Robert Habeck in Katar
Doppelmoral in der Außenpolitik: Robert Habeck in Katar / dpa

Zwischen Anmaßung und Selbsthass - Der Westen droht zu scheitern

Es gibt eine tiefe Krise der freiheitlich-demokratischen Staatenwelt. Zum einen sind viele Gesellschaften innerlich zerrissen, zum anderen herrscht eine Mischung aus Selbsthass und Hybris, die das westliche Modell In Gefahr bringt. Längst schrumpft die Zustimmung des globalen Südens. Nur wenn der Westen auch wieder seine innere Freiheit verteidigt, wird er den Gegnern begegnen können.

Autoreninfo

Susanne Schröter ist Ethnologin an der Goethe-Universität Frankfurt und leitet seit 2014 das des Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam.

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Der Westen ist die freieste, wohlhabendste und sozialste Region der Welt. Nirgendwo werden die Freiheitsrechte des Individuums stärker geschützt, haben Frauen im Kampf für Gleichberechtigung mehr erreicht, können sexuelle, ethnische und religiöse Minderheiten ihre Anliegen besser geltend machen. Nirgendwo profitiert die Bevölkerung mehr von steuerbasierten sozialen Einrichtungen, einem hoch entwickelten Gesundheitssystem sowie kostenloser Bildung. Dennoch droht der Westen zu scheitern. Verantwortlich ist eine krude Mischung aus Hybris und Selbsthass, die gleichermaßen zum Aufstieg von Diktatoren wie zur Eliminierung fundamentaler demokratischer Errungenschaften führt.

Der Angriff der russischen Armee auf die Ukraine war nur möglich, weil man die von Putin stets offen zur Schau gestellte Aufrüstung nicht als Bedrohungsszenario einstufte. Das gilt besonders für Deutschland. Selbst die Überfälle Russlands auf seine Nachbarstaaten hinderten deutsche Politiker nicht, weiterhin an der Mär Wandel durch Handel festzuhalten und die Abhängigkeit in besonders vulnerablen Sektoren voranzutreiben. Jetzt ist guter Rat teuer, wenn man die russische Militärmaschine nicht weiterhin mit Milliarden aus dem Gas-, Öl- und Kohlegeschäft finanzieren möchte.

Wirtschaftsminister Robert Habeck besaß genug Weitblick, um festzustellen, dass es mit der populistischen Parole „Frieren für den Frieden“ nicht getan ist, und pilgerte an den arabischen Golf, um dort für neue Energiepartnerschaften zu werben. Die künftigen Energielieferanten, mit denen langfristige Verträge anvisiert werden, sind allerdings ausnahmslos islamistische Diktaturen, die durch endemische Menschenrechtsverletzungen und eine extrem patriarchalische normative Ordnung auffallen.

Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Islamismus

Man könnte Habecks Kooperationsbemühungen Realpolitik nennen, wenn nicht gerade von der deutschen Regierung eine feministische Außenpolitik ausgerufen worden wäre. Doppelmoral wäre daher wohl der treffendere Begriff für diese und andere Widersprüchlichkeiten, die das große Projekt des Westens, nämlich die weltweite Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, immer wieder diskreditieren. Zu den offensichtlichen Ambivalenzen gehört der halbherzige Umgang mit dem Islamismus. Der mit großem Pathos inszenierte Krieg gegen den Terror sparte außenpolitisch sowohl die Financiers als auch die wichtigsten Rückzugsgebiete islamischer Terroristen aus und setzte innenpolitisch vornehmlich auf eine fatale Beschwichtigungspolitik, um die einheimischen Muslime nicht zu verprellen.

Ähnlich wie bei den Beziehungen zur Russischen Föderation setzt man seit Jahrzehnten auf die Hoffnung, dass Menschen zu Demokraten werden, wenn man das richtige Angebot macht und es monetär attraktiv ausgestaltet. In Afghanistan ist diese Strategie nach 20 Jahren ebenso krachend gescheitert wie beim politischen Islam westlicher Prägung, ohne dass dies zu tieferen Einsichten geführt hätte. Obgleich die Anzahl der Demokratien weltweit zurückgeht, verkünden westliche Politiker, allen voran der amerikanische Präsident, unverdrossen einen unvermeidlichen Sieg der Demokratie. Im Angesicht der furchtbaren Bilder aus der Ukraine stehen Europa und die USA enger zusammen als in den vergangenen Jahren, und Bundeskanzler Scholz sprach sogar von einer Zeitenwende. Wer genau hinschaut, sieht allerdings die realen Bruchlinien hinter der wohlfeilen Rhetorik.

