12.04.2018, Sachsen, Hoyerswerda: Stühle stehen auf einer Schulbank in einem leeren Klassenraum im Léon-Foucault-Gymnasium.
Lehrermangel und ein steigender Anteil von Migranten führen dazu, dass das Bildungniveau sinkt / picture alliance

Schule und Hochschule - Deutschland pfeift auf seine Bildung

Der Kontrollverlust hat die Bildungspolitik erreicht. Immer mehr ungelernte Kräfte sollen Lehrer werden. Die Zuwanderung verschärft die Krise weiter. Von Alexander Kissler

Als Hans Eichel noch Bundesfinanzminister war, verdiente er sich bleibende Sporen für die deutsche Sprache. Er holte einen ins Wörterbuch herabgesunkenen Ausdruck zurück ins allgemeine Bewusstsein und verkündete: Der Haushalt sei „auf Kante genäht“. Kein Stück Spiel, hieß das, gebe es mehr beim Vernähen der einzelnen Etatposten. Eine zusätzliche Ausgabe nur, und das ganze Bundesfinanzkleid risse. Heute sprudeln die Steuergelder. Dennoch ist das ganze Land mittlerweile auf Kante genäht, und hie und da und vor allem in der Bildung ging die Republik längst entzwei. Besserung ist nicht in Sicht.

Nur noch im Modus der Satire lassen sich die täglichen Meldungen aus einem schlingernden Land formulieren: „Nur jeder dritte Lehrer ist Lehrer“, stand zu lesen. Diese Erkenntnis erinnert an abgründige Wahrheitsformeln aus den sozialen Netzen nach dem Muster: „Kritik ist Hetze. Es sei denn, sie ist Hetze. Dann ist sie Satire.“ Oder an komplizierte altphilosophische Gedankennüsse: „Tische mit zwei Beinen sind Hocker.“ Kompliziert und abgründig ist die Nachricht unterhalb der Schlagzeile: Das Land Berlin stellt zum neuen Schuljahr rund 2700 neue Lehrkräfte ein, von denen lediglich etwa 1000 ein Lehramtsstudium absolviert haben. Die große Mehrheit bilden Quereinsteiger ohne pädagogische und ungelernte Kräfte ohne fachliche Kenntnisse.

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Christa Wallau | Fr., 17. August 2018 - 13:20

Was wir vielfach in Deutschland haben, besonders in den Städten, das sind keine Schulen mehr, sondern Verwahranstalten für äußerst unterschiedliche Kinder u. Jugendliche. Die sog. Lehrer/innen müssen die meiste Kraft dafür aufbringen, halbwegs geordnete Verhältnisse herzustellen u. aufrecht zu halten. Deswegen sind sie gezwungen, den eigentlichen Unterricht hintan zu stellen u. die Leistungsanforderungen an die Schüler immer weiter herunterzuschrauben. Ihre Zeugnisse sprechen jeder Realität Hohn.

Die Kenntnisse, Fertigkeiten u. Fähigkeiten
(= Allgemeinbildung), die in derartigen Anstalten vermittelt werden, entsprechen schon lange nicht mehr den Standards, die bis in die 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts von dem damals dreigliedrigen Schulsystem in D noch problemlos erfüllt wurden. Das deutsche Schulwesen ist - wie so Vieles in unserem Lande - ideologisiert, chronisch überfordert u. kaputt-reformiert. Abgesehen von Privat-, Vorzeige- und kleinen Landschulen: Nur noch Schrott!

Wolfgang Tröbner | Fr., 17. August 2018 - 13:34

Seit Jahrzehnten wurde mantraartig verkündet, dass das bundesdeutsche Bildungssystem eines der besten der ganzen Welt sei. Nach meiner Wahrnehmung war es allerdings schon immer ziemlich lausig (zumindest in den letzten 30 Jahren). Man kann der alten DDR nachsagen was man will, aber das dortige Bildungssystem war um Klassen besser, auch wenn es beileibe nicht perfekt war. Das Hauptproblem scheint mir zu sein, dass das bundesdeutsche Bildungssystem immer mehr zum Spielball von Ideologen gemacht wurde. Von Leuten, die überhaupt nicht wissen, was Bildung bedeutet und warum Bildung gerade für ein Land wie Deutschland überlebenswichtig ist. Und nun, quasi als Sahnehäubchen obendrauf, Abertausende von Analphabeten aus der ganzen Welt, die des Deutschen nicht mächtig sind, aber hier zur Schule gehen sollen. Dieser Staat hat sich die Welt immer nur schön geredet (wir sind reich, wir sind gut, wir schaffen das), bringt aber immer weniger auf die Reihe. Was funktioniert eigentlich noch?

