Europäische Zentralbank in Frankfurt
Warnung: eine rote Signalleuchte vor dem Hochhaus der Europäischen Zentralbank in Frankfurt / dpa

Finanzstabilitätsbericht der Europäischen Zentralbank - Rütteltest für den deutschen Steuerzahler

Die EZB warnt in ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht vor Turbulenzen. Besonders in Italien droht das Geld knapp zu werden – die Wahrscheinlichkeit eines „Italexits“ ist höher, als viele denken. Mit der Rückkehr der höheren Zinsen kommt jetzt der Rütteltest, der die Konstruktion des Euro zum Einsturz bringen könnte.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

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In der Industrie werden für verschiedene Produkte – von Verpackungen bis zu Lastkraftwagen – Rütteltests durchgeführt, um die Beständigkeit und Zuverlässigkeit eines Produkts zu prüfen. Im Finanzsektor kommt der Rütteltest, wenn die Zinsen steigen. Seit der Zinswende im vorigen Jahr sind britische Pensionsfonds, amerikanische Regionalbanken und die Schweizer Großbank Crédit Suisse schon durch den Rütteltest gefallen. Dagegen sind im Euroraum noch keine Rüttelverluste zu beklagen.

In ihrem jüngst veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht warnt die Europäische Zentralbank jedoch, dass die Lage fragil sei und der Ausblick unsicher. Vor diesem Hintergrund mahnt sie die schnelle Vollendung der „Bankenunion“ durch die Einführung einer gemeinsamen europäischen Einlagenversicherung (EDIS) an. Doch ist das nur eine Scheinlösung.

Kein Zweckpessimismus der EZB

Man ist versucht, der EZB bei ihrer Lageeinschätzung Zweckpessimismus zu unterstellen, um das auf Eis liegende EDIS endlich voranzubringen. Doch das wäre angesichts der in dem Bericht gut dokumentierten Finanzrisiken verfehlt. Abgesehen von möglicherweise zu hohen Bewertungen auf den Aktienmärkten und zu geringer Liquidität auf den Rentenmärkten sorgt sich die EZB um die „Schattenbanken“, also Investmentfonds, Hedgefonds, Private-Equity-Firmen, Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds, Geldmarktfonds, Kreditgenossenschaften, Kreditfonds und andere Finanzintermediäre, die bankähnliche Geschäfte durchführen. Da diese Akteure nicht der strengeren Bankenregulierung unterliegen, könnten sich dort noch Risiken befinden, die durch den Rütteltest zum Tragen kämen.

Für deutsche Leser dürfte das vom Immobilienmarkt ausgehende Risiko nicht nur für die Schattenbanken, sondern auch für die regulierten Banken besonders interessant sein. Sowohl für Gewerbeimmobilien als auch Wohnimmobilien sind die Bewertungen aufgrund der Zinserhöhungen eingebrochen. Davon ist Deutschland stärker als andere Länder betroffen, da bei uns die Immobilienpreise im vergangenen Jahrzehnt mehr gestiegen sind als in anderen Ländern, deren Immobilienmärkte in der Finanzkrise von 2007/08 gerupft worden waren. Noch spiegelt sich der Bewertungseinbruch stärker im Fall der Umsätze als der Preise wider. Doch könnte sich das ändern, wenn es zu erzwungenen Verkäufen kommt.

 

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Bei Gewerbeimmobilien könnten Liquiditätsengpässe offener Immobilienfonds oder Finanzierungsklemmen von Private-Equity-Fonds ein Auslöser sein. Bei Wohnimmobilien droht den Eigentümern die finanzielle Überforderung durch eine vom deutschen Staat erzwungene energetische Sanierung von Bestandsimmobilien. Durch Notverkäufe abstürzende Immobilienpreise könnten deutsche Schattenbanken samt den mit ihnen verwobenen Banken in Bedrängnis bringen. Insgesamt haben die Banken 2,3 Billionen Euro als Wohnungsbaukredite an private Haushalte und Unternehmen vergeben. Mit Kapital und Rücklagen könnten sie Abschreibungen von gerade mal 32 Prozent decken, rund die Hälfte der Bewertungsverluste von bis zu 60 Prozent. Für den Rest müsste, wie schon in der Finanzkrise, der deutsche Steuerzahler geradestehen. EDIS dürfte daran nichts ändern. Denn dass die Steuerzahler anderer Euroländer bereit wären, einen Teil der deutschen Immobilienverluste zu schultern, können nur unverbesserliche Euro-Optimisten glauben.

