Olaf Scholz und Joe Biden bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz im Februar 2022 / dpa

Nord-Stream-Sabotage - „Was wusste Scholz und wann wusste er es?“

Recherchen des berühmten amerikanischen Journalisten Seymour Hersh zufolge haben die USA die Nord-Stream-Pipeline gesprengt. Im Cicero-Interview spricht Hersh über seine Recherchemethoden, Reaktionen aus Deutschland und den Niedergang des Investigativjournalismus.

Autoreninfo

Gregor Baszak (Foto privat) ist Journalist, Autor und politischer Kommentator. Er arbeitet am English Department der University of Illinois at Chicago und publizierte unter anderem in American Affairs und der Los Angeles Review of Books.

So erreichen Sie Gregor Baszak:

Seymour Hersh (geb. 1937) ist einer der bekanntesten amerikanischen Investigativjournalisten. 1969 deckte er Kriegsverbrechen der US-Armee im Vietnamkrieg auf. 2004 schrieb er über den Folterskandal im irakischen Abu-Ghraib-Gefängnis. In den vergangenen Jahren stellte er unter anderem offizielle Berichte zur Tötung von Osama bin Laden und zu Giftgasangriffen in Syrien in Frage. 

Herr Hersh, in Ihrem Artikel zur Nord-Stream-Sabotageaktion zitieren Sie Ihre Quelle wie folgt: Die Sprengung der Nord Stream-Pipelines war „kein Lausbubenstreich, sondern ein kriegerischer Akt“. Aber aus dem Kontext geht nicht hervor, gegen wen – Deutschland oder Russland? 

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Sabine Jung | Fr., 17. Februar 2023 - 11:15

oder anders ausgedrückt, ich könnte es mir gut vorstellen, dass es die Amis waren. Das zeichnet schon unsere (nicht)mediale Präsenz der Leitmedien auf. Wäre es der Russe gewesen, oh da würden sich die Meldungen überschlagen. So übt man sich in Schweigen, nicht aufallen und bloss keine Fragen aufwerfen.
Warum sollte auch der Russe seine eigene Leitung sprengen? Er hätte sich ja jederzeit präsentieren können und Europa sein Erdgas anbieten können, hätte, wenn nicht...
Aber so ist es eben erledigt worden im Interesse des Amerikaners.

Klar doch, der Onkel Sam ist nach dem ersten versengtem Rohr im Meer gegen NS II Sturm gelaufen. Man erinnere sich! Und warum? Man erinnere sich wieder!
Er wollte sein teures Frackinggas ins Buntlad zu teuren Preisen verhökern.. Und jetzt ist alles chic und fein weil Buntland sich von preiswerter Energie aus Russland abgekoppelt hat und der böse böse Putin die Ukraine überfallen hat. Da kann dann Onkel Sam nicht nur sein teures Frackinggas sondern viel viel Kriegsgerät nach Europa & i d Ukraine verhökern und seine Wirtschaft ankurbeln…. kommt ja endlich wieder Geld in die marode Staats- Kasse und Germany wird als Industrieland klein gehalten. Und jetzt noch das Schrotten der Automobilindustrie, besser kann’s für die USA, und nicht vergessen China, laufen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

@Sabine Jung, sehe ich so wie Sie. Wenn es nicht unsere Verbündeten, die Amerikaner waren, hätten sich unsere Mainstream-Medien mit Meldungen überschlagen. Wenn unsere Medien schweigen und wegsehen, weiß man, daß die falsche Seite ein Verbrechen begangen hat.

bei den "Amikriegen" da haben wir auch erst so richtig durch die Wistleblower von den Kriegsverbrechen und Greueltaten erfahren. Die Bombardierung irakischer Städte wurde uns wie ein grünlich leuchtendes Silvesterfeuerwerk präsentiert und Tote und Verwundete Menschen sowie die Zerstörung der Infrastruktur waren wenig bis gar kein Thema.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 17. Februar 2023 - 11:18

