Katholische Kirche St. Nikolaus im bayerischen Füssen / dpa

Weihnachten und Kreuz - Der Wert religiöser Symbole

Religiöse Symbole sind Teil unserer Kultur und Identität. Wer das bezweifelt, ist entweder ein religiöser oder ein laizistischer Fundamentalist. Dabei haben religiöse Symbole auch in säkularen Gesellschaften eine wichtige Funktion. Millionen Menschen, die morgen Weihnachten feiern, zeigen das.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Morgen ist es wieder so weit. Vor sonst leeren Kirchen werden sich Schlangen bilden. Nicht alle Besucher werden einen Sitzplatz bekommen. Und auch von denen, die keinen Gottesdienst besuchen, wird der eine oder andere auf der heimischen Anlage Bachs Weihnachtsoratorium mit der altbekannten Geschichte hören.

Zu Weihnachten könnte man den Eindruck gewinnen, Deutschland sei ein nach wie vor zutiefst christliches Land. Dagegen sprechen allerdings die leeren Kirchenbänke an den anderen 364 Tagen im Jahr, das Verschwinden religiöser Bildung, die kulturelle Auflösung konfessioneller Milieus und das Verschwinden religiöser Alltagsrituale (Tischgebete etc.).

Angesichts der faktischen De-Christianisierung Deutschlands erscheint der bayerische Kreuz-Erlass aus dem Jahr 2018 als reiner Anachronismus. „Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns gut sichtbar ein Kreuz anzubringen.“ So steht es im § 28 der Allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaates Bayern (AGO).

Das Neutralitätsgebot verlangt nicht den Verzicht auf religiöse Symbole

Dagegen klagte der bayerische Bund für Geistesfreiheit (BfG). Der sah die staatliche Neutralitätspflicht verletzt. Im vergangenen Juni entschied allerdings der Münchner Verwaltungsgerichtshof, die Kreuze dürften hängen bleiben, denn diese seien ein „passives Symbol ohne missionierende Wirkung“.

Gegen diese Einschätzung ging der BfG beim Bundesverwaltungsgericht in Revision. Der entschied am vergangenen Dienstag im Sinne des bayerischen Ministerpräsidenten. Denn das Neutralitätsgebot, so die Leipziger Richter, verlange vom Staat nicht den Verzicht auf religiöse Symbole, sondern verpflichte ihn nur zu „Offenheit“. Wie ja im Kreuzerlass stehe, identifiziere sich der Staat durch die Amts-Kreuze nicht mit „christlichen Glaubenssätzen“, sondern weise nur auf die geschichtliche und kulturelle Prägung Bayerns hin. Andere Bekenntnisse würden dadurch nicht diskriminiert.

 

Mehr aus der Grauzone:

 

Eine wichtige Klarstellung. Den Richtern ist es damit gelungen, etwas juristisch auszuformulieren, was seit Jahrzehnten im Grunde selbstverständliche Praxis ist und von den meisten Menschen als Gewinn erlebt wird – insbesondere zu Weihnachten. Denn im Grunde ist auch das Weihnachtsfest, genauso wie das Kreuz, schon lange kein allein religiöses Fest mehr, das für eine religiöse Überzeugung steht und daher möglicherweise Menschen anderer Weltanschauungen ausschließt.

Wie auch das Kreuz ist das Weihnachtsfest ein Kulturgut und nicht ausschließlich religiöses Symbol. Das hat auch hässliche Seiten, angefangen bei der routiniert beklagten Kommerzialisierung des Festes bis hin zum grausamen Weihnachtskitsch samt blinkenden Weihnachtsmännern und „Last Christmas“ aus den Lautsprechern. Doch zugleich bezieht Weihnachten seinen die Kirchen füllenden Zauber aus seiner Institution als Familienfest, als Ritual, als Ort der Einkehr, Innerlichkeit und Besinnung, als Insel der Stille, der Kerzen und der Festlichkeit in einer sonst lauten, grellen und ordinären Welt.

