Ashley Graham im Gaga-Interview mit Hugh Grant / Screenshot

Angebliche Respektlosigkeit des britischen Schauspielers - Hugh Grantig

Bei den Oscars hat der Schauspieler Hugh Grant ein angeblich respektloses Interview gegeben. Tatsächlich waren die Fragen so dämlich, dass seine Reaktion schon beinahe freundlich ausfiel. Dennoch geben sich viele Journalisten empört. Dumm nur, dass die allermeisten Leser das ganz anders sehen.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Eines der überflüssigsten Genres im Journalismus ist das Schauspieler-Interview. Ganz oben auf der Liste der dämlichen Fragen: „Wie fühlt es sich an, einen Mörder zu spielen?“ Oder auch: „Wie hat sich die Liebesszene mit Johnny Depp angefühlt?“ So etwas in der Art eben, worauf man als Gesprächspartner wohl nur mit irgendwelchen Floskeln antworten kann wie: „Oh, es war sehr aufregend.“

Der übliche branchentypische Quatsch also, wie er nun einmal zur Vermarktung von Filmen dazugehört. Keine der beteiligten Seiten erwartet echtes Interesse aneinander, und so wird das Schauspieler-Interview-Gedöns eben nach den Maßgaben der sogenannten Professionalität abgespult, indem man einander mit unterstellten oder geheuchelten „Gefühlen“ abspeist und so tut, als wäre die Unterhaltungsindustrie eine Art psychotherapeutische Anstalt, bei der es um Wahrheitsfindung geht.

Eine Illusionsmaschine

Wie fühlt es sich also an, einen Mörder zu spielen? Was soll der Leser ernsthaft für eine Antwort auf solch eine Frage erwarten? „Ach wissen Sie, ich habe in der Vorbereitung auf diese Rolle einfach ein paar Menschen umgebracht, um mich besser hineinfinden zu können.“ Wohl kaum. Es gehört halt einfach zum Schauspielerberuf dazu, einen Mörder genauso spielen zu können wie einen Friedensnobelpreisträger.

Wobei sich auch hier inzwischen das Gift der vermeintlichen Authentizität verbreitet, wenn etwa Transpersonen nur noch von echten Transpersonen oder überhaupt Minderheiten nur noch von echten Minderheiten gespielt werden sollen. Das Schaugewerbe gab schon immer Anlass dazu, für bare Münze gehalten zu werden – obwohl es in den seltensten Fällen überhaupt ein Abbild der Realität sein will, sondern eine Illusionsmaschine ist, die süße Träume erzeugt.

Schreck lass nach!

Hugh Grant war insofern zu seinen erfolgreichsten Zeiten ein Paradebeispiel für den Traummann, als der er in romantischen Gassenhauer-Komödien wie „Notting Hill“ oder „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ zu sehen war: britisch, leicht verschroben, etwas verschusselt – aber eben auch liebenswert und gut aussehend sowieso. Weswegen er, so offenbar die Annahme vieler Gesellschaftsjournalisten, natürlich auch im echten Leben genau so zu sein habe wie in seinen Rollen.

Und wenn sich diese Annahme als falsch herausstellen sollte, weil Hugh Grant eben erstens ein Schauspieler ist und zweitens wahrscheinlich lieber gefragt werden würde, wie das Catering am Set war anstatt zum hunderttausendsten Mal darauf antworten zu müssen, ob er Julia Roberts auch privat sexy findet, bricht eine Welt zusammen: Schreck lass nach, der ist ja in Wahrheit ganz anders!

Sehr große Contenance

Seit einigen Tagen kursiert nun ein kurzes Video, auf dem zu sehen ist, wie Hugh Grant vor der Oscar-Verleihung in Hollywood auf dem roten Teppich von dem Model Ashley Graham für einen Fernsehsender vor die Kamera gelockt und mit selten dämlichen Fragen traktiert wird. Tenor der Journalisten, die diesen Auftritt hinterher kommentierten: Der 62-Jährige habe sich total despektierlich verhalten und Graham auflaufen lassen.

