Rekruten beim feierlichen Gelöbnis von Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr auf dem Paradeplatz des Bundesministerium der Verteidigung.
Wenn keiner mehr zur Armee will: Was dann? / picture alliance

Bundeswehr als Söldnerarmee - Jetzt bekommen wir die Quittung

Die Deutschen konnten sich der Bundeswehr lange guten Gewissens entziehen. Das könnte sich nun rächen. Denn die Truppe könnte laut Plänen der Regierung zur Söldnerarmee werden und damit zu einem Fremdkörper im Staat

Autoreninfo

Michael Wolffsohn ist Historiker, Hochschullehrer des Jahres 2017 und Autor der Bücher „Wem gehört das Heilige Land?“, „Israel“, „Zum Weltfrieden“ und „Deutschjüdische Glückskinder, Eine Weltgeschichte meiner Familie“. 

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Ist die Bundeswehr auf dem Weg zur Söldnerarmee? Wird sie dann aus Einheimischen und Fremden, zunächst EU-Bürgern, bestehen? Im Bundesverteidigungsministerium wird dies offenbar erwogen. Langfristig mutierte dann die Bundeswehr wahrscheinlich zu einer Mischarmee aus Einheimischen und Söldnern. Das legt die allgemeine Militärgeschichte nahe. Es handelt sich keineswegs um ein deutsches Phänomen. In den meisten demokratischen Staaten (Ausnahme Israel) wurde die Allgemeine Wehrpflicht abgeschafft. Bei uns 2011 „ausgesetzt“, in Großbritannien 1961 abgeschafft. 1973 in den USA, in Frankreich und Spanien 2001.

Die Militärgeschichte der Menschheit beweist: Menschen (meist Männer) sind nur dann fürs Militär zu gewinnen, wenn sie mit mindestens einer von drei Belohnungen rechnen können: Macht, Geld oder Ansehen.

Der Grund ist leicht einsehbar. Anders als viele andere Berufe und Tätigkeiten ist der Dienst in jedem Militär prinzipiell (lebens)gefährlich. Wer diese Gefahr auf sich nimmt, will – und muss – großzügig be- und entlohnt werden. Deshalb waren militärische, politische und wirtschaftliche Macht seit jeher ineinander verflochten. „Dux“ (lateinisch für Führer) war zunächst der Heerführer. Ähnlich im Deutschen: Herzog war derjenige, der das Heer zog, beziehungsweise führte. Einer der Herzöge wurde schließlich König, also die politische Nummer eins. Soweit der qualitative“ Aspekt.

Kämpfer aus dem Ausland gab es schon früher

Zum quantitativen: Heerführer oder auch nur Offizier zu sein, lohnte sich materiell ebenfalls. Anders sah es für die Heerscharen, die Mannschaftssoldaten, aus. Wer aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen musste, wurde Soldat. (Das gilt noch heute für ökonomisch strukturschwache Regionen. Nicht nur in Deutschland.) Manche wurden durch Menschenraub oder Versklavung zu den Waffen gezwungen. Derart mussten sie auch für Fremdstaaten kämpfen. Weil und wenn der Zwangsapparat den Bedarf an Soldaten nicht decken konnte, gingen die Kriegsherren seit Menschengedenken dazu über, den Kämpfern einen „Markt“lohn, „Sold“, anzubieten. Das machte sie zu „Soldaten“. In der Armee Friedrichs des Großen beispielweise stammte die Hälfte der Kämpfer aus dem Ausland.

Dann kam die Französische Revolution und mit ihr die Ära der Revolutionskriege. 1793 standen Revolutionäre vor dem Untergang. Lazare Carnot hatte den rettenden Einfall: „Die levée en masse“, die Massenerhebung, sprich: die Aushebung aller unverheirateten Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren.

Nun bekam der Staat erstmals seit der altgriechischen Hoplitenarmee seine Soldaten quasi zum Nulltarif. Nüchtern betrachtet, ist die Idee der Bürgergemeinschaft in Waffen, die Allgemeine Wehrpflicht, ebenso genial wie zynisch. Das ist die eine Seite. Die andere: Sie schuf, sofern tatsächliche alle Wehrpflichtigen dienten, wie zu Zeiten der altathenischen Hopliten, Gefahrengleichheit und damit mehr allgemein gesellschaftliche Gleichheit und Gemeinschaft.

Die Deutschen als des „Führers“ Kanonenfutter

Dennoch war die Wehrpflicht für die Betroffenen und ihre Familien meistens eine bittere, weil lebensgefährliche Pille. Versüßt wurde sie ideologisch, patriotisch besonders vom Bildungsbürgertum, das sich überall und immer gerne vor der Wehrpflicht drückte und stattdessen lieber mit Zitaten glänzte. Etwa dieses: „Dulce et decorum est pro patria mori.“ („Süß und ehrenvoll ist es, fürs Vaterland zu sterben.“) Spätestens der 65millionenfache Blutzoll des Zweiten Weltkriegs belehrte die Menschheit und erst recht die deutschen Verlierer, die nichts anderes waren als des „Führers“ Kanonenfutter, dass dieser Spruch blanke Lüge ist.

Der strukturelle Pazifismus seit 1945 ist also historisch bedingt. Im nachnationalsozialistischen Deutschland verständlicherweise noch mehr als woanders. Wo es den Bürgern nach 1945 möglich war, „sich zu drücken“, taten sie es folgerichtig guten Gewissens gerne und immer lieber, zumal es ihnen gesetzlich ständig leichter gemacht wurde. Schließlich wurde die längst nicht mehr allgemeine Allgemeine Wehrpflicht in vielen Demokratien abgeschafft.

Abschaffung der Wehrpflicht 

Dafür gab es zwei Gründe. Der erste: Die Gesetzgeber, beziehungsweise die Legislativen und Ausführenden, beziehungsweise die Exekutiven (= Politiker) wollten gewählt werden. Und wer in einer strukturell pazifistischen Gesellschaft gewählt werden will, muss militärische Enthaltsamkeit bieten.

Der zweite Grund: Unmittelbare militärische Bedrohungen schienen nach dem Ende des Kalten Krieges das Phänomen einer unwiederholbaren Vergangenheit zu sein. Dass besonders die Deutschen den Ewigen Frieden herbeiträumten, ist wiederum besonders verständlich – und auch sympathisch.

