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Ewige Kindheit als Lebensgefühl: Annalena Baerbock / dpa

Annalena Baerbock wird Kanzlerkandidatin - Sehnsucht nach der verlorenen Komfortzone

Mit Annalena Baerbock bewirbt sich zum ersten Mal eine Angehörige der Generation Y um ein hohes Staatsamt. Eine Zäsur. Doch in Zeiten der Krise wirken diese Kinder der alten Bundesrepublik wie von gestern. Nicht auszuschließen allerdings, dass genau diese sentimentale Erinnerung ein Teil ihres Erfolges ist.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Sie ist die Kandidatin vieler Journalistenherzen: Annalena Baerbock. Zumindest hatte man in den letzten Tagen diesen Eindruck. Nicht wenige Kommentatoren gerieten geradezu ins Schwärmen bei der Vorstellung, die grüne Kandidatin könnte im September ins Kanzleramt einziehen. Da war es geradezu eine Wohltat, dass der Spiegel dezent darauf hinwies, dass ein Mann mit der gleichen Regierungserfahrung wie Frau Baerbock (nämlich keiner) vermutlich niemals Kanzlerkandidat geworden wäre. Und das jovial-unkritische Interview, das Pro7 mit Frau Baerbock führte, irritiert sogar die Süddeutsche.

Dabei war der Applaus, den Katrin Bauerfeind und Thilo Mischke ihrem Gast am Ende des Interviews spendeten, nicht einfach nur unprofessionell. Er war vor allem ein Symbol für die neue Flauschigkeit und geradezu kindliche Harmlosigkeit, die bevorzugt dort gepflegt wird, wo sich Vertreter der Generation Y unter ihresgleichen wissen.

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Yvonne Stange | Sa., 24. April 2021 - 09:36

.. bei allem Respekt, die Frau ist 40! Das ist alles, aber KEIN Millennial. Und ich wette mit Ihnen, daß sie Deutschland in den Krieg führen wird. Das ist sicher.

Gerhard Lenz | Sa., 24. April 2021 - 19:29

Antwort auf von Yvonne Stange

aber dass die Frau Baerbock Deutschland in den Krieg führen wird, ist so ziemlich das Dämmlichste, was ich hier seit geraumer Zeit gelesen habe.

Und hier kann man oft den Kopf schütteln...

Dann kommen Sie mal mit den Argumenten, die Sie und Gesinnungskameraden doch ansonsten so gerne einfordern. Aber wahrscheinlich reicht es schon, Mitglied der Grünen zu sein..

Jetzt bin ich mal gespannt, ob der Blödsinn von Frau Stange kritisiert werden darf, oder schützend die "Zensiert!"-Taste gedrückt wird.

Lieber Herr Lenz,

ich veröffentliche Ihren Kommentar gerne. Aber bitte benutzen Sie doch nicht Worte wie "dämlich" und "Blödsinn". Das bringe ich schon meinen Kindern bei: Argumente werden so nicht besser.

Mit besten Grüßen - und einen schönen Sonntag noch!

Ihr Moritz Gathmann

Lieber Herr Gathmann, zuweilen fällt es eben schwer, bei dem Niveau bestimmter Kommentare noch passende Begriffe zu finden - ohne beleidigend zu wirken.

Sie erlauben sicher eine Gegenfrage: Wie Argumente gegen irgendeine Behauptung gebrauchen, die selbst völlig argumentationsfrei in das Forum geworfen wird und offensichtlich nur ein Ziel hat: zu provozieren?

Gleichfalls noch einen schönen Sonntag!
MfG
Gerhard Lenz

Ruediger Goettel | So., 25. April 2021 - 12:42

Antwort auf von gathmann

Hallo Herr Gathmann,

ja, wenn Ihnen diese Wort missfallen, warum erscheinen diese Worte und ähnliche dann doch so oft bei Kommentaren aus dem rechtskonservativen Lager?

