Tagebau in China
Im Tagebau werden im chinesischen Ganxian Seltene Erden gefördert / picture alliance

Europas „Green Deal“ - Grüner Weg in die Abhängigkeit

Die Europäische Union will kohlenstoffneutral werden und gleichzeitig bei der Versorgung mit Rohstoffen weniger auf Russland angewiesen sein. Doch der „Green Deal“ schafft neue Abhängigkeiten. Denn ausgerechnet China ist einer der wichtigsten Lieferanten für Seltene Erden, die beim „grünen“ Umbau von Industrie und Infrastruktur unverzichtbar sind.

Autoreninfo

Francesco Casarotto ist wirtschaftspolitischer Analyst für Europa beim amerikanischen Thinktank Geopolitical Futures.

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Vorige Woche hat EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton angekündigt, dass Brüssel neue Vorschriften vorschlagen wird, um die Sicherheit der Lieferketten in Krisenzeiten zu gewährleisten. Die Sicherheit der Lieferketten ist ein unverzichtbares Ziel für jede Wirtschaft, aber für die Europäische Union ist sie noch dringlicher, weil ihr „Green Deal“ – der Plan, bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen – auf Rohstoffe angewiesen ist, die außerhalb der Grenzen der Union produziert werden.

Auch wenn dies nicht der am meisten beworbene Aspekt ist, besteht eines der Hauptziele des Green Deal darin, die Abhängigkeit Europas von Erdgas – und damit von Russland, seinem wichtigsten Gaslieferanten – zu verringern. Da sich die Beziehungen zu Russland verschlechtert haben, ist die Aussicht, die Energiesicherheit von ausländischen Mächten abzukoppeln, für die meisten EU-Staaten attraktiv.

Die Realität sieht jedoch so aus, dass der Grüne Deal, selbst wenn er vollständig umgesetzt würde, das Problem nicht lösen könnte. Um die EU „grüner“ zu machen, muss Brüssel eine Reihe grüner Technologien mit einzigartigen Lieferketten einführen, die stark auf seltene Erden angewiesen sind. Wenn die EU also versucht, sich von russischem Gas zu lösen, läuft sie Gefahr, sich von anderen ausländischen Mächten abhängig zu machen, insbesondere von China.

Der europäische Green Deal zielt ab auf eine 55-prozentige Reduzierung der Treibhausgasemissionen (im Vergleich zu 1990) bis 2030, um bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Dies geschieht durch eine Reihe von Maßnahmen zur Verringerung der Umweltverschmutzung und zur gleichzeitigen Förderung von Forschung und Investitionen in grüne Technologien. Derzeit ist die Europäische Union in hohem Maße von fossilen Brennstoffen abhängig, die etwa drei Viertel der Energieversorgung der Union ausmachen. Der Energiemix der EU setzt sich zusammen aus 36,3 Prozent Erdölprodukten, 22,3 Prozent Erdgas, 12,7 Prozent festen fossilen Brennstoffen und 13,1 Prozent Kernenergie. Erneuerbare Energien machen nur 15,5 Prozent aus.

Kaum eigene Ressourcen

Da die EU kaum über eigene Energieressourcen verfügt, importiert sie 87 Prozent des Öls und 74 Prozent des Erdgases, das sie verbraucht. Das bedeutet aber auch, dass jede Abkehr Europas von fossilen Brennstoffen jenseits seiner Grenzen zu spüren sein wird, insbesondere in Russland. Von Moskaus Exporten fossiler Brennstoffe war fast die Hälfte für die EU bestimmt. Zugleich importiert die EU 48 Prozent ihres Erdgasbedarfs aus Russland. Man kann also sagen, dass die Energiesicherheit der EU von Russland abhängt.