Das Verhältnis von weltlicher Kultur und Religion ist nicht immer eindeutig 

Diese Transformation religiöser Symbole zu Bestandteilen einer säkularen Kultur und damit zur kulturellen Identitätsstiftung über ihren ursprünglich weltanschaulichen Kontext hinaus ist Fundamentalisten naturgemäß ein Dorn im Auge. Den Fundamentalisten von beiden Seiten wohlgemerkt, also den Fundamentalisten des Laizismus einerseits und den Fundamentalisten des Religiösen andererseits.

Beide Fundi-Gruppen könne nicht damit leben, dass das Verhältnis von weltlicher Kultur und Religion nicht immer eindeutig ist. Religiöse Fundamentalisten sehen dadurch die Reinheit des religiösen Symbols beschmutzt oder es für weltliche Belange missbraucht. Und die Fundamentalisten des angeblichen Freidenkertums sehen sich schon deshalb in ihrer Freiheit bedroht, weil sie nicht in einem kultur- und traditionsfreien Raum leben.

Indem religiöse Symbole über die Jahrhunderte in die Kultur diffundieren, geben sie den Menschen dadurch Halt und Orientierung und werden Teil ihrer Identität, ihrer Herkunft, ihrer Erinnerungen. All das muss nichts mit ihrer ursprünglichen Bedeutung zu tun haben, nimmt dieser aber auch nicht ihre Würde, im Gegenteil. Denn die säkulare Erinnerung und Identitätsstiftung gibt dem religiösen Symbol einen ganz individuellen Wert, der es loseist von dem Kollektivistischen und Unterwerfenden, das Religion und ihren Symbolen immer innewohnt.

Die Transformation von Kreuz und Weihnachtsfest in Symbole einer bürgerlichen Kultur haben diese somit zivilisiert. Wer darin einen Verlust sieht, verweigert sich im Kern der modernen Gesellschaft. Und wer meint, dass durch das Kreuz in einer Behörde die Neutralitätspflicht des Staates verletzt ist oder gar dessen Toleranzgebot, hat von der Funktion religiöser Symbole in Kulturen wenig bis nichts verstanden. Anders übrigens als die Millionen Agnostiker, die morgen wieder in die Kirche strömen werden.

In diesem Sinne allen Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest! 

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Karl-Heinz Weiß | Sa., 23. Dezember 2023 - 11:38

Eine eindrucksvolle Beschreibung der identitätsstiftenden Bedeutung von Kreuz und Weihnachten - allerdings beschränkt auf die Biografien Westdeutscher. Welche vergleichbaren Erfahrungen prägen die Bewohner der neuen Bundesländer ? Für die Einordnung der aktuellen politischen Entwicklungen erscheint mir das im Wahljahr 2024 nicht uninteressant. Der Zeitraum von 2005 bis 2021 war diesbezüglich eine Zeit der vertanen Chancen.

In Ostdeutschland wurde Weihnachten ganz genauso gefeiert, wie in Westdeutschland. Die Kirchen waren voll - im Rest des Jahres weniger voll. Die Westdeutschen haben merkwürdige Vorstellungen vom Leben in Ostdeutschland. - meilenweit von der Wahrheit entfernt. Junge Leute trugen Kreuzketten um den Hals usw. - auch wenn sie nicht gläubig waren. Natürlich war es von offizieller Seite nicht gern gesehen, wenn Menschen in der Kirche waren. Das hat die Leute aber nicht daran gehindert, christliche Symbole zu lieben, ob sie nun gläubig waren oder nicht.