Karl Napp | So., 25. April 2021 - 07:57

Antwort auf von Yvonne Stange

. . wie ichs empfinde:
Ich mag weder das, was die Frau Annalena Charlotte Alma Baerbock mir und der Nation erklärt, noch mag ich wie sie's quäkt.
Möge das Krüglein an uns vorübergehn!

Rainer Mrochen | Sa., 24. April 2021 - 09:37

sind der Generation Y entsprungen. Die von Ihnen unterstellte Empathie Herr Grau, gilt bei diesen Leuten nur für Gleichgesinnte. Wenn sie Frau Baerbocks Einstellung als Atlantikerin und zur Gewalt bereite Politikerin gen Osten in Betracht ziehen, wird aus Y-Annalena recht schnell der böse Flaschengeist, der sich im Zweifel hinter dem grossen Bruder versteckt. Typisch großes Mundwerk und nichts dahinter. Wenn es für diese Leute hart auf Hart kommt knicken die ganz schnell ein, weil Mama und Papa es schon richten werden. Ich halte diese Ideologen für gefährlich.

Baerbock ist vielleicht nicht ganz sattelfest in den Naturwissenschaften und verwechselt schon mal ein Metall mit einer Zwergfigur. Aber dass sie als studierte Politikwissenschaftlerin behauptet in Thüringen wäre beinahe ein Nazi Ministerpräsident geworden, läßt einen schon stutzig werden. Oder das Merkels Zitteranfall auf den Klimawandel zurückzuführen sei, ist schon eine dreiste Behauptung.
Sie verkörpert das Selbstbild der Grünen und verspricht den Anhängern eine infantile Traumwelt, ein Schlaraffenland, wenn dabei auch später höchstwahrscheinlich das Gegenteil herauskommt. Ein Staat, unbezahlbar und nur noch aus Vorschriften bestehend, in dem sich Leistung nicht mehr lohnt. Frondienst der Leistungsträger für den Staat. Für die Durchsetzung der eigenen Ideologie setzen die Grünen deshalb auch auf den Ausbau des Staatsfunks, denn wo wären die Grünen ohne Staatsfunk.
Zusammenfassend gesagt verliert D. seine Industrie und Wirtschaft und ergibt sich aus Naivität dem Öko-Sozialismus.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 24. April 2021 - 09:42

Auch das macht den Cicero aus. Autoren mit
einem anderen Blickwinkel auf Personen und Zeitgeist. So wie Sie jedenfalls Herr Grau, habe ich das noch nicht betrachtet. Es regt zum Nachdenken an. Nein, ich halte weder Grüne, namentlich Annalena noch andere dieser Partei für ein Amt tauglich. Warum? Nun, wenn ich Ihrem Artikel folge, so gründet dies bei Annalena auf die Geborgenheit und Sicherheit, die ihnen von genau den "Alten" ermöglicht wurde, die sie heute bevormunden wollen. Ich sehe nur den Widerspruch an sich. Sie schreiben, sie wurde antiautoritär, gewaltfrei, naturverbunden und friedliebend erzogen und will genau das mit ihrer ideologisierten Politik umdrehen? Ist es nun Befreiung von einer ungewollten Erziehung? Will Annalena einfach nur erwachsen werden?
Ja, das ist ein Kind ihrer elterlichen und dem damaligen Zeitgeist herrschenden Sozialisation. Sie ist aber auch ein Kind linksindoktrinierter Bildung und dem Mangel an Geschichtswissen und Schulbildung, also fehlender Reife.

