Merkel und Günther
Good Bye, Prinzipien: Daniel Günther findet, die CDU müsse pragmatisch sein / picture alliance

Daniel Günther und die CDU - Im Zweifel für die Macht

Die CDU hält sich offenbar für das Beste, was Deutschland passieren kann. Daniel Günthers (CDU) Aussagen zu einem möglichen Bündnis mit der Linkspartei zeigen aber vor allem eines: Die CDU ist moralisch und programmatisch am Ende. Wenn es um Macht geht, pfeift sie auf demokratische Partner

Uwe Kolbe

Autoreninfo

Uwe Kolbe war mehrfach als »Poet in Residence« in den USA. Für seine Arbeit wurde er u.a. mit dem Stipendium der Villa Massimo, dem Preis der Literaturhäuser, dem Heinrich-Mann-Preis und dem Lyrikpreis Meran ausgezeichnet. Im S. Fischer Verlag erschienen zuletzt: »Gegenreden« (2015) und »Psalmen« (2017). / Copyright Foto: Gaby Gerster

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Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), hält Koalitionen seiner Partei mit der Linken in Ostdeutschland für denkbar. Sein Zurückrudern nehme ich so ernst wie Ausflüchte von ertappten Groß-Steuerhinterziehern. Er sagt es schließlich nicht zum ersten Mal: „Wenn Wahlergebnisse es nicht hergeben sollten, dass gegen die Linke eine Koalition gebildet wird, muss trotzdem eine handlungsfähige Regierung gebildet werden. Da muss die CDU pragmatisch sein.“ Die Aufgabe konservativer Positionen in der Merkel-Partei gewohnt, bezog sich mein Seufzer, als ich das las, gleich auf den ganzen Laden: „Die spinnen doch, die...“ Verzeiht mir, o Römer! Doch halt, da gibt es Diskussionen in der Partei. Sogar die Chefin sagt erstmal Nein. Man weiß ja, sie könnte später auch das Gegenteil sagen. Ihre Partei an der Macht, das sei das Beste fürs Land. Das ist es aber nicht, wie man anhand dieses Statements aus der Führungsetage der CDU sieht.

Daniel Günther schmilzt seinen aktuellen Vorschlag-Hammer zwar von eisenhart auf gummiweich ein. Klartext redet er nämlich lieber hinter verschlossenen Türen mit seinen Juniorpartnern in der Regierung. Nun aber hat er den demokratischen und moralischen Ausverkauf seiner Partei bekanntgegeben. Oder was soll das sonst sein: „Wenn die Wahlergebnisse es nicht hergeben...“? Gregor Gysi jubelte umgehend: nach den Sozialdemokraten nun also auch die christlichen Demokraten. Why not? Das scheint die schlichte Devise zu sein.

Politik ohne Ernst und Überzeugung

Mische ich Rot und Schwarz, kommt Braun heraus. Nicht das der Nazis und Neonazis, sondern das der Charakterlosigkeit. Wahlergebnisse sind also wurscht? Hauptsache, an der Macht bleiben? Ich reibe mir noch einmal die Augen: „Wenn Wahlergebnisse es nicht hergeben sollten...“ – Ja, was denn sonst? Habe ich den Moment verschlafen, in dem die repräsentative Demokratie in Deutschland abgeschafft wurde? Jede und jeder, jeder mit jedem? Im Raum der rechnerischen Möglichkeiten scheinen Überzeugungen und Programme egal zu sein. Wozu entscheiden sich Wähler jedes Mal, wenn Politiker es gar nicht mehr wollen, sich entscheiden?

„Jamaika“ nennt man hierzulande das Bündnis von drei Parteien, von denen eine tatsächlich nach einer Farbe heißt. „You Can Get It If You Really Want“, sang einst Jimmy Cliff, einer der großen Sänger von der Insel, aber er meinte sicher keine Koalitionen in der deutschen Immerhin-Noch-Republik. Schon mit dieser lässigen Benennung geht Luft ab aus dem Ernst der Politik.

Zwischen Dummheit und Zynismus

Die Linke soll also demokratischer Partner in der Abwehr von Rechtsaußen sein. Ihr Wahlprogramm von 2017 ist nicht nur antikapitalistisch, sondern ausgesprochen antideutsch. Übrigens auch Anti-Merkel, obwohl man sich bei so viel Einverständnis fragt, warum. Sahra Wagenknechts aktuelle Programmatik jedenfalls spricht eher für eine Koalition der Radikalen: „Natürlich müssen die Staaten ihre Bürger vor Dumpingkonkurrenz schützen.“ Eine billige Forderung, gewiss, aber frontal gegen das Programm der Linken gesagt, das nationalstaatliche Souveränität abschaffen will.

