Brandmauern verkleinern auch den eigenen Wohn- und Lebensraum / dpa

Strategien gegen rechts - Biedermann und die Brandmauer

Das Wort „Brandmauer“ hat Hochkonjunktur. Überall heißt es in diesen Tagen: „Die Brandmauer gegen die AfD muss stehen“. So sehr einem der Zuwachs der Rechten Sorgen bereiten muss, so gewiss ist es auch, dass Mauern nur zu einer weiteren „Vermiefung“ der Gesellschaft führen.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Spätestens seit der Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Kurzzeitministerpräsidenten von Thüringen ist das Wort in der Welt: Die Brandmauer zur AfD, so schallt es landauf, landab – und das bereits seit Februar 2020 –, sie müsse stehen. Das ist natürlich kaum mehr als eine sicherlich gut bis geradezu besser gemeinte Binse. Ein politischer Abzählreim; wahlweise auch ersetzt durch die „Brandmauer gegen den Hass“ oder die „Brandmauer der Demokratie“. Spätestens bei letzterer Modulation des eingangs zitierten Grundmotivs, das die Gesellschaft derzeit wie ein ausgeleiertes Gummiband zusammenhält, weiß man nicht mehr so ganz genau, wer hier eigentlich wen vor was schützt – die Brandmauer die Demokratie? Die Demokratie vor den Totalitären? Oder gar die Brandmauer vor der Demokratie selbst? Es ist ein großes Rätsel, das der damalige Ostbeauftragte der Bundesregierung Marco Wanderwitz (CDU) mit dieser abermaligen Durchführung des allseits beliebten Motivs vor zwei Jahren in der Chemnitzer Freien Presse zum Besten gab. 

Doch egal, wie die Brandmauer im Einzelfall auch verlaufen mag, fest steht: Es ist enger geworden – im Land, im Diskurs, zuweilen gar im eigenen Oberstübchen. Und ein wenig fühlt man sich als Bürger mit der Gnade der frühen Geburt – mithin als jemand mit noch einigermaßen historischem Bewusstsein – an die geistige Enge während der deutsch-deutschen Teilung erinnert; damals, als die Brandmauer gegen rechts zumindest im Ost-Berliner Politbüro offiziell noch „antifaschistischer Schutzwall“ hieß und sich die sozialistische Nomenklatura bei allem Gemauer am Ende nur in die eigenen Kleingeisterei einbetoniert hatte.   

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Enka Hein | Mi., 5. Juli 2023 - 18:48

...mit den Gegenargumenten?
Wir haben keine radikalisierende Mitte, sondern eine Linkslastige, die keinen Diskurs oder andere Meinung zulässt. Deshalb ist jeder Andersdenkende ein Rechter.
Was genau macht dem Autor Angst vor den Rechten. Merke die AFD ist NICHT die NSdAP. Aber die Linke ist Nachfolgepartei einer Mauermörder Partei der SED.
Und die will bekanntlich Reiche erschießen. Vergessen?
Die Linksgrünen sind durch die Institutionen gewandert. Jetzt halt durch die Organisationen.
Wenn's hilft.
Und welche "offene Gesellschaft"? Ist das die, die wir gerade in F sehen. Und die Olaf der Vergessliche hier nie kommen sehen wird. Völlig naiv.
Diese Gesellschaft will ich nicht.
Ich will innere Sicherheit, die mit Nichteinhalten von Art 16a GG aber seit 2015 gebrochen wurde.
Und wissen Sie was mir Angst macht?
Das anscheinend immer noch 15% eine kommunistisch faschistische Partei wie die Grünen wählen.
Das Grundübel in D.
Und Hand in Hand mit den anderen Antidemokraten der Blockparteien.

Brigitte Miller | Do., 6. Juli 2023 - 18:17

Antwort auf von Enka Hein

auch in der CH sind die Linken, ausgehend von den 68ern, die das so angekündigt haben, durch die Institutionen marschiert und sitzen heute dort und bestimmen den Diskurs.Die Bürgerlichen, ob aus Bequemlichkeit, Gutmütigkeit und/oder Besitzstandswahrung,machen mit oder geben einfach nach. Die Grünliberalen ( eine Unmöglichkeit, Grüne sind nie liberal) und die FDP sind selber links geworden,die SVP wird zunehmend von links ähnlich diffamiert wie die AfD. Nicht lustig.

