Frank Magnitz
Der AfD-Politiker Frank Magnitz wurde in Bremen brutal zusammengeschlagen / picture alliance

Attacke auf Frank Magnitz - Auch Schweigen bereitet den Boden der Gewalt

Meist gelesener Text im Januar: Die Hintergründe der Attacke auf Frank Magnitz sind noch unklar. Klar ist: Viele Politiker der AfD können kein normales Leben mehr führen. Unser Autor wusste das und schwieg trotzdem. Er ist kein AfD-Freund, macht sich aber nun Vorwürfe und fordert ein Umdenken

Autoreninfo

Boris Reitschuster ist Autor und Journalist. Von 1999 bis 2015 leitete er das Moskauer Büro des Focus.

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Gewalt ist immer erschütternd. Der Anschlag auf den AfD-Abgeordneten Frank Magnitz in Bremen berührt mich aber ganz besonders. Obwohl ich Magnitz nicht kenne, obwohl mir seine Ansichten fremd sind, hat die Tat für mich eine persönliche Vorgeschichte. Denn ich frage mich: Muss ich mir nicht auch Vorwürfe machen? Frei nach Albert Einstein: „Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“

Unerträgliche Zustände, unerträgliches Schweigen

Die Vorgeschichte: Vor einigen Jahren war eine bekannte AfD-Politikerin Gast bei einem Vortrag von mir. Wir sind –verbal – massiv aneinander geraten. Unsere Ansichten zu Russland waren diametral. Nach der Veranstaltung erzählte sie mir, dass sie ständig Polizeischutz habe, nicht einmal mehr in ein Restaurant könne, ohne Angst zu haben, attackiert zu werden, dass es Brandanschläge auf ihr Auto gegeben habe, dass ihre Kinder in der Schule schikaniert würden – schlicht: Sie könne kein normales Leben mehr führen. Dann griff sie aufgewühlt nach ihrem Handy und zeigte mir die Telefonnummern all der Polizeibeamten, mit denen sie ständig im Kontakt ist.

Bei allen politischen Gegensätzen, bei aller Kritik an der AfD, bei all dem Zuspitzen und Provozieren, das die Partei selbst auch über die Grenze des Zumutbaren hinaus betreibt: Solche Zustände sind unerträglich. Unerträglich ist auch, dass viele das hinnehmen und schweigen. Oder gar befeuern. Es ist auch dieses Hinnehmen und Schweigen, die zu Attacken wie der in Bremen auf den AfD-Mann Magnitz führten. Man kann nur hoffen, dass über die vielen wohlklingenden Bekenntnisse von Politikern aller Parteien hinaus nach dieser Tat ein Umdenken stattfindet und die tieferen Wurzeln bekämpft werden – bevor noch Schrecklicheres passiert. Doch leider ist das zu bezweifeln. Vertreter der „Antifa“ kommentierten das Fast-Totschlagen des Abgeordneten auf Facebook mit „Danke“. Facebook reagierte auf eine Beschwerde mit dem Hinweis, dadurch würden keine Gemeinschaftsstandards verletzt. Das ist geistige Brandstiftung.

Ich frage mich auch selbst, ob es richtig war, zu schweigen. Genauso lautstark, wie ich die AfD – als Russland-Spezialist vor allem wegen ihrer Putin-Nähe – kritisiert habe und kritisieren werde, genauso lautstark hätte ich diese Form der Gewalt verurteilen müssen. So bitter das klingt: Ich mache mir auch Vorwürfe wegen des Anschlags in Bremen. Allerdings habe ich der Politikerin damals sofort gesagt, dass ich gerne über ihre Erfahrungen schreiben würde, weil ich sie für unerträglich halte. Sie bat mich aber, sie nicht zu erwähnen, weil sie der Auffassung war, dass dies nur noch weitere Attacken erzeugen würde. Dennoch frage ich mich wieder und wieder: Hätte ich es nicht – anonymisiert – doch tun müssen? Wenigstens tue ich es jetzt.

Niemand darf sich zum Richter aufschwingen

In 16 Jahren als deutscher Journalist in Russland habe ich den Menschen dort immer wieder gesagt: Es ist einer der Grundpfeiler unserer westlichen Demokratie, dass in der politischen Auseinandersetzung niemand um sein Leben oder seine Sicherheit fürchten muss. Auch nicht jemand, dessen Ansichten als radikal oder extrem wahrgenommen werden. Die Grenzen für Meinungsfreiheit, Diskussionen und politische Auseinandersetzung dürfen ausschließlich Gesetze und unabhängige Gerichte festlegen. Niemand anderer darf sich zum Richter aufschwingen, schon gar nicht Politiker oder Parteien – das ist eine der wichtigsten Lehren, die uns Deutschen die Geschichte erteilt hat.

Ich habe in Russland erlebt, wohin es führen kann, wenn politische Gegner pauschal diffamiert werden. Schon zu Sowjetzeiten wurden dort Systemkritiker als „Faschisten“ gebrandmarkt und damit entmenschlicht – eine alte Strategie von KGB und KPdSU, die unter Wladimir Putin wiederbelebt wurde. Menschen mit abweichender Meinung pauschal als „Nazis“ zu verleumden, verharmlost nicht nur die schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus und hilft echten Neo-Nazis ihre kriminelle Haltung zu verwässern und zu tarnen. Es gibt die derart Diffamierten quasi zum „Abschuss“ frei und sät Gewalt. In Russland wurde mein Freund Boris Nemzow umgebracht, Garry Kasparow und andere fürchten um ihr Leben und mussten ins Ausland fliehen, nachdem sie zuvor als „Faschisten“ entmenschlicht wurden. Gnade uns Gott vor solch einer Entwicklung! Aber statt auf Gottes Gnade sollten wir lieber darauf setzen, dass alle Demokraten zusammenstehen und Farbe bekennen. Gegen Extremisten und Gewalttätige, egal welcher Couleur.

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Petra Reis | Mi., 9. Januar 2019 - 14:34

einfach nur Danke für diesen Artikel. Denn das ist exakt meine Meinung.

ich danke ebenfalls für diesen Artikel. Ich habe seit 3 Jahrzehnten die gleiche politische Einstellung. Bis vor nicht allzulanger Zeit war ich damit ein geschätztes Mitglied der Gesellschaft. Seit 3 Jahren bin ich für manche Menschen eine "Nazi-Braut" oder ähnliches. Wohlgemerkt, meine Meinung hat sich nicht geändert. Tatsächlich bin ich jetzt zurückhaltender mit meiner Meinung. Allerdings habe ich einen großen Bekanntenkreis, die alle die gleiche Meinung wie ich vertreten. Alles völlig normale Menschen. Keine Abgehängten oder Kriminelle, wie es ja oft behauptet wird, wenn man Positionen der AfD vertritt. Wenn man objektiv deren Grundsatzprogramm mit dem der CDU/CSU von vor einigen Jahren vergleicht, ist es, auf die heutige Zeit umgeschrieben eigentlich ziemlich identisch. In der heutigen Zeit ist leider das Konservative nicht mehr "mainstream". Dass da vielleicht einer mit schwächeren Nerven radikaler reagieren wird, ist zu befürchten. Danke für diesen ehrlichen Artikel!

Joachim Wittenbecher | Mi., 9. Januar 2019 - 14:42

Herrn Reitschuster ist zuzustimmen: Es muss in der Demokratie möglich sein, dass alle zugelassenen Parteien sich öffentlich präsentieren, auch im Wahlkampf durch Info-Stände; jedermann soll sich dort ohne Einschränkung informieren können. Leider rutschen wir in Zustände hinein, in denen dies nicht mehr oder nur noch unter massivem Polizeischutz sowie Belästigungen möglich ist. Dies wären keine demokratischen Zustände mehr. Demokratie lebt von der friedlichen Konfrontation verschiedener Meinungen. Außerdem hätte es den Volksparteien CDU/CSU und SPD frei gestanden, eine Politik zu machen, die demokratisch legitimierte Parteien links und rechts ihres eigenen Spektrums nicht hätte entstehen lassen.

Wolfgang Tröbner | Mi., 9. Januar 2019 - 14:58

Dafür, dass Sie jetzt den Mut haben, diesen Artikel zu schreiben. Dafür, dass Sie die Dinge beim Namen nennen. Ja, es ist unerträglich, dass viele seit Jahren die Gewalt gegen alle Andersdenkenden in diesem Land hinnehmen, befeuern oder dazu schweigen. Gerade auch die Gewalt gegen Politiker und Einrichtungen der AfD, die schon seit Jahren existiert, über die in den Medien allerdings kaum berichtet wird. Dazu behört aber auch das Denunzieren und Verunglimpfen von Menschen, deren Meinung und Haltung von der offiziell gewünschten Linie abweichen. Ja, es ist geistige Brandstiftung, dies zu vertuschen und zu verschweigen. Leider gibt der Artikel keine weiteren Hinweise, wer die "vielen" eigentlich sind. Ich denke, es wird langsam Zeit, Ross und Reiter zu nennen. Gehören nicht viele Mainstream-Medien zu diesen geistigen Brandstiftern (an vorderster Front der ÖR)? Und gehören nicht auch alle die Politiker von CDU, SPD, Grünen und Linken dazu, die nur gegen die AfD hetzen?

Gisela Fimiani | Mi., 9. Januar 2019 - 15:04

Wir alle kennen den Spruch von der Meinung, die man nicht teilt, aber immer dafür kämpfen werde, dass sie gesagt werden kann. Ihrem Beitrag ist Respekt und Anerkennung zu zollen. Möge Ihr ehrliches und leider allzu berechtigtes Entsetzen zahlreichen Ihrer Kollegen als Inspiration dienen. Im DLF musste ich am Vormittag die (fast schon erwartete) Erfahrung einer, sich bis zum Äußersten verrenkenden Berichterstattung machen, um besagte abscheuliche Tat zu relativieren. Umso erfreulicher finde ich Ihre (mutige) Stellungnahme.

