Ukrainische Soldaten stehen neben einer fliegenden Drohne / dpa

Ein Jahr Krieg in der Ukraine - Mehr sicherheitspolitisches Augenmaß, bitte!

Der Angriff Russlands auf die Ukraine jährt sich bald – ein Anlass, um Bilanz zu ziehen und Prognosen abzugeben. Leider ist die Debatte in Deutschland geprägt von schrillen Werteextremisten. Betrachtet man die Lage mit sicherheitspolitischem Augenmaß, wird klar: Eine diplomatische Lösung ist nicht nur sinnvoll, sondern früher oder später unausweichlich.

Autoreninfo

Botschafter a.D. Rüdiger Lüdeking war während seiner Zeit im Auswärtigen Dienst (1980-2018) in verschiedenen Verwendungen, u.a. als stv. Beauftragter der Bundesregierung für Abrüstung und Rüstungskontrolle und Botschafter bei der OSZE, mit Fragen der Sicherheits- und Rüstungskontrollpolitik intensiv befasst.

So erreichen Sie Rüdiger Lüdeking:

Der erste Jahrestag des Kriegs in der Ukraine ist Anlass, um Bilanz zu ziehen und Prognosen für das weitere Kriegsgeschehen abzugeben. Dabei dürften in Deutschland schon aus der Vergangenheit hinlänglich bekannte schrill-emotionale und unversöhnliche Auseinandersetzungen die öffentlichen Debatten beherrschen. Im Mittelpunkt stehen dabei vermutlich Forderungen nach weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine und beredte Klagen über angebliche westliche Versäumnisse in der Vergangenheit. Aber statt eines Tunnelblicks, der allein auf eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld setzt, brauchen wir eine sachlich-nüchterne Analyse und eine konsequente Strategie, die auch politische Chancen zu einer baldigen Beendigung des Kriegs nicht aus dem Blick verliert.

Ausgangspunkt jeglicher Analyse ist die eklatante Verletzung des Gewaltverbots durch Russland und die völkerrechtlich zulässige Unterstützung der Ukraine bei der Wahrnehmung des Selbstverteidigungsrechts. Dabei geht um die Wahrung eines Kernprinzips der nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Weltordnung. Es muss ein zentrales Interesse nicht nur für uns, sondern für die gesamte Weltgemeinschaft sein, dass Russland nicht durch einen Erfolg seines Angriffskriegs einen fatalen Präzedenzfall schafft. Wir führen keinen Krieg gegen Russland. Ebenso wenig führt die Ukraine einen Stellvertreterkrieg für uns. Aber Russland wie auch die Ukraine suchen uns vom Gegenteil zu überzeugen.

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Gerhard Lenz | Mi., 15. Februar 2023 - 14:00

"Eine diplomatische Lösung ist nicht nur sinnvoll, sondern früher oder später unausweichlich..."

Donnerwetter.

Oder auch: Die Vereinbarung eines Waffenstillstands scheint ... das schneller erreichbare Ergebnis zu sein.

Nochmal Donnerwetter!

Fehlt noch ein klitzekleines Detail: Wie bringt man einen Herrn Putin dazu, die Waffen niederzulegen?

Seltsamerweise scheinen all die neuen "Friedensfreunde" immer nur die gleiche Lösung im Angebot zu haben: Macht die Ukraine "wehrlos", und schon kommt der Frieden irgendwie von ganz alleine!

Und wer da nicht mitzieht, der ist ein "wertebesoffener Pseudomoralist", ein Bellizist.

Würde Herr Putin das lesen, wäre er sicher durchaus erfreut.

Nun gut, schon auffällig: Offensichtlich geschieht hier gerade das Gleiche, wie während der Corona-Pandemie: Maß und Mitte (z.B. Beiträge des Herrn Gathmann) verschwinden, man bewegt sich dahin, wo AfD & Co in der Tendenz das Ziel vertreten "Frieden schaffen - aber nur mit Putins Waffen!"