Helmut Bachmann | Mi., 5. Juli 2023 - 19:23

Ein hervorragender Artikel. Leider werden die, die Schwarz und Weiß schlicht umkehren wollen, genauso wie die mit Blockwartmentalität, ihn nicht verstehen, oder den Inhalt so fürchten, dass sie motzen müssen.

Urban Will | Mi., 5. Juli 2023 - 19:51

doch habe ich meine Probleme mit dem Begriff „radikalisierte Mitte“.
Wer soll das sein?
Wähler, die zur AfD konvertierten?
Taten sie das wirklich, weil sie sich entschieden haben, sich zu „radikalisieren“, oder schlicht, weil sie sich sonst nirgendwo mehr verteten fanden?
Was ist so „radikal“ an d Tatsache, all den Schwachsinn in Sachen Gender, Energie, Klima, Migration etc. abzulehnen?
Oder gar die EU als marodes Gebilde in dieser Form abzuschaffen/ zu verlassen ?
Es ist doch wirklich mit Worten nicht mehr zu beschreiben, was für ein gotteserbärmlicher Schwachsinn i d letzten Monaten zusammenregiert wurde.
Hinzu dann noch die Vetternwirtschaft, das widerliche Totschweigen des Totalversagens in Sachen Zuwanderung u all die schwerwiegenden Folgen.
Längst fühlt dich ein sehr großer Teil dieses Volkes als Menschen zweiter Klasse im eigenen Land. Und nur e i n e Partei kämpft hiergegen an.
Ist das „radikal“?
Der „dialektische Sprung“ … Er muss v Seiten d Altparteien kommen.

wie kann „Mitte“ radikal sein, Mitte im eigentlichen Sinne, also im nicht-deutschen Sinne, ist weder links noch rechts, weder Fisch noch Fleisch, Mitte ist nie radikal, das kann gar nicht, das ist ein Wiederspruch in sich. Mitte kann per Definition eigentlich nur jemand sein, dem Politik egal ist, denn ansonsten ist man nicht Mitte und jemandem dem Politik egal ist kann nicht „radikal“ sein, wie soll das gehen?

Ansonsten stimme ich Ihnen zu Herr Will

Tomas Poth | Mi., 5. Juli 2023 - 20:21

Vermiefung von links, meinetwegen, ich würde eher sagen wir leiden an einer linken Selbstverstümmelung, auf der schon der grüne Schimmel wächst.

Markus Michaelis | Mi., 5. Juli 2023 - 20:44

die Grenzen des Sagbaren (und Denkbaren) so eng zu ziehen wie heute. Das sollte man deutlich von politischen Zielen trennen, die man gerne haben und dafür streiten kann. Aber man kann nicht immer mehr seiner politischen Ziele als so alternativlos erklären, dass eine Abweichung von diesen Zielen als menschenfeindlich gilt.

Es reicht auch nicht auf das Leid von Menschen oder Gewalt hinzuweisen - das berechtigt nicht eigenmächtig daraus abzuleiten, was daraus abzuleiten ist, wo man hinschauen muss, wo man nicht hinschauen sollte. All das kann man gerne tun, aber man kann nicht andere Menschen, die Dinge anders sehen, so abwerten wie heute.

Der Maßstab kann dabei auch nicht das Wohlergehen der ganzen Welt sein. Das ist größer als was wir verstehen und direkt beeinflussen können. Daraus abzuleiten, welche Menschen man abwerten darf (muss), weil sie die Gerechtigkeit in der Welt gefährden, geht zu weit. Man kann und soll seine Meinung vortragen, aber auch andere akzeptieren.

Karl-Heinz Weiß | Mi., 5. Juli 2023 - 21:11

16 Jahre lang wurde mit "Alternativlosigkeit" ausgegrenzt. Wie soll auf dieser Grundlage ein gemeinsamer Hausbau gelingen ? Erst vor einigen Tagen hat der amtierende Bundespräsident dafür die Großkreuz-Absolution erteilt, nach dem Verdienstkreuz für den Corona-Papst Drosten. Die etablierten Parteien haben
dank der aktuellen AfD-Repräsentanten Höcke und Weidel noch eine Gnadenfrist. Diese sollten sie nutzen.