Im globalen Süden wird die Parteinahme zugunsten des Westens weitgehend abgelehnt, und demokratische Staaten wie Indien haben ihre Geschäfte mit der Russischen Föderation sogar intensiviert. Doch auch innerhalb der EU und der Nato ist man von einer Einigkeit weit entfernt. Viele westliche Gesellschaften sind nämlich tief gespalten. Eine verfehlte Migrationspolitik hat gleichermaßen zur Herausbildung islamistischer Parallelgesellschaften wie rechtspopulistischer Parteien geführt, und mancher Politiker sieht sich Russland letztendlich näher als den USA.

Postkoloniale Theoretiker sehen den Westen als Reich eines postreligiösen Antichristen

Gerade für die westliche Linke ist ein tief verwurzelter Antiamerikanismus konstitutiv. Das liegt zum einen an fragwürdigen militärischen Interventionen, die ganze Länder zerrütteten und auch schon mal eine Demokratie zum Einsturz brachten, wenn die gewählte Regierung nicht den Vorstellungen der Machthaber in Washington entsprach. Zum anderen stand hinter der Feindschaft gegen die USA eine ideologisierte Einäugigkeit, die bemerkenswert ist.

Während junge Revoluzzer in New York und Berlin über die angebliche Geißel des Kapitalismus und die Menschenrechtsverletzungen des US-Imperialismus dozierten, schwiegen sie über Millionen von Gefolterten und Ermordeten in kommunistischen Ländern. Während sie die Freiheitsrechte des Westens bei antiwestlichen Demonstrationen und Versammlungen in Anspruch nahmen, erwähnten sie mit keinem Wort, dass jede Form der Opposition in China, der Sowjetunion oder in Kuba mit äußerster Repression unterbunden wurde. Vor diesem Hintergrund empfanden viele auch die Demokratiebewegungen in Osteuropa als störend und wandten sich lieber dem Aufbau guter Beziehungen zum sowjetischen Nachbarn zu.

Bis auf den heutigen Tag wird der Westen von der Mehrheit der Linken bis hinein in konservative Kreise für Armut, Kriege, Umweltkatastrophen und andere Übel dieser Welt verantwortlich gemacht. An europäischen, amerikanischen und australischen Universitäten konstruieren sogenannte postkoloniale Theoretiker den Westen als Reich eines postreligiösen Antichristen, der die Welt in einen Zustand der Verdammnis gebracht hat. Dabei geht es längst nicht mehr nur um den Westen als politisches und ökonomisches System, sondern auch um Menschen weißer Hautfarbe. Ein neuer Rassismus formiert sich, und er richtet sich – historisch ein absolutes Novum – gegen die eigene Bevölkerung.

Der weiße Mann wurde zur Hassfigur

Weiß sein wird in der weißen Welt zum Stigma, im postchristlichen Sinn zur neuen Erbsünde, und gerade Angehörige der privilegierten weißen Mittelschicht kultivieren einen skurrilen Kult, in dem sie öffentlich ihre Schuld, rassistisch zu sein, bekennen. Sie werden von Personen unterstützt, die sich als Opfer westlichen Rassismus oder anderer vermeintlich diskriminierender Praktiken inszenieren. Da die Anerkennung eines Opferstatus in der Regel mit finanziellen Zuwendungen belohnt wird und ein lukratives Geschäftsmodell darstellt, lässt sich gegenwärtig eine Multiplizierung von selbst ernannten Opfergruppen beobachten.

Auf der Gegenseite wurde der heterosexuelle alte weiße Mann zur ultimativen Hassfigur. Die Folgen sind alles andere als trivial. Die Idee der Gleichheit aller Bürger weicht einem identitätspolitischen Furor, der Menschen nach äußerlichen Merkmalen, sexuellen Gewohnheiten und, sofern es Muslime betrifft, auch nach Religionszugehörigkeit gliedert. In angelsächsischen Ländern wurden Arbeitsverträge gekündigt, weil die Hautfarbe der Angestellten als unpassend für ein diverses Zeitalter betrachtet wurde, und manch einer schwadroniert darüber, dass Weiße nicht mehr publizieren oder keine Führungspositionen mehr bekleiden sollten.