Sicherheitspolitisches Freibier gibt es nicht mehr

Inzwischen platzte der Wunschtraum. Die alptraumhafte weltpolitische Wirklichkeit von Kriegen, Terror sowie Kriegsgefahren, auch unmittelbar vor der eigenen Haustür, hat Deutschland und die Nato eingeholt. Sicherheitspolitisches Freibier gibt es für uns auch nicht mehr, denn die Trump-USA sind nicht länger bereit, für uns die Kastanien aus dem Feuer zu holen.

Stell´ dir vor, man braucht auch hierzulande landeseigene Soldaten, und es kommen keine. Was Wunder, dass man sie dann in anderen Ländern sucht. Und wenn man sie gefunden hat, sind sie im wahrsten Sinne des Wortes Fremdkörper ohne Bezug zur Gesellschaft. Wozu das führt, weiß man auch aus der (Militär-)Geschichte: Die Truppe wird zum Staat im Staate und putscht sich im schlimmsten Falle an die Macht. Wer das nicht will, beschuldige nicht die Bundesministerin, sondern sich selbst und die Gesellschaft. Wir haben uns der Bundeswehr seit langem entzogen. Jetzt bekommen wir die Quittung.

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Yvonne Walden | Di., 24. Juli 2018 - 11:21

Auch der emeritierte Hochschullehrer (Bundeswehr-Hochschule München) Dr. Michael Wolffsohn schlägt in die gleiche Kerbe: Deutschland muss mehr Mittel für militärische Zwecke ausgeben, mit anderen Worten, aufrüsten.
Aber auch er schreibt nicht klar und deutlich, wie die militärischen Bedrohungen für unser Land aussehen (könnten).
Wer bedroht uns und mit welchen Mitteln? Geht es um Rohstoffe oder Landgewinne? Was steckt hinter der Forderung, militärisch aufzurüsten?
Für mich ist die Sache klar: Die Rüstungsindustrie, nicht nur in den USA, scharrt mit den Hufen.
Dieser Wirtschaftszweig, ja Wirtschaftszweig, wirft mit Abstand die meisten Gewinne ab, weil es dort so gut wie keinen Wettbewerb gibt. Und wenn alle Welt abrüstet, können die Rüstungsschmieden alsbald dichtmachen. So einfach ist das!
Deshalb sollte auch Professor Wolffsohn einmal darlegen, warum auch Deutschland, warum die Europäische Union, aufrüsten sollte? Etwa um militärisch im Konzert der Imperialisten mitzuspielen?

nehmen wir einmal ein Gleichnis Frau Walden: Sie essen ein Eis auf einer ruhigen Straße, es kommt jemand vorbei der es auch gerne hätte. Er schaut sich um, erkennt er hat alle physischen Möglichkeiten auf seiner Seite und schon sind sie ihr Eis los. Sie können jetzt argumentieren dann gehe ich zur Polizei, die müssten sie erst haben. Schon im Altertum wusste man -Cui vis est, ius non metuit; ius obruitur vi. (Wer Macht hat, fürchtet kein Recht, Recht wird von Macht überwältigt) das gilt heute mehr denn je. Eine interessante Aussage zum nachlesen bei Emanuel Todd (Weltmacht USA ein Nachruf (2002)) Seite 35/36 weckt vielleicht manche armen in der Welt und speziell Deutschland auf. Es gibt niemals etwas umsonst und die Ausführungen des Herrn Prof Wolffsohn sind leider wahr und mehr als zutreffend.

Zur Frage, wer denn eigentlich bedroht ist: Nachdem Russland zuletzt einseitig die Ukraine angegriffen und Teile des Landes gewaltsam besetzt hat, sollte klar sein, wer hier wen bedroht. Dass die baltischen Staaten alarmiert sind, ist verständlich.
Daher verstehe ich die Diskussion nicht: Wir sind Mitglied in der NATO und haben uns vertraglich zu gegenseitigem Beistand verpflichtet. Dazu gehört die Aufrechterhaltung eines funktionierenden, in die Demokratie eingebetteten Militärs. Wir haben uns gegenüber unseren Vertragspartnern insbesondere verpflichtet, 2% des BIP für die Verteidigung auszugeben. Mit welchem Recht verstoßen wir gegen unsere Verpflichtung?

wolfgang spremberg | Mi., 25. Juli 2018 - 14:41

Antwort auf von Bernhard Klinger

verzeihen Sie bitte aber :
Soldaten sind Mörder....
Deutschland du mieses Stück Sch....
Deutschland verrecke....
Außer der Sprache hat Deutschland keine eigen Kultur ...
Usw. usw. das sind die" deutschen Eliten...."
Was heißt da "uns" ..? Was muss man da noch verteidigen ?
Für ein mieses Stück Sch...den Kopf hinhalten ?
Da stehen wir. Leider.

Könnte es nicht einfach nur Lebensraum sein? Könnte es nicht unser Wasserreichtum sein? Vielleicht unsere geographische Lage mit Zugang zu den Meeren? Einfach nur schnödes Prestige mit dem Gefühl, die Kultur zerstört zu haben? Den Reichtum der Reichen in die Hände zu bekommen? Ihre schönen Häuser einzunehmen? Einfach nur aus dem simplen Grund, dass wir so schwach sind? Es bräuchte dazu gar nicht so viel. Wahrscheinlich gäbe es kaum Gegenwehr.
Warum sind damals Kulturen ausgelöscht worden? Waren damals Bodenschätze der Hauptanlass?
Ich glaube, dass ein Krieg in unserer Vorstellungswelt gar nicht mehr vorkommt. Das macht uns unvorsichtig.
Die Schweden haben bereits die Wehrpflicht wieder ins Leben gerufen. Sie fühlen sich offenbar bedroht.

Frank Box | Di., 24. Juli 2018 - 11:35

Wozu braucht man eine Söldnerarmee? - Wenn absehbar ist, dass Herrschende irgendwann gegen das eigene Volk vorgehen müssen, ist eine Söldnerarmee der Königsweg. Bei Soldaten aus dem eigenen Volk weiß man nie, ob sie bereit sind, bei Aufständen auf die eigenen Leute zu schießen. Ausländischen Söldnern ist es i.d.R. egal, auf wen sie schießen. Hauptsache, der Sold stimmt!