Diskrete Hilfe durch die Zentralbank

Entsprechend dazu könnte man vermuten, dass das von überbordender Staatsverschuldung ausgehende Stabilitätsrisiko vor allem italienische Bürger angeht. In der Zeit bis zum April 2024 werden in Italien an Rückzahlungen und Zinszahlungen für Staatsanleihen rund 450 Milliarden Euro fällig. Mit circa 24 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ist das die mit Abstand größte Schuldendienstleistung unter den Eurostaaten. Dazu kommt ein erwartetes staatliches Haushaltsdefizit von rund 70 Milliarden Euro. Der italienische Staat muss also zur Finanzierung seiner Verpflichtungen am Rentenmarkt Investorenkäufe in Höhe von 520 Milliarden Euro oder 27 Prozent des Bruttoinlandsprodukts einwerben.

Bisher hilft die EZB dabei nur diskret: Seit März vorigen Jahres hat sie im Rahmen ihres „PEPP“ genannten Anleihekaufprogramms gerade mal 9 Milliarden Euro an italienischen Staatsanleihen gekauft. Da sie nur Rückzahlungen von Anleihen zum Zukauf anderer Anleihen verwenden will, ist ihr Budget zur Stützung des italienischen Anleihemarkts begrenzt. Außerdem gibt es noch andere Wackelkandidaten: Spanien, das knapp 16 Prozent des BIP für den Schuldendienst braucht, musste sie mit Anleihekäufen von 6 Milliarden Euro unterstützen.

Doch die Italiener bleiben gelassen, da sie gelernt haben, sich auf „Europa“ zu verlassen, wenn das Geld knapp wird. Über das Interbankzahlungssystem Target2 haben sie vom „Eurosystem“, den nationalen Zentralbanken des Euroraums und der EZB, seit der Finanzkrise von 2007/08 Kredite im Umfang von 650 Milliarden Euro erhalten. Mit diesen Krediten konnte die Abwanderung von Geldeinlagen aus italienischen Banken und der Ankauf italienischer Staatsanleihen durch die Banca d’Italia finanziert werden. Auch Spanien kam in den Genuss von Kredithilfen über Target2 im Umfang von 434 Milliarden Euro. Größter Kreditgeber war die deutsche Bundesbank, die Forderungen an das Eurosystem in Höhe von 1,1 Billionen Euro in ihren Büchern hat. Diese Kredithilfen, die über das Eurosystem an die italienische und spanische Zentralbank weitergereicht wurden, machen rund 40 Prozent des deutschen Nettoauslandsvermögen aus.

Target2 stößt an Grenzen

Die heimliche Finanzversicherung Italiens (und Spaniens) über Target2 könnte an ihre Grenzen stoßen, wenn die italienischen (oder spanischen) Banken in Schieflagen kämen. Das wäre der Fall, wenn der Staat Zahlungsschwierigkeiten hätte, denn die Banken haben die Anleihen ihrer Staaten in erheblichem Umfang gehortet. In Italien machen die auf der Bilanz der Banken liegenden Staatsanleihen rund 10 Prozent der Bilanzsumme aus. Fallen diese Anleihen aus, wären die (meisten) Banken pleite und die Geldeinlagen ihrer Kunden in aller höchster Gefahr. Die italienische Einlagenversicherung wäre aufgrund von Staats- und Bankenpleite keinen Pfifferling mehr wert. Das soll nach der Vorstellung der EZB durch die Schaffung einer europäischen Einlagenversicherung vermieden werden.