Sie haben eine wahrlich imponierende Vita, aber bei der Überschrift frage ich mich doch, ob Sie jetzt angetreten sind oder benutzt werden, um meinen Kanzler zu "desavouieren"?
Obama war ein bedeutender Präsident der USA und für diese innenpolitisch enorm wichtig.
Entsprechend versuchte ich, ihn zu "schützen".
Wenn Skandinavier mehr hassen als Politik zu betreiben, dann ist dieser Welt vielleicht nicht mehr zu helfen!
Warum komme ich darauf, dass es nützlich sein könnte, Ihnen diese Informationen "zugespielt" zu haben und warum sie vielleicht so nicht stimmen?
Erstens sollten Sie die "cleveren" Leute in Europa nicht unterschätzen und zweitens könnte die enorme zukünftige Abhängigkeit von US-amerikanischen Energielieferungen langfristig für die USA ein Schuss ins Bein sein.
Wenn z.B. deren Winter jetzt kälter würden, bzw. Eigenbedarf entstünde...
Lieferungen aus Lateinamerika würden diesen Teilkontinent stark machen, was mich nicht stören würde, vielleicht aber die USA?
Europa muß selbst

und zweitens könnte die enorme zukünftige Abhängigkeit von US-amerikanischen Energielieferungen langfristig für die USA ein Schuss ins Bein sein.

Ich bin lange genug in der Marktwirtschaft tätig um zu wissen, dass man mit Geld alles wieder gut machen kann. Vorausgesetzt man nimmt es selbst ein und muss es nicht inflationär an andere herausreichen.

Ob wir uns jedoch die zur Zeit vom Wetter abhängige Energieversorgung auf Dauer werden leisten können steht allerdings auf einem völlig anderen Blatt.

Peter Sommerhalder | Fr., 17. Februar 2023 - 11:21

gibt es sicherlich einen Wettanbieter, der die "Wer hat die Nord-Stream-Pipeline gesprengt-Wette" anbietet.

Da würden mich die Quoten interessieren...

Peter Sommerhalder | Fr., 17. Februar 2023 - 17:44

Antwort auf von Peter Sommerhalder

wüsste ich auf wen ich wetten würde, habe aber leider das Gefühl, dass die Wettquote bei meinem Tipp nicht allzu hoch ist...

Jürgen Rachow | Fr., 17. Februar 2023 - 11:53

Ich könnte die Amis verstehen.
Der sich verstärkende Antiamerikanismus in Deutschland macht Deutschland für die Amerikaner und das NATO-Bündnis zu einem unzuverlässigen Bündnispartner. Das Ergebnis wird sein, daß wir uns im Westen zunehmend isolieren und letztlich ohne Bündnispartner dastehen werden.
Mit Deutschland geht es eben nicht nur wirtschaftlich und innenpolitisch sondern auch außenpolitisch rasant bergab.

Über das, was Sie uns da geschrieben haben! Könnte es nicht so sein, dass gerade der von unserer GeünRoten Machtelite gepflegte innige, um nicht zu sagen hündische Transatlantikwahn dazu geführt hat, "daß wir uns im Westen zunehmend isolieren und letztlich ohne Bündnispartner dastehen werden."
Die USA und Norwegen haben uns die Pipeline zerstört und alle unsere "Freunde" lachen sich schlapp über uns deppen Deutschen.
Der Krieg ist übrigens noch nicht vorbei und er könnte noch ziemlich bösartig ausarten.

"Rotgrüner Atlantikwahn" ist - entschuldigen Sie - blanker Unsinn. Denn...

1. waren es die Antiamerikaner in der "roten" SPD, die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren Deutschland gezielt weg von den USA hin in die Abhängigkeit zu Putins autokratischem Russland geführt haben und damit das westliche Mißtrauen gegenüber Deutschland befördert haben. "Rot"grüner Wahn ist also schon mal nicht zutreffend.

2. der angebliche "Atlantikwahn" wie Sie es ausdrücken, besteht als Nordatlantisches Bündnis seit den fünfziger Jahren, hat also mit "Grün" überhaupt nichts zu tun. Und diese Zeit unter der angeblichen "US - Knechtschaft" (weiter unten spricht jemand von US-Kolonie) würde ich zurückblickend sogar als "Goldenes deutsches Zeitalter" der Demokratie und der Freiheit bezeichnen. Etwas, was - da sind wir uns sicher wieder einig - unter den rotgrünen Gesellschaftsspaltern in ernsthafte Gefahr gerät.

