TV-Duell Voigt vs. Höcke
Thüringen-TV: Voigt gegen Höcke / dpa

Duell Höcke gegen Voigt - Zwischen Gehacktes-Brötchen und Geopolitik

Das mit Spannung erwartete TV-Duell zwischen Mario Voigt und Björn Höcke hat ein Bundesland, das sonst nur für seine Waldeinsamkeit bekannt ist, in den Fokus der großen Politik gerückt. Verloren hat am Ende ein Abwesender.

Autoreninfo

René Schlott, geboren in Mühlhausen/Thüringen, ist Historiker und Publizist in Berlin.

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Die Politikberichterstattung lebt von der Zuspitzung der inhaltlichen Auseinandersetzung auf persönliche Zweikämpfe: Trump vs. Clinton, Baerbock gegen Habeck, Paus gegen Lindner, Biden vs. Netanjahu, Scholz oder Merz. Solche Duelle haben einen hohen Nachrichtenwert. Und in einer Mediengesellschaft werden sie entsprechend inszeniert. So kündigte Welt TV das Duell zwischen Björn Höcke und Mario Voigt seit Tagen im dramatischen Stil des US-Präsidentschaftswahlkampfs an, auch wenn es nur um die im September bevorstehende Landtagswahl in einem Bundesland ging, in dem gerade einmal drei Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung leben.

Doch der Nachrichtenwert des Duells wuchs zusätzlich, weil mit Björn Höcke der ultimative und diabolische Gottseibeiuns der deutschen Politik in den Ring trat. Von ihm war auch die Initiative für das Streitgespräch ausgegangen, das sich an einer Auseinandersetzung zwischen dem Thüringer AfD-Chef Höcke und dem CDU-Landesvorsitzenden Voigt um den Dexit, den Austritt der Bundesrepublik aus der Europäischen Union, entzündete. Wochenlang wurde vorab schon diskutiert, ob Voigt mit seiner Gesprächszusage in eine Falle Höckes getappt sei und ob man nicht generell Höcke die öffentlichkeitswirksame Bühne eines TV-Duells verweigern sollte. Eine Frage, die man sich im Vorfeld der Thüringer Landtagswahl 2019 übrigens nicht stellte, als Höcke mit den Spitzenkandidaten von SPD, Grünen und FDP gemeinsam im MDR diskutierte. 

Wälder und Bratwurst

Bereits lange im Voraus generierte das Duell eine Welle von Vorabberichterstattung – die sich auch mit Thüringen selbst beschäftigte. Eine Seltenheit, denn der Nachrichtenwert des südöstlichen Freistaates ist sonst sehr begrenzt und beschränkt sich oft nur auf dessen Wälder oder die heimischen Bratwürste – und auf seine AfD-Wähler, wobei die übrigen 80 Prozent der Bevölkerung, die andere Parteien oder gar nicht wählen, für die meist westdeutschen Berichterstatter weniger von Interesse sind.

Selbst das vermeintlich belanglose Datum des TV-Duells am 11.4. geriet im Vorfeld zum Politikum. Am 11. April 1945 waren die im damaligen NS-Gau Thüringen gelegenen Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora befreit worden. Und so war die Erinnerungskultur einer der drei Themenkomplexe des Duells, neben europapolitischen Fragen und der Migration. Voigt antwortete sehr persönlich auf die Frage nach der Bedeutung des 11. April für ihn, während Höcke auswich und darauf hinwies, dass man den Deutschen trotz der dunklen Seite der Geschichte wieder eine positive Identität verschaffen müsse, indem man die Aufmerksamkeit eher auf die „Lichtseiten“ lenke.

Zankapfel Europa

Das Duell startete jedoch mit dem Zankapfel Europa, und zeitweise schien es, als könnte Höckes staatsmännisches Kalkül aufgehen, denn Voigt reagierte auf die sehr sachlich vorgetragenen Europaideen des AfD-Mannes mit ziemlich hölzernen Phrasen und technokratischen Worthülsen, und man nahm ihm seine bemüht wirkende Europabegeisterung nicht so recht ab. Zudem war es offensichtlich, dass Voigt mit dem zweifachen Verweis auf Höckes angebliche Nervosität nur seine eigene überspielen wollte. Zur Lieblingsphrase der beiden Gegner wurde schon in der Frühphase des Duells der Verweis auf Faktenchecks, mit denen man die vorgebrachten Zahlen und Daten der jeweils anderen Seite sogleich anzweifelte. Wieder einmal bewahrheitete sich die Crux unserer Diskussionskultur, in der jeder nicht nur seine eigene Meinung, sondern auch seine eigenen Fakten hat – und auch seine eigenen Faktenchecks. Doch wenn eines sicher ist, dann, dass man mit Faktenchecks keine Wähler gewinnen wird. Das vermeintlich objektive Werkzeug wurde selbst schon zu oft instrumentalisiert.

 

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Überraschenderweise geriet Höcke beim eigentlichen AfD-Gewinnerthema, der Migrationspolitik, in die Defensive. Voigt verwies auf die Thüringer CDU-Landräte, die kürzlich als bundesweit erste in ihren jeweiligen Landkreisen die Bezahlkarte und die Arbeitspflicht für Asylsuchende eingeführt hatten. Seine öffentlich bereits 2018 vorgetragenen Pläne zur „Remigration“ wollte Höcke plötzlich, wenig überzeugend, als Rückholprogramm für ausgewanderte Deutsche verstanden wissen. Und er mäanderte minutenlang um vermeintlich falsch verstandene Sätze aus seinen Reden und wollte sich nicht einmal an wörtlich vorgetragene Zitate aus seinen Büchern erinnern, um die mühsam errichtete bürgerliche Duell-Fassade zu wahren. Wes Geistes Kind der Mann ist, wurde klar, als er in argumentative Bedrängnis geriet. Mangelnde Schauspielkünste versuchte Höcke plötzlich durch Arroganz auszugleichen, sodass der mit dem Grundgesetz in der Hand argumentierende Voigt punkten konnte, auch wenn manche von ihm vorgetragene Geschichte, wie die vom „Eimer Wasser“ für durstige russische Soldaten in seiner Jugend, allzu rührselig, aufgesetzt und einstudiert wirkte. Doch auch Höckes Satz „Hass als Gefühl ist mir unbekannt“, sein Verweis auf seine Rolle als langjähriger, empathiefähiger Vertrauenslehrer und als liebender Vater waren allzu durchsichtig. Ein TV-Duell ist eben auch eine Show mit Unterhaltungsabsicht und begrenztem Erkenntniswert.

Streit ums Brötchen

Zwischenzeitlich fielen sich nicht nur Höcke und Voigt gegenseitig ins Wort, sondern auch das Moderatorenduo von Welt TV, was arg unprofessionell wirkte und zeitweise ein unverständliches Kauderwelsch hervorbrachte – oder ein „Wort-Gehacktes“, um im Bild und in Thüringen zu bleiben, auch wenn das Duell im fernen Berlin stattfand. Denn reichlich skurril wirkte der lokalpatriotische Schlagabtausch zwischen dem „Westimport“ Höcke (geboren im westfälischen Lünen) und dem Thüringer Voigt (geboren in Jena) über die richtige Bezeichnung für Hackfleisch-Brötchen in Thüringen: „Hier heißt es Gehacktes-Brötchen und nicht Mett-Brötchen“, musste sich Höcke belehren lassen. „Das habe ich doch gerade gesagt, ich hab zuerst Gehacktes-Brötchen gesagt“, entgegnete der beleidigte Höcke – womit er übrigens Recht hatte.