Weil ich solchen Empörungsstürmen generell nicht traue, habe ich mir den Mitschnitt angesehen und komme zu einem völlig anderen Urteil: Grant hat im Gegenteil sogar sehr große Contenance bewahrt, und sein (nicht für die Kamera gedachtes) kurzes Augenrollen am Ende des knapp anderthalbminütigen Dialogs ist noch eine äußerst milde Reaktion auf Gaga-Fragen wie: „What’s your favorite thing about coming to the Oscars?“ oder „What are you most excited to see tonight?“

Jahrmarkt der Eitelkeiten

Er bleibt jedenfalls die ganze Zeit sehr freundlich, verzieht keine Miene, gibt nach kurzem Überlegen zu Protokoll, die Oscar-Verleihungen seien eben ein Jahrmarkt der Eitelkeiten (wörtlich: „Vanity Fair“ in Anspielung auf den gleichnamigen Roman von Thackeray), was Ashley Graham allerdings als Vorfreude auf die Vanity-Fair-Party des ebenfalls gleichnamigen Magazins missinterpretiert.

Großartig auch Grants Antwort auf die Frage, was er denn heute Abend trage – denn er steht ja im Smoking direkt neben der Fragestellerin und vor der laufenden Kamera: „Just my suit.“ Was offenbar als unzureichend empfunden wurde, jedenfalls will Graham unbedingt noch herauskitzeln, von welchem Hersteller das gute Stück denn stammt. Darauf Hugh Grant: „I can’t remember my tailor.“ Auch sehr trocken sein Statement auf den Klassiker der Schauspieler-Interview-Fragen, wie es sich „angefühlt“ habe, im Film „Glass Onion“ mitgewirkt zu haben: Er selbst, so Grant, sei da ja nur drei Sekunden lang zu sehen gewesen.


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Kurzum: In diesem selbst für Hollywood-Verhältnisse komplett sinnentleerten Frage-Antwort-Spiel zeigt Hugh Grant sein Talent als Comedian, während Ashley Graham wirklich alles dafür zu tun scheint, um dem Publikum als dumme Pute in Erinnerung zu bleiben. Das ist auch für jeden offensichtlich, nur eben nicht für einen Großteil der Journalistinnen und Journalisten, die sogleich ihrem Empörungsreflex freien Lauf ließen und den Briten als hochmütig, arrogant, frech, respektlos und überhaupt als unprofessionell beschimpften.

Nicht einmal die FAZ ist sich zu dumm, bei diesem Spiel mitzumachen, wobei sich deren Autorin sogar noch an einem verunglückten Hugh-Grant-Interview abarbeitet, das sie vor mehr als 20 Jahren mit ihm geführt und das offenbar eine posttraumatische Belastungsstörung bei ihr hinterlassen hat. Nun denn.

Das Volk ist anderer Meinung

Das alles wäre auch gar nicht der Rede wert, wenn die Leser der Grant-Verrisse nicht zu einer völlig anderen Bewertung der Oscar-Episode kämen. Zumindest finden sich in den Leserkommentaren hinter den entsprechenden Artikeln fast ausschließlich Stimmen, die der journalistischen Meinung deutlich widersprechen und Hugh Grant nicht nur verteidigen, sondern mitunter regelrecht hochleben lassen.

Wodurch übrigens zweierlei sehr deutlich wird: Die Leserinnen und Leser sind nicht so dumm, wie Journalisten glauben – in diesem Fall kann sich nämlich in weniger als 90 Sekunden jeder ein eigenes Bild von dem angeblich doch so skandalösen Vorgang machen. Punkt zwei: Hugh Grant verfügt über genau die Art trockenen Humor, mit dem die neuzeitlichen Tugendwächter nichts mehr anzufangen wissen, weil sich alles nur noch um verletzte Gefühle drehen soll. Da kann man als Komödiant durchaus mal die Augen verdrehen. Und nicht nur das.