Christa Wallau | Di., 24. Juli 2018 - 11:45

W I R - das heißt das deutsche Volk, zu dem ich mich zähle - sind n i e m a l s gefragt worden, was wir im Hinblick auf unsere Außenverteidigung eigentlich wollen!
Es gab k e i n e breite Diskussion v o r der Aussetzung der Wehrpflicht und erst recht keine Volksbefragung in dieser eminent wichtigen Angelegenheit. Auch zum Einsatz unserer
Truppen in Afghanistan und anderswo wurden
nur unsere sog. "Vertreter" befragt, die sich in den letzten Jahren immer mehr zu reinen Abnickern entwickelt haben.
Bitte richten Sie Ihre Worte also an die
Verantwortlichen in Parlament und Regierung, sehr geehrter Herr Wolffsohn, speziell auch an die Kanzlerin, ihren damaligen Minister zu Guttenberg und ihre heutige Verteidigungsministerin von der Leyen.
Vor allem sollten Sie die Teile der Gesellschaft von Ihrer Kritik ausnehmen, die expressis verbis vor der nun anstehenden Entwicklung gewarnt haben.
Gehörten Sie eigentlich auch dazu?

Alexander Mazurek | Di., 24. Juli 2018 - 11:46

… der römischen Legion ihrer Macht bewusst wurden und sie nutzten, besiegelte das den Untergang Roms.
J. J. Rousseau hat ca. 1772 ein erst nach seinem Tode veröffentlichtes Traktat verfasst "Über die Regierung von Polen (Considérations sur le gouvernement de Pologne)". Im Internet auffindbar. Zur Armee schreibt er, und ich meine, dies gilt auch heute:
"Stehende Heere, die Pest und die Entvölkerung Europas, sind nur für zwei Zwecke gut, um die Nachbarn anzugreifen, zu erobern und auszuplündern oder eigene Bürger zu fesseln und zu versklaven. [...] Ich weiß, dass der Staat nicht ohne Verteidiger bestehen kann; aber seine wahren Verteidiger sind seine Bürger. Jeder Bürger sollte ein Soldat aus Pflicht sein, keiner von Beruf. So war das Militärsystem der Römer [ursprünglich], so ist es der Schweizer heute; so sollte es in jedem freien Staate sein, [...] Eine gute Miliz, eine echte, gut ausgebildete Miliz, ist allein in der Lage, dieses Bedürfnis zu befriedigen [...]".

Karin Zeitz | Di., 24. Juli 2018 - 11:46

Die Quittung bekommen wir einmal durch die zunehmende Entfremdung der Bundeswehr von der Masse des Volkes - sie ist keine “Volksarmee“ mehr. Dazu kommt die Abkehr von den Traditionen der Bundeswehr, wie sie jetzt von der Politik betrieben wird und die Unbedenklichkeit, mit der sie vom Bundestag in die gefährlichsten Einsätze in alle Welt geschickt wird. Eine nicht ganz unwesentliche Nebensache sind die hohen Personalkosten, weil sie hinsichtlich der Entlohnung als Arbeitgeber mit den Wirtschaftsunternehmen konkurrieren muss. Die Aussetzung der Wehrpflicht war eine verhängnisvolle, gesellschaftlich und ökonomisch unsinnige Entscheidung. Die militärische Entspannungspolitik wurde offensichtlich nur von Deutschland ernst genommen, durch die NATO-Mitgliedschaft stecken wir jedoch im internationalen Schlamassel voll drin.

gesellschaftlich und ökonomisch unsinnige Entscheidung." Das kann ich nur unterstreichen. Aber eigentlich waren sämtliche Entscheidungen Merkels, angefangen von der Euro-Rettung über die Energiewende bis zum Öffnen der Grenzen für alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt, verhängnisvoll für unser Land. Und gesellschaftlich und ökonomisch unsinnig.

Es ist nicht fair, die Konsequenzen der bundesdeutschen Politik einzig und allein der Bundeskanzlerin "in die Schuhe zu schieben".
Die Parlamentsmehrheit ihrer Partei hat sämtliche Vorgaben und Beschlüsse mitgetragen.
Auch die jeweiligen Koalitionspartner standen auf der Seite der Kanzlerin. Die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht war auch aus meiner Sicht alternativlos; ob dies auch auf die sogenannte Bankenrettung zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen.
Aber auch der Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der Atomenergie und der Kohleverstromung waren mutige Entscheidungen, die richtig und richtungweisend gewesen sind.

Die "Aussetzung" der Wehrpflicht in Deutschland (eigentlich hätte die Bundesregierung den Mut aufbringen sollen, eine Abschaffung zu beschließen) war die einzig richtige Entscheidung.
Der Kalte Krieg war zu Ende. Er war die eigentliche Begründung der Wehrpflicht in den NATO-Staaten.
Wir sind "von Freunden umzingelt", wozu also bewaffnet bis unter die Zähne?
Im übrigen mangelte es seit Jahrzehnten (geburtenstarke Jahrgänge) an einer wirklichen Wehrgerechtigkeit.
Wer clever war und aus "gutem Hause" kam, konnte sich dieser Wehrpflicht entziehen und auch den Zivildienst umgehen.
Logische Konsequenz also: Abschaffung bzw. Aussetzung der Wehrpflicht sofort.
Alle anderen Optionen ließen sich politisch nicht begründen.
Und heute schon gar nicht!
Bei all` dem "Aufrüstungsgeschrei" fehlt im übrigen eine echte "Bedrohungsanalyse". Da wird von den Kräften des Islamischen Staates (IS) schwadroniert. Besteht wirklich die Gefahr, daß dessen "Truppen" in Europa einmarschieren?

Da wird von den Kräften des Islamischen Staates (IS) schwadroniert. Besteht wirklich die Gefahr, daß dessen "Truppen" in Europa einmarschieren? Diese Gefahr ist realer als dass die Russen einmarschieren, denn das Heer von jungen Männern ohne wirkliche Kontrolle, ist schon im Lande, braucht nur noch fanatisiert zu werden und einen Führer wie Mohamed finden. Erdogan wäre sicherlich bereit diesen Part zu übernehmen, denn damit könnte er seinen Traum vom Osmanischen Reich verwirklichen! Anders als im dekadenten Westen, werden im Nahen Osten und in der Türkei noch Kinder geboren, so dass auch ein neues Staatsgebilde aufgebaut werden könnte. Fantasie? Nö! Mitnichten, schauen Sie auf die Geschichte des Balkans und auf Ungarn, dann erahnen Sie vielleicht welcher Gefahr sich Europa durch Merkels Toröffnung ausgesetzt hat! Dann verstehen Sie auch die Verweigerung dieser Länder zur Aufnahme von kulturfremden Neubürgern!

