Ein Schelm, wer Parallelen erkennt: Ole Peters (Sascha Geršak) will die ambitionierten Deichbau-Pläne von Hauke Haien (Detlev Buck) verhindern / ARD Degeto/Nordfilm GmbH / Georg Wendt

Habeck-Verfilmung „Die Flut – Tod am Deich“ in der ARD - Keine Sturmflut, eher ein Plätschern

Nur der Name Robert Habeck als Autor der Vorlage erklärt, warum ein eher harmloser und von der Stange produzierter Film wie „Die Flut“ mit größerem Interesse wahrgenommen wird.

Autoreninfo

Patrick Oelze ist Programmleiter Politik und Geschichte im Verlag Herder.

 

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Der Film „Die Flut – Tod am Deich“ hat schon vor der Ausstrahlung im ARD-Fernsehen jede Menge Aufmerksamkeit erhalten, weil das Drehbuch auf einem Roman basiert, den Wirtschaftsminister Robert Habeck mit seiner Frau Andrea Paluch 2001 unter dem Titel „Hauke Haiens Tod“ veröffentlichte. Dieser ist wiederum als moderne Fortsetzung von Theodor Storms „Schimmelreiter“ angelegt. Von Storms klassischen Meistererzählung ist der Film recht weit entfernt, auch wenn er sich zahlreicher inhaltlicher Versatzstücke bedient: Deichgraf, Schimmel, Tod bei Sturmflut. Die Literaten-Linie Habeck-Storm und die möglichen Parallelen zwischen Deichgraf und Minister, die beide mit ihren Maßnahmen und Ideen ihren Mitmenschen einiges abverlangen – nur diese Dinge erklären, warum ein eher harmloser und von der Stange produzierter Film wie „Die Flut“ mit größerem Interesse wahrgenommen wird.

Mit zwei durchaus gelungenen Kunstgriffen setzt sich der Film von seiner Vorlage ab: Erstens wird Hauke Haiens Untergang und Tod (sowie der seiner Frau Elke) in die jüngste Vergangenheit, das Jahr 2007, verlegt. Zweitens ist die kleine Tochter Wienke Haien nicht ebenfalls in der Sturmflut umgekommen, wie es Storm erzählte, sondern hat überlebt. Wienke kehrt als junge Frau erstmals an den Unglücksort zurück und will die von einem dunklen Geheimnis umgebenen Umstände des Todes ihrer Eltern aufklären. Hat damals jemand nachgeholfen? Schließlich machte sich auch der Film-Hauke (gespielt von einem merkwürdig abwesend wirkenden Detlev Buck) wie der Storm-Hauke bei den Nachbarn mit seinen Plänen zur (kostspieligen) Modernisierung des Deichschutzes nicht gerade beliebt. Begleitet wird Wienke von Iven, dem früheren „Azubi“ auf dem Hof der Haiens – auch das eine direkte Anleihe an einen Knecht dieses Namens, der im „Schimmelreiter“ bei Hauke arbeitet. Und auch Ole Peters taucht als Widersacher der Haiens im Film wieder auf, jener Bauer und Ortsvorsteher, der mit seinem Einfluss die notwendigen Erneuerungen am Deich zu verzögern und verhindern sucht.

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Sabine Lehmann | Mo., 29. April 2024 - 14:48

Zwangsfinanzierte Klimapädagogik auf infantilem Niveau, der Bürger kennt das v. ÖR. Dafür die literarische Buchvorlage des amtierenden "Klimaministers" zu nutzen? Dreiste Propaganda u. feiste Tantiemen.
Habecks Roman, schon stilistisch ein "Meisterwerk", erlaubt es doch selbst intellektuell schlichten Gemütern banalsten Inhalten in parataktischer Rhetorik zu folgen: die Aneinanderreihung kurzer Sätze aus Subjekt, Prädikat, Objekt muss reichen. Blutiger Auszug:
"Der Hamster saß seit Tagen neben dem Hamsterrad. Er hockte dort u. blinzelte nicht einmal, als sie ihn aus dem Käfig nahm. Sein Körper schmiegte sich warm in ihre Hand. Sie fühlte seinen Herzschlag durch das dünne Fell. Die nasse Nase stupste gegen ihre Lippen, als sie ihn küsste. Dann schloss sie ihre Finger um seinen Hals u. drückte zu. Die Barthaare begannen zu zittern. Sie hielt den Körper fest, so dass er nicht zappeln konnte. Sein Genick brach mit dem Klack von Pfennigabsätzen auf Fliesen."Ein Splatter-Movie für Grünlinge.