Ich stimme Ihnen in jeder Beziehung zu!
In den 50iger/60iger Jahren hatte ich das Glück in Westdeutschland aufzuwachsen und es war alles andere als eine "US-Knechtschaft" sondern eine aufblühende und goldene Zeit , wie Sie zu Recht schreiben.

Ich bin heute noch dankbar dafür, dass ich in der amerikanischen " Zone" leben konnte und nicht in der sowjetischen " Zone" Deutschlands eingesperrt war!

Ist das Gedächtnis wirklich so kurz oder der Hass auf Amerika so gross dass man den Blick auf die Realität völlig aus den Augen verliert ?

Georg Chiste | Fr., 17. Februar 2023 - 12:17

Eine gewisses Misstrauen ist auch gegenüber der Biden-Regierung angebracht, wenn man weiß, dass sie von etwas anderem als der reinen Konfliktbewältigung motiviert ist.
Vielleicht vertritt die Politik hier eine Position aufgrund von eigenen persönlichen Zielen und ist an einer Wahrheitsfindung gar nicht interessiert.
Auch wenn viele Fans davon überzeugt sind, dass von ihren Idolen nur Gutes kommen kann. Ein Automechaniker kann auch die neuen Reifen austauschen, um den Umsatz zu steigern und nicht, weil sie verbraucht sind.

gegenüber der Biden-Regierung angebracht>>

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Unter Freunden/Partnern hört man sich nicht ab. Gemacht wurde es trotzdem.

Bei allen Spekulationen wer es war/nicht wahr, darf man das Motto der USA nicht vergessen: Amerika First!

Dieser Leitsatz der USA rechtfertigt für sie "ALLE" Handlungen.

Bernd Windisch | Fr., 17. Februar 2023 - 12:43

Ich könnte die Amis verstehen.
Der sich verstärkende Antiamerikanismus in Deutschland macht Deutschland für die Amerikaner und das NATO-Bündnis zu einem unzuverlässigen Bündnispartner.

Ja, da kann man schon mal die Pipeline eines Bündnispartners in die Luft jagen. Versteht sich von selbst.

Jürgen Rachow | Fr., 17. Februar 2023 - 17:58

Antwort auf von Bernd Windisch

Die Pipeline war eine russische. Davon abgesehen sind mir die Amis allemal lieber als russische Irre, die uns jüngst wissen ließen, daß Ostdeutschland eigentlich immer noch russisch sei.

"… russische Irre, die uns jüngst wissen ließen, daß Ostdeutschland eigentlich immer noch russisch sei..."

Könnten Sie das bitte konkretisieren, eine Quelle vielleicht, die Behauptung habe ich noch nie gehört. Vielleicht ist mir da ja auch was untergegangen…

Hans Süßenguth-Großmann | Fr., 17. Februar 2023 - 13:18

dass die Amerikaner ihre Finger im Spiel hatten. Anders ergibt es keinen Sinn. Das Problem ist nur inwiefern Bidens Rechnung für ihn selbst aufgeht, woran Herr Hersh auch leichte Zweifel äußert.
Für Deutschland sind die Kosten immens, aber Annalenas Outfit werden wir noch bezahlen können, hoffe ich jedenfalls.

Kai Hügle | Fr., 17. Februar 2023 - 13:37

„Ich habe mit Menschen in Berlin geredet, die sagten, wie wütend sie seien, dass sie frieren…“

Wenn Hersh in Deutschland Menschen gefunden hat, die frieren, dann wundert es mich nicht, dass er jemanden kennt, der „weiß“, dass die Amerikaner NS2 sabotiert haben. Oh Mann…

Lustig auch, dass er die Berichte von Human Rights Watch nur dann für belastbar hält, wenn sie amerikanische Menschenrechtsverletzungen offenlegen, nicht aber wenn Assad oder der Kreml im Fokus der Ermittlungen stehen. Wobei, „lustig“ ist es eigentlich nicht, wenn ein Mann der sich als Reporter große Verdienste erworben hat, im Alter so abschmiert.