Mit verordneten Sprachregelungen möchte man die Bevölkerung zur Anerkennung der neu geschaffenen Realitäten nötigen und setzt damit implizit an das alte kommunistische Ideal der Erschaffung eines neuen Menschen an, der in der Diktatur des Proletariats geschmiedet werden sollte. Auch die Meinungs-, Presse-, Kunst- und Wissenschaftsfreiheit geraten unter Druck. Verboten werden soll alles, was Lobbygruppenvertreter als verletzend empfinden könnten, und dies betrifft selbst schlichte Erkenntnisse der Naturwissenschaften. Ein großer Teil der Bevölkerungen westlicher Länder lässt sich von der Aggressivität, mit der die neue Welt errichtet wird, einschüchtern und zieht sich in eigene Parallelstrukturen zurück. Einige schließen sich extremen Organisationen an.

In etlichen Ländern, zu denen die USA und Frankreich gehören, werden Wahlen zur gesellschaftlichen Zerreißprobe. Wenn der Westen in diesen Herausforderungen bestehen will, muss er sich auf seine Grundlagen besinnen. Es gibt weder einen Grund für Überheblichkeit noch für Selbsthass. Beides behindert die realistische Überprüfung eigener Stärken und Schwächen, die notwendig ist, um aus Fehlern zu lernen und die Zukunft des Westens zu sichern. Eines sollte dabei gewiss sein: Wer die Freiheit im Innern nicht achtet, hat nach außen nichts zu verteidigen.

Der Text ist eine exklusive Vorabveröffentlichung aus: Susanne Schröter: Global Gescheitert. Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass. Verlag Herder, Freiburg 2022. 234 Seiten, 20 Euro

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Gerhard Lenz | Mo., 29. August 2022 - 11:36

und verhasste weiße Männer. Frau Schröter beeilt sich, gängige Klischees zu bedienen.

Manchmal hart an der Grenze:
"Da die Anerkennung eines Opferstatus in der Regel mit finanziellen Zuwendungen belohnt wird und ein lukratives Geschäftsmodell darstellt, lässt sich gegenwärtig eine Multiplizierung von selbst ernannten Opfergruppen beobachten." Aha.

Da wird schon wieder suggeriert, es gäbe Bevölkerungsgruppen, die sich alleine aus finanzieller Gewinnsucht als Opfer inszenierten oder Diskriminierungen aufbauschten, die es nicht oder höchstens am Rande gäbe.

Es stimmt, die westlichen Demokratien sind hier und da in Gefahr. Denn Demokratie hat nun mal ein immanentes Problem: Sie kann sich selbst abwählen. Damit kann sie zur relativ leichten Beute von Rattenfängern werden, die mit plumpen Halb- oder Unwahrheiten den Menschen "emotional" verführen. Wer ständig vom "Untergang Deutschlands" faselt, hofft natürlich, dass der naive, verängstigte Bürger angebliche "Vaterlandsretter" wählt.

"Da wird schon wieder suggeriert, es gäbe Bevölkerungsgruppen, die sich alleine aus finanzieller Gewinnsucht als Opfer inszenierten oder Diskriminierungen aufbauschten, die es nicht oder höchstens am Rande gäbe."
Können Sie belegen, dass es nicht so ist?
Ok, Sie haben in soweit recht, dass es meist die Helferorganisationen (z.B. die Amadeu Antonio Stiftung - eine unter ZU vielen) sind, die finanziell am meisten davon profitieren, und darum unablässig neue "Opfer" generieren müssen.
Siehe auch die vielen Beratungs- und Meldestellen: was glauben Sie, was aus denen wird, wenn es nicht mehr genug Opfer gibt?
Da wird selbst der beste Feuerwehrmann eben mal zum Brandstifter ...
Ist ja für die "gute" Sache - da darf man nicht so kleinlich sein.

"Da wird schon wieder suggeriert, es gäbe Bevölkerungsgruppen, die sich alleine aus finanzieller Gewinnsucht als Opfer inszenierten oder Diskriminierungen aufbauschten, die es nicht oder höchstens am Rande gäbe."