Auch ich habe mit Abscheu die verharmlosenden Worte der StA in Bremen zum angebl. Tathergang zur Kts. nehmen müssen. Die ö.-r. Medien greifen dieses Statement begierig auf und sprechen schnell nur noch von Verletzungen nach einem Sturz, quasi aufgrund einer Rempelei. Es passt nicht in das Weltbild, dass es gewaltbereite Linksradikale, wie die Antifa gibt. Ihr menschenverachtendes "Danke" nach der Tat ist Ausdruck dieser Gesinnung. Anfangs hatten selbst die TV-Medien die schweren Kopfverletzungen von Herrn Magnitz (wenn auch verschwommen) gezeigt. Wer starke Nerven hat, sollte sich das Originalbild aus dem Khs. im Netz ansehen. So sieht keine Verletzung aus, die man sich aufgrund einer Rempelei zuziehen kann. Selbst wenn das Video keine kSchläge beweist, bleibt die gef. KV durch das brachiale Anspringen. Nach dem Tötungsdelikt in Chemnitz wurde wochenlang ein Video gezeigt, dass eine angebl. Hetzjagd dokumentieren sollte. Wo bleibt das Video von dem "Sturz" des AfD-Abgeordneten?

Linksradikale sind aber keine Antifa, die tun nur so. Gegen den Faschismus zu sein ist doch demokratischer Grundkonsens. Oder sollte es zumindest sein.
Es ist auch keine Verharmlosung, wenn man korrigiert, dass der Herr Magnitz sich beim Sturz verletzt hat und nicht, wie zunächst von der AfD behauptet, durch Tritte und Schläge mit einem Kantholz. Das macht die Tat weder schlimmer noch besser. Aber die Absichten, die hinter der Verdrehung der Tat in einen Mordversuch stehen, sind doch genau so übel wie die Tat selbst. Mit dieser Lüge schießt sich die AfD dann selbst ins Knie.
Gewalt ist kein Mittel politischer Auseinandersetzung. Lügen allerdings auch nicht.

Bernd Lehmann | Do., 10. Januar 2019 - 22:29

Antwort auf von Frederik Weitz

an Tugce, die hat auch nur einen Schlag abbekommen, fiel aber auf den Hinterkopf und war tot. Es war und ist ein feiger Anschlag, bei dem alle Konsequenzen auch bis zum Tod den Tätern egal waren. Der Mann ist nicht der Jüngste. Bei der Abschwächung der Tat geht es den Mainstreammedien nur um die Diskushoheit, man kann vom Angriff auf einen demokratisch gewählten Politiker ablenken, hat ja eh den Richtigen getroffen. Mich würde nicht wundern , wenn er ab morgen einfach nur gestolpert ist.

Susanne antalic | Mi., 9. Januar 2019 - 15:11

Sehr geehrte Herr Reitschuster, welche Demokraten in Deutschland meinen sie? Es sind die sogenannte Demokraten die Hetzen und diffamieren, alle Kritiker als Nazis bezeichnen. Ich kann mich nicht erinnern, das man vor ein paar Jahren so gegen die NPD gehetzt hatte,die ich als richtige Neonazis betrachte, nein die Etablierten wissen ganz genau, das die meisten AFDler und ihre Wähler keine Nazis sind, das sie nur eine legale Oposition sind, sie wissen, dass Trump, Orban oder Kurz keine Nazis sind, aber sie haben Angst vor Kritikern und ihren Anhängern und deshalb soche Hetze. Die MSMedien zeigen Trump oder Kurz als Hitler und bekommen Preise dafür, sie hetzen, lügen und manipulieren und werden mit Preisen überhäuft, ist das Demokratie? Die hohe Juristen werden nach ihre Gesinnung eingesetzt, damit sie "richtige Urteile" sprechen. Ich kenne es ich komme auch aus einem komunistischem Land und so war es damalls auch. Die Mitläufer waren die Gewinner, die Qualifikation war nicht nötig.

Bernd Lehmann | Mi., 9. Januar 2019 - 17:31

Antwort auf von Susanne antalic

die diverse Medien verliehen bekamen, haben sie sich meist selbst verliehen. Politik und Mainstreammedien sind ein geschlossenes System.
Friede Springer-Liz Mohn-Angela Merkel

Michael Bielicki | Do., 10. Januar 2019 - 11:58

Antwort auf von Susanne antalic

Ich habe selten so eine dümmliche Aneinanderreihung gelesen. Niemand behauptet, dass Trump, Orban oder Kurz Nazis sind, doch sie sind es Nationalisten, die in einer globalen Welt versuchen, ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen. Und dabei ziehen sie alle Register: Orbans "Freunde" duften sich über die Enteignung von Medien freuen und agieren seitdem als Pressestelle der Regierung. Sind dass dann unabhängige Medien, die von Ihnen nicht diffamiert werden? Nur weil Sie alles in einen Topf werfen, kommt dabei kein wohlschmeckender Eintopf heraus. Herauskommt ist nichts als braune Soße. Und wenn Sie als angeblich aus einem kommunistischen Land stammender Mensch den Wert der Unabhägigkeit deutscher Gerichte nicht verstehen, dann haben Sie definitiv nichts begriffen. Was Sie machen, ist nichts anderes, als das, was die Nazi-Propaganda schon getan hat: Journalisten diffamieren, Gerichte nicht anerkennen. Und da wundern Sie sich, wenn man diesen Blödsinn als Nazi-Propaganda bezeichnet?

dass man, wenn man jemandem nicht zustimmen möchte oder kann, dennoch bei sich bleibt und seine Sicht der Dinge erläutert, ohne das Gegenüber anzugreifen oder gar zu beleidigen. Hier herrscht sonst ein angenehmer Ton, und es wäre schön, Sie würden sich dem anschließen.

Michael Altenfeld | Mi., 9. Januar 2019 - 15:14

Sehr guter Artikel.Doch bin ich inzwischen zu der Überzeugung gelangt, das es zur Eskalation kommt. Wenn ich die Medien verfolge in ihrer Berichterstattung zum Anschlag auf den AFD-Politiker Magnitz , dann wird dass Opfer inzwischen systhematisch denunziert und die Glaubwürdigkeit des 6-fachen Familienvaters und Mitglied des deutschen Bundestages in Frage gestellt. Und es ist doch nicht der erste tätliche Angriff auf einen AFD-Politiker. Und in einem Rechtsstaat überhaupt Politiker unter Polizeischutz stellen zu müssen bzw. deren Recht auf Meinungsaustausch polizeilich zu schützen, ist schon ein katastrophales Bild "unserer" Demokratie(?). Und unerträglich finde ich das ständige Denunzieren der AFD durch die Altparteien, den ÖR und die M-Presse. Ich stelle in meinem näheren Umfeld fest, das Kritik an Lebensumständen nicht gewollt wird, weil dann die Wohlfühlblase platzen könnte, dann ist das,was die AFD als Opposition kritisiert, natürlich böse. Kaum zu ertragen diese Zustände hier!

alf graef | Mi., 9. Januar 2019 - 15:48

Zitat: Frei nach Albert Einstein: „Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“

Einstein war nicht nur ein begnadeter und brillianter Naturwissenschaftler (theor. Physik) sondern auch ein Mensch, der in der Lage war gesellschaftspolitische Themen wahrzunehmen
und treffend zu kommentieren.
Schaut man sich die jetzige politische Situation in Deutschland intensiv u. präzise an, dann ist das oben aufgeführte Zitat schlicht und ergreifend nur richtig bzw zutreffend!
Was ist bloss los mit dieser BRD!!?? Was läuft hier schief?
MfG

Michaela Diederichs | Mi., 9. Januar 2019 - 16:55

Antwort auf von alf graef

Ich wage mal eine steile These: läuft hier nicht alles im Sinne der etablierten Parteien, insbesondere der CDU? Wer um Gesundheit und Leben fürchten muss, wer sein Grundstück verwüstet bekommt, der wird sich hüten bei der AfD mitzumachen. Mit Mitteln der Angst und Einschüchterung behält man die Kontrolle über diese Partei und etwaige Freunde und Mitläufer. Da muss man sich noch nicht einmal selbst die Finger schmutzig machen. Es reicht, die Ultralinken ständig zu ermutigen. Gegen die CDU wird niemand regieren können. Die Grünen kontrollieren sich quasi unkontrolliert und ungewollt selbst. Die Masse schweigt. Läuft doch.

Maja Schneider | Mi., 9. Januar 2019 - 19:35

Antwort auf von Michaela Diederichs

Ihrer "steilen These" schließe ich mich an und sehe es genauso. Hat eigentlich unsere Kanzlerin sich schon öffentlich zu diesem Angriff geäußert? Im Fall Chemnitz war sie wesentlich schneller.Aber vielleicht ist es auch an mir vorbei gegangen, da ich auf die Nachrichten der MSM gerade in solchen Fällen gerne verzichte.

Wolfgang Werner | Mi., 9. Januar 2019 - 17:35

Antwort auf von alf graef

Ich frage mich auch, was ist bloß los mit dieser BRD in der ich in den letzten sieben Jahrzehnten mit offen Augen und Ohren aufgewachsen bin?
Der deutsche Bundespräsident Steinmeier ( SPD ) weigerte sich, Donald Trump zum Wahlsieg zu gratulieren, wie es sich unter Staatsmännern befreundeter Nationen üblich ist. Statt dessen nannte er ihn einen " Hassprediger ".
Frau Merkel ( CDU )spricht nicht mehr vom deutschen Volk. Sie spricht nur noch von "denen, die schon länger hier leben" und "denen, die neu dazugekommen sind".
Solche Aussagen von "Spitzenpolitikern" unseres Landes tragen zur Spaltung und zum Auseinanderleben einer Nation bei.
Wer mit diesen Aussagen nicht einverstanden ist, gilt heute schon als rechtsradikal.
Dieses sind nur kleine Mosaiksteine, die u. a. unsere Gesellschaft in die politische Sackgasse führen, in der wir uns aktuell schon befinden.

üblich ist

Gregor P. Pawlak | Mi., 9. Januar 2019 - 16:00

"Besser spät als nie", meinte eine ältere Dame, die den Zug verpasst hat... :-)

Juliana Keppelen | Do., 10. Januar 2019 - 14:21

Antwort auf von Gregor P. Pawlak

"Besser spät als nie" meinte die ältere Dame........
Ich musste herzlich lachen, den Satz muss ich mir merken.

