„Jeder hat einen Kocher, aber niemand benutzt ihn“: Dorfversammlung in Gicumbi, Ruanda / Malte Stieber

CO2-Ausgleich - Der Handel mit dem guten Gewissen

Das globale Geschäft mit angeblichen CO2-Einsparungen wächst. Doch kluge Klimapolitik ist das nicht. Nun erschüttert ein Bericht das Vertrauen in den CO2-Zertifikathandel schwer.

Autoreninfo

Joachim Weimann ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Magdeburg.

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Deutsche Autofahrer haben mit Abgaben Klimaprojekte im Ausland finanziert, die wohl gar nicht existieren. Von 75 Vorhaben in China gilt nur ein einziges als unverdächtig. Experten sehen einen Milliardenschaden, berichtet Welt. Hier erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Joachim Weimann, wie das globale Geschäft mit angeblichen CO2-Einsparungen funktioniert und warum es wächst. 

Fragen Sie sich auch manchmal, warum wir eigentlich noch ein Klimaproblem haben? Wenn man den Ankündigungen und Werbebotschaften der vielen Firmen glaubt, dann müsste es eigentlich in allernächster Zeit gelöst sein. Vom Autobauer über die chemische Industrie bis zum Sportartikelhersteller: Alle sind klimaneutral oder werden es in naher Zukunft sein. Etwas muss doch an diesen Versprechen dran sein, denn kein Unternehmen kann es sich heute noch leisten, grob die Unwahrheit zu sagen. Greenpeace is watching you! Wie also machen die das?

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Sabine Jung | Di., 30. Mai 2023 - 16:25

dieser Artikel beschreibt leider die Wahrheit, die niemand hören möchte. Alle schwimmen auf der grünen Welle mit. Nicht green zu sein ist uncool.
Heute erst wieder ein Paket bekommen, darauf steht, wir haben für sie CO2 kompensiert. Die Frage wohin und an wen? Welche Organisation und wem kommt es zu Gute ? Sicherlich nur unserem grünen Gewissen. Wie das mit den Kochtöpfen.
In diesem Sinne, weiter so mit dem green washing....

Brigitte Miller | Mi., 12. Juni 2024 - 07:47

Antwort auf von Sabine Jung

habe ich wo gelesen, dass sie eher verschmäht werden und die Leute lieber auf offenem Feuer kochen.
Es hat sich noch nie bewährt, den Leute etwas überzu stülpen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 30. Mai 2023 - 17:42

bekam es aber am Rande mit.
Zunächst nur soviel, das System hat mir von Weitem nie eingeleuchtet, ich hätte stärker in Bezug auf Verursacher gewichtet.
Vielleicht ist auch wegen diesem Handel hier in der Bundesrepublik zuwenig passiert?
Ich befürworte aber jetzt nicht das Nachholen über die "Strasse".
Da können sich doch einmal Grüne mit Niveau drum kümmern?
Ich sehe in der Tat nicht, dass die Grünen ihre Anliegen schon
ausreichend nach vorne gebracht hätten.
"Kinder" nehme ich wahr, aber ich hätte lieber mehr Know How!
Aber all dies als Laie

Frieda Frey | Mi., 31. Mai 2023 - 12:48

Klimaschutz und Emissionshandel erinnern an die mittelalterliche Sorge um das Seelenheil und den Ablasshandel - Dinge, die der normale Bürger nicht greifen bzw. beweisen kann und dafür Gottes Vertreter auf Erden, heutzutage Klimawissenschaftler, braucht.
Obwohl man beim Ablass sich ja von seinen Sünden freikaufen konnte, waren sie ja doch geschehen. Der Ermordete blieb tot, trotz horrender Summe, die man bezahlt hatte.
So auch beim Emissionshandel - das CO2 bleibt, auch wenn ein windiger Geschäftsmann mit der atmosphärischen Verschmutzung anderer Leute sein Kapital macht.
Tröstlich ist, dass man als Klima-Ketzer zumindest nicht auf dem Scheiterhaufen landen wird. Zu viel CO2.