Eine Versicherung ist jedoch nur dann glaubwürdig, wenn sie im Schadensfall auch zahlungsfähig ist. Die italienischen Banken haben Sichteinlagen in Höhe von 1,5 Billionen Euro. Im Notfall müsste eine europäische Einlagenversicherung alle Einlagen garantieren können, wie das Beispiel der USA jüngst gezeigt hat. Dort wurde die Obergrenze der Einlagenversicherung aufgehoben, um die Regionalbanken zu stabilisieren. Wären die anderen Eurostaaten fähig und willens, einen solchen finanziellen Ausfall zu übernehmen? Wohl kaum. 

Denn würden sie die Belastung entsprechend ihres Anteils am Bruttoinlandsprodukt der Eurozone ohne Italien aufteilen, kämen auf Deutschland rund 34 Prozent des potenziellen Ausfalls zu. Der deutsche Steuerzahler müsste 510 Milliarden Euro schultern. Die Belastung wäre allerdings noch größer, wenn Italien den Euro verlassen und daran die Währungsunion zerbrechen würde. Denn dann müsste die Bundesbank ihre 1,1-Billionen-Euro-Forderung an das Eurosystem wohl abschreiben, da es dieses System nicht mehr geben würde. Statt der Cholera hätte der deutsche Steuerzahler die Pest am Hals.

Möglichkeit eines „Italexits“ durchaus gegeben

Die Möglichkeit eines „Italexits“ aus dem Euro wird allgemein als rein theoretisch und praktisch bedeutungslos betrachtet. Wahrscheinlich würde die EZB die Geldschleusen wieder öffnen, wenn der italienische Staat oder die Banken in Zahlungsschwierigkeiten kommen würden. Statt Cholera oder Pest bekäme der deutsche Steuerzahler dann Krebs, der in Form einer inflationären Schwundwährung langsam zum Währungstod führt. Jedoch könnte die Wahrscheinlichkeit des „Italexits“ höher sein als viele denken. In der jüngsten Ausgabe des Magazins The International Economy hat der ehemalige Financial Times-Journalist Wolfgang Münchau erklärt, warum die italienische Ministerpräsidentin Meloni in die Fußstapfen des ehemaligen „Brexiteers“ und britischen Premierminister Johnson treten könnte. 

Wenn sie – wie bisher jeder ihrer Vorgänger – daran scheitert, die italienische Wirtschaft durch Reformen auf Wachstumskurs zu bringen, könnte sie – anders als ihre Vorgänger – an der Macht bleiben, wenn sie (wie die Brexiteers) dem unzufriedenen Wahlvolk den „Italexit“ als ultimative Lösung aller Wirtschaftsprobleme Italiens schmackhaft macht. Die Koalitionsregierung von Fünf Sterne und Lega ließ sich 2019 den angepeilten Austritt aus dem Euro zerreden. Zur rechten Zeit wie ein rettendes Kaninchen aus dem Hut gezaubert, könnte der „Italexit“ jedoch wie der Brexit alle Einwände hinwegfegen.

Der Euro feiert dieser Tage seinen 25. Geburtstag. Die Euro-Eliten gratulieren sich dazu gegenseitig. Doch die oben angestellten (zum Glück noch theoretischen) Überlegungen zeigen, dass der Euro – wie auch unser Wohlstand – im Verlauf des letzten Vierteljahrhunderts auf dem Sand billigen Geldes gebaut wurde. Mit der Rückkehr der höheren Zinsen kommt der Rütteltest, der die Konstruktion zum Einsturz bringen könnte. Allein der Glaube, dass sie hält, hält sie zusammen. Sollte dieser Glaube wanken, käme der nächste Rütteltest – und zwar für den deutschen Steuerzahler.