& genau damit hat die autorin recht, verehrter herr lenz, zumindest aus meiner sicht...

ich war seinerzeit in 1989 so froh, teil jener gewesen zu sein, die dieses ganze verdammte verlogene linke versager- &/oder kommunistenpack in genau das loch zurückgedrängt zu haben, aus dem sie schon immer gekrochen sind & muss heute hier wirklich bekennen, dass ich mich schäme! mich wirklich schäme!! nicht dafür, dass die anderen nix tun, sondern dafür, dass ich selbst nicht mehr die kraft dafür habe, mich diesem ganzen verlogenen linken versagerpack in den weg zu stellen & zu sagen: bis hierher und keinen schritt weiter!!

es ist faktisch wie im rest dieses landes: es fehlen fachkräfte! versager haben wir genug! hätte niemals gedacht, dass ich das mal sagen würde: franz-josef hilf uns!

Markus Michaelis | Mo., 29. August 2022 - 12:07

Ich sehe westliche Gesellschaften auch eher in einer Sackgasse, was ihr Welt- und Menschenbild betrifft. Wir sind die freieste, sozialste, sonstwas Gesellschaft, und wir können es uns nicht vorstellen, dass andere das anders sehen und andere Kriterien haben. Wir können uns z.B. keine Alternative für "Die Würde des Menschen ist unantastbar" als Ausgangspunkt oder irgendeine Porblematik darin vorstellen. Altenativen können wir uns nur als Generalangriff denken, dass dann die anderen ganz Recht hätten.

Weil wir eine andere Welt- und Menschensicht als die eigene nicht ablehnen, sondern einfach nicht vorstellen können, haben wir zur Welt auch nur die Möglichkeit sie so zu denken, dass alle am Ende in einer Menschheit leben wollen, die zufällig so denkt wie wir. Überall, wo das nicht so ist, muss es an Fehlern bei uns liegen. Wir nennen das Weltoffenheit.

Für eine bunte, widersprüchliche Welt und einen vielfältigen, widersprüchlichen Menschen haben wir kein Konzept.

Norbert Heyer | Mo., 29. August 2022 - 13:01

Wie gut es eigentlich im Westen war, werden wir erst dann erkennen, wenn er abgeschafft ist. Wir haben elementare Fehler begangen, die uns jetzt in ihrer ganzen Vielfalt auf die Füße fallen: Migration ohne jede entsprechende Berechtigung, jeder kann kommen und darf auch bleiben, wenn er schwerkriminell ist. Totale Wehrunfähigkeit über Jahrzehnte gefördert, sichere Energie durch Wind und Sonne ersetzt, eingeleitete Deindustrialisierung durch Neubeginn in Asien oder USA. Kriege und Besetzungen in moralischer Verblendung nach Jahrzehnten aufgegeben, Judenhasser mit Geldgeschenken belohnt, keine Zukunftsvisionen in Sicht, Selbsthass besonders auf AWM, Feminismus radikaler Ausprägung mit Kinderverzicht aus Umweltgründen, Christen ohne rechten Glauben, Umweltzerstörung durch angebliche Bewahrer, Pessimisten wohin man schaut, innerer Frieden in Gefahr, ideologische Politiker
ohne Realitätssinn - kurz: Die Welt gerät aus den Fugen und alle machen freudig mit - Gott ist tot, der Teufel lebt.

Stimme Ihnen zu.
„Geld ist das Barometer der Tugend einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, dass Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang; dass man, um produzieren zu können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren; dass das Geld denen zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln; dass Menschen durch Bestechung und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit; dass die Gesetze Sie nicht vor diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen; dass Korruption belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, dass Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht.“
Ayn Rand jüdische Philosophin

Heiener Schloen | Mo., 29. August 2022 - 13:16

Danke für diese hervorragende Analyse unserer aus den Fugen geratenen Zeit, wobei der letzte Satz alles Gesagte am besten zusammenfasst -er legt den Finger in die Wunde: Auf vielen Gebieten haben wir keine echte Freiheit mehr.

Gabriele Bondzio | Mo., 29. August 2022 - 13:19

Ich würde diese Art des Miteinander`s der Völker nicht als Mär bezeichnen.
Und stimme in diesem Sinne ganz mit Herrn Hank von der faz.net überein.

