TV-Kameras stehen für eine Pressekonferenz bereit / dpa

ARD wegen Wagner-Vormarsch in der Kritik - Quid pro quo

Als die Wagner-Truppe meutert, läuft im Ersten unter anderem eine Zoo-Doku. Das sorgt für reichlich Kritik – und zwar völlig zu Recht. Schließlich ist der ÖRR das privilegierteste Mediengebilde der Welt und hat bei Breaking News entsprechend zu liefern.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

So erreichen Sie Ben Krischke:

Als Zuschauer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, insbesondere der ARD, ist man mittlerweile einiges gewöhnt. Talkrunden werden unfair besetzt, der gute, alte „Tatort“ gefällt sich zunehmend in der Rolle des antifaschistischen Aufklärers, für den der Spannungsbogen weniger wichtiger geworden ist als die zeitgeistige Botschaft, die es zu senden gilt, und wenn in der Welt etwas von größter Relevanz geschieht, fällt die ARD regelmäßig damit auf, gar nicht auf Sendung zu gehen oder mindestens viel zu spät dran zu sein. 

Noch im Jahr 1991 berichtete der damalige ARD-Korrespondent Gerd Ruge über Stunden live vom Augustputsch in Moskau. Ältere Leser dürften sich daran noch gut erinnern. Als zehn Jahre später der Anschlag auf das World Trade Center die Welt erschüttert – übrigens der erste geopolitische Großknall in den persönlichen Erinnerungen des Autors dieser Zeilen – muss der Zuschauer RTL einschalten, wo sich Peter Kloeppel bereits seinen späteren Grimme-Preis verdient, während bei der ARD noch gepennt wird.

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Tomas Poth | Di., 27. Juni 2023 - 15:39

Die Mängelliste, hier von Hr. Krischke dargestellt, ist lang.
Wofür bekommt der ÖRR eigentlich sein Zwangs-Geld?
Es besteht bei mir schon seit langem der Eindruck, hauptsächlich um die Bedürfnisse seiner Anstalt und die hohen Gehälter der oberen Etagen zu finanzieren.
Und natürlich Regierungspropaganda, EU-Propaganda und Nato-Propaganda zu betreiben.
Ohne Fernseher im Hause, muß ich dennoch die volle Zwangsabgabe zahlen. Ich könne ja über das Internet die ÖRR sehen.
Wollte ich das unbedingt? Nein! Das erinnert mich an die Mafia: Wir machen ihm ein Angebot das er nicht ablehnen kann!
Also schaue ich dann doch, irgendein Nutzen muß sich schließlich einstellen, hin und wieder Dokus die mich interessieren und Kino-Spielfilme, wenn denn vielversprechendes gesendet wird. Aber immer wieder erlebe ich, "dieser Film ist nicht im Streaming verfügbar"!!
Ja was denn, ich werde gezwungen für etwas zu bezahlen, das mir am Ende aber sogar noch vorenthalten wird!!
Der ÖRR-Saftladen gehört abgeschafft.

Enka Hein | Di., 27. Juni 2023 - 15:41

...an einer Studentin in Freiburg. Da berichtete die ARD auch nicht. Damalige Begründung: Nur örtliche Relevanz.
Lustig.
Schnappatmung bei AFD Wahl in Sonneberg.
Als Weltmittelpunkt natürlich mehr als relevant.
Und das da in Russland. Weit weg. Nur örtlich relevant.
Dieser Haufen von ÖRR gehört dichtgemacht.
Das könnten in den 60er irgendwelche Piratensender in der deutschen Bucht ja besser.
Aber selbst das Kanzleramt war überrascht.
Stelle mir gerade vor D hätte direkte Grenze zu RUS.
Upps. Panzer in Berlin. Scholz überrascht.
Wir sollten Verständnis aufbringen.
Die ARD saß in der Kantine und diskutierte wie man die nächste GEZ Erhöhung durchpeitscht.
Da stören doch Nachrichten von untergeordneter Relevanz.
Der Kampf gegen Rechts muss ja auch noch geführt werden.
Und wie war das seinerzeit im Ahrtal?
ÖRR....Wagner bitte mal bei denen vorbei schauen.