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Karl-Heinz Weiß | Di., 6. Juni 2023 - 11:01

Man muss nicht mit dem Schlimmsten rechnen. Aber dass die Marktmechanismen von den politischen Akteuren auch nicht ansatzweise verstanden werden, zeigt exemplarisch die (ursprüngliche) Haltung der FDP zum "Habeck-Hammer": mitten in einem Abschwung auf dem Immobilienmarkt werden Bestandsimmobilien bewusst massiv entwertet.

Tomas Poth | Di., 6. Juni 2023 - 11:19

Eine weitere Option wäre ein großer Schuldenerlass, vielleicht sogar global?
Wird jedenfalls auch schon diskutiert.
Oder man reitet die japanische Variante, derzeitige Staatsverschuldung bei knapp 260% des BiP, 1996 lag sie noch bei 100%!
Wer weiß, irgendwann passiert etwas, wenn man einen passenden Schuldigen findet, dem man dann alles in die Schuhe schiebt.

Ingo Frank | Mi., 7. Juni 2023 - 10:23

Antwort auf von Tomas Poth

Unmittelbar nach den italienischen Wahlen ging ein Aufschrei durch die Medienlandschaft im Buntland. Fast alle prognostizierten einen Absturz, gar eine Nazifizierung Italiens. Die links grünen inkl. die der CDU beschworen schon den Untergang Italiens, seiner Demokratie. Nach dem aber der Rauch des medialen Theaterdonners sich verzog, wurde es um Italien sehr still. Kein Stolpern von einer Regierungskriese zu anderen, rigide Flüchtlingspolitik zum Vorteil der EU und insbesondere im Buntland ( sonst wären die Zahlen noch viel viel höher) und die italienischen Schulden ? waren schon immer hoch ! Was sollte man auch von Dragi anderes erwarten, als er den Stuhl von der EZB mit dem des italienischen Regierungschef, tauschte. Die Druckerpresse ist ja volle Lotte gelaufen, egal welch Amt er inne hatte.
Und, da es um Italien sehr ruhig geworden ist, kann ich mir vorstellen, das die Italiener gut F. Meloni u d Koalition klar kommen.
M f Gruß aus der Erfurter Republik

... Medien, besonders in Deutschland, wenn es um eine konservativere Politik geht, sind das Geschäft der gekauften, rotgrünen Journalisten.
Das Sponsoring was ja vor längerer Zeit durch die AfD-Anfrage im Bundestag öffentlich wurde, dies Sponsoring wird mittlerweile als Verschlusssache der Regierung geführt. Die haben wohl etliches zu verbergen!
Man fühlt sich in Nazi- und SED-Zeiten versetzt!
Mir graut vor dieser Regierung.

Armin Latell | Di., 6. Juni 2023 - 11:25

ist nicht nur auf Sand gebaut, sondern auch auf Lügen. Lügen, die man dem dummen deutschen Steuerzahler aufgetischt und dieser nie nach der Speisekarte gefragt hatte. Es gab auch keine. Das Motto war und ist: friß oder stirb. Dass die deutsche Einlagensicherung die Banken im restl Euroraum rettet, diese Schandtat steht uns wohl noch bevor. Irgendwann bricht das Lügengebäude zusammen und Dummland steht endlich vor dem selbst verschuldeten Trümmerhaufen. Und all die Nutznießer drum herum freuen sich, da wird es sich zeigen, welch eine Einbahnstraße die vielzitierte Solidarität und "Wertegemeinschaft" ist.

Stefan Jarzombek | Di., 6. Juni 2023 - 15:06

Antwort auf von Armin Latell

Neun der insgesamt 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben immer noch eine eigene Währung. Während Länder wie Polen oder Tschechien ihre stabilen Währungen beibehalten wollen, scheitert die Einführung des Euro in Bulgarien oder Rumänien vor allem an der hohen Inflationsrate.
Die Polen und Tschechen beispielsweise werden sich eben nicht die Pest ins Haus holen. Und der Rest der ihn auch noch nicht hat, kann gar nicht erst wirtschaftlich mithalten,also völlig sinnlos das diese Länder überhaupt in einer EU mitspielen.
Die Wirtschaft blüht eben gerade darum dort auf, wo sie keinen €uro haben und die eigene Währung stark ist. ?