Der Philosoph Louis Rougier meinte am Vorabend des Zweiten Weltkriegs von den Linken, dass sie „von einer Kombination aus politischer Demokratie und ökonomischer Planwirtschaft träumen, ohne zu verstehen, dass Planwirtschaft einen totalitären Staat bedingt.“ Das 20. Jahrhundert überschauend, weiß man, dass diese Linken demokratische Regeln nur nutzen, um sie baldmöglichst abzuschaffen. Rougiers Aussage über die Rechten, die „vor lauter Bewunderung totalitärer Regierungen keuchen und zugleich die Vorteile einer kapitalistischen Wirtschaft einfordern, ohne zu verstehen, dass ein totalitärer Staat private Vermögen auffrisst und alle Formen wirtschaftlichen Handelns einebnet und bürokratisiert“, gilt vielfach auch für die Linke, zuletzt exekutiert in Venezuela. Gegen wen also will sich da wer mit wem zusammentun, wenn es die Wahlergebnisse zulassen? Ich weiß nicht, wer da dumm ist und wer zynisch.

 

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Beate Lied | Mo., 20. August 2018 - 10:58

Für mich sieht der Bubi eher aus als wäre gerade von der Brust entwöhnt und hätte sein Alete-Gläschen ausgeleckt. Abgesehen davon das der Mann im Süden der Republik völlig unbekannt ist, schon der 2 Artikel im Cicero. Naja, das Sommerloch, hoffe ich !

.. die ebenso schmeckt. Sowohl äußerlich, als auch thematisch-inhaltlich nehmen sich die beiden "Politiker" nichts. Ich hoffe, dass die ihre geschmacklose linke Einheitssuppe selber auslöffeln müssen bis zur bitteren Neige!

Michael Hübner | Mo., 20. August 2018 - 11:13

Da sich die CDU als Partei der Mitte mittlerweile tatsächlich in der Mitte des im Bundestag und den Landtagen vertretenen Parteienspektrums befindet, erbt sie von der FDP die Scharnierfunktion. Über Koalitionen unter Einschluss der Linken und der AfD nachzudenken, ist deshalb wahrscheinlich produktiver, als dauerhaft nur noch die Wahl zwischen Jamaika- und Keniakoalition zu lassen.

Armin Latell | Mo., 20. August 2018 - 11:17

Ein Günther oder auch Laschet repräsentieren genau wie ihre Anführerin Merkel eine Partei, die keine Linie, kein Rückgrat, keine längerfristige Vorstellung für die Zukunft DEs hat, hochgradig charakterlos, sich ständig mit dem vermeintlichen Wind drehend, beliebig und unseriös, Recht und Gesetz nur dann anwendend, wen es in den eigenen, persönlichen Kram passt, eine CDU, die sich von Merkel willig am kurzen Nasenring durch die politische Manege führen lässt und auf Kommando Kunststückchen ausführt. Diese Partei steht nur noch dafür, dass sie für nichts steht, außer dem eigenen, persönlichen Vorteil, genau wie die Vorsitzende. Der treue CDU Wähler will es einfach nicht wissen, aber auch der stirbt langsam aus.

Helmut Sandmann | Mo., 20. August 2018 - 15:37

Antwort auf von Armin Latell

Alles was Sie auffuehren stimmt ohne wenn und aber.....ausser dass der treue CDU Waehler lagsam ausstirbt. Solange die Medien alles, aber wirklich alles was Frau Merkel entscheidet positiv darstellen wird die CDU weiterhin bei BTW 30% einfahren. Da die SPD bei der naechsten BTW weit unter 20% landen wird, wird die CDU andere Partner finden um bis zum St. Nimmerleinstag weiterzuregieren.

Christa Wallau | Mo., 20. August 2018 - 11:17

Wie sollen Parteien anders sein als das
Volk, das sie wählt? Individualismus u. Egozentrismus bzw. Egoismus sind so verbreitet in der deutschen Bevölkerung, daß sie nicht mehr fähig ist, sich in "Lagern" mit festen Prinzipien zu versammeln wie früher in einem linken und einem rechts-konservativen. Seit 1990 ist dieser Gegensatz ja auch als staatliches Fixum verschwunden.
Jeder ist sich heute in erster Linie selbst der nächste; und so geht es den Parteien. Es herrscht ein einziges Prinzip: Was n ü t z t mir (uns) j e t z t gerade am meisten?
Das spricht jeglichem Gerede von Vorsorge für die Zukunft und von Nachhaltigkeit Hohn.