Alle Investigativen Journalisten in Europa hätten doch die Chance gehabt intensiv zu recherchieren, denn genaugenommen war es ein terroristischer Anschlag auf unsere Energieversorgung aber so ganz genau wollte man es offenbar nicht wissen wer die "Terroristen" waren. Sonst immer ganz vorne mit dabei Bellingcat aber auch da herrschte Funkstille. Der einzige der Klartext redete war der ehemalige Aussenminister Polens Herr Sikorski, der in seiner überschwänglichen Freude über die Zerstörung der USA dankte für diesen tollen Coup. Und dass Human Rights Watch leider nicht ganz so unabhängig und neutral berichtet wie es sein sollte ist auch schon lange bekannt.

Kai Hügle | Sa., 18. Februar 2023 - 06:59

Antwort auf von Keppelen Juliana

Nicht neutral? Aber sicher nur, wenn es um Russland u.a. diktatorische Regime geht, oder? Dieser sehr kritische Bericht über die USA, der ist sicher "neutral", im Sinne von zutreffend:

https://www.hrw.org/world-report/2023/country-chapters/united-states

Herr Forbrig: Es gibt Vorgänge, über die man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren kann. Der Anschlag auf NS2 ist ein solcher Vorgang. Ich würde einen Irrtum zugeben, hätte ich eine Vermutung geäußert. Habe ich aber nicht. Das überlasse ich jenen Ciceronen, die "wissen", dass Greenpeace oder andere Klimaaktivisten für die Sabotage verantwortlich sind. Natürlich gibt es auch diejenigen, die die USA als Schuldigen sehen. Das sind die gleichen Leute, die noch wenige Tage vor dem russischen Überfall auf die Ukraine die Warnungen amerikanischer Geheimdienste als "Kriegstreiberei" bezeichneten und auch sonst jeden Blödsinn nachplappern, den Sie bei RT u.ä. Medien aufgeschnappen. Sorry, kann ich nicht ernst nehmen.

Stefan Forbrig | Sa., 18. Februar 2023 - 12:50

Antwort auf von Kai Hügle

"… Ich würde einen Irrtum zugeben, hätte ich eine Vermutung geäußert. Habe ich aber nicht..."

Stimmt Herr Hügle, haben Sie nicht. Sie machen das natürlich etwas subtiler und sich damit gekonnt einen schlanken Fuß. Sie diskreditieren lieber den Verfasser, bzw. versuchen, ihn und seine Erkenntnisse unglaubwürdig und irgendwie halbseiden dastehen zu lassen. Das ist erstens unlauter und zweitens insinuieren Sie ja dann doch hintenrum eine Vermutung in Ihrem Sinne. Und wenn das dann fehlschlägt, können Sie immer behaupten: "So habe ich das nie gesagt".
Mit solchen Leuten habe ich genügend Erfahrung in 2 Systemen gemacht und es widert mich nur noch an.

… ich kann Sie hier sogar verstehen, da sind durchaus paar seltsame Sätze dabei.
Aber wir werden es irgendwann wissen, wer hier abgeschmiert ist. Sollte sich jedoch herausstellen, daß die Sache doch Hand und Fuß hatte, werden Sie sich dann hier hinstellen und sagen, sorry, ich habe mich geirrt?
Dann hätten Sie meinen Respekt. Wahrscheinlich jedoch nie und nimmer…

"wenn Assad oder der Kreml im Fokus der Ermittlungen stehen" bezüglich Menschenrechtsverletzungen - dann braucht es keinen Seymour Hersh, dann werden diese von der vereinten deutschen Einheitspresse vom Stichwortmonitor abgekupfert und rausgehauen, koste es was es wolle. Das braucht weder Mut noch Fleiß oder Intelligenz.
Ich vermute, Sie sind im Alter nie abgeschmiert - Sie waren immer so schmierig. Ein typischer deutscher Blockwart. Das ist Charaktersache! Wie sagte Lenz? "Haltung, Veselic, Haltung!" Erwarten Sie mal Haltung von einer wirbellosen Moluske!

