es, wenn unsere Gesellschaft sich insgesamt dafür stark machen würde, alle jungen Menschen nach ihrem jeweiligen Schulabschluß schnell ins Berufsleben übergleiten zu lassen, und zwar nicht als "Praktikantinnen oder Praktikanten", weil dies ja so günstig ist für die Arbeitgeberseite, sondern in Berufe, die wir gesellschaftlich benötigen, insbesondere Pflegeberufe.

..über den Sinn und Unsinn von großen Armeen kann man im Zeitalter von Massenvernichtungswaffen sowieso streiten.

Aber grundsätzlich stellt sich mir die Frage, wieso dieser scheinbar typisch deutsche Gedanke einer Pflicht "gegenüber dem Vaterland" kommt. Es kann keine Art von "Grundschuld" gegenüber seinem Land geben. Das Staatsvolk als wesentlicher Teil des Staatsgebildes ist die Summe der einheimischen Bevölkerung. Es gibt keine überlegene Autoriät, auch nicht ideeller Art, der der Einzelne gegenüber in der Bringschuld ist.

Wenn junge Menschen eine ordentliche Bildung und Ausbildung durchlaufen, und später durch ihre Berufstätigkeit (oder durch sonstige, freiwillige Aktivität)ihren Beitrag zum Gelingen der Gesellschaft leisten, dienen sie dem Ganzen mehr, als einen augezwungenen 12-monatigen Dienst, möglicherweise höchst unwillig, auszuführen.

Wolfgang Beck | So., 21. Juli 2019 - 10:37

Antwort auf von Gerhard Lenz

"Es kann keine Art von "Grundschuld" gegenüber seinem Land geben." Die jungen Leute wachsen in einem freien Land auf, in der Regel auch noch in einem Wohlstand, von dem frühere Generationen nicht zu träumen wagten; das haben sie denen zu verdanken, die vor ihnen Leistungen erbracht hatten. Diesen Gedanken blendet der Verfasser des Kommentars vollständig aus. "Es gibt keine überlegene Autorität, auch nicht ideeller Art, der der Einzelne gegenüber in der Bringschuld ist." Von der freiheitlich demokratischen Grundordnung und von der universellen Idee der Menschenrechte hat der Verfasser offensichtlich noch nichts gehört.

Ich halte Ihren Einwand für berechtigt. Aber: Wo ein Wille ist, gibt es auch Wege. Man könnte junge Leute, die mindestens 1 Jahr bei der Bundeswehr, der Polizei, beim Technischen Hilfswerk oder im Zivildienst (Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Umweltschutz) etwas GELEISTET haben, entsprechend 'belohnen' ('Anreiz-System'). Ich schlage vor, daß in den sogenannten 'numerus clausus' - Fächern nur noch Studenten zugelassen werden, die einen entsprechenden 'Dienst' abgeleistet haben. Ich schlage vor, daß Studenten, welche einen 'Dienst' abgeleistet haben, leichter und zu verbesserten Konditionen 'Bafög' erhalten. Ich schlage vor, daß Menschen, die von Sozialhilfe oder Hartz IV leben, einen monatlichen Zuschlag/Aufschlag erhalten, wenn sie als junge Leute einen entsprechenden 'Dienst' abgeleistet haben. Es ist zu gewährleisten, daß eine 'Arbeit' in politischen Parteien und politischen Vorfeldorganisationen (FfF, 'SeaWatch', Pegida u.a.) NICHT berücksichtigt wird (um Mißbrauch zu verhindern)!

Ernst-Günther Konrad | Do., 18. Juli 2019 - 09:44

machen Sie Werbung dafür, der Anfang hier ist gemacht. Nur an einem Punkt habe ich eine etwas andere Sicht der Dinge. Eine Wehrpflicht oder ein soziales Jahr vorzugeben, das wäre meine Präferenz. Denn den Dienst in der BW zum Schutz unserer Gesellschaft und unserer Lebensweise gehört eben genauso zum Anforderungsprofil an die Jugend, wie selbstverständlich Zivildienst, wo auch immer im sozialen Bereich.
Es geht nicht darum Angriffskrieger auszubilden, sondern um Menschen die ggfls. mit der Waffe in der Hand unser Land verteidigen.
Nicht Afghanistan oder Mali, sondern an der Aussengrenze der Nato. Zu lange hat man sich da auf die USA verlassen. Wir zahlen ihr schickt Eure Leute.
Auch der Dienst in der BW im Pflichtjahr hat niemandem geschadet, ich glaube sie haben im Artikel an dieser Stelle ein "nicht" vergessen.
Gerade die Unselbstständigkeit vieler junger Menschen durch Überbehütung und vorgegebenen überwachten Lebensweg aus dem Elternhaus könnte da durchbrochen werden.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 18. Juli 2019 - 10:05

wohl "obligatorischen" Satz über Frau Merkel gelassen, ich hätte mich wohl nur über Ihren Artikel gefreut.
So aber, nein, der Satz stimmt nicht.
Zu welchem Prozentsatz der Bevölkerung gehören Sie, dass man sich in Ihrem Umfeld entscheiden müßte zwischen dem Great Barrier Reef und einem Gesellschaftsjahr?
Oh Entschuldigung, Sie hätten sich sicher auch als Student den Cicero leisten können?
Ich nicht.
Zu schweigen von all denen, die sich mindestens 1 Jahr lang um geeignete Ausbildungsstellen bemühen müssen.
Aber bekanntlich reisst sich die Gesellschaft ja ein Bein aus, jedem Jugendlichen unter den Arm zu greifen?
Schreiben Sie doch bitte etwas faktenorientierter auch mit Blick auf die Zukunft und der für viele drohenden Altersarmut, die tendenziell berührt ist, wenn etwa reguläre Stellen unnötig würden.
Das sollte klug und also nicht in m.E. "Merkelmanier" bedacht und nicht zuletzt für die Jugendlichen abgesichert werden.
Ansonsten meine in diesem Falle unmassgebliche Zustimmung

Yvonne Pfeiffer | Do., 18. Juli 2019 - 11:02

Ich glaube nicht das sich die heutige Jugend noch zu etwas zwingen läßt. Nach dem Abitur geht's doch erst mal ein Jahr in die große weite Welt. Zumindest ist das hier in Hessen so. Rechte JA , Pflichten NÖ !
Wenn es nicht nach Wunsch geht, wird sich schon eine "Gretel" finden, die uns Eltern den Marsch bläst.