"Heute, grob 3500 Jahre später, sind wir dabei, die Idee vom „Wandel durch Handel“ in die (grüne) Tonne zu hauen: „Das war falsch“, pure „Illusion“, so kurz und bündig drückt es die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock aus, die dabei bloß den gepflegten Zeitgeist wiedergibt.
Was wäre die Alternative? Wandel ohne Handel? Vorbilder dafür wären Nordkorea oder China und die Sowjetunion im Kalten Krieg. Mit denen treiben oder trieben wir keinen Handel. Es hat sich dort auch nichts gewandelt."

Die Idee immer alles in die Tonne zu klopfen, was nicht genehm bzw. den Zeitgeist entspricht. Ist bei vielen jungen Menschen im Kopf, besonders wenn sie grünen Ideen nachlaufen.

Frau denkt zuvor über die Alternativen nach.
Habeck hat es nicht getan und lieber einen Bückling vor einen anderen Regime gemacht.
Aber das hat wenig genützt.

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 29. August 2022 - 13:46

Demokratie ist Vorbild für die Welt, so wird es uns erzählt. Aber wie kann etwas für andere Völker Vorbild sein, dass dazu führt, dass sich ein Volk selbst hasst, seine eigene Religion, seine Werte für überflüssig hält und alle anderen höherwertig einstuft?
China, Russland, Kuba, die arabischen Staaten zeichnen sich gerade durch eigene Erfolge aus, die auch der Bevölkerung zugutekommen. Manch ein Journalist und viele aufstrebende Länder sehen sie daher als Vorbild an – gut Russland wegen des Krieges derzeit nicht. Aber Zentralregierungen, wie in diesen Ländern üblich, sind selten demokratisch, achten nicht die hier nach den Worten so hoch gehaltenen Werte.
Wenn wir Vorbild für die südlichen Länder sein wollen, dann müssen wir anfangen, uns selbst wieder zu achten, unseren (christlichen?) Werten, statt Worthülsen wieder Inhalte zu geben. Wenn wir selbst wirtschaftlich erfolgreich sind, Vorteile für uns, ggfs. auch für andere nutzen, wird man uns folgen, auch ohne Geldgeschenke.

Tomas Poth | Mo., 29. August 2022 - 13:53

Besonders in Deutschland ausgeprägt und besonders durch Grüne und Rote forciert!
Habeck ist kein Realist sondern ein Märchenonkel, Kinderbuchschreiber, der nun unsere Wirtschaft lenken soll und damit vollends überfordert ist! Mit seiner Partei die sich von religiösen Prämissen statt von Augenmaß und Vernunft leiten läßt.
Beruflich infantile Vorbildung bringt er mit und genauso agiert er auch mit seiner Partei.
Selbst wenn Deutschland und seine Bevölkerung auf diesem Planeten nicht mehr existierte, es würde sich für das Klimageschehen und den Raubbau an der Umwelt aber auch gar nichts ändern!

Georg Chiste | Mo., 29. August 2022 - 15:02

Die Gesellschaft versinkt mit ihrem Selbsthass und ihrer Vermessenheit in einer Lächerlichkeit sondergleichen. Am Ende bleibt eine innhaltslose Gesellschaft. Irgendwie sieht es so aus, als wenn Gruppen ihren gescheiterten kommunistischen Klassenkampf auf einer Rassismus-/ Diskriminierungsebene weiterführen. Wenn Leute sich selbst hassen und ihren Selbsthass allen anderen überstülpen wollen, wie nennt sich das dann?
Scheinbar sind weiße Männer an allem schuld, ob Wetter, Rassismus oder die Unfähigkeit anderer Länder sich demokratisch zu regieren.