Chris Groll | Do., 6. Juli 2023 - 18:23

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

zu Herrn Höcke kann ich nichts sagen Aber was haben Sie an Frau Weidel auszusetzen? Was hat sie falsch gemacht? Eine intelligente Frau. Lt Wikepedia
"Sie studierte Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und schloss 2004 als eine der Jahrgangsbesten ab.Von Juli 2005 bis Juni 2006 arbeitete sie als Analystin im Bereich Vermögensverwaltung bei Goldman Sachs in Frankfurt am Main. Anschließend schrieb Weidel eine Doktorarbeit beim Gesundheitsökonomen Peter Oberender an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Bayreuth über die Zukunft des chinesischen Rentensystems; 2011 wurde sie summa cum laude promoviert"
Ist es das unsägliche interview im Stern "Was können Sie eigentlich außer Hass, Frau Weidel?" Ich denke einfach mal der Mainstream kann nichts anderes als Hass und Diffamierung.
Und Gnadenfrist?? Deutschland hat keine Gnadenfrist mehr. Wenn die Menschen es merken, ist es bereits zu spät. Aber - wie schon einmal geschrieben - jeder wie er will.

Gerhard Fiedler | Mi., 5. Juli 2023 - 22:02

Sie schreiben: „Die Umfrageergebnisse für die AfD, eine Partei mit eindeutig profaschistischem und antidemokratischem Bodensatz, müssen jeden freiheitlich denkenden Menschen nachhaltig Sorgenfalten ins Gesicht treiben.“
Nein, Herr Hanselle, das tun sie nicht. Vielmehr freue ich mich über die aktuellen Umfrageergebnisse zugunsten der AfD. Ich habe die Schrecken des 2. Weltkrieges noch erlebt, bin in der DDR aufgewachsen und habe dort für mein freiheitliches Denken büßen müssen. Und nun muss ich von Ihnen so etwas lesen. Die AfD ist keine profaschistische Partei. Belegen Sie das doch bitte! Auch Sie errichten so eine Brandmauer! Das ist Hetze. Kennen Sie überhaupt das Parteiprogramm der AfD? Warum urteilen Sie nicht so über die SED-Nachfolgepartei und kommunistisch gesonnenen Grünen? Natürlich steht es Ihnen frei, eine demokratisch gewählte Partei und deren Wähler so zu beleidigen. Doch wenn der stellvertretende Chefredakteur vom Cicero so schreibt, muss ich mein Abo bei ihm überdenken.

mir geht dieses sach- und faktenlose AfD-Bashing auch gehörig gegen den Strich, denn ich sehe das es in der AfD wenige gibt die zu weit rechts stehen, die absolute Mehrzahl, auch der Führungsspitze, gehört aber dem Lager der ehem. CDU-Wähler an die der CDU wegen der Sozialistin Merkel den Rücken gekehrt haben!

Bei den Grünen, Linke und SPD sitzen bekennende Kommunisten, ohne daß es jemanden auch nur ansatzweise stören würde. Der Kommunismus ist der Erzfeind der Demokratie, wo bleibt da der gesellschaftliche Aufschrei, wenn sich Antidemokraten selbst zum Hüter der Demokratie erklären? Die SED-Nachfolgerpartei sitzt in diversen BL in der Regierung, sie hat sich nie von ihrer DDR-Vergangenheit distanziert, geschweige denn sie aufgearbeitet! Wo bleibt da der Aufschrei?

Die AfD vertritt das, was vor 40 Jahren noch bei der SPD konsensfähig gewesen wäre, sie wirkt nur extrem rechts, weil der Rest inkl. der „Mitte“ nach extrem weit links bewegt wurde!