Die Aussetzung der Wehrpflicht halte ich für völlig falsch. Unsere Jugend, die nach 12 oder 13 Jahren Schule so erschöpft ist und erst mal ein Jahr ins Ausland muss, täte es gut auch etwas für dieses Land getan zu haben. In welcher Form auch immer, aber als Pflicht. Viele leben in einer Selbstverständlichkeit das ihnen nicht bewusst ist was für ein Glück wir haben und in diesem Land leben dürfen. Demokratie und Freiheit entsteht nicht durchs chillen.

Sie kennen den Zustand der Bw nicht? Sie wissen nicht, wie es aktuell in unserer Welt militärisch zugeht? Sie verweigern sich der Erkenntnis, dass doch sein kann, was nicht sein darf! Am besten schaffen wir noch die Polizei ab, wir sind ja alle so friedliebend, Kriminelle sind faktisch krank, also brauchen wir nur mehr Ärzte. Ideologie hat noch nie sinnvolles geschaffen, weil sie normales, klares Denken verhindert und Realitäten ausblendet. Fehlende Wehrgerechtigkeit lag nicht am Bürger, sondern an verantwortungsloser Politik. Für echte Wehrgerechtigkeit hätte man selbstverständlich auch Frauen mit einbeziehen müssen. Hätte Ihnen bestimmt nicht geschadet. Nebenbei: die Sozialverbände waren froh über die Wehrpflicht und haben sich schwer beklagt über deren Aussetzung. Ihre Kommentare zeigen mir immer wieder, Frau Walden: Ihr Welt und Menschenbild hat mit Realitäten überhaupt nichts zu tun.
MfG Armin Latell

Michael Murmurachi | Di., 24. Juli 2018 - 12:06

Die Bundeswehr ist schon seit längerem ein Fremdkörper im Staat. Gem. Bundesverfassungsgericht (BVG) Urteil 1 BvR 1476/91 kann man straffrei Soldaten Mörder nennen. Das StGB definiert in § 211 wer Mörder ist; das BVG ist dazu ganz anderer Auffassung.

Wer hat schon gerne „Mörder“ in seiner Umgebung? Insbesondere links-grüne Ideologen glauben, dass es sogar für Selbstverteidigung kein Recht gibt, weil es in ihrer Ideologie auch niemanden gibt, der anderen etwas Böses will.

Das nimmer enden wollende Schuldsyndrom der meisten Deutschen tut ein Übriges. Je weiter die Nazi-Zeit zurückliegt, desto bedrohlicher scheint sie für viele Bundesbürger zu werden…

Thorsten Rosché | Di., 24. Juli 2018 - 12:16

Warum die Wehrpflicht abgeschafft wurde, erschließt sich mit bis heute noch nicht. Und das bischen Drill für den Bürger in Uniform hat keinem geschadet. Es gibt keine Bedrohungen ? Das die Welt kein Ponyhof ist merken wir jetzt und das Gefühl wird sich noch verstärken - Trump wird uns das schon klar machen und recht hat.
Der "friedliche Iran" (EU Sprech) erreicht uns jetzt schon locker mit seinen Raketen.

Ruth Müller | Di., 24. Juli 2018 - 12:48

Wenn Deutschland Weltpolizist sein will, dann soll sie ihre eigenen Söhne und Töchter zur Wehrpflicht einsetzen und das dem Volke erklären. Um aber die Diskussion mit dem Souverän zu vermeiden, da diese von vornherein zum scheitern verurteilt ist, möchte die Regierung mit Hilfe von Söldnern ihre eigene Truppe zusammenstellen! Das ist gegen die Verfassung!
Und - wir brauchen und wollen keine Fremdenlegion!

Joachim Wittenbecher | Di., 24. Juli 2018 - 13:00

Ich stimme H. Wolffsohn weitgehend zu. Der jetzige Zustand der Bundeswehr ist das Ergebnis einer Politik, die das "kleine 1x1" der Staatsphilosophie nicht mehr beherrscht. Eine funktionierende Armee gehört in der Regel zu einem souveränen Staat; zum demokratischen Staat gehört eigentlich auch die Wehrpflicht. Dies ist in Deutschland leider nicht so, weil moralisches Eiferertum und grenzenloser Opportunismus bis an die Regierungsspitze Einzug gehalten haben. In einem Punkt bin ich mit H. Wolffsohn nicht so ganz einig: er schreibt, die Amerikaner hätten für uns die Kastanien aus dem Feuer geholt. Wirklich? Seit dem Beitritt Deutschlands zur NATO gab es keinen Verteidigungsfall, für den wir ursächlich waren. Kein Amerikaner ist seitdem im Kriegseinsatz für Deutschland gefallen. Wohl aber sind deutsche Soldaten in Afghanistan gefallen, weil die USA den Verteidigungsfall für sich reklamiert haben. Insofern sind die antideutsche Rhetorik von Trump und das Schweigen von Merkel zu verurteilen.

auf eine Bestzung der BRD verzichtet? Dann möchte ich sie an die Blockade Westberlins erinnern. Ohne die NATO und deren Führungsmacht USA hätte ich wohl keine deutsche Wiedervereinigung unter demokratischen Verhältnissen erlebt. Sie wäre früher gekommen, aber unter Verhältnissen, die die meisten DDR-Bürger den Wunsch verspüren ließ, auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs zu leben. Dass das von vielen heute nicht mehr für wahr gehalten wird, ist traurig. Bequemlichkeit, Bräsigkeit und die Tendenz, sich auf andere zu verlassen haben sich zu tief in unsere Gesellschaft eingenistet. Wenn ich mein Bier, meine Bratwurst und meine Fußball-WM habe, was brauche ich dann mehr.

Gunvald Steinbach | Di., 24. Juli 2018 - 13:25

15 Mon. leistete ich Wehrdienst. Nervige Zeiten, auch wenn manches danach verklärt wird. Stuben- u. Revierreinigen, lange Nächte im eiskalten Winterwald... Es war eine Verteidigungsarmee. Man konnte uns noch plausibel machen, für was man sich durch den Dreck wühlte, was man ggf. verteidigen würde: Freiheit, Demokratie, Familie, Freunde, das Land, das sehr gute Bildungsmöglichkeiten u. ein gutes Auskommen bot. Sowas gibt es nicht geschenkt, auch nicht für „tolle, offene, bunte“ Deutsche. Grenzen waren sicher u. wurden nicht in Mali verteidigt. Dann zog der Schlendrian ein. Die Politik versäumte es auf Sträflichste, die BW technisch u. mental zu stärken, für Rückhalt in der Bevölkerung zu sorgen. Ich beschuldige alle Verantwortlichen u. alle, die von nicht zu sichernden Grenzen faseln, ohne zu erahnen (oder?!), welche Konsequenzen dies in spät. 10 J. haben wird. Ich beschuldige eine Politik ohne erkennbaren Sachverstand u. Rationalität. Söldnerarmee? Weiteres Zeichen des Verfalls!