Ihre Auffassungsgabe bei komplexen Situationen erstaunt immer wieder.
Und Ihre Putinversteherei stellt alles in den Schatten, was ich bisher gehört habe.
Telefonieren Sie täglich mit ihm?
Haben Sie schon die Panzersperren vor der Haustür liegen?
Wie man einen Putin dazu bringt, die Waffen niederzulegen weiß man dann, wenn man es versucht hat. Und wenn er es nicht macht, bzw das fordert, was Sie ja offensichtlich schon genau wissen, also die ganze Ukraine oder ganz Europa oder gar die ganze Welt, dann kann man doch getrost weiter kämpfen.
Sogar Generalfeldmarschall Strack-Z. lehnt Kampfjets ab.
Die steht wohl auf blutige Feldschlachten? Oder merkt langsam, dass sie auf d Holzweg ist?
Der Tag naht, wo man sich fragt, wo blieb die Vernunft? Warum das ganze?
Hätte man vorher nachgedacht, hätte dss alles nicht so kommen müssen.
Aber was ist schon Vernunft im Vergleich zur Moral!, gelle?
Verdun lässt grüssen…

Mit Verlaub, Herr Lenz, ich würde Ihnen einmal empfehlen, ins stille Kämmerlein zu gehen und die Frage zu beantworten, die der Artikel sachlich aufwirft: "Und all denjenigen, die schon einen solchen Versuch moralisch empört ablehnen, muss die Frage entgegengehalten werden, wie viele 100 000 tote Zivilisten und Soldaten sie für ein keinesfalls gewisses Ergebnis weiterer Kämpfe noch bereit sind in Kauf zu nehmen." Das wäre sinnvolle, als wieder in Ihre typischen populistischen Beißreflexe zu geraten.

Ihr Appel geht ins Leere, es wird alles konsequent ignoriert/negiert das nicht ins eigene Weltbild paßt bzw. dieses stützt.

Es ist erschreckend, wie effektiv die Konditionierung ist, denn selbst Fakten die aus ihrem eigenen Lager stammen, werden ignoriert. So zum Beispiel ein Beitrag im WDR vom Systemreporter und heutigen Kriegstreiber Georg Restle aus dem Jahr 2014 in dem er feststellt, daß auch die Ukrainer Greueltaten verüben und ein Handeln der EU fordert. Heute alles vergessen, denn Putin trägt die Alleinschuld und daran darf nicht gerüttelt werden!

Wir werden auf Krieg getrimmt, da ist die Wahrheit hinderlich, das war 1914 bzw. 1939 nicht anders, damals glaubten Menschen an die „Richtigkeit“ des Kriegs und sie tun es heute auch.

Es ist wichtig das Feindbild aufrecht zu halten, daß geht nur wenn man nicht differenziert und die Wahrheit unterdrückt. Die Mitläufer erledigen als Werkzeug der Macht den Rest und wenn dann alles schief gegangen ist, wissen sie von nichts mehr!

D'accord! Frieden jetzt, sofort!

Und das ist ganz einfach: Putin muss nur seine Kriegshandlungen beenden.

Dann müssen die Ukrainer sich nicht mehr verteidigen, und sie brauchen auch keine zusätzlichen Waffen mehr!

Klasse! Damit kann die ganze Welt leben!

Die ganze Welt? Fast. Einer kann es nicht: Vladmir Putin.

Denn der ist auf einer Mission, muss siegen. Und solange sich seine Opfer nicht unterwerfen, wird er nicht stoppen.

Im Klartext: Was wollen Sie? Dass sich die Ukraine unterwirft, um weitere Opfer zu verhindern?

Herr (wie aus dem Namen eindeutig hervorgeht), Herr Lenz. Was ich will, und da teile ich die Ansichten des Artikels, die Sie offenbar nicht begreifen, ist Augenmaß. Das heißt für mich, diplomatische Kanäle zu wiederzubeleben, auch wenn man im moralischen Recht ist; diplomatische Kanäle, die vielleicht verhindert, dass durch Fleischwolf des Krieges weitere hunderttausende ukrainische und russiche Wehrpflichtige gedreht werden müssen. Wenn Sie so eindimensional denken, das mit einer Unterwerfung der Ukraine gleichzusetzen, haben Sie - erneut mit Verlaub - keine Ahnung von Politik.

wird Putin auf jeden Fall niemals wieder hergeben. Dort liegt seit über 200 Jahren die russische Schwarzmeerflotte.
Damit werden sich die Ukrainer auf jeden Fall abfinden müssen, also unterwerfen, wie Sie es ausdrücken.

Die vorherrschende Regierungsform der aktuellen Krieg beteiligten ehemaligen Sowjetrepubliken ist die Korruption. Die Entscheidungsprozesse in diesen Ländern laufen nicht selten sachfremd und ohne demokratische Kontrolle ab.