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Elfriede Puhvogel | Mi., 15. März 2023 - 12:17

Die Dame zeigt sich "offenherzig", wenn die Männer nun auf die großen "Herzen" schauen beschimpfen wir sie als Lustmolche. Schauen sie nicht dahin sind wir heimlich sauer und versuchen ihnen auf andere Art eines auszuwischen.
Das tut nicht natürlich nicht jede Frau, aber in der journalistischen Darstellung ist das Tagesgeschäft.
Dem Esel wird dir Möhre vorgehalten, wenn er sich danach reckt wird sie weg gezogen und er kriegt statt dessen einen Tritt. Etwas schlicht erklärt, aber - cum grano salis- !

Werner Peters | Mi., 15. März 2023 - 12:39

Journalisten stellen oft dumme Fragen. Nicht nur hier bei den Oscars. Neulich fragte eine DLF-Redakteurin unseren Verteidigungsminister, welche Konsequenzen er befürchte, falls die Ukraine doch hinter dem Anschlag auf die Pipeline steckte ? Genau auf eine Frage zuvor hatte der Minister geantwortet, er wolle sich derzeit an Spekulationen über den Anschlag nicht beteiligen und könne daher derzeit nichts dazu sagen.

Heidemarie Heim | Mi., 15. März 2023 - 13:17

Das dürfte u.a. auch Hughs starren Blick auf dem Foto oben erklären;) Denn die minderbemittelten Fragen der Dame korrespondierten eindeutig nicht mit dem höher wertigen Inhalt ihres Eye catcher-Ausschnitts;) Er entging somit einer weit größeren Gefahr als der Respektlosigkeit durch Augenrollen bezichtigt zu werden. Er hat die stets lauernden Empörungs-Hyänen wahrscheinlich schlicht und ergreifend um ihre sicher gemeinte Beute gebracht. MfG

Romuald Veselic | Mi., 15. März 2023 - 13:28

in Hollywood auf dem roten Teppich von dem Model Ashley Graham...
Irgendwo erfuhr ich dass diesmal im Holly-Circus es einen Champagnerfarbenen Teppich gab...

Erinnert mich an das Zeichentrick-Duo Beavis & Butthead, so dämlich ist manche "journalistische" Fragerei aus dieser Ecke, als hätten wir ein IQ von Regenwürmer. Deshalb kann ich mich die "Gesellschaftlichen Shows" nicht ansehen. Es fühlt sich als Besichtigung von Kellerräumen in Lubjanka an.

Übrigens, "unsere" Habeck & Özdemir in BRA, inspirierten mich zu diesem Beavis & Butthead Analogie. Eine Reinkarnation der absoluten Stupidität.

Ingo Frank | Mi., 15. März 2023 - 13:30

Jaaaaaaaaa, ist es !
Endlich mal ein Artikel der mir wieder ein wenig Fröhlichkeit beim lesen brachte.
Mal humorvoll mal ernst, auf jeden Fall ging’s mal nicht um Wärmepumpengedöne & Zwangsdämmung und um die Unfähigkeiten unserer Fortschrittsampelmänner.
Danke!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Mi., 15. März 2023 - 13:39

Der Artikel ist geradezu ein super Beispiel dafür, wie die Msm besonders in den Gesellschaftsteilen agieren. Dumm fragen, die Antworten nicht verstehen und einordnen können und dann druff auf den "bösen" Interviewpartner. Ich habe es mir auch angesehen und komme zum gleichen Schluss wie Sie Herr Marguier und die vielen Leser. Ich mag den Schauspieler und die Art wie er reagiert hat war wirklich noch rücksichtsvoll. Er hätte sich auch mit der Bemerkung abdrehen können, sie solle sich erstmal anständig kleiden und jemand schicken, der gescheite Fragen stellen kann. Aber auch dieser Vorgang zeigt, wie weit inzwischen die Wokeness gekommen ist. Vor nichts und niemand wird mehr Halt gemacht. Gut nur, dass die Zuschauer selbst sich ein Bild machen konnten. Ob die Dame nochmal so ein Interviews mit ihm bekommt? Ich denke mal nicht. Womit? Mit recht. Es reicht eben nicht immer, einfach mal das Dekolletee auszufüllen und zu hoffen, der Rest ergäbe sich von selbst. Bravo Hugh Grant.