Wolfgang Tröbner | Sa., 23. Dezember 2023 - 11:38

Man kann das nicht oft genug wiederholen "Religiöse Symbole sind Teil unserer Kultur und Identität". Ob wir nun einer Kirche angehören oder nicht, aber das Christentum hat unser Land und seine Menschen geprägt. Wenn wir uns vom Christentum lösen würden, wie das diejenigen fordern, denen unser Land nichts bedeutet, wäre unsere Nation dem Untergang geweiht. Deshalb müssen sich alle, denen unser Land und unsere Nation am Herzen liegt, gegen derartige Bestrebungen zur Wehr setzen. Auch gegen einen Staat, der dies einfordert. Ich möchte keinen Staat erleben, der uns vorschreibt, ob, wann oder wie wir christliche Feste zu feiern haben. So wie beispielsweise ein Herr Selensky. Der gestern im Stile von Stalin für die Ukraine verfügt hat, dass das orthodoxe Weihnachtsfest einfach verlegt wird, obwohl dies 1000 Jahre einer orthodoxen Tradition handstreichartig zerstört. Selensky hat damit nur unter Beweis gestellt, dass ihm sein Land, seine Bewohner und seine Kultur herzlich egal sind.

Dieser Sünder, verlegt nach Lust und Laune einfach das Weihnachtsfest!
Zitat: "Selensky hat damit nur unter Beweis gestellt, dass ihm sein Land, seine Bewohner und seine Kultur herzlich egal sind!"

Danke, Herr Tröbner. Fehlt nur noch, dass Sie hoffen, dass Putin dem ganzen Spuk so schnell wie möglich ein Ende bereitet!

Sie liefern - mal wieder - ein wunderbares Beispiel, wie man Halbwahrheiten verbreitet, und sogar das Weihnachtsfest darf herhalten, damit Sie dem "Lakaien des dekadenten Westens" so richtig eins überbraten können.

Denn nicht Selensky, sondern das Parlament hat entschieden - die Ukraine funktioniert ein wenig anders, als das Russland Ihres großen Hoffnungsträgers Putin!

Weiter: "Zuvor hatten bereits zwei der drei großen orthodoxen Kirchen den Übergang vom julianischen zum gregorianischen Kalender beschlossen,...
Dadurch verschiebt sich das Weihnachtsfest um 13 Tage nach vorn. (Quelle DLF)

Jeder blamiert sich halt selbst so gut er kann...

Fake-News völlig mißlungen.

Wolfgang Tröbner | Sa., 23. Dezember 2023 - 21:21

Antwort auf von Gerhard Lenz

Bitte halten Sie sich einfach an das, was ich geschrieben habe, aber nicht an das, was Sie versuchen, mir zu unterstellen. ""Lakai des dekadenten Westens" haben Sie geschrieben, nicht ich. Generell kann ich dazu nur soviel sagen: Sie sind derjenige, der Lügen und Halbwahrheiten verbreitet, nicht ich. Also ein Lügner. Eine Diskussion mit Ihnen ist - eigentlich wie immer - unerquicklich und nicht zielführend. Kurz gesagt: Sie sind nicht satisfaktionsfähig.

Kai Hügle | So., 24. Dezember 2023 - 07:13

Antwort auf von Gerhard Lenz

Danke für die Richtigstellung! Wer wie Tröbner & Co. "alternative Medien" konsumiert, verbreitet entsprechend "alternative Fakten" - möglicherweise sogar mit Vorsatz. Das war in den letzten Jahren so, und daran wird sich 2024 nichts ändern.

Gerhard Hellriegel | Sa., 23. Dezember 2023 - 12:27

machen wir den Lackmus-Test.
Wird ein Atheist wie ich Weihnachten feiern? Ja.
Sagt ein Atheist wie ich zur Begrüßung "Grüß Gott"? Ja. Oder "um Gottes Willen"? Ja.
Wird ein Atheist wie ich in seiner Wohnung ein Kreuz aufhängen? Nein.
Wenn das Kreuz ein kulturelles Symbol ist, dann gilt das aber auch für das Hakenkreuz.

Helmut W. Hoffmann | Sa., 23. Dezember 2023 - 16:30

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Kulturelle Symbole, Herr Hellriegel, entwickeln sich im Laufe von Jahrhunderten - in diesem Sinne ist ihr Hakenkreuz alles andere, aber kein kulturelles Symbol, sondern ein Zeichen der Entmenschlichung einer Bewegung, die nach und nach ein ganzes Volk für sich vereinnahmt und schließlich in den Untergang geführt hat.