Sie als Sozialisationsexperte können mir sicher erklären, inwiefern Baerbock (Sie nennen sie bei ihrem Vornamen?) ein Bildungs- und ein Reifedefizit hat, wobei mich sehr interessieren würde, wie das Eine mit dem Anderen zusammenhängt. Sind nur gebildete Menschen reif und nur unreife Menschen ungebildet?!
Egal: Baerbock stammt aus einem Akademikerhaushalt. Ihr Vater ist Maschinenbauingenieur. Sie selbst hat Politikwissenschaft und Öffentliches Recht u.a. an der renommierten LSE studiert und dort, im Gegensatz etwa zu Kalibern wie Salvini oder Kurz, auch einen Abschluss erworben. Finde ich jetzt nicht so sooo schlecht als Grundlage für eine politische Laufbahn. Oder muss sie erst etwas gegen Ausländer sagen, um die höheren Weihen des Cicero-Forums zu empfangen und dann als patent, reif, gebildet u.ä. zu gelten?

Frau Stange: Was bieten Sie als Wetteinsatz? Denken Sie gut darüber nach, denn was immer es ist, es gehört dann Herrn Grau! :-)

Ernst-Günther Konrad | So., 25. April 2021 - 09:08

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Sie dürfen gerne Frau Baerbock als gebildet und fähig ansehen Herr Hügle. Sie können sie sogar wählen. Sie sollten nur bedenken. Auch Sie haben nur eine Stimme, auch wenn Sie hier im Forum sich mal Kai Oliver; Kai; Oliver oder jetzt mal wieder Kai-Oliver (mit Bindestrich) nennen. Haben Sie eine Identitätskrise oder wollen Sie sich auf diese Weise, wieder einmal an den Regeln von Cicero vorbeischmuggeln, um mehrere Kommentare auf Ihnen nicht genehme Foristen abgeben?
Wer Frau Baerbock zuhört und sie sieht, mit ihr reden ist kaum möglich, da sie andere kaum zu Wort kommen lässt, wird feststellen, dass sie einen frechen Plapperton (deshalb Schnatterinchen) hat und inhaltlich, außer den typischen grünen Phrasen, konkret nichts zu sagen hat. Wahrscheinlich fahren Sie auf ihr Aussehen ab. Und nein, ich bin kein Experte, habe aber Lebenserfahrung und denke noch selbst, was man nicht von jedem Foristen hier im Forum sagen kann. Ich wünsche Ihnen ein identitätsklärendes schönes Wochenende.

Ronald Lehmann | So., 25. April 2021 - 12:19

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Herr Hügele, sie wie auch die anderen Regierungstreuen haben ein Problem. Sie können gerne & heftig austeilen, kritisieren, die Moral - & Machtkeule schwingen, aber wehe, wenn es einer noch wagen sollte, was anzuzweifeln, widersprechen oder gar Autorität oder Qualifikationen der guten Bubis, also Fähigkeiten & Fertigkeiten Ihrer in Frage zu stellen.
Dies ist nur von den guten Bubis zulässig. Die bösen Bubis haben zu schweigen & zu gehorchen, ohne wenn & aber.
Hinzu kommt die Verteuflung, gesellschaft. Ächtung & Differmierung von nicht erwünschten Fakten & Tatsachen, bevor diese bereits das Licht der Welt erblickt haben.
So gelangt man nicht zum Licht & der Liebe.

Und all die heutigen Probleme werden eben keine Auflösung zum Wohle aller Organismen hier auf Erden finden, wenn nicht in der Zukunft Sachlichkeit, Ehrlichkeit, Auseinandersetzung & Diskussionen mit Argumenten & Fakten auf der Basis gleicher Augenhöhe statt findet.
PS:Reden & Handeln sind meist zwei Seiten einer Medaille ?

Urban Will | Sa., 24. April 2021 - 09:43

was sie tun“ Wer hätte gedacht, dass Grönemeyers Hymne mal eine solche Aktualität bekommt.
Merkels Weg der medial fast unkritisch begleiteten nationalen Selbstaufgabe, deutscher Sonderwege (Migration, Energie), wird medial beklatscht fortgesetzt und wohl noch forciert.
In Sachen Klima gibt es noch viel Luft für Sonderwege und seit Corona wissen „wir“, vor allem die Verbots- und Erziehungspartei, dass es kinderleicht ist, der Mehrheit der Deutschen ihren Lebenswandel per Gesetze und Verordnungen aufzuzwingen.