Dem westlichen Zuschauern an seiner Computertastatur treiben je nach Kriegsglück ein heldenhafter Opfergang oder aber die marodierenden Energiepotentiale in Form von mutmaßlichen Vergewaltigern einen (wohligen?!?!) Schauer über den Rücken.

Tatsächlich aber schlagen sich bedauernswerte und zwangsverpflichtete Knechte in diesem Krieg darum, welcher Clan sie künftig ausnehmen darf. Ave El Präsident, morituri te salutant

Es ist trostlos zu sehen wie dieser Oligarchenzwist zur europäischen Frage stilisiert wurde und die Ukraine dabei in Schutt und Asche gelegt wird. Die Bevölkerung beider Länder ist bitter arm und braucht alles nur keine Waffen.

Wie bringt man einen Herrn Putin dazu, die Waffen niederzulegen? Gar nicht. P kämpft nicht. Sie auch nicht Herr Lenz!

"man bewegt sich dahin, wo AfD & Co in der Tendenz das Ziel vertreten "Frieden schaffen!" - Das hätte man 200.000 Tote früher haben können, oder wenn frau richtig klug gewesen wäre, hätte man diesen Krieg auch ganz vermeiden können! So wie man vieles andere hätte vermeiden können, wenn frau rechtzeitig auf die Klügeren gehört hätte. ZB Die Plünderung der Sozialkassen durch Masseneinwanderung falscher Asylanten, den Corona- den Gender-, Trans*- und den Klima-Wahnsinn. Aber Leute wie Sie, Lenz, lecken den Speichel dieser US-Imperialisten! Schon mit bekommen, dass die es waren zusammen mit unseren "Freunden" in Norwegen, Schweden und Dänemark, die unsere Peiplein in der Ostsee in die Luft gejagt haben? Da fällt Ihnen nichts mehr ein dazu, was? Sie sind doch ein linker Nato-Fan - vorgestern noch Nato-Hasser - Frage: Haben die Amis nicht gerade dadurch den Bündnisfall ausgelöst? Was folgt auf den Bündnisfall? Insbesondere wenn der Agressor im Weißen Haus sitzt, bzw in der Pfalz, Lenz?

Mal wieder ein kleiner Reichsparteitag. Auch wenn jene, denen Sie nachtrauern, dieses Mal nicht beteiligt sind.

Wer nicht Putin huldigt, der leckt also den Speichel der US-Imperialisten! Und was irgendsoein US-Journalist behauptet, der nicht mal eine ordentliche Quelle anführen kann und zuletzt primär durch Fantastereien auffiel, das ist natürlich bare Münze für den Schultheiss - solange die Richtung stimmt.

Denn - Originalton Schultheiss - die Alliierten sind noch immer unsere Feinde!

Und so tobt er in bekannter Manier durch das Forum, verpasst nebenbei noch schnell den Flüchtlings-Verstehern eine Harke und plappert die Losung der AfD nach, die da heist "Fieden schaffen" (mit Putins Waffen) - der letzte Teil ist selbstverständlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht.

Herr Schulheiss, Ihr Hass auf den Westen, insbesondere auf die USA, bei gleichzeitiger Putin-Schleimerei zeigt ja nun überdeutlich, was man von Ihnen erwarten kann. Und Sie beeilen sich, genau das zu liefern.

Stefan Forbrig | Mi., 15. Februar 2023 - 14:21

… und wunderbar auf den Punkt gebracht.

"… mit sicherheitspolitischem Augenmaß, wird klar: Eine diplomatische Lösung ist nicht nur sinnvoll, sondern früher oder später unausweichlich.. "