Fast komplette Zustimmung, geschätzter Herr Konrad, mit einem Einwand:
Ich fürchte, diese völlig minderbemittelte "Dame" hat trotzdem weiterhin beste Chancen.
Und warum?
Weil es inzwischen völlig normal und üblich ist, daß die allerdümmsten Bauern auch weiterhin die allergrößten Kartoffeln ernten können und dürfen, solange sie nur auf der "richtigen" Seite stehen (linksgrünwoke, wahlweise Partei oder (gefühltes) Geschlecht, idealerweise mit Connections zu den "richtigen" Medien).
Dann spielt Qualifikation keine Rolle. Die Beispiele sind Legion.

Überall das Gleiche:
Es zählen nur "richtige" Haltung und gute Verbindungen zu den "richtigen Medien, um Aufmerksamkeit zu bekommen u. tüchtig "Kohle" zu machen - n i c h t etwa wirkliche Qualifikation.
Das Motto unserer Zeit lautet: Mehr Schein als Sein! Auf breiter Front.
Leider.

Enka Hein | Mi., 15. März 2023 - 13:44

....das Video ist peinlich³.
Will Smith hätte der Dolly Buster für Arme vielleicht eine Ohrfeige gegeben. Das kann er ja. Dann wären die Synapsen, soweit vorhanden, vielleicht wieder in Reihe gewesen und das Model hätte wieder klar denken können.
Aber ich denke Mal diese geistigen Tieffliegerinnen gehören einfach dazu.
Vielleicht sind die Gagen der Schauspieler auch deshalb so hoch, weil darin auch solche schwachsinnigen Fragen, quasi als Schmerzensgeld, inkludiert sind.

Peter William | Mi., 15. März 2023 - 14:31

Hype zeigt nun klar seine Auswirkungen. Wenig im Kopf dafür aber im Dekolleté. Dumme Fragen stellen viele, sich von diesen und den Reaktionen auf die entsprechenden Antworten darf sich niemand fertig machen lassen.

Gabriele Bondzio | Mi., 15. März 2023 - 14:56

Ehrlich gesagt, hätte ich den Hugh vielleicht auch nicht von der Bettkante gestoßen. Als ich noch jünger war, lag er vom Äußeren und dem im Film dargestellten Typus (britisch, leicht verschroben, etwas verschusselt – aber eben total liebenswert ) ganz auf meiner Linie.

Aber meine Neigung bezog sich da auch auf den Typus den er im Film verkörpert hat. Im realen Leben könnte der auch ganz anders sein.

Wenn ich mich mal in den Boulevardjournalismus verirre, zum Film-und Hochadel. Amüsiert mich die (naiv-gekünstelte) Schreib-und Berichtsweise rund um den Star immer wieder und hat meist sehr wenig Bezug auf die tatsächliche Persönlichkeit des Dargestellten.

Sie haben da völlig recht, Herr Marguier...die Leserinnen und Leser sind nicht so dumm, wie Journalisten glauben, es ist VIELES nachprüfbar.