Alfred Werner | Fr., 17. August 2018 - 14:43

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

Das Einzige was ich Ihrem Kommentar hinzufügen fügen möchte: Wir können winseln so viel wir wollen. Solange wir immer wieder ein "Weiter so" wählen, werden wir immer tiefer, immer schneller in den Sumpf geraten. Es wird schon heute Jahrzehnte dauern, die bereits entstandenen Schäden zu beheben. Noch einige Zeit weiter und unser Land, wie wir es kannten ist unumkehrbar Geschichte. Ich bin 65 Jahre alt.

Reinhard Zeiss | Fr., 17. August 2018 - 18:00

Antwort auf von Alfred Werner

Ich bin 10 Jahre älter und erkenne es nicht mehr !

Michaela Diederichs | Fr., 17. August 2018 - 19:30

Antwort auf von Alfred Werner

Es ist schon jetzt eine unumkehrbare Geschichte. Niemand wird die Menschen wieder außer Landes bringen (können). Und nun kommen noch Familien nach und es sickern täglich weiterhin Menschen unkontrolliert ins Land. Selbst die Dörfer haben inzwischen einen kräftigen Anteil an Migranten. Es ist gespenstisch.

Günter Fischer | Fr., 17. August 2018 - 19:35

Antwort auf von Alfred Werner

Dem habe ich nix hinzuzufügen ausser dem schon erwähnten 13. Abi-Rhetorikjahr im alten Westdeutschland.

Gerdi Franke | Fr., 17. August 2018 - 14:17

Ja, das ist die derzeitige Politiklinie. Lehrlinge, Fachkräfte und Akademiker werden eben aus dem Ausland importiert. Ist besser und billiger als Bildungsinfrastruktur und Lehrkräfte zu bezahlen. Ich hoffe, ein baldiger Politikwechsel macht diesem bald ein Ende!

Die Hoffnung kann ich verstehen.
Allerdings, solange so viele noch die Mutti wählen, zeigt, wie wenig erwachsen doch die meisten Über - 18 - jährigen in Deutschland sind.

Heinrich Heine konnte es 1844 in seinem Zyklus Zeitgedichte nicht wissen, hat es aber wohl geahnt:
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“

Bei mir ist es nicht nur in der Nacht so.

Carsten Pötter | Fr., 17. August 2018 - 14:49

Am Ende von Bildung steht der authentische Mensch, der zum Ausdruck bringt, was er selbst ist. Das derzeitige Schulsystem hat daran aus nachvollziehbaren Gründen kein Interesse, denn echte Menschen lassen sich nicht für dumm verkaufen. Das aktuelle Schulsystem dient offenkundig der Abrichtung und der Nivellierung junger Menschen mittels Dressur, die auf wohlfeilen Ideologien beruhen. Dazu gehören Gender-Mainstream, frühkindliche Bildung, Inklusion und der Bologna-Prozess. So entsteht der gewünschte Einheitsbrei, bestehend aus androgynen, inhaltslosen, identitätslosen, heimatlosen aber multikulturellen mit Barcode bedruckte und beliebig befüllbare "Plastiktüten", die weder selbst denken nach handeln können. Der domestizierte Primat soll sich klaglos in einen Arbeitsprozess integrieren, funktionieren und bitte keine Fragen stellen: Der wahre hedonistische Cosmopolit als dressierter, konsumierender Teletubby im Gewande des Weltbürgers.