Armin Latell | Di., 6. Juni 2023 - 11:29

würde ich den Rütteltest mit all den Verantwortlichen, Drahtziehern und Profiteuren machen. Davon gibt es geradezu zahllose.

Christa Wallau | Di., 6. Juni 2023 - 11:35

die Deutschen sind und bleiben i m m e r die Dummen !!!
Das wissen unsere klugen u. reichen Landsleute längst und haben sich entsprechend verhalten (Immobilien erworben, Fremdwährungen u. Gold gehortet usw.).
Die Mehrheit der Deutschen hat bescheiden gelebt, gespart und geduldet, daß ihre Regierungen ihr Land (Infrastruktur, öffentliche Einrichtungen, Lohn-u. Rentenniveau usw. ) immer mehr verkommen lassen, während sich viele Bürger in anderen Ländern mit dem billigen Geld der EZB über Jahrzehnte ein schöneres Leben (z. B. Renteneintrittsalter: 60) und die Sanierung ihrer Straßen, Schulen usw. gönnen durften.
Das Hauptrisiko des TOTALEN Scheiterns des Euros (das immer näher rückt) tragen die Deutschen als wichtigste Gläubiger der EZB zusätzlich sowieso !!!
Ihre Regierungen haben das so gewollt; denn sie stimmten klammheimlich allem zu, was in Brüssel an Gemeinschaftshaftung ausgeheckt wurde.
Da muß sich doch jeder halbwegs vernünftige Mensch fragen:
Wie kann man nur s o blöd sein?

Die DUMMEN & das geprüft, genehmigt, unterschrieben & gestempelt.
Aber spätestens, wenn die Generation der großen Diskutierer & Besserwisser auch in den Steuerpflichtigen Berufen die Oberhand haben, dann wird der Goldesel Deutschland verrecken & wie aus dem NICHTS werden die neuen Erlöser auftauchen & neue Versprechungen mit einen neuen System machen, wo viel Honig um den Mund geschmiert wird.

Manfred Bühring | Di., 6. Juni 2023 - 13:16

Letztendlich ist die Einführung des Euro mit den nie ernstgenommenen Stabilitätskriterien der Preis für die Wiedervereinigung. Gerade Frankreich sah im Euro und dessen inhaltlicher und institutioneller Konstruktion den Königsweg, ein zu mächtig werdendes vereinigtes Deutschland finanziell an die Kandarre nehmen zu können. Den Salat haben wir jetzt. Und der Autor hat Recht wenn er konstatiert, dass wir nicht zwischen Pest und Cholera wählen können, sondern uns den Krebs geholt haben.

Stefan Jarzombek | Di., 6. Juni 2023 - 13:22

Vielleicht verhält es sich mit Europa so,daß sich alle Mitgliedsstaaten seit je her ein anderes Gebilde von Europa vorstellen als die Deutschen.
So wie die Außenministerin plötzlich in einer anderen Welt aufwacht,so verhält es sich auch mit dem Glauben, daß der Euro als Kitt für die doch so wirtschaftlich verschiedenen Staaten ein super Kleber ist.
Die Realität ist offensichtlich meist sehr viel anders als die meisten Wirtschaftspolitiker uns suggerieren.
Die Lösung:
Zurück zu den Wurzeln, der Euro muß weg und die alte Währung wieder her.
Die rechnerische Gleichung der sogenannten "Architekten des Euros" geht eben nicht auf,denn am Ende ist es Deutschland das die Zeche zahlt,siehe Griechenland.
Gemeinsame Ziele der Währungsunion in der Europäischen Union sollten Preisstabilität und die Einführung des Euro in allen Mitgliedstaaten sein.Bis heute haben den Euro nicht alle und von Preisstabilität kann wohl eher keine Rede sein. FAZIT: Der € war von vornherein zum Scheitern verurteilt!