Am Ende überzog man das ursprünglich auf 45 Minuten angesetzte Duell auch wegen solcher Nickeligkeiten um eine halbe Stunde, was der inhaltlichen Auseinandersetzung manchmal zugute kam, aber Voigt nicht unbedingt zum Vorteil gereichte. Der blieb nicht immer sachlich und griff auch auf Schlagworte wie „Faschist“ (freilich über den Umweg eines Zitats aus dem gleichlautenden Gerichtsurteil gegen Höcke), „Reichskanzler Höcke“ und „Nazi-Schloss Schnellroda“ zurück. Zeitweise geriet das Duell zum verbalen Zweikampf zwischen Höcke und Welt-TV-Moderator Jan Philipp Burgard, der Höcke hartnäckig, schlagfertig und gut vorbereitet immer wieder in die Defensive drängte, sodass sich Voigt etwas zurücklehnen und sammeln konnte. Wenn einer Höcke inhaltlich stellte, dann war es meist Burgard – während seine Co-Moderatorin recht unglücklich agierte.

Authentische Momente

Höcke wird an diesem Abend weder Wähler verloren noch hinzugewonnen haben, und sein Versuch, sich am Ende des Abends das bürgerliche Mäntelchen erneut umzuhängen und Voigt die Hand zur Koalition zu reichen, wirkte wenig überzeugend. Als Voigt das vergiftete Angebot ohne zu zögern ausschlug, gewann er an Statur. Das war einer der authentischen Momente des CDU-Mannes, der sich schon als fürsorgender Landesvater inszenierte, indem er immer wieder Zitate aus Besuchen bei Unternehmen und aus Gesprächen mit den Menschen im Land, „das meine Heimat ist“, in seine Redebeiträge einfließen ließ.

Klar wurde: Voigt will die Landtagswahlen als besonnener, aber kämpferischer Staatsmann gewinnen, der quasi über den Parteien steht. Im Wahlkampf wird er sich gewiss als Anti-Höcke präsentieren, um einstige Wähler von FDP, Grünen und SPD zu gewinnen. Alle drei Ampelparteien liegen in Thüringen unter der oder um die Fünfprozenthürde. Mit dieser Strategie hat Voigts Vertrauter Christian Herrgott Anfang des Jahres die Landratswahl im thüringischen Saale-Orla-Kreis gegen die AfD gewonnen. Allerdings sehr knapp. 

Und knapp wird es auch im September werden. Im Thüringer Landtag haben seit der Wiedergründung des Freistaates schon oft sehr wenige Stimmen den Ausschlag für weitreichende Entscheidung gegeben. Nachzulesen ist dies in dem kürzlich erschienenen Band „Deutschland der Extreme. Wie Thüringen die Demokratie herausfordert“ von Martin Debes, der, spannend wie ein Politkrimi, etwa die Wahl von Kurzzeitministerpräsident Thomas Kemmerich am 5. Februar 2020 schildert, als der FDP-Mann 45 Stimmen erhielt und der amtierende Ministerpräsident Bodo Ramelow 44 Stimmen bekam.

Ein Duell gegen den Abwesenden

Das Duell hat Voigt nun schlagartig einen ähnlichen bundesweiten Bekanntheitsgrad wie Ramelow verschafft, den das mit Sicherheit ärgern wird. Voigt und nicht Ramelow hat sich nun als Herausforderer des derzeit in den Umfragen führenden Höcke etabliert. Beide werden weiteren Duellen sicher nicht aus dem Weg gehen. Und zum Auftakt des Zweikampfes hat Voigt sich passabel, aber nicht überragend, gegen seinen völkischen Herausforderer geschlagen. Doch wessen Strategie am Ende aufgehen wird, Höckes Ausweichspiel mit der bürgerlichen Fassade oder Voigts präsidiale Inszenierung seiner Heimatliebe, bleibt einstweilen offen.

Buchautor Debes, langjähriger Beobachter und wohl bester Kenner der Thüringer Landespolitik, resümiert: „Somit erscheint nur eines gewiss: Thüringen wird 2024 wieder die ganze Republik beschäftigen.“ Der Freistaat hat doch Nachrichtenwert.

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Astrid | Fr., 12. April 2024 - 09:36

Na, das ging dann mal nach hinten los. Man wollte Björn Höcke vorführen und das ist definitiv nicht gelungen. Die Zeiten in denen Wahlen rückgängig gemacht werden können, sind vorbei und Herr Höcke hat einen großen Teil der Bürger aus Thüringen hinter sich. Der Vorteil der AfD ist es, sich mit den Bürgern zu unterhalten und ein Gespür dafür zu haben, wo der Schuh drückt. Die restlichen Parteien interessieren sich für den Bürger nur als melkende Kuh, damit die Politiker selber ihren elitären Lebensstil pflegen können. Mit den Problemen der Bürger haben SPD, CDU, CSU, FDP, die Linke, die grüne Partei überhaupt nichts zu tun und wollen es auch nicht. Wenn man seine Kinder auf Eliteschulen schickt in Wohnvierteln lebt, wo keine Containerdörfer entstehen und sich die Diäten und Nebeneinkünfte auf Kosten des Steuerzahlers-in extremen Höhen- regelmäßig erhöht, ist von von den Sorgen und Nöten der Bevölkerung weit entfernt und die Menschen spüren das. Das Parteiensystem hat fertig!

Uwe | Sa., 13. April 2024 - 02:03

Antwort auf von Astrid

Astrid hat Recht. Auch der trägste Deutsche wacht mal auf. Und wenn die Verteufelung vom ÖRR nicht wäre, hätte die AFD bundesweit 30%

Chris Groll | Fr., 12. April 2024 - 09:39

Diese Rezension der Diskussion war die schlechteste, die ich gelesen habe. Habe mir in mehreren Zeitungen die Bewertung des Gespräches durchgelsen.
Es liest sich hier mehr oder weniger wie ein Wahlkampfaufruf für Herrn Voigt.
Schade!

Ihr Kommentar bringt es kurz und bündig auf den Punkt. Aber Herrn Vogts Aussage zum "Nazischloß in Schellroda" hat bei mir den Vogel abgeschossen, daß muß der qualitativ neue "Konservatismus" der CDU sein. Da mag CDU dranstehen, drinn ist nix anders als das System Merkel, diese Partei ist in meinen Augen viel schlimmer als Grüne und SPD, denn bei Denen steht für jeden Wähler auf der Packungsbeilage, was tatsächlich der Inhalt ist. Persönlich muß ich die Art, wie Herr Höcke spricht nicht mögen, es kommt einzig und allein auf die getätigten Aussagen an und die sind meist richtig.
Ob das für den Wähler reicht, da hab ich meine Zweifel, es wird wohl auch in Thüringen so weiter gehen, geschwinden Schrittes bergab. Der Propaganda sei Dank.

Stimme Ihnen zu. Auch ich empfinde die CDU/CSU gefährlicher als die SPD und die Grünen. Sie unterscheiden sich in ihrer Politik nicht grundsätzlich. Aber bei den Grünen und der SPD da weiß man, was man wählt. Vor allen Dingen die Grünen sagen das offen. Die CDU/CSU geriert sich immer noch als christliche/konservative Partei, ist aber in Teilen grüner und roter als Grüne und SPD zusammen.