Woraus soll denn aber auch ein allgemeines
Verantwortungsgefühl noch erwachsen? Die christliche Religion hat ihre moral- und kulturstiftende Rolle ausgespielt, Vaterlands-/ Heimatliebe wurden erfolgreich an den Pranger gestellt u. es gibt keine Vorstellung mehr davon, was Ehre in D bedeutet. In diesen Punkten sind uns die Migranten haushoch überlegen!

aber wahr. Kleiner Trost ist es, dass es noch hie und da Leute gibt, die fähig sind klar zu sehen!

Danke für Eure Beiträge, Dank auch an Cicero!

Eduard Milke | Mo., 20. August 2018 - 11:24

Bei der BTW wurde die GROKO ja auch vom Bürger krachend abgewählt. SPD und CDU bekamen das schlechteste Wahlergebnis der letzten 70 Jahre. Und was tat unsere Sonnenkönig im Elfenbeinturm Fr. AM? Pfeiff auf alles, hauptsache wieder weitere 4 Jahre Machterhalt sichern.
Aber: Der Wähler vergisst nicht.

Thomas Hellerberger | Mo., 20. August 2018 - 11:34

Uwe Kolke setzt Linke und Rechte gleich. Ich unterstelle, daß er mit "rechts" die AfD meint. Ist sie tatsächlich "totalitär"? Sie entstand doch erst als Reaktion auf einen zunehmend als totalitär empfunden grünlinken Nanny-Staat, der Bürger zu reinen Finanziers für Anspruchsrechte Dritter(bevorzugt Einwanderer) herabwürdigen will. Weder die FDP, noch die Union oder SPD stehen für "Demokratie" oder "Freiheit". Die Bewunderung für Putin ist sicher eine große Schwäche der AfD und ostdeutsche Erblast so wie die Übernahme alliierter Geschichtsnarrative durch die westdeutschen Eliten, die die anderen Parteien dominieren. Natürlich hat die Rechte keine allumfassenden Antworten auf die Fragen der Zukunft. Doch wenn sie immer wieder von der Macht ferngehalten wird, ist die Folge nicht Demokratie und Freiheit, sondern das Gegenteil: Das strangulierende Dauergrünlinks der letzten 20 Jahre. Demokratie lebt vom Wechsel. Und vom Wagnis. Koalitionen mit der CDU sind jedoch Koalitionen der Feigheit.

Dr. Florian Bode | Mo., 20. August 2018 - 11:42

Der Ministerpräsident aus Schläfrig-Holstein mit dem säuerlichen Klassensprechergesicht will es nicht kapieren oder zugeben: Die AfD wird nicht gewählt, weil sie so ein attraktives Programm hat, sondern, weil das die einzige Möglichkeit ist, Unzufriedenheit mit der Arbeit und dem Vorsitz der CDU auszudrücken. Wenn jetzt jeder mit jedem (außer der AfD) koalieren können soll, fördert das nur den Politikverdruß. Möönsch Daniel, viele haben Deine Mutti eben gründlich satt, kapier das doch.

Tomas Poth | Mo., 20. August 2018 - 12:15

Das ist auch so eine Art von "auf Droge sein", sich an den Schalthebeln der Macht wähnen und für unentbehrlich halten. Eigentlich nur mangelnde kritische Selbstdistanz.

Hans-Jürgen Stellbrink | Mo., 20. August 2018 - 12:17

Man kann sicher sein, dass sich die Öffentlich-Rechtlichen Medien in der gefälligen Darstellung des scheinbaren Pragmatismus der CDU überbieten werden, mit dem sie ihre politischen Prinzipien und damit ihre Verlässlichkeit vollends opfert und sich in das Juste Milieu bewegt.
Dahinter steckt das Prinzip der Alternativlosigkeit, das Leitmotiv der Kanzlerschaft von Angela Merkel.
Vielleicht stellt sich in einer Koalition mit der Linken dann auch der NATO-Austritt als alternativlos dar?
Trotz der parlamentarischen Quarantäne der AfD sehen immer mehr Menschen keine andere Chance, die Politik zum Umsteuern zu zwingen als durch die Wahl dieser Partei. Das ist ausschließlich auf den Kurs der Kanzlerin zurückzuführen. Sie hat die AfD geschaffen und macht sie größer. Sie sägt den Ast ab, auf dem die CDU sitzt. Traurig für die CDU als einstige Volkspartei.