Gerhard Hellriegel | Sa., 23. Dezember 2023 - 17:53

Antwort auf von Helmut W. Hoffmann

wollte mich kurz fassen und das war wohl ein Fehler.
Es geht um die Frage, welche Symbole, Formeln Bekenntnisse darstellen und welche nicht. ich habe Beispiele angeboten, die KEINE Bekenntnisse sind.
Aber ein Kreuz an der Wand IST ein Bekenntnis, genau wie ein Hakenkreuz.
Es liegt mir fern, die Inhalte gleichzusetzen. Es wundert mich aber schon etwas, dass gerade Christen der Entleerung der religiösen Bedeutung des Kreuzes durch die Leipziger Richter nicht widersprechen.
Nebenbei: die Frage, ob ein "Zeichen der Entmenschlichung usw." nicht auch ein kulturelles Symbol sein kann, beantworten wir wohl unterschiedlich.
Für Sie scheinen nur positive Symbole kulturelle Symbole zu sein.
Diese Rosinenpickerei lehne ich ab.
Das Hakenkreuz ist mE ein kulturelles Symbol für 12 Jahre unserer Geschichte, auf die wir beide nicht gerade stolz sind.

Wilfried Düring | Sa., 23. Dezember 2023 - 12:51

Wie ich in meiner Bibel lese, verkündet(e) ein Engels Gottes die Geburt des Kindes: 'siehe, ich verkündige Euch große Freude ... Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus ... Ihr werdet finden, das Kindlein in Windeln gewickelt ...' .
Aber der Engel hat eine weitere Botschaft, die sich an ALLE Menschen richtet; auch und vielleicht gerade an die, denen Gott und Glauben (und die verfaßten Kirchen sowieso) fremd geworden sind.
Der Engel spricht:
(1) Fürchtet Euch nicht!
(2) Ehre sei Gott in der Höhe!
(3) Friede auf Erden!
- 'Fürchtet Euch nicht', daß ist in diesen Tagen und in unserer friedlosen Welt doch eine Ermutigung!. . 'Friede auf Erden', daß ist Gottes Versprechen und Einladung an uns; verbunden mit einer direkten Frage. Was muten wir uns selber (und nicht nur den Anderen!) zu - um des Friedens willen?
' ... Es hilft unendlich viel zum Frieden, nicht auf den Anderen zu warten, bis er kommt, sondern auf sie/ihn zuzugehen. ... ' (Richard von Weizsäcker)

Wilfried Düring | Sa., 23. Dezember 2023 - 12:52

'Fürchten' wir uns da nicht vor dem ersten Schritt! Und seien wir uns nicht zu stolz und nicht zu schade für eine Geste; ein: 'Es tut mir leid'. Das gilt für den 'großen' Frieden, für den Frieden in der Familie und mit Arbeitskollegen und - auch - für den Frieden hier im Forum.
Mit Gott und dem Glauben ist es eine ERNSTE und ERNSTHAFTE Sache, die Menschen seit Jahrtausenden bewegt. Als Europäer sind wir Erben von etwa 2.000 Jahren Geschichte, welche im Guten wie im Bösen maßgebend von jüdisch-christlicher Kultur und Tradition und deren Glaubenszeugnissen geprägt wurden. Davon zeugen Bauwerke, Bilder, Lieder, Bücher. Und vielleicht sollten 'wir' - gerade im Westen - wieder einmal darüber nachdenken, ob nicht das 'Ehre sei Gott in der Höhe' und das 'Friede auf Erden' eng zusammengehören; gewissermaßen als zwei Seiten einer Medaille!
In diesem Sinne wünsche ich dem Autor (danke für viele kluge Beiträge), der Cicero-Redaktion und allen Lesern hier:
Frohe und Gesegnete Weihnachten!