So weit wie Sie in Ihrem letzten Satz gehen, will ich mich nicht anschließen. Der Cicero war zeitweise schon deutlich weiter auf Mainstreamkurs, als auch ich mir eine Kündigung überlegte.
Trotzdem muss ich Ihre Kritik im 1. Absatz unterstützen. Sind die Grünen eine in Teilen „faschistische“ (was ist das?) Partei? Wer (politische) Brandmauern aufbaut, der muss sich darüber im Klaren sein, dass er die Gesellschaft spaltet. Haben wir durch den „Clash der Kulturen“ nicht bereits genug Spaltung?
Man bedenke bei der Kritik an der AfD auch, dass die bisher einzige („Nazi“-)Klage gegen Herrn Höcke wegen des Ausspruchs „Alles für Deutschland“ erfolgt. Ist der Amtseid unserer Politiker (zum Wohle des deutschen Volkes) dann nicht auch zu beanstanden?

...für den klaren Kommentar, werter Herr Fiedler.

...für den klaren Kommentar, werter Herr Fiedler.

Sie haben absolut Recht. Nachdem ich diesen wirklichen Stumpfsinn von Herrn Naselle gelesen habe, ist mir glatt die Lust auf einen Kommentar vergangen. Es bleibt mir tatsächlich nur noch zu sagen: Die haben sie nicht mehr alle beisammen. Allesamt haben sie noch keine (wirklichen) Argumente für ihre unerträgliche Behauptungen geliefert, Deutschland wird von linksextremistischen Ideologen in Grund und Boden regiert, und die Journaille hängt sich an "robusten" Wörtern, an starken aber wahren Bezeichnungen der Zustände und der aktuellen Vernichtungspolitik auf. Ich kann nicht so viel fre.... wie ich ko.... muss!

Ingo Frank | Mi., 5. Juli 2023 - 22:02

Ja, wie erwähnt liegt AfD in Thüringen bei 34%. Was nicht erwähnt wird, Linke & CDU liegen bei rd 20%, SPD 10% Grüne + FDP bei rd. 5%.
Das diese Umfrage die Missbilligung der CDU die die RRG Minderheitsregierung toleriert , die Linken nach 2 Wahlperioden auch durch die Wahl Ramelos o h n e eigene Mehrheit nur teilweise wiederspiegelt ist klar. Den „Anteil“ der Berliner Regierung tut sein Übriges. Und nun? Ich sage’s ketzerisch: irgend etwas muß doch die AFD richtig machen, wenn sie mit 14 % führend ist und auch im Bund 20 % erreicht. Und die Kehrseite ist doch, was machen denn die anderen Parteien falsch? Reicht es von einer „Brandmauer“ nur zu reden, oder wäre es sinnvoller, das eigene Tun, die eigene Politik, die vorherrschende Medienmeinung zu hinterfragen.? Und wenn eine Koalition aus AFD & CDU i. Th. mit zwar nur mit 30% favorisiert wird (die anderen möglichen Koalitionen liegen alle dahinter) ist das auch eine kleine Ansage.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ingo Frank | Mi., 5. Juli 2023 - 22:52

Das ist genau das worauf ich anspiele wenn ich frage, was macht die AFD richtig und die anderen (Parteien & Medien) falsch?
Die Abstimmung über das GEG wurde von Bundesverfassungsgericht so eben gestoppt
Und nun die 1 Millionen Preisfrage: wem wird das nützen ?
Da kann nach einer Brandmauer hysterisch geschrien werden, sie bis in den Himmel versuchen zu bauen ………. gegen Dilettantismus & Arroganz schützt sie auch nicht, auch nicht die, die sich alle hinter der richtigen Seite der Brandmauer wähnen.
Abschließend die Frage, warum ein CDU‘ ler aus der 2. Reihe der den Eilantrag gestellt hat? Warum nicht der Suerländer ? Ist er kein Abgeordneter der DBT ?. Oder aus machtpolitischen ( den zukünftigen Grünen Koalitionspartner nicht zu verärgern ) Gründen ?
Und dann fragen sich die „Experten“ warum die CDU aus den Fehlern der Ampel nicht profitiert ?
Sie ist ein „wohlwollender“ Teil dieser unsäglichen Fortschrittskoalition.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Albert Schultheis | Mi., 5. Juli 2023 - 23:01