Deutschland ist wie ein ehemals sehr hübscher Mensch (Mädchen) das meine es wäre zu dick & zu hässlich. Eine Selbstwahrnehmung, die nichts mit der Realität zu tun hatte. Es begann sich selbst zu kasteien in dem es zu Hungern begann bis zur völligen Erschöpfung. Die Frage ist, rettet sie sich selbst oder stirbt sie? Auch Deutschland muss sich entscheiden, den eingeschlagenen Weg bis zum Untergang samt seiner Luxusprobleme zu gehen oder die Reisleine zu ziehen. Es gibt schlussendlich nur ein Ja oder nein keinen „Kompromiss“
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Hans Meiser | Mo., 29. August 2022 - 15:30

nachdem ich gleich zu Anfang auf diesen Satz stieß: "Der Angriff der russischen Armee auf die Ukraine war nur möglich, weil man die von Putin stets offen zur Schau gestellte Aufrüstung nicht als Bedrohungsszenario einstufte."
Wer solcherart offenbart, dass er keinerlei Hintergrundwissen hat (bzw. haben möchte?), von dem kann man sicherlich keine fundierten geopolitischen Analysen erwarten.

Ingo Frank | Mo., 29. August 2022 - 17:11

Von den Grünen perfektioniert.
Da sollte doch die vom Völkerrecht Kommende mal den Unterschied von Russland & Katar SELBST (nicht von anderen!) beschreiben, außer der Geographie und vielleicht der Entfernung.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Maria Arenz | Di., 30. August 2022 - 16:58

Antwort auf von Ingo Frank

Nicht, daß es ihr gar zu leicht gemacht wird.

Albert Schultheis | Mo., 29. August 2022 - 19:20

Bereits die geschichtlichen Axiome, die Frau Schröter ihren Schlussfolgerungen vorausschickt, sind im höchsten Maße zweifelhaft. "Der Angriff der russischen Armee auf die Ukraine war nur möglich, weil man die von Putin stets offen zur Schau gestellte Aufrüstung nicht als Bedrohungsszenario einstufte." - Nach Frau Schröter fängt der Ukrainekrieg erst im Februar 2022 an, der Putsch in Kiew, das "Fuck the EU!", die systematische Aufrüstung und Anbindung der Ukraine an die NATO, die ethnische Säuberung gegen die Russen in der Ukraine hat folglich nie stattgefunden. Jedem, der sich interessierte, war klar, dass Putin das nicht hinnehmen würde. Wer "Wandel durch Handel" so wie die USA einfach den Deutschen Vasallen samt der EU untersagt, muss sich nicht wundern über den Rückfall in den Kalten, jetzt Heißen Krieg. Es gibt keine bessere Friedensgarantie als gegenseitige
wirtschaftliche Abhängigkeit, Russland liefert Rohstoffe - der Westen Technologie. Im Ernst, "Habecks Weitblick"? He???

Albert Schultheis | Mo., 29. August 2022 - 19:41

Es ist doch gerade die Strategie der USA und ihrer westlichen Vasallen der letzten 70 Jahre missliebige, selbst demokratisch gewählte Herrscher rund um den Erdball wegzuputschen, oder mithilfe übelster Terrorbanden, Nazis und Islamisten Regierungen umzustürzen, damit die Rohstoffe des Landes nicht in die falschen, dh nicht amerikanischen Hände gelangen. Diese kriegerischen Aktivitäten waren ausnahmslos offiziell damit begründet, man wolle die Demokratie und Freiheit der jeweiligen Völker verteidigen oder befördern. Dass man damit dem eigentlichen Tafelsilber der westlich aufgeklärten Kultur, der wahren Demokratie und der freien Entfaltung des Individuums, mehr geschadet hat, ja sie auf Dauer zerstört hat, war den Kriegstreibern in USA und der NATO immer sch***egal. Dass sich heute die aufstrebenden Staaten in Asien, Afrika und Südamerika von den USA und ihren tollen Werten abwenden, ist nur die logische Folge. M.a.W. Die Verfechter der westlichen Werte waren nur ihre Totengräber!

Wir hatten ein entspanntes Verhältnis zu Russland aufgebaut zu unserem Vorteil. Dieses Verhältnis war von Anfang an der USA und ihrer östlichen Vasallen ein Dorn im Auge. Und so wurde gezielt nach alter Nadelstich CIA Manier gezündelt bis man die EU und vor allem Old Germany da hatte wo wir heute sind auf Kosten und zum Schaden von Deutschland. Um dieses für uns schädliche Finale zu erreichen mussten nur ein paar transatlantische U-Boote an den richtigen Stellen installiert werden also aus US Sicht ein voller Erfolg. Und weil das so prompt geklappt, nimmt man schon den anderen großen Player ins Visier der dem Hegemon aus wirtschaftlicher Sicht gefährlich werden kann. Wieso können nicht alle sich auf Augenhöhe begegnen und die anderen so akzeptieren wie sie sind? Wieso muss der Militärisch-industrielle Komplex ständig geschmiert werden.