Gabriele Bast | Do., 18. Juli 2019 - 11:35

Da bin ich aber gespannt, wie sie die jungen Herren, die vor ihren "Pflichtjahren" aus ihren Heimat- Ländern geflohen sind, zum deutschen Pflichtjahr ( Zivil oder Militär ) bringen/zwingen wollen. Ich habe gerade gelesen Deutsche sind noch stärkste Kraft - aber nicht mehr die Mehrheit. Gut gemeint der Vorschlag - aber nicht umsetzbar ohne neue Ungerechtigkeiten. Wie bei der Wehrpflicht, mein Sohn musste zur BW- der Junge vom Nachbarn ( CDU Mitglied im Gemeinderat ) nicht.

gabriele bondzio | Do., 18. Juli 2019 - 14:05

Aber ich würde alle einbeziehen, die keine Lehre, kein Praktikum, als Gedultete oder Migranten hier leben, seit Jahren ohne Beschäftigung sind.
Der Gesellschaft etwas zurückzugeben, manche machen es ja sogar freiwillig.
Das Gegenargument liegt jedoch auch auf der Hand.
Wer nutzt dann diese unentgeldliche Arbeit aus?

Susanne Dorn | Do., 18. Juli 2019 - 14:11

…wäre, wie früher der Zivildienst, eine ausgezeichnete Gelegenheit, junge Menschen auf das wirkliche Leben vorzubereiten. Indoktrination wäre hier kaum möglich, da ausschließlich "helfende und zupackende Hände“ von Nöten und Sinn dieser Institution wären. Es würde so manchem „Helikopterkind“ die Augen öffnen und Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und verloren gegangene Werte wieder enorm stärken. Dann würden auch Familien und unsere Gesellschaft wieder zusammenwachsen und zusammenhalten!!!

Bernd Muhlack | Do., 18. Juli 2019 - 15:49

"Frage nicht, was Dein Land für dich tun kann, sondern frage Dich, was Du für Dein Land tun kannst!"
Herr Wilk, es schadet sicherlich nicht, auf irgendeine Weise "seinem Land" dienlich zu sein. Jedoch sollte das keine Pflicht sein; warum auch?
Wenn Sie "ungeschoren" davon gekommen sind, ist das kein Grund zur Selbstgeißelung. Es gibt ja bekanntlich auch keine EWIGE Kollektivschuld, obwohl sich die üblichen Verdächtigen darin suhlen.
Herr Wilk, ich habe in 90/91 Zivildienst absolviert, Ausführungen dazu in meiner Antwort zur sehr geschätzten Foristin Wallau (falls veröfftl.).
Es mag sein, dass solch ein Engagement für den ein oder anderen nützlich ist, jedoch ist das kein "Muss", eine conditio sine qua non.
Herr Wilk, unsere Tochter ist nach dem Abi in 2010 nach Edinburgh, lebt aktuell in London!
Fliegen Sie mal rüber!

"Etwas Soziales zu tun, dagegen kann es keine Argumente geben."
"Leben retten ist nicht strafbar" (Carola Rackete)

Ich "liebe" solche erhebende Sprüche!

Gerade Ihrer beider Kommentare hat mich nachdenklich gemacht. Ich vertrat erst auch die Auffassung, der Staat müsste das mit "Pflicht" einfordern. Das schätze ich hier im Forum, der Austausch von Gedanken und Ideen. Ihre Argumente Herr Muhlack haben mich überzeugt. Und ihre Lösungsvorschläge Herr Düring wären sicherlich neben weiteren Ideen einer öffentlichen, ideologiefreien Diskussion würdig. Mag die Mehrheit entscheiden, wie dieser wertvolle Grundgedanke von Herrn Wilk umgesetzt werden kann.
Alles was freiwillig und aus innerer Überzeug geschieht ist immer besser, als es zwangsweise verordnet durchsetzen zu müssen.
Mein Sohn hat in einer schwierigen Phase nach dem ABI ein FSJ gemacht. Ich kan heute mit Stolz sagen, dass ihn gerade die Erfahrung in der Altenpflege zu einem erheblichen Reifeschub verholfen hat.
Insofern habe ich unmittelbar in der Famile einen Erfolg erlebt, der ein soziales Jahr für mich erforderlich macht. Mag die Politik das aufgreifen. Schönes Wochenende allen.

Jo Steiner | Fr., 19. Juli 2019 - 08:13

Dieser Staat samt der sog. Gesellschaft, was auch immer das sein mag, haben sich mittlerweise so weit vom einzelnen entfernt, dass man sich solchen Ansinnen schlichtweg verweigern sollte. Jeder einzelne findet sich in diesem Sammelsurium van Mainstream-Ansichten kaum wieder, warum sollte man dafür etwas tun ? Kurz gesagt: dieses Land ist eigentlich nicht mehr unser Land.