Sabine Lehmann | Mo., 29. April 2024 - 15:12

Man hätte ja im Cicero eine angemessenere Rezension erwarten dürfen, aber wie dem auch sei, Geschmack ist halt sehr unterschiedlich u. hängt doch sehr von den Ansprüchen ab. Je niedriger sie angesetzt werden, desto...ach, was erzähl ich...vergebene Liebesmüh...
Zurück zur eigentlichen literarischen Vorlage, die einzige in diesem Kontext, die sich mit diesem Prädikat schmücken darf: "Der Schimmelreiter". Die Moral von der Geschicht’, Ehrgeiz und Talent alleine reichen nicht. Ironie des Schicksals die wahre Geschichte des Robert Habeck. In dieser Adaption, dem Roman „Hauke Haiens Tod“ hat der gute Robert weder dessen Intention, noch sein eigenes späteres politisches Versagen erkannt, von fehlender literarischer Qualität ganz zu schweigen!
Habecks literarisches Talent wird m.E. nur noch von seinem politischen in den Schatten gestellt. Und da ist sehr viel Schatten. Fast so viele Schatten wie im Schimmelreiter, wenn der Deichgraf auf dem Schimmel...oder ist es doch der fliegende Robert?

Gerhard Lenz | Mo., 29. April 2024 - 16:36

weil der Habeck an dem Buch mitgeschrieben hat, an den sich der Film anlehnt? Buch und Film waren übrigens, falls das überhaupt jemanden interessiert, durchaus nicht identisch.

Es war ein nettes Filmchen, nicht mehr und nicht weniger, für einen entspannten Samstagabend. Ob jetzt wegen dem Namen Habeck mehr oder weniger Leute zugeschaut haben, ist mir Wurscht. Oder glauben irgendwelche Klugsch....er jetzt schon wieder, es gäbe da irgendein abgekartertes Spiel, und der Habeck würde jetzt da irgendwie profitieren?

Wundern würde mich das nicht. Hier wird seit Antrill der Ampel das Feindbild "Grüne" nach Leibeskräften gepflegt, und natürlich stehen Baerbock und Habeck im Mittelpunkt sämtlicher Ampelkritiken - während man der völlig destruktiven FDP höchstens relativ unkluges Verhalten vorwirft.

Vielleicht sollte man als nächstes ein Boykott gegen das Land Schleswig-Holstein verhängen, weil Habeck dort wohnt.....was für das ganze Land mindestens eine Mitschuld bedeutet.

Nein, Herr Lenz, natürlich nicht, Sie haben wieder mal vollkommen recht. Wenn ein Buch verfilmt wird, dann ist das quasi umsonst, kennt man ja. Nicht, dass die Autoren da Tantiemen bekämen, oder Verfilmungen Kosten verursachen. Echt nicht, noch nie von gehört!
Und Habeck hat da auch nur "mitgeschrieben", so nebenbei. Er ist zwar gemeinsam mit seiner Göttergattin Autor des Buches "Hauke Haiens Tod", aber das ist bestimmt nur ein Pseudonym o. Druckfehler des Verlages, indeed!
Und nein, natürlich ist das völlig belanglos und der reinste Kinderkram, wenn ein zwangsfinanzierter öffentlicher Sender wie die ARD mit Steuergeldern der Solidargemeinschaft ein "klimakterisches" Degeto-Machwerk nach einer Buchvorlage des amtierendesn Klimaministers mit entsprechendem erzieherischem politischen Auftrag included verfilmt, nein, also wirklich nicht. Zumindest nicht in der Blase, in der SIE zu Hause sind, Meister Lenz.
Ihren (G)eifer hätte ich gern gesehen, wenn ein AfD Buch verfilkmt worden wäre...