Norbert Heyer | Sa., 23. Dezember 2023 - 13:47

Die Kirche hat immer auf der Seite der Mächtigen gestanden - siehst jederzeit -bis auf den heutigen Tag- nach oben gebuckelt und nach unten getreten. Meine Mutter war fromm und bat den Pfarrer, unsere neu bezogene Wohnung mit dem Segen Gottes zu versehen. Nach mehrmaligem Bitten gab sie auf, wir waren für ihn nicht wichtig genug. Meine Firmung war unter Kardinal Hengsbach … sein Denkmal wurde entfernt, ein nach ihm benannter Platz wird umbenannt. Dem Sohn meines Freundes wurde seine Kommunion verwehrt - er ist leicht geistig behindert. In Corona-Zeiten war die Kirche ein williger Vollstrecker politischer Willkür. Die Kirchensteuer hat den Reichtum der Kirche vermehrt, für ihre Mitarbeiter gelten keine Arbeitsgesetze. Frage: Warum sollte ich einem solchen Verein meine Aufwartung machen und den verlogenen Budenzauber zu Weihnachten unterstützen? Der christliche Glaube ist tot, der neue Glaube heißt jetzt Klima und Kalifat. Die Kirche bereitet unterwürfig den Weg in den Untergang mit.

Tomas Poth | Sa., 23. Dezember 2023 - 17:47

Antwort auf von Norbert Heyer

Aus ihren Worten lese ich die Schwäche der Kirche heraus, die letztlich auch die Schwäche ihres jeweiligen Führungspersonals ist.
Dort wo wir Stärke und den Schutz durch die Kirche suchen, dort versagt sie leider auch immer wieder.
Liegt es aber nicht auch immer wieder an jedem Einzelnen, ein starker Spieler im Team zu sein und die anderen im Team anzuspornen und mitzureißen und sich nicht in das vermeintliche Schicksal zu fügen?

Chris Groll | Sa., 23. Dezember 2023 - 18:45

Antwort auf von Norbert Heyer

Stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen die Institution Kirche hat sich immer auf Seiten der Mächtigen geschlagen und auf der ganzen Linie versagt.
Diese von Gott verlassene Kirche hat aber nichts mit dem christlichen Glauben zu tun.
Ich persönlich glaube nicht an die Dreifaltigkeit, dafür aber um so mehr an den EINEN Gott. Denke allerdings, daß der Jude Jesus ein bemerkenswerter Mann war.
Deutschland und Europa sind in Kultur und Identität geprägt vom christlich jüdischen Glauben. Es ist traurig, daß wir das nicht mehr akzeptieren wollen.
Das macht es den Mohammedanern, die fest zu ihrer Religion stehen und nichts anderes gelten lassen, so einfach.
Peter Scholl-Latour sagte, er habe keine Angst vor einem starken Islam, sondern vor dem schwachen Christentum.

Kala Vetter | Sa., 23. Dezember 2023 - 20:13

Antwort auf von Norbert Heyer

Das was Sie beschreiben ist nicht d i e Kirche. Das ist eine von Menschen gemachte Institution. Die Kirche um die es wirklich geht ist die Kirche Jesu Christi. Ob mit, oder -wie bei den Reformierten nach Calvin-ohne Kreuz. Wer gegen das Kreuz wettert kann ganz schnell mit dem Muezzin -Ruf und dem Halbmond aufwachen.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 23. Dezember 2023 - 13:56

Zunächst auch Ihnen, allen anderen Cicero-Autoren und -Kommentatoren ein frohes Fest.

Wer christl. Symbole aus Behörden entfernt wissen will, der darf dieses Christentum nicht für die Aufnahme einer gr. Zahl von Menschen missbrauchen. Es sind diese „humanistischen“ Werte (z. B. die 10 Gebote), die für unser friedl. Zusammenleben gesorgt haben.

Wer die christl. Zeichen in der Öffentlichkeit einschränken will, wie es die „Freigeister“ tun, der muss dieses auch für alle anderen Religionen fordern. Dann wird es schwer mit den Symbolen der Juden (bereits gefährlich in der Öffentlichkeit?) und denen der „Friedensreligion“ (z. B. Kopftuch als religiöses Symbol!). Wobei der Frieden bei dieser Religion mit ihrem Alleinstellungsanspruch und den gewalttätigen Auseinandersetzungen kaum so bezeichnet werden kann. Hier ist die von Ihnen beschriebene Auflösung religiöser Milieus jedenfalls nicht festzustellen.

