Problembären müssen leider draußen bleiben / dpa

Berlinale lädt AfD-Abgeordnete aus - Kunst als Safe Space Gleichgesinnter

Die Berlinale lädt öffentlichkeitswirksam zuvor eingeladene AfD-Politiker wieder aus. Es ist für ein Filmfestival nicht nur anmaßend, die politische Gesinnung seiner Zuschauer zu prüfen. Es verrät auch den Wert, der die demokratische Kunst des Theaters und des Films auszeichnet.

Bernd Stegemann

Autoreninfo

Bernd Stegemann ist Dramaturg und Professor an der Hochschule für Schauspiel (HfS) Ernst Busch. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen von ihm das Buch „Die Öffentlichkeit und ihre Feinde“ bei Klett-Cotta und „Identitätspolitik“ bei Matthes & Seitz (2023).

So erreichen Sie Bernd Stegemann:

Die Ausladung der AfD-Abgeordneten von der Berlinale widerspricht nicht nur demokratischen Tugenden, sie ist auch ein Angriff auf das, was die Kunst des Films ausmacht. Film ist ebenso wie Theater und Musik eine Kunstform der Öffentlichkeit. Das Theater wurde nicht zufällig gleichzeitig mit der Demokratie im antiken Athen erfunden. 

Die Bürger, die zugleich die Macht über die Geschäfte der Polis hatten, wollten sich im Theater zusammenfinden. Denn beim Anschauen der Tragödien konnten sie gemeinsam erleben, wie schnell ein Konflikt unlösbar werden kann und wie blutig ein unlösbarer Konflikt für die Stadt wird. Die streitlustigen Athener waren klug genug, sich immer wieder zu versichern, dass sie nicht einer Meinung sind, aber dennoch zu einer Polis gehören. Seitdem gehört es zum Kern demokratischer Weisheit, die fremde Meinung nicht zu verdammen, sondern sie im Wettbewerb der Argumente um Stimmen kämpfen zu lassen. 

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Tomas Poth | Fr., 9. Februar 2024 - 17:42

Das folgt nur dem Skript der rotgrün Bolschewisten der letzten 5 Tage.
Der angefachte Hype dieser Anti-Demokraten wird von der Realität eingeholt und sich im Sande verlaufen.
Wir dürfen uns darauf freuen.

Walter Bühler | Fr., 9. Februar 2024 - 18:30

Herr Stegmann, ein Theater, nämlich das "linke" Berliner Ensemble, hat am 17.1.2024 an der feierlichen Inszenierung und Vermarktung der "Recherche" eines semistaatlichen Privatunternehmens mit dem humorvollen Namen "correctiv" mitgewirkt (
https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/correctiv).

Manche Künstler haben natürlich schon längst bemerkt, dass es sich lohnt, kreative Unfruchtbarkeit mit gewaltigem Getöse unter einem gewaltigen politischen Anspruch zu verbergen.

Bei dem darauf beruhenden Wettbewerb um die regierungsfrömmste Anpassung kann die Berlinale nicht zurückstehen, die doch so sehr von der Bundes-Kultur-Ministerin abhängt. Posten und Subventionen wären bedroht, wenn da ein Spalt auftreten würde.
Künstler und correctiv-Journalisten müssen halt auch leben, und zwar oft vom Staat.

Daraus ergibt sich die alte Regel: Brav sein im Sinne der Obrigkeit, dann wird die Staatsknete schon reichlich fließen. Diese uralte Maxime bewährt sich auch 2024 unter der Ampelkoalition.

Siegfried Gillecke | Fr., 9. Februar 2024 - 18:33

Was wird dagegen unternommen? Grundgesetz, Artikel 3(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

Osvaldo | Fr., 9. Februar 2024 - 18:40

sondern um die vermeintlich richtige Haltung. Traurig, das Kind wird mit dem Bad ausgeschüttet. Was wird den Bürgern anderes übrig bleiben, als nachzuplappern, was ein moralisch unantastbarer "Mainstream" ihnen vorgibt - um nicht ausgegrenzt zu werden. Auch so kann Sozialismus funktionieren - ganz ohne Blockwart.

Peter William | Fr., 9. Februar 2024 - 19:01

mein Kommentar aber es passt trotzdem ganz gut zu diesem Thema. Wenn man sich den Umgang anschaut den die Berlinale mit dem politischen Gegner pflegt, könnte auch von Mobbing gesprochen werden. Wie allseits bekannt haben 9/10 Menschen halt viel Spaß daran. Dies wird, so denke ich, halt ebenfalls auf diese Veranstaltung zutreffen.