Jens Böhme | Di., 11. Juni 2024 - 13:35

Ist doch nett, wenn die Afrikaner angeblich energiesparende Holz- oder Kohlekochöfen statt grüne Energie bekommen. Hauptsache, die ungebildeten Europäer raffen den Unfug nicht.

Albert Schultheis | Di., 11. Juni 2024 - 13:43

Der Klima- und Impfzwang-Experte Karli Lauterbach hat gerade gezwitschert: "Wenn der Süd-Nordstrom des Atlantiks AMOC einbricht werden in Nordeuropa die Temperaturen extrem sinken. ... ! - Oh Nein! Neue Panik! Neue Schuld! Wir werden alle zu Eisklumpen erfrieren! - Wir brauchen mehr CO2, mehr Heizungen, mehr Verbrenner und wieder mehr Babies! Zum Glück haben wir wenigstens den Ukrainekrieg für "Demokratie und Freibier"! Der größte CO2-Retter seit dem 2. Weltkrieg! Boris, mehr Panzer und Taurusse! Wann werden endlich unsere Söhne, Brüder und Väter eingezogen? Es geht um Klimawandel! Um unser Überleben! Letzte Generation, wann klebt ihr euch endlich an Windradrotoren und auf Solardächern fest?

Christoph Kuhlmann | Di., 11. Juni 2024 - 17:18

Ein globaler Handel mit Verschmutzungsrechten setzt ein statische globale Ökonomie voraus, in dem jeder Produzent oder Dienstleister statistisch erfasst ist. In vielen Ländern ist das die Lizenz zum Gelddrucken. Vielleicht dividiert man den Wert der Zertifikate mit dem Ranglistenplatz in der Korruptionsstatistik. Man muss schon sehr naiv sein, um so etwas global anwenden zu wollen. Staaten in denen jedes beglaubigte Dokument für ein par Dollar zu haben ist führen jede Art des Handels mit Verschmutzungsrechten ad Absurdum.

Volker Naumann | Mi., 12. Juni 2024 - 01:56

Antwort auf von Christoph Kuhlmann

@ Christoph Kuhlmann

Ihrer Skepsis zum richtigen und zielführenden Wirken des
sogenannten "globalen Handels mit Verschmutzungsrechten"
kann ich natürlich zustimmen. Jedoch sehe ich Ihre Festellung,
dass man naiv sein müsste, um dies global anzuwenden, im
Kern doch etwas anders. Man ist nicht naiv, sondern hat für viele
Leute, die nichts Gescheites auf die Reihe bringen würden, eine
wunderbare Geldquelle erschaffen und diese "Nichtsnutze"
können uns dann wieder in Quasselrunden belehren, wie wichtig
sie sind und dass wir die Anstrengungen verstärken müssen.

Der leichte Seitensprung sei mir erlaubt, wie bei der Migration,
es gibt wahnsinnig viele Experten, die uns alles erklären können
und dass man die Anstrengungen unbedingt verstärken muß,
von Lösungen der Probleme wird nicht gesprochen, wir, d.h.
die Steuerzahler, sollen ihnen nur noch mehr Mittel bereitstellen.

Damit komme ich zum Schluss und stimme Ihnen zu:

Bürokratie auf LSD beim Spiel ohne Grenzen

MfG

Wolfgang Borchardt | Di., 11. Juni 2024 - 17:32

und Ablasshandel, jetzt haben wir Klimaangst und CO2 - Zertifikate. Angst war noch nie ein guter Ratgeber, aber Klimamodelle sind gute Geschäftsmodelle - gerade deshalb, weil es keine Garantie geben kann. Nur Aufmerksamkeit sollten sie durch eine maximale Dramatik genererien. Modelle und Prognosen sind nicht die Realität und können es nicht sein. Wir haben eine gemessene Erwärmung und tun sicher gut daran, Anpassungen vorzunehmen, auch wenn niemand wissen kann, wie es genau weitergeht. Die Horrormeldungen zu Hochwässern und Starkregen stimmen offensichtlich nicht, wenn man sich die Mühe macht, die Statistiken fed DWD zu studieren. Was wir mit Sicherheit haben, ist ein schlechtes Wassermanagement, wird doch munter großflächig weiter versiegelt und in Risikozonen hineingebaut.