Gerhard Lenz | Fr., 12. April 2024 - 09:50

Nie zuvor wäre es so einfach gewesen wie gestern, Hoecke zu demontieren. Was für ein erbärmlicher Auftritt. Wieso sehen so manche ausgerechnet in DEM einen Hoffnungsträger?
Robin Alexander brachte es kurz nach der Diskussion auf den Punkt:
Hoecke behauptet, den Briten ginge es nach dem Brexit besser. Lüge! Putin wolle Frieden. Lüge! Hoecke könne sich nicht an Passagen seines Buches erinnern. Ein Witz! Er kenne keinen Hass. Nein, er predigt ihn nur! Man könnte fortfahren. Herr Schlott notierte "sachlich vorgetragene Europaideen?" Ich sah nur übliche Demagogie und Sprüche über unnötige Beamte. Aber auch hier hätte Voigt Hoecke überführen können: Die vermeintlichen bürokratischen Belastungen gelten schließlich in allen EU-Mitgliedstaaten, und die ausgetretenen Briten ersticken heute in Formalitäten, um mit Europa Handel zu treiben.
Aber gut, Voigt musste aufpassen, dass in den Stuben mancher Jammer-Ossis nicht wieder geweint wurde: "Der Hoecke soll doch fertig gemacht werden!"

es geht in keinster Weise um „Höcke“. Es geht schlicht darum, den etablierten Parteien IN IHRER GESAMTHEIT die rote Karte zu zeigen und ihnen die „Spielberechtigung“ mit höchst möglicher Dauer zu entziehen.
Die Selbstbeweihräucherung der CDU, mit alten merkelschen Worthülsen, es fehlte nur noch der Satz „wir haben verstanden und w e r d e n ….“ hängen mir und vielen vielen Thüringern und langsam auch immer mehr Westdeutschen mehr als nur zum Hals heraus. Ich will einen politischen Wechsel, weg von links grün da es schlechter für deutsche Verhältnisse nicht werden kann. Und, da ist es mir so etwas von egal was einer vor Jahren in ein Buch gekritzelt hat. Ich und meine Kinder & Enkel leben im Jetzt & in der Zukunft. Und schlechter als zu DDR Zeiten die ich ab dem Jahr 2015 wiederholt erleben durfte, kann’s mit anderen Personen & Parteien außerhalb der etablierten links grünen Blase schon nicht mehr werden. Höcke ist mir egal, ich will eine Wende in der Politik durch Wahlen.
M f G

Herr Lenz, ich hab die Sendung gestern Abend gesehen. Sie auch?
Dann kann man mal sehen: wenn zwei das gleiche gucken, haben sie noch nicht das selbe gesehen!

Mir scheint wir haben da unterschiedliche Sendungen gesehen ....

Karin Zorn | Fr., 12. April 2024 - 10:05

War der Moderator, Jan Philipp Burghard, der Höcke hartnäckig, schlagfertig, gut vorbereitet, immer wieder in die Defensieve drängte.
Neutral?? Das ist das Mindeste, was ich als Zuschauer erwarten kann.
Nein, es ist gelaufen wie Immer.
Dadurch, wertlos!!!!!!

Ingofrank | Fr., 12. April 2024 - 15:35

Antwort auf von Karin Zorn

So lange der ÖRR kneift und ein fast unbekannter TV Sender damit Quote machen kann in dem er ebenso in den Haltungsjurnalismus abdriftet ist die Neutralität ausgeschlossen.
Und seien wir doch ehrlich, das als „bessere Argumentation“ uns von seitens Vogts angeboten wurde, waren inhaltslose aus der Merkelära stammende Worthülsen. Ein Zusammenschnitt von CDU Zitaten aus erster und zweiter Reihe von CDU lern nach verlorenen Bundestags & Landtagswahlen. Einsicht dem Wähler vorgetäuscht, jedoch als Regierende oder in Opposition befindliche CDU weiter auf modernisierten links Grünen Kurs marschiert Und genau dieses „Verursacher Prinzip“ haben die Deutschen im Osten mehr, im Westen „weniger“ erkannt. Abermals dämmerts auch langsam, wenn eine AFD wie in Hessen, zwar nach der CDU einläuft, aber vor Rot & Grün und Gelb in der Wählergunst liegt
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 12. April 2024 - 10:05

CDU-Spitzenkandidat Herrn Höcke nicht nur Paroli bieten konnte, sonder ihn auch argumentativ stellen konnte.
Ich verstehe allerdings nicht, warum das nicht auch allen anderen Spitzen ihrer je Partei hätte gelingen können.
Der Autor hält Herrn Höcke also all der gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe für überführt?
Bleibt eventuell der kleine Unstand, dass Leute, die die AfD wählen, klar weniger Migration wollen, egal welcher Spitenpolitiker das für sie vertritt?
Ich beziehe mich auf einen Bericht, weiss nicht mehr wo, über Tusks Haltung in der Migrationsfrage, ohne die es seine Koalition eventuell nicht mehr gäbe?
So eine Wählerreaktion ist keine z.B. auf eine Abwehr von "Fremdem" überhaupt, wie im 3. Reich, sondern eine auf evtl. schlecht organisierte und auch nur schwer zu kontrollierende Migrationspolitik?
Migration ist unabhängig davon eine Kernfrage moderner Gesellschaften.
Ich würde mich freuen, wenn politische Professionalität diese Wahlen gewinnen würde, abseits von Angst vor Chaos.

Mit welchen Argumenten stellte Voigt Höcke ?
Mit den „Argumenten“ aus längst vergangenen Zeiten der CDU Garden aus der Merkel Ära zu Asyl-, Wirtschafts-, Sicherheits- Außen- & EU- Politik ? Die alles in allem langjährig bekannt sind, jedoch weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart und schon gar nicht in der Zukunft zu Lösungen führen ? Das ist dann argumentativer „stellen“ ….. Für mich ehr die Unfähigkeit die Probleme zu erkennen, zu analysieren , daraus Fehler erkennen und an Lösungen arbeiten !
Aber dazu müssten die etablierten Parteien, allen voran die CDU raus aus der links grünen Blase und dem Souverän aufs „Maul“ schauen. Geht auf Marktplätze, vor Kaufhallen in Kneipen und redet mit euren „Untertanen“ ihr kommt aus dem Staunen nicht mehr raus …..
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Bernhard Jasper | Fr., 12. April 2024 - 10:07

Das bürgerliche AfD-Bild Höcke, als einem Jedermann, sollte es sein. So wollte er sich und seine Partei darstellen, so wollte er „rüberkommen“. Als vertrauensvoller ehemaliger Geschichtslehrer für Wähler, Mitläufer und Sympathisanten.

Unter Zuhilfenahme von bereits vorhandenem Wissen und Erfahrungen, konnte durch die gut gestellten Fragen der Moderatorin und des Moderators, sowie die guten und sicheren Reaktionen von Herrn Mario Voigt (CDU), jetzt bewertet werden. Die Wirkung des Biedermanns veränderte sich sofort. Es entstand die Erscheinung eines jämmerlichen, heuchlerischen Exemplars von Kleinbürger. Ein unverantwortlicher Hasardeur.

Herr Voigt hat es zum Schluss sehr gut zusammengefasst (Zitat Die Welt): „Herr Höcke, Sie sind nicht bürgerlich, Sie sind völkisch. Ich bin demokratisch, Sie sind autoritär. Bei der AfD gilt: Egal, was draufsteht, es ist immer Höcke drin. Und deswegen will ich nicht mit Ihnen zusammenarbeiten.“

Wie könnte sich ein CDU-Heßlich besser als narzisstischer Pharisäer outen als durch den von Ihnen dankenswerter Weise zitierten letzten Satz der Hybris? Und was ist das für ein beklopptes Land, das sich durch solche Worthülsen der Selbsbeweihräucherung korrumpieren lässt?

Ingofrank | Fr., 12. April 2024 - 10:11

einem „Thüringer Würstchen“ (Jungen) und zwei extrem schwachen Moderatoren die von der nachfolgenden Diskussionsrunde um R. Alexander noch getoppt wurde.
Ob Höckes Wählerpotential stagniert, bleibt abzuwarten zumal ich den Eindruck hatte die geistigen Ergüsse Vogts, von einer vergangenen Parteitagsrede Merkels stammen, was die Felder Migration, Wirtschaft & EU betreffen.
Alte, zum x- ten Mal wiederholte CDU-Worthülsen aus vergangenen Jahren werden aus dem Munde eines heutigen Thüringer CDU Politiker keinen Deut besser, als in der Vergangenheit.
Auch die Frage an Vogt, wenn er denn eine Koalition mit Rammelow UND Höcke ablehnt, wer ihn dann schlussendlich zum MP wählen soll
wurde, seitens der schwachen Moderatoren & ihm selbst ausgeklammert. BSW 6 SPD 6 Grüne 5 Linke 15 CDU 20 AFD 30% nach letzten Erhebungen.
Es sei denn er wagt eine alleinige Minderheitsregierung mit wechselnden Mehrheiten wie Linkes Bündnis oder der Alternativen. Grünes Licht aus Berlin, fraglich.
M f G a d E Rep.