Aber der Grüne Deal wird die Risiken für die Energiesicherheit Europas nicht beseitigen. Im Gegenteil, er wird nur die ausländischen Mächte verändern, von denen die EU abhängig ist. Die Kohlenstoffneutralität Europas kann nur durch die breite Einführung grüner Technologien wie Lithium-Ionen-Batterien, Brennstoffzellen, Windturbinen, Fahrmotoren und Photovoltaik erreicht werden. Fahrmotoren und Lithium-Ionen-Batterien sind zum Beispiel für die Herstellung von Elektrofahrzeugen unerlässlich. Brennstoffzellen werden eingesetzt, um Wasserstoff ohne Verbrennung in Strom umzuwandeln. Und die Photovoltaik wandelt Sonnenenergie in Elektrizität um und wird zusammen mit der Windenergie einen entscheidenden Beitrag zur Kohlenstoffneutralität leisten.

Die Herstellung dieser Technologien erfordert wichtige Rohstoffe wie Lithium, Graphit, Kobalt, Titan und Seltene Erden wie Dysprosium, Neodym und Praseodym. Europas Industrie und Wirtschaft sind jedoch bei der Versorgung mit diesen Rohstoffen auf den Weltmarkt, insbesondere auf China, angewiesen. Tatsächlich stammen mindestens 98 Prozent der europäischen Versorgung mit Seltenen Erden aus China. China produziert derzeit 80 Prozent des weltweiten Angebots an Neodym und 99 Prozent des gesamten Dysprosiums, es verfügt noch dazu über die größten Reserven und ist der führende Produzent von Praseodym. Alle drei Elemente sind für die Herstellung von Windturbinengeneratoren und Traktionsmotoren unerlässlich.

China dominiert die Lieferkette

Darüber hinaus ist China der größte Hersteller von Lithium-Ionen-Zellen mit einem Anteil von 66 Prozent an der weltweiten Produktion und beherbergt 45 Prozent der weltweiten Lithiumraffinerien. China hat auch den größten Anteil (20 Prozent) an den für die Brennstoffzellentechnologie benötigten Rohstoffen. Außerdem werden in Peking zwischen 85 und 90 Prozent der weltweiten Neodym-Eisen-Bor-Magnete hergestellt, die in Elektromotoren verwendet werden. Schließlich dominiert China die Lieferkette für die Herstellung von Photovoltaik: 2019 waren beispielsweise acht der zehn größten Unternehmen im Bereich der Herstellung kristalliner Siliziumzellen chinesisch.

Die Europäische Kommission, das Exekutivorgan der EU, hat eine Liste „kritischer“ Rohstoffe erstellt, die sie alle drei Jahre aktualisiert und überarbeitet. Damit ein Rohstoff als kritisch eingestuft wird, muss er für die Industrie, für moderne und grüne Technologien unerlässlich sein. Natürlich kommen nicht alle Rohstoffe, die die Kommission als kritisch einstuft, aus China: Die EU ist bei Lithium auf Chile (78 Prozent des Bedarfs) und bei Kobalt auf die Demokratische Republik Kongo (68 Prozent) angewiesen, die für die Herstellung von Brennstoffzellen und Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden.

Peking ist jedoch nach wie vor der wichtigste EU-Lieferant für kritische Rohstoffe, die für den grünen Wandel unerlässlich sind. Tatsächlich ist China der größte Lieferant der EU für Graphit (47 Prozent) und Titan (45 Prozent), die beide für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien und Brennstoffzellen benötigt werden – ganz zu schweigen von den oben erwähnten Seltenen Erden. Andere Lieferanten von Neodym und Praseodym könnten in den USA, Brasilien und Australien zu finden sein, und Vietnam verfügt über Dysprosium. Für die EU ist China jedoch nach wie vor der Hauptlieferant.

Angesichts der Tatsache, dass die Europäische Kommission eine Verdoppelung des Rohstoffbedarfs bis 2050 prognostiziert – mit exponentiellem Wachstum insbesondere ab 2030 –, kann man davon ausgehen, dass die Abhängigkeit der EU von China in ähnlichem Tempo zunehmen wird.

