Blick auf die Elbe bei Hamburg
Der Hamburger Hafen und die Elbe / dpa

Hamburger Hafen - „Im Umgang mit China waren wir sehr naiv“

Der chinesische Staatskonzern Cosco will beim Hamburger Hafenterminal Tollerort einsteigen. Seither treibt viele Beobachter die Angst um Deutschlands kritische Infrastruktur um. Auch der Militär- und Konfliktexperte Oberst a.D. Ralph Thiele gehört zu den Mahnern. Im Cicero-Interview erklärt Thiele, wo die Gefahren des Deals liegen und warum Politik wie Wirtschaft in einem Dilemma stecken.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

So erreichen Sie Clemens Traub:

Ralph Thiele ist ehemaliger Oberst der Bundeswehr und Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft in Berlin. Er diente unter anderem im Planungsstab des Verteidi­gungsministers, im Private Office des Nato-Oberbefehlshabers sowie als Direktor an der Führungsakademie der Bundeswehr. Thiele ist Herausgeber des Buches „Hybrid Warfare“ (2021).

Herr Thiele, der Einstieg des chinesischen Staatsunternehmens Cosco beim Hamburger Hafen löst in diesen Tagen große Meinungsverschiedenheiten in der Ampel-Koalition aus. Was ist der aktuelle Stand des Streites?

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Karl-Heinz Weiß | Sa., 22. Oktober 2022 - 16:01

Im ansonsten sehr gut strukturierten Beitrag wird die Konkurrenzsituation zu Antwerpen und Rotterdam leider nicht beleuchtet. Haben unsere Nachbarn die gleichen Bedenken ?Auch das Argument, dass große Teile des Hamburger Hafens übernommen werden sollen, ist nicht belegt.

Ronald Lehmann | Sa., 22. Oktober 2022 - 16:13

Deutschland wird geplant wirtschaftlich wie finanziell geblündert, staatlich durch Politiker aller handelten Parteien & durch ihre Handlanger geschützt & vorangetriebenen.
Und dies seit Jahrzenten.

Und NICHT die Naivität oder der Liebe zum Vaterland trieb euch an,

sondern die GIER nach MEHR

Wenn ihr in CHN leben & arbeiten müsstest, würdet ihr alle schon lange gesiebte Luft atmen.

Es kann ja mal einer von der Hamburg Macht oder Olaf den Chinesen als Deal vorschlagen, die gleiche Größe & Ausstattung in Shanghai oder Hong Kong ?? ? für eine bestimmte Zeit zu beanspruchen.

Da bin ich aber auf die Antwort der Chinesen gespannt ?

Aber Olaf als erster beauftragter General & Erfüllungsgehilfe von .....

ER SCHAFFT DAS

so wie bei Wirecard & Cum Ex oder sein/ das auftreten im UA-Krieg

Und wie immer - Alternativlos

Ingo Frank | Sa., 22. Oktober 2022 - 16:20

Cosco / CumEx Olaf & Gazprom Gerhard den soll mir mal einer erklären.
Der Gerhard als Sozen- Kanzler stieg bei Gazprom n a c h seiner Amtszeit ein. Und der Olaf…….CumEx vor der Kanzlerschaft & der Cinesen- Deal? ….. kommt derzeit an die Oberfläche, ist aber bestimmt seit geraumer Zeit vorbereitet wurden. Das kommt nicht von jetzt auf gleich.
Aber ein einziges rumgelabere von der „Energieabhängigkeit“ gegenüber Russland. Tja, die Chinesen sind mit ihrem Saatskapitalismus und ihrer Inbenpolitik n a t ü r l i c h ein demokratischeres Land als Russland. Oder doch noch vor Katar? …..Fr. Baerbock?
Ein einziges Irrenhaus, mehr fällt mir nicht ein.
Lieber Gott las es endlich Winter werden und das dieser Ampel zwecks Energieeinsparung der Saft (STROM) endlich abgedreht wird.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

„Olaf Scholz tiefer in den Hafen- Deal Hamburg verstrickt, als gedacht“
Focus online v. heute Morgen.
Bananenrepublik Gernany, aber mit den Funger immer auf andere zeigen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Christa Wallau | Sa., 22. Oktober 2022 - 16:57

Jetzt, zum Zeitpunkt einer Energiekrise, auch noch kurzfristig die engen und umfangreichen Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands zu China zu gefährden - das käme wirklich einem Kamikaze-Unternehmen gleich.
Langfristig gilt es natürlich, sich unbedingt unabhängiger zu machen, was allerdings leichter gesagt als getan ist.
Es wird alles davon abhängen, ob Deutschland und die anderen Länder Europas in Zukunft noch über genügend innovative Erfinder, Techniker und Unternehmer verfügen, die
sowohl China als auch den USA Paroli bieten können.