Einige der Dystopien die in Black Mirror behandelt wurden sind durch den schnellen technischen Fortschritt wohl schon eingetreten. Die junge Generation kennt es auch nicht anders und wurde mit diesen Techniken "sozialisiert". Mal sehen welch andere Szenarien noch folgen werden.

Elisabeth Werner | Fr., 9. Februar 2024 - 19:53

Gibt es da nicht so etwas wie ein Antidiskriminierungsgesetz bzw. Allgemeines Gleichstellungsgesetz, wonach, neben dem Geschlecht, der Religion, der ethnischen Herkunft oder der sexuellen Identität, auch niemand wegen seiner Weltanschauung benachteiligt werden darf?
Dieses Gesetz scheint, zumindest was die Weltanschauung angeht, schon länger außer Kraft gesetzt zu sein.
Wo bleibt da der/die Antidiskriminierungsbeauftragte?
Ich glaube, dass es bei dem woken Publikum nicht nur für die Veranstalter irgendwie Mut gebraucht hätte, AfDler einzuladen, sondern es hätte wohl auch umgekehrt für die AfDler Mut gebraucht, sich dort unter lauter regelrecht feindlich Gesinnte zu begeben.

Christa Wallau | Fr., 9. Februar 2024 - 20:03

lieber Herr Stegemann.
Jedem echten Demokraten und toleranten Menschen müßte Ihre Argumentation sofort einleuchten.
Aber leider gibt es davon offenbar auch unter den Theater- und Filmleuten zu wenige bzw. ihre Angst vor dem Mainstream der Medien ist so groß, daß sie es nicht wagen, sich mutig dagegen zu stellen. Diffamierung ist ja auch wirklich in jedem Falle vorprogrammiert, sobald sich jemand auch nur in die Nähe der AfD wagt.

Naumanna | Fr., 9. Februar 2024 - 20:08

Die momentane Leitung der BERLINALE ist aus den verschiedensten Gründen eine Katastrophe - das setzt jetzt dem Fass die Krone auf. Danach muss sofort geklagt werden. Was bilden sich diese inkompetenten Leute denn ein? Wer sind sie? Kaiser von China? Totalitarismus put

Henri Lassalle | Fr., 9. Februar 2024 - 20:23

alarmierend. In letzter Zeit faselte man oft von einer "Gefahr für die Demokratie", machte damit Klamauk auf den Strassen - hier haben wir die Gefahr.

Bernd Windisch | Fr., 9. Februar 2024 - 20:36

Ich kann verstehen, dass Sie kein Linker mehr sein wollen. Ich will das auch nicht.

"So vertieft sich die Spaltung der Gesellschaft, und keines der Probleme, für das die AfD das Symptom ist, wird angegangen."

Für welches Problem ist die AFD Symptom?

"Ihre Begründung lautet, dass Forderungen nach „Zuwanderungsrestriktionen und Massenabschiebungen“ dort „nicht willkommen“ sind. " Wenn diese Forderung stimmt und unbegrenzte Zuwanderung und unterbleibende Abschiebungen willkommen sind, haben wir es mit Radikalen zu tun die Politik außerhalb geltenden Rechtes fordern. Man ist Teil des Problems nicht die Lösung.

Die Wirtschaft lahmt und das Geld wird knapp. Ich bin gespannt, was die "Kulturschaffenden" sagen, wenn im Zuge sich verschärfender Verteilungskämpfe Subventionen ausbleiben.

Unbegrenzte und unkontrollierte Masseinwanderung in die sozialen Sicherungssysteme muss man sich leisten können. Auf 48,2 Milliarden Euro addierten sich die Kosten in 2023. Fast einmal die Bundeswehr.

Stefan Jarzombek | Fr., 9. Februar 2024 - 21:46

die Gesetze der 1930er Jahre, wo es bestimmten Personengruppen nicht mehr erlaubt war am gesellschaftlichen Leben in Deutschland teilzuhaben.
Es erinnert mich an die Apartheid in Südafrika und die Trennung zwischen Schwarz und Weiß im Süden der USA.
Wann ist genug und das Maß voll?