Unbekanntes Fahrwasser

Mit dieser Abhängigkeit von China befindet sich die EU in unbekanntem Fahrwasser. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig sichere Lieferketten sind, und eine der künftigen Herausforderungen für die EU besteht darin, diese Schwachstellen zu beseitigen. Die Ziele des Green Deal und die Umsetzung des „grünen Übergangs“ kollidieren jedoch mit Europas Bemühen darum, seine übermäßige Abhängigkeit von ausländischen Akteuren zu verringern. Mit anderen Worten: Europas Versorgungskette könnte anfällig bleiben, und die Zukunft des Green Deal – und damit die Energiesicherheit der EU – in ausländische Hände zu legen, ist ein hochriskantes Unterfangen.

Die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission stuft die Versorgung mit Seltenen Erden aufgrund der Dominanz Chinas in der Lieferkette als das höchste Risiko ein. Und Peking hat bereits bewiesen, dass es nicht davor zurückschreckt, seine neugewonnene Macht auszuüben. So hat China im Jahr 2010 während eines Handelsstreits die Versorgung Japans mit Seltenen Erden unterbrochen. Brüssel ist sich des Risikos durchaus bewusst, und im September 2020 rief die Europäische Kommission eine Industrieallianz ins Leben, um die Union in Bezug auf die Rohstoffwertschöpfungskette widerstandsfähiger und autonomer zu machen. Die sogenannte Europäische Rohstoffallianz soll die heimische Rohstoffproduktion ankurbeln und sowohl Investitionsmöglichkeiten in diesem Sektor als auch potenzielle Engpässe in der Lieferkette identifizieren. Konkret zielt die EU darauf ab, ihre Autonomie beim Abbau, der Gewinnung und der Veredelung der für grüne Technologien benötigten Rohstoffe zu erhöhen. Schweden, Finnland, Deutschland und Spanien sind potenzielle Standorte für Bergbauaktivitäten.

Aber es ist immer noch unklar, wie die Europäische Union ihre externen Abhängigkeiten reduzieren will. Immerhin verfügt die EU über eine bescheidene inländische Versorgung: Sie produziert bereits 35 Prozent des weltweiten Galliums, 51 Prozent des Germaniums und 28 Prozent des Indiums, die alle für die Entwicklung grüner Technologien, insbesondere der Photovoltaik, benötigt werden. Auch bei Strontium, das für die Herstellung von Brennstoffzellen benötigt wird, ist die EU völlig autark. Europa verfügt jedoch nicht über alle benötigten Rohstoffe, und das heimische Angebot kann derzeit die Nachfrage nicht decken, die im Zuge des grünen Wandels noch steigen wird.

Ausweitung von Partnerschaften

Die beste Lösung wäre es daher, dass die EU ihre Lieferanten diversifiziert. Neben dem bereits erwähnten Chile und der Demokratischen Republik Kongo ist die EU bei Silizium auf Norwegen und bei Niob (notwendig für Lithium-Ionen-Batterien) auf Brasilien angewiesen. Russland und Südafrika versorgen sie mit Palladium und Platin, die für Brennstoffzellen benötigt werden. Nach China mit seinen 44 Millionen Tonnen befinden sich die größten Reserven an Seltenen Erden in Vietnam (22 Millionen), Brasilien (21 Millionen), Russland (12 Millionen), Indien (6,9 Millionen) und Australien (4,1 Millionen). Die Ausweitung von Partnerschaften, Abkommen und Beteiligungen an Explorationen mit diesen Partnern ist eine Möglichkeit für Brüssel, seine Abhängigkeit von China in diesem Bereich zu verringern. 

Ein Vizepräsident der Europäischen Kommission hat erklärt, dass die EU genau das zu tun gedenkt. Angesichts der derzeitigen Dominanz Chinas in der Lieferkette für Seltene Erden hat Peking jedoch derzeit die meisten Trümpfe in der Hand. Brüssel könnte auch versuchen, seine Recyclingkapazitäten zu erhöhen, um seine Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen zu verringern (und das tut es auch), aber die Auswirkungen eines solchen Schrittes werden wahrscheinlich begrenzt bleiben.

Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und China befinden sich seit Anfang 2021 in einer schwierigen Phase, als das Investitionsabkommen zwischen Brüssel und Peking – das umfassende Investitionsabkommen zwischen der EU und China – aufgrund eines Streits über Chinas angebliche Menschenrechtsverletzungen in der Region Xinjiang verschoben wurde. Kürzlich nahmen die Spannungen wieder zu, als Litauen Taiwan erlaubte, ein De-facto-Konsulat im Land zu eröffnen, was einen diplomatischen Streit mit Peking auslöste. Dies verheißt nichts Gutes für die Zukunft des grünen Wandels in der EU, da die Forderungen des Green Deal mit den politischen und wirtschaftlichen Interessen der EU kollidieren werden.

Hauptsächlich gute Absichten

Der Europäische Green Deal ist ein ehrgeiziges Programm, das hauptsächlich von guten Absichten getragen wird: Brüssel will mit gutem Beispiel vorangehen und hofft, dass andere seinem Weg folgen werden. Doch im internationalen System sind gute Absichten selbst in den besten Zeiten bedeutungslos. Im schlimmsten Fall könnten sie sich gegen die Europäische Union wenden. Die EU wird sich mit den Folgen einer größeren Abhängigkeit von China und einer fragilen Lieferkette auseinandersetzen müssen, was zu Engpässen bei wichtigen Rohstoffen führen könnte – und die wirtschaftliche und politische Nachhaltigkeit des grünen Übergangs gefährdet.

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GPF

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Bernd Muhlack | Mo., 10. Januar 2022 - 17:28

Die Wahrscheinlichkeit dass ich das Ergebnis des Green Deal noch auf Erden erlebe geht geht gegen Null.

Ob ich von wo anders zuschaue, lasse ich als Atheist offen - eher nicht!

"... auf Rohstoffe angewiesen ist, die außerhalb der Grenzen der Union produziert werden."

Rohstoffe werden grundsätzlich gefördert, nicht produziert. Gleichwohl las ich tapfer bis zum Ende weiter.

Also der Green Deal ist quasi eine Umweltschädigung anderer Art.
Interessierten Zeitgenossen ist das bekannt, oder?
Und die Förderung, der Transport all dieser Rohstoffe erfolgt AUCH klimaneutral?

Hüpfende FFF-Kids mögen das ja glauben.

Bei 3-Sat ein Bericht über Schwefel-Abbau in Indonesien. Mega-Bagger und außen herum sklavisches Fußvolk in Badelatschen!
Sie sammeln herunter gefallene Brocken, tragen diese in Körben davon - rauchend!
Hauptsache WIR werden klimaneutral!
Das ist sooo heuchlerisch, verlogen!

Letztlich ein glückliches Europa?
Eher eine selbstgerechte EU!

Diese Transmission wird nicht gelingen!

Enka Hein | Mo., 10. Januar 2022 - 23:13

Antwort auf von Bernd Muhlack

...werter Herr Muhlack.
Doku über Lithiumabbau in Südamerika. Ganz toll für die E Autos und FFF bei uns.
Eine Katastrophe für Mensch, Tier und Natur dort unten.
Wäre das Uran gäbe es hier Lichterketten. Aber ist ja für die gute Sache. Also Kerze aus und Maul halten.
Um mit den Worten von Prof. H.W. Sinn zu reden: Greendeal ins Nichts.
Ähnlich dem Endsieg und dem 1000jährigem Reich.
Peterschens Mondfahrt für Vollversager mit Vollversorgung.
Gibt's in Berlin eigentlich noch ausreichend Bunker wo diese Idioten sich dann irgendwann, wenn sie merken das sie D mal wieder in den Untergang getrieben haben, selbst erledigen.?
Danach erfolgt dann eine entGRÜNEfizierung.
Geschichte wiederholt. Nur das lernen daraus muss noch gelernt werden.
Gute Nacht..

