Benjamin Strasser
„Katholisch und liberal zu sein, ist kein Widerspruch“, sagt Benjamin Strasser / dpa

FDP-Politiker Benjamin Strasser - „Woke Identitätspolitik führt sich selbst ad absurdum“

Der FDP-Politiker Benjamin Strasser ist Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium. Im Cicero-Interview erklärt er, wie er die Protestaktionen der „Letzten Generation“, das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel-Koalition und die Abschaffung des Werbeverbots bei Abtreibungen rechtlich einordnet.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Benjamin Strasser, 1987 in Weingarten geboren und seit 2006 FDP-Mitglied, ist Rechtsanwalt und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium. Seit Kurzem ist er zudem Präsident des Kuratoriums der Deutschen Stiftung für Internationale Rechtliche Zusammenarbeit.

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Achim Koester | Mo., 28. November 2022 - 13:44

diese sog. Aktivisten denn zu befürchten, mal abgesehen von einem Einzelfall präventiven Gewahrsams in Bayern? In Berlin hat man den kausalen Zusammenhang zwischen der Aktion und dem Tod einer Radfahrerin konsequent geleugnet, ja sogar zynisch mit "shit happens" kommentiert. Was muss denn noch alles passieren, bis dieser "Rechtsstaat" reagiert?

Markus Michaelis | Mo., 28. November 2022 - 13:53

"und dieser Protest muss den Regierenden auch nicht gefallen."

Die Regierung fördert viele und zunehmend Gruppen, die freier als die Ministerien für die Ziele kämpfen können. Ich denke, dass die Letzte Generation indirekt aus der "Regierungsförderung" kommt und auch viele Menschen das unterstützen. Ja, es geht jetzt in Grenzbereiche, wo es vielen auch zu wild wird, aber das nehme ich eher als eine "Feinsteueraufgabe" wahr, als dass die Regierung das wirklich als ein Gegensatz zur Regierung sehen würde. Zu einem Teil kämpft man gemeinsam gegen andere Kräfte in der Gesellschaft.

Zu Katar und Menschenrechten: für mich wäre es wichtig endlich mehr darüber zu diskutieren, was wir unter einer offenen Gesellschaft und Weltoffenheit verstehen - in einer Welt, in der offensichtlich sehr viele Menschen Weltsichten haben, die außerhalb unseres Toleranzbereiches liegen. Wie genau ist das Verhältnis dieser bunten Weltsichten zu unserem Toleranzbereich?

Gerhard Lenz | Mo., 28. November 2022 - 14:00

wacker geschlagen!

Weder ist er bereit, die zweifellos kritikwürdigen Aktionen der "Lost Generation" als extremistisch einzuordnen, was ihm in dem Interview fast schon nahegelegt wurde.

Noch ist er bereit, die identitätspolitische Diskussion über Geschlechterzugehörigkeit als das abzutun, was so mancher Simpel möchte: Sie abwürgen, indem er/sie äußere Merkmale als alleine entscheidend heranzieht.

Da ist der Begriff "woke", der mittlerweile in jedem Autorenbeitrag auftaucht - genauso wie bei best. Foristen, die offensichtlich gar nicht wissen, was dahintersteckt - schon irreführend.
Spezielle für Letztere hier noch mal die Definition (Duden): „In hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“, wobei auf einen möglicherweise abwertenden Gebrauch hingewiesen wird.

In der Tat: Sehr schändlich.

Würde der Cicero den "Begriff des Jahres" 2022 wählen, wäre "woke" sicher absoluter Spitzenreiter.

... bei den Fakten bleiben, einen Begriff nochmal klarstellen, mit "In der Tat: Sehr schändlich" auch den Humor aufblitzen lassen und OHNE AfD-bashing, bravo.
Und was dieses amerikanisch-neudeutsche woke angeht (nebst anderem Wortgedöns aus diesen für mich oft fragwürdigen Soziologiezirkeln jenseits und diesseits des Großen Teichs), wird sich diese Zeiterscheinung wohl (und hoffentlich) auch wieder mal verflüchtigen, wie einst das typische 68er-Vokabular oder die offiziellen Sprachgepflogenheiten zwischen 1933 und 1945. Vielleicht erleben wir´s ja sogar noch, aber dann kommt halt was anderes - so what.