Paul J. Meier | Mo., 20. August 2018 - 12:30

Der "Souverän" kann wählen was er will, am Ende bestimmen die Vertreter was sie mit diesen Stimmen machen. Dazu diese halbherzigen Kompromisse, wo es oftmals klare Kante brauchte, nur um Gesichter zu wahren, die dann bei der nächsten Wahl lang und länger werden. Die Parteiendemokratie neigt sich dem Ende entgegen. Es wird politische und gesellschaftliche Innovationen brauchen, um sich halbwegs über Wasser zu halten. Mit solchen auf Machterhalt programmierten Laiendarstellern werden wir keinen Oscar gewinnen.

Peter Krämer | Mo., 20. August 2018 - 12:33

Diese traditionsreiche Partei besitzt offenbar nicht mehr die Kraft, ihre eigene Zerstörung aufzuhalten.
Sie geht den Weg der Alternativlosigkeit gemeinsam mit der Kanzlerin zu Ende.

Gottfried Meier | Mo., 20. August 2018 - 15:35

Antwort auf von Peter Krämer

Es ist ein Jammer, was Merkel aus dieser traditionsreichen Partei gemacht hat. Das einzige, was geblieben ist, ist der Name.

Udo Dreisörner | Mo., 20. August 2018 - 12:38

Ich bin aber sowas von NICHT überrascht das es solche Vorschläge seitens der CDU gibt.

Helmuth Boeger | Mo., 20. August 2018 - 13:14

Herr Kolbe: Meiner Meinung nach können Sie Rougier hier nicht zitieren, denn er war ein Mann, der nach dem zweiten Weltkrieg von der neoliberalen Mitte sehr weit nach rechts in die „Nouvelle Droite“ ausrutschte. Haben Sie mal das Manifest von GRECE gelesen? In Kapitel 9 der Grundsätze schreiben die Autoren von einem „Heidentum der Neuen Rechten, das nichts anderes ist als die bewusste Sympathie für präsokratische Weltanschauungen.“ Das ist die Alternative, nur weil CDUler und Linke über mögliche Koalitionen sprechen?

Maria Fischer | Mo., 20. August 2018 - 13:16

haben selten etwas miteinander zu tun.
Es sagt viel über Frau Merkel aus, Daniel Günther als Ratgeber und engsten Vertrauten zu benennen.
Das ist niemand, der aus Überzeugung agiert.
Das ist ein Kompensations-Politiker.
Das sind Personen, die ansonsten wenig Beachtung finden würden.
Auf die muss man aufpassen. Die kennen bekanntlich keine Grenzen.

Hans Herzberger | Mo., 20. August 2018 - 13:42

Die Aussage von Frau Merkel zu diesem Thema ist so, wie wenn man versucht einen Pudding an die Wand zu nageln. Die CDU ist bereits so weit LINKS, dass Neumitglieder nur noch mit zwei linken Händen in die Partei aufgenommen werden ! Als deutscher Patriot mit Heimatgefühlen bietet mir diese Partei keinen Platz mehr, es sei denn ich wandle mich und verachte mein Land. Selbst als Europäer, der ich ebenso bin, werde ich im Herzen Deutscher bleiben ! Wer mir etwas anderes aufzwingen will, der findet in meiner Lebenszeit keine Beachtung mehr.

Frank Rech | Mo., 20. August 2018 - 14:07

Bündnisse von CDU und Kommunisten wären m.Er. ein Offenbarungseid dergestalt, daß die Wiedervereinigung gescheitert wäre, denn Kommunismus heißt Spaltung.
Die verfassungsfeindlichen Kommunisten hätte man mit Datum vom 3. Oktober 1990 verbieten müssen. Das geschah nicht und man hat sie, wo es nur ging, ge- und befördert, auch in manchen Medien. Sie haben sich in raffinierter Weise als Opfer der Wiedervereinigung und sogar des DDR-Unrechtsstaates ausgegeben, denn es war ja "nicht so schlimm". "Alles" war wohl nicht schlimm, aber der herrschende Ungeist war das Alpha und Omega im real existierenden Stasi-Sozialismus.
Die Linken durften und dürfen ihre böse Saat säen, und die CDU hat, gewollt oder nicht, offensichtlich ein Trojanisches Pferd in ihre Reihen aufgenommen- und will sich nicht davon trennen: A. Merkel.
Wird heute, im Jahr 2018, die "Linke" verboten?- Das ist eine Schicksalsfrage für Deutschland. Insofern muß man für den Vorstoß von Herrn MP Günthers fast "dankbar" sein.