Tomas Poth | Fr., 17. Februar 2023 - 14:28

Was wir alle ahnen, noch nicht beweisen können, sich aber in Trippelschritten am Ende vermutlich bewahrheiten wird, der Anschlag kommt aus der Nato-Ecke.
Hier wird ein möglicher Ablauf beschrieben, der weitere Fragen aufwirft die einer Beantwortung harren.
So geht es Stück für Stück weiter.
Das hat nichts mit Antiamerikanismus zu tun, so reden nur jene die sich als US-Kolonie sehen!
Kriege haben immer mit Machtinteressen und Beutezug zu tun.
Wir stehen hier im einem Shoot-Down, Russland vs USA, daß auf dem Rücken der ukrainischen Zivilbevölkerung ausgetragen wird!
Deutschland wird von seinen Bündnispartnern in den Konflikt gegen Russland hingedrückt, hineingezogen, mit allen Mitteln und Tricks die aufgeboten werden können!

Jürgen Rachow | Fr., 17. Februar 2023 - 18:22

Antwort auf von Tomas Poth

Natürlich geht es um Machtinteressen.
Und wir als ein Land, dessen Bevölkerung sich nicht einmal selbst verteidigen will, muß sich wohl oder übel entscheiden, ob es sich an eine machtgierige, demokratische USA anbandeln will oder an ein machtgieriges, autoritäres Russland, das keine Scheu hat, Regimekritiker im In- und Ausland zu liquidieren.

Für mich ist entscheidend, daß wir mit 60 Jahren NATO Zugehörigkeit recht gut - sprich unter demokratischem, freiheitlichem Vorzeichen - gefahren sind. Und so soll es auch bleiben.

Jürgen Rachow | Fr., 17. Februar 2023 - 19:28

Antwort auf von Tomas Poth

Da stellt sich dann die Frage, was um alles in der Welt hat in den zurückliegenden Jahrzehnten all die Millionen Ostdeutschen und Osteuropäer veranlaßt, aus der Sowjetkolonie in die "US-Kolonie" zu flüchten.

Mir scheint, Sie haben da ein sehr lückenhaftes Geschichtsbild.

Tomas Poth | Sa., 18. Februar 2023 - 13:06

Antwort auf von Jürgen Rachow

Sie sind noch nicht in der Gegenwart angekommen und sprechen von lückenhaften Geschichtsbild? Das muß man erst mal hinkriegen.
Sie dürfen sich gerne wünschen weiterhin von den USA kolonisiert zu sein und deren Büttel zu spielen.
Ich wünsche mir ein eigenständiges Deutschland innerhalb einer europäischen Staatengemeinschaft, die ihre eigenen Interessen statt die irgendeines Imperialisten vertreten.

Ann-Kathrin Grönhall | So., 19. Februar 2023 - 10:32

Antwort auf von Tomas Poth

Natürlich nicht ! Jedenfalls bin ich froh dass ich in der "US-Kolonie" (wie Sie schreiben) Bundesrepuplik leben durfte und nicht im sowjetischen "Gefangenlager" DDR.
Bei aller durchaus berechtigten (!) Kritik an den USA würde ich - müsste ich zwischen Wohnort Russland und USA wählen - keine Sekunde zögern und die USA vorziehen!

John Berger | Fr., 17. Februar 2023 - 14:51

Ob mit oder ohne Wissen der Bundesregierung, der Anschlag auf die Pipelines diente weder Russland, noch war Polen technisch in der Lage, ihn auszuführen. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Nur die USA waren technisch befähigt und hatten gewichtige politische und wirtschaftlichen Gründe. Andere Länder (Norwegen) stellten bestenfalls nachgeordnete Hilfskräfte. Dass man auf eine Schweizer Zeitung zurückgreifen muss, um Detailinformationen und Abwägendes über den Anschlag zu erfahren, zeichnet die NZZ (erneut) aus und darf als ein Versagen der deutschen Journaille gewertet werden.