Petra Führmann | Mi., 9. Januar 2019 - 16:10

Sie schreiben, sie hätten die AfD wegen ihrer Russlandnähe kritisiert. Auch, dass Sie die Ansichten des Herrn Magnitz nicht kennen würden; worauf also Ihre gesamte Ablehnung beruht, weiß ich nicht. Aber kann man denn nicht auch einfach mal zwei gegensätzliche Meinungen, denen sicher andere Prioritäten zugrunde liegen, stehen lassen? Dass also nicht eine Meinung richtig und die andere dann zwangsläufig falsch ist? Für mich gibt es ein Falsch nur dann, wenn es mit Fakten zu widerlegen ist; Präferenzen können nicht falsch sein, sie sind subjektiv.
Ansonsten schließe ich mich Ihrem vagen Wunsch an, es möge langsam ein (Um)Denken stattfinden, bevor die Dinge immer weiter eskalieren. Es kann nicht alles falsch sein, was von der AfD kommt, und nicht jeder befleißigt sich einer Rhetorik wie z. B. Herr Höcke. Dennoch ist mir sogar der lieber als jemand, der alles und jeden kritiklos herhaben will. Danke für Ihren Artikel.

Bernd Muhlack | Mi., 9. Januar 2019 - 16:11

… ein sehr lesenswerter Beitrag, ein weiterer Appell doch endlich wieder demokratisch zu leben, sich mit den Themen der Gegenwart objektiv und sachgerecht auseinander zu setzen.
Man sollte Claudia Roth oder Herrn Hofreiter mit einem Herrn Höcke so lange in einen Container sperren, bis weisser Rauch aussem Kamin kommt: "habemus papam, Björn-Claudia Höckereiter!"
Konkret zur Tat in Bremen: Man könnte ja vielleicht eines der Videos veröffentlichen, sofern alle Beteiligten (außer den "mutmaßlichen" Tätern) zustimmen, oder?
Das würde doch sicherlich der Aufklärung des Tatbestandes nutzen und etwaigen Theorien das Wasser abgraben, nicht wahr?!
Erinnert an Chemnitz: "Hase, du bleibst hier!"
Fakt ist ja wohl, dass es einen gemeinschaftlichen tätlichen Angriff gab, welcher "möglicherweise" für die Verletzungen des Herrn Magnitz kausal sein könnte... warten Wir die Ermittlungen ab!

Mir fällt spontan dieser "U-Bahn-Treter" in Berlin ein; mal diese Frau die Treppe runter treten!
AUS!!!

Stefan Welzel | Mi., 9. Januar 2019 - 16:15

TAZ-Kommentzator Ralf Sotschek wünscht sich am 30.12.2018 im Kommentar "Nicht naiv Testballons jagen", eben nicht diese Testbalons, sondern "Nazis" zu jagen. Er schreibt auch konkret wie: in Schlägergruppen ähnlich der Londoner "Group 43", die 1946 Hetzjagd auf Nazis machte, und auf die, die sie dazu ernannten.

Sotschek schließt seinem Aufruf zur Gewalt mit einem Zitat: "Heute bräuchte man zwei 43 Groups." Wenig später geschah der Angriff auf den MdB der AfD. Zufall? Vielleicht.

Dass es so weitergehen möge, läßt Cem Özdemir unterschwellig heraushören: Er findet zwar, dass es "auch (sogar?) gegen die AfD" keine Rechtfertigung für Gewalt gebe, schließt aber mit dem Aufruf "Nazis raus"!

Ich will keine Gesellschaft, wie die AfD sie anstrebt und werde mich weiter dagegen wenden. Aber das, was wir momentan veranstalten und zulassen, medial und politisch, ist real und damit schlimmer.

gegen die Gewalt stellen. Tun sie aber nicht. Da gab es heute nachmittag ein Interview mit der Justizministerin !! Barley SPD, die schon wieder darüber schwadronierte, dass die AFD ja solche Attacken für sich " instrumentalisiere". Alles wie immer.
Danach wünschte sie dem Opfer "Gute Besserung"! Zynismus pur!

Wecke Gesellschaft ist es denn,die die AfD anstrebt und die Sie nicht wollen?Das ist eine ehrliche Frage. Mir scheint,daß sehr viele Kommentatoren und überhaupt Leute,die sich abseits der offiziellen Medien ,auch hier,kritisch äußern ,immer wieder einen Zusatz verwenden,der klarstellt,daß sie nicht etwa Freunde der AfD seien.ohne genau anzugeben,warum.Wirkt die jahrelange Propaganda so gut,daß man sozusagen als eine Art Rückversicherung (nein,zu diesen Bösen gehöre ich nicht!!)sich jedenfalls von dieser Partei distanzieren muß? Was ist am Programm der AfD schlechter als das,was wir z. Z. haben?Volksentscheide,EZB,Eurorettung,Migration,Sicherheit,Energie,Klimarettung,Diesel....überall sehe ich sehr kluge,vernünftige Ziele.Im Gegensatz zu grün/linken Träumen auch von sehr viel Sachkentnis und Rationalität geprägt.

Günter Schaumburg | Do., 10. Januar 2019 - 10:55

Antwort auf von Elisabeth Zillmann

Ich hatte gestern Besuch von Tanzfreunden. Natürlich kam auch Politik
ins Gespräch, welches z.T. recht heftig wurde. Beide Gäste begeisterte
"Frankfurter Rundschau"-Leser und Kleber-Fernsehbegeisterte. An der
AfD blieb kein guter Faden. So wurde Gaulands"Vogelschiss" und
auf Weidels Schweizer Wohnort heftigst kritisiert. Natürlich war auch
Trump dran. Auf meine Frage, ob sie schon 'mal das Programm der AfD
gelesen hätten, kam: Brauch ich nicht, alles Nazis. Und die nächste
Frage, ob sie wüssten wieviele Kriege Obama angezettelt hätte, Trump
aber bisher noch keinen? Der ist ein Dummkopf, war die Antwort. Mit
Argumenten ist ideologisch Verblendeten nicht beizukommen. War
schon in der DDR - ich bin bekennender Ossi - so, und das Neue Deutsch-
land pflegt in beeindruckender Art SED-Traditionen. Was tun?

Petra Führmann | Do., 10. Januar 2019 - 19:58

Antwort auf von Günter Schaumburg

Wie halten Sie solche "Gespräche" aus? Ich sähe da nur zwei Möglichkeiten: Entweder das Thema Politik gänzlich meiden oder jedwede Zusammenkunft mit solchen Leuten.

Markus Michaelis | Mi., 9. Januar 2019 - 16:30

Vielen Dank für diesen Artikel.

Sepp Kneip | Mi., 9. Januar 2019 - 16:41

"Bei allen politischen Gegensätzen, bei aller Kritik an der AfD, bei all dem Zuspitzen und Provozieren, das die Partei selbst auch über die Grenze des Zumutbaren hinaus betreibt:.." Die AfD ist eine Oppositionspartei, die einzige im Bundestag. Sie muss zuspitzen, sie muss provozieren. Sie tut das mit brillianten Rednern und im Rahmen dessen, was eine zivilisierte Gesellschaft in einer Demokratie ausmacht. Woher also dieser Hass auf diese Partei, die mit Nazi-Methoden, im Gegensatz zu denen, die sie bekämpfen, nichts zu zun hat?

Es ist in der Tat das Schweigen des Polit/Medien-Kartells zum AfD-Bashing. Es ist das Schweigen und das selbst Mitmachen bei den Denunziationen und dem Anprangern der AfD-Anhänger als Nazis, obwohl man sehr wohl weiß dass das nicht stimmt. Genau dieses dauernde Anheften des Nazi-Stigmas weckt die SA-Instinkte bei denen, für die AfD-Leute damit für vogelfrei erklärt werden. Das hatten wir schon mal. Hoffentlich macht die Erkenntnis des Autors Schule.

Marie Werner | Mi., 9. Januar 2019 - 16:50

Danke für Ihre ehrlichen Worte.
Diese gehören in erster Linie an die Mainstream Medien, Kirchen, SPD, Linke, Grünen, CDUCSU, FDP gerichtet.

All die Genannten haben bereits den ersten Stein (...und noch viel mehr) geschmissen.

Die Zuspitzung war schon längst vorhersehbar. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Michael Altenfeld | Mi., 9. Januar 2019 - 16:51

Welche Gesellschaft strebt die AFD denn an?
Ich wünsche mir Sicherheit zuerst zurück in Deutschland. Ein Beispiel: Kurz vor Weihnachten in Düsseldorf gab es eine Veranstaltung der AFD am Landtag. Darauf aufmerksam geworden bin ich durch eine Spaziergang am Rheinufer - und zwar durch Ohrenbetäubende Musik, Mannschaftsbusse der Polizei und Menschen mit"F*ck AFD". Hätte mir gerne mal die Redner angehört der AFD, nicht die seltsamen Gestalten rund um den Lautsprecher (das soetwas nicht als Ruhestörung gilt, verstehe ich ! nicht). Ich habe mich nicht getraut! Ist das die Gesellschaft, die sie wollen, nur weil eine AFD anderer Meinung ist? Ich nicht. Ich finde es absurd und hatte an diesem Abend das Gefühl, so schnell wie möglich dieses "Land in dem wir gut und gerne Leben" schnellstmöglich zu verlassen. Und das werde ich auch tun müssen, weil es hier meinem Rechtsempfinden entsprechend unerträglich geworden ist, zu leben.

Daniel Wischer | Mi., 9. Januar 2019 - 16:52

Als jemand, der die AFD weder wählt noch ihre politischen Vorschläge für Lösungen hält, widert mich die scheinheilige Ausgrenzung nicht nur der Partei sondern auch ihrer Wähler durch die anderen - etablierten - Parteien, die Medien und selbsternannte "Antifaschisten" an.
Leute, die mit ihrer Politik und ihrer Unwilligkeit, Probleme der Menschen wahrzunehmen oder gar Lösungen zu finden, doch erst zum Entstehen des "rechten Randes" mit beigetragen haben, spielen sich als Hüter der Demokratie auf. Dabei hat man doch einen Teil der Wähler und der Bevölkerung bewusst "rechts" liegen lassen.
Noch sind die Hintergründe der Attacke auf den AFD-Mann in Bremen nicht aufgeklärt, aber dennoch ist das geistige Klima hierzulande längst nicht mehr so, dass sich jeder traut, offen seine Meinung zu sagen. An sachlicher Diskussion herrscht sowieso Mangel. Liegt vielleicht auch daran, dass eine langjährige Kanzlerin wenig rhetorisch begabt ist und alles als "alternativlos" deklariert, was sie tut.

