Hendrik Wüst Alexander Marguier
Hendrik Wüst, Alexander Marguier / Dominik Herrmann

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst im Gespräch mit Alexander Marguier - Cicero Podcast Politik: „Zunehmende Verunsicherung bei ganz vielen Menschen“

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst muss bei der bevorstehenden Landtagswahl nicht nur sein Amt verteidigen. Sondern auch zeigen, dass die CDU noch gewinnen kann. Im Cicero Politik Podcast spricht Wüst darüber, was die aktuellen Krisen – von der Pandemie bis zum Ukrainekrieg – für sein Bundesland bedeuten. Und darüber, wie seine Partei wieder an alte Erfolge anknüpfen kann. Jetzt sei jedenfalls nicht die Zeit, um über Kleinigkeiten zu streiten.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Hendrik Wüst steht in diesen Tagen vor der wohl größten Herausforderung seines Lebens: Am 15. Mai sind Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, und der 46-Jährige will in seinem Bundesland nicht nur Ministerpräsident bleiben. Er muss dort auch die Ehre der CDU verteidigen und zeigen, dass mit der deutschen Christdemokratie noch zu rechnen ist. Denn seit der verpatzten Kanzlerkandidatur von Wüsts Amtsvorgänger Armin Laschet ist die Partei auf der Verliererstraße. In NRW geht es also um alles – und wenn Wüst ein Erfolg gelingen sollte, dürfte er zur künftigen Führungsreserve der Union zählen. Auch und gerade mit Blick auf die nächste Bundestagswahl.

Im Cicero Politik Podcast spricht Hendrik Wüst unter anderem darüber, was ein Stopp der Öl- und Gaslieferungen aus Russland für den Industriestandort NRW bedeuten würde, über seine Haltung gegenüber der Pandemiebekämpfung und einer Impfpflicht. Und natürlich darüber, wie er die Menschen in seinem Bundesland durch die krisenhaften Zeiten führen will, wie wir sie derzeit erleben. „Ich stehe dafür“, sagt Wüst, „dass wir in dieser Situation eine ganz klare Priorisierung darauf setzen, die Menschen gut durch diese schwierige Zeit zu bringen.“ Natürlich könne man sich in der Politik „oft auch sehr herzhaft über Kleinigkeiten streiten“ – aber jetzt sei dafür keine Gelegenheit. „Wir haben eine zunehmende Verunsicherung bei ganz vielen Menschen – dass kannten wir in den letzten Jahren so gar nicht.“

Auch mit Blick auf seine Partei meldet sich Wüst zu Wort. Natürlich habe die CDU „aus ihrer Geschichte heraus immer einen Anspruch zu regieren“. Aber die Vergangenheit habe eben gezeigt, dass man sich in Regierungszeiten weniger um Parteiprogramme kümmert – „und das darf nicht wieder passieren“. Eine Partei müsse immer an ihrer Programmatik arbeiten, müsse auch mal Antworten geben, die in der Regierung nicht gleich umgesetzt werden können. „Wir müssen dann aushalten, dass auch in der öffentlichen Wahrnehmung Diskussionen zwischen Regierung und Partei noch drin sind.“

Hendrik Wüst geht bei aller Selbstkritik aber nicht in Sack und Asche, im Gegenteil: „Dass die CDU die staatstragende Partei in der Geschichte dieses Landes ist, wird kaum einer bestreiten.“

 

Das Gespräch wurde am 04. April 2022 aufgezeichnet.

 

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Norbert Heyer | Fr., 8. April 2022 - 11:17

Die CDU war staatstragende Partei - jetzt ist sie nur noch eine Ansammlung von zerstrittenen Merkel-Anhängern und einer Nachwuchskräften ohne Kompass, Ausrichtung und Programm. Wenn in einer Partei die Kanzlerin eine offensichtlich staatszerstörende Politik ohne jeden Widerstand durchsetzen kann, ist es mit der Meinungsvielfalt und Diskussionsfähigkeit nicht weit her. Erst jetzt erkennt die CDU, welchen Schaden ihre einst umjubelte Spitzenkraft angerichtet hat: Energie-Abhängigkeit, Gesellschaft gespalten, Infrastruktur vernachlässigt, Migration mit Kontrollverlust, Streit in der EU, Realitätsverlust und Corona-Willkür. Ich wähle keine Partei, die alles mitträgt, was die eigene Stellung sichert, zumal Herr Wüst nach seiner Demission nach der „Miete einen Politiker“ -Aktion ja eigentlich auch nur ein MP auf Bewährung ist. Vermutlich wird die CDU endlich abgelöst, nicht mal durch bessere Politiker oder Parteien, wohl aber durch die massiven Fehler und Versäumnisse in der
Vergangenheit.

soll er nun wählen, der deutsche konservative Stimmberechtigte?
AfD? Oder doch CDU, obwohl er nicht überzeugt ist davon. Oder soll er nicht mehr wählen gehen und die Anderen dadurch noch stärker machen...?