Sollten sich die christl. Kirchen auch wieder ihrer Werte besinnen?

Christa Wallau | Sa., 23. Dezember 2023 - 14:02

dürfte vielerlei Gründe haben, von denen Sie einige wichtige erwähnen, lieber Herr Grau.
Ich erblicke darin v. a. eine heimliche Sehnsucht danach, wiederzuerlangen, was die Meisten verloren haben: an die Botschaft der
heiligen Nacht g l a u b e n zu können!
Viele sehnen sich - unbewußt - zurück in den Zustand des kindlichen Vertrauens, weil es nichts Schöneres gibt, als sich geborgen zu fühlen in der Gewißheit, daß jemand da ist, der alles zum Guten führt.
Traditionelle Weihnachtslieder vermitteln diese Stimmung von der Geborgenheit, ebenso alte Kirchen, in denen die gesamte Ausstattung etwas von der Glaubenssicherheit längst vergangener Zeiten ausstrahlt.
Nicht ohne Grund ist das Buch "Das Kind in dir muss Heimat finden" von Stefanie Stahl ein Bestseller.
Allen Christ-Gläubigen u. auch den vielen Nicht-mehr-Gläubigen wünsche ich in diesem Sinne ein frohes u. segensreiches Weihnachtsfest.
Möge das Licht von Bethlehem unsere Herzen erleuchten und erwärmen:
GLORIA IN EXCELSIS DEO

Albert Schultheis | Sa., 23. Dezember 2023 - 15:19

... ist exakt so groß wie der Wille einer Gesellschaft, sie entschlossen zu verteidigen.
(Siehe Krippenszene von Rüsselsheim am 18.12.2023 mit enthaupteten Krippenfiguren!)

"Das hat keinen religiösen Hintergrund", sagt Junginger. Sie vermutet angetrunkene Jugendliche als Täter.

Genau, ich habe mal beim Opel Werkzugmacher gelernt. Mein Meister war Hesse und drohte mit:: "Ich spring' dir gleich mit de nackelte Arsch in die Fresse!"

Frohe Weihnachten allerseits!

Ronald Lehmann | Sa., 23. Dezember 2023 - 16:13

egal ob die 7 Haupt-Religionen

✝☦ - römisch-katholische Kreuz, Orthodoxe Kreuz
Kreuzigung Christi & die Verbindung von irdischen (waagerecht) & göttlichen (senkrecht)
=> 10. Gebote Gottes & die 7 Todsünden

✡ - Davidstern für das Judentum, aber auch 🕎Menora, 7-armiger Leuchter
in 7 Tagen die Welt erschaffen
senkrechter Fuß Schabbat => aufhören/ruhen
zur Besinnung kommen als jüd. Symbol

☪ - Hilal & Stern für den Islam, Symbol des Hauses Osman & stammt aus der griechischen Götter-Mythologie Göttinnen Selene und Artemis
=> aber auch im römischen Göttinnen Luna und Diana

☸ - das Buddhistische Dharma-Rad mit den 8 Tugenden
Budda => Statue steht für Weisheit und Mitgefühl

die 5 Regeln

- Töte oder verletze nicht
- Stiehl nicht
- Missbrauche niemanden & hier glaube ich, dass die Gebote Gottes mal 12 (Dutzend) Gebote beinhalteten & man ...,
denn das Dezimalsystem kam viel später
- Lüge nicht
- Nimm keine berauschenden Mittel

🕉 - om, auch Aum beschreibt das universelle Ganze im Hinduistischen

Ronald Lehmann | Sa., 23. Dezember 2023 - 16:14

Weitere größere Weltreligionen

Alevitentum, Bahaitum, Jezidentum, Sikhismus, Taoismus heißt auch Daoismus, Konfuzianismus,

Insgesamt wesentlich über 250 Religions-& Glaubens-Gemeinschaften alleine in Deutschland