In welchem Arbeitsprozess kann man solche Leute einsetzen? Die reine Fließbandarbeit für Ungelernte gibt es nicht mehr. Selbst wenn es sie noch gäbe, müssten die Leute pünktlich und zuverlässig sein. Es bleibt nur das Sozialsystem, das aber daran kaputt geht.

Martin Arndt | Fr., 17. August 2018 - 14:55

Die Kinder wachsen in einer Umwelt heran, in der Bildung nicht gefragt oder gelebt wird. Herr C. Özdemir beruft sich auf die Aufklärung-Hat er schon jemals einen Text von Ksnt oder gar von Jonathan Israel gelesen? Man kommt so weit mit Halbwissen. Das Gespenst des vulgären Hedonismus geht um. Einst war z.B. die SPD reich an gebildeten Menschen. Sahra Wagenknecht hält noch das Niveau - wie auch die Grossen des Sozialismus kultiviert waren u. Goethe,Hegel etc. lasen. Im Ausland schätzt man das alte Deutschland u. liest seine Denker. Der Gebildete kann in dem Jetzt-Deutschland nur Epikurs Diktum folgen 'Lebe im Verborgenen'. So erspart er den massenmedialen Ikonen (Will,Maischberger,Kerner etc.) die Scham.

ferdinand Amberger | Fr., 17. August 2018 - 14:55

Recht so,die linksgrünen in Berlin lassen grüßen;
soweit wird ganz D.kommen,wenn wir Wähler nicht umsteuern!

Ulla Waddenberg-Kaufner | Fr., 17. August 2018 - 20:40

Antwort auf von ferdinand Amberger

Umsteuern würden wir ja gern, lieber Herr Amberger! Die Frage ist bloß, wohin? Haben Sie eine Idee?

Willy Ehrlich | Fr., 17. August 2018 - 15:04

Schulbildung ist Ländersache. Zu fast 100%. Und warum nölen Sie auch zu diesem Thema an der Kanzlerin rum? Nächste Woche beschweren Sie sich vermutlich über die Kanzlerin, wenn bei Ihnen das Kaffeewasser anbrennt. Unterirdisch.

Günter Fischer | Fr., 17. August 2018 - 19:54

Antwort auf von Willy Ehrlich

Die Antwort auf die Frage "Warum ?" kann ich geben:

Weil sie es tunlich vermeidet, es zur Bundesangelegenheit zu machen, denn es geht hier nicht um Bundeslandesmacht, sondern um die Entwicklung der Kinder/Jugend und damit um die deutsche Zukunft.
Wenn sie es denn täte, hätten wir möglicherweise noch kein höheres, so aber doch ein einheitliches und damit vergleichbares Niveau.

Wenn dann noch dazu käme, das Basisniveau der Bildung auf das mittlere Level der südlichen Bundesländer wie BAY, BW und SAC zu setzen, gäbe es eine Startposition, auf der aufgebaut werden könnte, wozu auch gehört, dass der Beruf des Lehrers wieder zur Berufung wird und sicherlich wichtige demokratische Elemente auf das zurückgeführt werden, was zielstrebige Entwicklung ist, die Lernenden/Studierenden wieder in die Pflicht (in Bezug auf Lernen und Benehmen) genommen werden dürfen, ohne dass Eltern stets Anwälte wegen einer halben Zensurenstufe in Anspruch nehmen dürfen.
Dann haben wir einen echten Beginn !

Mathias Trostdorf | Fr., 17. August 2018 - 21:46

Antwort auf von Willy Ehrlich

Vielleicht ist ja genau auch dieses Schulsystem, in dem jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, schuld daran, daß soviel Geld und Energie sinnlos und doppelt verpulvert wird, weil jeder das Rad nochmal neu erfinden will. Warum nicht die besten Erfahrungen bündeln und im ganzen Land anwenden? Warum keine staatliche Bildungsoffensive mit AAA-Priorität? Und um den Bogen zu schlagen: Frau Merkel düst in der Weltgeschichte rum als hätten wir keinen Aussenminister, während hier im Land nicht nur das Kaffeewasser anbrennt.