Wolfgang Borchardt | Fr., 9. Februar 2024 - 21:56

In Deutschland scheint man dafür sehr anfällig zu sein. Mal links, mal rechts. Ob dieses Land jemals wieder in der Mitte ankommt? Die kommt wohl gar nicht mehr vor.

Urban Will | Fr., 9. Februar 2024 - 22:45

oder besser: Seit an Seit, dann kam immer mehr die Kultur dazu.
Und seit einiger Zeit marschieren sie alle Seit an Seit gegen... „Rechts“, wie sie es nennen.
Und hinzu kommt: Hass. „Ganz... hasst die AfD“ tönt es aus vielen Städten. „AfDler töten“ tönt es dazu. Kennzeichen des Mobs.
Man ist stolz und klopft sich gegenseitig auf die Schultern, nicht merkend, dass man dabei ist, genau so zu werden wie einst die waren, die man nun meint, in Form einer Partei, die nichts anderes macht als zu hinterfragen, zu kritisieren, ja auch zu polemisieren, da es ohne nicht mehr geht in diesen Zeiten, die aber primär opponiert, bekämpfen zu müssen.
Der letzte Schritt in den Totalitarismus - wir werden es wohl noch dieses Jahr erleben -, wird die vom berauschten Mob bejubelte unmittelbare physische Gewalt gegen die Blauen sein. Unter dem wohlwollenden Schweigen der hohen Politik.
Und irgendwann wird man auf die Frage, wie all das kommen konnte, die gleichen Antworten hören, die man schon kennt.

Peter Saulus | Sa., 10. Februar 2024 - 00:53

Mit über 10 Millionen von unseren Steuergeldern mitfinanziert, erdreistet sich der Veranstalter einfach so, demokratisch gewählte Abgeordnete ausladen. Bananas kann ich da nur sagen.

Markus Michaelis | Sa., 10. Februar 2024 - 02:37

scheint mir noch nicht das ganz große Problem. Jeder hat das Recht unter sich zu bleiben - bis zu einem gewissen Grad auch staatlich geförderte "Großgruppen". Niemand muss die AfD mögen, dass einige Dinge dort, auch scharf, kritisiert werden, finde ich gut. Das ist soweit alles in Ordnung.

Auf Berlinale.de lese ich aber dazu: "Forderungen nach einer homogenen Gesellschaft, nach Zuwanderungsrestriktionen und Massenabschiebungen, homophobe und queerfeindliche oder rassistische Äußerungen bis hin zu schlimmem Geschichtsrevisionismus und klarem Rechtsextremismus – all das findet man bei der AfD." Das soll den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprechen.

Hier muss man auseinanderhalten, was man in Bezug auf die AfD begründen sollte und was gar nicht geht. So wie der Satz dasteht, ist er für mich vollkommen gruselig und irgendwann ist eine Grenze überschritten, dass ich auch denke, man sollte aufstehen, auch wenn das sehr weh tun kann.

Wo gibt es Forderungen nach einer homogenen Gesellschaft bei der AfD??
Wollen Sie, Hr. Michaelis, sich an dieser Lügenverbreitung beteiligen?

Niemand muß die AfD mögen, ganz richtig - aber niemand muß auch die ungeregelte Massenmigration mögen.
Hier zeigt sich die Verlogenheit der rotgrünen Blase, sie geht nämlich genau so mit der Mehrheit in der Bevölkerung um, wie es der AfD unterstellt wird.
Sie unterwirft die Deutsche Bevölkerung ihren ideologischen Zwangsmaßnahmen, die da sind:

Ihr müßt die Massenmigration hinnehmen
Ihr müßt das Nicht-Abschieben hinnehmen
Ihr müßt unseren Rassismus euch gegenüber hinnehmen
Ihr müßt den Umbau der Grundwerte und der Demokratie nach unseren Vorgaben hinnehmen.

Das rotgrüne Rattenpack muß in seine Löcher zurückgescheucht werden. Das ist das einzige Muß unserer Gesellschaft wenn sie als Demokratie überleben will. !

Kai Hügle | Sa., 10. Februar 2024 - 18:48

Antwort auf von Tomas Poth

"Rotgrünes Rattenpack"...

Interessant, was die Cicero-Redaktion so unter "sachlichen Inhalten" versteht. Stellt sich mal wieder die Frage, was man hier schreiben muss, um nicht freigeschaltet zu werden...