Kai Hügle | Mi., 15. März 2023 - 15:38

Hugh Grant reagiert absolut angemessen und souverän auf eine schlecht vorbereitete Fragestellerin. Ich weiß nicht, was ich weniger nachvollziehen kann: Dass sich jemand über Grant aufregt oder dass jemand einen Artikel darüber schreibt, dass sich jemand über Grant aufregt.
Ob Herr Marguier versucht, diesem Non-Event etwas Relevanz einzuhauchen, indem er irgendwas mit „Trans-“ an den Haaren herbeizieht und in seinen Artikel quetscht, weiß ich auch nicht.
So setzt ein „Magazin für politische Kultur“ seine Prioritäten. Dass letzte Woche in Hamburg ein Mann sechs Menschen erschossen hat, wurde im Cicero nicht erwähnt. Der Nachrichtenwert eines misogynen antisemitischen Attentäters ohne Migrationshintergrund ist offenbar geringer als Kochrezepte oder verunglückte Interviewversuche auf dem Roten Teppich.

... wirklich eine Frau sei, ist doch ganz im Sinne der "Trans-" Sympathisanten.

Die moderne Kosmetikindustrie kann ja wirklich Wunder bewirken!

Es wäre doch nicht im Sinne eines möglichen queeren Aktivisten, wenn das Publikum nicht bemerken würde, dass es sich um eine queere Aktion handelt. Insofern muss schon aus Rücksicht auf die empfindliche Aktivisten-Seele eine solche Frage gestellt werden. Sonst dürfte sich ja jede x-beliebige Frau unberechtigt als "Trans-XXXX" ausgeben, ohne dass sie es überhaupt ist! Und das wäre ja eine echte Schweinerei!

Sie kritisieren möglicherweise mit Recht, dass das Magazin Cicero nichts zum Hamburger Anschlag geschrieben habe.

Für mein Gefühl hat jedoch die Frage, ob Germanen oder Nicht-Germanen in Hamburg ein brutales Verbrechen begehen, nichts mit der Oscar-Preisverleihung zu tun. Ihre Frage nach der Hautfarbe hat was anrüchiges.

Im Übrigen werden Sie ja von niemandem gezwungen, den Cicero zu lesen und im Forum Kommentare zu schreiben.

Von antisemitischem "Motiv" war nicht die Rede. Aber der Täter hat sogar ein Buch geschrieben, in dem er seine wirren Ansichten ausbreitete, eine verstörende Mischung aus religiösem Fundamentalismus und Rechtsextremismus:

"Wladimir Putin betrachtete F. mit Wohlwollen. Auch Adolf Hitler bezeichnet er als Werkzeug von Jesus Christus. Das Buch ist voller frauenfeindlicher Aussagen, die an die Incel-Ideologie erinnern."

https://www.zeit.de/hamburg/2023-03/hamburg-amoklauf-philipp-f-taeter-w…

Die Frage nach der Hautfarbe, wo habe ich die gestellt?

Frau Hachenberg: Wenn man vergleicht, wie viel hier über Leute geschrieben wird, die Kartoffelbrei und Klebstoff für Ihre fragwürdigen Proteste verwenden und wie viel über die Morde in Idar-Oberstein und Hamburg - nämlich absolut nichts, dann ist "Ausgewogenheit" wohl kaum der richtige Begriff, um diese Art der Berichterstattung. Zu beschreiben.
Aber ja, so sachlich wie Funke und Schultheis sind Lenz und ich natürlich nicht.

Walter Bühler | Do., 16. März 2023 - 09:59

Antwort auf von Kai Hügle

Sie haben dem Cicero vorgeworfen:
"Dass letzte Woche in Hamburg ein Mann sechs Menschen erschossen hat, wurde im Cicero nicht erwähnt. Der Nachrichtenwert eines misogynen ANTISEMITISCHEN Attentäters ohne Migrationshintergrund ist offenbar geringer als Kochrezepte oder verunglückte Interviewversuche auf dem Roten Teppich."

Sie haben damit drei Charakterisierungen des Attentäters ins Spiel gebracht:
(1) Kein Migrationshintergrund ("Bio-Deutscher"/ Hautfarbe)
(2) Mysogynie (Frauenhass)
(3) Antisemitismus.