Mit Ihrer Anspielung auf die echte Mauer der Mauerschützenpartei, den "antiimperialistischen Schutzwall" mit Stacheldraht und Selbstschussanlage haben Sie ins Schwarze getroffen, Herr Hanselle! Die neue "Brandmauer" ist nichts anderes als die Wiedererrichtung dieser Mauer in den Köpfen der Bürger: Wehe ihr macht da rüber, dann knallen wir euch ab! Ihr werdet sozial geächtet, ihr werdet euren Job verlieren, weil wir euch bei eurem Arbeitgeber denunzieren und wir werden dafür sorgen, dass ihr nie mehr einen Fuß mehr auf den Boden bekommt! Die Drohungen der RotGrünen Khmer sind real und ihnen ist alles zuzutrauen - dumm und überheblich genug sind sie. Und es gibt kein Drüben mehr, in das man rübermachen könnte! Gedacht ist die Mauer zuvorderst für die CDU, damit sie sich ja nicht untersteht, mit der AfD Kontakt aufzunehmen. Denn dann wären absolute Mehrheiten möglich und das wäre der Tod von RotGrün, der Tod des Bullschitts. Also beschwört man den Voodoo der Brandmauer! Und der wirkt!

Wolfgang Borchardt | Mi., 5. Juli 2023 - 23:16

.. der versteckt sich hinter Mauern. Die sind meist ein Symptom der Schwäche, wie die Berliner Mauer auch. Die Verteufelung Andersdenkender mag undemokratisch sein, aber darum geht es nicht. Es geht einzig um den Machterhalt der etablierten Parteien,, unzer denen es nicht einmal eine echte Opposition gibt. , Wenn eine vernünftige Politik gemacht würde, bräuchte es keine AfD. Und für links sind alle Andersdenkenden rechts. Aber die "Nazikeule" nutzt sich ab. Dumme Poltik bei gleichzeitiger Vermehrung der Beamten und Bewirtungsgelder kommt nicht gut an.

Danke für diese Metapher.
Die Altparteien arbeiten an einer neuen "Berliner Mauer", sie mauern ihr marodes Alt-Parteinesystem ein, um sich vor dem Volk zu schützen.
Damals wie heute sind es die kollektivistischen Ambitionen einer alternativlosen Nomenklatura die dem Volk beibringen will wie es zu leben hat.

Gisela Hachenberg | Mi., 5. Juli 2023 - 23:32

Meine Güte, werter Herr Hanselle! Ich musste Ihren Text zweimal lesen. Bin aber auch nach dem zweiten Mal so schlau wie vorher. Was wollen Sie uns sagen? Klar, die AfD ist schlimmer als schlimm! „Sie muss jedem freiheitlich denkenden Menschen…“ Jetzt kommt die übliche Klatsche! Sie geben vor, was einem freiheitlich denkenden Menschen Sorgenfalten ins Gesicht treiben sollte? Nur zu. Mit treibt es Sorgenfalten ins Gesicht, wie diese Regierung mein Land (ich bin wohl älter als Sie) in den Ruin treibt. Lese gerade, dass das BVG das Heizungsgesetz von unserem Super-Wirtschaftsminister vorerst gestoppt hat. Was aber ein SPDler sofort kommentiert mit: „dann werden wir in den Ferien eine Sondersitzung einberufen. Und dann geht es durch“! Toll, ein Gesetz, das die Mehrheit der Menschen im Land ablehnt. Abgesehen von den anderen Gesetzen dieser Ampel, die die Bürger ablehnen. Wie stehen Sie dazu, werter Herr Hanselle? Alles paletti. Hauptsache nicht rechts!

Gisela Hachenberg | Mi., 5. Juli 2023 - 23:52

Fortsetzung meines Kommentars
Ich habe in der letzten Zeit nicht oft einen Cicero Artikel gelesen, der mich so erregt hat. Sie, werter Herr Hanselle, kennen die Wahrheit. Sie zitieren Laozi. Muss ich den kennen, muss ich den googeln? Nein, habe ich nicht nötig! Vielleicht schreiben Sie beim nächsten Mal einen Artikel, den ein normaler Mensch, der mit „Laozi“ nichts anzufangen weiß, aber deshalb nicht direkt Angstzustände bekommt, versteht. Und versuchen Sie, die Schnappatmung bei der nächsten AfD Umfrage in den Griff zu bekommen. Alles wird gut! Die Brandmauern stehen. Warum die Aufregung?