Markus Michaelis | Sa., 10. Februar 2024 - 21:03

Antwort auf von Tomas Poth

Ich teile ja viele Kritik. Von Rattenpack und Löchern würde ich nicht reden, mir ginge das zu weit. Klar, die "andere Seite" redet auch von Rassisten und Nazis, also maximalen Abwertungen. Trotzdem: zum Einen bringen diese gegenseitigen Verteufelungen nichts, zum Anderen lenken sie von der Tatsache ab, dass natürlich auch "Rot-Grün" Millionen Menschen vertritt (und sicher auch Aspekte, die ich gutheiße). Der Fehler ist aber gerade, dass Rot-Grün mit dem Anspruch antritt, universelle Werte und die Menschheit zu vertreten, was (für mich) offensichtlicher Unsinn ist (auch eine Anmaßung). Umgekehrt vertreten viele Kritiker von "Rot-Grün" auch viele Menschen, sicher aber auch nicht ganz Deutschland und auch nicht die ganze Welt. Das bleibt auch so, wenn man alle Verdrehungen (oder Lügen) abzieht. Ich denke, dass sich das irgendwie in politischen Aussagen und Zielen ausdrücken sollte - was für mich aber genau nicht heißt, dass wir jetzt die eine universelle Gesellschaft für alle anstreben.

"Forderungen nach einer homogenen Gesellschaft, nach Zuwanderungsrestriktionen und Massenabschiebungen, homophobe und queerfeindliche oder rassistische Äußerungen bis hin zu schlimmem Geschichtsrevisionismus und klarem Rechtsextremismus – all das findet man bei der AfD."

ist der Satz glatt gelogen. Das ist gruselig.

Stefan Teschner | Sa., 10. Februar 2024 - 03:11

Obwohl die Richtigkeit der angeblichen "Correctiv"-Enthüllungen zu dem sogenannten, gar nicht so geheimen "Geheimtreffens" zunehmend in Zweifel gezogen werden darf und obwohl natürlich klar ist, dass man mit dieser Entscheidung schlicht der Konfrontation mit den Protestierenden aus dem Weg gehen wollte, nutzt man dieses Geraune nun, um eine Kontaktschuld der AFD-Kulturbeauftragten zu konstruieren.
Ich empfinde dieses Verhalten als schäbig und unwürdig.
Der Journalist Robin Alexander hat in einem Podcast ausdrücklich der Haltung von Claudia Roth zugestimmt, die die Einladung der fachlich zuständigen AfD-Abgeordneten mit dem Hinweis auf die "demokratische Praxis und dem Respekt der Bundesregierung vor dem Parlament und seinen gewählten Abgeordneten" verteidigt hat.
Meinen Respekt für Frau Roth, der ich diese klare Haltung ehrlicherweise nicht zugetraut hätte - mea culpa.
Für die Leitung der Berlinale kann man nur Hohn und Häme übrig haben-ein weiterer Tiefpunkt der politischen Kultur.

Sabine Lehmann | Sa., 10. Februar 2024 - 07:13

Der Büttel hat es viele im Land der Bücklinge. Der Deutsche war schon immer ein typischer Mitläufer, Heldentum, das war noch nie seins. So wechseln die Herrscher, das artige Völkchen nicht. Anfangs ganz ohne Druck, war der vorauseilende Gehorsam schon sehr verbreitet, seitdem das Regime, seine Helfer und Günstlinge die Zügel noch etwas angezogen haben, fallen sie um wie die Fliegen die Letzten Freigeister. Inzwischen hat es ja auch, ganz so wie es sich für eine aufstrebende Diktatur gehört, ganz beeindruckende Konsequenzen, wenn man der Einheitspropaganda nicht folgen mag. Die Kariere im Arsch, die Kündigung im Briefkasten, die öffentliche Hinrichtung, die gesellschaftliche und private Ausgrenzung, Banken, die Konten kündigen, Vermieter ebenfalls u. schlussendlich Freunde und Familie, die die Ächtung deiner Person organisieren.
Wie gesagt, jede Diktatur strebt nach Erhaltung. Mit Kunst u. Medien als Fürsprecher ist ihre Existenz gesichert. Und die Wirtschaft? Egal, die ist eh im Arsch.