Bis auf die 2 unbelehrbaren Rotgardisten hier, ist genau das der Tenor vieler Kommentatoren hier und ebenso meiner. Und das hat gar nichts mit "Putinverstehern" und "Rechten" zu tun, es zeugt von gesundem Menschenverstand und nicht von Kriegstreiberei. Und die vielen Lügen, die uns von den Unbelehrbaren und vielen Staatsmedien hier über den Konflikt aufgetischt werden, werden ebenso wie die Corona-Lügerei bald in sich zusammenfallen. Merke:
Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn jemand wie Sie jemanden wie Lenz und meine Wenigkeit als „Rotgardisten“ bezeichnet, weil wir zu den wenigen hier gehören, die den völkisch-nationalistisch motivierten Vernichtungskrieg eines Mannes kritisieren, der in der Sowjetunion geboren und sozialisiert wurde und dort eine Funktion im Geheimdienstapparat innehatte - ein Tschekist durch und durch.
Was genau Leute wie Sie, Funke, Rollwagen oder Schultheis antreibt, darüber ließe sich trefflich spekulieren. Nur so viel ist klar: Friedensliebe ist es nicht, denn eine Unterwerfung der Ukraine würde das Land in ein riesiges Ghetto verwandeln. Ich habe bereits mehrfach von den UN und Amnesty International) dokumentierte Massaker, Plünderungen, Deportationen und Vergewaltigungen der russischen Soldateska verlinkt. Davor verschließt man die Augen. Man wettert lieber über „MSM“ und fiebert der ersten russischen Rakete auf Deutschland entgegen. Und dann von „Frieden“ fabulieren. Autsch!

Tomas Poth | Mi., 15. Februar 2023 - 14:34

Das Augenmaß ist verloren gegangen, auch hinsichtlich der Panzerlieferung!
Der Leopard2 wiegt 62 to, die Brücken und Straßen der Ukraine sind aber nur für 44to Belastung ausgelegt!
Die Zahlen sprechen für sich.

Jeder Tag Kriegsverlängerung bedeutet tausende Kriegstote und totale Zerstörung für die Ukraine. Dazu die wahrscheinliche Eskalation zum direkten Kriegseintritts der Nato. Europa wird zum Schlachtfeld der US Interessen gemacht, die aus der Ferne Live auf dem Bildschirm zuschauen.
Unsere Nordatlantiker-Zuhälter-Medien tuten dazu das Horn der Kriegsbegeisterung.
.

Jens Böhme | Mi., 15. Februar 2023 - 22:33

Antwort auf von Tomas Poth

Und der russische Feldzug in der Ukraine stockt, weil die russischen Panzer an Verbots-Verkehrszeichen für Fahrzeuge über der tatsächlichen Masse stehen und verzweifeln?

Tomas Poth | Do., 16. Februar 2023 - 12:07

Antwort auf von Jens Böhme

... wiegt nur 41,5 to. Man muß schon genau hinschauen Hr. Böhme!!

Keppelen Juliana | Do., 16. Februar 2023 - 15:26

Antwort auf von Tomas Poth

da droht zuverlässig und unverzüglich die Putintrollkeule. Sie und ich und alle sollen an die 10 Prinzipien der Kriegspropaganda glauben die uns aus allen Ecken entgegenschallt.

Walter Bühler | Mi., 15. Februar 2023 - 15:25

Mit Recht weisen Sie auf die gemütliche Schlamperei hin, mit der sich die Regierungsparteien - trotz martialischen Rhetorik - um die militärischen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr kümmern.

Die Wehrpflicht kommt in der öffentlichen Diskussion nicht vor, genau so wenig wie der Zivil- und Katastrophenschutz im Verteidigungsfall.

Die einflussreiche Queerdenker-Szene (LGBTQIA+-Netzwerke) weiß Uniformen zwar oft zu schätzen (etwa in den entsprechenden SM-Kneipen), aber es gibt noch keine Erfahrung, ob und in welchem Umfang eine queere Lebenseinstellung die Kampffähigkeit einer Armee steigert.

Wer sich vom Militärverächter oder vom Pazifisten zu einem Bellizisten wandelt, muss sich - wie jeder Konvertit - verbal durch besonders schrillen Extremismus hervortun. Viele sind jedoch nicht mehr in der Lage oder auch nicht willens, sich in eigener Person für die Erhöhung der Kampfbereitschaft einzusetzen. Sie wollen nur noch andere überreden, an ihrer Stelle in den Krieg zu ziehen.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 15. Februar 2023 - 15:55

Ich kann mit Ihrer Analyse absolut leben Herr Lüdeking und stimme Ihnen zu. Viele hier im Forum haben sicherlich anders formuliert, aber bereits seit Beginn dieses Krieges, den ein oder anderen Aspekt in die Debatte hier im Cicero geworfen. Unsere Politiker wünschen solche detaillierten Ausführungen eigentlich nicht, denn neben der propagandistischen deutschen Presse, allen voran Ronzheimer und seine BILD, haben sich alle Parteien außer LINKE und AFD bereits geeinigt, das nur die Ukraine gewinnen kann und muss und so lesen wir auch meistens nur von Verlusten, Fehlern, Kriegsverbrechen, sowie übler Propaganda über die Russen und die UA scheint seltsamer Weise unverwundbar, erreicht täglich neue "Erfolge", macht offenbar nichts verkehrt und ihr Präsident und dieser Melnyk bekommen regelrecht einen Heiligenschein verpasst. Wie ich gestern las, soll Biden unzufrieden darüber sein, das UA kaum Erfolge aufweisen kann und alles zu viel Geld kostet. Ach. Über die vielen Toten las ich nichts.