Hallo Frau Hachenburg. Stimme Ihrem Kommentar zu. Übrigens finde ich die meisten Kommentare sehr gut und kann Ihnen ohne Bedenke zustimmen.
Laotse sagte auch:
"Alle Dinge haben Zeiten des Vorangehens und Zeiten des Folgens, Zeiten des Flammens und des Erkaltens, Zeiten der Kraft und Zeiten der Schwäche, Zeiten des Gewinnens und Zeiten des Verlierens. Daher meidet der Weise Übertreibungen, Maßlosigkeit und Überheblichkeit."

Bernd Windisch | Mi., 5. Juli 2023 - 23:53

Der Begriff Brandmauer dient lediglich der Zementierung der bestehenden Verhältnisse.

Das fortgesetzte Zündeln in der Migrationspolitik findet vor nicht hinter der Brandmauer statt. Die Brandstifter sitzen warm und weich im Bundestag und lassen die Dinge einfach laufen, man übt sich in Verantwortungslosigkeit!

Ganz offensichtlich (abzulesen an der aktuellen Nervosität) wirkt die Entscheidung vieler Bürger sich an der Wahlurne zur Wehr zu setzten. Das ist nichts Schlimmes. Das ist Demokratie.

Ich für meinen Teil muss nicht mit Kevin oder Ricarda im Stuhlkreis sitzen und kann mit der Ausgrenzung durch die selbsternannten Wächter der Demokratie gut leben

Frankreich nimmt unsere Zukunft gerade vorweg:

"Die unkontrollierte Einwanderung und der radikale Islam sind echte Probleme für alle Länder der Europäischen Union. Sie treffen auf ein Frankreich, das sich in Auflösung befindet, dass nicht mehr arbeiten will und die internationale Deklassierung mit voller Wucht zu spüren bekommt."

Gerhard Leuner | Do., 6. Juli 2023 - 00:53

Eine nette Abhandlung über "Mauern", sehr sorgfältig und (scheinbar) wohl überlegt. Und dann - man glaubt es kaum - wird vom Verfasser selbst eine Mauer zu den neuen und angeblich so schlimmen Nazis aufgebaut, die offensichtlich kurz davor stehen, die Macht zu ergreifen. Und wieder hat die ebenso dümmliche wie kreischende Propaganda gesiegt. Schade, da hatte ich mir hier doch sehr viel mehr an Intelligenz, Analysefähigkeit und auch Selbstachtung erwartet.

Kai Hügle | Do., 6. Juli 2023 - 06:27

Ich bin immer wieder ein wenig überrascht, wenn Sie und Ihre Kollegen in diesem Magazin sich mehr oder minder kritisch über die AfD äußern, obwohl der Cicero doch in vielen Fragen (ÖRR, Corona, Reichsbürger, Klima etc.) Positionen vertritt, die denen dieser Partei sehr ähnlich sind.
Mit dieser Ausrichtung hat man eine Leserschaft kultiviert, die sich in wüster Rhetorik über die sog. "Altparteien" überbietet und voll auf eine Gruppierung setzt, die Sie zurecht als "profaschistisch" und zuständige Behörden z. T. als "gesichert rechtsextrem" bezeichnen.
Von daher wäre es vielleicht angebracht, sich zu fragen, inwiefern diese Form der Berichterstattung zu dieser Polarisierung beiträgt.
Herr Krischke hat kürzlich zu Mäßigung aufgerufen. Foristen wie Hein, Fiedler Funke oder Schultheis, um nur einige zu nennen, erreicht man damit natürlich nicht mehr; aber vielleicht Sie und speziell Herrn Paul?

Hans Jürgen Wienroth | Do., 6. Juli 2023 - 17:06

Antwort auf von Kai Hügle

Sehr geehrter Herr Hügle,
Sie greifen hier die Kommentatoren des Cicero als AfD-Anhänger (und Undemokraten?) an. Ich empfehle Ihnen die Kommentare anderer Medien wie Focus, Welt, NZZ usw., die nicht dem explizit sozialistisch / kommunistischen Spektrum (TAZ, Funke usw.) angehören. Da wird munter gegen die Berichterstatter / Autoren gewettert, ob sie denn die Leser auf den Arm nehmen wollen.
Die Kommentatoren des Cicero stehen mit ihrer Meinung also nicht allein. Vielleicht ist es wie beim Geisterfahrer auf der Autobahn, dem mehr entgegenkommen als in seine Richtung fahren.