Lothar Werner | Mi., 9. Januar 2019 - 16:56

Eigentlich ist es zunächst sekundär, welche konkreten Hintergründe im Zusammenhang mit dem Überfall auf Magnitz eine Rolle spielten. Einige der Politiker habe sich mit ihren „Beileids“-Bekundungen jedenfalls nicht mit Ruhm bekleckert (s. auch: https://www.cicero.de/innenpolitik/frank-magnitz-afd-anschlag-demokrati…)
Ja es muss in diesem Lande erheblich anders werden ! Das Klima gegenüber - vor allem politisch - Andersdenkenden ist in hohem Maße gemäß der Devise vergiftet (und ich erlaube mir hier den brutalen Satz v. Bülows): „Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein“.

Der Appell des Bundespräsidenten zum Jahreswechsel, man müsse - ohne Schaum vor dem Mund - auch mit denen reden, deren Meinung man nicht teile, hat bisher noch keine/kaum Wirkung gezeigt. Dabei sollten und könnten doch Politiker hier Vorbilder sein ! Und dann bitte nicht das Kindische: „Warum ich zuerst, der/die macht das ja auch nicht!“

Bernhard K. Kopp | Mi., 9. Januar 2019 - 17:00

Dies ist seit einigen Jahren so. Der Begriff ' Nazi ' ist im Alltag natürlich opaque. Aber auch Kritiker der EU-Konstruktion, Verträge, Institutionen und Verfahren, sind 'EU- Feinde ', was in dem Fall äquivalent zu Nazi ist. Als Joschka Fischer im Mai 2000, in einer öffentlichen Rede gegen die österreichische Koalitionsbildung polemisierte, wurde Österreich, Botschaften, Firmen, zu EU-Parias, und wurden, z.B. in Brüssel von Cateringfirmen nicht bedient. Ich habe persönlich in einem Brüsseler Hotel erlebt, dass man einem Österreicher, im Scherz, gesagt hat, dass sein Pass derzeit in Brüssel nicht populär sei. Dass die Kritiker der Merkelschen Migrationspolitik seit 2015 'alles Nazi' sind, gehört mittlerweile zum links-grünen Wertekanon. Die geschäftsordnungswidrige Diskriminierung der AfD im Bundestag, betreffend Vizepräsidenten, ist auch ein Teil der Verteufelung, die dann andere in Gewaltausbrüche weiterführen. Respekt und Zivilität sind sehr weitgehend verschüttet.

Alfred Werner | Mi., 9. Januar 2019 - 17:03

ist für die Katz. Es gibt inzwischen Dumpfbacken, die offensichtlich zum politischen Mord jederzeit bereit sind. Diese Leute gehören dingfest gemacht und lebenslänglich aus dem Verkehr gezogen. Ohne dass ihnen irgendein politisches Spektrum klammheimlich die Stange hält oder sie gar noch finanziert. Leider ist von dieser absoluten Selbstverständlichkeit weit und breit nichts zu sehen. Das wird uns noch gewaltig auf die Füsse fallen und die alte Bundesrepublik wird aufhören zu existieren. Eigentlich hat sie das ja schon.

klammheimlich die Stange hält oder sie gar noch finanziert."...es wäre nötig, ist
aber nicht zurückzuholen, es geht um die Deutungshoheit. Erinnern sie sich an den Fall "Tugce Albayrak" ein unglücklicher Sturz und das war es. Das Medienecho war gewaltig. Haben sie am Morgen, nach der Tat an Margnitz irgendwas in Richtung Bedauern, der Staats-Presse/TV gelesen? Hier hat man sich elegant zurückgehalten. Und erst nachdem in alternativen Blogs, der Aufschrei groß war, nachgezogen. Somit kann man den Schluss ziehen, es ist primär entscheidend. Wer zu Fall kommt/geschlagen/belästigt wird.

Ruth Teibold-Wagner | Mi., 9. Januar 2019 - 17:03

Schöner Kommentar. Die Fähigkeit zur distanzierten Selbstreflexion gibt es leider viel zu selten. Kompliment.

Doch Selbstreflexion alleine reicht nicht.

Wir brauchen einen Diskurs über den inflationär leichtfertig als verbale Keule missbrauchten „Faschismus“-Begriff.

Die Behauptung, die AfD sei eine "faschistische" oder "Nazi"-Partei, ist falsch. Wenn das nicht endlich in der Öffentlichkeit unmissverständlich deutlich wird, wird die Gewalt immer weiter gehen. Es droht sogar die Gefahr einer Gewaltspirale, die dann, wenn sie erst einmal in Gang ist, nur ganz schwer wieder zurückgedreht werden kann.

Reden wir also über „Faschismus“. Was Faschismus ist und was er nicht ist. Und dass falsche Gleichsetzungen gefährlich sind, weil sie zu Gewalt führen.

Wenn wir das nicht leisten, droht Weimar 2.0.

gabriele bondzio | Mi., 9. Januar 2019 - 17:14

Das will ich meinen, Herr Reitschuster! Und in einer derart aufgeputscht-moralisch- besessenen Gesellschaft eigentlich ein Unding. Das Menschen mit so einem Status leben müssen, nur weil sie eine andere Meinung haben. Aber da sehen sie auch wider, wievielt von den verbal-moralisch vorgetragenen Grundsätzen stimmt. Die Meisten können Sie auf den Misthaufen entsorgen.

Der Aufbau von Feindbildern ist die wirksamste Methode zur Manipulation der Massen.
Thomas Pfitzer (geb. 1961)

In diesem Sprichwort finden wir den eigentlichen Grund des Übels.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 9. Januar 2019 - 17:24

für einen Artikel, den ich gerne im ÖR-Fernsehen und den führenden Medien gehört oder gelesen hätte. Mir wurde beigebracht, über die Probleme zu reden, zu zuhören, den anderen ausreden zu lassen und sich auch mal in dessen Lage zu versetzen. Das haben Sie getan und für sich eine Entscheidung getroffen. Sie wollen nicht schweigen. Gut so. Es gab schon einmal eine Zeit, da haben viele geschwiegen, weggeschaut, den irrwitzigsten Erklärungen geglaubt oder sich unwissend gestellt. Wozu das führte, wissen alle geschichtsbewussten Menschen. Mit Recht haben wir auch die Mitwisser und Mitläufer kritisiert.
Leider scheint das vergessen zu sein bzw. wird verdreht und dient heute als Argument gegen anders denkende und wird uminterpretiert. Sich offen zu einem Denkfehler zu bekennen, für sich Konsequenzen zu ziehen und sich selbst in seiner eigenen Haltung zu ändern, ohne in falschen Pathos zu verfallen ist aller Ehren wert. Hoffentlich werden Sie jetzt nicht auch angefeindet.

dass "die anderen" es genau umgekehrt sehen: Es soll nicht wieder wie damals geschwiegen und weggesehen werden, die Verhältnisse sich nicht wiederholen, das ist auch völlig richtig. Nur geschieht mit umgekehrten Vorzeichen doch genau dasselbe wieder, nur ist dieses Mal von den "Rechten" keinesfalls das zu erwarten, was in sie hineingedichtet wird. Es ist alles so irrational, ich komme mit dem Begreifen einfach nicht hinterher. Ich stimme Ihrem Kommentar und auch allen anderen hier vollkommen zu.

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Wenn in öffentlicher wie privater Diskussion faktenbasierte Verifikation und Falsifikation durch Hypermoral und Gefühlstotalitarismus ersetzt werden, wird die Dialektik der Aufklärung im Land Immanuel Kants und Theodor Adornos mit den Füßen getreten. Zum wiederholten Male.

Bernd Lehmann | Mi., 9. Januar 2019 - 17:37

wie immer , zu spät.
Jahrelang schön in der Mainstreamsauce mitgeschwommen und nun auf einmal Gewissensbisse. Nee, euch glaub ich nicht mal mehr die Uhrzeit.

Hallo Herr Lehmann,

und genau solche Reaktionen wie diese hier von Ihnen vergiften doch das Klima.
Und das schaukelt sich immer höher und höher.
Jetzt gibs es endlich mal einen Redakteur der das Dilemma benennt und selbstkritisch hinterfragt...und sie werfen das "Aufeinander zugehen" einfach zurück! So wird das NIX!
Man sollte doch jeden (ALLEN)eine zweite Chance geben und ihn/en die Hand reichen und sagen: KOMM-WIR VERSUCHEN ES NOCHMAL"
Denken sie mal drüber nach?

Ernst-Günther Konrad | Do., 10. Januar 2019 - 09:09

Antwort auf von Bernd Lehmann

Ich kann ihre Verärgerung und Skepsis durchaus verstehen Herr Lehmann. Nur zu anderen Einsichten zu kommen ist nie zu spät. Was wir doch alle wollen ist einen sachlichen und emotionsfreien, fairen Diskurs in der politischen Auseinandersetzung. Oft lese ich hier, das ehem. Wähler, welcher Parteien auch immer, sich derzeit für die AfD entschieden haben. Offenbar haben sich bei diesen Kommentatoren auch an der ein oder anderen Stelle die Sichtweisen geändert. Das müssen wir doch auch dem Autor dieses aus meiner Sicht hervorragenden Artikels zugestehen ... oder?
Veränderung findet immer bei sich selber statt. Ein oft sehr schwieiriger Prozeß für jeden. Machen wir doch nicht den selben Fehler, den die "anderen" bewusst herbeiführen wollen. Misstrauen auf allen Ebenen säen und hoch halten und täglich befeuern. Ob Herr Reitschuster es Ernst meint kann er künftig unter Beweis stellen.
Solange gilt auch für ihn die "Unschuldsvermutung".

Bernd Lehmann | Do., 10. Januar 2019 - 13:51

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

an Herrn Völker wirde ja leider vom Cicero gelöscht. Deshalb sage ich es noch einmal, ihr habt eine Einstellung die kann man auf der Couch haben. Aber wenn dir das erste mal Typen nach der Demo hinterherrennen, dann sieht das ganz anders aus. Früher hätte man gesagt er ist ein Schreibtischtäter, er ist voll mitverantwortlich für die Zustände die jetzt herrschen. Es ehrt ihn das er ein bißchen Einsicht zeigt, aber wie gesagt ich glaube nicht daran, Di Lorenzo hat auch ein bißchen Asche auf sein Haupt gestreut und danach gings weiter wie zuvor.

hansjörg schmitt | Fr., 11. Januar 2019 - 12:53

Antwort auf von Bernd Lehmann

diese Reue kann ich auch nicht nachvollziehen.Wo lebte Herr Reitschuster seit der AfD Gründung? SPD und FDP Fraktionschefs nennen ungerügt bei der Eröffnung des Landtages BW in Stuttgart die AfD eine Schande für D.Richter finden es in Ordnung, Frau Weidel als eine Nazi-Schlampe zu beleidigen."Wehret den Anfängen!" wäre damals angesagt gewesen, aber alle aufrechten Demokraten haben doch geschwiegen, weggesehen, oder sich gefreut und tun es bis heute...