Brigitte Simon | Mo., 29. August 2022 - 21:20

Wenn der Rechtsstaat glaubt, er könne gönner-
haft mit unseren Grundrechten umspringen, sie zu gewähren oder uns zu erziehen wie es gerade zur Politik paßt, öffnet er allen die Tore, die ihn abschaffen wollen. In einer freien Gesellschaft ist erlaubt, was nicht verboten ist. Oder wurde die Corona-Maske zum Symbol dafür, jegliche Maßnahme zu diskreditieren?

Erleben wir Einengung und Angst? Lassen wir uns nicht von Habeck´ Arroganz, Rethorik, seiner sorgfältig eingeübten Auftritte verbunden mit Intelligenzverweigerung blenden.

Die schleichende Destabilisierung unserer Sou-veranität seitens der grünen Sekte funktioniert in aller Brutalität. Künast freut sich, daß die Deutschen aufgrund der explodierenden Inflation nicht mehr Geld für Lebensmittel ausgeben können. Ansonsten droht ein "Perfect Storm".

Uns droht ein Blackout. Er wäre auch ohne Ukraine-Krieg wahrscheinlich. Mit diesem Krieg über Jahre hinweg sicher. Auch hier werden wir erpreßt.

Ernst-Günther Konrad | Di., 30. August 2022 - 07:27

Es wird einen harten Aufschlag geben, anders sind die Damen und Herren des Moralin gesteuerten Westens, der Welten Verbesserer und Klimaretter nicht zur Vernunft zu bringen. Die Frage für mich ist, ob dies durch Aufstände in der Bevölkerung passieren wird oder durch Zusammenbruch der eigenen Ideologie, weil niemand mehr mitmacht. In jedem Fall sind wie immer, Verlierer die Völker, die glaubten, sie könnten durch sog. "freie Wahlen" ohne einen Sicherheitsanker einer vierten Gewalt im Staat, nämlich die konstitutive Gewalt, die unmittelbar vom Volk als eigenständiges Gremium als vierte Säule tatsächlich ausgeht, mit eigenen Aufgaben und Rechten, zur Korrektur der Politik auskommen. Die Medien, die man gerne dazu bestimmen wollte und lange dafür hielt, haben versagt, wie schon in vielen anderen Fällen. Der Bürger muss einen eigenen überparteilichen, den anderen Gewalten gleichgestellten Part übernehmen. Die machtbesessenen Parteien gehören alle weg. Sie sind die Ursache allen Übels.

Brigitte Simon | Di., 30. August 2022 - 18:46

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Richard von Weizsäcker hat dem Land gedient. Für ihn war die Partei ein Mittel zum Zweck in der repräsentative Demokratie als ein Mittel zwischen Volk und Staat. Sein Herz gehörte dem Staat und der Zivilgesellschaft. Leider vergaß er, uns die Partei zu benennen, die sich den Bürger nicht zum Opfer macht. Haben wir überhaupt noch eine Demokratie?

Unter Merkel erlebten wir die Verwandlung der repräsentaiven Demokratie in eine Demoskopie. Sie strebte nach Macht, um eine Gesellschaft nach ihrem Wunsch zu gestalten. Sie wurde grün. Das ist unser tiefstes Verhängnis. Wie schon Merkels kommunistische Urahnen strebten die Grünen erfolgreich auch eine Besetzung der öffentlich-rechtlichen und privaten Medien in Deutschland an. Die Grünen eine Partei, die die Gesellschaft zersplittert und in Parallelge-sellschaft aufspaltet anfällig für paranoide Reaktionen und zu einer un-
durchdachten Energiewende. Die Grünen tragen die Verantwortung für die Selbstzerstörung des Volkes. Die SPD schaut zu.

Schön dass Sie an R. Weizäcker erinnern. Mal sehen, wann die links-grünen Cancel Cultur Idioten die politischen Größen nach 1945 bis 2005 canceln oder deren Wirken verunglimpfen. Der Wecker klingelt laut und vernehmlich, niemand stellt ihn ab, das Volk muss nur aufwachen.
Alles gute für Sie und ihre Lieben