Auch ich habe gedient, es war teilweise nervig, geschadet hat es hat mir nicht.
Ich kann mich Ihren Worten zu 100% anschließen.

Günter Johannsen | Di., 24. Juli 2018 - 13:40

Na dann gute Nacht, Deutschland: gut zum schlachten ausgebildete Islamisten in der Bundeswehr …. Das hätte sich der IS nicht träumen lassen, dass die "Ungläubigen" freiwillig ihren Kopf zum Abschlagen hinhalten!

Karl Friedrich | Di., 24. Juli 2018 - 13:41

Ich schätze Herrn Professor Wolfssohn, beziehungsweise seine Äußerungen. Vielleicht kann man das auch so erklären: so wie Mannschaftsdienstgrade zum Militär müssen, müssen wir eine Armee haben.

Das wird nur nicht richtig wahrgenommen von westlichen Ländern. Ich sehe das als Wohlstandserscheinung und mangelnde Bildung. Betreffend Bildung: wir brauchen eine Armee, wenn nicht an den Landesgrenzen (vielleicht sogar doch mal wieder), dann für Auslandseinsätze.

Und Soldaten (inklusive Offiziere) entscheiden sich für die Armee (soweit mir näher bekannt) wegen des Soldes. Warum soll man dann nicht hingehen (da fällt mir die ärztliche Versorgung ein)?

Nüchterne Betrachtung ist hier erforderlich. Das erfordert Bildung. Herr André Wüstner, Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes, sagte in 2018 sinngemäß: entweder man verschafft der Bundeswehr die nötige Ausstattung, oder man sollte sie abschaffen.
1. Warum brauchen wir eine Armee (Verteidigung)
2. Warum gehen Menschen zur Armee (Sold)

martin falter | Di., 24. Juli 2018 - 14:01

Ich kann es nicht genau sagen. Ich bin auf jeden Fall gegen eine Wehrpflicht. Denn sie geht zu Lasten der Männer und zu Lasten der ärmeren Schichten. Wie sie so schön schreiben haben die Bildungsbürger schon immer Mittel und Weg gefunden hier etwas gleicher zu sein als alle anderen. Dazu kommt das nur junge Männer eingezogen werden und Frauen eben nicht. Frauen können in der BW arbeiten und werden wie man hört dann auch noch besonders gefördert. Alles Dinge die nicht passen. Was spricht dagegen Berufssoldaten die die deutsche Staatsangehörigkeit haben zu verpflichten? Die haben dann die Ausbildung ( mehr als 15 Monate ) und die Kenntnis ( das sie in einen Einsatz müssen ) von Anfang an. Oder will jemand Wehrpflichtige in einen Krieg schicken? Das Konflikte kommen werden ist aber sicher und wehe wir sind dann nicht gerüstet. Herr Wolffshohn was ist ihre Intention?

Dimitri Gales | Di., 24. Juli 2018 - 14:18

"Légion Etrangère", die Fremdenlegion. Vielleicht wird die Bundeswehr auch so etwas.

Daniel Wischer | Di., 24. Juli 2018 - 14:26

Zunächst sollten die Überlegungen des Ministeriums, künftig EU-Bürger in die Bundeswehr zu holen, vor folgendem Hintergrund gesehen werden: man findet anscheinend nicht genügend qualifizierte junge Leute im Inland. Hinzu kommt vielleicht das "schlechte" Image. Wer will schon in einer maroden Armee dienen?
Ein Schicksal, das in zunehmendem Maße auch die Polizei teilt. Selbst abgesenkte Standards, angeblich wird in Berlin so verfahren, helfen wohl nicht. Auch dies verwundert nicht. "Bullen" haben kaum gesellschaftliche Anerkennung.
Was passiert aber mittel- bis langfristig mit einem Land, das weder seine Grenzen schützen kann oder will, noch in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen?
Mit gutem Grund war die Bundeswehr eine Armee des Volkes. Eine Art Söldnerheer hat eine ganz andere Loyalität gegenüber dem Souverän. Mittlerweile bekommt das - anders gemeinte - Wort Guido Westerwelles von der "spätrömischen Dekadenz" eine beängstigende Aktualität.
Wohin steuert das "Narrenschiff" D?

Franziska Günter | Di., 24. Juli 2018 - 14:49

Die medial provozierte Diskussion wird künstlich am Leben gehalten. Merkels Gurkentruppe hat schlicht kein Geld. Weder aktuell für Waffen und Material, noch für die Bezahlung von noch mehr Bürgern in Uniform oder gar ausländischen Söldnern.
Im übrigen ist an an einer allgemeinen Wehrpflicht unter dieser Regierung auch unter politisch-demokratischen Aspekten nicht interessiert. Man stelle sich in dieser Demokratie mal an der Waffe ausgebildete Wähler vor. Da zieht es den im Reichstag sitzenden Demokratiemonopolisten mit Alleinherrschaftsanspruch doch zum größten Teil die Schuhe aus. Aber in einem Land in dem die Politik sich für Leibwächter von Terroristen einsetzt oder somalische Folterknechte finanziell versorgt, hat der Gedanke an eine Söldnerarmee rekrutiert aus islamistischen Kindersoldaten und Terroristen für einige Parteien sicher seinen Reiz. Nimmt man doch heute schon bei SPD, Grünen und Blutroten regelmäßig Anstoß an das Absingen der Nationalhymne beim Fahneneid usw.

Wolfgang S. | Di., 24. Juli 2018 - 15:02

Guter Artikel, Herr Wolffsohn.

Soldaten brauchen Ansehen. Dazu ist die deutsche Gesellschaft nicht bereit, weil ideologisch verblendet. Herr Trump versucht uns gerade beizubringen, dass das falsch ist. Hier sehe ich bei den Deutschen derzeit überhaupt keinen Realitätssinn.

Soldaten hätten auch gerne Macht. Das sehen wir aus gutem Grund in der Demokratie kritisch.

Soldaten brauchen Geld. Das könnten wir in der aktuellen Haushaltslage korrigieren, aber das will die Groko nicht und große Teile der Opposition auch nicht. Beispiel:

https://www.beamtenbesoldung.org/images/pdf/2018/Bund_2018.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Besoldungsordnung_A

Wer mal sieht, dass ein Stabsgefreiter oder Unteroffizier nach A 5 besoldet wird und wo in der angehängten Tabelle da die Bruttogehälter liegen, hat keine Fragen mehr zur finanziellen Wertschätzung. Offenbar müssen es die Deutschen auch hier auf die harte Tour lernen, wie Herr Wolffsohn richtig prognostiziert.