Michaela Diederichs | Fr., 17. August 2018 - 15:15

"Es geht uns wirtschaftlich so gut nie." Wird uns ständig vorgehalten. Das ist die Beruhigungspille, die den Deutschen verabreicht wird, die mit wachsendem Entsetzen auf das schauen, was unter Merkels Regierungen möglich wurde. Die komplette Überforderung der Republik in allen Bereichen. Erzieher, Lehrer, Polizisten, Pflegekräfte, Sozialpädagogen usw. - überall Mangel und Mängel. Von der Bundeswehr ganz zu schweigen. Aber empören sich die Menschen? Gehen sie auf die Straße? Sie lassen dieses gesellschaftliche Experiment zu, ja schlimmer noch - sie wollen es ausdrücklich und haben entsprechend gewählt. Dass das ihre Kinder besonders schlimm treffen wird, ist ihnen vermutlich nie in den Sinn gekommen. Es ist einfach nur traurig.

Reinhard Zeiss | Fr., 17. August 2018 - 15:21

Unsere Enkeltochter hatte am Sonnabend Schuleintritt , am Montag sollte der erste Schultag sein.Soweit die Theorie , in der Praxis war die ganze
Woche kein Unterricht ! Jahrelang ist es versäumt worden das Gebäude zu sanieren , zum Ende der
Ferien hat man damit begonnen ! Natürlich nicht
fertig geworden ! Wie es kommende Woche weiter
gehen soll ist noch unklar . So wie es bei uns zugeht
ist unglaublich . Man hat eine Lehrerin aus dem
Ruhestand zurückgeholt damit , wenn es denn einmal mit dem Unterricht losgehen sollte , wenigstens eine Lehrkraft an der Tafel seht !
Und solche "Einzelfälle" gibt es überall !
Die Liste könnte man beliebig verlängern !
MfG RZ

Frank Box | Fr., 17. August 2018 - 15:31

Nach der örtlichen Grundschule besuchte ich eine Gesamtschule. Dort wurden alle Kinder nach Wohngegenden in Klassen zusammengefasst. In den "Laberfächern" (Sport, Kunst, Gesellschaftskunde) blieb man immer zusammen. In den "Leistungsfächern" (Deutsch, Mathe, Englisch) gab es ein durchlässiges Kurssystem. Die Grundschullehrer gaben nach den Fähigkeiten der Schüler hierfür Empfehlungen ab: A-Kurs: Gymnasium, B-Kurs: Realschule, C-Kurs: Hauptschule. So konnten Kinder mit einem vergleichbaren Leistungsniveau erfolgreich zusammen lernen. Alle kamen mit, niemand langweilte sich. Heute herrscht an vielen Schulen der Kommunismus: Alle Kinder haben GLEICH zu sein! Und natürlich ist das KOMPLETTER IRRSINN! Wer Kinder, die die Sprache nicht beherrschen, mit Muttersprachlern zusammenpfercht, sollte sich auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen! Genauso verhält es sich bei geistig Behinderten, die man mit Normalbegabten zusammensteckt.

Brigitte Simon | Fr., 17. August 2018 - 15:33

Dem "Satireteil" in Alexander Kisslers hervorragenden
Artikel "Deutschland pfeift auf seine Bildung" schließe ich mich mit meinem Kommentar an:

"In einigen Jahren ist Deutschland an der Spitze der Digitalisierung, so Merkel. Wir wollen Digital-
weltmeister werden. Eine erneute Bildungsoffen-
sive im Bildungsbereich soll diesmal umgesetzt werden.
Merkel macht also "Nägel mit Köpfen". Sie
zaubert eine Staatsministerin für Digitales aus
ihrem Hut, den sie noch nie trug. Sie präsentiert
uns Drothee Bär für ein bäriges Programm. Ihre
Freundin dankt es ihr mit einem "tabula rasa".
"Schüler brauen nur noch Tablets, Sportsachen und
Schulbrot. Das reicht heutzutage, um einen Schul-
ranzen zu füllen. Kinder tragen viel zu schwere
Schulranzen mit veralteten Schulbüchern". Sie weiß
wovon sie spricht und verweist auf ihren dicken und schweren Diercke-Weltatlas aus den 80er, den
sie bis Ende der 90er Jahre tragen mußte.