Martin Beckmann | Fr., 17. Februar 2023 - 16:00

Was gab es für ein US-Geschrei, als die Russen auf Kuba Raketen stationierten! Das hatte zur unmittelbaren nuklearen Bedrohung für die USA geführt. Und heute? Wo stehen die Nato-Truppen? Noch dichter vor der russischen Grenze, als die Raketen auf Kuba damals. Nur in diesem Falle sind wir die Dummen, die diesen ganzen Schwachsinn bezahlen und obendrein Asylanten reinlassen, was uns den Rest geben wird.

muss man feststellen, dass der größte Teil der "Asylanten" genau aus den Ländern kommen denen die "Koalition der Willigen unter der Führung der USA" die Demokratie herbei gebombt haben. Wir erinnern uns: Libyen war ein Bollwerk gegen die Menschen aus dem Sahel, Syrien begann mit "Assad muss weg", über Irak und Afghanistan brauche ich nichts mehr schreiben ach und die 5 Milliarden Dollar die in den Regime-Change in der Ukraine gesteckt wurden wird auch gerne vergessen das ist nur ein kleiner Auszug aus der Tätigkeit der Demokratiebringer. Gut die Kollateralschäden landen zum großen Teil bei uns. Und da vergießen einige Krokodilstränen wegen des Antiamerikanismus den diese gute demokratiebringende Nation ertragen muss die doch nur das Beste will (für sich). Kurz wir sind immer die Dummen.

Gerhard Lenz | Fr., 17. Februar 2023 - 16:24

des albernen Liedchens, das da lautet: Putin ist unschuldig und unser tatsächlicher Freund, und die Alliierten (noch immer) unsere Feinde!

Dieses mal nach einem Beitrag eines ehemals bedeutenden Journalisten, der heute nur noch durch Andeutungen und Geheimnisschwurbelei von sich reden macht.

Hersh gilt in den USA längst als Außenseiter. Das hält Putinisten - auch in diesem Forum - natürlich nicht davon ab, seine "Behauptungen" als finalen Beweis für weitere Schurkenstücke der ewig bösen Amis zu werten.

Hersh macht wohl gerade das durch, was auch bei Krone-Schmalz zu sehen ist oder in den letzten Jahren bei Scholl-Latour beobachtet werden konnte. Deren journalistischer Scharfblick ist bzw. war erheblich durch ideologisch-verfärbte Wahrnehmung getrübt. Tatsachen spielen keine Rolle mehr, denn man "weiss ja", was dahintersteckt.

Eben das, was man schon immer "wusste".

Egal: Die Pseudo-Friedensbewegten ("Frieden schaffen mit Putins Waffen") klatschen begeistert!

Auch ein Beweis...

Wie schaffen Sie es bloß, immer in den Besitz der reinen Wahrheit zu kommen?

In ewig währender, stets frischer Jugendlichkeit können Sie den vertrottelten Alten einer absterbenden Welt die wahre Wahrheit, und auch die Zukunft verkünden. Göttlich!

Statt "In vino veritas" wird man bald nur noch sagen: "In vere veritas!" - (nur) "im Frühling ist Wahrheit"!

"… Hersh gilt in den USA längst als Außenseiter..."

Wie kommen Sie zu dieser Aussage? Das ist von Ihnen völlig frei erfunden.

"… was auch bei Krone-Schmalz zu sehen ist oder in den letzten Jahren bei Scholl-Latour beobachtet werden konnte. Deren journalistischer Scharfblick ist bzw. war erheblich durch ideologisch-verfärbte Wahrnehmung getrübt..."

Wahrscheinlich haben das nur Sie gesehen. Gerade diese Beiden haben zu JEDER Zeit versucht (und es auch getan), sich von jeder Ideologie fernzuhalten und nur Fakten sprechen zu lassen. Hören Sie Vorträgen oder Interviews der Beiden zu und Sie sehen es. Ich könnte wetten, Sie haben sich zu keiner Zeit jemals was von Beiden zu Gemüte geführt. Nur rumschwätzen über Sachen, von denen Sie keine Ahnung haben. Das kennen wir ja von Ihnen zu Genüge (Berlin, Ostländer, DDR-Geschichte).

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 17. Februar 2023 - 22:05

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sie nennen ihn sozusagen im Zusammenhang mit Frau Krone-Schmalz und Herrn Scholl-Latour?
Dann wird er allerdings für mich interessant.
Ich hoffe dennoch, dass er sich irrt.
Ich glaube solange an die politische Integrität der USA bis zum Beweis des Gegenteils und in so einem Fall dann an individuelles Versagen.
Ich bin weit davon entfernt, etwa anti-amerikanisch zu sein.