Muss Ihnen zustimmen. Die anschließende Diskussionsrunde war wirklich unterirdisch. Der gesamte Mainstream hatte sich versammelt, um ein Halali gegen Herrn Höcker zu blasen. Wirklich unterirdisch.

Exakt. Auch ich stimme zu. Und William Shakespeare ebenso.
Herrn Voigt empfiehlt er:

"Eine gute Lehre gnädiger Herr Voigt. Es ist nicht genug, daß man redet, man muß auch richtig reden".

Wolfgang Borchardt | Fr., 12. April 2024 - 10:21

hat er doch die zutiefst antidemokratische "Brandmauer" durchbrochen, hinter der sich die Politik feige versteckt. Schließlich ist die Auseindersetzung mit dem politischen Gegner Teil gelebter Demokratie. Die nun unvermittelt zu kurz Gekommen werden durch die Mauerlücke nachdrängen und ihre vorherigen, "mauerfesten" Aussagen schnell vergessen. Viele Äußerungen von Herrn Höcke benannten die Probleme klar. Dass manches von früheren Aussagen abzuweichen schien, ist wohl auch aktuellen Politikern nicht fremd. Besonders auffälig sind die ständigen Richtungswechsel grüner Politik, die das Land unsicher machen. Und wenn eine Politikerin Deutschland eine "identifizierbare Kultur" abspricht, hat sie diese Freiheit (Geschichts- und Kulturkenntnisse wohl weniger), wäre für eine solche Aussage aber in jedem anderen Land aus der Politik entfernt worden. V. sprach zu viel von unkonkr. Heimatgefühlen. Er kann wie einst B. Ramelow nur mit seiner Person gewinnen. Die CDU ist nicht mehr glaubhaft

Christa Wallau | Fr., 12. April 2024 - 10:29

Gegner in Thüringen, dem es gelingen dürfte, den Höhenflug der AfD in diesem Land auszubremsen, zumal ihn alle Massen-Medien nach Kräften unterstützen. Er ist sympathisch, hat ein Elternhaus mit Widerstandserfahrung u. enge Heimatbindung.
Das Einzige, was für ihn die absolute Mehrheit in Thüringen in weite Ferne rückt, ist seine Parteizugehörigkeit: die CDU!
Viele Menschen vergessen nicht, wer ihnen die meisten massiven Probleme eingebrockt hat, mit denen Deutschland jetzt konfrontiert ist: Angela Merkel u. ihre Klatschhasen!
Und die Partei, welche g e g e n ihre katastrophale Politik gekämpft hat, war eben die AfD, an deren Spitze Höcke steht.

Wir werden sehen, was in Thüringen am Abend des Wahltages herauskommt: Lassen wir uns überraschen!
Für mich steht nur eins schon fest: Die theatralisch-hysterische Ablehnung jeglicher Koalition mit der AfD bei gleichzeitigem Liebäugeln der CDU mit Links-Grün wird weder in Thüringen noch in ganz Deutschland zu einer polit. Wende führen.

Uli | Fr., 12. April 2024 - 10:30

"Klar wurde: Voigt will die Landtagswahlen als besonnener, aber kämpferischer Staatsmann gewinnen, der quasi über den Parteien steht."
Mag sein, dass das sein konstruiertes Image ist. Verkörpern kann er es nicht. Man sah eine blasse Person mit Defiziten, die diese mit Überheblichkeit zu übertünchen versuchte. Im Grunde nur eine weitere Sockenpuppe des linksgrünen Establishments.

Hans Schäfer | Sa., 13. April 2024 - 12:35

Antwort auf von Uli

Die Diskussion über die Sendung war für Voigt zu früh. Bis zur Wahl werden, die bestehenden Probleme nicht verschwinden. Im Gegenteil neue Säue werden durch das Dorf getrieben und das Wahlverhalten beeinflussen.

Bernd Windisch | Fr., 12. April 2024 - 10:42

Letztlich hat das jahrelange Dilettieren von SPD, Grünen, FDP und CDU zu genau dem desolaten Zustand unseres Landes geführt den nun alle redlichen Politiker und Journalisten beklagen
Das lässt sich auch nicht mit der permanenten Diffamierung der Opposition relativieren, auf die offensichtlich immer weniger Menschen hereinfallen. Jetzt immer noch und expizit zum Schaden des Landes an nicht funktionierende Rezepturen zur Problemlösung festzuhalten, empfinde ich, gerade auch als ehemaliges SPD-Mitglied, als eine nicht zu überbietende. freche Provokation. Wer CDU oder SPD wählt, bekommt zum Elend automatisch auch noch Grüne dazu.

Das Herr Vogt argumentativ mit einem Taschenmesser bewaffnet zu einer verbalen Schießerei gegangen ist ehrt ihn. Todesmut wird aber gerade nicht gebraucht. Eine gute Wirtschaftspolitik und die Beendigung des Asylchaos auf deutschem Boden sind das Gebot der Stunde.

Die Grünen dürfen dann in der Opposition ruhig weiter Kindsgemüter mit ihrem "Klima" erschrecken.

Manfred Sonntag | Fr., 12. April 2024 - 10:52

Ich möchte Herrn Voigt für den Mut gratulieren, trotz aller Boykottaufrufen von Links an diesem Duell teilzunehmen. Über den Wert und Inhalt des Gespräches kann man diskutieren und verschiedener Meinung sein. Hoffentlich ist es ein Auftakt zu einer besonnenen und unaufgeregten Debatte über die Lösung der himmelschreienden Probleme des Landes, ohne Brandmauern, ohne Ausgrenzung. Die CDU hat sich mit ihrer Beteiligung an der Ausgrenzeritis viele Möglichkeiten einer Regierungsbeteiligung selbst genommen. Sie hat sich freiwillig in den Zangengriff der Linken begeben. Schade. Profitieren tun davon nur Linke, SPD und Grüne. Ein Linker, meist die fanatischen Grünen, sind immer dabei und konservatives Denken wird damit komplett ausgegrenzt. Merkel und ihre Transformationsmaschinerie werden uns noch lange verfolgen. Jetzt wäre spätestens ein "Great Reset" zu offenen Debatten notwendig, zur Rückkehr von Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung der Bürger, gegen linke Bevormundung und Diktatur.

Christa Wallau | Fr., 12. April 2024 - 10:55

einen respektablen Gegner gefunden, dem es gelingen dürfte, den Höhenflug der AfD zu stoppen, zumal ihm alle Massen-Medien kräftig Rückenwind geben.
Voigt ist sympathisch, eloquent, heimatverbunden u. stammt aus einem widerständigen Elternhaus. Das Einzige, was ihm die absolute Mehrheit in Thüringen verbaut, ist seine Parteizugehörigkeit: die CDU!

Viele Menschen vergessen nicht, w e r ihnen die meisten massiven Probleme eingebrockt hat, mit denen Deutschland jetzt kämpft: Angela Merkel und ihre CDU-Klatschhasen!
Und die einzige Partei, welche gegen diese Kanzlerin angekämpft hat, das war eben die AfD. Das ist Höckes Vorteil.

Es bleibt abzuwarten, wie das Ergebnis am Abend des Wahltages aussieht.

Für mich steht aber jetzt schon fest: Die fanatisch-hysterische Ablehnung jegl. Koalition mit der AfD bei gleichzeitigem Liebäugeln mit Linken u. Grünen wird weder in Thüringen noch in ganz Deutschland zu der dringend nötigen politischen Wende führen.
Das ist mein deprimierendes Fazit.

