
- Hat Bill Gates zu viel Macht?
Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist die Stiftung des amerikanischen Software-Milliardärs ins Gerede gekommen. Die Bill & Melinda Gates Foundation gibt Anlass für zahlreiche Verschwörungstheorien. Aber inzwischen melden sich auch seriöse Kritiker zu Wort. Worum geht es?
Es waren mitunter skurrile Bilder, die sich dem Beobachter bei den zahlreichen „Hygienedemos“ gegen Restriktionen im Zuge der Corona-Pandemie boten. Von „Nur Jesus kann uns retten“ über „Kapitalismus ist die Krankheit – nicht Cov19“ bis „Weg mit dem Merkel-Regime“ war auf engstem Raum, etwa am Rosa-Luxemburg-Platz im Herzen Berlins, all das zu lesen und zu hören, was sonst kaum zusammenfindet. Neben zahlreichen Teilnehmern, die einfach gegen die Einschränkung von Bürgerrechten protestieren wollten, suchten und fanden dort auch links- und rechtsradikale Aktivisten, Corona-Leugner, Impfgegner, Esoteriker und Weltverschwörungstheoretiker ihr Podium. Was diese äußerst heterogenen Versammlungen allerdings offensichtlich als Klammer in Form eines Feindbilds zusammenhält, wurde ebenfalls deutlich. Es ist der US-amerikanische Informatiker, Unternehmer und Stiftungsgründer William Henry Gates III, bekannt unter dem Namen Bill Gates.
Für diese Rolle bringt Gates beste Voraussetzungen mit. Er gehört seit Jahrzehnten zu den reichsten Menschen auf diesem Planeten, sein Vermögen wird auf 108 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die von ihm, dem damals 19-Jährigen, 1975 zusammen mit Paul Allen gegründete Firma Microsoft entwickelte sich zum weltweit führenden Softwareunternehmen und somit zum Motor der digitalen Revolution. Vor allem die ab 1985 eingeführten Betriebssysteme für Computer revolutionierten die digitale Technik und machten sie für jedermann anwendbar. Es war diese eine, geniale Vision vom PC als global verbreiteten Massengut, die Microsoft zum wertvollsten Unternehmen der Welt machte und Gates als größten Anteilseigner zum reichsten Mann.