Armin Latell | Sa., 10. Februar 2024 - 07:13

diesen wirklich dummen Theaterfunktionären sämtliche öffentliche Gelder entziehen, dann könnten sie sich in ihrer Blase ihrer richtigen, gute Haltung versichern. Immer wieder: die unter der dünnen Decke des "nie wieder ist jetzt" bedeckte Gesinnung der Generation 1933 bricht sich wieder Bahn, allüberall in Dummland. Diese demokratischen Analphabeten sterben im deutschen Wesen wohl nie aus, ist wohl genetisch vererbt.

Chris Groll | Sa., 10. Februar 2024 - 09:53

Darum sind der Film/Theater auch im Niedergang. In den USA wie hier in Europa.
Man will hüben wie drüben zu den Richtigen zu den Guten gehören. Allerdings gibt es in den USA mehr Menschen, die sich nicht davon beeindrucken lassen, die dagegen steuern.
In Westeuropa und vor allen Dingen in Deutschland herrscht eine Doppelmoral, die zum Himmel stinkt.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 10. Februar 2024 - 10:01

Collien Ulmen-Fernandes hat Angst vor der AFD und Desiree Nosbusch warnt vor der AFD laut BILD und Focus. Wer gestern Abend sich die Fernsehfastnacht "Mainz wie es singt und lacht" angesehen hat, findet eine weitere Bestätigung dafür, dass nur noch "Haltungskünstler" erwünscht werden. Überall das gleiche. Man schützt angeblich die "Demokratie und das GG", postuliert überall Toleranz und Freiheit und macht in Wahrheit was? Und dann glaubt man wirklich, die paar Claqueure gekaufter und protegierter Parteigänger auf den Straßen im "Kampf gegen rechts bzw. gegen die AFD" würden ihnen die Wahlen retten? Die Politik hat vollen Durchgriff in allen Lebensbereiche gewonnen und merkt nicht, dass sich immer mehr Bürger von diesen autoritären Staats Gefährdern abwenden. Und wenn es vorbei ist wird man sagen über diese Mitläufer: "Auch sie haben mitgemacht". Und die Mitläufer werden behaupten: "Das hätten sie alles nicht gewusst". Es wiederholt sich manches. Schönes Wochenende allen Foristen.

Auch ich wünsche allen, die hier schreiben, ein fröhliches und entspanntes Wochenende.
Der Furor, mit dem jetzt die AfD bekämpft wird, war mit jedem Prozent mehr Zustimmung für diese Partei zu erwarten.
Als ob jemals eine herrschende Clique ihre Macht ohne Ausschöpfung aller verfügbaren Methoden (legaler, illegaler, übelster) aufgegeben hätte!

Gerhard Lenz | Sa., 10. Februar 2024 - 11:38

und schon kann Herr Stegemann wieder über sein Lieblingsthema referieren, die verhasste "Identitätspolitik", über die er sogar ein Buch verfasst hat.

Er redet irgendwas von "Kunst für alle" und meint, man dürfe AfDler nicht ausschließen - also jene, die ständig an moderner Kunst oder experimentellem Theater rummäckeln und mehr deutschen Schlager im Radio fordern, weil ihnen das alles sonst irgendwie nicht nahe genug am plumpen Teutonentum angesiedelt ist, dass in ihren Köpfen idealisiert wird. Herr Stegemann bleibt sich eben treu: Links will er ja nicht mehr sein, seitdem eine Frau Wagenknecht das neueste Lafontaine Projekt BSW gar nicht mehr als "linkes Projekt" darstellt, sondern nur noch als Heimat für Unzufriedene, denen die AfD noch eine Spur zu radikal ist. Und so spricht er im Sinne jener, für die eine ordentliche Identität zuvorderst an eine migrationsfreie Abstammung gekoppelt ist, und deren Kunstverständnis dem der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts ähneln dürfte.

Markus Michaelis | Sa., 10. Februar 2024 - 13:11

Zu dem oben zitierten Berlinalesatz: es geht nicht darum, dass Kritik an der Mitte bedeutet, dass "die Anderen" Recht haben - es geht um öffentliche Äußerungen einer "Mitte", die an Machtstellen sitzt. Da ist eine besondere Kritik angebracht. Homophobe, queerfeindliche und rassistische Äußerungen können zurecht Menschen tief erschüttern - auch wenn diese "privat" und von einzelnen vorgebracht werden. Politisches Misstrauen ist dann berechtigt. Es ist aber ein Unterschied, ob man an der Macht ist und Aussagen ein durchdachtes, breit vertretenes Programm sind. Es gibt auch Äußerungen von linken Jugendgruppen, religiösen oder migrantischen Gruppen, die andere erschüttern - das ist noch kein Programm.