vorn herein gescheitertem € ist, dass dem Michel eingeflötet wird, dass das Buntland am meisten von der € Einführung profitiert hat. Ja kann man so sehen, mit O Zinspolitik und einer horrenden Inflation da bringt die Milch der Liter unter 1€ wie ALDI großspurig heute verkündete auch keine Punkte. Ich trinke Wasser und das ist teuer genug !
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Maria Arenz | Di., 6. Juni 2023 - 15:02

Solidarität ohne Solidität führt todsicher in die Morbidität. Die letzte Gelegenheit, das abzuwenden, was uns jetzt bevorsteht, war die Griechenlandkrise. Di eKrise eines Landes, das ich schamlos in den Euro hineinbetrogen hatte. Schon damals war klar, daß der Euro eine vergleichbare Krise Italiens nicht überleben wird. Und es war ebenfalls klar, daß Italien nur mit einem Grexit dazu gebracht werden kann, sein Finanzgebaren dauerhaft im erforderlichen Maß zu ändern. Alle, die etwas davon verstanden -einschließlich des deutschen Finanzministers- waren dafür. Wer war degegen? Richtig , die Frau die auch in diesem Fall keine Alternativen sehen wollte.

Ingo frank | Di., 6. Juni 2023 - 15:21

Der Michel wird so lange gerüttelt bis der allerletzte € aus seiner Tasche entfleut ist
und aus dem „Gerüttelten“ ist ein „Geschüttelter“ geworden, der allerdings solange Gerüttelt & Geschüttelt wurde, bis er endlich seinen Geist aufgegeben hat. Oh Schreck ? Und nun ? Wo bleiben die vielen € ? Wer zahlt nun?
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Di., 6. Juni 2023 - 16:41

Nicht das ich in der Lage wäre, irgendetwas entgegen zu argumentieren Herr Mayer. Ich verstehe von dem Thema kaum was und lese seit 2013 und der berühmten Griechenlandrettung immer wieder die ein oder andere apokalyptische Ankündigung oder durchaus, wie Sie es ja auch tun, für Laien nachvollziehbar erklärt, Warnmeldungen über einen möglichen Zusammenbruch der EURO/EU. Nur allein mir fehlt der Glaube. Noch immer haben die Finanzjongleure in der EU es hinbekommen, trickreich eine Verlängerung des drohenden Untergangs einzuläuten. Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, ob ich das zu Lebzeiten noch will, nur weil ich mir wünsche, dass dieses Lügengebäude EU endlich zusammenbricht. Wer um die Genugtuung buhlt, irgendwo Recht zu behalten muss wissen, der muss auch die Folgen seines Rechthabens genauso "erleiden", wie die Unwissenden und benutzen Mitmacher. Am Ende werden wieder Machiavellis stehen, die immer bei solchen Finanzkatastrophen die Fäden in den Händen hielten und bewegten.

Günter Johannsen | Di., 6. Juni 2023 - 18:43

... wäre es kein Verlust, wenn diese links-bevormundende EU in sich zusammen fällt. Ich glaube, es wäre nur für die ärmeren Länder und für die hochbezahlten "Politiker" ein wirklicher Verlust! Ich empfinde diese EU nur als Geldverbrennungsmaschine, die überflüssig ist wie ein Kropf!
Eine EWG (Europäische- Wirtschafts-Gemeinschaft) würde allen genügen: jeder behält und pflegt seine eigene Kultur. Niemand wird geschnitten!
Die ärmeren Länder müssen sich anstrengen, um aufzuholen ... und: man könnte diesen Ländern notfalls auch aufhelfen. Aber diese ideologisierende und bevormundende EU war nie so gedacht. Sie hat sich so entwickelt bzw. wurde so nach links entwickelt!