Ihre Partei ist für die anständigen Bürgerinnen und Bürger nicht wählbar. Ihre Partei ist ein Risiko für die Bundesrepublik Deutschland. Die bürgerliche und moderne Gesellschaft empfindet Sie inzwischen als Zumutung. Machen Sie sich einen schönen Lebensabend, jedoch fallen Sie der politischen Öffentlichkeit mit Ihrem kruden Welt- und Menschenbild nicht weiter auf die Nerven.

Aber hallo? Anstand ist ja wohl ein äußerst antiquierter Begriff innerhalb der grün roten Denkweise …. Genau so wie Pünktlichkeit, Arbeitswillen, Leistungswillen u.ä. alles „deutsche“ Eigenschaften, die die links Grünen uns “aberziehen“ wollen.
„Anständige Bürger“ sind das die, die mit Deutschland / Heimat nichts anfangen können, oder die deutsche Sprache als einziges „Kulturmerkmal“ betrachten. Ich würde ihnen wünschen, Sie hätten die „Segnungen“ linker sozialistischer Politik auf deutschen Boden erlebt ….. Da hat der Begriff Anstand eine ganz andere Bedeutung ….z.B. im Kontext mit der Bespitzelung durch die Stasi.
Und, so lange die niemand will sie Partei nicht verboten ist, steht sie auf dem Boden des Grundgesetztes und kann von jedem „Wahlberechtigten Bürger“ gewählt werden. Und was dies wert ist, hat nicht mit Anstand sondern Freiheit
zu tun die ich erst ab 89 erleben durfte. Mein Blickwinkel ist ein anderer !
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ich konnte den Unrechtsstaat „DDR“ vor 1989 als Wessi zu Gast bei Freunden in Leipzig kennenlernen.

„Anstand“ sind kulturelle Normen (z.B. Gesetze) und moralische Haltungen (Sitte). Diesen Anstand hat die große und breite Mitte der Gesellschaft. Was Sie vielleicht zurecht beklagen, ist die sozio-ökonomische Frage. Die betrifft inzwischen die gesamte deutsche Mitte (Ost und West).
Ein Blick zürück in die Zukunft:
Die Traditionspartei SPD hat auch immer eine kulturelle Mission. Unabhängig von der Lebensstellung (Klassenlage/Klassenstellung) das Bewusstsein menschlicher Würde zu geben (ist nicht MP Ramelow eigentlich ein Sozialdemokrat?)
Die Volkspartei CDU hat ebenso ein ethisch-kulturelles Element, nämlich Schutz der Einzelpersönlichkeit, auch die Betonung der Individualität und ist inzwischen klar gegen die AfD positioniert.
Beide Volksparteien stehen für Anstand in einem ethisch-kulturellem Sinne.

Diese „AfD“ hat sich selbst entlarvt und gezeigt wes Geistes Kind sie ist.

Die DDR aus der Perspektive eines Besuchers kennenzulernen ist etwas anderes als dort Abitur ablegen, zu diplomieren und als Ingenieur in der Mangelwirtschaft zu leben & zu arbeiten.
Zur Sitte: finden Sie nicht, das die „Sitte“ & sogar der „Anstand“ in diesem Land in den letzten sagen wir seit Merkel Kanzlerin geworden ist, arg den Bach herunter gegangen ist ? Beispiele gefällig:: Preisgabe der Sozialsysteme mit der Massenflutung und der damit verbundenen Willkommenskultur oder aktuell das So genannte Gleichstellungsfesetz?. Und wenn jemand meint, Deutschlands einziges Kulturmerkmal ist seine Sprache, kann man das als private Meinungsäußerung akzeptieren. Aber als Stellvertreterin für ein hohes Staatsamt eben nicht. Da ist jede Bemerkung eben nicht privat. Gleiches trifft auf Habeck und Roth zu. Auch eine Form von Anstand & kultureller Normen ? die ich so nicht akzeptieren kann & werde. Und Gott sei dank, sind freie Wahlen noch möglich ……um seinem Unmut kund zu tun als „noch“ legitim !

Es müssen diese kosmopolitischen, diversen und multikulturellen Meinungsvielfältigen sein, die andere Meinungen vehement bekämpfen. Oder sind es nur die willfährigen Untertanen, die Heine so treffend beschrieb ? Ob nun für Geld, oder aus der eigenen Begrenztheit, darf der Schreiber sich selbst beantworten. Ich habe die letzte Diktatur des Arbeiter- und Bauernstaates erlebt. Nach dem dem Staatsbürgerkundelehrer, oder dem Leiter der Parteischule keine Gegenargumente mehr verfügbar waren,.folgte meist die beschwörende Frage „Aber für den Weltfrieden bist Du doch.“ Traurig wenn man sich als so guter Untertan., nicht mal mehr diese Fragemöglichkeit erhalten hat. Auf den Montagsdemos schallte damals auf dem Leipziger Ring, die Parole „ Stasi in den Tagebau“. Jetzt hab ich verstanden, warum Habeck die nächsten Kohlekraftwerke schließt. Nicht, dass irgendwann es selbst für so brave Untertanen mit einer weiterenVerwendung eng wird. Wäre doch schade ...

"Ihre Partei ist für die anständigen Bürgerinnen und Bürger nicht wählbar." Wer die Menschen in anständig und unanständig einteilt, und sich selbst offensichtlich zu den anständigen zählt, hat schon offenbart, wessen Geistes Kind er ist.

Lassen Sie sich nicht von dem braven Herrn Jasper, der sich wohl für anständig, bürgerlich und modern hält beleidigen. Offensichtlich hat er keine gute Kinderstube genossen dass er anderen den Mund verbieten will. Seine Ausfälligkeiten widersprechen seiner Selbstwahrnehmung.

Daniela Möller | Fr., 12. April 2024 - 11:01

Wie der Autor selbst resümiert, haben sich die beiden Moderatoren, wie zu erwarten war und wahrscheinlich ist es eine Bringschuld, auch darauf versteift Höcke „zu stellen“. Ggü Voigt dagegen keine kritische Nachfrage. Auch die angewiderte Zurückweisung einer Zusammenarbeit am Ende, die der Autor als gelungenen Schachzug beschreibt, kam doch sehr hart und verbohrt daher. Er „darf“ natürlich die Brandmauer nicht brechen. Das könnte für viele Wähler ein Dilemma sein, denn wie der schreckliche „Gott sei bei uns“ hat Herr Höcke wahrlich nicht gewirkt, sodass die ständigen Faschist- und völkisch- Attribute übertrieben und hilflos wirkten. Viele Argumente, die den Menschen an Problemen auf der Seele brennen, hatte er auf seiner Seite. Voigt dagegen nur die üblichen Textbausteine, die man nicht mehr hören mag und wenig glaubwürdig scheinen. Da muss man sich schon fragen, ob Thüringen überhaupt regierbar bleiben wird, wenn ein derart großer Wähleranteil für die AfD einfach ausgeschlossen bleibt

Wolf | Fr., 12. April 2024 - 11:11

Höcke ist natürlich ein Faschist mit "bürgerlicher Fassade". Nein, so einfach sollte man es sich nicht machen. Voigt war insgesamt schwach. Höcke hatte ebenfalls Schwachstellen (Fall Özoğuz), aber er hätte an wunden Punkten noch wesentlich mehr in die Offensive gehen müssen.Thema Migration z.B. Höcke möchte keinen Dexit. Er möchte eine andere Organisation der EU und den Abbau der Bürokratie. Er hat recht, wenn er die EU als Überregierung kritrisiert.
Die CDU sitzt immer noch in der Merkelfalle. Voigt ist Gefangener seiner selbst. Und so wird das einfach nix. Hätte er das Angebot einer Zusammenarbeit tatsächlich angenommen, wäre er heute schon weg vom Fenster. Aber er will doch seine Chance auf ein Pöstchen wahren. Dass man Höcke den Zutritt zum KZ Buchenwald verweigert, ist ein Skandal. Aber man tut eben alles, um das Narrativ vom Nazi immer wieder anzuheizen. Er hat vollkommen recht, wenn er behauptet, dass Erinnerungskultur in Deutschland vor allem auf die NS-Zeit fokussiert sei.