Was Homogenität und Zuwanderung angeht, kann man das nicht wie in diesem Satz zu für die Menschheit verbindlichen Aussagen erklären. Das ist für mich gruselig. Jede Gesellschaft ist auch homogen, nach ihren Kriterien, und nicht-homogen, nach anderen Kriterien. Da sollten wir viel mehr reden.

Eine wirklich gelungene Analyse des aktuellen Geschehens, Herr Michaelis, die zudem zum Nachdenken anregt. Danke dafür. Am besten haben mir Ihre drei Schlusssätze gefallen.
Nur leider gibt es im aktuellen Deutschland nur noch die monokausalen "Kriterien" der blasierten Regierenden, die ausnahmslos auf Lügen, Halbwahrheiten und Fehlinformationen einer zutiefst kranken Ideologie basieren. Und mit pathologischen Krankheitsbildern kann man nicht reden, nicht wirklich. Denn zum "Reden" gehört die Fähigkeit, Informationen verarbeiten zu können und ein Minimum an Realitätswahrnehmung. Beides ist der begrünten Klientel fremd. Die bereits entstandenen Schäden sind irreparabel!

Ronald Lehmann | Sa., 10. Februar 2024 - 15:32

Im Gegenteil
Er hat sich wie ein Virus rasch verbreitet

unsichtbar, wer nicht genau hört & sieht
effizient gegen die, die Pluralismus, Debatten & für geistige Freiheit sind ohne Denkschablonen

aber die belohnen, die keine Denkansprüche haben, die außerhalb des jeweiligen Zeitgeistes sind

die aber mit Freude & verbaler Gewalt all diejenigen Maßregelt, die eine andere Meinung besitzen/äußern/kundtun

die laut Robert Merle in seinen 13 Bändern der Hugenotten-Kriege diese EREIFERER (👹) nannte,

weil diese sich immer ÜBER andere stellten & diese Diffamierten ( Na - liebe Foristen, fällt da euch ein paar Namen ein 🙃)

egal ob katholisch oder evangelisch
oder heutzutage links oder rechts EXTREM

gehört zu den wichtigsten Lastern des Menschengeschlechtes.

Das Niedermachen und Diffamieren andersdenkender, kritischer Mitmenschen muß vielen unserer Mitmenschen ungeheure Freude und Befriedigung bereiten.
Wie unseren Vorfahren zu allen Zeiten der Geschichte bleibt es auch uns nicht erspart, unter den Untugenden zu leiden, die der Satan in uns jämmerlichen Menschen (die sein wollten wie Gott!) eifrig fördert und zu Höchstleistungen bringt.

Es ist immer dasselbe: Wer Gott leugnet bzw. ihm nicht mehr die nötige Ehre erweist und seine Gebote befolgt, erhebt sich selbst zum Herrscher der Welt und erfindet tausend Gründe, mit denen er seine Macht- und Raffgier bemäntelt. Er verführt seine Mitmenschen mit utopischen Versprechungen und stürzt sie immer wieder in schlimmste Katastrophen.
Was wir jetzt erleben ist die x-te Wiederholung ein- und desselben Vorganges.
Christus hat uns das alles vorausgesagt.

Klaus Funke | Sa., 10. Februar 2024 - 19:25

Nichts wird gelöst, alles nur angetippt. Was löst mit einer AfD-Ausladung? Es ist ein symbolischer Akt, um sich vermeintlich reinzuwaschen, mehr nicht. Dümmlich ist es auch. Wie die Kinder, wenn sie sich die Hände vor die Augen halten: Ich bin jetzt weg! Ja, dümmer geht immer. Freilich, leider marschieren Künstler manchmal vornweg. So auch bei der "dichterischen" Aufarbeitung des provozierten Correktiv-Skandals. Zum Fremdschämen. wer geht noch ins Theater!? Ich nicht. Und seltsam, ich habe nicht das Gefühl, irgendetwas zu vermissen. Im Gegenteil, man fühlt sich freier, wenn man nicht in ein Haus gehen muss, wo Ideologien statt Kunst inszeniert wird. Die Theater merken es nicht einmal: Sie graben ihr eigenes Grab. Die Freiheit der Kunst, das war einmal.