
- Wenn drei sich streiten, freut sich Norbert Röttgen?
Da hatte die CDU gerade eine mögliche Lösung für ihr Führungsproblem, nämlich die Idee eines Spitzenteams, und plötzlich kommt Norbert Röttgen aus der Deckung und greift nach dem Parteivorsitz. Ob er große Chancen haben dürfte, ist allerdings äußerst fraglich.
Angela Merkel kann sehr schön erzählen, wie sie und die ihren zu Zeiten der Parteispendenaffäre jeden frühen Abend, den der Herrgott werden ließ, sich den Andruck der Süddeutschen Zeitung bringen ließen, um zu sehen, was das Blatt unter der Rechercheleitung seines damaligen Investigativ-Mannes Hans Leyendecker wieder Neues an Schmutz zutage gefördert hatte.
Merkel war zu der Zeit CDU-Generalsekretärin, und so wie ihr damals geht es im Moment möglicherweise dem amtierenden CDU-General Paul Ziemiak. Gerade denkst du, du hast deiner Noch-Parteichefin und ihren drei Nachfolger-Aspiranten einen begehbaren Weg skizziert, angedacht, wer jetzt die Nummer Eins der Partei wird und wie die anderen zu tragenden Teilen eines Teams werden. Und schon flattert ein elektronischer Brief von Norbert Röttgen ins Adenauer-Haus, mit dem der Außenpolitiker der Unionsbundestagsfraktion ganz offiziell seine Bewerbung um den CDU-Vorsitz einreicht.