Aber P. Hahne bringt es im Video auf YouTube (PETER HAHNE SAGT ES!) auf den Punkt

Christen haben erst verloren (fmp. das Abendland Europa)

wenn es keine Eidgenossen mehr gibt

& fmp. WENN ES KEINE GEBETE MEHR GIBT

zu Gott/Schöpfer/Jahwe oder wie ihn ein jeder nennen will & wenn Gott der Name wichtig gewesen wäre, er hätte dies so in dieser Welt verkündet

das KEIN EINZIGER MENSCH AUF ERDEN daran gezweifelt hätte, denn Gott ist allmächtig

Aber das traurige Los der westlichen Welt

Die Menschen haben sich nicht vom ÜBEL dieser Welt
der weltlichen & religiösen Macht entnabelt,

sondern sich von Gott, dem Schöpfer des Seins & des Nichtseins entnabelt😭

statt sich vom ÜBEL zu trennen, der religiösen wie weltlichen MACHT 👹

weil MACHT keine LIEBE/DEMUT 💓
sondern nur Todsünden geben kann

Tomas Poth | Sa., 23. Dezember 2023 - 16:53

Das wurde früher auch Gänsebraten-Christentum genannt.
Weihnachten und Ostern in die Kirche, das war es dann.
Rituale scheinen sich zu verbrauchen, haben es schwer sich im wechselnden Zeitgeist zu behaupten.
Wir wünschen uns immer gerne ruhige und besinnliche Tage. Tja, aber es ist ein Getümmel auf den lärmenden Weihnachtsmärkten und in den Kaufhäusern, wo bleibt da die stille Einkehr?
Vielleicht unterm Tannenbaum? Man schaue Weihnachten bei Hoppenstedts.

Neutralitätsgebot:
Das ist wichtig und richtig. In Anbetracht der ausländischen Einflussnahme auf die Muslime in unserer Gesellschaft kann es sicherlich nicht schaden das Kreuz, als eine der Grundlagen unserer Kultur, fester in die Hand zu nehmen und in die Höhe zu zeigen.
Hinterm Kreuz können wir uns alle versammeln, sollte sich irgendwann muslimische Übergriffigkeit in unserem Land zeigen!!
Das sage ich als konfessionsloser Freidenker!
Möge jeder seine besinnliche Stunde während der Feiertage finden, wie er sie braucht.

Gerhard Lenz | Sa., 23. Dezember 2023 - 17:34

Für unsere Geschichte? Wie lang soll man denn noch Symbole unserer christlichen Grundlagen - jüdische Symbole sind nirgends zu sehen - als unentbehrlich halten? Bis zum St. Nimmerleinstag? Selbst wenn für viele Menschen diese Symbole längst keinen Wert mehr haben?
Es ist doch offensichtlich: Hängt ein Kreuz in der eigentlich säkularen Amtsstube, wird damit einer bestimmten Religion gehuldigt. Das mit unserer Geschichte zu begründen, ist nicht nachvollziehbar. Wird eine - von etlichen angebotenen - Religionen gepriesen, benachteiligt das offensichtlich jeglichen anderen Glauben, wie auch Atheisten. Alles andere sind juristische Winkelzüge.
Religiöse Werte waren in ihrer Geschichte nicht immer nur positiv. Auch heute verlangen sie im Prinzip bedingungslose Unterordnung unter eine Theorie, denn jede Religion lebt beweisfrei vom puren Glauben. Dass manche Menschen religiöse Werte brauchen, beweist wiederum höchstens, dass diese Menschen ein Bedürfnis haben, das sonst unbefriedigt bleibt.