Baerbock's Weg ins Kanzleramt wird rosengebettet sein, ebenso behütet und beschützt wie ihre Kindheit, die ich ihr gewiss nicht neide, die ich jedem Menschen so wünsche.

Aber die Realität ist nun mal kein Banana – Split mit Schokoeis und so ab und zu weiß ich nicht, ob Annalena das überhaupt begreift.
Ihr schnatterienchenhaftes Auftreten lässt mich da oft zweifeln.
Die Sorglosigkeit ihrer Gönner im ÖR und anderswo ist gefährlich. Wem nützt's, wenn D „flauschig“ zu Grunde geht...

gabriele bondzio | Sa., 24. April 2021 - 09:57

wie Frau Baerbock (nämlich keiner) vermutlich niemals Kanzlerkandidat geworden wäre."...ich würde diesen Satz voll unterstützen. Aber schaut man in das Profil von Frau Baerbock bei Wiki...erscheint unter "Mitgliedschaften" der Satz: "Seit 2020 ist Baerbock Mitglied der Community Young Global Leaders des Weltwirtschaftsforums. Sie ist neben Bundesminister Jens Spahn das prominenteste Mitglied aus Deutschland."

Young Global Leaders nachgeschlagen, kann man Namen, wie Klaus Schwab, einen großzügig finanzierten Stiftung für den globalen Führungsnachwuchs, und von Spenden der Großkonzerne, lesen. "Wenn sie (Auserwählten) sich dabei als hinreichend ehrgeizig und lenkbar erweisen, werden ihre Karrieren gefördert."...Können ist nicht alles Herr Grau, die richtigen Strippenzieher brauch es!

Siehe "Habemus Mamam … das ist jedoch kein Grund zur Freude" (NachDenkSeiten)

Robert war von Anfang an chancenlos.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 24. April 2021 - 10:11

unterschiedlich definieren.
Ich sag mal, Merkel ist nicht meine Generation, Frau Baerbock schon.
Ich habe also keine Probleme damit, wenn sie Kanzlerin würde, eine analoge "Greta Thunberg" ist noch etwas weg.
Die der kulturellen Y-Generation zugeschriebenen Verhaltensmerkmale, sind nach meiner Ausffassung bei einer Frau Baerbock jedenfalls noch richtig am Platz.
Dem zeit-online Interview entnehme ich, dass Herr Habeck wirklich gerne der Bundesrepblik gedient hätte.
Das Wort "dienen" gefällt mir, ich glaube es ihm und denke, dass es Zeit wäre für ihn, entweder Brüssel zu verstärken oder die UNO.
Mag sein, dass man früher Politiker* dorthin entsorgte, spätestens mit Ursula von der Leyen hat sich eutopäisches Niveau etabliert, Europa ist angekommen.
Zurück zu Frau Baerbock.
Sie wird wachsen und viel von ihrer völlig normalen politischen Naivität verlieren.

Thorwald Franke | Sa., 24. April 2021 - 10:40

Auch die Gauland-AfD träumt von den sorglosen 80ern. Doch während die Grünen die Probleme leugnen, glaubt die AfD, die Probleme mit dem Holzhammer in die 80er zurückprügeln zu können.
Immer, wenn man bei der AfD eine Problemlösung ansprechen wollte, kam reflexhaft die Antwort: In den 80ern hatten wir diese Probleme nicht, und wir haben sie uns auch nicht selbst eingebrockt, warum also sollen wir uns damit befassen? Und komplizierte Lösungen überlegen?! Einfach in die 80er zurück!
Die AfD ist schon oft mit den Grünen verglichen worden. Und der Vergleich stimmt. Dieselbe Fixierung auf gewisse Themen. Dieselbe Nostalgie. Dieselbe Realitätsverweigerung. Es wäre besser für Deutschland gewesen, wenn es Grüne und die Gauland-AfD nicht geben würde.
Aber da träumt dann der Beobachter von den 80ern. Es gibt sie nun einmal. Und wir müssen wohl erst in den Abgrund fahren, um wieder zur Besinnung zu kommen. Vielleicht sollte man sich wünschen, dass Annalena Baerbock Kanzlerin wird?