Herrn Lüdekings Artikel gefiel mir in seinem sachlichen, ruhigen, nachvollziehbaren Statement sehr wohltuend. So empfinde ich auch Ihren Kommentar lieber Herr Konrad.
Ausnahmsweise sahen wir, mein Mann und ich, den Schluß der unerträglichen Maischberger an. Aber wir hatten Glück. Wir konnten Marius Müller-Westernhagens letzte Sätze hören.

Er sagte: "Ich meine zu beobachten, daß in diesem Land sehr viel Propaganda ist. Man erfährt nicht mehr wirklich, was los ist. Ich halte beide Seiten für verrückt - der Konflikt ist ja nicht neu - das hätte man früher vermeiden können so Marius Müller-Westernhagen.

Wie recht hat er. Wir hören und sehen nur von Selenkyjs autorisierte Bilder, teilweise bereits archiviert. Auch russische Soldaten werden massakriert, Wohnhäuser, Krankenhäuser ...zerstört. Nicht im Sinne der Soldaten. Sie erleben auch viel Elend. Ich leide für beide Seiten.

Das letzte was ich von S hörte, war seine Zuschaltung per Video zur Berliner Bienale.

Urban Will | Mi., 15. Februar 2023 - 16:11

erkennbar.“
Wohl wahr und daher wäre es längst an der Zeit, die moralbesoffenen Marktschreier mal in die Pause tu schicken und realpolitische Fachleute ins Boot zu holen. Analena, Strack-Zimmermann und Konsorten sähe ich in dem Zshang ähnlich wie Troubadix gefesselt und mit Mundbinde in der Ecke sitzen… Sie nerven einfach nur noch.
Dass Russland Abnutzungskrieg kann, ist hinlänglich erwiesen und auch WK1 hätten sie wohl ohne d Aktion mit Lenin gewonnen.
Sie im Felde besiegen zu können ist Träumerei in den warmen Sesseln der Moralisten.
Zw den Zeilen hört man doch längst von beiden Seiten, dass Verhandlungen möglich wären. Auch Selenskyj ist nicht so dumm, zu glauben, dass er d Krim zurück bekommt. Die Chance, Teile d anderen Gebiete zu behalten, sinkt täglich.
Dass er Säbel rasseln muss, ist doch klar.
In der Tat, der Ball liegt bei Sam. Wie lange er dem Ganzen noch zuschaut, ist die spannende Frage.
Wann endlich beendet Biden das Gemetzel…

Peter Sommerhalder | Mi., 15. Februar 2023 - 16:29

Wieso sind denn alle so scharf darauf diesen Krieg zu verlängern? Wieso denn noch 2-3 Jahre eine Patt-Situation in diesem Krieg zu schaffen und dann?

Dann ist man gleich weit wie heute. Wieso also nicht jetzt schon mit Verhandlungen anfangen, was spricht denn dagegen?

Der Donpass und die Krim lassen sich die Russen eh nicht mehr nehmen, da sollte man realistisch sein, ausser man gibt noch mehr Gas und riskiert dabei einen Atomkrieg...

Was wollen eigentlich die Ukrainer, also ich meine jetzt nicht Selensky sondern das Volk?

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 15. Februar 2023 - 16:55

Ihr Wort in Gottes Ohr Herr Lüdeking, jedoch auch auf Erden gibt es sicherlich viele die so denken, aber im medialen Kriegsgeschrei nicht gehört werden bzw. sich nicht zu sagen trauen. Die Entscheider wissen um die Situation auch vielleicht auch, aber sie wollen es nicht wissen.
Selbst der Herr Prof. Münkler, der einen dicken Wälzer über den WK 1 verfasst hat, hält die Petitionsunterzeichner bestenfalls für Gestörte, als das er einsieht, dass die Situation die gleiche ist, festgefahrene Fronten und der Blutzoll pro m² geht ins Unendliche. Verhandlungen bzw. Waffenstillstand jetzt und keine weiter Waffenlieferung!!!!