Brigitte Simon | Fr., 17. August 2018 - 15:46

Bär´s Pech: Ein Luft-Taxi hätte ihr den Schulweg abgenommen.

Ein weiterer Tablet-Vorteil:
"Besser die Schüler lesen Goethes Faust auf dem
Tablet-Computer als irgendeinen Schund auf Pa-
pier. Auch Kleinkinder können Tablet-Computer
ohne Bedenken nutzen. Es gibt für 2-jährige Kin-
der tolle Lernapps". So O-Ton Bär. Danke Frau
Bär. Sie haben ein Herz für unsere Kinder. Die-
ser aktuelle Wissensstand läßt mich meine apo-
kalyptische Vision des katastrophalen deutschen
Bildungsstands vergessen.
"Bildung schafft sich ab".

Eine kleine Korrektur bzw. Ergänzung zu meinem Kommentar:

Die Schüler benötigen in ihrem "Schulranzen" auch keinerlei Sportsachen denn:
Sport als Unterrichtsfach erscheint kaum noch in den Lehrplänen. Eine Folge der
Defizite ist die rasant ansteigende Zahl der Nichtschwimmer und Nichtschwim-
merinnen.
Brigitte Simon

Holger Busekros | Fr., 17. August 2018 - 15:46

studiert was er will. Der Rest studiert BWL. Das war ein beliebter Spruch zu meiner Studienzeit. Aber nur alles auf die Schulen schieben ist meiner Meinung nicht der Wahrheit letzter Schluss. Viel hängt auch am Elternhaus und wie mit den Kindern umgegangen wird. Wenn aber die Eltern 3.5 Jobs haben, um überhaupt leben zu können, bleibt keine Zeit mehr für die Erziehung und Bildung der Kinder. Schule vermittelt Wissen, Bildung und die Lust diese zu erlangen muss aus der Familie kommen. Da die Wirtschaft aber die Menschen nicht mehr mit einem Job pro Familie ernähren will, wie es noch zu meiner Kindheit üblich war, muss sich auch nicht wundern, dass sie keine Fachkräfte mehr bekommt. Diese dann aus anderen Kulturkreisen zu importieren, wird wohl nach hinten losgehen. Und da es immer mehr Eltern gibt, die bildungsfern aufgewachsen sind, wundert mich nicht, dass es in der Beziehung immer schlimmer wird. Gerade da dort die meisten Kinder gezeugt werden.

Wolfgang Brocke | Fr., 17. August 2018 - 15:50

Seit Jahrzehnten schon wird der Bildung bewußt das Grab geschaufelt. Dazu hat Sarrazin in "Wunschdenken" auf 100 Seiten eine Analyse gebracht. Und er schreibt : Eine gute Bildung ist die Voraussetzung für den Wohlstand eines Volkes. Es ist soweit, daß der E-Meister kaum noch Schulabgänger findet, die er als Lehrling einstellen kann. Und das Abitur wurde so weich geklopft, daß man nicht mehr von einer Hochschulreife reden kann. Die Hochschulen sehen sich außerstande, das Fehlende nachzuholen. Und dann reden die Politiker von Digitalisierung, für die man ja gut ausgebildete Akademiker braucht! Wenn es nicht so ernst wäre, über diesen Witz könnte man laut lachen!

josef kutzner | Fr., 17. August 2018 - 15:57

Genau,Herr Tröbner,was funktioniert eigentlich noch?Frage ich mich schon seit einiger Zeit!Dieses
Land wird von der unfähigen politischen Kaste in
Grund u.Boden manöveriert.Es ist zum Verzweifeln,wie lange lässt sich der deutsche Michel das noch bieten!

guido schilling | Fr., 17. August 2018 - 19:23

Antwort auf von josef kutzner

noch mindestens 1000 Jahre. Der Michel wehrt sich nie. Das wurde ihm nach 1945 gründlichst aberzogen.

Margrit Morf | Fr., 17. August 2018 - 16:08

Und immer noch gilt das Mantra: "Wir schaffen das"
Wirklich ??
Tragischer weise werden diejenigen die diese Fragezeichen schon lang haben, diffamiert und als Fremdenfeindlich hingestellt.