Alexander Brand | Fr., 7. Juli 2023 - 06:55

Antwort auf von Kai Hügle

Ihresgleichen leiden. Für Sie gibt es nur schwarz/weiß, sie können und wollen nicht differenzieren, sie müssen in Schubladen denken, denn nur so funktioniert Ihr Weltbild.

Die Welt und die Menschheit lassen sich aber nicht in Schubladen aufteilen, einzige Ausnahme: der Linksmensch, denn er funktioniert IMMER nach dem selben Prinzip der absoluten Intoleranz, der Ausgrenzung, des Schubladendenkens, der Zerstörung, das belegen Sie und Herr Lenz immer wieder aufs Neue auch wieder mit diesem Kommentar.

Und weil das so ist, liegen Sie fast immer daneben.

Kai Hügle | Do., 6. Juli 2023 - 06:38

Und ein Magazin für politische Kultur, das seinen Foristen ausdrücklich untersagt, Aussagen durch Links zu externen Webseiten zu belegen, darf sich natürlich nicht darüber wundern, wenn sein Kommentarbereich mit Fake News und verschwörungstheoretischem Irrsinn geflutet wird. Auch das trägt zu einer Verrohung des Diskurses bei, von der eine Partei wie die AfD profitiert.

Armin Latell | Fr., 7. Juli 2023 - 08:11

Antwort auf von Kai Hügle

20% brauner Bodernsatz, und es wird immer mehr, sorgt natürlich dafür, dass die AfD profitiert. Da hoffe ich doch ganz klar auf noch mehr. "verschwörungstheoretischer Irrsinn"? Das ist genau ein Fake nach meinem Geschmack, nämlich allen anderen den eigenen Irrsinn vorzuwerfen um sich dann über die "Verrohung des Diskurses" zu echauffieren. Sind Sie eine Schneeflocke? Nee, nee, Herr Hügle, die AfD profitiert, weil ihr Programm einfach das bessere ist, das erkennen immer mehr Wähler. Ich gebe aber gerne zu, dass das keine Kunst ist bei all den anderen Einheitsparteiprogrammen, die bei Verwirklichung für Deutschland nur noch weiteren und tieferen Abstieg bedeuten.

Christoph Kuhlmann | Do., 6. Juli 2023 - 06:59

dieser Gesellschaft sind voller asymmetrischer sozialer Beziehungen. Wer in den Organisationen dazu neigt einem Vorgesetzten zu widersprechen, der weiß, wovon ich rede. Das fatale ist, dieses Prinzip auf totalitäre Weise auch noch auf politische Organisationen zu übertragen wird. Ich spreche jetzt erstmal von der CDU, insbesondere unter Merkel. Wenn dann noch durch diffamatorische Akte, die Bandbreite des Sagbaren in der veröffentlichten Meinung immer weiter eingegrenzt wird. Weil zwischen diesem sogenannten rechten Bodensatz und anderen Kritikern an den Linksaußen Positionen nicht unterschieden wird, dann schafft sich die Demokratie praktisch selber ab. Es entsteht das Motiv, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Wobei ich die Verteufelung lieber den anderen überlasse. Ich kenne keinen Bodensatz. Ich kenne nur Menschen, mit denen ich diskutieren kann, ohne diffamiert oder bedroht zu werden und solche, mit denen ich es nicht kann. Es gibt kein anderes, demokratisches Kriterium.