Detlev Dinter | Mi., 9. Januar 2019 - 17:40

Provokationen, die von der AfD ausgehen? Jede Aussage wird negativ interpretiert, kommentiert und mit zweierlei Maß gemessen - und aus anderenParteien kommen keine "unerträglichen Aussagen", alles nur lupenrein demokratisch?

Uwe Kühnle | Mi., 9. Januar 2019 - 17:44

Endlich mal ein Journalist, der nachdenkt und sich selbst hinterfragt.

Währenddessen habe ich gestern die gesamte Berichterstattung meines lokalen öffentlich-rechtlichen Rundfunks durchsucht: den Hessischen Rundfunk mit einem Budget von 700 Millionen.

Nicht nur gab es im gesamten Jahr 2018 kein einziges Interview mit der AfD, sondern es gab auch keine Meinungskommentare, welche die Positionen der AfD argumentieren. Und es gab auch keine Interviews mit Experten, welche die Eurorettung, die kulturfremde Masseneinwanderung oder den EU-Zentralismus kritisieren.

Es ist fast, als sei die AfD gar nicht da. Und um jemanden, der gar nicht da ist, braucht man auch nicht trauern. Und schon gar nicht braucht man die Täter und ihre spezielle Ideologie benennen, denn sie haben ja jemanden verletzt, der gar nicht da ist.

Hans Herzberger | Mi., 9. Januar 2019 - 17:48

Was man der AFD an extremen und populistischem vorwirft , propagieren die anderen Parteien und ihre nahstehenden Organisationen nun selbst in schlimmster Form. Man muß diese Partei nicht lieben aber respektieren, dass sie demokratisch gewählt wurde und dadurch im Bundestag ihre Wähler vertritt. Die öffentlichen und halbherzigen Bekenntnisse des Bedauerns von Grün und Links zeigen ebenfalls die Struktur eines extremen Gedankengutes, welches auch vor Diffamierung, Vorverurteilung, Hetze und Hass nicht zurück schreckt. Es gibt andere demokratische Mittel um einer Partei ihre Grenzen aufzuweisen, doch davon haben sich die "Etablierten" nach meiner Ansicht ganz schnell verabschiedet. Anstehende Wahlen veranlassen nun diese Parteien sich an Hetz- und Hasstiraden zu beteiligen.

Robert Müller | Mi., 9. Januar 2019 - 17:55

Der Text zeigt nur einen Teil des Problems: Er blendet die Täter und die möglichen Täter aus. Natürlich gibt es die strategisch handelnden Gewalttäter. Wahrscheinlich waren es solche, die in Russland die Putin-Gegner getötet haben. Hierzulande würde ich nur die islamistischen Täter dazu zählen. Linke und Rechte Gewalttäter hingegen sehen Gewalt als letztes Mittel um ein gewaltiges Übel noch abwehren zu können. Übrigens, die RAF gehörte zu beiden Kategorien, das gibt es also auch.

Die einfachste Lösung um die gegenwärtige Spaltung zu beenden, wäre die Einwanderung zu stoppen. Dann gäbe es keinen Grund mehr AfD zu wählen und damit könnte auch die Gefahr einer AfD-Regierung verschwinden. Der Weg zurück wäre damit eingeschlagen. Politisch ist das aber nicht möglich, weil das die Union und die SPD zerreißen würde. DE ist also in eine Sackgasse geführt worden und das war nicht nur Merkels Werk, viele anderen haben mitgemacht oder es zugelassen.

Stine Bading | Mi., 9. Januar 2019 - 20:06

Antwort auf von Robert Müller

Herr Müller, ich glaube, das ist zu kurz gesprungen. Es ist seit Jahŕzehnten zu beobachten, dass die etablierten Parteien sich immer weiter von den Bedarfen/ Vorstellunge/ Werten ihrer jweiligen Wählerschaft entfernt, und sich Richtung Wirtschaft und EU angenähert haben. Für viele Menschen war dies mit, teilweise erheblichen, Verlusten verbunden (materiell, immateriell/ ideell). Die AfD wurde gegründet, weil die Euro- Politik aus dem Ruder lief. Dann kam die bis heute andauernde Grenzöffnung mit all den zutage getretenen Problemen, auf die die Regierung nur unzulänglich reagiert. Die Regierung interessierte nicht, was der Wähler davon hielt, lediglich die AfD griff die Sorgen und Ängste auf. Die Regierung unterzeichnete den Migrations- und dann den Flüchtlingspakt, zerstört gerade die Automobil- Energie-, Kohlewirtschaft, greift immer mehr in die individuelle Lebensgestaltung der Menschen ein usw. Die AfD auf Migration oder Protestpartei zu reduzieren ist mittlerweile zu wenig.

Harvey Hw Picker | Do., 10. Januar 2019 - 03:09

Antwort auf von Robert Müller

sehr geehrter Herr Müller, ich glaube nicht, das mit dem Wegfall des Migrationsthemas die AfD obsolet würde. Die Migration ist lediglich eine einzige Facette einer Politik, die insgesamt komplett internationalsozialistisch-links am (deutschen) Bürger vorbei geht. Ich persönlich würde sogar nach 60-jähriger CDU-Mitgliedschafts-Familientradition niemals mehr auch nur einen halben Strich eines Kreuzchens der CDU spendieren. Wer mich einmal derart als Nazi beleidigt, nur weil ich mit dem eingeschlagenen Kurs nicht zufrieden bin, glaubt doch nicht allen Ernstes, mich noch einmal wiederzusehen? Wie wenig Format traut man mir zu? Die AfD wird nicht gewählt, OBWOHL es diese aktuellen Politiker der CDUCSUSPDFDPGÜNELINKE-Partei gibt, sondern gerade WEIL es diese gibt. Das haben die vereinigten etablierten Pöbler scheinbar noch nicht verstanden. Merke: Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul

Heiner Hannappel | Mi., 9. Januar 2019 - 17:58

Als nun 74 Jähriger, der lange und unbeschwert unsere freiheitliche Demokratie genießen durfte , unzählig scharfe und polemische Debatten in Bundestag erlebte erschaudere ich nun wie im höchste Haus Deutschlands eine Debattenkultur Einzug hält, die der Endphase der Weimarer republik ähnelt. Selbst überaus seriöse Redner der etablierten Parteien pöbeln mittlerweile fern jeglicher Fakten und Realitäten in Deutschland, nur um nicht zugeben zu müssen, in Vergangenheit in der Währungspolitik,Energiepolitik, Flüchtlingspolitik, Bundeswehr, Bildung und Infrastruktur, kurzum auf allzu vielen Feldern eklatant versagt zu haben.Egal wo, ob in den TV Sendungen, den Mainstreammedien, jeder, der diese Politik kritisiert, ist sofort ein Populist, eim rechter oder gar ein Nazi.Konservativ denkenden Bürger, und das sind viele sind entsetzt von den Veränderungen in Sprache und Toleranz.Politisch geförderte Gewalt der ANTIFA verängstigt kritische Bürger. Als kritischer Autor wurde auch ich schon bedroht.

Ralf Vormbaum | Mi., 9. Januar 2019 - 18:00

Weite Teile der Presselandschaft gefällt sich immer noch darin, die AfD, der ich persönlich nicht nahe stehe, eine ideologische Nähe zum Nationalsozialismus anzudichten. Im gleichen Stil könnte man dann der Linkspartei und den GRÜNEN eine Nähe zum Stalinismus respektive Maoismus andichten, immerhin waren exponierte Mitglieder der GRÜNEN in früheren Jahren in straff kommunistischen Kaderparteien aktiv, bevor man sich einen bürgerlichen Anstrich gab.

Dass in unserem Land Menschen um die eigene Gesundheit sowie die ihrer Familie fürchten müssen, nur weil sie in einer im Bundestag(!) vertretenen, also demokratisch legitimierten, nicht verbotenen Partei aktiv sind, ist im Grunde eine Bankrotterklärung der vermeintlich so offenen, toleranten, wert orientierten Gesellschaft.

Mich beschleicht zunehmend der Verdacht, dass gerade bei Linken gerne Anleihen aus der Weimarer Zeit gemacht werden, wie man mit unliebsamen politischen Gegnern zu verfahren habe.

Margrit Morf | Mi., 9. Januar 2019 - 18:03

In der neuen Zürcher Zeitung ist zu lesen: "Wer AfD Parlamentarier als Nazis bezeichnet, sät Gewalt."
Mir ist kein anderes Land in Mitteleuropa bekannt, wo Anhäger einer demokratisch gewählten Partei, derart, auch aus Regierungskreisen, verunglimpft werden.

Siegfried Kupsch | Do., 10. Januar 2019 - 09:33

Antwort auf von Margrit Morf

Es ist doch so, das der Ursprung der Verunglimpfunge, in den alten Parteien und den Medien liegt!
Zudem habe ich ein Verdtändnisproblem. Jedes System, Ob Diktatur, Nationalsozialismus, Demokratie kann man zum Guten oder zum Schlechten führen. Es liegt doch immer an denjenigen die die Macht ausüben und das Volk via Medien in die Irre führt.
Gott sei Dank das die Menschen hier in Deutsch mittlerweile etwas aufgewachter sind. Hoffe ich.

Heiner Hannappel | Mi., 9. Januar 2019 - 18:11

Teil 2
Auch ich wurde schon bedroht, weil ich 2015 bei 465000 Flüchtlingen in einem Leserbrief der Koblenzer Rheinzeitung die Frage stellte, wie viel man den Deutschen eigentlich noch zumuten wolle. 2. Monate später, lag ein nicht von der Poste eingeworfener Brief im Kasten und verängstigte meine ganze Familie, was auch bezweckt war. Links war fein säuberlich mein Leserbrief eingeklebt, rechts stand wörtlich:“Es werden immer mehr! Wir behalten dich im Auge du alter Nazi! Wenn wir genug sind, werden wir dich besuchen!"Ich lies mich nicht einschüchtern, zeigte diese Vorfall an und die Zeitung veröffentlichte ihre Meinung dazu.Ebenfalls schrieb ich noch weitere 3 Bücher über die meiner Meinung falsche Politik dieser Regierungen unter Kanzlerin Merkel. Wo sind wir hingekommen, wenn Bürger und die um sie herum sich bildenden Parteien wegen anderer Ansichten bedroht und Gewalt angetan wird. Diejenigen, die das tun und ihre Unterstützer sind die wirklichen Totengräber unserer Demokratie!