Der Biden hat doch klipp und klar gesagt, was Sache ist - und zwar dem Scholz ins Gesicht. In freier Übersetzung: "Hör zu Scholz, wenn die Russen in der Ukraine einmarschieren werden wir euch Nordstream zerstören. Wir haben die Möglichkeit dazu und wir werden es tun!" Und genau das hat seine Staatssekretärin Nuland lauthals bekräftigt (Das ist die ehrenwerte Dame, die während des Putsches in Kiew den berühmten Satz "Fuck the EU!" gesprochen hat (sorri, aber das ungehörige Wort stammt diesmal wirklich nicht von mir!). Jetzt wird diese Prophezeihung durch die Recherchen eines der renommiertesten US-Journalisten bestätigt. Er ist nicht der einzige der das zu sagen wagt in den USA. Auch der sehr renommierte linke Publizist Noam Chomsky hat Andeutungen gemacht, die in die gleiche Richtung zielen. Was mehr an "Beweisen" verlangen Sie noch? Den rauchenden Colt werden Sie niemals zu sehen bekommen, dafür haben hochgradig kriminelle "Experten" der USA, Norwegens und Dänemarks gesorgt.

Albert Schultheis | Sa., 18. Februar 2023 - 00:44

Antwort auf von Gerhard Lenz

Mit Dreck schmeißen auf einen der renommiertesten Journalisten und Publizisten der USA, der immer wieder Kopf und Kragen riskierte, um die Öffentlichkeit über Sauereien zu informieren, die sich diverse US-Administrationen leisteten - wohlgemerkt, weit abseits von Recht und Gesetz. Und den versucht der Sesselpupser Lenz zu diskreditieren und zu rufmorden.
Sie sind mir noch eine Antwort schuldig, Lenz, Sie haben die Lebensleistung von Seymour Hersh als "umstritten" bezeichnet! Ich hatte Sie gefragt, worin Ihre eigene Lebensleistung besteht, neben Ihrer Tätigkeit als Hetzer und Blockwart, die Sie moralisch dazu berechtigt, diesen Mann mit Dreck zu bewerfen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 17. Februar 2023 - 16:40

Hersh hat schon viele Dinge aufgedeckt. Nein, nicht in jedem Detail konnte er alles richtig wiedergeben, aber die Grundaussagen vieler seiner Enthüllungen haben gestimmt. Er selbst spricht von Quelle(n), aber nicht nur von der "einen". Das sich gerade die regierungstreuen Medien, der mit in Verdacht geratenen Staaten jetzt befleißigen ihn zu diskreditieren war doch klar. Erst war und ist er auch noch immer, einer der Besten seines Genre und jetzt gilt er als Verschwörer. Dabei schreibt er ja gar nicht, dass es so war und ist, sondern beschreibt lediglich auf der Grundlage seiner Informationen eine absolut denkbare Option, wer da ggfls. die Strippen und mit welchem Motiv gezogen haben könnte. Und wenn er seine(n) Informant(en) nicht preisgibt, hält er sich doch an den journalistischen Ehrenkodex, den doch sonst alle so hoch halten. So sollte seine Reaktion gegen ihn auch verstanden werden. "Es ist furchtbar schwierig, sich über Sachen zu streiten, die niemand gelesen und verstanden hat.

Gerhard Fiedler | Fr., 17. Februar 2023 - 16:47

„Was wusste Scholz und wann wusste er es?“ Im Interview mit S. Hersh geht G. Baszak nicht primär der Frage nach, wer die NS-Pipeline sabotierte. Diese Frage scheint geklärt zu sein und wäre anderes auch nicht denkbar. Es waren die USA unter Mithilfe von Norwegen. Die viel brisanteren Fragen dazu, insbes. für die USA und Deutschland, werden gleich in der Überschrift des Interviews deutlich.
Was und ab wann wusste Scholz von der Planung des Sabotageaktes? Ist er zuvor von US-, Nato-, EU- oder anderer Seite über das Vorhaben informiert worden? Ist Scholz um Zustimmung gebeten worden, zu einem Terrorakt auf eine deutsche Anlage? Wenn ja, wie hat er reagiert. Ist Scholz von den USA mit Wissen zu Finanzgeschäften (Cum-Ex, usw.) unter Druck gesetzt worden? Wer Ist auf deutscher Seite von Scholz in die Sache eingeweiht worden? Welche Schritte ergeben sich nun für Deutschland, diplomatische, Schadensersatzforderungen, etc? Und kann Scholz nun überhaupt noch Kanzler bleiben?