Heinrich Jäger | Mo., 20. August 2018 - 14:17

aus CDU ,Linke vielleicht noch Grün dazu wäre die Sahnehaube für dieses verrückte, bunte Dummland mir wird schlecht bei dem Gedanken.
Vor wenigen Jahren wäre man für irre erklärt worden, heute scheint alles möglich Dank Merkel und ihrer Claqueure.

claudie cotet | Mo., 20. August 2018 - 14:45

....wenn man glaubt, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann,
dann kommt wieder merkel
fliegen wir also weiter uebers kuckucks-nest

Thorsten Rosché | Mo., 20. August 2018 - 14:57

Die Merkel - CDU befindet aktuell überall, links,rechts,mitte, oben, unten, fehlt nur noch das sie an der Seite der Bürger + Wähler steht.

Peter Wagner | Mo., 20. August 2018 - 15:09

Ist es maßlose Dummheit und Naivität, oder die verzweifelte Suche nach neuen Ufern! Diese Schnapsidee von Daniel Günther, zeigt überdeutlich, dass die CDU ihren Kompass verloren hat! Eine Koalition mit den Linken zu bilden, hat nichts mit Pragmatismus zu tun. Eine solche Koalition würde den Niedergang der CDU erheblich beschleunigen, die AFD stärken und wäre mit der CSU so auch nicht möglich! Diese Partei hat noch Charakter und eine konservative Seele. Leider hat Merkel mit viel Fleiß, der CDU diese beiden Eigenschaften abtrainiert!

Gisela Fimiani | Mo., 20. August 2018 - 15:23

Was ist Demokratie? Eine Regierung unblutig loswerden zu können.(Popper) Unser unsägliches Wahlrecht läßt es zu, auch eine schlechte Regierung nicht abwählen zu können. Verhältniswahlrecht ist ein Euphemismus und sorgt vor allem für eins: Loyalität der Abgeordneten gegenüber ihrer Partei anstatt gegenüber ihres Souveräns, der Bürger. Wenn auch das Mehrheitswahlrecht gewisse Schwächen haben mag, so ist es dennoch vorzuziehen, weil es für klarere Positionen und für Verantwortlichkeit des einzelnen Abgeordneten gegenüber dem Wähler sorgt.

Reinhard Benditte | Mo., 20. August 2018 - 15:52

Herr Kolbe hat mit seinem Artikel recht, aber leider wird Herr Guenther von den deutschen Medien über den Klee gelobt. Hat sich schon einmal jemand in den Medien intensiv mit seinem Lebenslauf beschäftigt? 1993 Abitur, danach Studium, 1997 bis 1999 „Projetbetreuer“, von 1998 bis 2005 Aufsichtsrat (Qualifikation?) Stadtwerke Eckernförde GmbH (von April 2003 bis August 2005 stellvertretender Vorsitzender). Seit 1998 bis 2014 Mitglied der Ratsversammlung Eckernförde, 2003 bis 2010 Mitglied des Kreistages Rendsburg-Eckernförde, seit 2017 Mitglied des Landtages und MP.

Zusammengefaßt: Kreissaal, Hörsaal, Plenarsaal – ein Mann ohne praktische Erfahrung, hochgeschossen durch die Partei; dieser Mann will heute den Bürgern erzählen, wie das Land in der Zukunft regiert werden soll. Die Brüder Grimm hätten kein besseres Märchen erzählen können.

Andrée Bauer | Mo., 20. August 2018 - 16:05

Ich möchte es einmal diplomatisch formulieren - die CDU entwickelt sich zur “ Hollywood Madam “ der deutschen Politik. Wenn der Preis stimmt , also in der Regierung bleiben dann kann man jederzeit und mit jedem , Ansehen und Überzeugungen spielen keine Rolle . Aber Heidi Fleiß war wenigstens hochklassig und kannte ihren Preis. In dieser Gefahr befindet sich die CDU heute nicht. Sie ist eigentlich recht billig zu haben.

Ralph Lewenhardt | Mo., 20. August 2018 - 16:18

Der wichtigste Demokratiepartner einer Regierungspartei war mal die Volksmehrheit.