Gerhard Lenz | Do., 6. Juli 2023 - 09:39

nicht automatisch zwischen Wählern. Das sieht man in diesen Tagen. Besonders im Osten, wo man trotzig-infantil zeigt, dass man anders tickt. Die bestens bekannte Studie, wonach eine stattliche Zahl glaubt, Deutsche seien "natürlich überlegen" und "Juden hätten (mal wieder) zu viel Einfluss, verdeutlicht nur, wonach man sich dort sehnt. Diese Menschen kann man wahrscheinlich gar nicht mehr erreichen.
Es ist bezeichnend, wenn AfD-begeisterte Foristen fordern, die "Anderen" müssten auf die AfD zugehen. Im Klartext: Jene, die fragwürdige Einstellungen teilen, die Andersdenkende als "Vaterlandsverräter" oder "Schädlinge (in diesem Forum!)" bezeichnen, zum freundlichen Miteinander einladen. Das funktioniert kaum.
Der Satz: "Jeder Mensch ist ein Teil des Hauses", so schön er klingt, ist beliebig. Umfasst das auch Menschen mit Migrationshintergrund, die Teil des europäischen oder nur deutschen Hauses sind?
Welche Antworten gibt es vor, welche hinter der Brandmauer? Völlig unterschiedliche!

Peter Sommerhalder | Do., 6. Juli 2023 - 10:58

eine Mitte-rechts Partei geblieben wäre, wäre die AfD vermutlich nicht mal eine 5% Partei.
Wenn die CDU eine Mitte-rechts Partei geblieben wäre, würde die CDU jetzt wegen der Ampel-Regierung extrem profitieren. Die CDU hätte vermutlich sogar gegen 50%...

Ernst-Günther Konrad | Do., 6. Juli 2023 - 12:19

Ich bin da bei einigen Aussagen von Ihnen Herr Hanselle nicht einverstanden und meine Mitforisten haben bei einigen dieser Aussagen auch schon berechtigt und auch in meinem Sinne argumentiert. Sieht man mal von Herrn Höcke und dem ein oder anderen AFDler ab, die man sicherlich zweifelhaft beurteilen kann. Sagen Sie mir doch mal bitte, wer der AFDler um BT demokratiegefährdend sein soll. Haben Sie deren Reden schon mal inhaltlich aufgearbeitet? Ich lese da nichts, auch hier im Cicero nicht, wenn nicht gerade ein Satz oder Wort skandalisiert wird. Das Parteiprogramm, die Inhalte der Reden von AFD-Abgeordneten im BT und in den L-Tagen, da höre ich immer nur die Forderung, die Regierung müsse endlich zu demokratischen Spielregeln zurück finden. Nur weil teils mit drastischen Worten, die vom Volk erlebten Missstände angesprochen werden, kann man doch die Partei und die Wähler nicht als rechtsradikal oder extremistisch und schon gar nicht als brauner Bodensatz bezeichnen. Wer baut Mauern?

Armin Latell | Do., 6. Juli 2023 - 14:20

möchte sich der Cicero ein anderes Klientel zulegen, analog dieser Regierung, die sich gerade ein anderes Volk zulegt. Anders kann ich diese widerwärtigen, denunziatorischen Artikel in dieser Häufigkeit nicht interpretieren. Ist natürlich eine legitime, unternehmerische Entscheidung.

Hans-Hasso Stamer | Do., 6. Juli 2023 - 17:12

Auch hier wieder. Die AfD wäre gar nicht so schlimm, wenn da nicht dieser rechtsextreme Rand wäre. Ich habe mich 2015 angefangen für die Partei zu interessieren. Und habe gleich bei Höcke angefangen, diesen Bodensatz zu suchen. Allerdings habe ich ihn nicht gefunden, Ich habe sein Buch gelesen und sämtliche Reden. Nichts. Dann habe ich angefangen, die Wikipedia auseinanderzunehmen. Das war eine professionelle Arbeit eines NGO-Aktivisten voller Strohmannargumente, entstellter Zitate und nur einem einzigen bedenkenswerten Argument: Landorf Ladig hätte tatsächlich Björn Höcke sein können. Man weiß es nicht.

Aber ich bin mal davon ausgegangen und habe mir den strittigen Artikel als Faksimile besorgt. Und dann blieb nichts mehr übrig: es war ein völlig normaler Essay über Liberalismus, der so überall hätte erscheinen können. Allerdings ist er in einer Zeitschrift der NPD erschienen. Das ist, wie Angela sagen würde, unentschuldbar. Immerhin also "Kontaktschuld". Braun war aber gar nichts.