Willy Ehrlich | Di., 24. Juli 2018 - 15:04

Natürlich müssen wir ganz dicke Bretter bohren und über ganz breite Schatten springen, aber die Idee der Europäischen Söldnerarmee mit Fremdenlegionären sollte man ruhig weiterdenken. Viele der Flüchtlinge, die unter Lebensgefahr übers Mittelmeer nach Europa kommen, könnten sich eine derartige Zukunft möglicherweise vorstellen.

Wir sollten uns nicht verbieten lassen, sie einfach mal danach zu fragen.

Und wir sollten uns noch weniger verbieten lassen, darüber zu diskutieren.

Selbstverständlich werden die MSM Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um dieses Thema unter allen Umständen zu verhindern. Und vermutlich wird es ihnen auch gelingen, oder?

Marc Gause | Di., 24. Juli 2018 - 15:06

Deutschland hat bisher Kriegseinsätze immer vermieden.

Die deutsche Nazigeschichte "zwang" einen zurückhaltend zu sein. Genauso konnte die Elite dann beim Thema EU und Euro immer mehr Macht nach Brüssel weitergeben, und immer mehr Geld. Als Argument zog dann immer auch die Deutsche Schuld.

Wer aber mehr Kriege führt, trotz der deutschen Schuld (womit ich kein Problem habe), der soll dann bitte bei EU und Euro Themen aufhören, von Verantwortung der Deutschen zu sprechen.

Wer mehr Krieg spielen kann, der braucht nicht wegen der dt. Schuld zum Zahlmeister der EU gemacht werden (dt. Beitrag ist der höchste).

Mehr Geld für die Bundeswehr trotz der Nazizeit, ok, aber die Nazizeit kann dann kein Argument mehr für mehr Geld und Macht für Brüssel mehr sein!

Man kann nicht alles haben.

Peter Schultheiß | Di., 24. Juli 2018 - 15:39

Leider geht es ncht nur um die Bundeswehr, denn mit der Aussetzung der Wehrpflicht leiden auch die Sozialdienste (Ersatzdienste) bis hin zur Freiwilligen Feuerwehr, die nun nicht mehr genug Nachwuchs bekommen. Ein "soziales Jahr" für alle 18-Jährigen (Männliche und weiubliche Heranwachsende) wäre sicherlich vernünftiger gewesen.

wilhelm schramm | Di., 24. Juli 2018 - 15:43

Nicht nur Israel, auch Österreich hat noch die Wehrpflicht, diese wurde durch eine Volksabstimmung erhalten, nicht nur der Armee wegen, auch wegen der benötigten Zivildiener. Außerdem wäre mal gut, bei solchen Entscheidungen auch in Deutschland das Volk zu befragen, oder sind die Östereicher intelligenter als die Deutschen?
Die Frage ist nicht nur das Militär, wichtig wäre einmal darüber nachzudenken, ob nicht ein Jahr Dienst (auch für Frauen) für den Staat nicht zu einem demokratischen System besser passt als das Versorgungssystem das wir haben, dieses ist mit Sicherheit bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Zukunft nicht mehr aufrecht zu erhalten.

auf Bundesebene sind nach Ansicht der sog. “Altparteien“ Gift für die parlamentarische Demokratie. Man hält das Volk für “populistisch“ und meint damit zu dumm, um richtige.Entscheidungen zu treffen.

Sie glauben doch wohl bitte nicht ernsthaft, dass hier nicht auch die Richtlinienkompetenz der Kanzlerin zur Anwendung gekommen ist. Die deutsche Kennedy light Version ist doch nur eine leere Hülle der 200 Seiten mit Fussnoten abhanden gekommen sind. Aber dafür hatte die Kanzlerin Ihn ja auch nicht eingestellt.
Es lebe der Opportunismus.

Wolfgang Henning | Di., 24. Juli 2018 - 16:49

Leider ist auch der damals hochgelobte Verteidungsminister von Guttenberg der geschilderten Einschätzung gefolgt und hat die allgemeine Wehrpflicht "ausgesetzt". Heute wünschte man sich, diese politische Fehleinschätzung wäre nicht umgesetzt worden.
Man ist halt wieder einmal dem Zeitgeist nachgekommen. Neben der Wehrgerechtigkeit wird heute in besonderer Weise das Fehlen der Zivildienstleistenden beklagt. Die Pflegeeinrichtungen in Krankenhäusern und Heimen können davon ein Lied singen. In Zeiten der immer noch bemängelten Gleichberechtigung von Männern und Frauen wäre die Öffnung der Bundeswehr, auch für die kämpfende Truppe, in dieser Hinsicht hilfreich gewesen. Der Dienst für das Vaterland ist als Ehrendienst zu verstehen. Man tut etwas für die Gemeinschaft. Insofern hätten dann konsequenter Weise auch Frauen für einen Sozialdienst eingezogen werden müssen. Das ist in unserer heutigen, satten und bequemen Gesellschaft natürlich schwer vermittelbar, aber dennoch gerecht.

Wilhelm Maier | Di., 24. Juli 2018 - 16:56

"In den meisten demokratischen Staaten (Ausnahme Israel) wurde die Allgemeine Wehrpflicht abgeschafft."-und das ist der grösste und völliger Blödsinn gewesen. Bei uns. Die Abschaffung. Aus meiner misérable Sicht. "Terror sowie Kriegsgefahren, auch unmittelbar vor der eigenen Haustür, hat Deutschland und die Nato eingeholt."-Terror kann ich verstehen, die NATO hatte doch auch den reingeholt. Oder min. mitgeholfen und unterstützt, mit allen unnötigen Kriegen im 21. Jahrhundert. "Kriegsgefahren" sind doch nur von Mainstream-Medien, und denen, die am Stuhl kleben in Brüssel- Hauptquartier- https://www.n-tv.de/politik/Nato-zieht-in-neues-Hauptquartier-ein-artic… hoch gepumt worden. „Anders als viele andere Berufe und Tätigkeiten ist der Dienst in jedem Militär prinzipiell (lebens)gefährlich.“- Polizei, Feuerwehrmänner, Berufskraftfahrer, Elektriker usw... sind ungefährlich. Militär ist prizipiell (bei uns) nur bei Auslandseinsätzen im Gefahr. Was auch noch zu überdenken ist.