Ingo frank | Di., 27. Juni 2023 - 15:41

ganz entspannt.
Seien wir doch mal ehrlich, we nutzt denn die Nachrichtensendungen des ÖRR? Wenn ich von mir ausgehe höchstens gelegentlich …. maximal als Ergänzung der Nachrichten im Netz. Das geht morgens los mit einer Info Runde von NTV, Focus online, t- online usw. Die aktuelle Ausgabe der Thüringer Allgemeinen für den Folgetag Schließt den Informationsreigen am Abend,
Also, nennen Sie mir einen Grund wenn ich die x te Wiederholung der Filme, seichte Unterhaltung, immer auf der richtigen Seite stehenden Nachrichtensendungen ink. der Talk- Shows immer mindestens Alle gegen Einen / Eine mir nicht antuen will. … ist mein Resümee: der Staat zockt mich immer mehr & mehr ab, soll mit den Rundfunkgebühren selig werden ! Tue ich mir maximal mit Dokumentationen bis zum Mittelalter an, die sind wenigstens Klimaneutral & politisch sauber.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Holger Zittlau | Di., 27. Juni 2023 - 16:53

Besten Dank an Herrn Krischke für seine - leider - vollumfänglich zutreffenden Ausführungen. Leider zeigt auch die inzenierte Berichterstattung im ÖRR anlässlich der "Reichsbürgerrazzia" vor einigen Monaten, mit welchem Aufwand und mit welcher Intensität dann doch berichtet werden kann - vorausgesetzt, es passt zur Agenda ... Einige Kamerateams sollen ja schon vor der Polizei vor Ort gewesen sein, um proaktiv und präaktuell ihrem Informationsauftrag nachzukommen ...

Heidemarie Heim | Di., 27. Juni 2023 - 16:54

Fällt es Einem auch auf bzw. wieder ein geehrter Herr Krischke! Wir mussten letztens wegen Umstellung des Kabel-TV-Anbieters mit dem großen V bei uns und unserer älteren Nachbarin, die noch etwas unbedarfter in diesen Dingen ist als wir;), einen Sendersuchlauf starten und die Favoritenlisten entsprechend neu ordnen. Und Favorit zum Thema Nachrichten, Live-Schalten, Experten im Studio, Analyse des Geschehens usw. sind mittlerweile tatsächlich Welt-TV, N24,N-TV und RTL aktuell mit Peter Kloeppel, den ich wie Sie Herr Krischke seit seiner fürchterlichen Aufgabe über die unfassbare Tat damals zu berichten und trotz eigener Fassungslosigkeit den geschockten und traumatisierten Zuschauer mitzunehmen sehr schätze, primäre Informationsquellen. Der Mann hat seinen Preis wirklich verdient! Wenn ich an die heutigen Preisträger wie den Oberkasper B. vom ZDF oder den Märchenerzähler R. vom Spiegel denke bekomme ich Würgereiz! Fazit betreffs Niveau s.a. "Mit vollen Hosen ist leicht stinken." MfG

Elisabeth Isenberg | Di., 27. Juni 2023 - 16:55

Als im Ahrtal abends die Flutkatastrophe stattfand, lief im WDR-Fernsehen eine Unterhaltungssendung. Also alles wie gehabt. Entweder schlafen die Verantwortlichen oder es fühlt sich niemand zuständig.

Das war beim Brand von Notre-Dame genauso, Frankreich interessiert den ÖR praktisch nie, aber wozu gibt es Welt-TV? Informationen über das Erdbeben kürzlich in der Gegend von La Rochelle? Auch Fehlanzeige.

Hanno Woitek | Di., 27. Juni 2023 - 17:59

um genauso die albernen Möglichkeiten auch hier zu hören: Putin geschwächt“ oder eher „Gestärkt? Putsch oder abgekartertes Spiel. jetzt siegt die Ukraine etc. etc. Wem war denn mit diesem albernen Geschwafel der selbsternannten Klugscheißer überall gedient? Dann lieber Tatort 5 x hintereinander.
Und nun wieder „War da was“? Putin noch da, Prigoschin, oder wie diese Schlächter noch heisst? Und Frau „Kriegsgöttin“ Strack-Zimmermann leider auch noch und immer wieder...

christoph ernst | Di., 27. Juni 2023 - 19:08

Philippika, die sich gewaschen hat. Alles goldrichtig.
Allein, die Zeiten von Gerd Ruge sind Geschichte - gute Journalisten wachsen nicht auf Bäumen und sie gedeihen garantiert nicht im ÖRR.
Kritik braucht ein Gegenüber. Das existiert dort nicht mehr. Da hocken fette Katzen auf ihren Pfründen, die seelisch längst zu verfettet sind, um zu begreifen, was Sie meinen.

Frank Klaus | Di., 27. Juni 2023 - 21:01

Wer glaubt denn noch ernsthaft, dass er bei ARD und ZDF eine einigermaßen seriöse, informative und neutrale Berichterstattung über den Ukrainekrieg oder Russland oder viele andere Themen bekommt?
Ich wartete am Wochenende, bis Boris Reitschuster und Roger Köppel den Wagner-Putsch einordneten. Da erfuhr ich, was man wissen konnte, und was nicht.
Als ich die Pushnachrichten über den Putsch bekam, war meine erste Reaktion: Schade, dass ich nicht wie früher ARD und ZDF einschalten kann, um verlässliche Informationen zu bekommen. Aber seit diese Anstalten 2021 die Grünen und Olaf Scholz an die Macht putschten (der Wähler war nur ein Opfer ihrer Manipulatuonen), schau ich diese unseriösen Propagandasender nicht mehr.