Die von Ihnen genannte Schwachstelle bei Herrn Höcke sehe ich auch so.
Zusätzlich noch die ausweichenden Argumente bei "Alles für ..." und auch
beim Thema Remigration. Was mich eigentlich wundert, dass er und sein
team bei so einem hochgehängten TV-Auftritt auf diese Fragen, die doch
offensichtlich zu erwarten waren, so schlecht vorbereitet war. Man hätte
Argumente vorbereiten können, die gesellschaftlich tragfähig gewesen
wären? Jetzt klagt sogar die Telekom, Frau Weidel hatte schon Ärger mit
dem Thema. Das musste alles nicht sein, ist meine Meinung.

Zu Ihrer zweiten Bemerkung, Herr Höcke hätte mehr in die Offensive gehen
sollen, möchte ich auf einen anderen Fakt hinweisen. Seine Zurückhaltung
fand ich vielleicht nicht so falsch, denn beide Parteien verfügen zusammen
über die erforderlichen 50 Prozent, um rot-grün und alle möglichen anderen
bei der nächsten Wahl in die Opposition zu schicken. Immer wieder
Zusammenarbeit anbieten ist besser. (Tropfen und Stein!)

MfG

Andreas Braun | Fr., 12. April 2024 - 11:17

Höcke konnte kaum einen Satz sagen, ohne dass Voigt oder die fragenden Klapser dazwischengeblökt hätten. Ein Unding auch, dass Voigt zu jedem Thema das Recht der ersten Antwort eingeräumt wurde. Erkennbar sollte es ein Tribunal werden. Derlei Blödsinn braucht kein Mensch.

Klaus Funke | Fr., 12. April 2024 - 15:51

Antwort auf von Andreas Braun

Ich habe mir das "Duell" im Ganzen angeschaut. Meine Bewertung: Die Moderatoren waren instruiert: Hoecke sollte vorgeführt werden. Das Beharren auf einer Antwort im Falle dieser "Name vergessen" Dame, ist ein Beleg dafür. Das grenzte schon an ein Verhör. Glücklicherweise gelang es nicht. Dafür haben sich die Moderatoren zum Fallobst gemacht. Hoecke hat klar erklärt und bewiesen, wer für die Misere verantwortlich ist: Die CDU unter Merkel. Das Koalitionsangebot hätte er sich sparen können, die Antwort war klar. Es durfte nicht sein, was nicht sein durfte. Im Ganzen ein jämmerliches, aber erwartbares Bild der deutschen Medien, die nicht frei sind und kein umfassendes Weltbild haben. Die Fragen der Moderatoren waren Klischeefragen, das wirkte eingedrillt. Hoecke war trotz des Gegensturmes souverän und staatsmännisch. Vogt wirkte wie der typische Merkel-Klatschhase. Was er vorbrachte, war alter Kaffee, mit ein bisschen thüringer Heimatkitsch gewürzt. Ein glattgeleckter Typ ohne Wirkung.

Am positivsten an dem Duell war, dass es überhaupt stattfand. Ansonsten hatte ich den Eindruck eines abgekartetes Spiels.

Die Moderatoren waren nicht neutral, man ließ Höcke nicht ausreden, sein Ton war etwas leiser gepegelt, was zusätzlich belastend war, da er leicht heiser war, und vor allem kannte Voigt offenbar die Fragen schon vorher. Manches wirkte wie auswendig gelernt, Voigt demonstrierte eine aufreizende Selbstgefälligkeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei den Thüringern gut ankommt.

Wundern würde mich das alles nicht. Höcke sollte wohl vorgeführt werden. Der Springer-Verlag ist streng auf CDU-Kurs, und BILD und WELT schossen bei der Nachbereitung und heute aus allen Rohren auf Höcke.

Soweit so vorhersehbar, ich glaube aber kaum, dass das große Wirkung hat. Ich habe in den Sechzigern in Ilmenau studiert. Die Thüringer sind wie die Sachsen ein gewitztes und rühriges Völkchen, mit denen hatten schon die DDR – Oberen ihre liebe Not. Warten wir die Wahl ab.

Klaus Funke | Fr., 12. April 2024 - 11:35

Scheinbar hat Herr Schlott das nicht. Sein Kommentar entbehrt leider nicht einer parteiischen Sympathie für den etablierten CDU-Mann Herrn Vogt. Das wirkt fast schon peinlich. Wieder einmal hat man bei CICERO nicht den Arsch in der Hose, den Realitäten ins Auge zu sehen, denn den Punkt trotz voreingenommener Moderatoren, hat eindeutig Hoecke gemacht. Aber, es kann eben nicht sein, was nicht sein darf. Hoecke hatte genau den Daumen drauf, als er die CDU für den Zustand dieses Bundeslandes und von ganz Deutschland verantwortlich machte. Und, die sind ja noch nicht einmal über den "Merkel-Berg" hinweg. Insofern sind Vogts Sprüche vom Führungsanspruch weiter nichts als Raunen im Walde.

R. Schacht | Fr., 12. April 2024 - 12:00

M. Vogt ist sehr sympathisch, und das Duell mit B. Höcke mutiger als jede eigensinnige Brandmauer, mit der man die AfD höchstens stärkt und jede Menge "jetzt-erst-recht-Wähler" auf den Plan ruft.
Aber auch Höcke hat Mut bewiesen, sich diesem Duell zu stellen trotz des üblichen "einer-gegen-alle-Kampfes" (kennt man aus Polittalks des ÖRR).
Zumindest ist dieses Duell ein Schritt in die richtige Richtung. In einer Demokratie redet man miteinander, nicht übereinander.
Auf mich hat Höcke schon immer einen verwirrten Eindruck gemacht, weswegen ich nach wie vor einen großen Bogen um die Partei mache. Man sollte der AfD aber nicht sämtliche Rechte verwehren, die ihr zustehen. Schließlich wurde sie demokratisch aufgestellt und bisher nicht verboten.

Ines Schulte | Fr., 12. April 2024 - 12:19

Wie erfrischend doch m.E. die Sendung war. Ein fairer Austausch, moderiert von engagierten Journalisten und möglich gemacht von einem privaten TV Sender. Herr Voigt, der vorher wenig bekannt war, hat mir mit seinem ruhigen Auftreten gut gefallen. Allergings wurde er, der gestern noch dem einzigen thüringischen AfD-Landrat vorwarf, keine Bezahlkarte eingeführt zu haben, heute von seiner eigenen Partei, der CDU, übertroffen. Wie man soeben lesen konnte, stimmten sie heute im Bundestag g e g e n die Bezahlkarte. Ist es nicht häufig so, dass einzelne Mitglieder der Partei reformwillig erscheinen, von den eigenen Leuten aber ausgebremst werden?

Helmut Bachmann | Fr., 12. April 2024 - 12:37

man muss auf jeden Fall festhalten, dass der Wähler der Gewinner dieser Talkrunde ist (die ich nicht gesehen habe). Die bevormundende, antihumanistische Wählerverhöhnung in Form von „Bühnenverweigerung“ hat verloren. Und das ist auch gut so. Klare Kante gegen Neustalinisten.

Urban Will | Fr., 12. April 2024 - 12:40

Veranstaltung nur der war, Höcke vorzuführen, kann man diesen durchaus als Gewinner sehen, denn das ist nicht gelungen.
Auch wenn in pedantischer Kleingeistigkeit auf irgendwelchen Zitaten oder Ausdrücken herumgehackt wurde, was der ganzen Diskussion schadete und den Zuschauer wohl eher genervt als informiert zurück ließ.