Jetzt schreiben Sie absurderweise: "Von antisemitischem "Motiv" war nicht die Rede. "

Nun ja, wir alle zeigen Vergesslichkeit, je älter wir werden. Oder unser Zorn fließt einmal zu schnell in die Tastatur. Da bricht einem doch kein Zacken aus der Krone, wenn man das zugibt!

Ich habe Fakten genannt und damit verbunden die Vermutung geäußert, dass Gewalttäter ohne Migrationshintergrund offensichtlich weniger Nachrichtenwert für den Cicero haben als Oscar-Interviews, Kochrezepte und Klebstoff-Aktivisten. Auch wenn bei dem Täter ein krudes Weltbild aus Rechtsextremismus und (nicht-muslimischem) religiösem Fundamentalismus vorliegt, ist das nicht erwähnenswert.
Die Unverhältnismäßigkeit in der Berichterstattung ist evident. Mit Zorn oder Vergesslichkeit meinerseits hat das nichts zu tun. Aber ich habe natürlich vollstes Verständnis, dass die verschworene Gemeinde hier lieber ungestört die üblichen Feindbilder vorgesetzt bekommt, an denen man sich abarbeiten kann.

was ich weniger nachvollziehen kann: Dass sich jemand über Grant aufregt oder dass jemand einen Artikel darüber schreibt, dass sich jemand über Grant aufregt."

Für mich ist dies ganz einfach: Mich hat dieser Artikel unterhalten und das Filmchen sowieso...

Ich bin der Meinung, dass man dem Cicero überlassen sollte, welche Themen er behandelt. Wenn einem das nicht passt,
muss man ihn ja nicht lesen. Im Übrigen war über dieses scheußliche Verbrechen ja in jeder Zeitung oder Magazin bis zum Erbrechen zu lesen. Ich weiß es zu schätzen, dass die Artikel und Kommentare im Cicero ausgewogen sind. Es gibt genügend Lesematerial in unserem Land. Wem der Cicero nicht passt, der muss ihn ja nicht lesen. Außerdem ist inzwischen ja im Forum und bei der Redaktion hinlänglich bekannt, wer immer etwas zu meckern und an allem etwas zu bemängeln hat. Denen fehlt etwas, wenn sie nicht rumstänkern können. Arme Gestalten!

Wo kommen wir denn dahin, Frau Hachenberg, die Redaktion entscheidet eigenverantwortlich? How dare you? Im Land der Teelichter und Raketenwürmer dürfen Sie sich demnächst nicht mal mehr das Muster auf Ihrem Klopapier aussuchen, von der Anzahl zu verbrauchender Blätter pro „Gang“ mal ganz zu schweigen. Ihr Leben, unser Leben, von dem dann kaum noch etwas übrig bleibt, wird bis in die letzte Ritze der Existenz reglementiert und unterdrückt. Und Sie meinen die Redaktion entscheide selber!? Science fiction.

CICERO, wäre zu ignorieren, würden Sie nicht ständig mit irgendwelchen sinnentleerten Beispielen belegen, dass Sie den Sinn der Artikel nicht verstanden haben.
Ich teile Ihr und vieler anderer Einschätzung, dass Grant genau richtig gehandelt hat.

Aber Herr Marguier schreibt selbst, dass dieses Interview nicht der Rede wert wäre, würden nicht die Reaktionen auf den Verriss Grants seitens der dem Mainstream willfährigen Presse den Reaktionen vieler Leser diametral entgegen stehen.
Und genau deshalb gibt es diesen Artikel.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass die Welt doch nicht ganz so verblödet ist, wie viele Schreiberlinge es gerne hätten.
Wenn etwas unangebracht war, dann Ihr Querverweis auf Hamburg und die Anspielung auf die Inhalte hier. Ok, Ihre Meinung, aber wenn jetzt jeder bei jedem Artikel bemängelt, warum keiner über diese oder jenes Ereignis geschrieben wurde, verkommt das hier zu Muppet-Show.
Gründen Sie doch ein eigenes Magazin, wenn Ihnen dieses hier nicht passt.