Ernst-Günther Konrad | Di., 11. Januar 2022 - 09:57

Antwort auf von Bernd Muhlack

Das ehe ich auch so Herr Muhlack. Ihr gar trefflicher Kommentar braucht keine weiteren Ergänzungen. Und egal wo wir nach dem Tod landen. Ob wir das von irgendwo her sehen können oder nicht. Selbst wenn ich es könnte, würde ich mich weigern mich mit Altlasten eines früheren Lebens und damit GRÜNEN zu beschäftigen. Warum? Nun, ich habe bereits in diesem Leben gelernt, dass GRÜNE zur Selbstzerstörung neigen und keine Zukunft haben.
Auch Ihnen ein gutes 2022 und vor allem Gesundheit wie Sie sich die wünschen. Bleiben Sie uns noch lange erhalten. Glück auf.

Und ja, solange auch nur EIN MENSCH existiert, wird dieser einen Einfluss haben. Und wenn es Schiez ist, was dem ewigen Kreislauf wieder zugeführt wird.
Und absolut jede Handlung hat Einfluss auf den Verlauf der Geschichte, egal ob klein oder groß, nachvollziehbar oder ein Vogelschiss.
Der Allergrößte Einfluss ist aber die Menge, wie z.B. die Weltbevölkerung.

Gift ist Medizin & Medizin ist Gift. Die Dosis entscheidet darüber!

Und wenn mehr Menschen aus einer anderen Kultur kommen, als ein Land bei einer ordentlichen Integration bewerkstelligen kann, JA-DANN ......!

Wo ich wieder-spreche, liebe Foristen - ist folgende Tatsache:

Die Einheitsfrontparteien (bis auf die bösen Bubis, weil man nicht gemeinsam spielen wollte)
haben doch GEMEINSAM in den letzten 20 Jahren den BANKROTT des Finanzwesen, der Wirtschaft (Verkauf nach CHN), den Transportmitteln & der Energiewirtschaft wie auch der Abfallwirtschaft eingeleitet & demontiert, um
GEMEINSAME ZIRKUSSE & ILLUSIONSSTÄTTEN zu errichten

Manfred Westphal | Mo., 10. Januar 2022 - 19:43

@B. Muhlack
Wie recht Sie doch haben, dem ist nichts hibzu zu fügen.

Ingofrank | Mo., 10. Januar 2022 - 20:00

Ganz einfach, weil mit den „orthodoxen“ streng an die grüne Lehre Glaubenden eine argumentative Diskussion schlicht & ergreifend nicht möglich ist. Und die, sind in der überwiegenden Mehrheit.
Wie kann man aus Kohle und Kernenergie aussteigen mit der „Aussicht“ die fehlende Energie aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Das ist eine Wette auf die Zukunft der übelsten Art.
Unsere direkten Nachbarn einschl. Russland freuen sich jetzt schon, den Strom nach Deutschland zu ordentlichen Preisen liefern zu können. Und wenn man schon für einen Flughafen 20 Jahre Bauzeit benötigt ….. ich will’s
Nicht weiter erörtern. Schade um jeden Gedanken.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Karl-Heinz Weiß | Mo., 10. Januar 2022 - 22:22

Deutschland hatte nach 2005 Glück, dass ein ehemaliger Kanzler die Gasversorgung langfristig (resp. bis auf Widerruf) sicherte. Glücklicherweise bietet sich 2022 bezüglich der VR China eine vergleichbare Möglichkeit. Die Sicherung des Green Deals durch Kinderarbeit im Kongo und durch Raubbau in Südamerika könnte dadurch zeitlich limitiert werden.

Tomas Poth | Mo., 10. Januar 2022 - 22:42

... und mit gutem Beispiel vorangehen ...

