USA versus China : Der Kampf um die Chip-Industrie In der vergangenen Woche hat die amerikanische Regierung ein Gesetz erlassen, das einem Chip-Embargo gleichkommt - inmitten einer Zeit, in der es ohnehin bereits große Spannungen um die globale Vormachtstellung in der Chip-Industrie zwischen den USA und der Volksrepublik China gibt. Im günstigeren Fall führen diese in den nächsten Jahren zu mehr Inflation, im schlimmsten Fall zu Krieg. VON PHILIPP MATTHEIS
Südostasien : „ Diese Region wird gut durch die Krise kommen “ Weltweit führt der russische Angriff auf die Ukraine zu Verwerfungen. Der Konflikt scheint nur Verlierer zu kennen, mit einer Ausnahme: die Wachstumsökonomien aus Südostasien, die in einer gespaltenen Welt die Großmächte gegeneinander ausspielen. VON FELIX LILL
Brain-Drain aus der Türkei : Akademiker: Lieber Deutschland als Erdogan Immer mehr junge Akademiker aus der Türkei wandern nach Deutschland aus. Es sind hoch gebildete Wissenschaftler, Ingenieure und Ärzte, die nach einem neuen Leben in Wohlstand und Freiheit suchen. Statt Probleme auf dem Arbeitsmarkt und wirtschaftliche Einbußen zu befürchten, freut sich Staatspräsident Erdogan über die Abwanderung der westlich und säkular geprägten Türken. VON ILGIN SEREN EVISEN
Bijan Djir-Sarai über die iranische Protestbewegung : „Deutschland muss jetzt auf der richtigen Seite stehen“ Der iranischstämmige FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai fordert im Gespräch mit Cicero eine neue Härte im Umgang mit der Islamischen Republik. Zu lange sei Deutschland naiv gewesen und habe der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen wollen. Außerdem spricht er über seine Ablehnung der Atomverhandlungen, die Notwendigkeit scharfer Sanktionen sowie seine Kindheit in Teheran. INTERVIEW MIT BIJAN DJIR-SARAI
Bulgariens neues Parlament : Eine Menschenversammlung des würdelosen Scheiterns Die neugewählte Volksversammlung scheiterte am Mittwoch auch im zweiten Wahlgang darin, ihren Parlamentsvorsitz zu wählen. Doch mit der Verabschiedung des Staatshaushaltes und dem möglichen Beitritt in den Schengen-Raum stehen für Bulgarien bereits wegweisende Entscheidungen unmittelbar vor der Tür. Inmitten einer Zeit, in der sich die politische Klasse abermals in einer tiefen Krise befindet. VON FRANK STIER
Großbritannien sucht neuen Regierungschef : Liz Truss tritt zurück Nach nur 44 Tagen muss Liz Truss zurücktreten. Sie steht nicht nur vor dem schnellen Ende einer steilen Politkarriere. Sie hinterlässt auch ein großes Chaos in ihrer konservativen Partei, die bereits von Boris Johnsons Ära in Mitleidenschaft gezogen wurde. Kann ein fliegender Premierministerwechsel das Vereinigte Königreich ohne Neuwahlen stabilisieren? VON TESSA SZYSZKOWITZ
Deutsch-französische Regierungskonsultationen abgesagt : Es knirscht vernehmlich Die deutsch-französischen Regierungskonsultationen – für kommende Woche fest geplant – sind auf Januar verschoben. Offiziell heißt es, Minister seien verhindert und in einigen Fragen gebe es noch Abstimmungsbedarf. Also hätten beide Seiten gemeinsam die Verschiebung um wenige Wochen beschlossen. Bestenfalls eine Teilwahrheit. VON KAY WALTER
Russischer Schriftsteller Glukhovsky : „Eine weltoffene Kulturszene gibt es nur noch im russischen Untergrund“ Die russische Kulturszene hat sich weitgehend eingerichtet im System Putin. Aber es gibt auch Oppositionelle wie den Schriftsteller Dmitry Glukhovsky, die sich gegen die Machtpolitik des Kreml zur Wehr setzen. Im Interview spricht Glukhovsky, der im Exil lebt, über Putin-Kritik mit angezogener Handbremse, Stimmen russischer Künstler, die seit der Teilmobilmachung lauter werden, und Freundschaften, die am russischen Überfall auf die Ukraine zerbrochen sind. INTERVIEW MIT DMITRY GLUKHOVSKY
Internationale Abhängigkeiten : Tödliche Verflechtung Internationale Handelsbeziehungen galten als der beste Garant für Frieden. Denn welche Nation gefährdet schon freiwillig ihren Wohlstand? Der Ukrainekrieg und die Taiwankrise widersprechen dieser These jedoch diametral. Wie konnte es so weit kommen? VON DALE C. COPELAND
Proteste im Iran : Kein Regimewechsel in Sicht Die aktuellen Proteste im Iran sind die größten seit der „Grünen Revolution“ von 2009. Sie sind für das Regime so gefährlich, weil sie gerade an den Rändern des Landes besonders starken Widerhall finden. Bisher scheinen die Sicherheitskräfte loyal zu Khamenei zu stehen, sodass sich kein Regimewechsel abzeichnet. Für die deutsche Politik sollten die Ereignisse Anlass sein, eine längst überfällige Iran-Strategie zu entwickeln. VON GUIDO STEINBERG
Atomkraft-Affäre im Wirtschaftsministerium - Graichen wollte brisanten Vermerk mit allen Mitteln geheim halten