Karl-Heinz Weiß | Mi., 15. März 2023 - 16:39

Journalistinnen der FAZ sind offenbar verstärkt traumatischen Erfahrungen ausgesetzt. Im ersteren Fall (Hannover) ist die Reaktion absolut berechtigt; im letzteren steckt offenbar kein kluger Kopf dahinter.

Johannes Hoffmann | Mi., 15. März 2023 - 17:10

Yes indeed, die Tante hat mehr in der Bluse als in der Birne -das ist "en woke".

Maja Schneider | Mi., 15. März 2023 - 17:27

Hugh Grant hat genau richtig reagiert, seine Fassungslosigkeit über die Dämlichkeit dieser Fragen hat er wie ein Gentleman sehr zurückhaltend gezeigt. Es ist eben abgelaufen wie immer: irgend jemand aus der zuständigen Boulevard-Journaille hat Anstoß genommen und äußert das im vollen Bewusstsein seiner Wichtigkeit öffentlich, andere folgen der üblichen Empörungsmaschinerie ,und schon ist der Interviewte das Ziel von Herabwürdigung oder gar Beschimpfung, vermutlich auch durch einige Journalisten, die sich nicht der Mühe unterzogen haben, das Interview überhaupt anzusehen.

Lisa Werle | Mi., 15. März 2023 - 21:39

Seit wann gibt es eigentlich so viele ausgesprochen dümmlich daher redende Frauen? Das 'Interview' war schon grenzwertig. Der Artikel der FAZ-Tante ist einfach nur erbärmlich. Die Frau hat ein 'Trauma', weil sie ein Interview verkackt und bis jetzt nicht gerafft hat, welchen Anteil sie daran hatte. Sie spielt lieber der Woken liebstes Spiel: Opfer sein. Wie armselig. Eine solche FAZ braucht niemand mehr.

Liebe Frau Werle, diese Klientel weiblicher Dummschwätzer, die Quantität mit Qualität verwechseln, sofern sie überhaupt den Unterschied kennen, gab es schon immer. Nur bis zur Heiligsprechung der besten Kanzlerin aller Zeiten waren sie Gottlob unsichtbar. Seitdem ist leider eine Art „Zeitenwende“ ausgerufen worden, die uns eine Heerschar geschwätziger Hohlbirnen beschert, deren geistiger Horizont nicht mal von der Tapete bis zur Wand reicht, aber mit ihrem Alleinstellungsmerkmal des weiblichen Geschlechts alle Anforderungsprofile erfüllen. Egal ob es sich um die Leitung eines Atomkraftwerkes handelt, oder die literarische Rezension des letzten Rosamunde Pilcher Romans. Sie erklären uns die Welt, winken mit den Ärmchen, gerne auch mit Binden, bauen Klos in Afrika, lieben Migranten u. Männer in Frauenkleidern, bezahlen Taliban mit deutschen Peseten für ihr Wirken, halten Hidjabs für Folklore, die Olsen-Bande für staatsgefährdend u. Mörder und Vergewaltiger aus dem Orient für bereichernd.

Jens Böhme | Mi., 15. März 2023 - 23:58

"...während Ashley Graham wirklich alles dafür zu tun scheint, um dem Publikum als dumme Pute in Erinnerung zu bleiben." - Grant bewies in dieser Szene Anstand und liess die Dame nicht einfach stehen. Denn bereits bei der ersten Frage kam Grant durcheinander und musste erst mal hysterisch auflachen, weil er ahnte, was da noch kommen wird.

