Chinas Botschafter in Sri Lanka heißt das Militärschiff Yuan Wang 5 im Hafen von Hambantota willkommen/ The Yomiuri Shimbun via AP Images/Picture Alliance/DPA

China kauft Infrastruktur - Im Griff

Chinas Einstieg am Hamburger Hafen hat Deutschland aufgeschreckt. Dabei dienen Infrastrukturen für den Warenverkehr schon immer auch geopolitischen Interessen. Nur wird dem Westen hier erstmals seit Jahrhunderten seine Führungsrolle streitig gemacht.

Autoreninfo

Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Als die Yuan Wang 5 im Hafen von Hambantota einfuhr, stockte den Beobachtern im 450 Kilometer entfernten Indien der Atem. Das Überwachungsschiff aus China dient zur Verfolgung von Satelliten- und Interkontinentalraketen, sein Heimathafen ist Schanghai. Was hatte dieses wuchtige Militärschiff nun an der Südküste von Sri Lanka zu suchen? Offizielle aus Colombo, der sri-lankischen Hauptstadt, versicherten, es wollte nur kurz auftanken und Vorräte verladen. Kein Grund zur Sorge also.

Aber in Neu-Delhi und Washington war die Sorge groß. Mit äußerster Dringlichkeit hatte die indische Regierung den wesentlich kleineren Nachbarstaat Sri Lanka dazu aufgefordert, das Andocken eines chinesischen Militärschiffs zu verhindern. Auch die USA hatten opponiert. Schließlich könnte die Yuan Wang 5 schon auf dem Weg nach Sri Lanka diverse Aktivitäten des indischen Militärs observieren, einen Partner des Westens ausspähen. Auf die deutliche Kritik ging Colombo praktisch nicht ein. Das Schiff durfte zwar erst ein paar Tage später als geplant eintreffen. Aber es dockte an.

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Ingo Frank | Mo., 12. Dezember 2022 - 08:44

Nun soll mir mal einer von den Heuchlern da oben erklären was der Unterschied zwischen China & Russland ist. Der Ukrainekrieg? Da lach ich mich kaputt wenn China „weniger Dreck am Stecken“ hat als Russland.
Der einzige Unterschied ist, von China bezieht Buntland viele Waren, läßt dort produzieren wegen der billigen Löhne. Aber der Anteil der aus China bezogenen Energie ist gering bzw. „O“
den die Industrie u n d das Volk benötigt.
Beendet diese scheinheilige Diskussion es führt zu nichts und erklärt uns nur die unsinnige Sanktionspolitik gegenüber Russland die Buntland Germany mehr, viel mehr Schaden zufügt als Russland.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Allen voran bei diesen Beispiellosen Husarenstück der Verderbnis durch die Macht werden die deutschen Untertanen/ Mehrwerterzeuger & ihrer Ahnen sowie inklusiv des geistigen, finanziellen wie wirtschaftlichen ehemals erarbeiteten Wohlstandes durch eigene nationale Möchtegerne-Handlanger des Übels an das größte Oberhaupt des Übels auf dieser Erde verkauft & verraten. Diese Ausmaß an Frevelhaftigkeit hat es in der menschlichen Geschichte der letzten 2000 Jahre noch nie gegeben.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 12. Dezember 2022 - 12:26

was ich meine bei Herrn Naß (DIE ZEIT) immer herauslesen zu können, Respekt, wenn nicht Bewunderung für ein Land, einen Kulturkreis etc.
Gegen eine fundierte Kritik ist nichts zu sagen, gegen das Aufzeigen von Unwägbarkeiten auch nicht, aber die Chancen dürfen nicht zu kurz kommen.
Meines Erachtens gab es in den letzten Jahzehnten extrem schwache "politische Führer", besonders in Deutschland.
Nicht zu vergleichen mit der Expertise eines Helmut Schmidt und dessen Vorgängern.
Europa fiel gewissermassen flach als gestaltende politische Kraft.
Es reichte, transatlantisch zu sein?
Mir ist das viel zu einseitig!
Wenn sich China auch politisch transformiert im internationalen Handel, dann ist das Konzept "Wandel durch Handel oder Annäherung" eben nicht obsolet.
Dieser Wandel wird aber kaum Beziehungen fundamental in Richtung Europa oder die USA ändern, die über Jahrtausende gewachsen sind.
Politik und Traumtänzerei haben hoffentlich nicht viel gemeinsam und das wäre freundlich gesehen.