Bodo Richter | Mi., 9. Januar 2019 - 18:23

MEINOPA JAHRGANG 21 MEINTE SOEBEN:" WER HEUTE VON NAZI SPRICHT;WEISS NICHT WOVON ER REDET"!

Lisa Werle | Mi., 9. Januar 2019 - 18:28

Ich kann das wirklich kaum glauben... - das ist ja ungeheuerlich. Es gibt auch bei mir einige Politiker, die ich definitiv nicht schätze (freundlich ausgedrückt). Würden Sie mir im Restaurant begegnen, käme ich jedoch auf gar keinen Fall auf die Idee, sie anzupöbeln. Und schon gar nicht würde ich irgend etwas an ihren Kindern auslassen.
Das ist ja ekelhaft - einfach unmenschlich.
Eine medial und politisch links-indoktrinierte Mainstream-Gesinnung geht inzwischen einfach zu weit in diesem Land.
Ignazio Silone: "Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Anti-Faschismus." Soweit sind wir jetzt.

Heinrich Niklaus | Mi., 9. Januar 2019 - 18:47

ich war selten einer Meinung mit Ihnen. Nun aber sage ich: Chapeau!

Reto Cahn | Mi., 9. Januar 2019 - 18:49

...meldet heute Nachmittag in seinen Nachrichten:
Die Verletzungen des Herrn Mangnitz seien auf einen Sturz zurückzuführen. Bei diesem Sturz sei er ungebremst mit dem Gesicht auf dem Straßenpflaster aufgeschlagen.
Vorher sei er von einem Unbekannten von hinten angesprungen worden.

Tja, so kann man es auch beschreiben.
Warum fällt er denn auch hin,der Mangnitz, wenn er angesprungen wird?
Ergänzend sei zu erwähnen, dass der NDR 90,3 seine Nachrichtensendungen selbst als "Boulevard" (Zitat NDR-Redakteur Uli Blöing) bezeichnet.

was will uns das sagen? Es war nur eine harmlose Rempelei, da muss sich niemand aufregen? War doch auch nicht schlimm, kann es gar nicht gewesen sein... Zudem ist es völlig egal, wie genau es passiert ist: Es IST passiert, und das mit Vorsatz.
Der Ehrlichkeit halber will ich aber auch eingestehen, dass, wenn sowas jemanden träfe, den ich gänzlich ablehne, ich auch kein Mitgefühl heucheln würde, sondern am besten gar nichts sagen. Ich vermute, der Cicero wird das einzige Presseorgan bleiben, das so einen Beitrag druckt. Liest man hingegen Kommentare in Spon und Zeit, kann einem übel werden. Das Schlimme ist, diese Leute halten sich für die Intelligenz und das Gewissen der Nation. Vielleicht sind das alles die Auswirkungen der Zeit, seit denen niemandem mehr Benehmen, Empathie, Denken, Stil, Anstand... beigebracht wurde.

Karsten Stöhr | Mi., 9. Januar 2019 - 19:27

Die aktuelle Situation erinnert mich an meine Jugend in der letzten deutschen Diktatur.
Das Lied "Sag mir, wo Du stehst" ist mir spontan wieder in den Sinn gekommen ; es war Bestandteil des Unterrichts. https://lieder-aus-der-ddr.de/sag-mir-wo-du-stehst/
Heute scheint es wieder mal nur "für uns" und "gegen uns" zu geben- die Bundesrepublik ist zurück ins schwarz-weiß- Zeitalter gefallen.

Roland Völkel | Mi., 9. Januar 2019 - 19:31

Lieber Herr Reitschuster,
endlich mal ein Artikel eines Journalisten den ich vollumpfänglich zustimmen kann und muss!
Das nenne ich wahre Grösse sich mal selbst zu hinterfragen und kritisch zu beäugen.
Sie sind aber leider die absolute Ausnahme.
So eine Demut würde ich mir mal gerne von Reportern u.a. vor allem im ÖR wünschen den ich(mittl.) eher als Staatsfunk mit Marionetten bezeichne.
Aber wenn weiterhin kommentarlos u.unkritisch:
- Politiker öff. kund tun: "mit allen demok. gewählten (o. gesinnten) Parteien zu sprechen, ausser mit der AFD".
-eine Videoszene von Chemnitz als "Hetzjagd" u. "Progrom" dargestellt wird und eine krit. Meinung (H.G.Maaßen) niedergemacht wird und die Person aus seinen Amt entfernt wird.
-Berichtserstattungen mit zweierlei Maß gewichtet werden (Terroranschläge)
und vieles weitere mehr
...habe ich wenig Hoffnung auf eine objektive Berichtserstattung und das dann solche negativen Ereignisse wie in Bremen stattfinden.
Wie im wilden Westen: WANTED

Dr. Rainer Berger | Mi., 9. Januar 2019 - 19:56

Die NZZ schrieb gestern:
"Deutschland droht keine Wiederauflage der Weimarer Verhältnisse, wie sie manche Kommentatoren seit Monaten beschwören.
Noch nicht. Doch zwischen einer funktionierenden Demokratie und der Schwelle zum Totalitarismus warten viele Stufen des Niedergangs.
Verbale Abrüstung und echte Solidarität mit Gewaltopfern wären erste Massnahmen, um ihn zu bremsen."
Der Kommentar der NZZ macht nur Sinn, wenn der erste Schritt in Richtung "Totalitarismus" bereits getan ist. Schlimm ist nicht, das es Redaktionen gibt, in denen hämische Freude angesagt ist, in denen zum Teil sogar vorher zur Gewalt aufgerufen wurde. Schlimm ist, das die andere Seite - wie die FAZ - dem nicht entgegentritt. Das ist der Gang in den Totalitarismus. Und ich glaube anders als die NZZ, es sind bereits mehrere Schritte. Auch wenn es Cicero noch gibt.

Wilhelm Maier | Mi., 9. Januar 2019 - 19:58

aber die Beichte kann ich ganz und gar nicht verstehen, auch nicht annehmen.
Dieser Mann hat ein schlechtes Gewissen. Zu Recht! Er hatte doch nur Eigenwilligkeit auf die Seite gebracht und als Halb-Wahrheit ausgegeben! Wie immer in sehr vielen Fällen bei Berichten. Giftig und Gefährlich für die Presse. Und Demokratie. Sehr einseitig!.
„Ich habe in Russland erlebt“,- Putin ist sicher auch kein Heiliger, aber Russland-Bashing ist bei
Reitschuster im Blut...
Cicero alles Gute.

Jacqueline Gafner | Do., 10. Januar 2019 - 13:36

Antwort auf von Wilhelm Maier

Wofür entschuldigen Sie sich konkret? Für die Qualität Ihres Diskussionsbeitrags?

Christian Döring | Do., 10. Januar 2019 - 18:30

Antwort auf von Wilhelm Maier

....wenigstens einer, der Boris Reitschuster zuordnen kann. Danke.

Henriette Schmitt | Mi., 9. Januar 2019 - 20:28

Nach der Lektüre von Spiegel- , SZ- und auch Zeitartikeln und -kommentaren wähnte ich mich
in einem Irrenhaus mit Denkverblödeten und Asozialisten.
Danke für diesen Artikel; es ist der beste, auch der seriöseste, den ich lange nicht mehr gelesen habe.
Danke.

Bernd Lehmann | Mi., 9. Januar 2019 - 22:27

Die Antifa Bremen hat sich zum ANSCHLAG bekannt !

Steffen Loos | Mi., 9. Januar 2019 - 22:32

An der Schule meiner Kinder sympathisieren Schüler offen mit den Tätern, jes wird sogar bedauert das Herr Magnitz nichts schlimmeres passiert ist. Gleichzeitig gibt es für alle Infoblätter zum Thema „Wie erkenne ich Rechtsradikale“. Man lernt schon früh was man denken und äußern darf. Schöne neue Welt.

Ist das nicht auch Meinungsfreiheit? Gibt es keine Gegeninitiative? Wer anderer Meinung ist, sollte sich auch äußern und nicht schweigen oder nur im Internet dazu schreiben.

Wolfgang Schuckmann | Mi., 9. Januar 2019 - 23:17

Ja, was soll man angesichts der Sachlage dazu noch äußern?
Wie sehr man sich betroffen fühlt, das man sich innerlich dem Betroffenen sehr verbunden fühlt, dass man die Sachlage völlig falsch eingeschätzt hat, was die Sicherheit der Politiker generell betrifft.
Ich denke, das Spiel wird zu Ende gespielt, ohne Kompromisse und Rücksicht auf Opfer.
Deutschland ist nicht mehr in der Lage zu verantworten, was in seinen Grenzen passiert.
Ich sehe mit Schrecken auf das Ende der Vorstellung. Dieses Land ist nicht lernfähig.
Es wird die Konsequenzen seiner Dummheit ertragen müssen.
Gott sei Dank, das ich schon so alt bin.

Norbert heyer | Do., 10. Januar 2019 - 06:39

An den Kommentaren von Politikern jeglicher Parteien gegenüber dem Anschlag auf den AfD-Politiker erkennt man weniger Betroffenheit oder gar Anteilnahme - eher ist „klammheimliche Freude“ herauszuhören und als Tenor vielleicht noch: „Der hat das doch verdient!“ - Aber würde im umgekehrten Fall nicht auch die AfD genauso reagieren und eine vergiftete Anteilnahme heucheln? Was ich damit sagen will: Solange wir es nicht schaffen, kontrovers zu diskutieren und mit Worten zu streiten und danach ein Bier zusammen zu trinken, genauso lange wird diese schlimme Gewaltspirale sich weiter zuspitzen. In einer Demokratie sind Änderungen der Politikausrichtung nur über Mehrheiten möglich. Das müssen alle! akzeptieren - so schwer es auch sein mag. Gewaltsame Änderungen bedeuten gleichzeitig das Ende einer Demokratie. Es wird über Wahlen oder über -hoffentlich nicht- Gewalt zu Richtungsänderungen in der Politik kommen, es braut sich nämlich immer mehr etwas zusammen ... eben eine Spirale.

