
- Jörg Meuthen, der nächste Lucke
Jörg Meuthen will den „Flügel“ der AfD um Andreas Kalbitz und Björn Höcke abtrennen. Das geht aber gar nicht. Vorher trennt sich die Partei von ihrem Vorsitzenden.
In diesen Tagen lernen wir alle viel über Infektionen und wie der Körper mit ihnen umgeht. Dieses neue oder aufgefrischte Wissen hilft auch zu begreifen, was sich im Parteikörper der AfD gerade abspielt. Parteichef Jörg Meuthen hat eine Trennung oder Abspaltung des rechtsextremistischen „Flügels“ um Björn Höcke und Andreas Kalbitz ins Spiel gebracht. Was erstmal ein recht drolliger Vorgang ist, denn zu einer Trennung gehört immer einer, der auch bereit ist, sich zu trennen. Meuthen könnte ersuchen, den „Flügel“ oder Flügelleute der Partei mit einem Ausschlussverfahren loszuwerden. Aber aktiv trennen oder abspalten müssten sich beide schon selbst. Und die denken gar nicht daran.
Warum Gauland recht hat - und schuld ist
Insofern hat der Fraktionschef und Ehrenvorsitzende der Partei, Alexander Gauland schon recht, wenn er Meuthens Vorstoß politisch naiv nennt. Gauland ist aber auch genau derjenige, der daran schuld ist, dass die Partei vom Höckismus schwerst Infiziert ist. Er hat eben nicht in einem frühen Stadium gegen diese Infiltration angearbeitet, sondern Höcke unterstützt, dessen Rassenlehren verteidigt und sogar zur Mitte der Partei erklärt.