Herr Franke, daß die AfD in die 80ger zurückkehren möchte, ist schon sehr weit hergeholt, unser "Frühlingsforist" verortet Sie ja gleich noch in die 50ger, oder gleich nach '33. Ich glaube, sie möchte in die Normalität und in der Rechtsstaat zurück, wo immer auch Manche Normalität verorten.
Aber in Einem stimme ich Ihnen zu:
Ich plädiere unbedingt für Frau Baerbock als Kanzlerin.
Dann werden die Auswirkungen linker Politik auch endlich links zugeordnet. Es gibt dann kein vermeintlich konservatives Feigenblatt mehr für diese Politik. Nicht mehr das Argument: „Das ist doch keine linke Politik“, weil eine vermeintlich konservative CDU an der Macht ist.
Aber dafür braucht es einen grünen Kanzler. Nicht ein bisschen grün, sondern ganz viel.
Lernen durch Schmerz. Anders geht es nicht.

Thorwald Franke | Sa., 24. April 2021 - 18:35

Antwort auf von Stefan Forbrig

Die Typen in der AfD, die in die 80er zurückwollen, sind naive Wessis, die immer noch in der AfD sind, obwohl es längst klar ist, dass man die Radikalen nicht mehr los wird. Man findet sie vor allem an der Basis. Es gibt in der AfD auch die Fraktion, die in die 50er und 33er zurückwollen. Und sie dominiert diese Partei. Kann man vergessen.

Reinhard Oldemeier | Sa., 24. April 2021 - 10:44

Ja, Ja die 80er Jahre Neue deutsche Welle mit da da da usw...
Nur war die kleine Annalena noch nicht so richtig sozialisiert.
„In Zeiten der Krise wirkt diese Generation auf einmal wie von gestern.“
Schön ausgedrückt. Nur in den 90er wo die Generation Y gern gesehen wird, lebte in dem Zeitgeist des Egoismus, der Spassgesellschaft und des Neoliberalismus und diese hat Sie tatsächlich miterlebt. Das böse Erwachen also, wo die Arbeitslosigkeit anstieg und der Sozialabbau begann. Der 1. Irakkrieg tobte oder Jugoslawien brannte. Wo die Umverteilung von unten nach oben stattfand. Aber auch die deutsche Wiedervereinigung die eher quälte als Euphorie verbreitete.
Meinten Sie das vielleicht?
Die Probleme der Gesellschaften war immer da, nur wurden Sie anders gelöst.
Vielleicht sind auch mal andere Lösungsansätze sehr hilfreich. Ein Denken ohne Schranken erfrischend.
Wir sollten mehr Demokratie wagen, wie einst Willy Brandt sagte. Es ist an der Zeit.

Aber sie stirbt, in aller Regel.
Wie gerne würde ich wieder "mehr Demokratie" erleben. Aber warum sollte ich da ausgerechnet auf eine Partei setzen, die sich damit hervortut, uns Bürgern (aus links-grüner Sicht) "politisch korrekte" Denk- und Ausdrucksweise verordnen zu wollen und die alle Andersdenkenden bevorzugt diffamiert, um sich nicht mit Sachargumenten auseinander setzen zu müssen?
Auch "ein Denken ohne Schranken" klingt theoretisch hervorragend - wenn man Träumen bevorzugt. Obwohl es uns nicht gefällt, sollten wir doch zur Kenntnis nehmen: Pippi Langstrumpfs "ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt" funktioniert in der Realität leider nicht. Denn da gibt es viele Schranken, z.B. physikalische, technische, natürliche, menschengemachte u.v.m.
Ein kluger Mensch hat mal zutreffend formuliert: "Politik ist die Kunst des Machbaren." (Nicht des nur Wünschbaren).
"Andere Lösungsansätze" können hilfreich sein, aber nur in Kombination mit Wissen, Erfahrung und viel Realitätssinn.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 24. April 2021 - 10:54