Eine überaus ungesunde Situation in Deutschland ist das...

Armin Latell | Fr., 8. April 2022 - 17:34

Antwort auf von Peter Sommerhalder

Herr Sommerhalder, kennen Sie in Wirklichkeit selbst. An der heutigen Situation sind auf jeden Fall keine Parteien verantwortlich, die nicht und niemals in Regierungsverantwortung waren. Von denen sollten Sie sich die richtige aussuchen.

lieber Herr Heyer.
Dankbar registriere ich immer wieder, wie viele realistische und vernünftige Beiträge von Foristen hier beim CICERO erscheinen. Ohne diese tägliche
Bestätigung meiner kritischen Sicht auf die politische Lage würde ich mich
verlassener fühlen in meiner Minderheitenposition.

Die unverständliche Glaube des Herrn Wüst an die ausschließlich positive Wirkung der Impfungen gegen das Corona Virus, die sogar eine IMPFPFLICHT rechtfertigt, macht in meinen Augen zu einem der vielen willigen Mitläufer der Pharma-Industrie:
K e i n e offene Auseinandersetzung mit Gegenmeinungen, die immerhin über viele schlüssige Argumente verfügen!
Sie haben recht: Die CDU stand unter Merkel 16 Jahre in der Verantwortung für unser Land. Wenn sie jetzt nicht e h r l i c h die gravierenden Fehlleistungen dieser "Epoche" aufarbeitet und die Kanzlerin als die HAUPTSCHULDIGE benennt, dann kann man sie wirklich vergessen.
Ich gebe der CDU kein Pardon mehr.
Denn nur die Wahrheit macht frei.

Enka Hein | Fr., 8. April 2022 - 12:20

...mit Wüst, Frage ich mich wo da noch konservative vorausschauende Politik ist.
Grünsprech von vorne bis hinten. Zu Laufzeiten der Kraftwerke nur Nullsätze.
Bei Corona kein Wort zu den, wie wir heute wissen, falschen Zahlen bzgl. angeblich überlasteter Krankenhäuser. Wüst ist ein Impfjunkie. So geht es weiter im ganzen Podcast. Nein danke.
Wer linksgrün in NRW will wählt SPD oder Grüne. Auch wenn's weiter in den Abgrund führt.
Sollte es die CDU auf Platz 1 schaffen wird es sich die Grünen ins Bett holen. Die FDP wird es vermutlich nicht schaffen.
Aber wenn man wirklich konservativ liberale Politik will, wählt man nicht die CDU.
Das Interview war somit erhellend.

Günter Johannsen | Fr., 8. April 2022 - 12:23

„Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.“

Martin Luther 1529

Dieter Schimanek | Fr., 8. April 2022 - 12:30

Wir die Untertanen Wüst der König, so habe ich ihn bisher erlebt. Auch sonst, seine Ansichten sind meine Ausschlußkriterien. Die Mutti Partei ist noch längst nicht vergessen, ihre Kofferträger auch nicht.

Roswitha Lasser | Fr., 8. April 2022 - 12:44

Nein, werter Herr Wüst, die Menschen sind keineswegs "verunsichert". Der "staatstragende" und damit steuerzahlende Teil der Bevölkerung ist nicht verängstigt- im Gegenteil, dieser Teil der Bevölkerung hat dafür gesorgt, dass die Mehrheit der Parlamentarier schlussendlich begriffen hat, dass sie keine Vormünder der Bevölkerung sind- auch nicht in der "Pandemie". Jeder kann und muss die Verantwortung für sich selbst tragen- erst recht in einer doch recht harmlosen Virussituation. Ausgrenzer wie Sie werden hoffentlich auch in NRW ausgegrenzt. Und wer in dieser Kriegssituation nach noch mehr Importstopps ruft, soll den Bürger klipp und klar sagen, dass er die Verarmung und Zerstörung dieses Landes vorsätzlich will, denn nichts anderes wäre ein Gasimportstopp. Stimmen wie die von Martin Brudermüller sind in dieser gefährlichen Lage wichtiger und seriöser als jedes Politikergeschwätz. Es geht um nichts weniger als die Existenz dieses Landes. Die CDU dagegen braucht niemand mehr.

