
- Cicero Politik Podcast: „Zunehmende Verunsicherung bei ganz vielen Menschen“
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst muss bei der bevorstehenden Landtagswahl nicht nur sein Amt verteidigen. Sondern auch zeigen, dass die CDU noch gewinnen kann. Im Cicero Politik Podcast spricht Wüst darüber, was die aktuellen Krisen – von der Pandemie bis zum Ukrainekrieg – für sein Bundesland bedeuten. Und darüber, wie seine Partei wieder an alte Erfolge anknüpfen kann. Jetzt sei jedenfalls nicht die Zeit, um über Kleinigkeiten zu streiten.
Hendrik Wüst steht in diesen Tagen vor der wohl größten Herausforderung seines Lebens: Am 15. Mai sind Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, und der 46-Jährige will in seinem Bundesland nicht nur Ministerpräsident bleiben. Er muss dort auch die Ehre der CDU verteidigen und zeigen, dass mit der deutschen Christdemokratie noch zu rechnen ist. Denn seit der verpatzten Kanzlerkandidatur von Wüsts Amtsvorgänger Armin Laschet ist die Partei auf der Verliererstraße. In NRW geht es also um alles – und wenn Wüst ein Erfolg gelingen sollte, dürfte er zur künftigen Führungsreserve der Union zählen. Auch und gerade mit Blick auf die nächste Bundestagswahl.
Im Cicero Politik Podcast spricht Hendrik Wüst unter anderem darüber, was ein Stopp der Öl- und Gaslieferungen aus Russland für den Industriestandort NRW bedeuten würde, über seine Haltung gegenüber der Pandemiebekämpfung und einer Impfpflicht. Und natürlich darüber, wie er die Menschen in seinem Bundesland durch die krisenhaften Zeiten führen will, wie wir sie derzeit erleben. „Ich stehe dafür“, sagt Wüst, „dass wir in dieser Situation eine ganz klare Priorisierung darauf setzen, die Menschen gut durch diese schwierige Zeit zu bringen.“ Natürlich könne man sich in der Politik „oft auch sehr herzhaft über Kleinigkeiten streiten“ – aber jetzt sei dafür keine Gelegenheit. „Wir haben eine zunehmende Verunsicherung bei ganz vielen Menschen – dass kannten wir in den letzten Jahren so gar nicht.“
Auch mit Blick auf seine Partei meldet sich Wüst zu Wort. Natürlich habe die CDU „aus ihrer Geschichte heraus immer einen Anspruch zu regieren“. Aber die Vergangenheit habe eben gezeigt, dass man sich in Regierungszeiten weniger um Parteiprogramme kümmert – „und das darf nicht wieder passieren“. Eine Partei müsse immer an ihrer Programmatik arbeiten, müsse auch mal Antworten geben, die in der Regierung nicht gleich umgesetzt werden können. „Wir müssen dann aushalten, dass auch in der öffentlichen Wahrnehmung Diskussionen zwischen Regierung und Partei noch drin sind.“
Hendrik Wüst geht bei aller Selbstkritik aber nicht in Sack und Asche, im Gegenteil: „Dass die CDU die staatstragende Partei in der Geschichte dieses Landes ist, wird kaum einer bestreiten.“
Das Gespräch wurde am 04. April 2022 aufgezeichnet.
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