Danke für diesen außergewöhnlichen Artikel. Die „Wiederherstellung der Wohlfühlzone“ trotz der drohenden Gefahren durch den Klimawandel beflügelt die Grünen, die Arbeit und Wohlstand in Verbindung mit „umweltfreundlichem Leben versprechen“. Annalena Baerbock sagte bei ihrer Antrittsrede, sie stehe für Erneuerung, für ein weiter so stünden andere. Das „Bewährte“ wird abgerissen, „Neues“ wird aufgebaut. Allerdings ist das Neue den Nachweis schuldig, dass es funktioniert und besser ist als das Bewährte. Was, wenn das Neue nicht besser ist und es kein Zurück mehr gibt? Alternativlosigkeit fordert Murphys Gesetz heraus.
Die Generation Y und folgende sind im Wohlstand groß geworden, behütet von den Eltern. Sie können sich eine Welt ohne Wohlstand nicht vorstellen, mussten sich nie Sorgen um das essenzielle Leben (Nahrung, Unterkunft und Heizung) machen. Der Strom kam immer aus der Steckdose. Hoffen wir für sie, dass es so bleibt, denn Zweifel sind nicht erlaubt.

Herr Wienrot, bleiben wir doch mal bei der Logik: etwas neues kann nicht zeigen, daß es funktioniert, dann wäre es nicht neu.
Aber das ist nicht das Problem. Inhaltlich ist zu beurteilen, ob das funktionieren kann bzw. für die Leut den versprochenen Nutzen hat. Die inhaltliche Betrachtung und ggf. Kritik lassen sie vermissen. Das die Y-Generation nicht erst "scheiße fressen" muß um eine gute Politik zu machen versteht sich logisch von selbst. Doch hier liegt der Hund begraben. Das, was politisches Programm ist, ist nicht gleichbedeutend von Nutzen für den dt. Michel nebst *. Näher, zeichenbegrenzt betrachtet, läuft es auf eine grüne kapitalistische Wirtschaftspolitik raus, die, wie die jetzige, nicht gleichbedeutend mit Wohlstand für Ottonormalverbraucher verbunden ist, weshalb die Industrie von den Grünen begeistert und nicht entgeistert ist. Mit linker gar kommunistischer Politik hat das nichts zu tun, eher mit konservativer im grünen Gewand.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 24. April 2021 - 11:09

Nach 16 Jahren Merkel ("Sie kennen mich“) war nicht unbedingt mit dem Wunsch nach weiterer Flauschigkeit zu rechnen. Die Nominierung von Frau Baerbock beweist das Gegenteil. Unsere Nachbarn schütteln den Kopf und sind bei dem Bemühen, sich gegen den weiteren Bedeutungsverlust Europas zu stemmen, schon weiter. 28% der Deutschen wollen im Biedermeier verharren und weiterhin mit dem SUV im Bioladen einkaufen.

Christoph Kuhlmann | Sa., 24. April 2021 - 12:10

möglicherweise ist Annalena ja alternativlos weil die Leute die Alternativlosigkeiten der CDU satt haben.

Christa Wallau | Sa., 24. April 2021 - 12:20

wie eine Vertreterin der Generation, die Sie, lieber Herr Grau, als Generation Y bezeichnen und deren Befindlichkeit sie beschreiben, mit den
großen Problemen der Gegenwart und Zukunft fertig werden soll bzw. kann.