Robert Müller | Mo., 20. August 2018 - 16:37

Seit wann ist denn die Linke eine antidemokratische Partei? Heißt demokratisch zu sein, kapitalistisch zu sein? Und bedeutet "repräsentative Demokratie" ein Parlament, welches in unüberbrückbare politische Lager gespalten ist? In Griechenland stellen rechts- und linkspopulistische Parteien die Regierung. In den Niederlanden koaliert jeder mit jedem. In Portugal wird eine linke Regierung von Kommunisten und Grünen gestützt. Sind alle diese Regierungen undemokratisch? Ich denke einfach, dass es möglich sein muss, dass nicht nur eine rechte oder linke Mittepartei die Regierung stellt. Mehrheiten kann es auch außerhalb der Mitte geben. Was natürlich ein Affront für Merkel wäre, die ja mit Absicht die CDU in die politische Mitte gerückt hat. Nur leider hat in Folge dessen die "Große Koalition" nun keine 50% mehr. Statt nun eine "Übergroße Koalition" zu bilden, könnten wir in DE zur Abwechselung eine nicht mittige Regierung bekommen. Wie wäre denn das?

hermann klein | Mo., 20. August 2018 - 16:38

2021 heisst der Bundeskanzler Günter oder Laschet.
Danach 2025 werden die Deutschen erst aufwachen und die Kanzlerin heisst Weidel von der AFD.

Günter Johannsen | Mo., 20. August 2018 - 16:40

In Merkels Amtszeit ist Gesamt-Deutschland zum "Vormundschaftlichen Staat" mutiert. Genau DAS interessiert Menschen in Deutschland heute: wie bekommen wir wieder ein freiheitlich-demokratisches Deutschland, in den sich die Menschen frei, mündig und selbstbestimmt fühlen können?! Die GroKo unter Merkel hat Deutschland gespalten in Gutmenschen, die sich konform verhalten - und böswillige Rassisten, Rechtspopulisten und Islamfeinde (wer Merkel und den Islam kritisiert) andererseits!
Rolf Henrich, Rechtsanwalt, Autor und Regimekritiker der DDR schrieb sein im April 1989 erschienenes Buch "Der vormundschaftliche Staat". Das Buch vom Versagen des real existierenden Sozialismus gilt als ein wichtiger Impuls für die Formierung der Bürgerbewegung in der DDR. Es ist heute wieder brandaktuell und gut nachzuempfinden. Denn das ´Betreute Denken´, welches uns wieder zugemutet wird (man lässt uns in den Merkel-Hofnachrichten nur wissen, was der GroKo zuträglich ist).
Es fühlt sich an wie DDR 2.0!

Ruth Teibold-Wagner | Mo., 20. August 2018 - 16:53

Ich verspüre beim Lesen des Artikels, dem ich inhaltlich 100%ig zustimme, Empörung des Verfassers. Ich verstehe ihn.

Genau diese Empörung habe ich hinter mir.

Ich empfand nach der Empörung in einer nächsten Phase tiefe Trauer und Resignation über das was, aus dieser großen Volkspartei geworden ist, der wir in der Vergangenheit so viel zu verdanken haben, was wir nie vergessen sollten. Das war die CDU auch.

Doch so ist das Leben. Im Privatleben gibt es schwere Enttäuschungen, mit denen man nie gerechnet hätte - Warum sollte es nicht auch im politischen Leben solche schwere Enttäuschungen geben?

Im Privatleben gilt, nachdem etwas richtig trauriges passiert ist, nach einer gewissen Zeit der Trauer, wenn die überwunden ist:

"Das Leben geht weiter."

Und so ist es auch in der Politik. Die Sonne geht immer noch auf, die Erde dreht sich weiter und - Das Leben geht weiter.

Rudolf Stein | Mo., 20. August 2018 - 17:20

Das (verschlafene) deutsche Wahlvolk sollte dem Herrn Günther Kränze flechten. Denn dessen Ansichten bedeuten für jeden, der der Prozentrechnung fähig ist, dass eine wirkliche , echte politische Wende in diesem Land nur möglich wird, wenn die AfD 50,1 % aller Stimmen erhält. Nur dann, nur dann wir sich etwas ändern hierzulande. Alle Wahlen, die unter diesem Limit enden, werden die unvorstellbarsten Koalitionen gebieren, bis hin zur Volksfront seligen Angedenkens (CDU/CSU/SPD/LINKE/FDP, ggf. mit der Antifa als neuer demokratischer Massenorganisation). Vielleicht aber wird es für die etablierten Parteien noch viel einfacher werden, wenn, was ich eigentlich seit Jahren erwarte, endlich eine oder mehrere islamistische Parteien ins Geschäft eintreten.