Chris Groll | Sa., 23. Dezember 2023 - 18:46

“Wenn Menschen gottlos werden, dann sind die Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos, Schulden zahllos, Besprechungen ergebnislos; dann ist die Aufklärung hirnlos, sind Politiker charakterlos, Christen gebetlos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos, Sitten zügellos, Mode schamlos, Verbrechen maßlos, Konferenzen endlos, Aussichten trostlos”
Antoine de Saint-Exupery

Brigitte Miller | So., 24. Dezember 2023 - 15:27

Antwort auf von Chris Groll

„Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, glauben sie nicht an nichts - sie glauben an irgendetwas.“

"„Als Christus seine große Gesellschaft gründete, wählte er zu ihrem Grundstein weder den brillanten Paulus noch den mystischen Johannes, sondern einen Ausflüchtemacher, ein Großmaul und einen Feigling - mit einem Wort, einen Menschen. Und auf diesem Felsen hat er seine Kirche gebaut, und die Pforten der Hölle haben sie nicht überwältigt. Alle Kaiserreiche und Königreiche sind zugrunde gegangen, wegen ihrer innewohnenden Schwäche, durch starke Männer auf starke Männer gegründet zu sein. Aber dieses eine, die historische christliche Kirche, war auf einen schwachen Menschen gegründet, und deshalb ist sie unzerstörbar.“

Gilbert Keith Chesterton

Naumanna | Sa., 23. Dezember 2023 - 18:50

Das Kreuz ist ein uraltes Symbol in der Menschheitsgeschichte, das bis auf die Steinzeit zurückgeht. In europäischen Kulthöhlen stellen Kreuze oft die ältesten Felsritzungen dar. Man vermutet allgemein in der Darstellung von vier miteinander verbundenen, einander gegenüberliegenden Kardinalpunkten eine religiöse Weltformel. Es wird also wohl niemals verschwinden. Früher als Zeichen für eine Verbindung von Erde und Himmel betrachtet, später Symbol der Unsterblichkeit (altes Ägypten) auch das keltische Kreuz ist bekannt. Im Skat sticht der Kreuzbube alle. Die Kreuzspinne trägt auch dieses Symbol. Es gibt einen Kreuzweg usw. Als Sternbild - das Kreuz des Südens. Das griechische Kreuz (stammt vom uralten Mithraskreuz) das rote Kreuz, die Kreuzritter.....
Das Symbol des Kreuzes ist zutiefst in der Kultur der Menschheit verankert. Man wird es nie loswerden. Gut so.

Hans v. Weissensand | Sa., 23. Dezember 2023 - 19:10

Lieber Herr Grau,
vielen Dank für den Artikel. Finde das Verhältnis von Religion, Staat, Gesellschaft und Historie ist gut beschrieben. Ihn und allen Anderen im Forum ein gesegnetes Christfest!💫

Brigitte Miller | So., 24. Dezember 2023 - 11:22

des Cancelns, Empörens und der totalen (totalitären?) Toleranz
verstehen sehr vieles nicht.
Auch Ihnen die besten Wünsche zu Weihnachten und für das Neue Jahr 🌟⭐

Gerhard Hellriegel | So., 24. Dezember 2023 - 11:30

Im Vorderen Orient lebten und bekriegten sich über Jahrtausende arabische Stämme. Dann kam einer und erfand eine Religion - und daraus wurde ein Weltreich.
Warum? Doch wohl, weil die Religion ein Band schuf, das über Familien-, Sippen-, Stammesbande hinausging.
Es ist doch kein Zufall, dass rund um den Erdball die Menschen sich religiös organisierten, Bauwerke schufen, Regeln setzten. Dafür muss es einen Grund geben.
These: Religion fördert die Kooperation, fördert den Opfermut.
Religionen entwickelten sich ganz selbstverständlich als Wahrheit. Genau das ist heute Ihr Problem. Ein Placebo wirkt eben nicht recht, wenn man nicht daran glaubt.
Und dann kollidieren halt verschiedene Wahrheiten. Mit den bekannten Folgen.
Nun, die einen wollen auf den Kokon nicht verzichten, und die anderen fangen damit nichts mehr an.

Heidrun Schuppan | So., 24. Dezember 2023 - 13:52

für etwas zu sehen, dass eigentlich in unserem Kulturkreis einfach dazugehört, geht vielen schon zu weit. Niemand verlangt, dass jemand vor diesem Kreuz niederkniet oder sonst irgendeine Demutsgeste verrichtet. Eigentlich ganz einfach.