
- Das Karma von Katar
Statt der DFB-Elf ziehen die Japaner in das Achtelfinale der WM in Katar ein. Es ist das aus DFB-Sicht unschöne Ende eines verkorksten Turniers, das weniger auf als neben dem Platz verloren wurde. Letzte Worte auf den Heimweg.
Die DFB-Elf hat sich mit ihrem moralischen Firlefanz in Kombination mit dem Ausscheiden in der Gruppenphase der WM zum Gespött dieses Turniers gemacht. Deutschland, die einst große Fußballnation, die heute nur noch Moralweltmeister kann, und selbst das nicht glaubwürdig, ist genau das, was international hängenbleiben wird. Das Bild einer Nation, die mal wieder wollte, dass am deutschen Wesen die Welt genesen soll, und letztlich früher als später nach Hause fliegt, während andere ins Achtelfinale der Fußballweltmeisterschaft einziehen.
Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Diese Erkenntnis wird bleiben von diesem kurzen Gastspiel in Katar. Ebenso wie die Fotoaufnahmen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die bei ihrem Stadionbesuch in der Wüste pressetauglich die One-Love-Binde trug. Abgesehen davon, dass Diplomatie eigentlich bedeutet, im Vordergrund höflich zu sein und im Hintergrund Klartext zu sprechen, noch ein lustiger Randaspekt: Damit dürfte Nancy Faeser die erste deutsche Politikerin seit 1945 sein, die mit einer politischen Armbinde in ein fremdes Land reiste. Selbstredend lehne ich mich mit diesem Vergleich weit aus dem Fenster. Aber bevor Sie direkt anfangen, einen wütenden Kommentar zu schreiben, halten Sie bitte kurz inne. Mir zuliebe.