Voigt hat zumindest dahingehend „gepunktet“, dass ihn einerseits jetzt mehr Menschen kennen und man ihm – im Ggs zu Höcke – nun bis zur Wahl viele Bühnen im TV liefern wird, wo er ungehindert auf Höcke herumschlagen kann. Deutscher "Qualitätsjournalismus"...
Eigentlich hat er aber im Interview sein Unwissen und seine hohlen Phrasen („mehr Netto vom Brutto“, „Wir müssen...“ und all das Gequake) mit Hochnäsigkeit übertüncht.
Er konnte mit den übelsten Sprüchen auf Höcke einschlagen, ohne dass die mittelmäßig bis schlechten Moderatoren hier mal eingriffen.
Eines ist auf jeden Fall misslungen: Höcke als „Nazi“ hinzustellen.
Wenn jemand „Hass“ zeigte, dann Voigt.

Urban Will | Fr., 12. April 2024 - 12:50

Veranstaltung nur der war, Höcke vorzuführen, kann man diesen durchaus als Gewinner sehen, denn das ist nicht gelungen.
Auch wenn in pedantischer Kleingeistigkeit auf irgendwelchen Zitaten oder Ausdrücken herumgehackt wurde, was der ganzen Diskussion schadete und den Zuschauer wohl eher genervt als informiert zurück ließ.
Voigt hat zumindest dahingehend „gepunktet“, dass ihn einerseits jetzt mehr Menschen kennen und man ihm – im Ggs zu Höcke – nun bis zur Wahl viele Bühnen im TV liefern wird, wo er ungehindert auf Höcke herumschlagen kann.
Eigentlich hat er aber im Interview sein Unwissen und seine hohlen Phrasen („mehr Netto vom Brutto“, „Wir müssen...“ und all das Gequake) mit Hochnäsigkeit übertüncht.
Er konnte mit den übelsten Sprüchen auf Höcke einschlagen, ohne dass die mittelmäßig bis schlechten Moderatoren hier mal eingriffen.
Eines ist auf jeden Fall misslungen: Höcke als „Nazi“ hinzustellen.
Wenn jemand „Hass“ zeigte, dann Voigt.

Gerhard Fiedler | Fr., 12. April 2024 - 12:59

Herr Schlot, in Ihrem Kommentar heißt es zum Schluß: "........ hat Voigt sich passabel, aber nicht überragend gegen seinen völkischen Herausforderer geschlagen.". Na, damit erfährt man ja mit Ihrem "völkisch" auch, wie Sie einzuzordnen sind. Für mich wird Ihr Beitrag damit wertlos. Mainstream, wie in Deutschland üblich! Zur Kreuzigung Höckes, einem unfairen Drei gegen Einen, würde ich wie Pilatus reagieren: "Ich sehe keine Schuld an ihm". Kannte ihn bisher nicht. Mir wird er damit nicht unsymphatisch. Vogts Thüringen-Liebe erschien mir als gespielt, und seine Amerkungen vom "Reichskanzler Höcke" und dgl., waren völlig daneben.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. April 2024 - 13:03

Nachdem ich mir gerade das "Duell" angesehen habe und etliche Artikel in den MSM zu dem Duell gelesen habe, kann ich für mich feststellen, dass Ihr Artikel und as Interview noch am neutralsten und fairsten widergibt. Ja, man kann durchaus allen bestätigen, dass sie sich gegenseitig ins Wort fielen und manchmal etwas Durcheinander herrschte. Da hat jeder dazu beigetragen. Herr Voigt hatte für mich hin- und wieder ein paar Arroganz Anfälle und konnte es natürlich nicht lassen, wenn auch durchaus geschickt, die "Faschistenkarte" zu spielen. Nur bei den Sachthemen wich er oft erst aus, um dann doch recht wachsweich zu antworten. Höcke wirkt stabiler in den Themen und hat dem Zuschauer mehr als klar gesagt, wofür er steht. Das kann nun jeder für sich entscheiden, ob man ihm folgen will oder nicht. Manche sehen Voigt als Punktsieger, manche keinen, Höcke niemand. Ich fand das Duell gut, konnte so auch mal beider Teilnehmer näher kennenlernen und stelle fest, die UNION wird es nicht schaffen

das die CDU an der Pole Position bei der LT Wahl in Thüringen vorbei rauscht..
Ich habe die Kämmerich Wahl live im mdr gesehen und habe bei der Nominierung eines unbekannten Kandidaten durch die AFD den Braten gerochen.
Das aber Merkel die Unverschämtheit beging, zu verlangen die Wahl rückgängig zu machen, habe ich nicht vorhergesehen. Das haben sich noch nicht einmal die SED Bonzen zwischen 49 - 89 gewagt. Und weiter, was auch kein Thema gestern war, die Vereinbarung zwischen CDU & Linken den Landtag nach einem Jahr zwecks Neuwahlen aufzulösen. 4Abgeordnete der CDU verweigerten danach 2 der Linkspartei und somit konnte der Rote Rammelow durchregieren. Das wäre z. b. ein interessantes innenpolitisches Thüringer Thema gewesen.
Was soll’s, warten wir die EU Wahl erst einmal ab.und ich kann mir auch nicht mi viel Fantasie vorstellen, dass die CDU in 5 Monaten rd. 10% wett machen kann.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Kurt Janecek | Fr., 12. April 2024 - 14:06

Will man zwei politische Kontrahenten gegenüberstellen und Fragen beantworten lassen, so sollten doch jedem beteiligten Diskutanten die absolut selben Fragen gestellt werden, wobei der Zuschauer bzw. Zuhörer sich dann sein eigenes Bild machen kann.
Nach Beantwortung der Fragen sollt max. zwei Gegenfragen gestellt werden dürfen um das Verständnis zu fördern und den Durcheinander der dazwischen Rederei zu unterbinden.
Wer trotzdem dazwischen redet muss ermahnt und notfalls aus der Runde genommen werden.
Fragen und Antworten sind für alle Beteiligten im gleichen Maße zeitlich zu begrenzen.

Ich schaue schon lange keiner Diskussionsrunden mehr zu weil sie mir zu parteiisch geführt und undiszipliniert durchgeführt werden.

manfred westphal | Fr., 12. April 2024 - 14:21

Gewinner des Duell: die deutsche Demokratie.
Das Duell wird Mauerspechte gebären, die die merz´sche Brandmauer einstürzen lassen wird, gut so für Deutschland.
Ergebnis für Höcke und Voigt: fifty---fifty. Note für die Mderatoren: 3+

Monique Brodka | Fr., 12. April 2024 - 14:23

Schwache Moderatoren. Voigt brachte das typische Politikergefasel. Wie Höcke richtig bemerkte: die CDU hat viele viele Jahre Zeit gehabt richtig zu agieren. Sie haben es nicht getan. Wer CDU wählt, wählt grün. Das ist Fakt. Höcke hätte ich mir überlegener gewünscht. Der war nervös. Wer wäre das nicht gewesen. „Alle auf ihn mit Gebrüll.“ habe abgeschaltet als Burgard nicht mehr aufhörte zu quengeln.

Kurt Walther | Fr., 12. April 2024 - 15:32

Die Moderatoren ließen nichts unversucht, Hoecke ins Wort zu fallen. Wenn dann gleichzeitig mehrere Personen reden, wird es für den Zuschauer schwierig zu verstehen. Von dieser Seite her war die Veranstaltung keine Glanzleistung der Moderatoren und des Senders. Aber meine Anerkennung dafür, dass der Sender "Welt" diese Veranstaltung angesichts der nun schon über ein Jahrzehnt andauernden massiven Hetze des Establishments gegen die AfD wagte.
Höcke hat sich gut geschlagen, konnte einige Unterstellungen und Anfeindungen gegen ihn und die AfD konterkarieren. Für mich ist er Punktsieger des Streitgesprächs.
Voigt gab sich als kämpferischer Staatsmann, redete nur in den altbekannten Worthülsen der Merkel-Ära.
Es ist aber genau diese Ära, die uns die Masse der heutigen Probleme geschaffen hat. Nicht nur die jetzige "Ampel", sondern alle Alt-Parteien haben versagt. Nun warte ich mit Spannung auf die Wahlen im September in Brandennurg, Sachsen und Thüringen. Ich bin mit dabei.