Renate Moser | Do., 10. Januar 2019 - 07:24

Herzlichen Dank für Ihren Kommentar Herr Reitschuster! Ich betrachte diese Entwicklung seit längerem mit großer Sorge - für diese Entwicklung tragen in erster Linie die Medien und das Verhalten der Politiker der sog. Altparteien in Bezug auf die AFD Rechnung.
Ich habe noch keine konstruktive,argumentative Auseinandersetzung von AFD Positionen (z.B. Migration, EU-Reform....)erlebt. Das Verhalten der Abgeordneten im Bundestag ist beschämend. Die Themen der AFD werden in den Medien in der Regel nur in Teilen dargestellt - und ohne den "Zusatz -rassistisch oder rechtspopulistisch..." scheint es nicht zu gehen.
Aus welchen Gründen werden Journalisten der TAZ, welche offen die Gewalt verherrlichen und mehr oder weniger verdeckt dazu aufrufen, medial nicht zur Ordnung gerufen????
Die geistige Brandstiftung hatten wir vor nicht allzu langer Zeit und wir wissen alle, welche Katastrophe daraus entstanden ist. Nur geht diesmal die geistige Brandstiftung vom Lager der Antifa aus.

Ralf Vormbaum | Do., 10. Januar 2019 - 08:22

Da schreibt ein ambitionierter FAZ Redakteur doch tatsächlich: "Der Angriff auf Frank Magnitz lief anders ab, als es die Behörden zunächst angenommen hatten. In den Mittelpunkt rückt nun, wie das Geschehen von Seiten etlicher AfD-Politiker dramatisiert worden ist. "

Gleichzeitig schreibt der Autor: "Der Angriff auf Frank Magnitz war brutal ...", was dann wohl nicht anders als eine Alibifloskel zu verstehen ist, wenn ein brutaler Angriff doch angeblich dramatisiert wurde.

Entweder der Angriff war brutal, dann ist es dramatisch, dass so etwas in unserem Land geschieht oder der Angriff war eher harmlos, dann besteht kann Anlass ihn zu dramatisieren. Hier müsste der Autor sich mal entscheiden!

Letztlich wird die Besorgnis über die rapide Entsittlichung der Gesellschaft zum Ärgernis der FAZ Redaktion. Wenn Gewalt sich gegen AfD Leute richtet, ist es eben nicht so dramatisch, das darf man nicht so eng sehen. Der Mann hätte ja auch mal besser aufpassen können beim Stürzen!

Dr. Werner Görlich | Do., 10. Januar 2019 - 09:08

Der Artikel hat mich sehr nachdenklich gemacht!
In Umkehrung, Mephistos im Faust:
…..“Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will
und stets das Böse schafft!“

Michael Murmurachi | Do., 10. Januar 2019 - 09:40

Herr Reitschuster, für Ihre klaren Worte verdienen Sie deutlich mehr als nur Respekt und Anerkennung. Aber gleichzeitig gilt auch, dass Sie bestenfalls ein weiterer einsamer Rufer in der Wüste der deutschen Mediengesellschaft bleiben, in deren Echokammern Sie nicht eindringen und deshalb auch nicht gehört werden…

Jürgen Althoff | Do., 10. Januar 2019 - 10:00

des Antifa-Bekennerschreibens auf indymedia sollte der Verfasser seinen Beitrag überarbeiten. Hier wurde das ausgeführt, was Margarete Stokowsky, Herr Stegner und die taz schon lange fordern.

Sandra Lehmann | Do., 10. Januar 2019 - 10:11

Vielen Dank für diesen Artikel, Herr Reitschuster! Ich wünschte, er würde ein Umdenken bewirken, aber ich befürchte, das wird nicht geschehen. Dazu bräuchte es vermutlich Tausende solcher Artikel.

Brumo Raab | Do., 10. Januar 2019 - 10:12

Straftaten die nicht ins Weltbild passen werden verharmlost wie z. B.durch die Bremer Staatsanwalt: Es kam zu keiner Gewalteinwirkung von aussen, die Verletzungen entstanden allein durch den Sturz. So verharmlost man Gewaltverbrechen an Andersdenkenden.

Meine größte Sorge ist, dass ein paar Idioten ihr Kriegsschachspiel aufstellen.

Lässt euch bitte nicht provozieren, wie ich es damals von weiten beim Hauptbahnhof 1989 gesehen habe, wie Skinhead nach aufheizen der Massen Gummiknübel raus holten und die sogenannten Verräter verhafteten.

Auch wenn es Mut & Gelassenheit kostet (aber in brenzlichen Situationen hat dies jeder, der ehrlich & wahrhaftig ist), lasst euch nicht provozieren oder zu Taten hinreißen, für die ihr später einmal Reue zeigt.
Habt aber auch den Mut, den Andersdenkenden zu zeigen, dass er gewaltig eine rote Linie überschritten hat.

Wenn jeden Tage abertausende von Mails & Briefen bei den ÖR eingingen, wo ihnen gezeigt wird, wieviel Hass Sie verbreiten,
Sie könnten dies nicht ignorieren.

Vielleicht fängt eine liebevolle Gelbweste in Deutschland damit an, ein "Sandkörnchen der Wahrheit & Liebe " zu verbreiten.

Gott schütze euch alle

Klaus Funke | Do., 10. Januar 2019 - 10:46

werden die Ermittlungen zum Fall Magnitz. Nichts wird aufgeklärt, die Zeugen werden zum Schweigen verpflichtet, das Ganze wird am Ende als ein tragischer Unglücksfall dargestellt, die AfD sei selber schuld, wird gesagt werden. Die Kanzlerin schweigt wie im Falle des Breitscheitplatzes, und die Medien treiben die Hatz auf die AfD weiter, weitere Taten werden geschehen, vielleicht sogar Morde. Wenn ich meinen Nachbarn ständig anbrülle und beschuldige, wird ihn am Ende mein Hund ins Bein beißen... Herrn Reitschuster´s Russland-Verständnis teile ich nicht, aber zu diesem Kommentar stimme ich ihm zu. Es gibt Stimmen, die sagen inzwischen, dass die Antifa und andere derartige Gruppierungen die Rolle der seinerzeitigen SA erfüllen: die Opposition sei niederzuknüppeln! Ein Klima der Angst soll um sich greifen. Es lebe die Einheitsmeinung der linksgrünen Gutmenschen und der Kanzlerin! Das ist Diktatur! Das ist, was Merkel von früher kennt. Wehren wir uns, solange es noch geht - Wende 2.0!!

Ruth Teibold-Wagner | Do., 10. Januar 2019 - 11:21

 
"Faschismus" ist etwas sehr schlimmes. Wenn ein Land "faschistisch" oder "nationalsozialistisch" wird, bedeutet das extrem viel Leid, Mord, Krieg, Inhumanität. Niemals wieder darf in Deutschland der Faschismus/Nationalsozialismus an die Macht kommen.

Insofern ist "Antifaschismus" eine gute Sache.

Aber:

Ist die AfD eine "faschistische", "nationalsozialistische" Partei? Stimmt diese "Diagnose"?

Wenn die AfD eine faschistische oder "Nazi"-Partei WÄRE, würde "Antifaschismus gegen die AfD" Sinn machen.

Die AfD ist aber keine faschistische Partei. Sie so zu bezeichnen, ist eine Fehl-"Diagnose".

Da die AfD keine "Nazi"-Partei ist, ist gegen die AfD gerichteter Antifaschismus eine falsche "Therapie".

Gegen die AfD den "Antifaschismus" zu mobilisieren,
ist vergleichbar mit einer Chemo-/Strahlentherapie (die zur Bekämpfung von Krebs da sind), um Schnupfen zu therapieren:

Die therapeutische Wirkung ist gleich Null, die Nebenwirkungen sind unübersehbar und schädlich.

Michael Bielicki | Do., 10. Januar 2019 - 11:45

Ja, Sie haben Recht Herr Reitschuster: Gewalt ist schlecht und kein Mittel der Auseinandersetzung. Doch die eigenliche Frage lautet: Was war zuerst da: Das Huhn oder das Ei? Übersetzt: Die Gewalt, die von den Rechten (Sie können auch Nazis sagen) ausgegangen ist, oder die Gewalt gegen z.B. AfD-Mitglieder. Wenn rechte Schläger in Deutschland morden (NSU), oder Flüchtlingsunterkünfte anzünden, ist das etwa keine Gewalt? Aber da wird dann schnell der Mantel des Vergessens ausgebreitet. Was ist mit den allein in 2018 im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge? Ist das etwa keine Gewalt? Und wenn dann AfD-Politiker gegen Asylanten hetzen, ist das keine Gewalt? Gewalt beginnt in den Köpfen. Und Sprache ist das Mittel. Wer, so wie die AfD-Politiker, Sprache missbraucht und stark zur Verrohung derselben beiträgt, darf sich nicht darüber wundern, das es Menschen gibt, die aus Gedanken, Taten machen. Erst wenn die AfD zu Frieden und Toleranz aufruft, wird das enden. Also vermutlich niemals!

Ronald Lehmann | Do., 10. Januar 2019 - 11:57

Das ist die Mitte der Gesellschaft, das ist Deutschland mit seinen vielen Dieterich Heßlinge - keiner will:

hören-sehen-sagen.

Und wer doch, ist der Bandbreite der Macht & des Terrorismus ausgeliefert.

Wenn die Demokratie immer mehr Feder lässt,
weil Gesetze ignoriert, umgeändert & ausgesetzt werden

wenn bei aller Meinungsverschiedheit kein sachlicher Umgang im Miteinander erfolgt und im gleichen Atemzug die Verantwortichen meinen:
"wer sich nicht unserer Meinung anschließt, ist ein Rechter und ein Nazi"

wo öffentliche Medien & Bildungsträger Seitenweise & Stundenlang Stigmatisieren können, ohne das es eine Konsequenz für diese hat

wo Urteile gefällt werden, die ein Skandal für die Demokratie sind, während viele Tatbestände unter den Tisch gekehrt werden

kann es ganz schnell zu unkontrollierbare Gewalten zum kommen, wobei die Gelbwesten dabei noch unscheibar zu sehen sein.
Aber vielleicht gibt es sogar eine gewisse Kreise, die sich das wünschen. NEIN !

Tomas Poth | Do., 10. Januar 2019 - 12:42

Ist die sich selbst so nennende "Bewegung" nicht ein Faschismus neuerer Art, die Selbstüberhöhung der eigenen politischen Ansichten als Grundlage zur Diffamierung und Verfolgung anderer bis hin zu konkreten Gewalttaten? Ganz in der Manier der Nationalsozialisten früherer Zeit oder.