Ernst-Günther Konrad | Fr., 17. Februar 2023 - 16:50

Davon gehe ich aus. Ich will mal unseren Sicherheitsbehörden unterstellen, dass sie wenigstens mitbekommen, ob und wer sich dort in den dänischen Gewässern herumtreibt und zur Tatzeit vor Ort war, sowohl das Now How als auch die entsprechenden Fachkräfte besitzt. Ob die USA Scholz oder Schnatterinchen detailliert eingeweiht hat? Einerseits ja, denn Scholz beherrscht die einzigartige Fähigkeit des Vergessens und das berühmte Herum Scholzen. Anderseits aber, nachdem beim BND russ. Spione entdeckt wurden könnte das Vertrauen nicht mehr vorhanden sein. Und unsere nette Frau Baerbock hat die Fähigkeit, schnell mal was unkontrolliert heraus zu schnattern, das wäre ebenso gefährlich. Also dann doch eher nicht oder nur ungefähr. Verdächtig ist es, wie ich schon einmal schrieb und Frau zurecht wiederholt, hätte man Russland auch nur im Ansatz etwas zuordnen können, außer ersten typischen Verdachstäu0erungen, hätten sich die Gazetten überschlagen. So aber sollen wir alle einfach nur vergessen.

Michael Bender | Sa., 18. Februar 2023 - 00:35

naheliegend, es kann nur eine Verschwörungstheoretie sein, dass es die U. S. A. waren :
Nochmal zum Mitschreiben:

• Wir haben einen Tathergang
• Wir haben ein Tatmotiv
• Wir wissen der Angeklagte hatte die Gelegenheit die Tat auszuführen
• Wir haben die Ankündigung der Tat durch den Angeklagten
• Wir haben die Freude über die Tat durch den Angeklagten
• Wir haben keine logischen anderen Angeklagten, Tathergänge, Tatmotive oder Geständnisse.

Als Weltmacht in Konkurrenz mit China tun die USA das, was für den Erhalt ihrer Einflußsphäre nötig ist. Würden sie das nicht tun, hätten sie das Spiel schon verloren.
Für uns naive Deutsche bleibt da nur die Frage, wer uns lieber ist: Onkel Sams Demokratie oder Putins Oligarchie. Ein Stuhl dazwischen wäre die schlechteste der beiden Möglichkeiten.

... SO wollen Sie´s jetzt sehen? Is ja interessant: wenn "die USA" das tun, "was für den Erhalt ihrer Einflußsphäre nötig ist", dann isses auch okay, denn "Würden sie das nicht tun, hätten sie das Spiel schon verloren." GENAU! Aber wieso polemisieren Sie denn dann x Beiträge vorher dermaßen gegen die Vermutungen von Mr. Hersh und von anderen Foristen?
Und zum Herrn L. und seinen meist unsäglichen Beiträgen würde ich mir wünschen, dass einfach nicht mehr darauf eingegangen wird, denn anderes als Mainstream-Argumente oder -Gedanken interessieren ihn doch offensichtlich garnicht. Pressesprecher für A.M. hätte ihm gut gestanden, aber das hat ja dieser famose ehemalige ZDF-Bückling Seibert schon vorbildlich erledigt.

Klaus Funke | Sa., 18. Februar 2023 - 17:59

Aber er hat weder die Macht noch den Mut irgendwas für sein Land zu tun. Ein typischer Shell-Wenzel. Ein Lügenbaron dazu. Scholz wird in nicht ferner Zukunft sang- und klanglos untergehen. Er bleibt eine Fußnote. Schade. Ich denke, der reife und fast faule Apfel Deutschland wird den Blauen in den Schoß fallen, vor allem dann, wenn wir doch in den Krieg hineinschlittern. Alles machen die Deutschen mit, nur keinen Krieg. Und wer dann den Friedensengel macht, der bekommt das Zepter. Und das ist gut so.