Keppelen Juliana | Mo., 12. Dezember 2022 - 14:29

diese hinterhältigen Chinesen investieren ihr Geld weltweit in Infrastruktur und Kredite die sie vergeben nützen ihnen selber? Hallo das geht ja mal gar nicht. Da müssen die Chinesen vom "Westen" noch einiges lernen. Wenn schon investieren, dann weltweit in Militärbasen und Militär zur Not mal Demokratie herbei bomben das ist ehrliche demokratische Weltpolitik. Die USA sind besorgt weil ein chinesisches Kriegsschiff in Colombo angedockt hat was für eine Frechheit wenn überhaupt jemand das Recht hat in allen Weltmeeren mit Kriegsschiffen unterwegs zu sein und anzudocken wo auch immer dann ist es das US Militär und sonst niemand (bis hierher Ironie oder auch Sarkasmus). Wie meinte ein Leser der NY auf die Frage warum die Chinesen so erfolgreich sind " die Chinesen kommen mit Infrastruktur und Krediten, wir kommen mit Bomben und Zerstörung der Infrastruktur".

Ich ziehe überhaupt nicht zufelde gegen die USA.
Niemand kommt weltweit an ihnen vorbei, aber da kann auch noch viel transformiert werden?
Es muss doch irgendwie einen Modus Vivendi geben...

Mein Kommentar galt dem Bericht von Felix Lill und nicht ihrem Kommentar. Ich wollte gezielt auf die Doppelmoral und Heuchelei hinweisen (ich gebe zu ein Steckenpferd von mir). Eigentlich mag ich die Menschen in den USA und die grandiosen Naturschönheiten das dieses Land zu bieten hat (übrigens das gleiche kann ich von Russland berichten tolle Menschen und grandiose Landschaften) mich stört aber gewaltig diese Hybris der US Boys weltweit bestimmen zu können wie es zu laufen hat und dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Z. Bspl. wenn Herr Blinken Menschenrechtsverbrechen der Russen im Krieg anprangert und mit Bestrafung droht ist das eine Farce sitzt doch ein Mann schon Jahre im Gefängnis (Isolationshaft also Folter) der nichts anderes getan hat als ein Teil der US Kriegsverbrechen im Irakkrieg zu veröffentlichen und bis heute ist kein US Präsident jemals für seine Schandtaten bestraft worden sondern der Bote. Es ist diese Heuchelei die mich stört auch im Umgang mit China.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 14. Dezember 2022 - 13:11

Antwort auf von Keppelen Juliana

so gelesen und darauf geantwortet.
Die selbstbewußte, kluge und schöne Dame von AvenueX hat sicher auch nicht mit mir gesprochen, ich antworte auch ihr trotzdem.
"Modus Vivendi", das macht, dass Menschen scheinbar völlig unrealistische Liebesserien sehen, die man sich in ihrer Bezüglichkeit immer auch näher ansehen, gegebenenfalls ausbalancieren sollte.
Sind sie auch unrealistisch, dann sehen Menschen sie vermutlich deshalb so gerne und das Leben wäre unrealistisch, weil es zuwenig davon hat, vom Lieben, Träumen, vom Leben eben.
Ich will immer nur sagen, dass sich ...Christus...Mozart, Nietzsche, eigentlich die meisten Menschen nicht geirrt haben.
"Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber der Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke... Die Liebe ist langmütig; die Liebe ist gütig.
Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
Die Liebe höret niemals auf... 1. Korinther 12, 13
Mit freundlichen Grüßen für Zusammen L(i)EBEN

M. Bernstein | Mo., 12. Dezember 2022 - 14:31

war bisher das Privileg des Westens, aber China hat das Geld und die Macht es ebenfalls zu tun und tut es. Prinzipiell müsste der Westen ja nur die Objekte übernehmen oder gar nicht erst aus der Hand geben, aber offensichtlich fehlt dazu das Geld und die Macht.

Keppelen Juliana | Di., 13. Dezember 2022 - 13:29

Antwort auf von M. Bernstein

Nein es fehlt am Verstand. Ausser Sanktionitis, Moralkeule und Moralische Überheblichkeit haben wir nichts zu bieten. Dazu ist weltweit unübersehbar wer unsere Politik bestimmt und an wessen Halsband wir auf Befehl kläffen dürfen.