Ronald Solle | Di., 24. Juli 2018 - 22:53

Es hilft halt nicht zu jammern, sondern nur die Einführung der Wehrpflicht bringt es wieder .Am besten nach dem Prinzip des Israelischen Staates. Beide Geschlechter müssen ran an die Waffe. Soll ja nicht heißen zwei oder drei Jahre, aber so 18 Monate würden so manches Problem lösen. Da könnten sich die jungen Weicheier egal welches Geschlechts mal ein paar Partys abschminken und ein bissel härte fürs Leben lernen. Ordnung auch.
MfG

Wolfgang Sachsenröder | Mi., 25. Juli 2018 - 04:01

Diesen Kommentar habe ich gern gelesen, Herr Wolffsohn schreibt ausgewogen und glasklar. Allerdings stolpere ich als Zivilist über eine Bemerkung am Ende, dass die USA nicht länger bereits seien, für uns die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Welche Feuer denn bitte? Haben sie die nicht selbst gelegt im Irak und in Syrien, und spielen sie nicht mit dem nächsten Grossfeuer im Iran? Ist ein Militärbudget von 625 Mrd. $ alternativlos? Bittet der Rest der Welt die USA um Schutz? Mir fällt es schwer, die amerikanische Weltpolizei (übrigens mit einem enormen Söldneranteil) als gottgegeben anzuerkennen.

Dieter Hegger | Mi., 25. Juli 2018 - 08:41

Das hat es scheinbar den Kosovo / Ukraine Konflikt in unserer Nähe, neben anderen Problemen außerhalb der EU Grenzen gar nicht gegeben. Mir stellt sich dieses Land, als schlicht gesagt "außer Kontrolle" dar. Und das auf allen Feldern, eigentlich klappt nix mehr außer dem Einzug der Steuer und ab 5.-Euro Strafzettel. Ein einziges Chaos !

Markus Gerle | Mi., 25. Juli 2018 - 08:59

Die BW, wie ich sie kennen gelernt habe, wurde bereits unter Rot-Grün zu einem Fremdköper. Eine Armee, die nicht den Rückhalt durch die regierungsverantwortliche Politik erfährt, wird nun einmal zum Fremdkörper. Dies geschah unter Rot-Grün. Zu meiner aktiven Zeit bei der BW war ich noch ein potenzieller Mörder. Kaum waren die Grünen an der Macht, wollten sie einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Auch ich wurde damals zu einer Übung eingezogen, weil man Freiwillige für Bosnien rekrutieren wollte. Da ging so ziemlich alles schief und ich musste über 6 Monate 21 Beamte beleidigen, um schlussendlich meinen Wehrsold und den Verdienstausfall zu erhalten. Schon damals wurde mir klar, dass die politische Führung eben nicht hinter der BW steht. Stände die Politik hinter der BW, hätte man auch leicht die nicht vorhandene Wehrgerechtigkeit herstellen können. Jeder, der keinen Dienst leistet, würde dann einfach mehr EK-Steuern zahlen, was dann aber auch für Männlein und Weiblein gelten müsste.

Soldaten sind Mörder....
Deutschland verrecke....
Deutschland du mieses Stück Sch......
Deutschland hat außer der Sprache keine eigen Kultur.....
Milliarden ohne Obergrenze für junge Männer ("Flüchtlinge") die nicht an der Seite unserer Mädels und Jungs z.B. in Afghanistan für Demokratie und Menschenrechte ihr Leben riskieren wollen......
Kein Geld...für vernünftige Schlafsäcke / Schutzwesten für unsere Mädels und Jungs....
So ist es....so wollen es unsere "politisch Verantwortlichen"...also die Guten....

Dominik Hellenbeck | Mi., 25. Juli 2018 - 09:08

Ein Staat, der von seiner politischen Klasse gezielt zum nachgeordneten, nicht-souveränen EU-Bundesland abgewrackt wird, braucht auch keine Armee aus Staatsangehörigen mehr. Umso mehr, als gerade das deutsche Volk zugunsten einer (noch) mehrheitlich deutsch sprechenden Wohnbevölkerung verändert wird.

Bernhard K. Kopp | Mi., 25. Juli 2018 - 09:16

Söldner, Mischarmee, Staat-im-Staate, historische Reminiszenzen bis ins Altertum, und natürlich ins Dritte Reich. Quittung. Natürlich muss es vernünftig gemacht werden, aber eine Flexibilierung der Einstellungsbedingungen der Bundeswehr ist überhaupt nicht verkehrt.

Dieter Alfred Robert | Mi., 25. Juli 2018 - 09:49

Man hätte die Wehrpflicht nicht abschaffen, sondern in der Form ändern können, in dem man Wehrpflichtige nicht in den Stäben für das Kaffeekochen verwendete, sondern als "Nationalgardisten" ähnlich wie in den USA in Bataillonen (angelehnt an Heereskampftruppenverbände) gründlich als Infanteristen ausgebildet hätte, dafür hätten 6 Monaten ohne E-Urlaub, ohne Führerschein usw. ausgereicht. So hätte man auch genügt "man power" für das Elbehochwasser usw. gehabt, alternativ wäre eine Verpflichtung bei der
Feuerwehr, Rotes Kreuz usw. denkbar gewesen.
Ein ehemaliger Mörder in Uniform - habe die Ehre.

Egon Schreiner | Mi., 25. Juli 2018 - 10:08

Lieber Herr Prof. Wolffsohn,

die Gründe für die Abschaffung der Wehrpflicht sind andere - und Sie wissen es. Die deutsche Bundeswehr soll immer stärker in internationale Konflikte verstrickt werden, wie es die USA seit Jahrzehnten vormachen. Dafür brauchen die USA selbst Vasallenarmeen, die sie darin unterstützen, und zwar den geopolitischen Zielen der USA dienen. Das alles lässt sich einfach aus den bekannten Skripten zahlreicher sog. US-Think Tanks folgern, die hier schon zu Obamas Zeiten publiziert wurden und in Tageszeitungen als sog. "Gastbeitrag" erschienen. Diese geht jedoch nur schwer mit einer Wehrpflichtarmee aus Bürgern in Uniform, sondern nur mit Armeen aus Berufssoldaten, wo man hofft, dass die Parlamente die fragwürdigen Einsätze einfacher durchwinken. Und mit Söldnern wird es noch einfacher !