Ist schon krass das wir vor China kuschen müssen. Habe mich schon lange gefragt ob die Deutschen Unternehmen nicht naiv sind bzw zu kurzfristig denken und sich einseitig auf Technologie Transfer gegen Marktzugang eingelassen haben. Das Ganze schön unterstützt von Merkel. Man erinnert sich noch gerne an die G5 Diskussion und Huawai - wahrscheinlich der Telekom zu liebe hat man keine Bedenken gehabt - trotz Warnungen. Ähnlich Nordstream 2 - es ist offensichtlich das Merkel Deutschland an die Wand gefahren hat und so langsam wird es jedem klar. Und man lernt doch sehr früh je später man Fehler korrigiert um so teurer wird es. Merkel hatte geschworen Schaden abzuwenden - warum kann man sie und Schröder nicht zur Verantwortung ziehen und zumindest die staatlichen Zahlungen einstellen. Wenn man keine Konsequenzen zu fürchten hat wird sich nichts ändern.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 22. Oktober 2022 - 17:10

Ich kann den meisten Aussagen des Autors zustimmen. Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, wie China uns bei der möglicherweise anstehenden Rezession helfen soll. Es ist unser Energiemangel und die hohen Energiepreise, die unsere Wirtschaft belasten. Aktuell haben wir mehr Engpässe, weil die Produktion in unseren eigenen „Lieferketten“ nicht mehr rentabel ist. Uns fehlt das Ad-Blue, weil die Düngerproduktion sich nicht mehr lohnt und erstes ein „Abfallprodukt“ des zweiten ist. Uns fehlen „Fäll-Produkte“ für die Kläranlagen, weil die Farbenproduktion heruntergefahren wurde.
Wie soll uns China dabei helfen? Nein, der Teilverkauf des Hafens wäre unverantwortlich. Da fragt man sich: Welche „Argumente“ hat der Bürgermeister Tschentscher für den Bundeskanzler aus der gemeinsamen Hamburger Zeit, um vom Einspruchsrecht keinen Gebrauch zu machen?

Annette Seliger | Sa., 22. Oktober 2022 - 19:24

Jetzt zeigen wir den Chinesen wo der "Hammer hängt"!. Den Putin haben wir im Schwitzkasten und jetzt ist der Xi dran. Moment mal - war der Xi nicht vor 4 Jahren der gefeierte Star auf der Sause in Davos, nachdem Trump gegen die EU und China Strafzölle wegen dem Handelsdefizit verhängte. Damals war man froh, dass China die Umsatzausfälle mit den U.S.A. kompensierte. Aber wie sagte schon Strauss: "Wer heute everybodies Darling ist, ist morgen everybodies Depp". Im Grunde genommen arbeiten hier die Amerikaner im Hintergrund, um ihre Poleposition zu halten und bei Taiwan interessiert die weniger die dortige Demokratie. Die haben nur Angst dass die Halbleiter Industrie an die Chinesen fällt, wenn die dort einmarschieren sollten. Alles in allem nur Propaganda. Warten wir die Midterm Elections in den U.S.A. ab. Wenn die Republikaner gewinnen, dann dürfte der Krieg in der Ukraine schneller zurückgehen und was den Hamburger Hafen betrifft ist es so wie mit dem "Sack Reis in China" der umfällt!

Annette Seliger | Sa., 22. Oktober 2022 - 19:30

...gerade lese ich in "China Daily", dass die chinesischen Werften die Auftragsbücher für den Bau von LNG Schiffen geschlossen haben - die sind vollkommen ausgebucht auf Jahre!

Und jetzt liebe Foristen, raten Sie einmal wem die Chinesen dieses Milliarden schwere Konjunkturprogramm zu verdanken haben und wer den ganzen Spass bezahlt?

Indirekter Auftraggeber ist der "Bückling" aus Berlin, der jetzt das X - mal teure LNG Gas einkauft, um den Russen zu zeigen dass wir mit Schulden alles können.

War noch was wegen dem Hamburger Hafen?

Manfred Vogt | So., 23. Oktober 2022 - 22:48

(Letzte Frage:) Würden Sie der Bundesregierung von einem Geschäft mit dem chinesischen Staatskonzern im Hamburger Hafen also nicht abraten?

(Antwort:) Ja, das würde ich. Die Sicherheitsbedenken gegenüber China sind komplett richtig und angebracht. Es ist ein gutes Zeichen, dass der deutschen Politik die Augen geöffnet wurden. .....

Der erste Satz der Antwort des Interviewten ist mißverständlich. Würde er von dem Geschäft abraten oder würde er nicht?