Früher haben Sie nichts bemerkt? Bis dahin haben Sie dann immer wieder Illner, Plasberg, Will, Lanz ... geschaut? Da musste wohl ein echt dickes Brett gebohrt werden ;-)

Jürgen Rachow | Mi., 28. Juni 2023 - 08:36

...erwarten wir nicht zu viel. Selbst unser "Geheimdienst" wußte von nichts, da er aus welchen Gründen auch immer (wir ahnen da was) von den Amis nicht eingeweiht war, die schon vorher informiert waren was da kommen würde.

Wir sind eben die selbstverschuldeten ahnungslosen Idioten dieser Welt geworden. Hauptsache moralisch ganz top.

Keppelen Juliana | Mi., 28. Juni 2023 - 16:59

Antwort auf von Jürgen Rachow

vorgesetzt bekommt locker verzichten. Denn es sind immer die selben "Russland Experten" überhaupt immer die gleichen "Experten" bei denen man vorher schon weiß was kommt da herrscht meistens Vielfalt in der Einfalt.. Dem Einzigen dem man noch zuhören kann wenn es um Russland geht ist Herr Christoph Wanner der aus Moskau berichtet.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 28. Juni 2023 - 18:24

sind öffentlich-rechtlicher Natur. Wenn ein Fußballer ein Mehrfaches von dem verdient was der Bundespräsident an Bezügen erhält ist das marktwirtschaftliche Privatsache. Wenn ein im öffentlichen Recht angesiedelter “ Angestellter“ als Vorsitzender einer Sendeanstalt z.B. WDR ein Mehrfaches verdient ist das nicht mehr akzeptabel. Es wäre etwas anderes, wenn diese Bezüge durch erwirtschaftetes Geld finanziert würden. Hier geht es um Zwangsabgaben die-gleich Steuern-von den Bürgern finanziert werden. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind in einer gesetzlich definierten Situation, die man im Strafrecht als Garantenstellung beschreibt. Ein Garant ist ein zu bestimmten Handlungen Verpflichteter, der bei Unterlassen der Handlung zum Täter wird. Dies gilt hier sowohl für die Neutralität der Berichterstattung wie auch für die Aktualität. Diesem Anspruch werden die Öffentlich-rechtlichen in unentschuldbar Weise nicht gerecht. Ob da Gehaltskürzungen wirken?

Armin Latell | Do., 29. Juni 2023 - 07:56

an wes Geistes Kind der Gebührenzahler seine "Demokratieabgabe" zu bezahlen genötigt wird:
die Berichterstattung, bzw. die NICHT Berichterstattung über die Silvesternacht 2015-2016 auf der Domplatte in Köln. Die Fake News damals: eine ruhige Silvesternacht...Konsequenzen? Keine, im Gegenteil, die machen bis heute genau so weiter. Genaugenommen ist das Betrug, leistungsloses Erschleichen von Gebühren. Die haben ihren Ruf als Lüge oder Lückenpresse nicht umsonst. Ginge es nach mir, gäbe es die örr in dieser Form nicht mehr!

Armin Latell | Do., 29. Juni 2023 - 08:00

hatte ich eben gerade auch noch die Berichterstattung über den Breitscheidplatz. Zufällig hatte ich da gerade CNN auf dem Schirm, die da direkt berichteten. Bei ard und zdf gabs larifari...

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 29. Juni 2023 - 13:12

sind öffentlich-rechtlicher Natur. Wenn ein Fußballer ein Mehrfaches von dem verdient was der Bundespräsident an Bezügen erhält ist das marktwirtschaftliche Privatsache. Wenn ein im öffentlichen Recht angesiedelter “ Angestellter“ als Vorsitzender einer Sendeanstalt z.B. WDR ein Mehrfaches verdient ist das nicht mehr akzeptabel. Es wäre etwas anderes, wenn diese Bezüge durch erwirtschaftetes Geld finanziert würden. Hier geht es um Zwangsabgaben die-gleich Steuern-von den Bürgern finanziert werden. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind in einer gesetzlich definierten Situation, die man im Strafrecht als Garantenstellung beschreibt. Ein Garant ist ein zu bestimmten Handlungen Verpflichteter, der bei Unterlassen der Handlung zum Täter wird. Dies gilt hier sowohl für die Neutralität der Berichterstattung wie auch für die Aktualität. Diesem Anspruch werden die Öffentlich-rechtlichen in unentschuldbar Weise nicht gerecht. Ob da Gehaltskürzungen wirken?