Barbara Simon | Do., 10. Januar 2019 - 12:52

Danke für diesen Artikel, Herr Reitschuster. Obwohl: eigentlich sollte es doch eine Selbstverständlichkeit sein - was es aber leider nicht mehr ist -, dass ein Journalist ausgewogen, sachlich-neutral und ohne ideologische Scheuklappen über einen Sachverhalt berichtet.
Erst wenn viele solcher Artikel in den hiesigen Medien erscheinen würden, gäbe es -vielleicht- eine Änderung. Aber ich habe da eigentlich keine Hoffnung mehr. Alleine die mediale Beurteilung der brutalen Tat gegen Frank Magnitz zeigt es wieder deutlich, es wird relativiert, beschwichtigt, auf Nebensächlichkeiten abgelenkt, mit Doppelstandards gearbeitet. Wie wäre wohl die Reaktion, wenn ein Abg. der anderen Parteien so einem Anschlag zum Opfer gefallen wäre.

Jacqueline Gafner | Do., 10. Januar 2019 - 13:15

Dass der Autor sich nach der Attacke auf den AFD-Abgeordneten Magnitz in Bremen fragt, ob er sein Wissen um die einschlägige Gefährdung von AfD-Politiker-/innen nicht besser schon früher in geeigneter Form publik gemacht hätte, ehrt ihn. Ja, hätte er vielleicht tun sollen. Ob das zu einem breiten Umdenken geführt hätte, ist indessen offen. Denn zur Vorbereitung des Terrains, das Gewaltakte gegen nicht genehme politische Akteure wenn nicht begünstigt, so doch nicht unmissverständlich als No-Go brandmarkt, haben viele beigetragen. Das Spektrum reicht von offenen Aufrufen zu Gewaltausübung, über die verbale Verunglimpfung der Hassobjekte, moralinsaure mediale Empörungsorgien, dem mantramässigen Benutzen negativ besetzter Adjektive in Verbindung mit der AfD bis hin zur plakativ demonstrierten Einheitsfront der versammelten politischen Konkurrenz gegen den "undemokratischen" Paria. Je einzeln vielleicht nur bedenklich, in der Summe erschreckend und -aus einer Aussensicht - alarmierend.

Cornelius Angermann | Do., 10. Januar 2019 - 13:19

Zitat: Gnade uns Gott vor solch einer Entwicklung!
Zu spät, die Entwicklung ist bereits in vollem Gange und es wird noch schlimmer werden!

Ein Danke an Sie ist angebracht. immerhin sind Sie offenbar noch in der Lage, Selbstreflektion zu betreiben, und Sie haben auch den Anstand, über das Trennende politischer Ansichten hinweg im Gegenüber noch den Menschen wahrzunehmen.

Eine hochgezogene Augenbraue ernten Sie von mir jedoch, weil sie dennoch die Gleichberechtigung der von Ihnen abweichenden Meinungen und Überzeugungen mit Ihren Überzeugungen nicht anerkennen und sie als "fremd", "extrem" oder "radikal" stigmatisieren.
Machen Sie doch einfach eine ganz simple Übung: schreiben Sie sich mal die grundlegenden Fakten zur Migration auf, mit all ihren Facetten soziale Spannungen, Kriminalität, öffentliche Sicherheit, Belastung der Sozialsysteme etc. Das alles sind ganz reale konkrete Dinge zu unseren Lasten:
Und dann setzen Sie dagegen "Ja, aber wir müssen doch helfen...!" WEM?

Volkmar du Puits | Do., 10. Januar 2019 - 14:20

...zusammenstehen"! Dieser an Infantilität nicht zu überbietende Satz zeigt die ganze Misere: Sobald man einen vernünftigen Ansatz hat, wie hier die Forderung nach Gewaltverzicht, muß man sich in Utopien flüchten, um nicht zu verzweifeln.

Mathias Trostdorf | Do., 10. Januar 2019 - 14:50

Ich sah gestern abend auf mehreren Sendungen Nachrichten. Abartig war, daß auf allen in Zusammenhang fast triumphierend vermeldet wurde, daß der Mann ja gar nicht mit einem Kantholz niedergeschlagen worden wäre (und die AfD dieses nur frech behauptet hätte)!
Wie verkommen muß man sein, sich an solchen Details aufzuhalten und dieses Thema unter diesem Aspekt anzugehn.
Also, es war alles nur halb so schlimm. Es wurde kein Kantholz benutzt- der Mann wurde einfach nur so angegriffen und bewußtlos geschlagen/ gestoßen. Wie sind wir da jetzt alle erleichert.
Die Täter müssen ganz harmlos und eigentlich wahrscheinlich echt nette Typen sein. Wäre ein Grüner in gleicher Weise von Rechten attackiert worden, wäre Kleber im Quadrat gesprungen und es hätte drei Wochen Sondersendungen gegeben.

Hans Bergmann | Do., 10. Januar 2019 - 14:56

Die Gedanken von Herrn Reitschuster, noch viel mehr die zahlreichen Zuschriften interessierter Leser/innen lassen deutlich erkennen, wie gespalten unser Land ist, wie das Vertrauen zur Politik, besonders zu den Macht ausübenden Parteien verloren gegangen ist. Das Verhalten der Parteien im Bundestag (CDU,CSU,SPD,GRÜNE,LINKE,FDP) ist gezeichnet von einem negativen Demokratie-Bewußtsein, indem sie gemeinem die von Teilen unserer Bürger demokratisch gewählt wurden Vertreter der AfD als "nicht gewünschte" Personen behandeln. Soll das Demokratie sein ? In der Politik sollten Streit und Meinungsverschiedenheiten offen geführt werden. Wir sollten uns erinnern, wie gehässig bis verlogen gegen die GRÜNEN oder LINKEN im Bundestag aufgetreten wurde. Nein, das Berspiel Bremen und einige Kommentare dieser Parteien zeigt deutlich, was geändert werden muß, bevor es zu blutigen Straßenkämpfen kommt !

Paul Schmid | Do., 10. Januar 2019 - 14:59

Eigentlich ein guter Artikel. Aber dieser Reitschuster sollte sich die eigenen Ratschläge zu Herzen nehmen. Was der an Hass kübelweise über Russland allgemein und Putin im Besonderen ausschüttet, ist furchtbar. Nur noch Hass und Hetze, so gut wie keine rationalen Argumente mehr.

Hans Bergmann | Do., 10. Januar 2019 - 15:12

Ich danke dem Autor für seine sachlich-menschlichen Ansichten über ein Problem, welches zwar weite´Teile unserer Bevölkerung beunruhigt, jedoch von Politikern nur oberflächlich verarbeitet wird. Das Entstehen der "so verhaßtren AfD" haben doch unsere sich selbstgenannten "Volksparteien" verschuldet. Allein nur von "Populisten" zu argumentieren und dabei nicht erkennen wollen,daß die Unruhen im Volk größer werden reicht nicht aus. Die gro0e Zahl der Leserzuschriften zeigt, wie groß die Spaltung im Land ist. Das "Ausgrenzen" der AfD im Bundestag wird nicht ausreichen, um deren Gedanken zu erreichen. Was wurde nicht alles unternommen, um die GRÜNEN oder die LINKEN beim Auftreten im Bundestag zu behindern.

Walter Rehage | Do., 10. Januar 2019 - 16:00

Ich bin auch schon so angegriffen und verletzt worden aber es hat kaum einen interessiert! Wahrscheinlich, weil ich keiner Partei angehöre. Gewalt ist immer zu verachten! Unwahrheiten bzw. Halbwahrheiten zu verbreiten ebenso! Es wird immer schlimmer in unserer Gesellschaft!

Andreas Bitz | Do., 10. Januar 2019 - 18:54

Es werden dankenswerterweise die gewalttätigen Angriffe gegen AfD-Repräsentanten, jedoch die Allgegenwärtigkeit der Vorfälle sowie ihre Auswirkungen nur sehr vage thematisiert.
Im Kampf "gegen rechts" werden mit öffentlicher, finanzieller Förderung sowie, durch diverse Institutionen gefördert oder zumindest stillschweigend geduldet, demokratische Rechte wie Versammlungs- und Meinungsfreiheit mit Füßen getreten. Den auf dem absteigenden Ast befindlichen Parteien, generell den linken Loosern und bisher Begünstigten sind alle Mittel recht die AfD zu verunglimpfen. Was sich bunt gibt ist tiefbraun, Toleranz nehmen die entsprechenden Kreise nur für sich in Anspruch.

Waltraud Astner | Do., 10. Januar 2019 - 19:11

Mit Bestürzung stelle ich fest, dass von Deutschland einmal mehr Gefahr ausgeht, was die Demokratie betrifft. Wenn ein wesentlicher Teil derselben, nämlich die Meinungs-und Redefreiheit derart massiv eingeschränkt werden, kann man fast schon von Faschismus sprechen. Herr Reitschuster, es ist höchst an der Zeit einen cub an gleichgesinnten Journalisten zu gründen und MASSIV gegen solche Entwicklungen anzukämpfen, denn ich verorte vor allem auch in der Presse, bzw. im Mainstream wesentliche Ursachen für dieses Bashing an demokratisch gewählten Parteien bzw.deren Wählern.

Mathias Nägele | Do., 10. Januar 2019 - 20:50

Es war ja nicht mit dem Kantholz, überhaupt werden von den Agitatoren Zweifel gesät ob des Tathergangs. Evtl. haben sie ihm nur eine blutige Nase geschlagen, diesem Nazi, dann wäre es (noch) OK gewesen oder...? Ich kenne die politischen Ansichten von Herr Magnitz nicht. Aber ich habe schon immer die Losung "Nazi raus" als primitive erachtet, da sie mit Gleichem zurückzahlt wie der der "Ausländer raus" ruft. Was will man damit sagen, in der Wüste aussetzen? Da hat mir das Buch "Das Dorf des Deutschen" von Boualem Sansal die Augen geöffnet. Es geht darum eine Gruppe von Menschen als "minderwertig" darzustellen, die bestimmte sanktionierte Kriterien erfüllen. Dies senkt die Hemmschwelle, "gute" Gewalt gegen diese Personengruppe anzuwenden. Die Agitatoren (siehe Bundestagsdebatten mit Nazi-Zwischenrufen oder Debatten-Beiträge über messerstechende Flüchtlinge) bereiten den Überbau für die Rechtfertigung der pöbelnden Verlierer von links und rechts.