Enka Hein | Mo., 28. November 2022 - 14:14

....und kein Ende.
Keine klare Kante der FDP zu irgendwas. Nur Allgemeinplätze um bloß nicht das eigene Amt oder die guten Posten in der Ampel zu gefährden.
Das der Interviewte nicht Konservativ sein will aber die Tradition (Blutritt) verteidigt bestätigt das Wischi Waschi des Herren und der FDP.
Und das er die Klimaterroristen noch ein bisschen beobachten will anstatt einzuschreiten ist keines Wegs liberal, sondern man ist Mal wieder blind auf dem linken Auge.
Aber dank Internet kann sich nachher keiner mehr rausreden.
Aber egal. Über den Abgrund sind wir mit der Ampel eh schon.
Was sich wie ein laues Lüftchen anfühlt ist der Gegenwind durch den freien Fall.
Als nächstes kommt der Aufschlag.
Für die einen ist er schon längst da (Energiekosten). Für andere kommt er noch (Arbeitsplatzverlust durch Deindustrialisierung).

Ernst-Günther Konrad | Di., 29. November 2022 - 15:26

Antwort auf von Enka Hein

Laues Lüftchen, Geschwafel, sonst nichts. Gerade Herr Buschmann, sein Chef ist ein willfähriger Vollstrecker links-grüner Politik und läßt den Wahnsinn auch noch in Gesetze gießen. Wenn die FDP Glaubwürdigkeit zurückgewinnen will, dann raus aus dieser Ampel. Das würde aber bedeuten Herr Strasser, dass sie und andere der FDP erstmal sich einer neuen Wahl stellen müssten und ihre Posten vakant würden. Und genau das wollt auch Ihr nicht. Ihr klebt wie die Klimaterroristen auf dem Asphalt an Euren Posten. Und die "Mannschaft" hat uns doch vorbildlich mit ihrem "Mundzuhalten" bestätigt, das man in Katar und auch in unserem Land kritisches nicht mehr sagen darf. Die Geste war doch eindeutig. Die Spieler hätten auch eine Maske tragen können, hätte den gleichen Effekt gehabt. Und die "mutige" Fancy Naeser mit ihrer Binde konnte sich ihres diplomatischen Schutzes gewiss sein. Überhaupt Armbinden mit politischen Symbolen. Auch das wollten wir nach 1945 alles nicht mehr.

Ronald Lehmann | Mo., 28. November 2022 - 14:20

HEIMLICH TUN & REDEN/ABSPRECHEN

Und dies ist die Crux & der Kompass der DEUTSCHEN POLITIK!

Nie ehrlich für eine Sache/Überzeugung stehen, sondern immer das Fähnlein nach den gesellschaftlichen Wind & der Gewinn-Ausschüttung ausrichten.
Ehrlichkeit, Respekt dem Gegenüber, Demut zur Geschichte - FEHLANZEIGE, für was?

Alles über Bord, um die Titanic wieder flott zu machen & abtrünnige zum schweigen zu bringen.
Und vor allem, um Massen manipulieren zu können. Alleine dieser Satz wird vielen Angst beim lesen erzeugen.

Aber wem interessiert heutzutage in der Politik noch Mathematik & Physik, die man nicht dengeln & bearbeiten kann, wie man es persönlich möchte, um ans gewünschte Resultat zu gelangen.

Politik-Wissenschaft & das Fundament Ehrlichkeit, kann es dies überhaupt geben?

Auf jeden Fall hat die böse Regierung aus Israel in der Corona-Zeit bewiesen, dass

Öffentlichkeit & Ehrlichkeit muss kein Märchen sein, wie das die Israelis ...

Das Gegenstück, "Das Märchen aus Deutschland".