Ich bezweifele, daß Frau Baerbock überhaupt in der Lage ist, realistisch einzuschätzen, welche Schwierigkeiten sie erwarten, wenn sie in Regierungsverantwortung gelangt - ob nun als Ministerin oder gar als Kanzlerin.
Wenn ich mir vorstelle, diese Frau trifft sich mit
Leuten wie Xi Jinping, Putin oder Biden, dann
wird mir schwarz vor Augen.
Annalena Baerbock und diese Staatenlenker sprechen nicht dieselbe Sprache! Und damit meine ich nicht das Idiom, sondern die geistige Ebene.

Die Bürger eines Landes, die sich Frau Baerbock als Kanzlerin vorstellen oder sogar wählen, leben m. E. in einem Traumland, aus dem die Realität sie sehr bald, sehr unsanft und mit tödlicher Sicherheit vertreiben dürfte.

Brigitte Simon | Sa., 24. April 2021 - 12:23

frei nach James Bond, dem Göttlichen.
Die Vornamen sollten - damals - aus Tradition,
stets ein wünschenswertes Leben für das Kind,
für seine Zukunft haben. Und so entschieden
sie sich meine Eltern für Brigitte.

Dieser bedeutet übersetzt "die Erhabene", die
"Höhe", die Strahlende" und die Starke". Der Name
hat eine keltische Herkunft und geht auf die irisch-keltische Göttin "Brigid" zurück. Jetzt muß ich nur
noch das Opfer finden, über das ich die "Erha-benene sein kann. Im Namensranking befindet
sich Brigitte auf Platz 397, Analena auf Platz 1479.
Den Namen "Alexander" muß ich noch suchen.
Nichts für ungut, lieber Herr Grau, für meinen
albernen und ironischen Kommentar. Kommt nicht mehr vor. Versprochen!

Vielleicht war Ihr Herr Vater von der Schauspielerin Brigitte Bardot ähnlich fasziniert, wie der Mathematiker Gunter Sachs.

Gerhard Schwedes | Sa., 24. April 2021 - 13:59

Wenn man das Walprogramm der Grünen liest (Zusammenfassung ist im "Cicero" nicht mehr zu findenI), stößt man auf die verrückteste Idee der Grünen, nämlich auf die forcierte Einwanderungspolitik. Bezug nehmend auf diesen Punkt des Wahlprogramms, nenne darum die Lieblingsfigur der Medien auch Allahlena. Interessanterweise hat die Kandidatin kein Wort über ihre Vision des Multikulti in ihrer Antrittsrede verloren. Sie scheint sehr wohl zu wissen, dass sie nur dann eine Chance auf das Kanzleramt hat, wenn davon so weinig wie möglich an die Öffentlichkeit dringt. Der Kern: Noch mehr Einwanderung, noch mehr Familienzusammenführung, noch schnellere Einbürgerung, noch weniger Bedingungen. So etwas kann nur reinstem Infantilismus entspringen. Dazu das Vorhaben, das Wahlalter auf 16 herabzusetzen. Auf diese Weise kämen noch mehr von denen, die grün hinter den Ohren sind, zu Politgrünen. Dazu noch das bedingungslose Grundeinkommen, das Gender-Bla-Bla und fertig ist der Kindergeburtstag.

als braun im Denken.

Besser mehr Flauschigkeit, als Soldaten, hart wie Kruppstahl, im "Korpsgeist" gestählt, wie jüngst auf dem AfD-Kampfparteitag gefordert.

Die alten, weißen Männer bekommen Frostblasen an der Sitzfläche, wegen des Grundeises. Die Grünen werden - vielleicht - die eine oder andere Reform durchsetzen, viel ändern wird sich kaum.

Vielleicht kommt das Tempolimit auf der Autobahn, was dem verwöhnten SUV-Bleifuss an sich auch bei niedrigen Temperaturen den Hitzeschweiss auf die Stirn treibt. Schliesslich hat er nicht jede Menge Kohle über den Tresen geschoben, um demnächst nur noch gedrosselt über die Autobahn zu schleichen.