Achim Folkert | Fr., 17. August 2018 - 16:25

wird, frage ich mich, Wo bleibt der Protest der Eltern? Aus eigener Erfahrung: Auch in den "besseren" Wohnvierteln sitzen eigentlich gebildete, engagierte Eltern müde und vom täglichen Berufsalltag sichtlich geschafft in den monatlichen Elternversammlungen und lassen sich alles mögliche unterjubeln. Warum wieder einmal so viel Unterricht ausfällt, das erforderliche Lehrmaterial zu Schuljahresbeginn wieder nicht beschafft werden konnte, die Turnhalle nicht genutzt werden kann usw. Aber keiner solidarisiert sich mit Kritikern dieser Zustände oder Lehrern u. Erziehern, die dagegen anstreiken. Ja nicht einmal untereinander sieht man viel Wille, durch geharnischten Protest endlich etwas für die Kinder durchzusetzen. Liebe Eltern! Ist es euch denn so egal, was mit euren Kindern passiert? Wacht doch endlich mal auf und geigt den Verantwortlichen die Meinung! Oder noch besser: Bringt euren Protest auf die Straße! Der Berliner Senat müsste doch erzittern, ob eurer geballten Macht.

Der Lehrermangel betrifft nicht nur Berlin. Das trifft alle Bundesländer. Aber es scheint den Eltern gleichgültig zu sein, ob ihr Kind unter den gegebenen Bedingungen Chancen auf gute Bildung haben. Ich dachte immer, spätestens wenn dem eigenen Kind Nachteile drohen, stehen Menschen auf der Matte. Aber Fehlanzeige. Die machen alles mit.

Arne Bruhn | Fr., 17. August 2018 - 16:59

waren es die Großgrundbesitzer und die Pfaffen, die ein dummes Volk wollten - weil die billig und leitbar waren, heute sind es die Parteiideologen, die Wähler brauchen "die nicht bis 3 zählen können", weil man denen jeden Unsinn erzählen kann. Und leider lassen sich die Eltern und Bürger das alles bieten von den "Altparteien", die wie Alteisen eingeschmolzen werden sollten. Aber ich denke, Digi 4.0 wird es richten: Die Absolventen der Privatschulen reichen für die Führungspositionen und für das, was dann noch bleibt, genügen dumme und billige lebende Roboter. Damit wäre Deutschland nach einem Höhenflug wieder im Feudalismus gelandet.
Noch eine kleine Anmerkung zu Herr Tröbner: Eine Lehrerin aus Grevesmühlen (M-V) sagte einmal zu mir: Damals, gleich nach der Wende, kamen die Firmen aus Lübeck, sogar aus Bad Oldesloe und haben unsere Schüler von der Schulbank weg als Auszubildende engagiert, das ist heute (6 Jahre später) alles vorbei, heute sich unsere Kinder genau so dumm wie Eure!"

Bernd Lehmann | Fr., 17. August 2018 - 17:15

nein, die sollen Betreuer werden, ganz nach Bertelsmann Wunsch. Von Bildung kann doch schon seit einiger Zeit keine Rede mehr sein. Da kommen Leute aus der Schule und beherrschen die Grundrechenarten nicht, haben aber einen Abschluß.

Michaela Diederichs | Fr., 17. August 2018 - 20:33

Antwort auf von Bernd Lehmann

Die Bertelsmänner schicken ihre Kinder mit Sicherheit auf Privatschulen. Das gemeine Fußvolk braucht keine Bildung.

Mathias Trostdorf | Fr., 17. August 2018 - 21:50

Antwort auf von Bernd Lehmann

Ich traf mal drei TürkInnen, die gingen hier zehn Jahre in die Schule (Neukölln), sprachen aber nahezu kein Wort Deutsch. Wie geht sowas?

ingrid Dietz | Sa., 18. August 2018 - 08:35

Antwort auf von Bernd Lehmann

Letztens im TV: ein (höherer ?) Mitarbeiter des Bundesamtes für Arbeit:
"...... die Unternehmer sollen die Anforderungsprofile senken ..." !