Christoph Kuhlmann | Fr., 12. April 2024 - 15:43

Wie will die CDU eigentlich mit der Linken koalieren. Ist das nicht ein Dammbruch in der Brandmauer?

Achim Koester | Fr., 12. April 2024 - 17:44

von den Moderatoren ein wenig Anstand zu erwarten? Besonders Frau Ohm tat sich durch ständiges Dazwischenreden mit schriller, keifender Stimme hervor, allerdings nur bei Björn Höcke.
Der zehnmal wiederholte Blödsinn, ob Herr Hocke die kulturlose Frau Özoguz ausweisen wolle, war schon bei der zweiten Wiederholung billig und polemisch. Im Übrigen hat jemand, der, obwohl hier geboren, die deutsche Kultur nicht kennt, für mich keine Bildung, und somit keine Berechtigung, in den Bundestag gewählt zu werden.
Herr Voigt hätte seine "Argumente" auf einen Knopf an der Brust drucken können, mehr war es inhaltlich nicht. Er wirkte mehr als hilflos.

Albert Schultheis | Fr., 12. April 2024 - 20:18

Es wird schon ziemlich klar, auf welcher Seite der Cicerone Schlott steht:
"und sein Versuch, sich am Ende des Abends das bürgerliche Mäntelchen erneut umzuhängen und Voigt die Hand zur Koalition zu reichen, wirkte wenig überzeugend."
Nach meiner Beobachtung hat das "Duell" zwei Punkte deutlich vor Augen geführt:
1. Das Gespräch hat gezeigt, wie fadenscheinig und verlogen der ganze Popanz um den "völkischen" Charakter des Satans hinter der Brandmauer eigentlich ist! Und wie ekelhaft und narzisstisch der kleine Dietrich Heßling von der CDU diese Karte immer wieder versucht hat auszspielen.
2. Wie sehr der vermeintlich skrupellose Hitler aus dem "Nazi-Schloss" durch 15 Jahre der Diffamierung, der körperlichen Bedrohung und des Rufmords
durch diverse Regierungsvertreter und ihre auserparlamentarischen Kampftruppen gegenüber sich und seiner Familie gelitten hat und wie sehr er mürbe geschossen ist. Er hätte bei vielen Fragen nüchtern Punkten können (zB Özoguz), aber er war zu verzagt dazu

auch für Ihren letzten Absatz. Ja, Herr Höcke ist kein Hitler und auch sonst kein Nazi. Aber er ist ein Mensch, was man ihm von der Seite der Bessermenschen problemlos absprechen und ihn darum jederzeit dämonisieren und attackieren darf. So auch andere AfD-Mitglieder. Schlimm.

Nein, Höcke waren nicht verzagt, ich kenne ihn aus vielen Reden auch aus der jüngeren Zeit. Er hatte diesmal nur dreiviertel der Power, die er normalerweise hat. Seine Stimme klang etwas heiser und er wirkte gesundheitlich leicht angeschlagen.

So etwas kommt eben vor und ist dann einfach Pech, ich vermute eine Erkältung, die er mit Tabletten bekämpft hat. Höcke war erkennbar, nicht voll fit. und ich habe wirklich viele Videos von ihm gesehen..

Stefan Jarzombek | Fr., 12. April 2024 - 21:39

Den Herrn Voigt kann ich für mich sofort in die gleiche Schublade stecken wie die Ampel.
Nichts als Worthülsen die selben ollen Kamellen die diejenigen bringen die an dem ganzen Dilemma schuldig sind nämlich die CDU.
Im Osten nichts Neues.
Warum es dann nicht mit Höcke versuchen, schlimmer kann es meines Erachtens mit ihm auch nicht kommen.
Allerdings wäre es den Versuch wert.
Voigt bringt keinen frischen Wind, er bedient nur seine Parteigenossen und plappert ihnen nach dem Mund, davon denke ich haben die Wähler im Osten jedoch reichlich die Nase voll.

Wolfgang Beck | Fr., 12. April 2024 - 22:12

Mal bei Wikipedia nachgeschaut: Höcke hat Wehrdienst geleistet, Voigt hat verweigert, hat also keinen Beitrag zum Schutz des demokratischen Rechtsstaates geleistet.

Hubert Sieweke | Fr., 12. April 2024 - 23:45

Es war zu erwarten, dass die WELT Moderatoren Breitseiten gegen Höcke und Schmusekurs mit Vogt inszenieren mussten. Die gesamte Mainstreampresse wäre gegen sie vorgegangen, hätten sie gewagt, objektiv und ausgewogen zu sein.
Trotzdem hat Hr. Höcke für mich einen besseren Eindruck gemacht, als ihm von den ALT-Parteien aus Angst jeweils nachgesagt wird. Das Vorhalten von Zitaten aus Wahlkampfreden, welches dann gerne umgedeutet wird, hat schon bei Aiwanger nicht gezündet.
Ob Hr Haldenwang nun Vogt als Verdachtsfall führt wegen seiner derben Beleidigungen (Reichskanzler, etc.) bleibt abzuwarten.
Vogt wusste nichts zu sagen, als er auf die Verantwortung der CDU unter Merkel in Sachen illegale Einwanderung angesprochen wurde. Die Moderation ging schnell dazwischen.
Das wohlgeübte Klischee, welches Höcke seit Jahren übergestülpt wird, kam nicht zum Zuge.
Vogt geriert sich als Staatsmann, obwohl im noch immer die Zustimmung in Th fehlt.
CDU will mit Grün Rot oder Links koalieren, schlimm.

Wolfgang Döbler | Sa., 13. April 2024 - 02:24

Auch diese angeblich sachliche Auseinandersetzung zeigt das alte Problem:

Die Parteien haben sich spätestens mit den Wahlerfolgen der Grünen darauf festgelegt, dass Kritik an Migranten und Migrationspolitik einer nicht erfolgten Auseinandersetzung mit dem "Faschismus" entspringt. So erklären sich auch die immerwährenden Versuche politische Gegner zu demaskieren.

Das Problem ist also nicht erst durch Merkels Kanzlerschaft entstanden, sondern bestand schon, als noch keiner an die Wiedervereinigung dachte. Vermutlich haben sie „vergessen“, dies ihren Ost-Kollegen zu berichten.

Aus dieser Falle kommen die bürgerlichen Parteien auch ohne einen klaren Gesichtsverlust nicht mehr raus. Den Gefallen, sich zum Faschismus zu bekennen, wird ihnen natürlich niemand tun.

Für die Sozialdemokraten ist es ohnehin zu spät. Scholz, Kühnert und Faeser haben den Deckel draufgemacht! Auf die sollte die CDU nun wirklich nicht mehr setzen.

Dietmar Philipp | Sa., 13. April 2024 - 08:52

Im Rahmen der Demokratie fand ich es nur folgerichtig und gut, dass sich beide Kontrahänden öffentlich äußern konnten.
Insgesamt war für mich die gesamte Veranstaltung sehr flach, sowohl von der Moderation als auch von den Kontrahänden.

Marianne Bernstein | Sa., 13. April 2024 - 09:32

Aus meiner Sicht war wie zu erwarten eigentlich die sinnlose Diskussion um das Hack-Brötchen bezeichnend für das gesamte Duell.
Ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass in Thüringen "gehackte Brötchen" gibt sondern Brötchen mit Gehacktem (Hacke-Peter!) oder einfach Hack(fleisch)brötchen.
Es hat kaum was Neues gebracht und wieder noch unterstrichen, dass eine sinnvolle, inhaltliche Diskussion nicht gewünscht ist. Das ist nicht die Schuld der AfD.

Brigitte Miller | So., 14. April 2024 - 09:13

«Höcke kein Faschist»: CDU-Staatsrechtler und Ex-Minister Rupert Scholz über die deutsche Krise, die AfD und grüne Ideologen"
WW-Interview mit Rupert Scholz.