Armin Latell | Mi., 15. Februar 2023 - 18:13

Vor nicht allzu langer Zeit haben Merkel und Hollande öffentlich zugegeben, die Minsker Verträge nur abgeschlossen zu haben, um die Ukr durch amerik. Waffen aufrüsten zu können. Was, glaubt man, hätten Leute vom Schlage eines Selensky damit wohl gemacht? Ist es gelogen, zu sagen, die Ukraine hat die Oblaste Donezk und Luhansk seit Jahren mit schweren Waffen beschossen oder die russ. Sprache wurde verboten, russ. Minderheiten nicht geschützt (u.A.)? Hatten nicht die unsäglichen Amerikaner ihre Finger beim Maidan im Spiel? Wie sollen die Russen dem Westen noch glauben und Verträge aushandeln? Richtig ist, so schnell wie möglich eine Verhandlungslösung herbeizuführen, die Kriegspartei usa und ihre Vasallen scheinen die Situation aber noch weiter eskalieren zu wollen. Von dämlichen deutschen oder brüsseler „Politikern“ ganz zu schweigen. Deren Verantwortungsbewusstsein = 0. Plapperlena hat es ja gesagt: Priorität hat die Ukr, egal was der deutsche Wähler davon hält...

Kurt Walther | Mi., 15. Februar 2023 - 18:14

Ein nüchterner, aber notwendiger Artikel von Herrn Lüdeking zum möglichen Ende des Angriffskriegs Russlands.
Ich gehe davon aus, dass weder Russland noch die Ukraine de facto am Ende totale Gewinner oder Verlierer sind. Hinter der kleineren Ukraine stehen die USA, fast der gesamte Westen.
Klar ist, die Russen werden sich kaum zurückziehen, und spätestens bei einem Kampf um die Krim könnte Putin die A-Bombe einsetzen. Ich vermute, eine Mehrheit der Russen würde das akzeptieren, wenn nicht sogar fordern. Und die Führung der Ukraine wird das auch begreifen müssen; sie muss Zugeständnisse machen. Oder will/soll die gesamte Ukraine ausbluten?
Es wird kaum möglich sein, alle besetzten ukrainischen Gebiete wieder zu befreien. Der Westen als Waffenlieferant ist hier mit in der Verantwortung, muss einen kühlen Kopf, Pragmatismus und Realismus bewahren.
Ich stimme aber zu: Die Ukraine muss von uns bekommen was sie zum Stoppen der Russen auf ihrem Marsch braucht: auch "Leos".

Albert Schultheis | Mi., 15. Februar 2023 - 21:10

Das hat bereits auf allen Ebenen der Politik gigantischen Schaden angerichtet und viele sinnlose Todesopfer gefordert! Schuld daran war natürlich die Merkel-Regierung, die alles hat verbockt hat, aber viel mehr noch die Ampel-Regierung. Nun scheint die Vernunft so langsam wieder in Deutschland zu dämmern, aber leider wieder einmal viel zu spät. Die Bilanz ist verheerend und gleichermaßen irreversibel. Die schlimmste Konsequenz aber der Hinterfotzigkeit der USA und der Hintertriebenheit von uns Deutschen (siehe Merkels gleichzeitig unsäglich dümmliches wie triumphales Bekenntnis zu Minsk II) dürfte sein, dass Russland bis zu seinem vollständigen Sieg jegliche Verhandlungen ablehnen wird. Denn wer würde ernsthaft verhandeln mit Tagdieben, Lügnern und Betrügern? Nur um in spätestens 3 Jahren wieder von den USA und uns herausgefordert zu werden. Nein! Wenn Putin bei Sinnen ist, wird er jegl. Verhandlungen ablehnen und nach seinem vollst. Sieg der Ukraine und uns seinen Frieden diktieren.

Thomas S. | Mi., 15. Februar 2023 - 21:18

Wer alt genug ist und ein gutes Gedächtnis hat, kann sich vielleicht noch an die Berichterstattungen zum syrischen Bürgerkrieg erinnern.