Abgesehen davon, dass ich diese Aussage fassungslos zur Kenntnis genommen habe, sieht diese Entwicklung nach Kapitulation aus !

Norbert Heyer | Fr., 17. August 2018 - 18:46

Wer sich alleine unter den Politikern im Bundestag umsieht, erkennt den erschreckenden Bildungsabfall. Keine Experten, kaum jemand mit Allgemeinwissen , substanzlose Schwätzer - von keiner Fachkenntns getrübt. Das sieht man weiterhin bei großen Bauprojekten - Flughafen Berlin, neuer Bahnhof Stuttgart. Wer heute einen Auszubildenden einstellt, muss zuerst Grundkenntnisse in Mathematik und Rechtschreibung vermitteln. Wir steuern mit Riesenschritten in Richtung Mittelmaß - und das in allen Bereichen.

Karl Müller | Fr., 17. August 2018 - 19:23

Was in Deutschland als solche verkauft wird, läuft auf Himmlers Bildungsprogramm für Ostvölker hinaus.

Dann widerspricht der Bürger auch weniger und ist mit dem betreuten Denken des ÖR einfacher auf Kurs zu halten.

Günter Fischer | Fr., 17. August 2018 - 19:31

Das Bildungssystem der früheren DDR musste ja totgemacht werden. Dass sich Länder wie Finnland, die in der Bildung heute noch führend sind, das als Grundlage für ihre Qualität haben, konnte nicht nachgeahmt weren, wenn man nicht zugeben wollte, wenn man seine eigenen Schwächen nicht zugeben wollte.
13 Jahre bis zum Abi = 12 Jahre Ausbildung und das 13. Jahr Rhetorik, damit man wenigstens in der Lage war, die eigenen Unzulänglichkeiten durch "Zuquatschen" - manche sagen heute "sich verkaufen" - zu verstecken.
Es ist doch völlig Wurscht, ob man nun liest "Der Abschnittsbevollmächtigte ..." oder man benutzt heute das schöne deutsche Wort "Kontaktbereichsbeamter".
"1 + 1" war auch in der DDR "2" und auch für höher gebildete Menschen sei gesagt, dass Gebäuder von oben nach unten gerechnet (statisch) sowie von unten nach oben gebaut wurden.
Wann endlich wachen die Menschen auf in Deutschland, um zu sehen, woher die echte Gefahr kommt.
Am Wenigsten von den Migranten !

ingrid Dietz | Fr., 17. August 2018 - 19:32

darf jedes Bundesland immer noch ungestraft Experimente an und in den Schulklassen
durchführen !
Das ganze Dilemma heißt:
Föderalismus-Wahn !

Dr. Werner Görlich | Fr., 17. August 2018 - 20:02

Dass das Abitur, früher mal „Zeugnis der Reife“, den Hauptschulabschluss, auf ähnlich seichtem Niveau ersetzt hat, ist eine Tatsache!
Mit dem „Abi“ in der Tasche, meinen diese größenwahnsinnigen Neu-Abiturienten auch noch alle studieren zu müssen.
Möglichst einen „Praktikumsberuf“, wie z.B. Umweltpädagogik, internationale Beziehungen, Politik, Theaterwissenschaften usw., statt eine ordentliche handwerkliche Lehre zu machen.
Nach 8 Jahren Volksschule hatte ich „mehr auf der Pfanne“ als diese Hauptschulabiturienten!
Nach einer Maschinenschlosserlehre konnte ich die 5 Jahre bis zum Reifezeugnis in 2 1/2 Jahren nachholen (übrigens wie Kanzler G.S. am Westfalen Kolleg BI!). Ein naturwissenschaftliches Studium mit summa cum laude Promotion war auch noch drin, und ein für die Gesellschaft nützlicher Beruf als Arzt.
Aber Maschinenschlosser war auch nicht schlecht, sehr interessant und
intellektuell anspruchsvoll. – zu viel für ein „Hauptschulabi“ –

Dr. Werner Görlich
Trittau

Willi Mathes | Fr., 17. August 2018 - 20:04

Sitzt !