Herr Lenz. Soviel vorweg. Ich muss zugeben, wenn ich bei bestimmten Artikeln im Cicero die Kommentare anklicke, suche ich zuerst, ob ich einen Kommentar von Ihnen finde. Ist schon eine Angewohnheit geworden. Oft muss ich dann nach dem Lesen Ihres Kommentars nur mit dem Kopf schütteln. Zu den Grünen, die Sie so in Schutz nehmen vor den Cicero Floristen - wer viel Verantwortung hat, der muss sich auch für vieles verantworten. Als Minister muss man ordentlich liefern - und zwar im Sinne des Volkes. Die Minister sind fürs Volk da, werden vom Volk/Steuerzahler bezahlt. Ein Minister hat dem Volk zu dienen (lat. ministrare = dienen). Das sollten sich die Minister in BT und Regierung in Erinnerung rufen.

Wolf | Mo., 29. April 2024 - 16:52

Dass ein solch linksgrünwokes Machwerk mit klarem Manipulationsauftrag im ÖRR gesendet wird, ist schon der Skandal. Das reicht. Alles scheint da nur noch einem einzigen Auftrag zu folgen.
Autist soll Zufall sein? Da schimmert doch unsere Klimaheilige Greta durch!
Storm - Adaptation mit aktuellem Klimagedöns.

Volker Naumann | Di., 30. April 2024 - 10:57

Antwort auf von Wolf

@ Wolf

War der "Autist" ein Schreibfehler im Sinne eines "Freudschen Versprechers"
und bezog sich auf den Autor, so vermute ich eigentlich.

Wenn es kein Zufall war, sind wohl auch die weiteren ironischen
Bezeichnungen "unsere Klimaheilige Greta" (stark lädiert bereits)
und das "aktuelle Klimagedöns" ein Zeichen dafür, dass jetzt
die eigentlich dringenden aktuellen Probleme wieder in den
Hintergrund gerückt werden. Der Elefant im Raum ist mittlerweile
so groß, dass kaum noch für andere Sachen Platz ist, aber es wird
immer wieder noch etwas nachgeschoben, man muss kein Problem
mehr lösen, nur noch empört, fassungslos, entsetzt usw. sein.

MfG

Günter Johannsen | Mo., 29. April 2024 - 18:56

Wir haben nach 10 Minuten umgeschaltet auf ein anderes Programm!

Ernst-Günther Konrad | Di., 30. April 2024 - 11:35

Wenn grüne Politiker bestimmen, was Nachrichtensendung bringen dürfen und was nicht, dann ist es doch nur mehr als folgerichtig, das auch die Fernsehspiele und Spielfilme grün unterwandert sind. Was regen wir uns noch auf. Kaum ein Krimi wo nicht entweder das Thema Klima vorkommt in der Handlung oder in den Dialogen. Keine Werbung mehr, wo das Wort klimaneutral, CO² oder nachhaltig nicht erwähnt wird und ein Produkt genau deshalb beworben wird es zu kaufen. Hat Habeck wirklich daran geschrieben? Ich meine ja nur. Grüne schmücken sich doch gerne mit fremden Federn oder nutzen einen Ghostwriter. Vielleicht kommt es ja aus der Feder von Annalena? Das ein Minister überhaupt Zeit für so etwas hat? Naja, die Fachfragen werden ihm ja alle mundgerecht souffliert und eigenes Wissen angeeignet ist ja nicht notwendig. Und nein, so einen Schund schaue ich mir schon aus Prinzip nicht an. Das lieber Hot oder Schrott auf VOX.