Frank Rech | Mi., 25. Juli 2018 - 10:28

Ein sehr schöner und ausgewogener wie informativer Artikel von Herrn Prof. Wolffsohn.
Die Bundeswehr litt und leidet darunter, daß Deutschland auch nach dem Mauerfall bis heute im Grunde genommen außenpolitisch nicht ganz souverän ist und das auch nicht sollte. Es hat schon was, wenn gesagt wurde, daß die NATO gegründet wurde u.a. um die Deutschen kleinzuhalten. Die Bundeswehr war nicht nur, aber auch ein Erfüllungsgehilfe der westlichen Siegermächte USA, England und ein wenig Frankreichs zur Eindämmung der ehemaligen UdSSR. Spätestens seit 1991/92 mit der Auflösung der Sowjetunion ist für die NATO die "Geschäftsgrundlage" faktisch entfallen.
Die Bundesregierungen haben jedoch diese Tatsachen ignoriert und es versäumt, eine Militärdoktrin zu entwickeln, die der neuen Wirklichkeit entspricht mit Ausnahmen wie der begrenzten Kooperation mit Frankreich.
Außerdem: die Sicherheit, der Friede in Europa funktioniert "nur" mit dem souveränen Rußland. Die NATO will das nicht.

Armin Latell | Mi., 25. Juli 2018 - 11:31

(dummen) Spruch: Unsere Sicherheit wird auch
am Hindukusch verteidigt. Das war genauso weitsichtig wie „die Rente ist sicher“ und zeigt exemplarisch, wie verantwortungslos Politik für ein Land mit 80 Mio Menschen gemacht wird. Trotz des desolaten Zustandes der Bundeswehr, den diese Politik zu verantworten hat, will man bei den Großen mitspielen und macht sich dabei einfach nur lächerlich. Für den Einsatz unserer Soldaten in Afghanistan, Irak, Mali oder all den anderen Missionen gibt es kein wirklich definiertes Endziel, er wird weder gesellschaftlich noch politisch gewürdigt, der Umgang mit Veteranen ist
mindestens skandalös. Dass Bw oder Polizei von Staatsfeinden aller Couleur unterwandert wird, ist ein anders Thema. Wir können und sollten nicht Weltpolizei spielen. Der Schlussfolgerung kann ich nur bedingt folgen: es sind inkompetente, verantwortungslose Politiker, die andere Ziele verfolgen, als die, für die sie gewählt wurden. Das hat allerdings der Wähler zu verantworten.

Birgit Fischer | Mi., 25. Juli 2018 - 12:24

Mein Sohn war Elitesoldat als der Begriff noch was zählte. Erst war er Fallschirmjäger, dann 8 Jahre in Spezialverwendung. Eine Schande ist, was aus der BW geworden ist. Mein Mann war auch Elitesoldat, noch in der NVA, bei den Fallis. Das waren alles ausgesuchte Leute, eine wirkliche Elite. Die BRD gibt in absoluten Zahlen immer noch sehr viel Geld für die Armee aus. Aber das erzielte Resultat ist erschreckend. Andere Länder haben ordentliche Armeen und bezahlen sogar weniger. Warum? Weil die BW seit fast 30 Jahren kein Konzept hat. Gute Heimatverteidigung wäre ohne wenn und aber mit dem jetzigen Etat zu machen. Entlasst endlich diese unfähige Ministerin und fangt an, ein Konzept zu entwickeln, was die BW künftig leisten soll. Dieses Konzept ist zu finanzieren. Ein Problem bleibt dennoch: Die Jugend von heute ist mehrheitlich untauglich für den Kriegsdienst. Und in Zukunft wird es noch schlechter werden. Diese Computer-Opfer kommen auf keinen Baum rauf.

Frank Rech | Mi., 25. Juli 2018 - 19:13

Antwort auf von Birgit Fischer

Da haben Sie ganz recht, daß wohl ein Großteil der heutigen jungen Männer wehruntauglich ist aus gesundheitlichen, geistigen und psychischen Gründen. Diese Jungmänner wurden oftmals auch gar nicht richtig erzogen wie das früher war, sondern mußten das selber tun ohne Leitbilder, Moral und Sitte. Die werden und wurden daraufhin erzogen, auch von den Medien, gerade diese notwendigen "Lebensordnungen" zu verneinen.
Die meisten Verteidigungsminister aber saßen auf dem Karussel und das hat mit der unausgegorenen Auftragslage für die BW zu tun, was eine nationale wie eine internationale Problematik ist, besonders auch seit 1990 ff.
International deswegen, denn zu stark sollte/soll Deutschland militärisch nicht mehr werden aus Sicht der maßgebenden NATO-Mächte. Autos sollen die Deutschen bauen statt Panzern und Flugzeugen- so ist das. Die Kritik von Donald Trump geht dahingehend auch fehl. Allerdings ist bei der BW Bedarf an allen Ecken und Enden. Die Kanzlerin interessierte das nie.

wolfgang spremberg | Mi., 25. Juli 2018 - 15:09

Jedes Land hat eine Armee.
Entweder eine eigene.....
oder eine fremde.

Reinhold Schramm | Mi., 25. Juli 2018 - 17:55

Angesichts der Atomwaffen auf allen Seiten sind weitere Rüstungsmilliarden verschleuderter Mehrwert aus der materiellen Wertschöpfung der produktiven Menschen. Die weitere Aufrüstung dient allenfalls der Verschwendung von Rohstoffen und Arbeitskraft. Sie bedient vor allem die ohnehin schon fetten Dividenden der Aktionäre und Millionärsgehälter der Lobbyisten und Vorstände der Rüstungsindustrien. Notwendig wären diese Milliarden für die Sanierung der maroden Infrastruktur, insbesondere der Bildungseinrichtungen und dem Ausbau der Nahverkehrssysteme. Zudem könnte man mit den freiwerdenden Mitteln die Völkerverständigung und kulturelle Zusammenarbeit finanzieren und vertiefen. Insbesondere auch den Jugendaustausch zwischen West- und Osteuropa fördern, einschließlich mit der Russischen Föderation.

Jede weitere Aufblähung der Rüstungsausgaben forciert nur noch einen militärischen Konflikt. Ein atomarer Konflikt zwischen den Nuklearmächten würde zum Ende der Geschichte führen.

Leo Schwarz | Do., 26. Juli 2018 - 14:32

Tut mir leid, aber ich habe selten einen Beitrag gelesen, der so schräg endet. Wir sind am Ende selber schuld für den Zustand der Bundeswehr. Also weltfremder geht es nicht. Ich nehme an, der Autor hat nicht gedient.