" Die Bildung wird täglich geringer, weil die Hast größer wird "
F.W. Nietzsche

Danke und freundliche Grüsse
Willi Mathes

Hans Pauckert | Fr., 17. August 2018 - 21:26

Solche und viele andere ungelöste Probleme gibt es viele. Der Niedergang durch Nichtstun, leeren Worthülsen usw. ist überall spürbar. Mangelnde Invesitionen, keine Steuerreform, Wohnraumnot wie nach dem Krieg.
Unfähige Politiker können besser regieren, je weniger es Bildung gibt.

Martin Arndt | Sa., 18. August 2018 - 03:21

Heute ist in einer überregionalen Zeitung zu lesen, dass man in Berlin in 7 Tagen zum Lehrer werden kann-dank einer Initiative der "Bildung"ssenatorin Scheeres (SPD).Sie ist,so vermute ich, sicherlich überproportinal gebildet u. ein beredtes Vorbild für alle Harvardaspiranten. Und die kleinen Primarstufenschüler von heute werden sie ihr Leben lang als Muster von Kompetenz in Erinnerung behalten, wenn sie ihre Nobelpreise erhalten. Die klugen (u. wohlhabenden) Eltern werden sich eine Privatschule suchen oder einfach ins Ausland gehen. Wo die Kinder der Senatorin zur Schule gehen, möchte man nur allzu gerne wissen. Ob sie dem Beispiel ihrer Parteikollegin Manuela S. folgt...?

Holger Busekros | Sa., 18. August 2018 - 12:57

zwei Schauspieler treten gegen den Quiz-Olymp an. Fragen über Mode, Filme usw. Die Frage an die beiden Schauspieler in der Endrunde was die Wurzel aus 289 ist konnte nicht beantwortet werden (17). Solches Wissen haben wir früher in der zweiten Klasse Grundschule beantworten müssen. Und das zu einer Sendezeit an der auch Kinder zuschauen. Kein Wunder, das unsere Jugend nicht mehr lernen will, bei dieser Art von Vorbildern. So nach dem Motto, wenn "erfolgreiche" Schauspieler das nicht wissen und trotzdem viel Geld verdienen, warum soll ich mir da noch Mühe geben. Schön auch die Ausrede dass man fürs Shopping das nicht braucht.

Hubert Vogel | Sa., 18. August 2018 - 15:36

Deutschland geht unter den schwarz - grün - roten
Regierungskonstellationen in eine katastrophale
Zukunft. Man muss in einem unglaublichen Maße
blind sein, wenn man das, spätestens beim Wahlgang, ignoriert.
Mindestens die Eltern schulpflichtiger Kinder muss
hier der Vorwurf der Ignoranz gemacht werden.
Offensichtlich ist allen Beteiligten das Schulfach
Gender-Thematik wichtiger als alles andere.
Wähler bedenke, Genderstudies ist ein Grünes-Urthema aus der 68-er Zeit.

Dieter Schimanek | So., 19. August 2018 - 03:03

Die nächste Stufe der deutschen Rechtschreibreform
Erster Schritt: Wegfall der Großschreibung. einer sofortigen einführung steht nichts im weg, zumal schon viele grafiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.
zweiter schritt: wegfall der dehnungen und schärfungen. dise masname eliminiert schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdoplung hat onehin nimand kapirt.
driter schrit: v und ph ersezt durch f / z und sch ersezt durch s. das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen und sesmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte könen der wirtsaft sugefürt werden.
firter srit: q, c und ch ersest durch k / j und y ersest durch i / pf ersest durch f. iest sind son seks bukstaben ausgesaltet, di sulseit kan sofort von nein auf swei iare ferkürst werden, anstat aktsig prosent rektsreibunterikt könen nüslikere fäker wi fisik, kemi, reknen mer geflegt werden.
fünfter srit: wegfal fon ä, ö und ü seiken. ales uberflus

Rolf Pohl | So., 19. August 2018 - 16:30

Logisch, denn Deutschland hat schließlich Bodenschätze und Naturecourcen bis zum Abwinken. Und das bis in alle Ewigkeit, nicht wahr?