Sicher gibt es ein paar ökologische Reformen - praktisch, können die Wutbürger gleich im Erregungsmodus verweilen.

Ja und denen, die Schutz brauchen, wird man eher auch Schutz gewähren. Menschlichkeit statt Rassenhass.

Diejenigen, die den Untergang des Abendlandes als endgültig voraussehen, bleibt ja noch Putins Russland, als Ausweichquartier.

also, dass sie verleumdend nehm ich zurück. Denn das setzte ja Verstehen und volle Absicht voraus.

W.D. Hohe | Sa., 24. April 2021 - 14:51

Herr Grau, so sein sollte, müsste, könnte ....
dann "Gute Nacht"

Markus Michaelis | Sa., 24. April 2021 - 16:35

erstmal nicht so schlecht und Menschen, die dadurch geprägt sind und durch das Vertrauen in die eigene Kraft und Werte eine solche Gesellschaft hervorzubringen, die dann auch das Vertrauen der Menschen untereinander fördert, sind erstmal positiv.

Die Frage ist, was passiert, wenn dieses Selbstverständnis auf eine vielfältige Welt trifft, die nicht nur aus "Boomer-Kindern" der Kohlära besteht. Ich bin da selber sehr gespannt, was sich durchsetzt, was sich wem anpasst, welche Werte auch etwas härtere Tests bestehen und was auf Dauer Menschen aus einer bunteren Gesellschaft mitziehen kann.

Fritz Elvers | Sa., 24. April 2021 - 17:34

Dostojewski? Allerdings Gedichte von Puschkin im Original an der Waldorfschule. Nein, liebe Waldorf-Hater, damit ist nicht der Wodka gemeint.

Die Analyse von Herrn Grau ist nicht falsch, aber unvollständg. Die Frage, wie Nazi-Deutschland geschehen konnte und später Vietnam von den Befreiern, war grundlegend für meine Generation. Von Dutschke bis Barbock war es ein langer Weg und Letztere hat da wohl einige Abkürzungen genommen. Ohne das Thema Klima und seiner hysterischen Ausprägung wären die Grünen schon weit unter 10%. Friedenspolitik ist ihnen mittlerweile fremd. Ich habe mal eine ältere Dame gefragt,warum sie bei fff mitlatsche. Antwort: Es ging ihr um die Eingeborenen am Amazonas.
„Ein Banana-Split-Eis, mit Schoko- statt Vanillekugeln, bei Sonne in der Eisdiele, zusammen mit meiner Familie.“ Und was ist mit dem CO2-Abdruck? Nach dem 2.Hauptsatz der Thermodynamik bleibt der nicht aus. Aber gut, muss man nicht wissen.

Rob Schuberth | Sa., 24. April 2021 - 20:12

Sorry, aber an Sentimentalität erkenne ich da wenig.

Dafür aber viel Framing (gerade durch die ÖRR) und ganz zu schweigen von unserem scheixx Haltungs-Journalismus.

Es vergeht doch kaum ein Tag an dem nicht der Klimawandel als Bedrohung thematisiert wird.

Leider nur ohne den globalen Blick.
Das Klima int. es nicht wenn wir in D alle über Nacht aussterben würden, also unsere Emission auf 0 senken würden.

Aber was sage ich. Gegen einen verblendeten Blick ist kein Argument gewachsen.
Diese Menschen tragen sehr große Scheuklappen.

Brigitte Simon | So., 25. April 2021 - 12:16

Nach dem Willen der Grünen soll es es für "ge-
ring- und unqualifizierte" Einwanderer leichter wer-
den, nach Deutschland zu kommen. In Kombi-
nation mit höheren Hartz-IV-Sätzen und aufge-
stocktem Kindergeld droht der Kollaps des Wohl-
fahrtsstaates. Deutschland schafft sich ab. Daß
es so schnell geht, ahnte auch Thilo Sarazzin nicht.