Was haben wir alles für tolle Sachen über die sogenannte Freie Syrische Armee gelesen. Und wie widerlich waren Assad und seine Schergen und wie brutal die Fassbomben. Bana, das Twitter-Mädchen und der letzte Clown von Aleppo, letzterer dahingemeuchelt von Putins Soldateska. Die russische Armee galt westlichen Medien schon damals als stumpfe Losertruppe und ihre Gegner waren smart, kreativ und damit irgendwie wie die Journalisten und die woken Hanseln selbst, die über sie schrieben. Blöd nur, dass Russland den Syrienkrieg weitestgehend für sich entschied, die FSA sich in Nagorny-Karabach, gegen die Kurden und in Libyen als brutale Islamistentruppe entpuppte und Bana am Ende auf dem Schoß von Erdogan saß. Wir werden Ähnliches in der Ukraine erleben. Es wird nur in zwei, drei Jahren niemand mehr interessieren.

Alexander Brand | Do., 16. Februar 2023 - 07:59

ich teile Ihre Auffassung und nicht nur wir sehen das so, nachfolgend ein sehr interessantes Interview mit jemandem der an der Quelle saß.

Helmut Bachmann | Do., 16. Februar 2023 - 09:40

Etwas wohlfeil hier zu behaupten, man müsse ja nur diplomatisch sein. Unsere Putinfans von der AfD freuen sich natürlich, aber was will uns der Artikel sagen? Geht es nicht die ganze Zeit darum, Russland Grenzen aufzuzeigen (was der Autor ja auch will) und gleichzeitig die Eskalationsspirale nicht zu überdrehen? (Unsere Putinjünger wissen hingegen natürlich, dass der Leo 2 bereits den Beginn des 3WK darstellt). Wie kommt denn nun der Autor zu seinen Verhandlungen? Da bleibt er die freilich die Antwort schuldig. Doch weiß er wohl selbst, dass dies ausschließlich aus einer Position der Stärke gelingen kann und nicht etwa, wie hier von unseren angeblichen Neupazifisten im Forum gewünscht, durch Unterwerfung unter ihren starken Max. Es nützt nichts, einfach nur Fundamentalopposition zu den Grünen zu sein, so sehr das auch juckt aufgrund des unprofessionellen und dummen Verhaltens.

Gerhard Fiedler | Do., 16. Februar 2023 - 15:50

"Eine diplomatische Lösung ist nicht nur sinnvoll, sondern früher oder später unausweichlich." So ist es. Beiträge von Herrn Lüdeking lasse ich mir nur ungern entgehen. Mit diesen wird man stets ein wenig schlauer. Er verfügt zur Osteuropapolitik über viel Wissen, Realitätssinn und Klugheit. In Sachen Ukrainekrieg wäre er als führender Berater unserer Bundesregierung bestens geeignet.
Anmerken möchte ich dennoch. Was er nämlich zum Ukrainekrieg ausblendet oder sich nicht traut, deutlich werden zu lassen, ist die Tatsache, daß die USA mit ihrer schleichenden Nato-Osterweiterung am Zustandekommen dieses Krieges ein großes Maß an Schuld tragen, so daß aus russischer Sicht zur Absicherung ihrer Einflußsphäre ein Verteidigungskrieg erforderlich wurde, zu dem der Westen, insbesondere seine Medien, nicht müde werden, diesen als Angriffskrieg zu bezeichnen. Und kennen die USA nicht auch so etwas Ähnliches wie Einflußsphäre, die es gilt mit Krieg abzusichern?

Armin Latell | Fr., 17. Februar 2023 - 08:43

Ihre Argumentation ist genau die der Kriegstreiber. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: diejenigen die Frieden unter allen möglichen Bedingungen fordern, sind plötzlich die Bösen, die "Putinversteher" die AfDler, Putinjünger- fast das ganze Repertoire der linksdrehenden mainstream medien. Wirklich erschütternd. Adis Propaganda war dem ebenbürtig. Und Sie, Herr Bachmann, hätten damals im Sportpalast laut und hysterisch Jaaa geschrien und der Arm wäre nach oben geflogen. Heute schreien sie alle wieder, Sie auch. Und wer sich erdreistet, anzumerken, dass es weitere tausende Tote kosten wird, soll medial, sozial, gesellschaftlich fertig gemacht werden. Bei C. und der Genspritzung war es exakt genau so. Ihr Linken Besserwisser quellt bald über vor vermeintlicher Diskurshoheit. Ich kann Ihnen, Herr Bachmann, gar nicht sagen, wie ich solche Charaktere verachte. Aber Brot und Spiele habe schon vor über 2.000 Jahren die Minderbemittelten begeistert.