Angesichts der medialen Tristesse ist eine reiche Bibliothek wertvoller denn je. Dazu noch anspruchsvolle Filme und Musik aus der Vorcancel- Zeit und man übersteht jede Lauterbach- Pandemie mit mehr Wissen und Freude.
Es wäre schön, wenn der Cicero regelmässig eine Bücherliste veröffentlichen würde, auch mit Sachbüchern. Und durchaus mit Vorschlägen der Leser.
Wer den Wirtschaftskrieg verstehen will, möge sich das einschlägige Werk von Ulrich Blum zu Gemüte führen. Wer nach der Lektüre immer noch für den Importstopp von Gas und Rohöl ist, kann dieses Land nur final verabscheuen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 8. April 2022 - 15:35

Was für ein seichtes Interview. Nein, es lag nicht an Ihnen Herr Marguier. Da hat einer perfekt Merkels Slang nachgeahmt. Viel reden und nichts sagen. Und das wenige das man heraushören konnte sagt mir eindeutig, der Mann gehört nicht gewählt. Merkbare Merkel Verehrung, die SPD war bei der Verteidigungspolitik schuld und Impfen ist das Beste was es gibt. Merz würde sich doch tatsächlich stark bemühen und er -Wüst- wolle den Bürgern wieder Sicherheit geben. Also waren bislang alle verunsichert? Was für ein Schwätzer. Keine Frage konkret beantwortet, was er konkret für das Land will -Fehlanzeige -.
@ Nobert Heyer - wie fast immer treffend kommentiert. Ob die Bürger in NRW nach Rücktritt der CDU Ministerin Heinen-Esser eine solche CDU noch wollen. Ich glaube nicht.
@ Peter Sommerhalder - Ihre Frage ist berechtigt. Konsequenter Weise müssten die Konservativen die AFD wählen, andere gibt es ja nicht mehr.
@ Christ Wallau - ich gebe auch kein Pardon mehr.
Allen Foristen schönes Wochenende

Armin Latell | Fr., 8. April 2022 - 16:53

und denen, die alles machen, zu zeigen, wir lassen das nicht weiter zu, dass Menschen ihre individuelle Freiheit über die Freiheit der gesamten Gesellschaft stellen. Jetzt kümmern wir uns um die Nichtgeimpften und führen eine Impfpflicht ein." Absonderungen eines niemals gewählten Wüsts bei Will. Also Freiheit der Gesellschaft , dem Kollektiv, über individuelle Freiheit. Sinngem. gab es solche undemokratischen Äußerungen (zurückhaltend formuliert) in De schon zwischen 1933 und 1945 und auch zwischen 1949 und 1990 in der DDR. Dieser Undemokrat maßt sich an, wieder Verantwortung für Menschen zu übernehmen? Verantwortung? Eher Herrschaft! Solange in dieser Partei solche Leute womöglich das Sagen haben, darf sie eben nicht mehr in Regierungsverantwortung kommen. Ich gönne ihr eine Erfahrung wie im Saarland. Leider ist die "alternative" SPD genauso eine Zumutung. Da muss man auch nur auf die Bundespartei schauen. Alles Sargnägel für diese ehemalig vorbildliche Land.

Gerhard Lenz | Fr., 8. April 2022 - 17:14

ein wenig Mitleid mit dem Cicero haben.

Aber eben nur fast. Denn wer rief die Geister, die im Grund jeden Politiker - außer AfDler, versteht sich - in Grund und Boden schreiben? Politiker, die schuld sind, dass Deutschland jeden Tag aufs Neue untergeht, wie uns eine besonders "gute Beobachterin" täglich versichert?

Gleich wer aus CDU/CSU oder FDP hier erscheint - Links der Mitte ist sowieso wegen "stalinistischer Umtriebe" schuldig- wird letztlich nur daran gemessen, wie er/sie es mit der rechtsextremen AfD hält.

Nur wenn der oder diejenige mal so ein bißchen wie die Braunen klingen - das können auch ein Palmer oder eine Wagenknecht sein - kann der-/diejenige mit der Gnade des ansonsten gnadenlosen Forentribunals rechnen.

Merkel hat den Graben zu den Rechtsextremisten breiter und tiefer gemacht, also gehört die ganze Partei aufs Schafott. Es sei denn, nach einer kollektiven Hirnwäsche oder der Behandlung mit Elektroschocks (Vorschlag Frau W.) wendet man sich endlich der AfD zu.

Günter Johannsen | Sa., 9. April 2022 - 12:58

Das wird sie erst können, wenn sie sich endgültig und entschieden von der zerstörenden und spaltenden "Politik" Merkels verabschiedet hat. Der haben wir den desaströsen Zustand der Bundesrepublik Deutschland auf fast allen Ebenen zu verdanken. 16 Jahre "Modernisierung" dieser CDU und unseres Landes nach links trägt jetzt die fatalen Früchte!
Ein konsequenter Schnitt und Einsicht in die eigenen Fehler - die frühere FDJ-Sekretärin Merkel einfach machen zu lassen - sind nötig, um einen sauberen Neuanfang hin zu bekommen. Friedrich Merz könnte es schaffen, wenn er den Schneid hat, Merkel als das darzustellen, was sie wirklich ist: eine Pastorentochter mit kommunistischen Träumen und Absichten?!