Sabine Lehmann | Do., 16. März 2023 - 05:07

Nun, die gute Frau darf man getrost auf das reduzieren was sie darstellt, insofern 100% authentisch. Und der „alte“ Hugh war genauso charmant und schlagfertig wie in seinen Filmen, very british. So what? Auf die äußerst intelligente Frage nach seiner Garderobe, hätte er ja auch sagen können, er trüge das abgetragene Abendkleid von Versace, das Michelle Obama auf eBay versteigert hätte mit größtem Respekt für Black Lifes Matter und alle transzendierenden und transgendernden Mitstreiter. Insofern volle Zustimmung, Herr Marguier. Jeder blamiert sich so gut wie er kann, und sie hat sich mindestens für‘s nächste Dschungelcamp in Brasilien qualifiziert (man muss ja auch an die Regenwälder denken….), wo sie in bester Gesellschaft mit zwei anderen Verwirrten aus Germany wäre, die den infantilen Zeitgeist in die Welt tragen wie einst die Inquisition. Wobei mir grade einfällt, leben da nicht auch noch ein paar indigene Kannibalen? Man könnte es ja aussehen lassen wie einen Unfall, Luigi, oder?

Thomas Steffen | Do., 16. März 2023 - 08:34

Bzgl. Ashley Graham trendet eine neue, wichtige Nachricht die sozialen Medien: Fans sind angeekelt, weil sie sich auf ihren neuen Posts die Fußnägel schneidet.

@Cicero: bitte um Stellungnahme und Einordnung hinsichtlich der gesellschaftspolitischen Relevanz. Besten Dank im Voraus!

Albert Schultheis | Do., 16. März 2023 - 11:28

Infantile Außenpolitik, Gender-Gedönse und kriminelle Trans*-phantastereien mit Hormonblockern, kollektive Demagogie und Verführung Schutzbefohlener in Kindergärten und Schulen, infantilisierte GEW-Weiber dominieren die Schulämter, glottal gackernde Hühner bei ARD und ZDF ... Ricarda, Claudia, Kathrin, Luisa, Greta ... Verblödung ungehemmt, schamlos und sich selbst permanent übertrumpfend! - Intelligente Frauen! Es wird Zeit, euch zu engagieren, euch einzumischen. Ich verstehe, es ist nur peinlich, sich mit diesen verblödeten Weibern anzulegen, aber es geht mittlerweile um eure ureigene Sache: die Sache der Frau in einer vernunftbasierten, fairen Gesellschaft, ohne Angst gebessert oder belästigt zu werden! Weg mit dem "Tag der Frauen"-Bullshit! Runter mit den Kopftüchern! Hört auf, euch die Haare rot zu färben! Es muss Tacheles geredet werden!

Helmut Sandmann | Fr., 17. März 2023 - 02:53

Hugh Grant, Einfach grossartig! Ueberhaupt nicht grantig, sondern Gentleman.

Naumanna | Fr., 17. März 2023 - 10:32

Oh Herr Marguier,

danke für Ihre Meinung.
Offensichtlich ist Ihnen so einiges entgangen, u.a. dass der Teppich bei der Oscarverleihung in diesem Jahr nicht "rot" war.
Dementsprechend unkonkret und wahrheitsfern sind aus meiner Sicht Ihre anderen Bemerkungen.
Natürlich haben Sie Recht mit Ihrem Fazit, dass Hugh Grant auf die seltsamen Fragen im Prinzip cool reagiert hat - aber Sie lassen so ganz nebenbei den Leser merken, dass Sie wirklich so gut wie keine Ahnung vom Filmbusiness haben. Warum schreiben Sie dann nicht lieber über andere Themen?
Ein Beispiel: ob es Ihnen nun gefällt oder nicht, ja, die Branche ist mehr als nur Unterhaltung, ernstzunehmende Regisseure und Schauspieler (unter ihnen Hugh Grant) haben sehr wohl ein Interesse an der "Wahrheitsfindung" gesellschaftlicher und individueller Phänomene- und: es gibt phantastische Schauspielerinterviews.
Sind die Ihnen alle entgangen? Wie schade.