Günter Johannsen | Di., 6. Juni 2023 - 19:45

wird nicht genießbar sein auf Dauer.
Es ist besser, man reißt diese EU ab (samt ihrer Sessel-Klammerer!) und baut etwas völlig Neues auf mit kompetenten Leuten - mit Zukunfts-Vision und Bereitschaft zur Akzeptanz von Kultur und Werten der Mitgliedsländer ohne Bevormundung und Besserwisserei, denn "man kommt sich nur näher, wenn man sich nicht zu nahe kommt!"
Ich selbst habe mit dieser Regel gute Erfahrungen gemacht. Und ich bin davon überzeugt: Wenn man von Anfang an dieses Prinzip auch auf EU-Ebene praktiziert hätte, wäre ein Brexit nicht nötig geworden.
Diese EU ist nur ein Hindernis für alle - sowohl wirtschaftlich, als auch menschlich. Wer braucht denn eine solche Geldverbrennungsmaschine??!

Gerhard Fiedler | Mi., 7. Juni 2023 - 12:01

Deutschland ist für die EU und seine europäischen Nachbarn zum Dukatenesel verkommen. Auch soll es mit der EU kleingehalten werden. Aber das war ja von Anfang an klar. Von daher durfte das deutsche Volk zur Einführung von EU und Euro auch nicht sein Votum abgeben, obwohl gem. GG alle Staatgewalt vom Volke auszugehen hat. Letzteres ist ohnehin eine Lüge!
Die EU gehört in die Mülltonne, je eher, desto besser! Ihr Hauptargument, den Frieden in Europa zu sichern, konnte sie ohnehin nicht einlösen . Der "Italexit" wäre somit hochwillkommen. Zwar könnte sich unser Land als Gläubiger dann die Rückzahung von italienischen und spanischen Krediten abschminken. Aber dies wird als "Cholera" oder "Pest" sowieso der Fall sein, für Deutschland und letztlich seine Steuerzahler. Doch aus dem Exit wird nichts. Neue Kredithilfen werden den Schuldnern gegeben werden und als "Krebs" für Deutschland alles noch teurer machen. Fazit: Kein Ende mit Schrecken, sondern ein Schrecken ohne Ende!

Günter Johannsen | Mi., 7. Juni 2023 - 12:10

EU-Geldverbrennungsmaschine?
Europa (EU) war als Gemeinschaft (EG) gedacht, nicht als Zwangsvereinigung, Kultur-Gleichschaltung und Geldverbrennungsmaschine, bei denen sich Inkompetenz mit Dummheit paart und am deutschen Steuerzahler bereichert!
Alter Wein (Ideologie) in neuen Schläuchen (Verpackung)? Was der Souverän davon hält, hat er 1989 klar und eindeutig wissen lassen: nie wieder linXe Bevormundung!

Brigitte Simon | Mi., 7. Juni 2023 - 14:13

Zu meinem Entsetzen wurden die neuen Euroscheine 2002 mit großen Hoffnungen auf den Markt gebracht. Heute steckt das Europrojekt in seiner tiefen Krise. Was als europäisches Friedensprojekt begann führte zu einer deutschen Katastrophe, aus der wir nie mehr herauskommen. Wenn ja, nur durch den üblichen, tiefen Griff der Euroländer in das Sparkonto der Deutschen.

Die meisten Euroländer bauten hohe Außenschulden auf. Deutschland sitzt in der Rüttelfalle. Wir müssen endlich endgültig härtere Budget-Beschränkungen einführen. Die auch für die Ukraine gelten.
"Wenn der Euro fällt, fällt auch Europa". Drohten Draghi und die deutschlandfeindliche Merkel. Heute hat die Bundesbank über eintausend Milliarden Forderungen gegenüber der EZB.

Die Targetproblematik erreichte endlich die Politik.
Nicht nur 43 Abgeordnete der AfD der Bundestagsfraktion, Abgeordnete des Wirtschaftsrats der CSU/CDU, in großer Zahl die FDP-Bundesfraktion.

Wo sind die GRÜNEN, wo ist die SDP. ???!!!
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