Das hört sich sehr naiv und verträumt an, weniger nach Realismus!
Abhängigkeiten kann man dadurch vermindern indem man seine Einkaufsquellen weit auffächert, um beim Ausfall von einer nicht merklich betroffen zu sein.
Man kann seinen Bedarf auch reduzieren indem der Verbrauch von Gütern durch Effizienz, Nachhaltigkeit in der Nutzung vermindert wird, um die Abhängigkeit in der Menge zu verringern.
Letztlich hängt aber alles an der Verfügbarkeit von Energie ab, und egal was wir da machen, wir sind in jedem Fall von ausländischen Ressourcen abhängig.
Also muß das Ausfallrisiko weit gestreut werden. Alle Energie Erzeugungs- und Energienutzungsformen müssen sich im Marktgeschehen bewähren. Sie dürfen allenfalls mit einer Starthilfe (Subvention) über einen kurzen Zeitraum von wenigen Jahren in den Markt eingeführt werden.
Reicht dieser Zeitraum nicht, so sind sie noch nicht marktreif! Die derzeitige "Energiewende" für uns in den Crash!

Manfred Bühring | Di., 11. Januar 2022 - 09:48

Die Argumentation des Autors dreht sich im Kreis wie ein Karrussel, das die Nutzer irgendwann abwirft. Vielleicht sollte man die Probleme lösen, indem man zu den derzeit „bösen“ Rohstofflieferanten Russland und China vernünftige Beziehungen aufbaut und sich aus der ideologischen Umklammerung der USA löst. Beim Bezug des Rohstoffs Öl gibt es doch auch keine moralischen Bedenken hinsichtlich der Lieferanten Saudi Arabien und Katar mit ihrem Steinzeitislamismus u d der praktizierten Sharia. Aber Doppelmoral ist immer einseitig.

gabriele bondzio | Di., 11. Januar 2022 - 10:42

Von der Leyen Ende 2019 aus der Taufe gehoben. Jene Idee also, Europa klimaneutral zu machen und zugleich die Wirtschaft zu stärken.
Nicht dazu gesagt, dass da viele Konsumenten einfach von der Schippe rutschen.

Was über die CO2-Zertifikate dazu führt, dass CO2-intensive Branchen dorthin abwandern, wo niedrigere Umweltauflagen gelten.

Da haben wir aber, sieht man den geo-politischen Ansatz für die Erde, richtig was gekonnt.
Auch mit einer CO2-Grenzabgabe, die es richten soll, z.B. Importe von Stahl oder Zement aus Ländern wie Russland oder China.

Ist ja der Erde wahnsinnig geholfen.

Eher ÖKO als Geldmaschine für die eine Seite (die Kleinere) und steigende Preise für die Andere (die mit Abstand Größere).
Was ja schon in Praxis zuschlägt.

"Selbstbetrug muss da sein, damit diese und jene großartig wirken. Denn die Menschen glauben an die Wahrheit dessen, was ersichtlich stark geglaubt wird."
Friedrich Nietzsche

Juliana Keppelen | Di., 11. Januar 2022 - 12:04

in weiten Teilen der Welt übelste, menschenverachtende Umweltzerstörungen ohne Rüchsicht aufs Klima damit wir (im Pippi Langstrumpf Land ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt) klimaneutral E-Autos fahren können. Und da haben wir über die Entsorgung des Millionen Tonnen anfallenden Elektoschrotts noch gar nicht geredet (auch die Solarpanels nicht vergessen).

rene dylla | Do., 13. Januar 2022 - 12:03

"Neodym und 99 Prozent des gesamten Dysprosiums, es verfügt noch dazu über die größten Reserven und ist der führende Produzent von Praseodym. Alle drei Elemente sind für die Herstellung von Windturbinengeneratoren und Traktionsmotoren unerlässlich."
Diese 3 Elemnte werden nur fuer permanenterregte Windkraftanlagen gebraucht; die machen nur einen kleinen Teil des Marktes aus.
Und auch bei permanenterregte Windkraftanlagen werden sie nur fuer fremderregte und nicht fuer selbsterregte Permanentmagneten gebraucht., also ein noch kleinerer Anteil.
Einer schreibt diesen Unsinn vom anderen ab und so haelt sich so etwas.l